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Landru
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#1

Beitrag: # 25879Beitrag Landru »

Es war geschehen. Nach all den Jahren und Sehnsüchten war es geschehen. Ganz ohne es zu wollen, ganz ohne sein zutun. Die Stille im Schloss trieb ihn hinaus, fort von der Festung des Clans. Er existierte immer noch, aber es würde nie mehr so glanzvoll werden wie es einst war. Die Zeit war verronnen. Ob es jemals noch ein lebendiges Monument werden würde? Konnte es das? Wenn es doch alles irgendwie tot war?

Die hagere Gestalt war zurück gekehrt in den Schoss seiner Geburt. Die alte Ruine, noch abgegriffener, noch verwilderter und noch ruhiger. Selbst der Verwesungsgeruch war fort. Die Kreaturen ebenso wie das Leben. Seine Schritte raubtierhaft durch die Überreste des Herrenhauses unter dem die Gewölbe waren. Schließlich unter Moos und Efeu fand er sie, die kleine Eisenklappe, die in das untere führte. Mit einem Ruck zog er sie auf und schritt die schmalen glatten Stufen hinab. Hinab ins Dunkel. Spinnen und Ratten hatten sich es gemütlich gemacht. Piepsend und huschend quittierten sie sein ankommen. Während er durch die Gänge schritt und mit der Hand an der Wand entlang fuhr, wo nur noch die grauen harten Reste von Leder und Haut hingen, seiner ehemaligen Schöpfung. Vergangen.. verstorben, verloren.

Es war passiert, dass er sich einfach hingelegt hatte. Einfach hingelegt in den alten Sarkophag den er hatte hier aufstellen lassen und die Augen schloss. Stille... kein Atemzug, kein Geräusch.. und mit Nacht für Nacht wurde die Haut gräulicher.. bleicher.. die Züge knochiger und die Fänge zeigten sich deutlicher im Kiefer. Wie mumifiziert. Stille. Die Zeit verrann und keiner brach diesen Schlaf, den er nicht mal selbst gewollt hatte. Den Schlaf den alle Alten irgendwann mal schlafen, wenn sie müde geworden waren. Wie Kain.. wie Coryla.. wie andere der Ahnen die einst so stolz für den Clan eingestanden haben. Jardon sein treuer Diener wachte lange an dem Steinsarg und hoffte sein Herr würde wieder erwachen, aber er schlief weiter. Der Clan wurde wieder ruhiger und ruhiger.. als wäre mit seinem Schlaf auch die letzten gegangen. Jardon sehnte sich nach seinem Herrn, nach der tadelnden Hand, nach einer Aufgabe und es dauerte nicht mehr lange, da war er ein Schatten seiner Selbst, zerfiel langsam mehr und mehr zu einem Gerippe und starb, an der Seite seines Meisters. Theoretisch hätte man hier nun Ende schreiben können und sagen können, er schläft immer noch, aber manchmal passieren Dinge die auch die Untoten wieder weckte.

So ergab es sich, dass zwei Räuber durchs Gemäuer schlichen und sich des Silbers und Goldes bedienten welches sie fanden. Nicht fiel, aber genug um einige Monde über die Runden zu kommen. Angetan hatten es ihm auch der Ring, den die vermeidliche Mumie am Finger trug. Allerdings waren Menschen manchmal einfach gierig und sie gerieten in Streit, wer den Ring bekommen sollte. In dessen Verlauf einer dem anderen die Kehle durchschnitt und über dem offenen Sarg hängen ließ. Freudig, endlich die gesamte Beute für sich zu haben, zog er dem Unhold den Ring vom Finger und packte die Säcke um seine Ausbeute später in der Stadt zu verkaufen. Während das Blut seines Raubkumpels über die Innenwand des Sarges die Lippen der Mumie benetzte.

Blut welches unaufhörlich aus der offenen Vene schoss und unbewusst dem Körper neue Kraft spendete. Das schwarze verkommene Herz in dem innerlich verwesten Körper begann erneut zu schlagen. Im Takt des Schlages wurde junges frisches warmes Blut durch den Körper gejagt, welches die Haut aus der vertrockneten Hülle wieder ein wenig füllte. Unter dem hellen Teint, zeichneten sich schwarze Adern ab, die begannen sich auf den gesamten Leib auszubreiten wie ein Virus. Die schwarzen Nägel färbten sich wieder hell und der Staub brach auf dem schwarzem Stoff seines Gewandes als der erste Ruck durch den erstarrten Leib ging. Ein wütender Schrei drang durch das Gewölbe. Der Dieb hielt inne, was bei den Göttern war das? Schnell war der Dolch erneut gezogen und weiter dem Ausgang entgegen geeilt.

Er ein feines Sirren ließ ihn innehalten und dann explodierte der Schmerz bereits bestialisch in seinem Bein und er brach ein. Der Schütze wirkte wie eine Moorleiche frisch aus dem Morast gezogen, die wenigen weißen Haare die zu sehen waren klebten an nur mit Haut und wenigem Muskelfleisch überzogenem Skelett. Dieses Wesen legte bereits einen neuen Pfeil auf die Sehne und spannte ihn an. Er brauchte mehr Blut um zu Kräften zu kommen.

Der Tod des Diebes machte ihn ein wenig ansehnlicher, aber immer noch sah man ihm den Schlaf der Ahnen an. Es würde noch mehr Blut benötigen um wieder die alte Erscheinung zu erhalten. Die Fänge verließen das zarte Fleisch wieder, es war ein Genuss. Hielt den Kopf wie eine Mutter ihr Junges und ließ die Zunge über die blutigen Lippen fahren. Erst jetzt bemerkte er den Sack und seinen verstreuten Inhalt. Darunter der Ring.. die Hand streckte sich aus nach dem Kleinod und steckte ihn wieder an den Finger. Erinnerungen kehrten zurück, so viele Jahre an Erinnerungen. Aber er brach auf.. um zu sehen, was noch da war von den Erinnerungen. Die Zeit verrinnt.. die Welt verändert sich immer und immer wieder. Er musste wissen was sich diesmal verändert hatte und breitete an der Oberfläche der Ruine die Schwingen aus um Lichthafen aufzusuchen. Den Hunger stillen wollend und Informationen suchend dauerte es nicht lange als er an der kleinen Brücke nach Lichthafen landete. Die Goblins nicht beachtend mit bedachten Schritten in die Stadt hinein.
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Alanja
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#2

Beitrag: # 25883Beitrag Alanja »

Alles zerfällt mit der Zeit, schmilzt und zerinnt, wie der Schnee beim ersten warmen Sonnenstrahl. Wenn man nur lange genug Zeit hatte und abwartete - beobachtete, konnte man eben dies immer und immer wieder beobachten, ein unaufhörlicher Vorgang, manchmal schneller, manchmal langsamer. Verfall und Stille folgen meist darauf. Entweder die Dinge bleiben anschließend in diesem Zustand oder der zeitlose Verfall wird gestoppt, aufgehalten, die Stille durchbrochen.

Und ebenso wie alles irgendwann still wird, war es auch im Schloss wieder unglaublich still geworden, nachdem es einige Zeit wieder belebt gewesen war. Doch lange schon war sie niemandem mehr begegnet weder vampirischer noch menschlicher Art. Nur die Diener verfolgten das Tagwerk tagein und tagaus, hielten damit den Zerfall des Ortes in Schach in der Erwartung, dass sich die Mauern irgendwann doch wieder füllen würden, die Bewohner sich wieder sehen ließen und ihre Anwesenheit der Arbeit auch wieder einen wahrhaftigen Sinn geben würde. Doch es schien, als würde der Zustand der Stille weiterhin anhalten, denn nahezu nichts wollte sich rühren; das Schloss tief im Wald von Nebeln verborgen lag im tiefen Schlummer... oder trügte der äußere Schein einfach nur?

Das Bild der Schlacht war mittlerweile fertiggestellt und stand im Kaminzimmer an der Wand angelehnt, verdeckt von altem Linnen vor dem gröbsten Staub und Unachtsamkeiten geschützt. Sie hatte noch keinen Platz gefunden, es aufzuhängen, doch irgendwie suchte sie auch nicht mehr wirklich danach. Auch der kleine Junge, der eine kurze Zeit lang ebenfalls hier gewohnt hatte, sich einfach nicht hatte abschütteln lassen, schien ebenfalls verschwunden. Sie hatte auch ihn schon lange Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen, ebenso wie die Anderen.

Stattdessen hatte sie schließlich begonnen des nachts in die Stadt, den Wald hinaus zu gehen, irgendwo Gesellschaft zu suchen, Abwechslung vom stillen, tristen Alltag, der eingekehrt ward. Möglicherweise mochte auch dies die Erklärung dafür sein, dass sie niemanden mehr angetroffen hatte, wenn sie nur noch in die stille Einöde im Wald zurückkehrte, um zu ruhen, den Tag zu überdauern.

