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Landru
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Beiträge: 402
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 02:16

#26

Beitrag: # 52188Beitrag Landru »

Sie schaffte es seine Worte in ein groteskes Maß zu verzerren. Natürlich war es wiedersprüchlich, aber ließ sie eines außer acht. Sie waren doch alle Raubtiere, was wären sie ohne Regeln oder Traditionen, wenn nicht verwilderte Kreaturen. Kurz zuckte der Mundwinkel ein wenig. "Niemand will dich brechen." Aber er merkte schon, es war völlig egal was er versuchte ihr bei aller Vernunft zu offenbaren, sie wird immer das kleine Schlupfloch finden. Also Zeit die Taktik zu ändern. Zeit einen ganz anderen Weg zu gehen als den der Argumente gegen Castiel. Vielleicht wäre es einfach besser die Dinge für Castiel zu betrachten. Auch wenn es ihm widerstrebte. Was wäre wenn zu spielen. Ein Grad von ihrer Verwirrung dem Umstand zu schulden, dass eben niemand Emotionslos war. Es war immer was da. Immer ein Rest, wenn es nur unter den Begriff Instinkt oder Eingebung tituliert wird. Gänzliche Emotionslosigkeit war eben nicht möglich. Selbst Castiel nicht, sonst wäre es ihm egal gewesen. Totale Gleichgültigkeit wäre die Folge. Nichts wofür man kämpfen wollen würde, nichts wofür man leben wollen würde, oder gar sterben. Es wäre Leere und auch wenn er ein Teil dieser Leere wirklich in sich trug, war auch ein Teil noch da der Emotionen besaß. Nicht viel aber genug um eine gewissen Antrieb zu behalten. 

Er seufzte leise als sie von Spielen sprach. Es wurde ihm wirklich unklar, wieso Kain seine Zeit damit verschwendete sie in den Schoss zurück zu holen. Sie will es offensichtlich nicht. Sie will nicht, also wäre es einfacher sie einfach zu beseitigen. "Traditionen bringen Ordnung ins Chaos." Dafür brauchte es keine Gefühle um das zu verstehen. Auch wenn sie es wohl aufgegeben hatte zu verstehen. Kurz legte der Kopf schief. "Ich weiß es nicht. Er wird seine Gründe haben." Wird er? Er hatte diese nie wirklich hinterfragt, mh? Warum auch. Es wurde ihm beigebracht hat der Erstgeborene nun mal das Sagen hatte. "Ist dem so? Eine Loyalität die er mit einem Halsband unterstreichen musste. Mhm.. nun ja im Clan ist es ähnlich. Wir sind auch loyal zueinander auch wenn es Schwierigkeiten gibt und gab." Er würde ihr das nicht ausreden können. Unbedeutend? "Was ist mit denen die dich gesehen haben? Du warst nicht für alle unbedeutend." Wobei er es natürlich nicht wusste, denn sie war auf einer anderen Welt gewesen. "Und fordert Vater nicht das gleiche? Loyalität und Vertrauen darin? Ja, du hast Recht so unterschiedlich ist das nicht, auch wenn Kain sich nie dem Mittel eines Werkzeuges wie diese Halsbänder bedienen musste. Warum sollte ich ihn hinterfragen. Erkläre es mir. In all der Zeit habe ich ihm wohl gedient, da hast du recht. Ich habe es getan, weil ich auf ihn vertraut habe. Das seine Weisheit etwas sieht, dass sich mir nicht erschließt. Mhm.. " Er nickte langsam.

Kurz dachte er darüber nach was er bereits alles getan hatte für den Clan und damit auch für den Erstgeborenen. Hatte er es je hinterfragt? "Wo ist der Unterschied dann? Wenn du sagst es gibt keinen, außer das er dir Macht gewährt hat und deine Person wahrgenommen hat. Warst du so einfach zu haben? Einfach nur ein wenig.. den Bauch kraulen und so hat er dich gefangen? Macht hättest du auf viele Wege haben können, aber du hast diesen gewählt. Weil er dich wahr genommen hat. Beeindruckend.. wie viele Abgründe sich auftun nicht wahr? Du hast die Befürchtung Unbedeutend zu sein.. und klammerst dich an den der mit Charisma und Charme dich auf Händen trägt. Awww, dafür das du mir meine Beweggründe vorwirfst und wie ein Chirurg auseinander nimmst.. hast du selbst auch eine interessante Begründung." Er wiegte den Kopf. Wie sollte er das verstehen? Wie sollte das Funktionieren, er hatte jetzt schon das Gefühl sich im Kreise zu drehen.

"Ich will verstehen was die andere Seite sagt. Ich will in Frage stellen. Hier stört uns niemand dabei. Also stellen wir ins Frage. Warum tun wir Dinge die andere uns befehlen?" Er wiegte den Kopf. "Ich tat es weil ich ihm viel verdanke. Meine Existenz, meine Macht, meinen Namen und meine Erfahrungen. Alles was ich geworden bin, bin ich durch ihn. Nehme ich also an er liegt falsch in seinen Befehlen und ich würde mich widersetzen, dann würde er mich bestrafen. Nehmen wir nun an du würdest dich Castiel widersetzen und seine Befehle in Frage stellen? Er würde dich auch bestrafen, nicht wahr?" Er machte eine Pause. Herrje, was tat er hier eigentlich. Er war nicht gut in solchen Dingen, sie stellte ihn weit in den Schatten in der rhetorischen Kriegsführung. "Trotzdem.. ich will verstehen was falsch ist. Wenn es denn falsch ist, wie sieht dann die Wahrheit aus?" Er atmete einmal unnützerweise tief durch. "Vielleicht können wir uns einfach mal unterhalten ohne diese Spitzen und Anfeindungen. Ich bin hier weil Vater mich geschickt hat.. ja. Ich habe es nicht in Frage gestellt. Ja. Ich habe vieles nicht in Frage gestellt. Ja. Aber jetzt, können wir in Frage stellen. Also stellen wir den Clan in Frage."

Er sah auf den Stein in seiner Hand, der langsam Form annahm. Zäh.. aber er nahm Form an. Zu einem Buch werdend. Das alte Buch, dass nun angesengt in seinen Händen lag. "Das Buch der Namen. Ich hab versucht es zu verbrennen. Es gab diese Momente, an denen ich glaubte dieser Verbund ist eine Lüge. Es gibt keinen Zusammenhalt, keinen Zusammenschluss. Ich habe gezweifelt. So viele Namen in einem Buch und viele davon habe ich nie kennen gelernt. Namen die keine Bedeutung für mich haben, ebenso wenig wie ich für sie. Aber es gibt auch Namen, die eine Bedeutung haben. Namen die immer noch da sind in all den Zeiten des Schlafes und der Ruhe. Es gibt Konstante. Also was ist falsch? Ist es falsch die Kinder des Blutes einen zu wollen? Selbst wenn sie sich untereinander nicht unbedingt immer verstehen? Ist es falsch, einen Anführer zu haben, den ältesten der unseren um eine weise Führung zu haben? Ist es Falsch das Fehler bestraft gehören? Tut Castiel das nicht auch?" Er wog das halb verbrannte Buch in den Händen. "Lehre mich zu verstehen, was so falsch ist, dass es sich lohnt sein eigenes Volk dafür zu hassen und vernichten zu wollen." Er wiegte den Kopf. "Wozu?" Fragte er sie. "Es ist eine Sache wohl dem Clan abtrünnig zu werden und sein Glück woanders zu suchen. Eine andere ist es jedoch im Krieg aktiv mitzuwirken und jene zu töten, die du einst mal Schwester oder Bruder nanntest. Als Werkzeug seines Hasses. Ich versuche dieses Mann zu verstehen. Aber ihr beide macht es mir nicht leicht. Im Moment ist er nicht hier und sieht dich nicht, aber ich tue es. Ebenso wie Vater dich sieht und nicht aufgeben will. Im Moment, - sind wir es die dir Bedeutung geben. Ist dem nicht so? Es muss also mehr als das sein was dich so an ihn bindet." Vom Wahnsinn mal abgesehen. Das verkomplizierte alles nur noch mehr, da er nicht auf rationale Logik bauen kann. Es muss keine Logik geben. Das war ein großes Problem. Aber zu verstehen wie sie dachte war gerade auch irgendwie schwierig. "Ich bin verzweifelt." Meinte leise und warf ihr das Buch vor die Füße. "Ich überlege oft wie es wäre, wenn ich mich irgendwo nieder gelassen hätte. Fern aller Anderen. Denn egal was du tust, egal was du machst, irgendwelche Erwartungen wirst du nie erfüllen. Es ist schlicht unmöglich."

