Willkommen im D4O-Forum
Wichtiger Hinweis für Benutzer die sich hier im Forum registrieren möchten :

Es gelten für den Benutzernamen die gleichen Regeln wie auch auf den Servern von D4O !! 

 In Zukunft werden Forenaccounts deren Namen nicht den Regeln entsprechen, kommentarlos gelöscht.

<<< Ihr findet die Forenregeln hier : Forenregeln / Leitfaden >>>

Hinweis: Aufgrund einer massiven Spam Account Schwemme, werden neue Accounts von einem Administrator freigeschaltet.
Dieses geschieht in der Regel Mo-Fr ab 17 Uhr, am Wochenende ab 9 Uhr. Bitte geduldet euch dann solange.
 

Tempus Fugit - die Zeit verrinnt

Hier könnt ihr eure Rollenspiele die den Server Purpurschuppe betreffen, weiterführen oder neue anfangen.
Forumsregeln
Bezgl. Urheberrecht

Bitte beachtet, das fremde Texte nicht so einfach benutzt werden dürfen. Es hilft auch nichts, wenn man die Namen ändert oder einzelne Wörter austauscht. Benutzt ihr für eure RP fremde Texte, muss eine Quellenangabe bzw. die Erlaubnis des Erstellers vorliegen.
Bei Verstoß dagegen erfolgen folgende Strafen :

1. Verstoß

Verwarnung des Users, sowie Löschung der auf das Urheberrecht bezogenen Texte

2. Verstoß

Forumsperre für ALLE Accounts des Users für 48 Stunden, sowie Löschung der auf das Urheberrecht bezogenen Texte

3. Verstoß

Dauerhafte Sperrung sämtlicher Forenaccounts des Users, sowie Löschung der auf das Urheberrecht bezogenen Texte

Dieses betrifft nur eure Accounts hier im Forum und nicht eure Spielaccounts für Die 4te Offenbarung.
Benutzeravatar
Tristan
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 19
Registriert: Di 24. Mai 2011, 19:11

#51

Beitrag: # 28542Beitrag Tristan »

Der ersten Reaktion seiner Schwester entnehmend, hatte er das Gefühl, sie würde ebenfalls die Sinnlosigkeit und den Unnutzen einer eventuellen Suche auf die gleiche Weise sehen wie er selbst. Aber dieser Glaube schwand so schnell wie er gekommen war. Allein der Klang ihrer Stimme, als sie Melli danach fragte, wann und wo sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, boten genug Spielraum für seine Schlussfolgerung. Vermutlich war dies so ein Frauending. Sich Sorgen machen und dabei Hals- über Kopf die Pferde scheu zu machen, anstatt erst mal abzuwarten. Immerhin war Landru der Regent des Clans und niemand, den man ans Händchen nehmen musste, um ihn brav nach Hause zu bringen. Ein resignierendes Seufzen kam über seine Lippen. Egal was er sagen würde. Die kleine würde vermutlich eh erst Ruhe geben, wenn der Drache wieder in seinem Hort wäre und Lillyth, tja, sie würde mitgehen, kein Zweifel.

„Tut, was ihr zwei nicht lassen könnt, auch wenn es wenig Sinn machen wird.“ Seine Stimme zeugte davon, dass er von einer solchen Aktion wenig hielt. „Ich werde jedenfalls hier bleiben, falls er oder irgendjemand anderes auftaucht, auch wenn mir dann eventuell der Spaß entgeht, zu sehen, wie ihr die Stecknadel im Heuhaufen sucht.“

Ein kleines Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Vermutlich würden sie keinen Erfolg haben, aber der Gedanke, wie die beiden einen eventuell noch dem Blutrausch verfallenen Landru finden würden und beschwichtigen wollten, war so absurd, dass es ihn schon wieder fast belustigte.

Es war eine grazile Bewegung, die eines Raubtieres, mit welcher er sich aus seiner Stellung löste. Aufrecht vor den beiden stehend, setzte Tristan zum Gehen an, Auf Lillyths Höhe blieb er jedoch einen Moment verweilen. Seine Stimme zu einem leisen Flüstern gesenkt, wandte er sich mit warnendem Ton an sie.„Pass auf sie auf. Du weißt, er könnte unberechenbar sein. Vergiss nicht Vaters Reaktion. Zwei Nächte... dann seid ihr zurück, beide.“

Lillyth keine Zeit für eine Antwort lassend , ging er die Treppe hinunter. Für ihn war es unverständlich, dass man sich so tiefgehend sorgte. Emotionen waren ja nett, aber doch vielmehr etwas, dass man sich zu nutzen machte, anstatt sich benutzen zu lassen. Und nichts anderes taten die beiden. Sie ließen sich gewollte oder nicht von ihren Emotionen benutzen. Tristan konnte es nicht begreifen. Seine Warnung mochte vielleicht nach ähnlichen Gründen geklungen haben , allerdings was eine vollkommen andere Sache. Immerhin manövrierte sich Landru, im Gegensatz zu den beiden, nicht blindlings in unnötig komplizierte Situationen hinein.

Gerade unten angekommen, trat er auf den Hof. Die vereinzelten Fackeln tauchten diesen in ein schummriges Licht, während nur wenige Diener und Wachen ihrem „Nachtwerk“ nachgingen. Nichts besonderes eigentlich, wäre da nicht gerade eine Szenerie am Tor, die seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Sich an einen Karren lehnend, schob er die Gedanken fort, die das Verhalten seiner weiblichen Familienteile bewerteten und beobachtete stattdessen, wie die Wachen an das Tor traten.

Der Wachmann hatte ein Klopfen vernommen. Nicht gerade der Klang, als würde eine starke Faust gegen das Holz preschen. Ein kurzer Blick durch die Luke hinaus, bestätigte diesen Eindruck, als seine Augen das hagere Kind im Nachthemdchen erfassten. „Was willst du hier, Mädchen.“ Der Klang der Stimme der Wache war kühl und pflichtbewusst, als er das junge Ding betrachtete und dessen Gesuch beantwortete. Seinem Kollegen gab er derweil ein Zeichen das Tor zu öffnen.

Als das Holz langsam nachgab und den Zugang zum Hof mittels eines schalen Spalts freigab.
Unbeeindruckt über den Aufzug des Mädchen, noch ihren zerschlissenen Zustand, stellte er sich diesem in den Weg. „Sprich, Kind!“ klang es metallen unter der Rüstung, während die Augen dunkel und spürbar wachsam zu der kleinen hinuntersahen.
Zuletzt geändert von Tristan am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 2-mal geändert.
„Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit“
Das heute ist das gestern von morgen. So liegt unser aller Schicksal in unserer Hand, während wir uns entscheiden welchen Weg wir im hier und jetzt gehen. Doch sollten wir stets unsere Schritte bedenken, denn wir können hier und heute das morgen noch bestimmen, aber das gestern können wir nicht mehr verändern.
Benutzeravatar
Lillyth
Dorfältester / Dorfälteste
Beiträge: 140
Registriert: Do 6. Mai 2010, 20:34

#52

Beitrag: # 28545Beitrag Lillyth »

Sicher sah auch Lillyth es wie Tristan. Landru würde von allein heimfinden, aber auch Mellis Sichtweise war ihr bekannt. Im Gegensatz zu Tristan wusste Lillyth, wie es sich für Melli anfühlen musste. Wie schwer es war die Füsse still zu halten, wenn man sich für jemanden verantwortlich fühlte, ob derjenige es wollte oder nicht.