In dieser noch recht jungen Nacht hatte sie, mittlerweile schon gewohnheitsmäßig, den Weg in die Stadt angetreten, um sicht dort umzuschauen, vielleicht ein wenig Kurzweil zu suchen. Gesellschaft, der man lauschen konnte, einfach zu hören, selbst wenn die Themen noch so banal sein mochten und die Zungen vom Alkohol und der späten Stunde gelöst und schwer. Lautlos traten die nackten Füße auf den weichen Waldboden, fernab des üblichen Weges, der Robensaum leicht über den Boden schleifend, sich in kleinen abgebrochenen Ästen verfangend. Angenehm der kalte Wind auf der blassen Haut, das braune Haar leicht zerzausend und die kahlen Bäume zum Rauschen bringend. Indes sie sich der Brücke, somit der Stadt mit jedem Schritt etwas mehr näherte.
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Landru
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#3

Beitrag: # 25896Beitrag Landru »

Er weiß sie sind noch da. Sie ruhen oder sie schleichen durch die Dunkelheit. Er weiß es. Langsam erreichte er den Marktplatz, zu dieser Stunde war er leer. Bis auf einen Bettler der dort versuchte sich mit einer Decke vor der Kälte zu schützen. Bis der Schatten sein Gesicht traf und er hoch sah. In dieses Antlitz mit den noch regenerierenden Zügen."Wie ist euer Name?" Zischt es heiser als Landru sich zu dem Bettler runterbeugte und dessen Kinn umfasste. Sein alter Diener war tot und endlich erlöst von der Qual, er brauchte einen neuen. Der Mann lächelte ihn zahnlos an, aber für seine Dienste waren keine Zähne notwendig noch ein gutes Äußeres."Var ist mein Name, Sir. Habt ihr einen Taler für mich?"Landru nickte langsam und warf dem Mann einen Beutel klingender Münzen in den Schoss. "Genug um eure Gier zu befriedigen." Der Mann schien verzückt und strahlte den Untoten an."Was wünscht ihr von mir, mein Herr?" Vorsichtig beugte sich der Unhold vor um dem Bettler sein Anliegen vorzutragen."Ich werde am Brunnen warten.. eile dich und wenn du mich betrügst, finde ich dich." Flüsterte er zum Abschluss und wandte sich wieder ab. Der Bettler erhob sich wankend und ließ den Beutel in seinem Wams verschwinden. Ehe er sich über die Nase fuhr und ins Stadt innere hastete um den Auftrag umzusetzen.

Landru entfernte sich wieder von dem Hauseingang. Seine Schritte lenkten ihn auf die Mitte des Platzes zu, wo der große Brunnen stand. Dort ließ er sich auf den Rand nieder und beobachtete die Regungen des alten Drachen Finsterzahns. Doch er wartete geduldig, auch wenn Geduld nicht unbedingt eine Tugend von ihm war. Sein Blick wachsam mit den funkelnden rot in dessen Mitte. Sein Körper verlangte noch immer nach Blut und mit jeder Minute die verstrich schien er es mehr zu ersehnen dem Tier in seinem Inneren nachzugeben und einfach seinen Hunger zu stillen. Doch er wollte Vorsicht walten lassen. Solange er nicht wieder bei voller Kraft war wollte er nichts riskieren und nachher noch Feinde aufschrecken, die nur darauf warten würden ihn in einem schwächeren Moment zu erwischen.
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Alanja
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#4

Beitrag: # 25900Beitrag Alanja »

Der Wald endete schon bald und machte Platz für den ausgetretenen Pfad, der in Richtung Stadt führte. Kurz darauf berührten die nackten Füße Holz, überquerten das Fließgewässer und bald, an Finsterzahn vorbei, auch die gepflasterten Straßen Lichthafens. Genau hier verharrt sie und blickt sich einen Moment lang um. Mustert den alten Drachen kurz, ehe sie dazu übergeht die Straße entlang zu schauen, die in Richtung Taverne und auch Tempel führen würde. Galt nur die Frage... wollte sie dort überhaupt hin? Bis hierher konnte man das Gröhlen, die lärmenden Stimmen der allnächtlichen Feiern aus der Taverne vernehmen. Nein, eigentlich war es ihr zu heute zu Laut dort, zu miefend, als das sie wirklich Lust gehabt hätte zur Taverne zu gehen. Auch der Tempel machte keinen wirklichen Reiz mehr aus. Aber vielleicht... Leicht nickt sie zu sich selbst, einen Entschluss gefasst.

Doch lässt sie, bevor sie den Weg antreten will, den Blick weiter schweifen über den Platz , zu jenem Brunnen, an dem ihr jetzt erst die hagere, großgewachsene Gestalt auffällt. Kurz nur legt sich grübelnd die ebene Stirn in feine Fältchen, während sie sich auf eben jene Gestalt zu bewegt, die Neugier geweckt und möglicherweise eine Ahnung zu bestätigen und den Plan, den Schneider aus seiner Nachtruhe zu wecken, verwirft sie vorerst. Schließlich näher herangetreten bestätigt sich die Ahnung und sie mustert Landru einmal von oben bis unten, ehe sich ein erfreutes Lächeln auf die Lippen hebt.

Guten Abend, Landru.

Nochmals betrachtet sie den ausgezehrten Körper, der mehr Leiche, als allem Anderen ähnelt, legt einen kleinen Moment lang abermals die Stirn in feine Fältchen.

Du siehst schrecklich aus...


Die Feststellung des Offensichtlichen.
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Kyrana
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#5

Beitrag: # 25909Beitrag Kyrana »

Die Zeit verrinnt... Sie währt lange und länger und nimmt die Erinnerungen mit sich. Zurück bleiben Stille und weitere Zeit, die es zu überdauern gilt, irgendwie... Zeit zermürbt das Gemüt, wie ein steter Tropfen, der den Stein höhlt....unablässig und unendlich. Bis er zerbricht...

Sie ist gegangen. Man könnte sagen, sie ist geflüchtet vor der Stille und der Einsamkeit, die sie umgab.
Immer schon konnte sie mit sich selbst gut alleine sein....konnte alleine sein inmitten unter hunderten Anderen. Doch es ist ein Unterschied zwischen alleine und einsam...
Daher hat sie eines Nachts ihr Bündel geschnürt und den Weg zum Hafen beschritten. Ohne einen Blick zurück zu werfen und ohne die Absicht, je wieder zurückzukehren. Ohne Landru gibt es keinen Grund dafür. Er ist es, der sie in diesen Gefilden gehalten hat....niemand sonst könnte das... Nicht die leeren Hallen des Clan-Schlosses und nicht Alanja, die sie gelegentlich vorbei huschen sah....ebenso einsam wie sie selbst.

Sie weiß nicht, wohin das Schiff sie bringen wird, das sie bestiegen hat und es spielt auch keine Rolle. Nach Süden hat man ihr beim Einstieg gesagt....Süden ist ebensogut wie Norden oder Osten. Nur weg aus dieser Stille.
Tage hat sie unter Deck verbracht....Tage und auch Nächte. Nahezu reglos auf ihrer Koje sitzend, sah sie aus glashellen Augen in den tanzenden Schein einer einzelnen Kerze, die auf dem kleinen Tisch vor sich hin brannte. Doch das Grübeln half nicht, Pläne zu schmieden...gleich welcher Art...

In dieser Nacht hat der Hunger die Überhand gewonnen...Zeit, sich ein Nachtmahl zu suchen. Ohne große Hast erhebt sie sich und streicht in einer müden Handbewegung das schlohweiße Haar über die Schultern zurück. Nackte Füße hinterlassen leise knarrende Geräusche auf den Schiffsdielen, als sie die Tür ihrer kleinen Kabine öffnet und mit anmutigem Schritt die steile Treppe an Deck hinaufsteigt. Oben angelangt, sinkt der geraffte Saum der nachtschwarzen Robe raschelnd zurück auf den Boden....ehe sie einen Schiffsjungen ins Auge fasst und langsam auf ihn zugeht...

Schon streckt sie die Hand nach ihm aus, als etwas sie abrupt anhalten lässt....ein Gefühl, kaum zu deuten und doch so mächtig, dass es ihren Blick wie magisch dem Meer entgegen zieht. Mit wenigen, schnellen Schritten nähert sie sich der Reling und hebt den Kopf, als würde sie lauschen... Landru. Sie spürt ihn, als stünde er hinter ihr, legte seine knochige Hand auf ihre Schulter und raunte in ihr Ohr: 'Ich bin zurück unter den Wandelnden...'
Mit beiden Händen umfasst sie die Reling und richtet den Blick dem Horizont entgegen. Althea...dort liegt es. Und sie entfernt sich davon...
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Schwarze Hexe
Das Leben ist so endgültig, während der Tod voller Möglichkeiten ist.
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Lillyth
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#6

Beitrag: # 25912Beitrag Lillyth »

Lillyth hatte in der Festung verweilt. Nachdem Landru nicht zurückgekehrt erschien es ihr als das einzig richtige, was sie tun konnte. Außer Alanja und einem selten zu Gesicht bekommenden Tristan, gehörte sie zu den einzigen des Clans, die die letzte Bastion schützten oder im Ernstfall mit ihr zusammen fielen.