"Wenn ich dir helfe.. zu entkommen."
Er sprach nicht zu Ende, sondern er ließ es einfach mal so stehen. Dieser Gedanke, was wäre wenn. Dabei starrte er die Mauer vor sich an.
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Latoria
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#27

Beitrag: # 52204Beitrag Latoria »

Ja Latoria war sich im Klaren darüber, dass sie den Sinn ihrer Worte präzise einsetzte auch wenn die Wahl derer manchmal ebenso verworren sein mochte, wie ihre Gedanken. Nichtsdestotrotz wusste sie sehr genau, wer sie war und nicht zuletzt, was sie wollte.

Zwar konnte Latoria in diesem Moment nicht leugnen, dass sie ihm zuhörte. Immerhin gab es nichts anderes, dem sie augenscheinlich ihre Aufmerksamkeit zukommen lassen konnte. Nichts außer dem Stein. Wie spannend, aber vielleicht war ein solches Zugeständnis auch nicht gänzlich unangebracht.

Oder auch nicht? Hey, war das nun ihre Welt oder seine? Wieso konnte er mir nichts Dir nichts aus dem Stein ein Buch formen? Mit verengten Augen zuckte ihr Blick zu ihm auf. Fast entsetzt, vielleicht auch tadelnd oder gar verwirrt? Doch liess sie ihn ausreden, ganz bis zum Schluss.

Für einen Moment blickte sie auf die Mauer, oder vielmehr durch das Loch hindurch, in welcher vorher der Stein oder eben nun das Buch gesteckt hatte. Sie konnte den Nebel dahinter erkennen, ebenso wie jene Erinnerung, als Castiel ihren Körper mit jenen Runen und Symbolen gezeichnet hatte. Oh Landru hatte keine Ahnung, wie tief ihr Schwur reichte. „So viele Fragen und doch weißt du selbst, dass sie alle die gleiche Antwort haben. Wir unterscheiden uns auf eine Weise gar nicht voneinander und zum anderen können wir kaum gegensätzlicheren Seiten angehören, nicht wahr, Bruder?“

Klar, wenn sie so in sich ging, erinnerte sie sich durchaus noch daran, wie er den Clan verraten hatte, aber am Ende brav in den Schoß der Familie zurückgekehrt war. Und bei wem einmal Zweifel geschürt werden konnten, nun vielleicht dachte er wirklich über ihre Worte nach? Überdachte lautstark, sie fliehen zu lassen?

„Du willst mit mir den Clan in Frage stellen?“ Okay, das war nun eine amüsante Wendung, die sie nicht berücksichtigt hatte.

„Du großer Drache?“ Sie streckte ihren Finger aus und zeigte auf ihn, wobei sie bei jener Geste sehr präzise ihre Fingerkuppe auf seine Brust drückte.

„Erst willst du mich zweifeln lassen und nun mit mir zusammen zweifeln?“ Ungläubig hob sie eine Augenbraue, während sie grinsend mit der Zunge schnalzte. Sie traute ihm einiges zu, aber ganz sicher nicht eine solche Existenz.

„Du denkst nicht wirklich über ein Haus am See nach, wo das Rauschen und plätschern von Wasser an deine Ohren dringt, anstatt die Schreie deiner Opfer oder Feinde?“ In dem Fall hätte sie eine geschicktere Lüge erwartet. Eine, die wahrlich glaubhafter war, für jemanden in seiner Position und vor allem für jemanden, für ein Wesen wir ihn. Auch wenn sie ihm eine Form der Verweichlichung vorwarf, so war er trotzdem sicherlich nicht jemand, der in einem kleinen Haus am Stadtrand mit einem Garten seine Erfüllung sah und erst recht nicht, wenn er den Zaun mit weißer Farbe anstreichen sollte. Oh nein.

„Beinahe hättest Du mich aufs Glatteis geführt...“ Aber nur fast! Ein leichtes Aufglimmen in ihren Augen untermalte ihre Worte. Immerhin wohl kaum hatte sie ihn dazu inspiriert die Worte seines unheiligen Vaters anzuzweifeln. Oder vielleicht doch?

Bedeutend langsam liess sie ihren Finger über seine Brust fahren und legte ihn unter sein Kinn. Sofern er sie gewähren liess. Hach, warum war es bei ihm nur so schwer seine wahren Absichten zu durchschauen. Hatte ihr kleines Intermezzo in vielleicht Spuren hinterlassen? Oder hatte irgendetwas ihn wirklich ins Wanken gebracht?

Kurz verhärteten sich Latorias Züge jedoch, bevor sie kurz mit dem Kopf schüttelte, so dass ihr dunkles Haar über die Schultern nach vorne fiel. „So unter uns gesagt, von Bruder zu Schwester, du meinst das doch nicht wirklich ernst? Mich entkommen zu lassen?“ fast unanständig nahe kam sie ihm, während ein vielsagendes Lächeln sich auf ihren Lippen einfand. So nahe, dass, wenn sie atmen würde, er dieser über sein Gesicht streichen würde.

Für einen Moment liess sie dabei ihre dunklen Augen über seine wandern. Vielleicht einen Funken darin suchend, bevor sie ihren Finger von seinem Kinn gleiten liess und sich von ihm abwandte, als wäre sie wäre von einer niederen Absicht hinter seinen Worten mehr als überzeugt, auch wenn sie den Strohhalm, den er ihr bot, nicht gänzlich aus der Hand schlug.  „Immerhin, warum solltest du? Was hättest Du davon?“
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Würdest du für mich sterben? ... Nein, das wäre zu einfach. Würdest du für mich leben?
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Verlangen wird zu Hingabe, Hingabe wird zu Macht... und sie gab sich ihm - dem Wahnsinn- hin
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Landru
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#28

Beitrag: # 52205Beitrag Landru »

Ein Haus am See. Mit Blumen, einem Steg. Vielleicht lachenden Kindern. Einem Haushund. Drei Katzen und ein Kindermädchen. Vielleicht mit Schaukelstuhl und Terrasse um den Nachthimmel zu bewundern? Mit den Nachbarn zu plauschen? All das und so viel mehr an Harmonie. Er lachte herzhaft. Wirklich sehr herzhaft. "Nein." Und damit zersprang die Vorstellung dieser Idylle wieder. "Das ist nicht meine Welt, dass weißt du. Also.. versuche nicht so meine Worte auszulegen." Mahnte er sie kopfschüttelnd. "Aber ja, natürlich will ich dich zweifeln lassen, wie du mich zweifeln lassen willst. Und doch.. was ist schon groß passiert? Reflektieren wir meine Erfolge, findest du dann wirklich ich wäre ein großer Drache? Dessen Name.. sich eingebrannt hat? Oder vielmehr.. jener der den Platz warm gehalten hat? Jeder.. der die Schlafenden bewachte als es still wurde. Jener der nicht in der Lage war, den Namen so groß zu halten, dass er heute für Angst sorgt. Nein.. ich denke nicht, dass ich geschafft habe eine Legende zu werden. Vielmehr habe ich glorreich versagt. Das weiß ich, aber ich weiß auch, dass ich versagt habe weil es nie meine Bestimmung war. Ich bin kein Anführer Latoria, nie gewesen." Er winkte ab. "Ich habe diese Rolle übernommen und bin vielleicht etwas gewachsen daran, aber erfüllt hat sie mich nicht. Am Ende.. werde ich bestraft für all die Dinge die schief gelaufen sind. Ich werde verachtet für Dinge die ich nicht mal ansatzweise verstehe. Ich werde zur Rechenschaft gezogen für Entwicklungen, die von doppelzügigen Janusgesichtigen Wesen ausgelöst wurden, obwohl ich stets mit bester Absicht und Glauben an den Werten handelte. Am Ende.. sieht niemand was du erreicht hast, was du geschafft hast, sondern nur was du eben nicht erreicht hast und nicht geschafft hast." Seine Verbitterung klang echt. Auch wenn es sicher auch ein Teil war zu verstehen wie sie sich fühlen musste. Unbedeutend.. übersehen, vergessen?