Allerdings lag Tristan mit seinem Schluss, Lillyth würde sich Hals über Kopf in irgendeine Suche stürzen, falsch. Es war nicht wie bei Norax, bei dem man vermuten konnte, wohin es ihn innerlich trieb. Aber bei Landru hatten sie ja nicht einmal annähernd einen genauen Ansatz, wo es ihn hin verschlagen könnte, sprich er konnte überall sein. Die mahnenden Worte ihres Bruders waren somit ein wenig voreilig, denn Lillyth wollte Melli mitnichten irgendeiner Gefahr aussetzen. Dennoch wurde die Warnung registriert und mit einem einfachen Nicken kommentiert. Er würde hier warten, ob er verstand oder nicht, was Melli antrieb und sie würde versuchen dem Kind zu helfen.

Als er die Treppen hinuntereilte, glitt ihre Hand erneut wieder in Richtung von Mellis Schulter, um sie beruhigend dort abzulegen, während ihre dunklen Augen bereits schon auf ihr hafteten.Untätig herumsitzen wollte das Mädchen nicht, aber den Wald zu durchkämmen oder die Stadt auf den Kopf zu stellen, war auch aus Lillyths Sicht etwas vorschnell und zudem blieb ihnen vermutlich nicht die meiste Zeit, bis die Sonne aufging.

„Tristan passt hier auf. Ich schlage vor, wir beide gehen zu Landrus Ruine und schauen dort nach, ob wir dort irgendwelche Spuren finden. Vielleicht sucht er dort Zuflucht, wenn der Morgen graut. Zumindest liegt es nahe, dass er dann einen vertrauten Ort wählen wird.“

Es war ein Kompromiss ihrerseits, der Landru noch eine Nacht zu geben, bevor sie nach ihm suchen würden. Beim nächsten Sonnenuntergang würden sie dann nach weiteren Anhaltspunkten im Umland suchen. Sollte er irgendwo gewütet haben oder etwas abnormes geschehen sein, so standen in der Regel die Chancen nicht schlecht, dass es über Tag sicher die Runde machen und nach Sonnenuntergang eines der Gesprächsthemen in den Tavernen im Umkreis sein würde.„Falls er bis morgen nicht aufgetaucht ist, verspreche ich Dir bei der Suche zu helfen. In Ordnung?“
Zuletzt geändert von Lillyth am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
Gemahlin von Norax Vykos
Mutter ihres kleinen Sternenlichts Neomi ~ Tochter seiner Lordschaft Kain Vykos und seiner Gattin Enoia Vykos
† Es ist schon immer eine gefährliche Unterschätzung des Bösen gewesen, ihm zu unterstellen, es kenne keine Liebe. †
† Lieben zu können ist kein Vorzug des Guten, sondern das einzige, was es mit dem Bösen verbindet. †
Benutzeravatar
Melli Vykos
Geschichtenschreiber / Geschichtenschreiberin
Beiträge: 283
Registriert: Sa 13. Nov 2010, 10:15
Hat sich bedankt: 2 Mal

#53

Beitrag: # 28548Beitrag Melli Vykos »

Schweigend aber doch aufmerksam hatte sie jedes Wort und jede Bewegung Tristans aufgenommen.
Himmel ja, sie konnte ihn ja verstehen.. sie konnte jeden verstehen.. denn normaler weise würde sie auch jeden abraten ihn zu suchen.
Wozu auch suchen.. Er hatte so viele Menschenleben schon hinter sich.. er war so erfahren wie kaum einer der hier noch lebte.. und sicher, ja ganz sicher sogar, würde nichts passieren..
dazu war es eigentlich völlig sinnlos nach ihm zu suchen, denn wenn er nicht gefunden werden wollte, so würde nicht einmal sie ihn wirklich finden können.. UND doch.. sie konnte einfach nicht anders.
Etwas in ihr trieb sie an.. drängte sie förmlich danach nach ihn zu suchen.. ER war es doch !!

So blickte sie Tristan nur schweigend nach, bevor ein leichtes Lächeln ihre Züge erhellte als sie der kühlen Hand die nun wieder auf ihr ruhte verspürte.
Sicher, ihr Vorschlag klang gut.. ihr Vorschlag war sogar eigentlich vollkommen richtig und doch sträubte sich alles in ihr dagegen. Sie wollte nicht herum sitzen.. sie wollte die Ruine nicht durch kämmen und nach etwas suchen was es nicht zu finden gab..
Aber dennoch.. bald schon würde die Sonne aufgehen und wie weit würden sie kommen?

Alles in ihr drängte sie, doch sie war nicht verrückt, jedenfalls im Moment nicht. Im Moment hatte sie sich und das Tier in sich gut unter Kontrolle.. jedenfalls war es schon eine ganze weile Still in ihr..
Es war irgendwie fast.. fast wie die Ruhe vor dem Sturm, aber diesen Gedanken schob sie lieber erst mal beiseite.. hier und jetzt galten ihre Gedanken nur IHM.

So also nickte sie Lillyth zu.
- na gut.. wir machen es so -
Es klang ein wenig zerknirscht.. aber sie würde es so machen und irgendwie war es auch mal schön mir Lillyth zusammen sein zu können !!

Was vor dem Tor passierte bekam sie noch nicht mit.. NOCH nicht...
Zuletzt geändert von Melli Vykos am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
Wenn das Tier erwacht 
wird alles andere unbedeutend
Kiara
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 11
Registriert: Mo 27. Feb 2012, 06:49

#54

Beitrag: # 28553Beitrag Kiara »

Beinahe hatte sie sich bereits auf eine längere Wartezeit eingestellt, denn das Haus sah unglaublich groß aus und da würde es doch nicht verwundern, wenn man möglicher Weise länger brauchte um an das Tor zu kommen. Wenn man sie denn überhaupt gehört hatte. Nicht, dass die alle tief und fest schliefen und keiner würde sie hören. Leicht wippt sie auf den Füßen vor und zurück, von der Ferse auf die Zehen und umgekehrt und schaut sich doch immer mal wieder um, zu der weißen Wand, die um dieses seltsame Schloss, denn sowas muss es sein, drum herumliegt. Aber schließlich öffnet sich die Luke und kurz darauf das Tor einen Spalt, ohne das sie bereits damit gerechnet hätte und sie schaut zu dem Mann hinauf, der dort in voller Rüstung vor ihr steht und keinen besonders einladenden Eindruck macht. Aber zugleich keimt die Hoffnung auf, den Rest der Nacht nicht im feuchten Wald verbringen zu müssen.