Verdammt, was hatte sie ihren Bruder bereits verflucht. Sie hatte auf ihn gewartet, so wie Alanja es ihr ausgerichtet hatte. Eine Nacht... zwei Nächte... Die nacht des Duells... Die Monde zogen an ihr vorrüber. Keine Nachricht, kein Erscheinen. Entweder hatte dieser wahnsinnige Drache alles auf eine Karte gesetzt oder...

Nein sie hatte nicht weiter darüber nachgedenken wollen, sondern stets gehofft, dass es einen anderen Grund geben mochte. Doch nicht nur Landru allein war fort. Ebenso fehlte dessen Tochter, von der sie jedoch annahm, dass sie entweder dem Vater auf dem Fersen wäre oder sich im Wald versteckte. Ein Ort, wo sie scheinbar gut zurecht kam. Zumindest blieb es zu hoffen.

Dann war da noch Norax. Von ihm hatte sie nichts anderes erwartet. Sein Verschwinden war gleichzeitig etwas womit sie gerechnet hatte, aber was ihr Gemüt am meisten belastete. Launenhaft war sie von jeher, aber dass er sie gerade in einer solchen Situation und nach all den Versprechen alleine gelassen hatte, hatte sie noch unberechenbarer gemacht. Dennoch dieses Mal war sie ihm allerdings nicht nachgerannt. Nein..
"Vater würde sich im Grabe umdrehen, wenn er sehen könnte wie seine Tochter sich zu einer Hündin macht, die ihrem Herrn nachrennt..." Die Worte ihres Bruders hatten sich in ihre Gedanken gebrannt. Nein diesesmal würde er sich täuschen, denn sie hatte sich nicht von Gefühlen leiten lassen, auch wenn diese sie noch immer beeinflussten. Lillyth wusste als eine der wenigen zwar, dass sich niemand in dem Sarkopharg drehen würde, aber es ging ihr dabei um mehr... um das Prinzip.

So vieles schien ihr verloren. Für sovieles war scheinbar umsonst gekämpft. Lillyth gedachte nicht das letzte was geblieben war auch noch zurückzulassen. Nein. Sie hatte ihre Mutter überzeugen können die Festung vorerst zu verlassen und als eine der Ältesten noch existenten an einem sicheren Ort Zuflucht zu suchen, bis die Angelegenheit mit dem Verräter bereinigt wäre. Nun heldenhafte Worte, aber es war mehr als klar, dass wenn Argonar ein solches Aufgebot, wie zuvor an ihre Tore führen würde, es für Lillyth allein ein Todesurteil wäre.

Lillyth fürchtete sich davor nicht. Nein, sie kannte die Facetten des Todes. Die Gnade, die Vergebung, das Wiedersehen und die verdammnis. Und verdammt war sie bereits, soviel war ihr klar. Sie wusste somit, was sie erwarten würde, nur nicht wannes soweit sein würde..

Nachdem sie ihre Mutter in Sicherheit wusste, war sie nun wieder in der Festung. Es hatte sicher einiger Zeit bedurft die ganzen gefälschten Papiere und Fahrkarten für das Schiff zu besorgen und zudem das ganze Zeug ihrer Mutter zusammenzupacken, aber . Die Stille schien Lillyth unverändert, wenn sie nicht sogar zugenommen zu hatte. Es hatte etwas gespenstisches durch die leeren Flure zu schreiten, auf welchen sie lediglich auf Wachen, Dienern und Ghule stiess. Allerdings war sie ohne jedwede Erwartungen heimgekehrt.

Nacht für Nacht zog Lillyth ihre Runden. Ihren Körper stets gestärkt, die Sinne geschärft, schritt sie dabei über die Zinnen. Den Köcher gefüllt mit Pfeilen, den Bogen geschultert. Zwar würde sie den Clan nicht führen oder gar mehren können oder wollen, aber dennoch sie würde verteidigen und Sorge dafür tragen, was geblieben war.

Der Sand in der Uhr war schon vor langer Zeit durchgelaufen, aber niemand war erschienen. Weder der Reiter noch Landru. Ob es dabei einen Zusammenhang gab, war ihr unbekannt, denn gleichdem was für fadenscheinige Berichte man ihr vorlegte, schienen sie keinen Aufschluss über deren Verbleib zu enthalten oder entpuppten sich als Fehlinformation. Dennoch sie würde wachsam bleiben und zudem die Suche nicht aufgeben. Nicht zuletzt um sich selbst etwas zu beweisen. auch wenn er es nicht glauben würde, aber das letzte Gespräch mit ihrem Bruder hatte eine Menge verändert. Perfer et obdura... Halte durch und sei hart.
Zuletzt geändert von Lillyth am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Gemahlin von Norax Vykos
Mutter ihres kleinen Sternenlichts Neomi ~ Tochter seiner Lordschaft Kain Vykos und seiner Gattin Enoia Vykos
† Es ist schon immer eine gefährliche Unterschätzung des Bösen gewesen, ihm zu unterstellen, es kenne keine Liebe. †
† Lieben zu können ist kein Vorzug des Guten, sondern das einzige, was es mit dem Bösen verbindet. †
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Landru
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#7

Beitrag: # 25936Beitrag Landru »

Alanjas Kommentar brachte ihn zum kühlen Schmunzeln. Ja, schrecklich. Er betrachtete einen Moment seine Handrücken. Die Finger noch knochig und Haut noch faltig, regenerierte es sich erst langsam mühsam zu dem Ursprung den er kannte. "Wohl wahr..."Stimmte er leise zu und der Kopf drehte sich gen Hafenrichtung. Eine Aura - weit entfernt und doch noch schwach präsent."Wie lange war ich fort, Alanja?"Fragte er schließlich schlagartig ernst geworden. Er selbst hatte kein Zeitgefühl gehabt für die Zeit seines Schlafes und er wollte sicher nicht jene alleine lassen, denen er immer Treue geschworen hatte. Lillyth..! und den Rest die so loyal zu ihm gehalten hatten. Wie lange hatte er geschlafen? Der Blick musterte Alanja. "Zu lange, mh?" Kam es ein wenig bitter von seinen Lippen. Das was er gefürchtet hatte war geschehen, aber auch sein Geist hatte nach dieser Pause verlangt. Sein Geist hatte diese Ruhe gebraucht, so war er jetzt wieder bei kräften, doch wieso ausgerechnet zu der Zeit wo es so heikel geworden war. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit? Der Blick ging wieder gen Hafen, als würde er durch die Häuser hindurch sehen. Manchmal merkte man erst was einen wichtig war - geworden war - wenn man drohte es zu verlieren. Kyrana war ihm wichtig geworden, die kühle Lady war ihm sehr ähnlich und trotzdem war es anders. Argonar... der Clan, der Krieg.. die Erinnerungen prallten mit einem Male auf seinen Verstand ein, dass er schwankte und sich setzen musste. Er ließ sich einfach auf den Boden fallen, kurz die Schläfe reibend. "So viel...." Soviele Jahre der Erinnerung und Lehre die nun wieder im Denken Platz fanden. Ein wenig unsortiert.. wirr.. immer wieder das Bild von der Frau mit den fremden Sitten und kühlen Zügen. Jene die gekommen war um Niobe für die Sünden ihrer Heimat zu richten und blieb. Sie wollte fort? Er war kein Wesen von Traurigkeit und auch keines welches gerne bitten würde. Doch hier schien er hin und her gerissen zwischen dem Drang sie zum bleiben zu überreden und dem eigenen Stolz.. der Befremdlichkeit des Schmerzes den er solange vergessen glaubte. Er schnaubte..."Wartet hier..."

Er gab nach. Die ledrigen Schwingen breiteten sich aus und er jagte über die Dächer auf den Hafen zu. Dann verließ er das Festland unter den Füssen nur noch tiefes Wasser und wo er hinsah, noch mehr Wasser. Es war unbehaglich, denn er liebte die Erde und die Heimat. Jetzt keinen Boden zu sehen wirkte Verunsichernd auf seinen instinktiven Verstand, dass er eine Weile im Schwebeflug verweilte und dem Schiff in der Ferne zusah. Sollte er zusehen wie sie einfach ging? Jenes Weibe was ihn wenigsten halbwegs verstanden hatte. Gut Melli hielt auch immer und stets zu ihm und er liebte seine Tochter wie er es eben konnte. Aber diese Geste Kyranas schien ihn wirklich in eine Unsicherheit zu stützen. Vermutlich verhielt es sich mit Lillyth und Norax ähnlich, sie hassten einander, sie liebten einander nur das Landru es nicht verstehen konnte, oder wollte. Manchmal muss man Dinge erst drohen zu verlieren bevor ihr wahrer Wert für einen klar wird. Er knirschte mit den Zähnen ehe er seine Scheu überwand und mit schweren Flügelschlägen auf das Schiff zusteuerte.