"Ich denke viel mehr über ein Reich nach das mir gehört. Indem ich die Regeln mache. Dem Tier gebe was es verlangt.. schreie, Blut, Qual? Such dir was aus. Ich habe es satt.. andere um ihre Gunst zu beknien. Es sollte mir egal sein. Es sollte mir gleich sein und wer mir missfällt wird eben ein Möbelstück. Aber all das.. verhindern die Traditionen. Zum Teil. Du frierst ein in deiner Rolle. Erträgst Nacht für Nacht die Spitzen jener die dich fallen sehen wollen. Du versuchst diplomatisch zu sein, weil es so einem Anführer angedacht wird. Du versuchst.. die Kinder des Blutes zu beschwichtigen, zusammenzuhalten und gleichzeitig ihnen das Gefühl zu geben, ein Teil von etwas Großem zu sein. Aber ist dem so? Oder ist es nicht viel mehr auch nur ein Begriff?"  Versuche in Frage zu stellen. Versuche die Schatten und Sünden des Clans zu sehen. Er schloss einen Moment die Augen. "Castiel ist nicht hier. Ja ich halte seinen Weg für falsch. Du hast dich ihm verschworen. Vielleicht aber ist der Weg ein anderer ohne das du brechen musst mit dem was du geschworen hast?" Klar, wieso üben wir uns nicht selbst ein wenig in Verrat. Was kann schon passieren, wenn er Latoria davon überzeugen konnte? Wenn es auch Monate dauern würde? Wenn es am Ende den Erfolg hatte den er sich wünschte? Vielleicht. 

"Sag du es mir was ich davon hätte. Vielleicht endlich die ersehnte Möglichkeit von Anerkennung? Hast du jene nicht auch gesucht und nicht gefunden? Hast du nicht auch versucht aus dem Schatten zu treten. Endlich dein Wesen zu entfalten?" Ihre Berührungen ließ er zu. Das kurze Gefühl von Vertrautheit, von gleichem Blut, von summen und Flüstern, gleichen Ursprungs. Er lächelte verschlagen und die Hand will - so sie zuließ - in das dunkle Haar fahren, gen Nacken so sie sich umwenden will von ihm mit einem Ruck zurück gerissen werden sollte. "Warte.. und sag mir. Wenn ich deinem Pfad folge.. das ich es nicht bereuen werde. Das diese Wahrheit die du trägst.. diesen Verrat überhaupt wert wäre." Zweifelslos wäre es ein Spiel auf Zeit. Vermutlich würden die verbliebenen Mitglieder wirklich glauben was er tat, aber war es so nicht am glaubwürdigsten? Wenn er an die Wurzel des Übels wollte.. musste er sehr tief in ihre Welt und ihre Seele vordringen und das ging nicht in einem Zuge. Er würde folgen müssen. Und mit Glück überlebten sie das ganze auch irgendwie. "Also.. wir sind am Scheideweg. Bist du von dem Pfad überzeugt? Wenn ich dir vertraue und ihm folge.. wirst du ihn mir zeigen?" Er pokert verdammt hoch, aber ein All In kann man nicht mehr rückgängig machen. 
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Latoria
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#29

Beitrag: # 52207Beitrag Latoria »

Versagt hatte Latoria ebenfalls und der Preis ihres Versagens, nun, sie wussten sehr beide sehr wohl, in welche Lage es sie gebracht hatte und welches schwert noch immer über ihrem Kopf kreiste. Aber es gab immer wieder Wendungen, die man nicht vorhersehen konnte. Wie zum Beispiel jenes Wissen, das sie in sich trug, dass Castiel noch am Leben war. Der Grund, weshalb sie niemals brechen, sondern eher ausharren würde, bis der Tag kommen würde, an dem er seine Vergeltung üben würde. Doch bis dahin mute sie improvisieren. Er würde es verstehen, denn immerhin hatte sie ihm geschworen für ihn zu leben. Und einen Schwur leistete man stets mit Bedacht und gab alles, um jenem gerecht zu werden, nicht wahr?

Oh Latoria sträubte sich nicht und wich dem Drachen auch nicht aus. Immerhin waren die Reaktionen in Gesprächen das interessanteste und außerdem war das alles sowieso imaginär oder nicht? Castiel würde ihm dafür sicherlich die Hände abschlagen, wäre er Zeuge dessen gewesen, was gerade dank dieser kleinen dämonischen Scherbe irgendwo in einer ungreifbaren Sphäre stattfand. Und trotzdem, wer wusste, welch Auswirkungen es am Ende haben würde?

Ein kurzes Fauchen überkam Latorias Lippen, während sie, als Folge dessen, dass er sie überraschenderweise herrischer zurückzog, als angedacht, kurz ihre Fänge bleckte. Autsch, für etwas Imaginäres fühlte es sich doch sehr real an.

Ein Blitzen durchzuckte das Dunkel ihrer Augen, als sie zu dem Drachen sah, der sie ein wenig mit seiner Reaktion erstaunte. Seine Worte hallten noch in ihren Gedanken nachhallten. Und bei ihrem Blute, sie wäre nachlässig, würde sie nicht jedes in seine Einzelteile zerlegen.

Es hatte sich schließlich oftmals als vorausschauend erwiesen, genau zu zuhören und auch jetzt war es nur eine Kleinigkeit, die sie innerlich aufhorchen liess. Jener Ausspruch, dass er Castiels Weg für falsch hielt, implizierten durchaus, dass er kaum vollends ihrem Pfad zu folgen gedachte.  Warum sollte er ihr, nein ihnen folgen, wenn er es für falsch hielt. Steckte dahinter wirklich eine gewisse Frustration, die ihn dazu bewog, ihr ein diese unerwartete Wendung vorzuschlagen? Ein Streben nach mehr? Oder war es am Ende ein perfider Plan, um am Ende doch noch an den Hochlord selbst zu gelangen?

Hach Drache. Es wäre so unglaublich, wenn ich deinen Worten nur trauen würde. Und trauen? Ihm? Dem Herrn der Verschlagenheit? Aber wer wäre sie, wenn sie das Spiel einfach beenden würde, anstatt darauf einzusteigen?
Ihre Lippen zeichnete ein debiles Lächeln, bevor sie jene intuitiv befeuchtete. „Würde ich alles riskieren, wäre ich nicht überzeugt?“ Mit einem wohl bedachten Wimpernschlag suchte sie seinen Blick. Sicherlich könnte Latoria ihm das Blaue vom Himmel versprechen, ebenso wie er es mit ihr gerade ebenfalls vermutlich tat. Allerdings wusste sie es im Grunde besser. Immerhin, worin war der Hass Castiels begründet gewesen? Weshalb hatte er diesen Krieg überhaupt geführt gehabt?

Immerhin vielleicht hatte Landru einfach vergessen, was seine kleine Tat für Folgen gehabt hatte, ebenso wie die der erhabenen Priesterin. Ein klitzekleiner Stein, welcher eine Lawine unbegreiflichen Ausmaßes genommen hatte. Aber andererseits, hätte der Drache es nicht getan, hätte sie den Hochlord vielleicht niemals getroffen. Grund genug, weshalb sie ihm darin den Vorwurf ersparte. Kausalitäten mussten immerhin berücksichtigt werden, oder nicht?

Castiel würde es ganz bestimmt anders wahrnehmen. Und was er explizit mit dem Drachen zu tun gedachte, nun dagegen war das Schicksal der Prinzessin oder jenes des Vampirjungen vermutlich eine Erlösung.  Unerwartet lösten sich zwei weitere Steine aus der Mauer und zwischen all jenem Nebel ihrer Gedanken manifestierten sich die Bilder der brennenden Alanja, wie sie lodernd wie eine Fackel zu Staub und Asche zerfiel. Eine kurze Erinnerung gefolgt von Bildern des geschundenen Knaben Nekem, dem der Hochlord selbst  unter dem Jubel eines ganzen Heeres den Kopf von den Schultern trennte. Nur kurze Erinnerungen, Bilder, die Castiel mit ihr geteilt hatte.

 „Wenn Du mir folgst, werde ich Dir Deine Bestimmung zeigen.“ Kam es leise über ihre Lippen, welche ein vielsagendes, aber nicht minder durchtriebenes Lächeln zeigten. Nun es war ein Versprechen, welches sie halten könnte, sofern er sie gehen liess. Mutmaßlich erahnte Latoria selbstverständlich die Bedeutung jener Worte, aber sie waren bewusst so gewählt, dass sie keine Lüge formten und es jedem offen hielten, diese zu deuten. Fraglich, ob ihm jene Bestimmung gefallen würde und er damit zufrieden wäre. Aber so war es stets, oder nicht? Nicht jeder bekam das Luftschloss, das er sich so sehr wünschte, nicht wahr? Aber jeden holte sein Schicksal früher oder später ein und jeder bekam genau das, was er verdiente.