Nochmal schaut sie den Mann an, auch wenn man nicht viel erkennt. Mit dem Wippen hat sie beim Tor öffnen aufgehört. Habt Ihr... vielleicht ein trockenes... Plätzchen, wo ich... übernachten kann? Nur heute Nacht! Ich bin auch ganz still... und klauen tu ich auch nicht. Nur bis morgen früh... Hoffnungsvoll schaut sie den Mann, mit in den Nacken gelegtem Kopf, an. Versucht leicht an ihm vorbei in den Hof zu lugen. Nur mal hinein lugen, aber danach guckt sie den Mann wieder an. Diesen Wachmann, denn sowas macht der bestimmt. Sie hatte zwar noch nie einen gesehen, denn in so einem großen Haus war sie noch nicht gewesen, geschweige denn hatte angeklopft, aber sie hatte von den anderen von solchen Männern gehört.

Still, die Zunge zwischen die Zähne geklemmt, fröstelnd den Beutel an sich gedrückt harrt sie aus, wartet und hofft, dass er sie nicht gleich wieder in den Wald hinaus jagen würde, denn auch wenn sie es nur ungerne zugeben wollte und da konnte sie sich noch so viel einreden, fühlte sie sich in diesem finsteren, feuchten, nebligen Wald alles andere als wohl. Und in dieser Nacht wieder durch den komischen Nebel zurück, durch den sie gekommen war, das war auch nichts, was sie besonders reizen würde. Lieber, wenn es hell war und die Sonne schien. Denn dann war der Wald genau das Gegenteil von dem, wie er ihr jetzt erschien.
Zuletzt geändert von Kiara am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Tristan
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 19
Registriert: Di 24. Mai 2011, 19:11

#55

Beitrag: # 28618Beitrag Tristan »

Der Wachmann schien Kiara einen Moment zu beäugen. Sein Blick mochte durchaus spürbar sein und doch blieb sein Urteil ungesagt an Worten und ungesehen unter dem Schutz des Helms den er trug, verborgen. Schweigend trat er jedoch zur Seite. Eine stumme Antwort auf ihre Frage.

"... das ist doch nicht dein Ernst." lachte die andere Wache, welche das Tor entriegelt hatte. Der Blick des Wachmanns schnellte zu dem Burschen. Jener wirkte neben dem Wachmann eher klein. Zumindest wurde er es spätestens jetzt "Hat Dich jemand gefragt? Halt also dein Mundwerk und bring sie in die 'Gästequartiere', bevor ich Meldung mache!"

Der Blick des Burschen senkte sich kurz respektvoll, wissend, dass er besser seine Klappe halten sollte. "Na komm Kindchen," er winkte sie mit der Hand zu sich, während er bereits weiter in den Hof hinein schritt. ", dann bring ich Dich zu den Gästezimmern."

Tristan beobachtete die Szenerie mit dem jungen Ding, welches er nun da der Wachmann zur Seite gegangen war, gut erkennen konnte. Sie war sicher schon einige Zeit unterwegs , abgehauen von einem der Waisenhäuser, ihren Eltern oder einem Freudenhaus.

Hager und dürr sah sie aus, ihr Körper, welcher nur von dem Nachthemdchen bedeckt war, schien noch nicht zur vollen Reife entfaltet, vielleicht gar ein wenig und wirkte unterernährt. Ein ausgibiges Bad und ein paar Jahre mehr, dann wäre sie vielleicht sogar recht hübsch. Mit ihrem momentan wirren Haaren und dem spärlichen Aufzug allerdings erinnerte sie ihn jedoch eher ein Stück weit an Melli. Dem kleinen Straßenkind , das ihm vor Ewigkeiten über den Weg gelaufen war. Hm Melli, sie hätte bestimmt ein wenig Kurzweil, mit der kleinen und vielleicht würde es sie ablenken.

Ein kurzer Gedanke, der in ihm reifte, den er aber noch nicht in die Tat umsetzte, sondern erst einmal weiter das Schauspiel betrachtete. "Gästequartiere..." schmunzelte er kopfschüttelnd in sich hinein. Armes Ding. Nette Umschreibung für einen solchen Ort , der aber vermutlich noch sicherer wäre als der Rückweg in den Wald.
Zuletzt geändert von Tristan am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
„Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit“
Das heute ist das gestern von morgen. So liegt unser aller Schicksal in unserer Hand, während wir uns entscheiden welchen Weg wir im hier und jetzt gehen. Doch sollten wir stets unsere Schritte bedenken, denn wir können hier und heute das morgen noch bestimmen, aber das gestern können wir nicht mehr verändern.
Benutzeravatar
Landru
Gelehrter / Gelehrte
Beiträge: 429
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 02:16
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

#56

Beitrag: # 28639Beitrag Landru »

[ externes Bild ]

Mit Genuss betrachtet er wie der Navigator sein Leben aushauchte. Der Mann sah fassungslos den vermeidlichen Kapitän an. Ungläubig begriff er in der Minute seines Todes was geschehen war und das sie einem fatalen Betrug aufgesessen waren. Landru kümmerte sich nicht weiter um die sterbliche Hülle des Fremden. Stattdessen wies er durch das kleine Rohr zum Steuermann den neuen Kurs an und nach wenigen Minuten konnten sie fühlen wie das Schiff begann sich zu wenden und den Weg nach Hause ansteuerte. "Jetzt sind wir bald heim. Ihr hättet ohne hin nichts da draußen gefunden außer Leere. Hier findet ihr wenigsten noch eures gleichen." Erklärt er ihr und sicher war es ihr freier Wille. Manchmal wirkte es als wenn alles zerbrach doch am Ende waren es doch wenige die es zusammen hielten. Immer und immer wieder. Er zog die Vorhänge beiseite und sah die See. Kein Ort den er mochte. Es war wacklig und wild. Er mochte festen Boden unter den Füssen, die Erde und Heimat fühlen. Wasser machte ihn unruhig und diese Unruhe sollte auch für Kyrana zu spüren sein. Doch die Freude darauf endlich nach Hause zu fahren schien es erträglich zu machen. Was derweil im Schloss passierte war ihm nicht bewusst. Trotzdem begann er ein Schreiben aufzusetzen.

|Vertreter des Clanes zur Nebelfestung Goldmonds,
durch Widrige Umstände wurde ich gezwungen fern von euch auf See zu sein,
doch die Winde stehen günstig und das Schiff kehrt heimwärts. Ich denke
in wenigen Stunden wieder im Hafen zu Arakas einzulaufen. Bitte entsendet
Ghule für den Empfang.

