Sie hatte gerade eben noch Zeit, ihr Bisschen Hab und Gut an sich zu raffen, bevor man sie im sprichwörtlichen Sinne an die Luft setzte und auf ein hiesiges Gasthaus verwies. Wenigstens war das eine klare Ansage.
Doch noch kann sie sich einfach nicht überwinden, den Hafen zu verlassen und dafür gibt es viele Gründe. Zum Einen kann sie sich einfach nicht an diese bodenlangen Gewänder gewöhnen, obwohl sich die nackten Füße unter dem Saum recht gut verbergen lassen. Trotzdem hat sie bei jedem Schritt Angst, der viele Stoff wickelt sich um ihre Beine und sie kommt ins Stolpern.Zum Anderen fühlt sie sich unsicher und verloren. Schlimmer noch, sie hat Angst. Die plötzliche neue Situation überfordert sie mit jeder Minute, die verstreicht mehr.
In der Tasche ihres Umhanges fühlt sie die Goldstücke, die der Herr ihr mitgegeben hat. Damit soll sie bei einem Händler ein Schmuckstück abholen, das er bestellt hat. Ihr wird ganz schlecht bei dem Gedanken daran. Zumal sie das Geld hierzulande in einem kleinen Beutel oder der Hand bei sich tragen soll. Die Sitten sind hier so verwirrend, dass sie richtig durcheinander kommt, wenn sie darüber nachdenkt, was ihr alles erzählt wurde.
Unschlüssig sieht sie sich zum wiederholten Male um und fasst die Straße ins Auge, die wohl in die Stadt führt. Es dämmert schon und deshalb sollte sie sich wohl auf den Weg zur Taverne machen. Vielleicht wäre es gut, an Vyras Ratschläge zu denken. Sie soll die Reise genießen und an sich selbst denken. Doch, wie macht man das?