Mit einem sanften Druck legte sie die Fläche ihrer rechten Hand auf seine Brust und betrachtete ihre eigenen langen Finger, bevor sie unter ihre Wimpern hindurch das Grau seiner Augen suchte, hinter welchen sie den Verrat zu wittern glaubte, denn es schien ihr nach allem, was geschehen war, nach allem, was der König und die Priesterin ihm bedeuteten beinahe unmöglich. Aber wer würde ein All-In einfach so ablehnen...  „Mehr kann ich Dir nicht versprechen, Landru.“
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Würdest du für mich sterben? ... Nein, das wäre zu einfach. Würdest du für mich leben?
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Shilana
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#30

Beitrag: # 52209Beitrag Shilana »

Mit dem Glas in der Hand bewegt sie sich zurück zu dem Sessel und lässt sich erneut darauf nieder, bevor sich ihr Blick erneut auf Lillyth legt und sie ebenfalls ihr Glas kurz in deren Richtung erhebt, bevor sie selbst sich eine Schluck der goldenen Flüssigkeit gönnt.
Sie lehnt sich entspannt zurück, während sie eine nicht vorhandene Falte aus ihrer Robe streicht.


Ja genau...Wenn

Greift sie den Punkt auf, während ihr Blick sich im Tanz der Flammen im Kamin verfängt. 

Doch allein der Punkt, dass es das Wenn überhaupt möglich wäre, genügt doch um dem zumindest nachzugehen...

Ihr Blick folgt Landru während er den Raum verlässt um sich um Latoria zu widmen, bevor er sich erneut mit einer gewissen Nachdenklich auf Lillyth legt.
Alles wesentlich hat Landru bereits gesagt. Von daher blieb ihr nicht viel. Allerdings regt ich in ihr eine gewisse Neugier, ob die Argumente genügen Lillyth zu verleiten sich der Suche anzuschließen.


Es sind Menschen...sie SIND dumme Narren. Zumindest in diesen Belangen. Haben sie etwas was ihnen Macht verleiht, oder Reichtum, würden sie es nie zerstören. Sie erliegen den Wahn dass sie eines Tages einen Weg finden es zu beherrschen. War es denn nicht immer so?

Nur leicht zuckt sie mit den schmalen Schultern und gönnt sich einen weiteren Schluck.

Und was schadet es ein wenig nachzuforschen. Allein die Aussicht das es noch existieren könnte ist doch ein wenig Aufwand wert?

Selbst wenn die Untersuchungen nichts bringen....so lenken sie jedoch, wenn auch nur für kurze Zeit, ein wenig von anderen Problemen und Belangen ab. Allein dies wäre es ihr im Moment wert, während sie mit einem Seufzen an die Plagen Valias in der Feste denkt.
 
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Landru
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#31

Beitrag: # 52213Beitrag Landru »

Ein schwieriges Unterfangen. Für Vater war es einfach. Führe sie in den Schoss des Clans zurück. Egal wie. Das er nicht meinte sie in eine Lampe zu verformen und in die Ecke zu stellen, war klar. Also war es eine Aufgabe die mehr erforderte ein gutes Zureden, denn davon würde sie niemals abweichen. Sie würde nicht wieder zurück kommen. Nicht mit alldem Schmerz. Wie bringt man jemanden zurück, der so tief verloren scheint? Vielleicht durch lernen zu verstehen. Die kurzen Bilder von den Gefallenen. Gewissheit über ihr Schicksal und doch waren es nicht jene Gesichter die er vielleicht erwartet hätte. Melli zum Beispiel. Das einzige Wesen das irgendwie doch sowas wie Liebe entfacht hatte. Vaterliebe, aber Liebe. Ihr Verlust, hat ihn wirklich tief getroffen. Zu tief. 

Er versuchte sich abzulenken von den Bildern, mit dem Fortführen des Gedanken was wenn er tut was er gedenkt zu tun. Wenn er sie befreit und gehen ließe? Was dann? "Diese Überzeugung fasziniert mich, zugebenermaßen. Es ist so.. unerschütterlich." Er konnte sich kaum vorstellen, wie es war, an etwas so unerschütterlich zu glauben. Selbst an Vater oder den Clan konnte er mit dieser Überzeugung nicht aufwarten. Er hatte ihn bereits einmal verraten, wegen Zweifeln. Aber sie war bereit zu ertragen, zu erdulden, zu warten,  bis zum Tage X. "Meine Bestimmung, die hoffentlich aus mehr besteht als vernichtet zu werden." Er lächelte sachte. Er konnte sich durchaus vorstellen, dass wenn sie ihn direkt zu ihm brachte, es sein Todesurteil wäre. Definitiv. Er bezweifelte, dass Castiel das anders sah. Er war weder eine Frau, noch sonderlich gut von einem Kerl zu beeinflussen. Er hätte absolut keinen Nutzen für Castiel. Nicht einen. Aber wie könnte er da sicher sein? Vielleicht weiß sie nicht wo er ist und ist selbst arglos. Wenn sie ihn also suchte und nicht fand, würde sie früher oder später merken das er sie verlassen hatte. Nur wie lange konnte er mitspielen? "Nun gut. Ich war immer sehr direkt und ich will es wieder sein. Ich folge dir, wohin du gehst. Ich hoffe die anderen sind nicht närrisch. Mein Wissen wäre zu wertvoll als diese Allianz durch übereifrige Schergen zu brechen." Er sprach auf die Handlanger an. Er würde natürlich nicht zögern sich zu verteidigen, wenn er es musste.

Er hatte keine Ahnung wie es weiter gehen sollte. Einfach mitgehen? Es war eine Möglichkeit. Und vielleicht verstand er sie sogar? Irgendwie, wenn sie lange genug zusammen bleiben. Das Buch in der Hand fing Feuer. Aber es verbrannte ihn nicht. Es waren nur symbolische Flammen, die die Wertlosigkeit des Werkes suggerierten. "Wohin würdest du gehen, wenn die Zelle sich öffnet? Pferde hätten wir im Stall und ich bin sicher auch etwas Vitae für den Weg findet sich, aber wenn die Reise länger dauert, brauchen wir mehr als das. Du bräuchst eine Waffe.. mhm? Oder genug Stärkung." Dann wäre sie sie vielleicht stark genug, den Spieß wieder umzudrehen. Das war ein Risiko. "Es gibt ein Dorf im Wald, nahe der Nebelgrenze, genug Seelen um deine Kraft wieder herzustellen." Er dachte darüber nach. Wie weit würden sie gehen? Wohin. Mit welchem Ziel? Und wie viel wird es kosten? "Nun, wenn es das ist was nötig ist um meinen Platz zu finden." War es abwegig? Gelöst von jeglichen Fesseln und Vorgaben. Stellte er ihr den Sieg wirklich in Aussicht? Nun sie war davon überzeugt, dass Castiel gewinnen wird, also war es nicht abwegig für ihn seine Existenz zu sichern, nicht? Es wäre nur logisch. Auch wenn er sich nicht sicher war, wie viel sie ihm glaubte. "Ich bin nicht närrisch zu glauben, dass Castiel mich anhören würde und wie du weißt, halte ich seinen Weg nicht für optimal. Aber, er ist nicht meine Sorge. Soll der Rest sich mit dem Krieg befassen, mit diesem ständigen Hin und Her. Ich schaffe mein eigenes Reich und alles was dafür will ist Immunität. Hrm? Ich stehe euch nicht mehr im Wege und liefere dir genug Wissen um den Clan zu zerstören. Den Gruftzugang von Kain und Enoia, wo sie tagsüber ruhen." Kurz hielt er inne. Er musste an Mutter denken. Wie viel sie getan hatte. An Shilana, so aufopferungsvoll. An Kain, streng und doch weise. War er wirklich bereit sie alle zu opfern für seine Immunität? "Ich werde nicht die Hand gegen sie erheben, aber ich werde sie nicht länger schützen. Der Rest liegt dann bei euch was ihr damit tut." Castiel hatte kein Problem mit dem Tag. Wenn sie ruhen, war es ein leichtes. Nur kam niemand in die Gruft, außer jene die eng vertraut waren. Wie er, der sie lange gehütet hatte. 

Die Reste des Buches rieselten aus der Hand. Asche zu Asche.
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Latoria
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Registriert: Sa 11. Okt 2014, 23:15

#32

Beitrag: # 52216Beitrag Latoria »

Herrjemine, das war nun wirklich ein verlockendes Angebot. Oh ja. Aber es klang einfach zu leicht. Zu leicht nach allem. Auch wenn er offenbar alle Details bereits kalkulierte. Die Geste des Buches ignorierte sie dabei jedoch vollends. Schließlich war es nur ein Symbol, gefüllt mit zumeist unbedeutende Namen, die bereits wie das Buch selbst zu Asche und Staub zerfallen waren.

Nein viel interessanter war da doch dieser Sinneswandel. Immerhin was hatte er bei seinem letzten Besuch noch verkündet? Das Wort des Königs war das einzige, was ihn davon abhielt sie zu vernichten. So viele Diffamierungen, so viele Tage des Hungerns und der Pein und er war es der nun einbrach? Jedem anderen hätte sie es vielleicht sogar abgekauft. Doch der Drache? Auf einmal wollte er seine Schwingen spreizen und aufbegehren?