Es verbleibt
Landru Vykos
|

Aus einem Käfig entnahm er das Taubentier und band die Nachricht an dessen Fuss. Ehe er das Bullauge öffnet um sie fliegen zu lassen. Jetzt war alles in die Wege geleitet und sie würden bald wieder zu Hause sein. Die Taube flog geschwind, kannte den Weg zum Festland, dem Geruch haftend an dem Papier folgend wo mehr davon war. Tief in die unseligen Nebel hinein zu einem der Simse. Glurrend.. pickt es im Taubenschlag nach kümmerlichen Körnern und wartet darauf seine Botschaft abgenommen zu bekommen.
Zuletzt geändert von Landru am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
Sohn seiner Lordschaft Kain und der Lady Enoia Vykos
"Es widerspricht meiner Moral, mich an eure zu halten!"
Benutzeravatar
Lillyth
Dorfältester / Dorfälteste
Beiträge: 140
Registriert: Do 6. Mai 2010, 20:34

#57

Beitrag: # 28662Beitrag Lillyth »

Lillyth würde sich selbst belügen, würde sie abstreiten, dass sie nicht nachfühlen könnte, was in Melli vorgehen musste. Nein in ihr tobte auch noch immer der unerbitterliche Kampf der Emotion gegen den Verstand. Doch sie blieb bislang standhaft und würde nicht nochmals in ihrem Stolz einknicken. Dieses Mal nicht und auch in Zukunft, so hatte sie sich vorgenommen, würde sie sich wie ein Hund treten lassen. Sollte das Schicksal sie nochmal zusammenführen, denn diesen Funken Hoffnung erlaubte sie tief in ihrem Inneren, dann würde er, der getriebene Rastlose, damit leben müssen, dass sie ihren Platz kannte, so wie sie ihn immer wieder ziehen lassen müsste.

Ein kleines für Lillyth selten sanftes Lächeln huschte über ihre Lippen. Bei Melli war es aus ihrer Sicht etwas anderes, sah sie vielmehr die Liebe einer Tochter zu ihrem Vater. Eine Tochter, die für ihren Vater alles tun würde. Ähnlich wie sie einst, denn da gab es für sie auch nur den einen. Kain, ihr Vater. Ein Mann, der sie nie im Stich gelassen hatte.

Ein kurzes Blinzeln striff die Gedanken fort, während sie mit geklärtem Blick das Mädchen ansah. "Gut, dann lass uns gleich aufbrechen." Ihre Hand hob sich von der kleinen Schulter, nur um sich auf das wirre Haar der kleinen zu legen und es sacht nach hinten zu streichen. "Du wirst mich führen müssen."Tja so unglaublich es war, aber Lillyth war bislang weder Gast in Landrus Behausung gewesen, noch kannte sie den genauen Weg dorthin. Recht ungewöhnlich, wie ihr auffiel und doch eine Tatsache, die sich eventuell bald ändern würde.

Mit dem Gedanken gerade beschäftigt, wie viel oder wenig sie eigentlich über ihren Stiefbruder wusste, nahm Lillyth bisher weder die Taube wahr, die nicht weit entfernt über ihnen Weg in den Schlag hinein fand, noch war ihr bewusst, dass ein Gast sich eingefunden hatte. Es konnte sich ändern, doch im Moment war sie zu sehr mit der Erkenntnis beschäftigt, wie recht Landru gehabt hatte, wie weit sie sich wirklich von allem entfernt hatte und verändert haben musste, für etwas oder vielmehr jemanden, der sie immer wieder von sich gestoßen hatte. Eine Einsicht, die eine kleine nachdenkliche Falte auf der Stirn grub, während ihre dunklen Augen sich zielstrebig aufblitzend der Treppe zuwandten.

Zuletzt geändert von Lillyth am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 2-mal geändert.
Bild
Gemahlin von Norax Vykos
Mutter ihres kleinen Sternenlichts Neomi ~ Tochter seiner Lordschaft Kain Vykos und seiner Gattin Enoia Vykos
† Es ist schon immer eine gefährliche Unterschätzung des Bösen gewesen, ihm zu unterstellen, es kenne keine Liebe. †
† Lieben zu können ist kein Vorzug des Guten, sondern das einzige, was es mit dem Bösen verbindet. †
Kiara
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 11
Registriert: Mo 27. Feb 2012, 06:49

#58

Beitrag: # 28663Beitrag Kiara »

Unruhig hatte sie den Blick des Wachmannes auf sich gespürt, selbst unter dem Helm und war von einem Bein auf das andere getreten, immer mal wieder. Doch schließlich tritt er zur Seite. Eine Einladung dem bedrohlichen Wald zu entkommen und Schutz zu suchen in diesem großen, steinernen Gebäude mitten im Wald. Warum auch immer das genau im Wald war, wusste sie nicht, aber im Moment war ihr das auch reichlich egal, schließlich war es ein Unterschlupf für diese Nacht, denn wer, was oder wie auch immer, davon ahnte sie ja schließlich nichts in der eigenen naiv-kindlichen Unwissenheit.

Einige Schritte in den Hof gemacht stockt sie aber doch und schaut sich neugierig, mit halb offenem Mund um. Das ist aber groß hier... Andächtig flüsternd und den Kopf in den Nacken gelegt. Einen kleinen winzigen Moment lang ist sogar ihre Müdigkeit vergessen, während sie das riesige Gebäude begutachtet und den Hof, in dem sie nun steht. Den Beutel nur noch lose in der einen Hand haltend, mit der anderen mit dem steinernen Anhänger um den Hals unter dem Nachthemd spielend. Siehst du das... So groß...! Leise zu dem steinernen Anhänger flüsternd, den Astor ihr gemacht hatte, damit sie immer an ihren Freund denken konnte, bevor er gegangen war.

Doch schließlich besinnt sie sich des wartenden Mannes. Danke... Zu dem Wachmann, ehe sie dem anderen, etwas kleineren folgt mit kleinen schnellen, durch die zu großen Stiefel auf dem Pflaster, etwas schlurfenden Schritten. Die Gestalt an einen Karren angelehnt fällt ihr gar nicht auf, denn der Bann dieses Gebäudes hält auch weiterhin an, sodass sie ab und zu wieder etwas langsamer wird, gar stehen bleibt um etwas näher mit zusammengekniffenen Augen zu begutachten.
Schade, dass es so dunkel war. Das musste sie sich mal im Sonnenschein anschauen. Aber wieder muss sie sich besinnen, und diese Besinnung rührt wohl von einem herzhaften Gähnen, um geschwind zu dem Mann aufzuschließen. Nur, um zwei Momente später wieder stehen zu bleiben und dieses Mal doch den Mann, der ihr zuvor nicht aufgefallen war, zu begutachten. Eigentlich ja mehr eine schattenhafte Gestalt, die sie kaum als solche zu erkennen in der Lage ist.
Zuletzt geändert von Kiara am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Melli Vykos
Geschichtenschreiber / Geschichtenschreiberin
Beiträge: 283
Registriert: Sa 13. Nov 2010, 10:15
Hat sich bedankt: 2 Mal

#59

Beitrag: # 28778Beitrag Melli Vykos »

Für einen Moment lang starrte sie Lillyth erstaunt an.. für einen Moment bis sich ihre Stirn ein wenig zu kräuseln begann.
- Du warst noch nie bei uns? ! -
Eine Frage und zugleich eine Feststellung, denn umso länger sie darüber nach dachte umso sicherer war sie sich plötzlich das sie Lillyth noch nie in der Ruine gesehen hatte, weder gesehen noch hatte sie ihren Duft dort vernommen.