Da stand sie schließlich an der Reling und sah zurück zu dem Festland was sie verlassen wollte. Die kühlen Züge, regungslos in die Ferne gerichtet und doch war etwas in den Augen was man .. 'Sehnsucht?' nennen konnte. Die Hände klammerten sich an die andere Seite der Reling und er stierte sie an, wie eine Fliege die von außen am Boot klebte."Wo wollt ihr hin?" Kam die gefürchtete Frage.. Alanja konnte inzwischen einen Bettler erkennen, der mit einem weiteren Mann der stark betrunken war gen Brunnen kam. Er sah auf und murmelte was unverständliches und starrte Alanja an.
Zuletzt geändert von Landru am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 4-mal geändert.
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Melli Vykos
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#8

Beitrag: # 25940Beitrag Melli Vykos »

Zeit, etwas was den Menschen davon zu rennen schien, war bei ihr so ganz ohne Bedeutung.
Was änderte sie denn auch?
Nichts, denn ihr Körper alterte nicht und zerfiel daher nicht nach einigen Jahren.
Nichts an ihr veränderte sich, einzig ihre Gedanken wurden Reifer, Erwachsener und mit jeder neuen Nacht die Anbrach, steigerte sich die Einsamkeit in der sie sich selbst gefangen hielt.
Früher vielleicht hätte sie sich aufgegeben.. dem hingegeben was das Leben doch soo viel einfacher werden lies.
Jetzt jedoch sass sie in den meisten Nächten nah der Ruine um auf IHN zu achten.
Niemals würde sie es zulassen das irgendwer in die Ruine drang um IHM schaden zu zufügen.
Oh nein, mit ihren eigenen Leben würde sie IHN schützen und doch.. würde sie versagen...

Natürlich war sie hin und wieder jagen, Tierblut, etwas was ihr eigentlich zu wider war, aber so musste sie nie weit fort von der Ruine und hatte stets ein wachsames Auge auf den Eingang.
Doch es war diese eine Nacht in der ihr Hunger auf frisches Menschenblut sie tief in den Wald trieb.
Ein Jäger, noch jung an Jahren war so dicht an ihr vorbei, das sein Geruch ihr noch lange in der Nase lag.
So lange bis sie es nicht mehr aushielt und der süssen Spur des frischen Lebens folgte.
Was sollte schon passieren ?
In all den vielen vielen Nächten, war nie etwas passiert, immer war es ruhig und ER weiter im tiefen Schlaf der Alten.

Die Spur des jungen Mannes war schnell gefunden, zu gut war sein Geruch oder ihre Gier auf das junge Menschenleben war inzwischen doch größer als sie dachte.
Ein Reh kreuzte ihren Weg und angewidert hatte sie ihre Nase gerümpft. Oh nein, heute würde sie sich endlich mal etwas wirklich gutes gönnen !

Tief in den Wald und damit weit fort von der Ruine war sie jenem Mann gefolgt, als etwas in ihrem Inneren sie zum halten brachte.
Lauschend lenkte sie ihren Blick zurück und hielt erstarrend die eh unbrauchbare Luft an.
Den Jäger vergessend, setzte sie sich plötzlich in Bewegung.. sie musste zurück, zurück zur Ruine, denn etwas schlimmes böses hatte ihr einen schmerzhaften Stich versetzt.
Denn - Etwas war passiert..

So rannte sie wie noch nie ihrer eigenen Spur zurück folgend ohne halt bis zur Ruine zurück.
Dorthin wo sie der süsse Duft des Todes empfing.. ein Duft so berauschend fein das es jenen geliebten Geruch für den Moment fast zu überdecken schien.
So bahnte sie sich flink ihren Weg zum Eingang und damit in die Tiefen ihres einst so geliebten Zuhause hinunter.. nicht wissend, was sie erwartete...
Zuletzt geändert von Melli Vykos am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Wenn das Tier erwacht 
wird alles andere unbedeutend
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Kyrana
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Registriert: Mo 27. Dez 2010, 20:56

#9

Beitrag: # 25950Beitrag Kyrana »

Der Schiffsjunge und der Durst sind vergessen, denn Unruhe breitet sich in ihr aus. Jetzt erst nimmt sie bewusst das viele Wasser wahr, das sie umgibt. Kein zurück... Aber wollte sie es denn nicht so? Es könnte schließlich sein, dass das Gespür sie trügt und ihr nur etwas vorgaukelt, was sie sich wünschen würde. Angestrengt späht sie in die Ferne, als könnte es möglich sein, dort zu finden...mit dem Blick einzufangen.

In den vielen Jahrhunderten ihres Lebens gab es nur Einen, der ihr nahe kam und dem sie vertraut hat...bedingungslos. Sie hätte alles für ihn getan und alles dafür gegeben, dass er ebenso fühlt, wie sie. Doch er hatte sich entschieden, sich einer anderen zuzuwenden....die ihm als Dank den Tod brachte. Und sie selbst? Sie war nicht einmal in der Lage, seinen Tod zu sühnen...
Damals lernte sie die Einsamkeit kennen, denn er war nicht mehr da. So viele Jahre des Alleinseins...niemand mehr, dem sie sich anvertrauen konnte, weil sie wusste, er versteht sie.

Dann trat Landru in ihr trostloses Leben...nicht etwa leise und sachte, sondern mit einem Paukenschlag. Er nahm ihr ihre Silberaxt und behielt sie einfach...für einige Zeit. Bis sie zu ihm kam, um es wieder in ihren Besitz zu bringen...
Nach all der Zeit war da wieder jemand, der ihr zuhörte und dem sie zuhören durfte. Er wirkte stets so streng und kalt, dass so mancher wohl einen großen Bogen um ihn machen würde. Doch da war etwas in seinen Augen, das sie zu lesen vermochte...auch wenn er es nie aussprach. Einsamkeit und Unverstandensein. Inmitten von vielen, die um ihn waren, war er alleine mit sich. Ebenso wie sie selbst...
Er gab ihr ein neues Heim und die Stärke weiterzumachen...immer weiter, Nacht für Nacht. Er tat so wohl, sich langsam wieder an Nähe zu gewöhnen und zu wissen, man steht nicht nur für sich selbst.
Dann war er fort...kurz nach der erbitterten Schlacht um das Schloss im Nebel. Und sie verlor erneut den Halt.

Und nun? Nun steht sie hier an der Reling und spürt seine Rückkehr...selbst das viele Wasser kann das starke Gefühl nicht mindern. Unruhig umfassen ihre Hände das Holz, während sie in Gedanken die Möglichkeiten durchgeht, wieder an Land zu gelangen. Es gibt keine...viel zulange ist sie nun schon unterwegs.
Ein kalter Wind brandet plötzlich um sie her auf und lässt sie dem schwarzen Himmel entgegen sehen. Ein Schatten nähert sich in den Lüften und bringt die seichten Wellen des Meeres dazu, sich aufzubäumen, als wollten sie nach ihm fassen.
Näher, näher und näher kommt er heran, bis sie erkennen kann, was...wer dort mit kräftigem Flügelschlag dem Schiff entgegen strebt. Ihr Mund klappt in blankem Erstaunen auf, als er direkt vor ihr an der Außenseite der Reling landet und sie aus zusammengekniffenen Augen anstarrt. Sie blinzelt bei seiner Frage und steht für eine Weile stur vor sich hin...den Blick in seine Augen geheftet. "Landru..." Mag sein, dass ihre Stimme brüchig klingt. Eine Hand löst sich von der Reling und sie deutet hinter sich...gen Süden. "Ich wollte....weg."
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Landru
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#10

Beitrag: # 25956Beitrag Landru »