Ein kurzes Blitzen huschte über ihre Augen, bevor Latoria sich von Landru löste und ihren Blick kurz auf den Thron schweifen liess. Dort, wo Castiel artig wartete, während die kleinen Schnurrhaare putzig zuckten. Offenbar roch sie neben all jener Verführung dasselbe, wie sie und zugleich sah er zu gut auf diesem viel zu großen Stuhl aus. Hach, das Männer immer irgendetwas mit ihren Statussymbolen kompensieren mussten. Aber das war ein ganz anderes Thema.

Nun Drache, was immer hinter diesem wundervollen Angebot stecken mag. Gehen wir es an, es herauszubekommen. In einer filigranen, fast anmutigen Bewegung hob sie ihre Arme in die Höhe.
„Überzeugungen...“ flüsterte sie. Ein überhebliches Lächeln kräuselte ihre Lippen, als sie die Arme hinunterriss und mit jener Bewegung die Mauern einstürzen liess, als wären sie nichts anderes als ein Kartenhaus. Staub wirbelte auf oder war es Nebel? Eine Wolke aus nichts und dennoch war es ihre Vorstellungskraft allein, welche alles niederriss und sie beide für einen Moment nicht mehr als das milchige Grau sehen liess.


Lachend drehte Latoria sich im Kreis,  während sie die Staubwolke in ihrer Bewegung aufwirbelte. Es wäre zu fantastisch. Zu unglaublich, um wahr zu sein. Auch wenn die Mauern eingestürzt waren, so klang ihr Lachen noch immer, als würden die Wände sie widerhallen lassen. Ob jene Geste jedoch der Aussicht auf Freiheit galt oder eher der Ironie, die hinter der Geste des Drachen, blieb vorerst fraglich.

Als jene Schwaden um sie herum sich wieder lichteten, fanden sie sich in dem Park von Sturmkante wieder. Latoria legte ihren Kopf leicht in die schräge und betrachtete die Züge des Königssohnes. Erinnerte er sich?

Das filigrane und nicht zuletzt selbst überschätzende Lächeln auf ihren Zügen verriet, dass sie es ihr zumindest zu gut in Erinnerung war. Spontan hakte Latoria sich bei dem Drachen ein ohne eine Form der Gegenwehr dabei zu akzeptieren. Ausnahmsweise würde er sicherlich jene dominante Geste ihrerseits tolerieren. Immerhin wollte sie ihm etwas ins Gedächtnis rufen. Etwas, das nicht zuletzt in ihren Gedanken verankert geblieben war.

„Wir zwei hatten dieses Gespräch bereits.“ Kommt es im Plauderton hervor. „Weißt du noch?“ Fast träumerisch lässt sie ihren Blick über die imaginäre Dunkelheit wandern. Fast wie ein verträumtes Mädchen schaute sie in den Himmel, betrachtete die Wolken, die sich vor die Sterne und nicht zuletzt vor den Mond schoben. Doch der Drache war sicherlich nicht so dumm ihr eine solch romantische Ader zu zuschreiben.


„Also Bruder, nur um es Dir noch einmal in Erinnerung zu rufen.“ Brachte Latoria ihre Gedanken so ruhig und geduldig hervor, als würde sie ihrem Bruder vor dem Einschlafen eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen. „Es war einmal...“, immerhin so begannen ja die meisten guten Erzählungen, oder nicht? Egal! „... eine lauschige Nacht in Sturmkante. Die meisten Menschen ruhten bereits in ihren Betten und die Straßen waren still. Ungewöhnlich still.“


Sicherlich wusste er, wovon sie sprach, und wenn nicht, nun Latoria war ja auch noch nicht fertig mit jener kleinen Geschichte.

„Nicht weit von hier hatte ein Krieg getobt. Viel Blut war geflossen, der Krieg war für den Clan jedoch so gut wie verloren. Der Königssohn, den man den Drachen nannte, hatte hier in jener Nacht um eine Verhandlung gebeten, denn immerhin war die Königin selbst gefangen genommen worden und ihr Schicksal? Nun es wäre sicherlich kein wunderschönes. Aus ihrer Sicht.“

Sanft legte Latoria ihre linke Hand auf seinen Arm, den sie mit ihrem rechten in Beschlag genommen hatte. Blinzelnd blickte sie den Drachen an.

„Nun die Kriegsherrin war bereit seinen Worten zu lauschen und ihm ein Angebot zu unterbreiten, welches einen vernichtenden Schlag in der Morgenstunde aufhalten würde. Doch der Drache lehnte wider Erwarten ab und offenbarte ihr seine wahre Intention. Er liess sie wissen, dass er niemals sein Knie beugen würde und kapitulieren würde. Er betrog sie in ihrer gnadenvollen, gar großmütigen Geste.“

Kurz löst sie ihren Arm und nimmt einen tiefen Luftzug spielerisch ein, bevor sie ihre Arme von ihrem Körper streckt und sich abermals lachend im Kreis dreht. Nun in Ordnung, Latoria ersparte sich selbst das dramatische Ende, welches ihm durchaus bekannt sein sollte. Doch was zählte, war jenes eine Wort. Das eine Wort, welches so bedeutend über ihre Lippen kam und ihn ihrem Lachen nachhallte. „Niemals... “

Als sie vor ihm wieder zum Stehen kam, funkelte das Dunkel ihrer Augen zu ihm hinauf. Teils fasziniert, teils unbedarft und nicht zu vergessen, nicht zuletzt verspielt, aber eher einem Raubtier gleich. Ihr Zeigefinger drückte sich auf seine imaginäre Brust, ohne dass sie das Dunkel ihrer Augen abwandte. „Sag mir Bruder, hast Du erwartet, dass ich direkt Ja zu deinem Angebot sage?“  Kurz kniff sie die Augen zusammen, während sie das grau der seinen taxierte. „Ja das hast du, nicht wahr? Sicher es ist verlockend und ich muss zugeben, ich war kurz davor.“

Latorias Finger löste sich und sie wedelte untermalend zu ihren Worten direkt vor seiner Nase damit hin und her. „Verzweiflung, Hunger, vielleicht sogar das Gefühl, dass Castiel nie wiederkehren wird.“

Durch ihre Wimpern hindurch sah sie klar zu ihm hinauf. „Ihr habt versucht mich zu brechen. Meine Zweifel zu schüren. Und fast, fast hätte ich wirklich darüber nachgedacht. Aber dann fiel mir ein, was du zu mir gesagt hast. Wie du reagiert hast, als ich Dir in dem Moment eurer Unterlegenheit ein Angebot machte.“ Leicht zuckte ihre Augenbraue hinauf, was den Zweifel an dieser Offerte mehr als deutlich unterstrich.

„Deine Einstellung war nahezu konsequent. Und da kommt die bescheidene Frage auf, warum der Drache nun, da er die Oberhand hat, bereit ist all die Dinge mit einem mal zu opfern? Hm? Du hast um das Leben deiner Mutter gebangt... und auf einmal ist es Dir gleich? Tz, tz, tz,...“ Abermals untermalte der Finger ihre Worte und ihre Haltung, bevor ihr Blick dunkler wurde.

„Ich behalte das mal mit der Immunität sicherlich im Hinterköpfchen. Aber verrate mir, woher dieser Wandel kommt. Du, der Drache, der auf Seiten des Siegers steht, will nun auf die Seite des vermeintlich Besiegten wechseln?“ Flüsterte sie, wobei ihre Augen bereits fast vollkommen von Dunkelheit eingenommen schienen. Wäre es aufrichtig, warum dann all dieses Tamtam? Wieso hatte er dann nicht direkt ihre Ketten geöffnet? Immerhin wäre er ihr mangels des Blutes und der inne ruhenden Macht ihm vermutlich mehr als unterlegen. Und um den ganzen noch die essentielle Frage zu stellen... Was hatte die Scherbe für eine verfluchte Aufgabe? Nein sie würde sich nicht einwickeln lassen.