Erstaunlich, denn eigentlich hatte doch in all den vielen Jahren fast ein jeder schon den Weg in die alte Ruine gefunden.

- Wieso eigentlich nicht? -

Dabei wusste sie doch um die besondere Beziehung zwischen Landru und ihr und dabei war Lillyth doch eine der ganz wenigen, die sie nah bei Ihm akzeptierte.

Während ihr Blick weiter auf ihrer Tante ruhte, war es ihr als würde der Geruch ihres Vater durch das offene Fenster getragen. Aber es war nur sein Geruch.. nicht jedoch seine Aura die sie spüren konnte.
- Merkwürdig.. -
ein leises Wort und ein Blick der vom Fenster zur Tür wanderte, denn es war nicht nur der Geruch der ihre Aufmerksamkeit von Lillyth lenkte, oh nein, da war noch etwas anderes, jemand anderes.
- Erwarten wir Gäste? -
Zuletzt geändert von Melli Vykos am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
Wenn das Tier erwacht 
wird alles andere unbedeutend
Benutzeravatar
Tristan
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 19
Registriert: Di 24. Mai 2011, 19:11

#60

Beitrag: # 28909Beitrag Tristan »

Schattenhafte Gestalt, war er das? Nun er machte keine Anstalten darum seine Anwesenheit zu verbergen. Ganz entspannt lehnte er dort nur und beobachtete mit schräg gelegtem Kopf wie das ungleiche Pärchen den Hof durch schritt und er sie in Richtung der Keller führte.

Kein schönes Schicksal in das sich das Kind da rein manövrierte, besonders wenn er sie so ansah. Sie erweckte nicht gerade den Eindruck, dass sie ein gutes Leben das ihre nennen konnte. Wäre alles wunderbar gewesen, stände eindeutig die Frage im Raum, wieso sie sich in einem Hemdchen nur bekleidet hier her verirrt hatte. Aber so zog jeder scheinbar sein Los im Gefüge der Welt, erfüllte seinen Sinn.

Während sein Blick dem Gast folgte, kreisten seine Gedanken kreisten zurück zu den beiden Damen auf den Zinnen, die sich in keinster Form gleich eines besseren belehren ließen. Alles hatte stets einen guten Grund. Es hatte einen Grund gehabt, wieso Melli Durst hatte und Landru in diesem Augenblick in seine Ruhe gestört wurde. Das Schicksal hatte es gut gemeint mit Melli.

Und so würde es auch einen Grund haben, weshalb Landru nicht auffindbar war. Etwas, dass ihn offensichtlich war. Der Blutdurst, die Gier nach dem Erwachen. Aber wenn sie unbedingt nach ihm suchen wollten, dann sollten sie es nur tun. Vielleicht stand dahinter ja auch ein tieferer Sinn, den er allerdings noch nicht erkannt hatte.

"Ich hoffe Du bist nicht zu verwöhnt." raunte der Bursche derweil, als er die Tür für Kiara öffnete. Fahles Licht drang hervor, welches steinerne Stufen preisgab, die abwärts führten. Fahles Licht, verwischte Schatten. Kein Lächeln, nirgends. Stattdessen nur dieses fahle Licht, das Konturen verwischt und Schatten verlängert. Der Bursche selbst griff nach einer Fackel, bevor er hinab deutete. Sicher, er hätte es schnell und schmerzlos machen und sich das Wicht einfach packen und hinab bringen können. Zumindest war er ihr in dem Fall körperlich um einiges überlegen und vermutlich auch um einiges wacher. Aber er tat es nicht. Im Augenblick amüsierte es ihn, mit welcher Naivität die Fliege ins Netz ging. "Immer rein in die gute Stube..." wies er Kiara an, während eine Hand den Weg auf ihre Schultern suchte, um sie hinab zu geleiten, so sie sich dem Griff natürlich nicht entziehen würde.
Zuletzt geändert von Tristan am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
„Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit“
Das heute ist das gestern von morgen. So liegt unser aller Schicksal in unserer Hand, während wir uns entscheiden welchen Weg wir im hier und jetzt gehen. Doch sollten wir stets unsere Schritte bedenken, denn wir können hier und heute das morgen noch bestimmen, aber das gestern können wir nicht mehr verändern.
Kiara
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 11
Registriert: Mo 27. Feb 2012, 06:49

#61

Beitrag: # 28928Beitrag Kiara »

Doch, für Augen, die das schwarz-graue Schattenspiel der Nacht nur mit Mühe zu durchdringen in der Lage sind, war er nichts weiter, als eine schattenhafte Gestalt auf dem Hof und hätte, so lange er sich nicht regen würde, gleichsam eine Statue sein können. Nochmal schaut sie den Mann genauer an, aber gibt sie sich endlich einen Ruck weiter zu laufen und dem Mann zu folgen in der stillen Vorfreude auf eine Decke und ein Bett für diese Nacht bis zum Morgen. Denn dann würde sie weitergehen können und sich ein neues Heim suchen oder sowas in der Art. So genau wusste sie das noch nicht, aber da würde sich schon was machen lassen.

Ich brauch' nicht viel... Neben dem Mann herlaufend kamen sie schließlich zur Treppe, die wenig einladend hinunter führte und sie doch einen Moment zögernd verharren lässt. Wollte sie da wirklich runter gehen. Fragend richtet sich der Blick des Kindes auf den Mann. Da runter? Das ist aber ganz schön gruslig da unten... Ein Umstand der sie zaudern lässt, während sie sich nochmal die Stufen im fahlen Licht anschaut und förmlich darauf wartet, dass irgendwo ein Gespenst aus den Schatten auftaucht, um sie zu erschrecken.
Das ausgibiege Gähnen und das Gefühl müder Beine, die Freude sich einfach hinzulegen und zu schlafen, verdrängen schließlich ihre Gedanken.