Es gab nicht viel was ihm wirklich was bedeutete. Er hatte gelernt sein 'Herz' nicht wirklich an Personen oder Dinge zu hängen, denn sie waren alle vergänglich, bis eben auf eine Handvoll. Dazu gehörte Melli, seine wohl loyalste Gefährtin und jene die niemals wich. Der Clan.. seine Schwester, die so herrliche Worte sprechen konnte und mit ihm giftige Ränkespiele spielte, meistens auf Kosten anderer. Dann waren da noch Freunde die als wenige diese Beziehung wirklich verdienten in seinen Augen. Niobe, die Edle... sie hat seine Einladung nie angenommen und er hatte es akzeptiert, denn sie war zumindest gewillt die Regeln zu beachten um nicht den Zorn der Ahnen auf sich zu ziehen. Er hatte sie schätzen gelernt, nicht zu letzt weil sie ihm das besorgt hatte was er brauchte. Das kleine Fläschchen mit der Substanz die noch immer auf ihren Einsatz wartete. Und zuletzt die Rivalin die einst kam und Niobe zu erschlagen, Kyrana, die weiße Wölfin könnte man fast sagen. Kühl und verletzt zugleich schien sie energisch ihr Ziel zu suchen und doch hat sie zugelassen, dass er ihr ein neues Ziel gab, fern der Heimat. Sie wollte fort, einfach so?"Fort? Warum? Ihr könnt nicht gehen, sie würden euch richten, dass wisst ihr." Weil sie ihren Auftrag nicht erfüllt hat, somit die eigenen Traditionen gebrochen hatte und als Verräterin galt. Sie wollte nicht wirklich der wartenden Klinge entgegen rennen oder? Der Wind pfeift um seine Ohren und unter ihm rauschte das Wasser brachial gegen die Schiffswand. "Ihr wollt auch nicht gehen. Wie könntet ihr.." Er sprach ohne Vorwurf aber mit einem gewissen Schalk in der Stimme."Geh' nicht..." Kam es dann doch und er musste sich wirklich überwunden haben, es tatsächlich bittend klingen zu lassen.

Die Ruine lag ruhig da, als wäre nichts passiert, aber die Aura die den Ort umgeben hatte war erloschen. Anfangs hätte Melli denken können, er wäre tot, vernichtet aber nein, je näher sie der Ruhestatt kam um so intensiver wurde der mittlerweile ranzige Blutgeruch. Stark und energisch bis der Leib der Diebe dort deutlich wurde, bis sie sehen konnte das jemand sich an ihren Venen gütlich getan hat und ihre Kadaver zurück gelassen hatte. Jemand hatte sich ausgetobt. Sie könnte seine Spur verfolgen, es würde sie in den Wald gen Stadt ziehen.. tiefer und doch mit dem Wissen, dass er wieder wach war.
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Melli Vykos
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#11

Beitrag: # 25960Beitrag Melli Vykos »

Tot, denn alles hier war bitterlich eingegangen und wirklich nichts mehr hier erinnerte sie an ihr einst zu geliebtes zu Hause.
Sie hatte das innere der Ruine gemieden, denn es hatte ihr beinahe innerlich alles zerrissen das einst geliebte Zuhause so zu sehen, dazu noch IHN wie er sich tief unten in seiner Erde zu Ruhe begeben hatte.
Nein, sie hatte es einfach nicht gewagt und lieber draußen Wache gehalten, auch wenn sie nun feststellen musste, bitterlich versagt zu haben.

Die Lippen auf einander gepresst, trugen sie ihre kurzen Beine immer tiefer in das tote verkommene Reich und mit jedem Schritt wurde der Kloß in ihrem Hals schwerer, größer.
Tot.. Seine Aura war verschwunden und das sonst so warme Gefühl in ihrem Inneren, schien jetzt schwer auf ihrer Brust zu liegen, einzig was ihre Gedanken ein wenig verwirrte war der immer stärker werdendere Blutgeruch der mit jedem Schritt dem sie seiner Ruhestätte näher kam, intensiver zu werden schien.

" Menschenblut " ... ein leises Wort brach ihr über die Lippen, als ihr Blick auch schon das auffing was direkt in seiner Ruhestätte lag.

Die Sekunden vergingen.. der Kopf hatte sich leicht zur Seite geneigt und der Blick lag starr auf der leeren Ruhestätte, bis ein süsses Lächeln ihre Züge zu erhellen schien.

ER war nicht tot und damit schon lies sie sich in die kühle Erde fallen.
ER war nicht tot.. ein Gedanke der ihr einen warmen Schauer durch den Körper jagte und doch blieb da ein kleiner Nachgeschmack.. immerhin hatte sie bei ihrer Aufgabe versagt !
Doch.. ER war nicht tot !
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Kyrana
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#12

Beitrag: # 25969Beitrag Kyrana »

Sie kann nicht gehen? Das viele Wasser um sie her beweist das Gegenteil. Sie kneift etwas die Augen zusammen, denn Trotz will sich in ihr regen. Doch schnell ist er hinunter geschluckt und sie will nach seinem Arm greifen, um ihn auf ihre Seite der Reling zu ziehen. "Möchtet du nicht hereinkommen?" Ein winziges, unsicheres Lächeln begleitet ihre Worte....immerhin würde er dann nicht mehr nass.

Nein, sie hat Landru nie gesagt, was er ihr wirklich bedeutet....wie könnte sie auch? Falls es ihr je in den Sinn gekommen sein sollte, drängte sich sofort das Bild dieses Einen vor ihr geistiges Auge...wie er sie anlächelte und stolz verkündete: Darf ich vorstellen? Dies ist meine Gemahlin....' Das hat ihr für alle Zeiten gereicht...diese Blöße wird sie sich nie wieder geben. Tief in sich weiß sie einfach, dass sie nicht gut genug ist...für keinen. Es wird immer eine geben, die besser ist.

"Sie werden mich nicht richten, weil ich nicht dorthin zurück wollte." Lenkt sie sich von ihren Gedanken ab, indem sie auf seine Worte eigeht. "Ich wollte einfach nur...weg." Schon hört sie sich in der Vergangenheit sprechen, denn jetzt, wo er wieder unter den Wandelnden wandelt, hat sich die Lage schlagartig geändert. Also ist eine Erklärung angebracht. "Ohne dich wollte ich nicht mehr länger auf Althea sein." Einfach und klar ausgesprochen, sagt dieser kurze Satz viel mehr aus, als sie eigentlich wollte...und es fällt ihr auch sofort auf. Doch, wie könnte sie anders reagieren, da sie doch seine Bitte gehört hat und dabei in seine Augen sah. 'Geh nicht...' Hat er gesagt...natürlich, denn das würde er zu jedem anderen Mitglied des Clans auch sagen...

Ihre Finger lösen sich von der Reling und sie dreht sich mit einem Ruck herum...damit sie ihn nicht mehr ansehen muss. In stolzer, aufrechter Haltung geht sie einige Schritte von ihm fort...ziellos dem Schiffsjungen entgegen, der das Schauspiel mit weit aufgerissenen Augen verfolgt. "Nein, ich werde nicht gehen...jetzt." Spricht sie vor sich hin...halb zu sich selbst und halb zu ihm. Vielleicht hat er es ja gar nicht gehört. "Jetzt nicht mehr."
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Alanja
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#13

Beitrag: # 25974Beitrag Alanja »

Lange, wahrlich lange, wahrscheinlich wirklich zu lange, aber immerhin, er war wieder da, nicht wahr? Hatte den Ort der Ruhe verlassen und wandelte wieder umher. Und zählte nicht genau das? Nachdenklich schaut sie dem geflügelten Wesen hinterher und lässt sich auf der Brunnenmauer nieder streicht sachte mit den Fingerspitzen durch das darin befindliche Wasser, schaut sich um, wartet.
Wartete bis sich ein Bettler näherte, dessen Gestank schon von Weitem darauf hinwies, zusammen mit einem anderen Betrunkenen. Sie beobachtet beide, wie sie sich nähern und setzt schließlich ein gekünsteltes, freundliches Lächeln auf.

Wieso suchen du und dein Freund euch in einer solch kalten Nacht keinen Unterschlupf?

Fragend mustert sie beide, sitzen bleibend, die Augen kalt auf ihnen liegend, keine Regung ausser den Fingern, die durch das Brunnenwasser gleiten, immer und immer wieder, ausharrend. Sie hatte keine Ahnung, dass sich der Lord zuvor mit diesem Bettler befasst hatte, ihm gar Bezahlung sowie einen Auftrag gegeben hatte.

Du scheinst verwirrt, was hast du? Du könntest dich mir anvertrauen...

Herausfordernd funkeln die Augen ihn einen Moment lang an. Ein kleiner Zeitvertreib beim Warten konnte schließlich nicht schaden und da dieser hier gerade direkt hierher gelangt war, warum also nicht gleich den nehmen, der sich anbot, auch wenn er absolut abscheulich zum Himmel stank!
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Landru
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#14

Beitrag: # 25996Beitrag Landru »

"Ohne mich?" Eine Nachfrage die aber keine Antwort verlangte. Er wechselte die Seite auf die Reling und betrachtete das entfernte Land, dort wo er geboren war, gestorben und so lange gelebt hatte und immer noch existierte. Das kleine Land, welches so viele Veränderungen erlebte und das kleine Land, wo er und alles um ihn herum sich stets immer wieder angepasst, verändert oder zurückgefunden hatten. Sehnsucht... tiefe Sehnsucht.. und je weiter das Schiff sich entfernte um so schwerer wurde die Heimat dort zu sehen, so weit weg. Er war so an seine Erde gebunden, so an seine Heimat, dass dieser Anblick etwas völlig neues war, diese Furcht vor dem Verlust der Kontrolle. Diese Furcht vor dem Unbekannten. "Es sieht so klein aus." Kam es verwundert über die Lippen. Er war nie weiter weg gewesen als eine Insel entfernt. Immer noch näher als das jetzt. Jetzt wirkte es so unrealistisch.