„Gut gespielt, Drache, aber genug!“ Ihre Hand schnellte hervor und die langen Finger ihrer rechten Hand ihn an der Kehle zu packen. „Was willst Du wirklich?! Sprich, oder wir schauen, was diese Illusion für Auswirkungen auf die Realität haben!“ 
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Landru
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#33

Beitrag: # 52218Beitrag Landru »

Sie war nicht dumm und es wäre ein Fehler es zu glauben. Natürlich glaubte sie ihm nicht. Alles was er opfern könnte. Warum jetzt, war ein guter Ansatz. Wieso nachgeben, wenn man gewonnen hat. Vielleicht genau deswegen? Er senkte einen Moment den Blick. Er erinnerte sich vage an die Momente. Vieles hatte er einfach vergessen. Dermaßen in Monotonie gesteckt und kaum noch den Sinn für Erinnerungen. Als wäre alles irgendwie passiert und doch vorbei gezogen. Wie ein lauer Wind, nur noch ein Nachhall. "Ich habe viele Jahre gedient, Schwester. Viele Jahre funktioniert. Einfach immer das gleiche Muster. Irgendwann funktioniert man einfach. Egal in welcher Situation, man funktioniert. Ich könnte daneben stehen und es nicht ändern, dass es automatisch abliefe." Er war noch nicht bereit seinen Plan aufzugeben. "Wir haben fast verloren und wir haben nur gewonnen weil dein Hochlord verschwand. Ja du hast richtig gehört. Er verschwand bevor er vollendet hat was er begonnen hat und niemand weiß warum. War also ein Sieg?" Er legte den Kopf schief. "Ich denke nicht. Keiner weiß was ihn am Ende gehindert hat oder wohin er gegangen ist. Keiner weiß warum auf einmal der Angriff stoppte." Er schüttelte den Kopf. Enoia. "Ich sorge mich immer noch um sie. Um ihr täte es mir leid und kurz war ich überlegt zur Immunität ihre Unversehrtheit anzufügen. Es wäre gelogen, würde ich jeden eiskalt opfern." Zumindest eiskalt nicht, opfern schon. Wenn auch mit etwas Wehmut. Ein wenig. 

Er lachte einen Moment. "Besiegt ist er nicht. Das ist ja der Irrglaube. Er ist fort, aber nicht besiegt. Vielleicht kommt er wieder, vielleicht auch nicht. Warum also meine Intension und ja du hast Recht. Wieso jetzt.. wieso hier. Was ist übrig geblieben? Ein Schloss voller Leere. Ein paar wenige Alte sind noch dort. Aber der Glanz ist verflogen. Das Konzept am Ende gescheitert. Waren wir je eins? Wir haben uns in Frieden auch selbst zerfleischt. Unsere Spiele gespielt und manchmal den ein oder anderen geopfert. Jetzt ist nur noch eine Ruine übrig. Ein Schatten dessen was mal war. Wenn also jemals ein weiterer Angriff käme, wäre alles verloren. Ich habe Pläne und werde nicht untergehen. Ich hatte immer Pläne Latoria. Ich war immer darauf bedacht meine Position zu halten und die ist nicht unbedingt an der Spitze eines Clans. Eher ganz woanders." Er drehte den Kopf leicht als die Mauer fiel. Es gab nicht mal ein Geräusch dazu und das machte es so unwirklich. So surreal, aber das war hier alles, nicht wahr?

Kurz senkten sich die Lider ehe sie sich wieder hoben. "Nun gut. Ich sehe der Clan ist am Ende und wenn man überleben will, müssen neue Wege gegangen werden. Meine führt mich eine Richtung der Finsternis. Mein Ziel ist es der Nacht zu gebieten. Wenn alles andere dafür vergehen muss, ist dem so. Eltern sterben nun mal irgendwann. Beziehungen zerbrechen und nur sich verändert überlebt. Nur wer sich bewegt kann sich weiter entwickeln. Meinst du nicht auch?" Er lächelte schmal. "Ich sagte ich werde niemals das Knie beugen.. und der Clan wird niemals das Knie beugen. In beiden Fälle habe ich Recht, denn ich bezweifle das Vater es tun würde und ich habe es auch nicht vor. Ich entwickle mich nur weiter." Er machte eine kleine Pause. "natürlich könntest du sagen nein und du würdest in diesem Kerker hängen bleiben.. vielleicht kommt Castiel irgendwann um dich zu befreien. Vielleicht aber auch nie. Weißt du es?" Er zuckte leicht mit den Schultern. "Oder aber wir.. passen uns an und entwickeln uns weiter, um fort zu bestehen. Warum also hier? Weil hier niemand lauschen kann und niemand hören wird was wir reden. Selbst die größte Blutmagie kommt hier nicht rein. Der einzigen der das möglich sein würde, wäre Coryla und der ist nur ihr Irrenhaus wichtig. Ich glaube sie hat schon lange aufgehört sich für die Belange des Clans zu interessieren." Kurz nickte er bestätigend, als sie ihn überraschte. 

Das ging viel zu schnell als er das er irgendwie ausweichen könnte. Die Finger schlossen sich um die Kehle wie ein kleiner Schraubstock und auch wenn er nicht atmen musste, war es nicht angenehm. "Ahh verstehe. Du glaubst mir nicht. Selbst wenn ich dir .. Kains Kopf .. präsentieren würde, würdest du es nicht wahrhaben wollen." Es sprach sich schwerer mit gequetschten Stimmbändern, aber immerhin konnte er nicht ersticken. "Dann lass mich dir was zeigen." Kam es gepresst. "Lass es mir dir Zeigen." Flüstert er noch mal nachdrücklich.

"Die neue Welt."
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Latoria
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#34

Beitrag: # 52219Beitrag Latoria »

Überraschung! Nun ja für beide Seiten. Auch wenn es vielleicht nur ein Hirngespinst sein mochte. Es fühlte sich gut an. Entsetzlich gut. Die schlanken Finger, die sich um das weiche Fleisch schlossen und auch wenn er keinen Atem brauchte, so war es noch immer ein Gedankenspiel, was passieren würde, wenn ihre Nägel sich in sein Fleisch bohren würden...würde er wohl bluten? Würde das Blut sie aus diesem surrealen Hirngespinst herausholen?

Es war so verlockend, insbesondere, um ihm zu demonstrieren, dass es nicht ihre verdammte schuld gewesen war, dass sie stark genug gewesen wäre, sie zu vernichten und ebenso, dass der Hochlord einfach so verschwunden war. Bei ihrem Blute, was für ein Meer aus Lügen. Was wusste der Drache wirklich und was scheinbar nicht? Ihr Kopf neigte sich zur Seite während ihr Griff sich eisern um seine Kehle legte und sie ihn musternd betrachtete.

~Oh Bruder, kennst du überhaupt die ganze Geschichte meines sogenannten Versagens? Oder hat niemand ein Wort darüber verloren? Weder die Lumpenprinzessin, die kleine Rose, Vater oder die Erhabene? Scheinbar weißt du nichts. Hat die Königin dir sogar verschwiegen, dass der Hochlord...~

Kurz biss Latoria sich auf die Unterlippe.

~Natürlich hat sie es Dir verschwiegen. Diese kleine feige erhabene Schnepfe hat mit Sicherheit kein Wort darüber verloren. Es würde nur ihre Makellosigkeit beschmutzen, nicht wahr?~

Am liebsten wäre Latoria in ein Lachen ausgebrochen, aber nein. Wer wusste schon, was passieren würde, wenn sie diesen Moment zu tief in ihre Gedanken liess. Nicht, dass jenes sich noch manifestieren würde durch diese kleine miese Scherbe.  Aber vielleicht war dieses imaginäre Theater ja doch für irgendetwas gut. Wer konnte das schon sagen.  Wissen war so mächtig und wer weiß, was sie mit diesem noch anstellen konnte? Zur rechten Zeit versteht sich...

„Natürlich glaube ich Dir kein Wort. Wieso sollte ich... Bruder? Wenn Du Pläne hast, steht immer noch die Frage im Raum, wieso Du mich deshalb laufen lassen solltest, hm?“ Latoria liess ihren Kopf zur anderen Seite gleiten, während das Braun ihrer Augen mehr als skeptisch aufschimmerte. „Kaum wegen irgendwelcher Sentimentalitäten... wie gesagt, es ist nur der König, der mich vor dem Richtblock schützt nicht wahr?“


Ein gefährliches Lächeln huschte über ihre raubtierhaften Züge, während sie ihre Nase bedrohlich nahe an seinem Hals entlang führte und den nicht vorhandenen Duft einsog. Einen Duft der ihr jedoch in Erinnerung war.

"Du hast einen Plan. Davon bin ich sogar überzeugt." Leicht öffnete sie die Lippen, verführt mit dem Gedanken zu sehen, was geschehen würde, wenn sie es tat - ihre Fänge in sein Fleisch grub, so wie er einst bei Takhisis. Oh es könnte so amüsant sein, oder nicht?