Das Bündel wieder fest an die Brust gedrückt, die andere Hand um das Amulett gewunden, entzieht sie sich geschwind der Hand, die sie berühren wollte mit den ersten Schritten die Stufen hinunter. Stell dich nicht so an... Da ist doch nichts... Und nur für eine Nacht! Außerdem bist du doch nichtmal alleine... Außerdem warst du doch schon oft im Keller! Kartoffeln holen! Zusammenhangloses Gemurmel zu sich selbst und dem Mann voran lief sie die Stufen hinunter. Anfangs noch im Hopserlauf um sich selbst abzulenken, doch schnell wurde sie dessen wieder müde und schlurfte in den zu großen Stiefeln die Treppen runter. Du hast es geschafft! Du bist weggelaufen! Und da ist das ein Klacks gegen....! Zu sich selbst plappernd.
Zuletzt geändert von Kiara am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Kyrana
Schmied / Schmiedin
Beiträge: 84
Registriert: Mo 27. Dez 2010, 20:56

#62

Beitrag: # 29001Beitrag Kyrana »

Nachdem sie sich gestärkt hat, schiebt sie die Leiche des Navigators in eine Ecke und sieht sich danach um. Landru sitzt an einem Tisch und schreibt eine Nachricht...sicherlich für die Daheimgebliebenen des Clans. Still wartet sie ab, bis er fertig ist...es besteht kein Grund zur Eile.
Erst als er die Taube auf ihren Weg geschickt hat, tritt sie hinter ihn...während er aus dem Bullauge nach draußen auf die See starrt. Seine innere Unruhe ist für sie fast körperlich spürbar, was nicht verwunderlich ist. "Ja, bald sind wir wieder zuhause." Bestätigt sie leise und legt leicht eine Hand auf seine Schulter. Wen oder was sie dort vorfinden werden, wird sich zeigen...

Mehr sagt sie nicht...denn werde Landru noch sie sind Wesen vieler Worte. Daher harrt sie schweigend hinter ihm aus und hofft darauf, dass ihre Anwesenheit ihm vielleicht etwas innere Ruhe zurückbringt....bis die heimatliche Erde wieder näher rückt. Und er sich womöglich wieder entspannen kann.
Zuletzt geändert von Kyrana am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
Schwarze Hexe
Das Leben ist so endgültig, während der Tod voller Möglichkeiten ist.
Benutzeravatar
Lillyth
Dorfältester / Dorfälteste
Beiträge: 140
Registriert: Do 6. Mai 2010, 20:34

#63

Beitrag: # 29004Beitrag Lillyth »

Tja, klingt komisch, ist aber so. Tatsächlich war Lillyth noch nie Gast in Landrus Ruine gewesen. Warum dem so war, war eine gute Frage, auf die es vermutlich eine Vielzahl von Antworten gab. Die offensichtlichste war vermutlich, dass er sie einfach nie eingeladen hatte, wobei zum anderen hatte Lillyth auch nie Anstalten darum gemacht tiefer in die Privatsphäre des Drachen vorzudringen.

Wahrscheinlich war sie dafür auch eh zu sehr mit Norax beschäftigt gewesen. Immer wieder hatte sie ihn versucht zur Besinnung zu bringen. Ein Unterfangen, von dem sie mittlerweile jedoch abgelassen hatte, nachdem er abermals sein Versprechen gebrochen hatte. Es war vergeblich, solange er nicht aus freien Stücken und Willen heraus die Vergangenheit losließ.

Wenn die Geschwister sich in der letzten Zeit getroffen hatten, war es zumeist in der Festung gewesen. Es waren kurze Momente, neben den Pflichten, welche manchmal jedoch viel mehr beinhalteten, als man hinter ihnen vermuten mochte. Kritik, Widerworte, Ratschläge, alles fein säuberlich verpackt in einem perfiden reizvollen Spiel. Ihrem Spiel, welches die beiden seit einer gefühlten Ewigkeit verband. Besonders die letzten Worte Landrus, sein Urteil, seinen Rat, waren Lillyth in Erinnerung geblieben. Sie hatte viel Zeit gehabt, um darüber nachzudenken und am Ende des ganzen -zumindest im Hier und Jetzt- gab sie ihm teilweise recht, denn die Konsequenzen waren spürbar geworden.

"Es hat sich einfach nie ergeben" antwortete Lillyth schulterzuckend, denn ihrer Meinung nach bedurfte es keiner weiteren Worte oder Erklärungen, obwohl sie erwartete, dass Melli nachhaken würde. Doch tat sie es nicht. Zumindest nicht im Moment.

Ihre dunklen Augen wandten sich Landrus Tochter zu, leicht überrascht, als der verwunderte Ausspruch bereits Mellis Lippen verließ. "Merkwürdig?"Lillyth wiederholte fragend das Wort, anfangs noch vermutend, dass das Mädchen dies auf ihre Unterhaltung bezog, doch sagte der Blick der kleinen deutlich aus, dass es etwas gänzlich anderem entsprungen war.

Mellis Blick folgend sah auch sie allerdings zum Fenster und liess diesen dann zur Tür wandern. Sie selbst nahm im Moment nichts ungewöhnliches wahr. Zumindest nicht die Dinge, die Melli offenbar spürte. Das Augenpaar verengte sich leicht, als es wieder zu dem Mädchen wanderte. "Gäste, nicht dass ich wüsste." Eine kurze Pause folgte, während sie sich auf ihre Sinne konzentrierte und auszumachen versuchte , was Melli meinen konnte, während sie jedoch gleichzeitig direkt nachhakte. "Wieso fragst Du Melli?"
Zuletzt geändert von Lillyth am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
Gemahlin von Norax Vykos
Mutter ihres kleinen Sternenlichts Neomi ~ Tochter seiner Lordschaft Kain Vykos und seiner Gattin Enoia Vykos
† Es ist schon immer eine gefährliche Unterschätzung des Bösen gewesen, ihm zu unterstellen, es kenne keine Liebe. †
† Lieben zu können ist kein Vorzug des Guten, sondern das einzige, was es mit dem Bösen verbindet. †
Benutzeravatar
Tristan
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 19
Registriert: Di 24. Mai 2011, 19:11

#64

Beitrag: # 29313Beitrag Tristan »

Sobald sie die Treppen hinter sich gelassen hatten, tat sich vor dem Kind und der Wache ein langer Gang auf. Dunkelheit ruhte hier. Endlose Stille, gepaart mit einem süß-modrigen Geruch von Feuchtigkeit und einem Hauch Verderben. Für die einen mochte es wie ein Kartoffelkeller sein, etwas hatte es sicehr mit diesem gemein, aber dafür brauchte es etwas Fantasie.

"Mit wem redest Du da Kind?" fragte der Bursche, während er sie den Weg, der sich ihnen offenbart hatte entlang an verschlossenen Türen vorbei führte, um schlussendlich vor einer, die sich ihnen am Ende des Ganges entgegenstellte, nach seinem Schlüssel zu packen. Gruselig mochte es sicher sein und aus seiner Vermutung heraus war das Mädchen schon im Halbschlaf und faselte einfach vor sich hin. Anders konnte er ihr vertrauenseeliges Folgen hier hinab auf diese freiwillige Art und Weise sowie ihr Selbstgespräch kaum erklären. Aber was wusste er auch schon. Er war ausgebildet zu gehorchen und nicht um Kinder zu hüten oder sich mit solchen zu befassen.