Eine Hand legte sich jetzt wahrlich auf ihre Schulter, während das klirren von Stahl hinter ihnen seine Worte ersterben lassen. Matrosen und andere Passagiere waren aufmerksam geworden und hatten ihre Waffen gezogen. Dieses DING.. da war ihnen ungeheuer und sie hatten nicht das Interesse es an Bord zu dulden. Die Hand zog sich wieder zurück wie er sie hingelegt hatte, ohne was zu sagen. Der Blick der Augen legte sich stattdessen auf die bewaffnete Crew, noch schweigend und regungslos und doch konnte man spüren wie ihre Angst sich steigerte, weil sie nicht wussten wie ES reagieren würde. Er blieb ruhig, erstaunlich ruhig und blickte den Männern mit den Klingen aufrecht entgegen. Er überließ es Kyrana, er gab ihr eine Möglichkeit zu reagieren bevor es eskalieren könnte. "Sie fürchten mich.." Wisperte er sehr leise zu ihr. Sie war der Gast des Schiffes und er der Eindringling. Allerdings wusste sie auch, wenn sie zu provokant wurden würde er töten, unweigerlich, ohne Kompromisse. Denn ihren Duft von adrenalingeschwängertem Blut und der Note von Furcht ließ den Mundwinkel schon zucken, ließ die Instinkte schon freudig auf die Jagd pochen.

Var lächelte Alanja an."Der ischt nimmer da! Äh? Wo isser denn hin gejangen? Der Sire der mich bezahlt hät?"Fragte er sie und musterte sie einmal anzüglich von oben bis unten. Hessja, lange her das ein Weib sich mit ihm unterhalten hatte, geschweige überhaupt gesehen. Er lächelte weiter und sogar eine Spur breiter, während der Kollege sich im Brunnen erbrach und dann dösend einschlief. Der hatte genug. "Er hät net jesagt welschen zustand...." Kam es gelallt und mit einem sachten Dialekt vom Hafen, vermutlich ein ehemaliger Arbeiter von dort.
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Alanja
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#15

Beitrag: # 26003Beitrag Alanja »

Nicht ganz ihr Geschmack, aber was sollte es schon. Man musste doch nehmen, was sich bot! So lächelt sie den Mann verführerisch an, während sie sich ihm nähert. Der anzügliche Blick war nicht unbemerkt geblieben und ihm wurde - wortwörtlich - noch mehr geboten, als der Wind den feinen Stoff der Robe enger um ihren Körper schmiegte, während Alanja sich dem Mann weiter näherte. Eine Runde um ihn herum bleibt sie schließlich wieder vor ihm stehen, begutachtet ihn aus den kalten blauen Augen, zu denen das Lächeln nicht hervordringt.

Ein Bad, etwas weniger Alkohol, frische Kleidung und ein Haar- und Bartschnitt und du wärst vielleicht ein ganz passables Mannsbild.

Wohl so eine Art Kompliment und doch nichts anderes als eine glatte Lüge. Aber ob dieser dieses in seinem Rausch überhaupt noch zu verstehen in der Lage ist, sei dahin gestellt. Höchstwahrscheinlich eher weniger.

Wo dein Sire hingegangen ist? Leichtes Schulterzucken. Wer weiß das schon, aber ich bin jetzt da und das ist doch sicherlich besser als ein dahergelaufener Kerl mit einem Beutel voll Gold, oder nicht?

Sie lächelt wieder, tastet mit der Hand nach dem Kinn des Mannes, um es etwas anzuheben. Ein Spiel, nichts weiter. Wenn auch eigentlich langweilig mit einem Betrunkenen. Aber da sich gerade niemand anderes fand... Warum also nicht dieser. Sie mustert ihn, das unrasierte Gesicht, den fleckigen Teint, den Gestank und dabei wäre es so einfach ihm den Hals einfach umzudrehen, einem Streichholz gleich. Oder die Fänge tief in den stinkenden Hals zu schlagen, das köstliche Blut zu erlangen. Wusste er das überhaupt? Ahnte er etwas? Oder war er so benebelt, dass seine eigenen Instinkte nicht mehr in der Lage waren, sich zu ihrer Funktion zu bekennen?
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Kyrana
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#16

Beitrag: # 26044Beitrag Kyrana »

Es war wohl so, dass der Schiffsjunge doch nicht so starr stand, wie sie zunächst dachte...denn ganz plötzlich drehte er sich herum und huschte davon. Wohin wird sich in nicht allzu langer Zeit herausstellen.

Sie schaut ihm nach und blickt dann über die Schulter hinweg zu Landru zurück, der an der Reling steht und dem entschwindenden Land hinterher trauert. Es ist seltsam, ihn hier zu sehen...er passt nicht an Bord eines Schiffes. Er gehört in düstere Gassen oder in den Wald zwischen wabernden Nebel...nicht aber auf ein Bisschen Holz, das auf einer Menge Wasser schwimmt...
Gerade schaut sie sich noch einmal nach dem Schiffsjungen um, als sie seine Hand auf ihrer Schulter fühlt....und sich nun gänzlich zu ihm umwendet, um ihn anzusehen. Vielleicht, um etwas zu sagen...zu tun.

Doch es kommt nicht dazu. Noch bevor sich ihre Lippen öffnen können, vernimmt sie hinter sich Geräusche....hört Getuschel und vereinzelt laut werdende Rufe. Landrus Hand gleitet von ihrer Schulter ab und er nickt knapp hinüber. Sie fürchten ihn... Das wird ganz deutlich, als sie sich langsam umdreht und sich der 'Meute' gegenüber sieht. Allen voran besagter Schiffsjunge, der mit blitzenden Augen eine Axt in ihre Richtung schwingt.
Menschen...sie hasst sie alle. Sie sind nur gut als Nahrungsquelle...und um Ärger zu machen. "Warte hier..." Sie wirft Landru einen kurzen, beschwörenden Blick zu...denn sie meint, in seinen Augen Mordlust zu erblicken.

Dann streicht sie sich betont ruhig, eine Haarsträhne aus dem Gesicht und macht sich auf, dem Kapitän entgegen. Ungeachtet der Waffen, die man ihr beim Näherkommen entgegen streckt, legt sie ihre spitzenbehandschuhte Rechte auf seinen Arm. "Auf ein Wort." - Er nickt nach kurzem Zögern und bedeutet seinen Mannen, sich einstweilen ruhig zu verhalten. Dann folgt er ihr....etwas abseits in eine Niesche neben der Treppe. Wo er abwartend stehenbleibt. Sie sieht zu ihm auf und lächelt leicht unterkühlt. "Ich bezahle die Passage des Herrn." Wobei sie das 'Herr' ganz deutlich betont. "Er ist ebenso harmlos wie ich...." Sie legt eine Pause ein und beginnt, langsam ihre Handschuhe von den Fingern zu streifen. "Daher nennt mir den Preis...und dann wollen wir alle schlafen gehen, nicht wahr?"
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Landru
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#17

Beitrag: # 26080Beitrag Landru »

"Oh ja, stimmt. Jetze seid ihr da. Mhm, was wünschen Mylady denn?" Fragte er dümmlich und vergessen waren die Vorsätze und erlegen dem Versprechen einer Frau. Die eigenen Sinne nehmen nicht wahr, dass sie gefährlich sein könnte, warum denn auch. Das sehen war beschränkt vom Alkohol, die Ohren hören was sie hören wollen, die Nase riecht mehr den eigenen Geruch und der Instinkt, war schon längst auf Standby.