"Ich weiß nur noch nicht, was dein Ziel ist, Bruder…“ leicht weiteten sich ihre Augen. Immerhin würde er vielleicht wirklich zu Staub zerfallen und sie nie erfahren, was er vorhatte… und vielleicht war wirklich etwas dran, dass er sie gehen lassen wollte. Hach, warum nur hatte sie sich fangen lassen. Es wäre so viel erheiternder, ständen sie sich wahrhaft gegenüber.

Sie lockerte ihren Griff, während ihre Lippen ein warnendes Lächeln formten. Fast schon sinnlich liess sie ihren Handrücken über seine Wange fahren, um ihre Finger unter sein Kinn zu legen. „Na gut. Zeig es mir...“ trällerte sie fast auffordernd, bevor sie ihre Hand zurück zog und sich in einer spielerischen Drehung an seine Seite gesellte. „Zeig mir Deine Welt... überzeuge mich...“
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Lillyth
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#35

Beitrag: # 52222Beitrag Lillyth »

Ausnahmsweise konnte die Tochter Kains der Rose nicht widersprechen. Menschen waren Narren mit wenig Weitsicht. Und nun vielleicht schadete es wirklich nicht, diesem kleinen Mythos nachzugehen. Wenn sie Erfolg hätten, wäre es etwas, dass alles ändern würde. Ein teuflisches Werkzeug, was dem Tageslichtflucht die Stirn bieten würde. Kurz schwenkte sie das Glas und liess die goldene Flüssigkeit im Schein des Feuers in Bewegung geraten, während ein kleines Lächeln ihre Züge heimsuchte. Immerhin, wenn es sich nur als dummes Geschwätz entpuppen würde, könnte sie ihnen immer noch ins Gesicht lachen, denn immerhin hatte sie es nicht gleich gesagt? Ein weiterer kleiner Punkt, den sie ihrem Bruder unter die Nase reiben konnte, wo sie in jenem Fall am Ende Recht behielt.

Ein Funkeln durchzog Lillyths Augen, während sie das Feuer betrachtete und sich die Möglichkeiten ausmalte, nachdem Norax Neomi fort in Sicherheit gebracht hatte. Es wäre wahrlich ein neues Zeitalter. Ein Zeitalter, welches die ihren vollends in die Herrschaft emporheben würde. Herrscher der Finsternis, welche alles in Dunkelheit tauchen würden und nicht länger auf schützende Katakomben angewiesen wären, um dem Tag und der Sonne zu entkommen. Der Schein der züngelnden Flammen verlieh ihren Augen deutlich den Schein jener teuflischen Gedanken, welche sich in ihrem Inneren abspielten und ließen jenes Wesen, das hinter jenem unschuldigen Antlitz verbarg zum Vorschein kommen.

„Vielleicht hast Du Recht.“ Kam es spontan über ihre Lippen, die sich leicht in die Höhe bewegten und dabei so etwas wie ein Lächeln zeigten. Kurzerhand schlug Lillyth ihre beine entspannt übereinander. Schaden mochte es wahrlich nicht und eine Suche könnte durchaus etwas Abwechslung bringen und sie vielleicht ein wenig von jener Dunkelheit fortlenken, in die sie seit Norax und Neomis Fortgang gefallen war. Eine Tiefe in der sie nur noch Rache, Tod, und Verdammnis zu erheitern schienen. Worte, die eine Bestimmung waren, seit der Erste sie ihr verliehen hatte.

Das Feuer tanzte noch immer in Lillyths Augen, als sie ihren Blick Shilana zuwandte. Flammen, welche nicht zuletzt ihre Locken wie pures Gold glänzen ließen, während ein kühles Lächeln ihre Lippen umspielte. Im Grunde konnte sie nur gewinnen, egal, wie diese Suche ausging. Welch‘ Ironie, dass jenes Schicksal sie dabei abermals an die Seite der Rose platzierte. Aber am Ende hatten sie durchaus gut zusammengearbeitet, wenn es drauf ankam und sie ihre persönlichen Dispute ausblendete.

„Wo fangen wir an zu suchen? Hat Landru dahingehend irgendwelche Hinweise, wo wir beginnen sollten?“ Immerhin hatte sie den Anfang des Gespräches verpasst, ebenso wie vielleicht das ein oder andere Detail.

Im Zweifel, sofern es keine Anhaltspunkte gab, müssten sie sich durch die Pergamente des Regenten eben durcharbeiten, aber bei ihrem Blut, Zeit hatten sie ja auch genug, wenngleich auch nicht unbedingt die Geduld. Zudem war Lillyth sich sicher, dass dies nicht einmal alles an Material war, dass ihr Bruder zusammengetragen hatte.

„Oder lässt er uns die Nadel im Heuhaufen suchen?“ Ihre Augenbraue hob sich leicht an, bevor sie das Glas an ihre Lippen führte und einen Schluck des goldgelben Nektars auf ihrer Zunge tanzen liess. Es würde sie nicht wundern, wenn es so wäre. Immerhin hatte ihr Bruder auf vielfältige Weise versucht sie irgendwie in den Clan zurückzuholen und sie an ihren eigentlich gebührenden Platz zu erinnern. Einen Platz, den die Tochter Kains sehr wohl kannte, aber dennoch sich vielleicht nicht immer so fügte, wie man es sich erhoffte.

„Ich nehme nämlich nicht an, dass wir ihn so schnell wiedersehen. Vielleicht will er uns ebenso leiden lassen, wie Vater ihn mit dieser unmöglichen Aufgabe quält.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen nippte sie fast schon ein wenig erheitert an ihrem Glas, denn sie hätte trotz einer ‚Bitte‘ ihres Vaters kurzen und knappen Prozess gemacht und es wie einen ‚Unfall‘ aussehen lassen. „Also Shilana, wo beginnen wir mit dieser kleinen Schnitzeljagd?“
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Landru
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#36

Beitrag: # 52235Beitrag Landru »

Oh ja, es wäre sicher ein Wink des Schicksals, würde ihm gleiches passieren wie einst seiner Schöpferin. Aber so war es doch, Kinder übertrumpfen ihre Eltern irgendwann. Landru war nie jemand gewesen, der untätig rumsaß und sich mit dem Unleben als solches zu Frieden gegeben hatte. Er strebte immer nach mehr. Worin dieses mehr lag, war jedoch ihm selbst manchmal nicht klar. Er hatte alles was man sich hätte er träumen lassen könnte. Nach dem Sitz im Erstgeborenen Rat war er Regent gewesen und doch schien es nicht die Erfüllung zu sein. Seine Haut fühlte sich weich an, kalt und weich, wie es wohl in Wirklichkeit wäre. Einfach weil sie sich daran erinnern könnte wie es sich anfühlen müsste. Deshalb war es so. Tatsächlich wusste er vieles nicht. Im Nach hinein hatte er vielleicht das ein oder andere erfahren. Vielleicht war er einfach mittlerweile an dem Punkt angekommen, an dem er es satt hatte ständig nur halbe Wahrheiten zu hören oder gar keine. Die Mimik verzog sich nicht bei der Festigkeit ihres Griffes. Nicht nicht. Er brauchte nicht atmen von daher war da nichts was sie ihm nahm. Einfach nur ein wenig Druck und dazu kam, es war nicht real. Er wusste das, sie wusste das, was konnte ihm also passieren?

"Glaubst du wirklich dem Clan würde gefallen was ich vorhabe?" Wenn sie damit beschäftigt waren Latoria nach zu jagen, dann würde sich niemand darum scheren was er in zwischen Zeit trieb. "Gewiss, ich sehe durchaus keine Notwenigkeit darin uns weiter zu bekriegen, wenn wir am Ende das gleiche wollen. Du willst du zu deinem Hochlord zurück und ich will meine Ruhe. Fern dieses Debakels. Aber ich will dir auch gleichzeitig jemanden vorstellen. Das aber nicht geht solange du dich mir verweigerst." Er wedelte mit der Hand als wäre es ein Schwarm lästiger Fliegen. "Ich kann mir vorstellen du spielst mit dem Gedanken, er nicht mal schwierig zu erraten." Ihr Lippen so nahe an der Kehle. Wie wäre es? Oh er wusste es. Und sie würde es genießen, sie würde eine unglaubliche Befriedigung davon tragen. Wie eins als er sich alles von Takhisis genommen hatte. Kurz zog er unnütz die Luft ein als der Griff sich löste. Eine Befreiung selbst hier im Surrealen schien es erleichternd zu sein. "Ich sehe du bist wenigsten neugierig. Gut. Vielleicht hilft es dir über Vergangenes zu blicken und in die Wendungen zu berücksichtigen. Du warst immerhin auch einst loyal dem Clan gegenüber." War. Wer sagte also das nicht genug passiert war, um auch bei ihm den Drang nach Befreiung los zu treten. 