"Geh schon mal rein. Ich hol Dir eine Decke und etwas zu essen." versuchte er sie zu animieren, um in das dunkle Loch, welches sich vor ihnen hinter der Tür aufbaute, einzutreten. Sein Blick ruhte kühl auf Kiara, abwartend, ob sie seinen Worten Folge leisten würde.
Zuletzt geändert von Tristan am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
„Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit“
Das heute ist das gestern von morgen. So liegt unser aller Schicksal in unserer Hand, während wir uns entscheiden welchen Weg wir im hier und jetzt gehen. Doch sollten wir stets unsere Schritte bedenken, denn wir können hier und heute das morgen noch bestimmen, aber das gestern können wir nicht mehr verändern.
Benutzeravatar
Landru
Gelehrter / Gelehrte
Beiträge: 429
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 02:16
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

#65

Beitrag: # 29315Beitrag Landru »

[ externes Bild ]

Ruhe umfängt den unruhigen Geist, je näher sie sich wieder der Heimat entgegen bewegten. Endlich. Bald wird er daheim sein. Bald.. dabei war er nicht mal lange fort gewesen, doch diese paar Momente hatten genügt um sein Unwohlsein zu fördern. Langsam verzerren sich die Züge. Aus dem braunen wuchs es weiß, das Fleisch zog sich zurück wo es nicht hingehörte und die Züge - kühl und markant - begannen sich erneut auszubilden. Die ledrigen Schwingen auf dem Rücken wie ein Umgang umgelegt und die Augen funkelten gräulich als er durchs Bullauge auf den Horizont deutet."Der Hafen.. endlich." Flüstert er erleichtert und je mehr Silhouette zu sehen war um so besänftigter sein Gemüt. Dann wandte er sich Kyrana zu. "Tut dies nie wieder.. merkt euch eins. Wie schweigsam und still es sein mag, wie leer es auch anmutet.. wir schlafen und wir wachen. Aber niemals sterben wir aus. Ich.. sterbe nicht aus. Ich dachte es einst.. aber das ich noch existiere beweist der Wille ist mächtig.. wenn ihr nicht an euch glauben wollt. So glaubt an mich.. und an meinem Sieg." Wispert er ihr zu die Hand entgegen steckend.
Zuletzt geändert von Landru am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
Sohn seiner Lordschaft Kain und der Lady Enoia Vykos
"Es widerspricht meiner Moral, mich an eure zu halten!"
Benutzeravatar
Melli Vykos
Geschichtenschreiber / Geschichtenschreiberin
Beiträge: 283
Registriert: Sa 13. Nov 2010, 10:15
Hat sich bedankt: 2 Mal

#66

Beitrag: # 29326Beitrag Melli Vykos »

Nie ergeben ?
Ein Umstand den sie irgendwie nicht wirklich begreifen konnte, immerhin hatten sie doch eine Menge Gäste in der Ruine gehabt. Einige kamen und gingen und wiederum andere blieben auf ewig.
Na gut.. inzwischen waren sie wohl nicht mehr, denn zur Zeit war die Ruine mehr tot als lebend, ABER.. ihr Vater war wieder wach und daher würde sich der Umstand sicher bald wieder ändern.

- Dann werden wir das ja nun nachholen -

wobei die Worte eher leise gesprochen waren, denn ihre Aufmerksamkeit lag noch bei anderen Dingen.
Es war ein so vertrauter und bekannter Duft der ihr in die Nase stieg.. er war nur leicht.. ganz eben und doch reichte es aus das sie sofort wusste von wem er kam.
Jedoch, war es nur sein Duft und nicht seine Aura.. ein weiterer Umstand der sie jetzt eher verwirrte.

- Es ist mir als würde ich.. halt mich nicht für verrückt, aber ich habe das Gefühl ich würde ihn schnuppern können und außerdem.. -


Dabei zog sie ein klein wenig die Schultern hoch. Himmel, vielleicht war sie schon so voller Sorge um ihn das sie schon etwas wahrnahm was gar nicht war.
Schluckend, lag der Blick wieder auf der Tür, denn es war ihr als wäre doch noch etwas anderes.
Ihre Sinne waren in den letzten Wochen durch das ständige aufpassen so geschärft, das sie ganz deutlich das Gefühl hatte, das jemand Fremdes hier in den alten Gemäuern aufgetaucht war.

- Vielleicht schauen wir einfach mal nach.. -


Und damit schon lag ihr Blick wieder auf dem ihrer Tante.
Zuletzt geändert von Melli Vykos am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
Wenn das Tier erwacht 
wird alles andere unbedeutend
Benutzeravatar
Lillyth
Dorfältester / Dorfälteste
Beiträge: 140
Registriert: Do 6. Mai 2010, 20:34

#67

Beitrag: # 29341Beitrag Lillyth »

Nie ergeben! So war es nun mal. - Beinahe hätte jener Unglaube, der sich irgendwie in Mellis Ausdruck widerspiegelte ein Schmunzeln auf Lillyths glatten Zügen ausgelöst, doch waren die Umstände und Gründe, die sie selbst hinter jener Tatsache sah, teils weniger humorvoll, so dass sie ihr, als Bestätigung dessen, dass sie es nachholen würden, lediglich nur mit unveränderter Miene knapp zunickte. Vielleicht würde es heute sein, vielleicht eben ein andermal.

Denn etwas lag im wahrsten Sinne des Wortes scheinbar in der Luft und würde eventuell ihren Weg in andere Bahnen lenken. Eine Witterung, die Melli aufgenommen hatte -seinen Geruch-, wie sie selbst sagte und noch etwas anderes, dass ihre eigenen Sinne erreichte.

Leicht verengten sich Lillyths dunklen Augen. Sie selbst nahm nur latent einen Geruch wahr. Ungewöhnlich, aber unmöglich jener Duft, der Landru anhaftete, dafür wirkte er irgendwie zu lebendig. Nein, wenn etwas die Fährte des Drachen
trug, dann nahm nur die kleine es wahr und genau jenen Instinkt schob sie vor jene eigene Sinneswahrnehmung..

Wenn etwas hier herumschlich, würden sich die Wächter und Wachen darum kümmern oder vielleicht würde es auch Tristans Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Allerdings wenn das Kind tatsächlich eine weitere Fährte zu dem Regenten aufgenommen hatte, die ihr selbst verborgen blieb, dann sah sie darin die Priorität.

Mit einer leichten Geste ihrer Hand deutete sie an, dass Melli voraussgehen sollte, wo auch immer sie ihr Gespür hin leiten würde. Sie vertraute dem Kind insofern, und schaden konnte es nicht, nachzusehen, was den Geruch des Drachen trug und somit die Aufmerksamkeit Mellis auf sich gezogen hatte.