Er ließ Kyrana walten. Regungslos blickte er ihr nach, wie sie den Kapitän um Gespräch bat. Landru rührte sich nicht. Er stand einfach nur da und betrachtete einen nach den anderen. Ließ den Blick ihre Hälse entlang wandern, den pochenden hektischen Adern. Sie wollten nicht wirklich kämpfen, es war schlicht die Furcht vor dem Wesen von dem sie nicht wussten ob es gutes im Schilde führte. Ein kurzes Schnauben ging von dem Schiffsführer aus, dann nickte er und hielt die Hand auf. "So seis. Dann zahlt die Passage für ihn und wir lassen es dabei beruhen."Erklärte er laut genug für die anderen, die langsam die Waffen sinken ließen. Skeptisch, aber sie widersprachen nicht. Ein Hauch von Bedauern flog durch die Augen des Unholdes, aber es war besser so. Er schwieg weiterhin.. der Blick glitt von den Menschen ab zur Reling wo er sich wieder auf das kleiner werdende Inselland schaute. Sie entfernten sich immer noch. Bald würde der Abstand zu weit sein um zu fliegen.. die Hände umklammerten das Holz.. wartend auf Kyrana.. wartend auf ihre Bereitschaft zurück nach Hause zu kehren.
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#18

Beitrag: # 26194Beitrag Kyrana »

Wortlos legt sie den Goldbeutel in die ausgestreckte Hand des Kapitäns und will sich schon abwenden...Landru entgegen. Da fällt ihr noch etwas ein. Wenn sie zurück nach Althea will, wird sie nicht fliegen können, so wie er. In ihrer tierischen Gestalt könnte sie allenfalls schwimmen.
Ihr Blick gleitet über Deck und begutachtet den Horizont...dort, wo die Inseln mehr und mehr verschwinden. So steckt sie die Spitzenhandschuhe in die Tasche ihrer Robe und sieht wieder den Schiffsführer an. "Ich muss Euch um eine weitere Gefälligkeit bitten." Im Grunde ist das nicht, was sie meint...doch es klingt zunächst einmal harmlos und höflich. "Bitte wendet das Schiff und bringt den Herrn und mich zurück ans Festland. Das Gold wird Euch genügend für die verlorene Zeit entschädigen." Abwartend, ja fast lauernd, ruhen ihre Augen auf seinem Antlitz.

Der Kapitän schnaubt, murrt und wirft der wartenden Mannschaft einige Blicke zu, die wahre Bände sprechen. Nur ein Blinder könnte nicht erkennen, was er von diesem Anliegen hält. Umkehren?! Schon erheben sich Protestrufe und schallen herüber....während die Meute schon wieder einige Schritte auf Landru zu macht und ihre Waffen hebt. Kommt gar nicht in Frage!

"Wie schade, dass wir uns nicht einig werden können." Noch immer spricht sie leise und ruhig....aber dennoch mit einem Unterton, der davon kündet, dass das noch nicht ihr letztes Wort war.
Ohne dass man ihre schnelle Bewegung in fahlem Fackellicht erkennen könnte, steht sie plötzlich neben dem ersten Maat und legt spielerisch ihre Hand auf seinen Arm. Der Mann ächzt und verrollt die Augen....beginnt mit verzerrtem Gesicht zu zittern...seine Gesichtsfarbe wechselt langsam in ungesundes Grau. "Wollt Ihr nicht noch einmal darüber nachdenken?"
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#19

Beitrag: # 26367Beitrag Landru »

Eine Tatsache die den Kapitän nicht wirklich schmeckte. Wenden? Niemals. Es schien so wie der Frieden gefunden war, auch wieder der Frieden verloren. Landru sah sich erneut der Meute mit den Waffen vor sich. Doch er drehte sich recht langsam um, schien bis auf den Bogen selbst keine Waffe zu tragen. Just in dem Augenblick wo er reagieren wollte, tat es Kyrana schon und verwandelte den Maat in ein Lebewesen im Sterben. Er selbst bewegte sich nun das erste Mal, trat raubtierhaft auf den Schriffsführer zu, die Schwingen weiteten sich. Dünnes dunkles Leder breitete sich aus wie das einer Fledermaus und verdeckte dem Kapitän jegliche Sicht."Ihr habt die Wahl gehört, entweder.. bringt ihr das Schiff zurück oder aber.. ihr werdet nie wieder Land sehen." Kam es ruhig von den Lippen auch wenn die Fänge deutlich vor traten und dem Mann sagten, widerspreche mir und ich reisse dich wie Vieh. Die Anderen schienen anhand der beiden merkwürdigen Gestalten auch nicht mehr sicher. "Dämonen!" Brüllen sie und dann brach sie los die Panik.
Zuletzt geändert von Landru am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
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#20

Beitrag: # 26387Beitrag Kyrana »

Gerade schien alles noch übersichtlich zu sein....doch das ändert sich schlagartig, als Landru drohend vor dem Kapitän Aufstellung nimmt. Der Ruf Dämonen! ertönt....und plötzlich kommt Leben in die schreckerstarrte Meute. Ein wilder Tumult brandet auf, der das Deck des Schiffes auf einmal viel zu klein erscheinen lässt. Männer rennen durcheinander und es ist kaum auszumachen, ob sie auf der Fluch oder im Angriff sind.

Verblüfft lässt sie den Arm des Maats los...der ächzend in die Knie bricht und versucht, auf allen Vieren das Weite zu suchen.
"Landru?!" Im ersten Moment kann sie ihn nicht mehr sehen und fürchtet schon, die Menge der aufgescheuchten Männer hätte ihn in Stücke gerissen oder über Bord geworfen. Dementsprechend in Rage greift sie sich links und rechts zwei vorbei Hastende im Genick... und sieht mit loderndem Blick zu, wie sie sich winden und dennoch nichts dagegen tun können, dass das Leben aus ihren Körpern weicht. "Pack!" Zischt sie ihnen zu, lässt sie schließlich zu Boden gleiten und sieht sich wieder suchend um. "Landru?!"

Sollte ihm etwas zugestoßen sein, so wird sie sich das nie verzeihen...jetzt, wo er doch gekommen ist, sie zurück zu holen. Mit beiden Händen zerrt sie die Robe bis zu den Knien empor und hetzt, sich mit ausgestreckten Ellenbogen einen Weg bahnend, durch den wütenden Mob....dorthin, wo eben noch der Schiffsführer und Landru standen.
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#21

Beitrag: # 26510Beitrag Landru »

Chaos, es brach heilloses Chaos aus. Trippelnde Füsse, Geschrei und das Klirren von Waffen. Es war eindeutig eine brisante Situation. Aber auch Landru würde sicher nicht tatenlos stehen bleiben und abwarten. Die Hand schnellte vor um sich um die Kehle des Kapitäns zu legen."Das war unsagbar dumm von euch, Mensch."Zischte er unzufrieden und schleuderte den Mann zurück, während er mit den Schwingen Waffen abwehren musste - die versuchten ihn zu treffen. Sie waren in der Überzahl, was sicher das ganze erschwerte vor allem, weil der Raum hier eng und begrenzt war und er nicht bei voller Kraft. Einen erwischte er ebenso am Hals und drehte den Kopf herum.. knackend gab das Genick nach, während einer von Bord sprang in Panik sein Leben dort im Tumult zu verlieren. Der Kapitän röchelte und tastete nach einer Armbrust. Kyrana musste sich ebenso erwehren, während alarmierte Matrosen aus den Kabinen stürmten. Landru konnte ihren Ruf vernehmen und suchte sie im Tumult, "Kyrana? Ky.... hum..." ...als der Schaft eines Pfeiles durch den Brustkorb dran und seine Bewegung erstarren ließ. Der Schütze legte bereits den zweiten Bolzen ein.. während Landru in die Knie brach und hart, regungslos, gelähmt auf den Planken des Schiffes zusammenbrach. Er konnte sie hören, ihr Geschrei und wie sie nun den Kreis bewaffnet enger um Kyrana ziehen. "Sie werden uns in Kotares einen guten Preis einbringen.. fangt doch dieses Weibbild.. endlich.. wir sperren sie in die dunkle Bilsch.." Das unheilige Lodern in den Augen des Untoten verriet Kyrana er war nicht tot. Er war nicht besiegt, er war zwar regungslos, aber er war noch existent. Nur konnte er mit ihr nicht sprechen.. während sie vor der Wahl stand sich der Meute bewaffneter Männer zu ergeben und eingesperrt zu werden mit Landru, um dann einen Plan zu entwickeln oder aber.. sie wagte den Kampf und riskierte überwältigt zu werden, vielleicht gar getötet.
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#22

Beitrag: # 26625Beitrag Kyrana »

Den Göttern sei Dank, sie hört ihn rufen. Schon wirbelt sie herum, um zwischen den Männern etwas erkennen zu können...und tatsächlich. Dort etwas weiter hinten steht Landru und erwehrt sich mit Klauen und Schwingen seiner ledrigen Haut. "Hier! Ich bin hier!" Ruft sie ihm zu...und sieht gleichzeitig, wie der Kapitän auf ihn anlegt. "Nein...!" Doch es ist zu spät. Sie sieht, wie Landru in die Knie bricht, vornüber kippt und scheinbar leblos liegenbleibt.