Als sie ihn gewährend ließ. Deutete er vor sich. Aus dem Nebel kristallisierte sich langsam eine Kirche. Doch nur aus dem ersten Blick, der zweite war schon anderes. Die Wände waren aus Fleisch, das Fachwerk aus Knochen. Durchzogen von Sehnen und geziert mit allerlei Schädeln. Mit einer Handbewegung öffnete sich das Portal der Kathedrale wie ein Brustkorb, die Rippen als Streben der Tür. Vor ihnen das Kirchenschiff, lebendig und doch beherrscht. Eine eigene Welt in der Holz und Stein mit Organischem verschmolz. Er sagte nichts dazu sondern ließ einfach die Bilder der Kathedrale wirken. Von den Kreaturen die durch die Gänge flitzten bis zu ihnen und durch sie hindurch. "Ich kann mehr als das sein, wir könnten mehr als das sein. Wir sind Götter ohne das es anerkannt wurde. Ich habe mich zu lange ausgeruht. Habe die Rahmen akzeptiert die gegeben worden waren, aber ich muss mich nicht an sie halten. Ebenso wenig wie du es müsstest. Verstehst du nicht Latoria? WIR sind Schöpfer. Wir sind keine Diener für niemanden. Weder für Castiel noch für Kain. Mir wurde klar, das ich viele Jahre in der Apathie meiner Selbst gelebt habe. Doch das.. ist was mich ruft. Die Bestimmung eines Schöpfers." Sie konnte sicher zweifeln an den Worten aber er sprach mit voller Überzeugung. Denn in dem Sinne log er nicht. Es war das was ihn rief und wohin es ihn zog. "Ich bin es leid fremde Kriege zu führen." Fügte er an. "Aber wir wissen beide, dass es ein Unterschied ist, ob wir hier sind oder da draußen. Niemand wird mir versichern das du mich nicht doch verrätst, niemand wird mir versichern, dass dein Groll nicht doch auch mich betrifft. Aber ich versuche dir zu zeigen, dass wir keine Feinde sein müssen. Weil DAS hier uns verbindet Latoria. Das Blut. Kein Clan, kein Schwur oder sonst irgendwelche Phasen, sondern das was in unseren Venen fließt. Das was niemand nehmen kann. Das hat nichts mit Sentimalitäten zu tun. Sondern ich tue was mir aufgetragen wurde. Kain befahl mir dich zurück in den Schoss des Clans zu bringen, aber das ist nicht ganz mein Ziel. Und ich mache jetzt eigene Ziele, mein Ziel ist es dich zurück in den Schoss des Blutes zu holen dem wir angehören Latoria. Tzimisce..." Flüstert er ihr leise zu. Und vor ihr erhebt sich die abstrakte Version einer Königin. Gebrochen aus dem körperlichen Rahmen, war sie formbar.

"Sie IST wunderschön, nicht wahr? Und sie spricht wieder zu mir." Sie, er .. es. Was auch immer. "Du hast verlernt ihr zu zuhören. Ihr, nicht Kain, nicht Castiel, nicht mir.. " Raunte er ihr zu, dieses mal nahe ihres Halses. "IHR.. Brutkönigin, Schöpferin.. Mutter der Drachen. Hat dir nie jemand davon erzählt, wer du bist?"
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Latoria
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#37

Beitrag: # 52282Beitrag Latoria »

Latoria lächelte kühl, als sie seinen Atem an ihrem Hals spürte, welcher beim Sprechen seiner Worte seine Lippen verließ. Sie hatte seine Vision, sein Konstrukt, welches der Drache ihr offenbarte, schweigend, aber mit einem leichten Funkeln in den Augen verfolgt.

Auch jetzt blieb Latoria für einen kurzen Moment ungewöhnlich still, bevor sie auf jene ‚Königin‘ zuschritt und sie mit festen Schritten umrundete, während das Dunkel ihrer Augen jene musterte.

Zugegeben, allein die Kathedrale hatte etwas, naja nennen wir es mal beeindruckendes. Etwas, das einem durchaus im Gedächtnis bleiben würde, und ja, würde er nicht auf solch blasphemische Weise dieses Geschöpf eine Königin nennen, wäre sie durchaus ergriffen oder sogar überwältigt? Hach. Immer diese Adjektive. Nie fällt einem das richtige ein, wenn man es braucht.

„Du folgst Ihrer Stimme und nennst mich verrückt?“ Es war ein formvollendeter Wimpernschlag mit dem sie ihren Blick wieder auf den Drachen richtete, während sich ein amüsiertes Lächeln auf ihren Zügen formte. „Schon einmal überlegt, dass es Takhisis ist, die zu Dir spricht?  Immerhin wer weiß, welch Nebenwirkungen Dein kleines Einverleiben ihrer Macht auf Dauer hat. Macht hat immer einen Preis.“

Er machte es gut, fast schon wirklich überzeugend den verschlagenen Rebellen zu spielen. Blinzelnd wandte sie sich jedoch jener Mutter der Drachen zu. Das vermeintliche Fragezeichen in seiner kleinen Geschichte. Gab es sie wirklich? Jene grausame Laune der Natur? Oder war es eines seiner gedanklichen Schöpfungen, die er hier einfach nur manifestierte? Wie blasphemisch es doch war, so etwas eine Königin zu nennen. Ja sie waren aus einer Linie entsprungen und doch trennte sie genauso vieles, wie es sie vielleicht miteinander verband. Wenn er ein Schöpfer war, so war sie eine Zerstörerin. Und ja daran hatte sie eine teuflische Freude.

„Ja Bruder, ich weiß, wer ich bin. Und vor allen Dingen weiß ich, was ich will.“ Was dachte er denn bitte? Mit leicht erhobener Augenbraue, streifte Latoria seinen Blick. Das einzige, was sie im Moment nicht wusste, war, was er sich am Ende von ihrem kleinen Vier-Augen-Gespräch versprach.

„Wir beide wissen, dass Du mich für das alles nicht wirklich brauchen würdest, nicht wahr Drache?“ Mit einem schon fast kokettierenden Gang schritt sie auf den Drachen zu. Auch wenn es nur eine Illusion sein mochte, es fühlte sich einfach gut an, sich frei bewegen zu dürfen.

„Nein, dafür hast du oft genug betont, dass du der letzte gewesen wärst, der sich für eine Begnadigung meinerseits ausgesprochen hätte. Lieber wärst du der Scharfrichter gewesen.“ Die Worte kamen deutlich amüsiert über ihre Lippen, aber gleichzeitig machte sich auch die Neugier dahinter bemerkbar, als sie vor ihm zum Stehen kam. „Daher verzeih mein Misstrauen.  Aber wann genau bist du auf die Idee gekommen, mit mir an deiner Seite eine neue Welt zu kreieren? Hm? Was verleitet dich auf einmal zu diesem, nennen wir es, Sinneswandel?“ Spielerisch rollte sie mit den Augen, als würde sie die Frage vielleicht noch einmal umformulieren wollen. „Nach all dem was ich getan habe und ich eigentlich Deiner Meinung nach keine Gnade verdient hätte? Hm?“ Leicht neigte sie ihren Kopf zu Seite. Ja der Drache spielte gut, zu gut, aber es passte so gar nicht zusammen.

Er hatte den Clan einmal verraten, aber irgendwie machte es genau dieser Fakt, umso amüsanter, dass er es ein weiteres Mal gedachte und erst recht, so frei war, seine Pläne mit ihr zu teilen und sie zu einem Teil dessen zu machen. Welch hübsches Spielchen. Jedoch? Leicht neigte sie ihren Blick in die Schräge, so dass das ebenholzfarbene haar ihre blässlichen Züge umrahmte, während Latoria mit einem zuckersüßen Blinzeln zu ihm aufschaute*

„Andererseits...  vielleicht bin ich auch schon längst bereit mich zu ergeben. Oder sollte es besser heißen, in tiefer Demut zu bereuen? Was denkst Du, wäre dein Vater davon beeindruckt, wenn er es hört?“ Ihre Lippen kräuselten sich zu einem debilen Lächeln, während sie in das nebulöse Grau seiner Augen blickte. „Vielleicht berichte ich ihm als Zeichen meiner absoluten Ergebenheit von unserem kleinen Gespräch hier? Nicht, dass ich böses Blut schüren wollen würde. Das bekommt ihr untereinander sehr gut alleine hin.“

Ruhig legte sie ihren Handrücken unter sein Kinn, sofern er sich dagegen nicht sträuben würde, um seinen Blick auf sich zu lenken. „Hach, weißt du. Ich dachte gerade Du würdest mich besser kennen. Es ist fast schon bezaubernd, dass Du glaubst, Du könntest mich manipulieren.“
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