Für einen Moment scheint die Welt stillzustehen. Sie hat ihn getötet...gerade so, als hätte sie höchstselbst den Bolzen abgeschossen. Hätte sie ihm vertraut, dass er zurückkehrt....wäre sie nicht auf und davon gefahren....dann hätte er ihr nicht folgen müssen und... Stumm starrt sie hinüber und ist unfähig, den Schock beiseite zu schieben, um das Geschehen um sie her im Blick zu behalten. Schon schallt ein Ruf herüber und grobe Hände fassen nach ihren Armen. Unbändige Wut brandet in ihr auf und lässt sie für kurze Zeit Bärenkräfte entwickeln. Wie eine Furie schüttelt sie die Männer ab und greift dann mit klauenartig geformten Händen, was sie zu packen bekommt. Knochen brechen und leblose Körper gleiten zu Boden. Alle, alle wird sie töten...einen nach dem anderen.
Wieviele mögen es sein...zehn, zwanzig, dreißig? Es kommt ihr vor, als hätte sie es mit einer Hundertschaft zu tun...immer mehr scheinen es zu werden, anstatt weniger. Und die Rage verleiht ihr nur für begrenzte Zeit Kraft. Sie fasst den Kapitän ins Auge und windet sich in seine Richtung. "DU!" Ausbluten wird sie ihn lassen, wie Schlachtvieh!

Der Schmerz trifft sie völlig unvorbereitet und lässt sie straucheln...ein Keuchen kommt über ihre Lippen, während sie zusammenbricht und knapp neben Landru auf allen Vieren landet. Irgendetwas hat sie an der Schulter erwischt. Bevor sie jedoch wieder auf die Beine kommt, fällt ihr Blick auf Landrus Gesicht...reglos, wie zu erwarten. Doch seine Augen! Sie sind nicht leblos! Kaum dass sie diesen Umstand verinnerlicht hat, hört sie hinter sich wütende Rufe nach Tod und Vergeltung für die Toten. "Halt..." Schützend beugt sie sich über Landru und dreht den Kopf suchend nach dem Kapitän um. "Wir ergeben uns!"
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#23

Beitrag: # 26675Beitrag Landru »

Tod, Vergeltung und Blutgeruch. Die Lage war eskaliert, aber das spielte keine Rolle mehr. Sofern Kyrana es ernst meinte würde sie bewusstlos geschlagen werden, ein Hieb gegen ihre Schläfe sollte genügen.

Später war es dunkel um sie herum. Der Geruch von Aas lag in der Luft. Sie waren eingesperrt. Landru in der einen Zelle, Kyrana in der gegen überliegenden. Aber sie sind geizig und haben den Pfeil gezogen, was zur Folge hatte, dass Landru unlängst wieder wach war, allerdings hungrig. Nicht fähig zu denken, die Augen in ein unheilvolles Rot getaucht, die Fänge ausgefahren um zu reissen, zu beissen und zu wüten. Die Hand mit langen scharfen Klauen versuchte Kyrana zu erreichen, durch die Stäbe hindurch, aber er würde sie nicht kriegen. Raserei stand in den Augen und je länger er hungerte um so unruhiger und wahnsinniger wurde das Biest. Er schabt, schnauft und will aus der Zelle hinaus, aber das fehlende Denken macht es ihm unmöglich effektiver zu handeln. Er faucht und knurrt, tiefe unmenschliche Laute im blinden Verstand, bis selbst das Tier begreift so wird das nichts. So wird sich hingehockt und abgewartet, geruht, lauernd auf die erste Beute die sich einem bietet. Eine blitzschnelle Bewegung als eine Ratte den Weg wagte und doch war es viel zu wenig um der eigenen Raserei Herr zu werden und die Kontrolle über den wilden Verstand wieder zu übernehmen. Vielleicht fiel Kyrana eine List ein, mit der sich dieser Zustand beenden ließe.
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Sohn seiner Lordschaft Kain und der Lady Enoia Vykos
"Es widerspricht meiner Moral, mich an eure zu halten!"
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Kyrana
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#24

Beitrag: # 27016Beitrag Kyrana »

Sie erwacht langsam aus ihrer Bewusstlosigkeit und richtet sich auf. Ringsum ist es zwar dunkel, doch sie kann die Umrisse ihres Kerkers erkennen. Geräusche dringen herüber...und sie braucht eine Weile, um zu begreifen, dass es Landru ist, der ihr gegenüber in einer anderen Zelle tobt. Er lebt. Mehr muss sie nicht wissen.
Ein Blick in die Runde zeigt ihr, dass sie gefangen sind...in Zellen. Sie lächelt... "Landru?" Flüstert sie hinüber...obwohl sie bezweifelt, dass es es überhaupt wahrnimmt. Er ist hungrig, rasend. Und braucht dringend etwas, das seine Kräfte nährt....und ihn wieder klar denken lässt. "Halte aus. Ich werde..."

Es dauert nur einen Wimpernschlag lang, bis sie auf den Füßen ist und aus der Zelle hinaus späht...rechts, links. Es ist niemand zu sehen. Anscheinend vertrauen die Männer der Stabilität der Gitterstäbe. Dumm genug...Menschen eben.
Ihre Silhouette, von flackerndem Fackelschein gespenstisch groß an die Zellenwand geworfen, verschwimmt in bizarrer Art und scheint sich zusammen zu ducken...streckt sich in die Länge und wandelt sich in elegante Schlankheit, gekürt von einem gefährlich geöffneten Maul mit gebleckten Zähnen. Der schwarze Wolf mit dem weiß leuchtenden Streifen auf dem Rücken schleicht einmal geduckt an den Gitterstäben entlang, bevor er sich hindurch zwängt und in dem kleinen Mittelgang verharrt. Gespitzte Ohren richten sich der steilen Treppe entgegen...lauschen auf die entfernten Geräusche von oben. Dann richten sich glashelle Augen auf Landru, der mittlerweile in seiner Zelle kauert...ebenso lauernd und wartend. Seine Ausdünstungen versprechen drohende Gefahr durch unkontrollierte Wut...

Dennoch währt es nicht lange, bis der Wolf sich herumdreht und durch die Metallstäbe in die Zelle schlüpft. Lautlos geht die Verwandlung vonstatten...und wenig später hockt Kyrana neben Landru und greift ihn an den Schultern. "Trink." Spricht sie leise und dennoch mit einem Tonfall, der kein Zögern erlaubt. "Wir schaffen es nur gemeinsam...und mit ganzer Kraft."
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Schwarze Hexe
Das Leben ist so endgültig, während der Tod voller Möglichkeiten ist.
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Landru
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#25

Beitrag: # 27073Beitrag Landru »

Eine Geste die wohl so gesehen kaum ein anderer tun würde. Aber kaum war Kyrana in Reichweite will er auch schon nach ihr greifen und die Fänge in ihrer Schulter versenken. Das Blut beruhigte, das Blut flüstert beruhigende Lieder und das Tier war zufrieden. Es lässt mehr davon ab zu wüten. Da Kyrana sich nicht wehrt, geschieht ihr auch kein Leid, außer das er trinkt und das genug um die Raserei fort zu treiben. Schließlich schien das Rot in den Augen dem grauweiß zu entfliehen und die Züge wurden eine Spur menschlicher und kontrollierter. Seine Lippen küssen die Wunde während die Zungenspitze über die Wundränder gleitet um sie heilen zu lassen. Dann löste er sich von ihr langsam. "Danke..." Es war selten das Landru Worte der Bitte oder des Danks kannte, aber in dem Fall schien er sie zu kennen. Jetzt konnten sie weiter darüber nachrinnen sich zu befreien aus dem Gefängnis und tatsächlich wirkte es banal ihn ebenso mit Gitterstäben halten zu wollen. Zumindest dann, wenn er die Kontrolle über sich besaß war es für ihn auch kein wirkliches Hindernis, wenn gleich es anders als bei Kyrana funktionierte. Die Hand tastet nach dem Schloss.. der Finger schien wie Wachs sich in die Öffnung zu drängen. Nach dem Gefühl ließ er die Streben des Schlosses durch seinen Knochen aufdrücken und ein leises Klick verriet das sein Fingerknochen gut gearbeitet hatte. Vorsichtig zog er die Hand zurück und die zweite Hand stellte den Zustand seines Zeigefingers wieder her, ehe er die Tür aufstieß, somit musste Kyrana nicht noch mal wandeln, da sie gerade Blut verloren hatte wäre Sparsamkeit wohl jetzt wichtig. Seine Ohren lauschen auf die Geräusche über ihnen. Das Getrappel der Füsse vom Matrosen verrieten viel über die Standpunkte der Meute. "Alles was wir brauchen ist der Kapitän. Wenn wir ihn überwältigen und ich sein Äußere kopiere, kommen wir ohne viel Blutvergießen zurück nach Althea.. wir müssten nur an ihn heran. Mh?" Ein fragender Blick des Untoten zu ihr, vielleicht konnte sie mit einer Idee den groben Plan noch ergänzen?
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