"Dann lass uns nachsehen, was mit dem Geruch deines Vaters behaftet ist. Geh Du voran." erwiederte sie ruhig und unterstrich ihre Worte dabei abermals mit einem Nicken, welches Melli andeuten sollte, dass sie sie bei weitem nicht für verrückt hielt und sie ihrer aufgenommenen Fährte folgen würden.
Zuletzt geändert von Lillyth am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 2-mal geändert.
Bild
Gemahlin von Norax Vykos
Mutter ihres kleinen Sternenlichts Neomi ~ Tochter seiner Lordschaft Kain Vykos und seiner Gattin Enoia Vykos
† Es ist schon immer eine gefährliche Unterschätzung des Bösen gewesen, ihm zu unterstellen, es kenne keine Liebe. †
† Lieben zu können ist kein Vorzug des Guten, sondern das einzige, was es mit dem Bösen verbindet. †
Kiara
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 11
Registriert: Mo 27. Feb 2012, 06:49

#68

Beitrag: # 29358Beitrag Kiara »

Wieder ein genüssliches Gähnen, während die Treppe schon endlos erschienen war, erscheint der finstere Flur noch viel endloser. Die Türen bemerkt sie gar nicht bewusst, eigentlich gar nichts um sich herum. Weder den Mann hinter sich, noch was um sie herum geschieht. Und die Füße, die wurden auch immer schwerer und die großen Stiefel waren mittlerweile nichts anderes mehr, als lästige schwere Klötze an den Füßen. Ein unachtsamer Schritt, ein stolpern über den zu großen Schuh und die Worte des Mannes lassen sie aber schließlich zusammen schrecken und zu ihm aufschauen. Verwirrt schaut sie ihn einen Moment einfach nur an.

Nein, nein... hab' doch gar nichts gesagt... leise und kaum verständlich nuschelnd. Die eine Hand hat sie an die Wand gelegt, um diese entlang zu fahren, mit der anderen das Bündel fest an die schmale Brust gedrückt. Und sie weiß wirklich nicht mehr so genau, was sie da eigentlich eben gebrabbelt hat. Wieder ein Gähnen, ehe sie inne hält und zu dem Mann empor blickt und murmelt Ist es noch sehr weit?. Ein hoffnungsvoller Blick ruht schließlich auf ihm, aber ''geschwind'' macht sie sich wieder auf den Weg, um ihm zu folgen zu einem Loch in der Wand. Und so könnte man das nun wirklich bezeichnen. Ein Loch, das sogar noch dunkler war, als der Gang von gerade eben.

Kann ich auch ein bisschen Licht haben?
Mit diesen Worten ist sie abermals stehen geblieben, dieses Mal vor dem Loch, blickt zu dem Mann hinauf, die Lider krampfhaft offen haltend. Ehe sie in das Loch hineinlugt. Da drin würde es ein Bett geben. Und das sogar im Trocknen. Wenn es auch recht dunkel dort war, aber schließlich wurden Gästezimmer ja auch nicht jeden Tag benutzt, wieso also eine Kerze dort drin brennen lassen. Im Waisenhaus hätten sie den Kindern dafür garantiert das Fell gegerbt, wenn sie zu verschwenderisch oder anspruchsvoll gewesen waren. Naja eigentlich zu so ziemlich jeder Gelegenheit, es sei denn, es ging darum, die Kinder für einen poteziellen Anwerber oder Käufer herzurichten. Also!

Nochmal gähnt sie und tapst in den Raum hinein. Die Naivität und Unachtsamkeit eines Übermüdeten könnte man wohl sagen, denn es fällt ihr nicht einmal auf, dass das ja eigentlich kein richtiges Gästezimmer ist. Schließlich hat sie noch nie eines gesehen. Im Raum angelangt blickt sie nicht einmal mehr zu dem Mann zurück und stößt irgendwann im Dunklen mit dem Bein gegen irgendwas.
Zuletzt geändert von Kiara am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Tristan
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 19
Registriert: Di 24. Mai 2011, 19:11

#69

Beitrag: # 29468Beitrag Tristan »

Mehr und mehr hielt er sich mit Antworten, gar mit Worten bedeckt. Seine Augen klärten sich nach und nach auf und erreichten einen kühlen distanzierten Ausdruck, als sie die Tür passierte und noch nach etwas Licht fragte. Nicht einmal ein Grinsen suchte seine Lippen anheim, als er zusah wie sie gutggläubig hinein ging.

Was kümmerte es ihn, wenn sie an barmherzige Wohltäter glaubte. Hätte er solchen Seelen helfen wollen, hätte er beim Samariter von Lichthafen angeheuert und sich nicht am Ende in den Dienst des Clans gestellt. "Schlaf Kind. Dafür brauchst Du kein Licht." Knapp vernahm er noch, dass sie gegen etwas rempelte, bevor er die Türe zufallen liess und den Schlüssel herumdrehte, um sie mit der Dunkelheit, ihren Träumen oder vielleicht auch mit ihren Ängsten allein zu lassen.

Währenddessen stand Tristan noch im Hof. Nachdenklich was sein hier in der Festung verbliebener liebreizender Teil an Familie nun vorhatte zu tun. Ein Stück von ihm dachte dabei an die alte Zeit zurück, als Lillyths Herz sogar noch geschlagen hatte. Auch sie hatte ihren Vater vergöttert und war ihm nachgegangen ohne sich der Gefahren bewusst zu gewesen war. Und bei Norax war es auch kaum anders gewsen. Er machte sich wahrscheinlich um die beiden zuviel Gedanken, aber dennoch sie beide hatten Parallelen und diese waren nicht immer unbedenklich.

Er sah den Wachmann gerade aus der Tür heraustreten und auf sich zukommen, um seinen Platz am Tor wieder einzunehmen. Da fiel ihm das Kind wieder ein. Ein Deja'Vue wenn man so wollte suchte ihm heim, was vermutlich nicht zuletzt mit seinem gerade geführten Gedankengang zu tun hatte.

"Wo ist das Mädchen.. " fragte Tristan kühl, während seine Augen den Mann fixierten, der auch sogleich abrupt stehen blieb. "Unten in den Kellern, Mylord, wie von der Herrin befohlen, wenn Gäste auftauchen." kam es als emotionslose Antwort aus seinem Munde zurück, als er kurz innehielt, um zu sehen ob er noch einen Befehl für ihn haben würde. Ein knappes Nicken jedoch gab zu verstehen, dass dies alles gewesen war und der Wachmann entfernte sich von dem Karren, ebenso wie es Tristan tat, als er in Richtung der Keller ging.
Zuletzt geändert von Tristan am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
„Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit“
Das heute ist das gestern von morgen. So liegt unser aller Schicksal in unserer Hand, während wir uns entscheiden welchen Weg wir im hier und jetzt gehen. Doch sollten wir stets unsere Schritte bedenken, denn wir können hier und heute das morgen noch bestimmen, aber das gestern können wir nicht mehr verändern.
Benutzeravatar
Melli Vykos
Geschichtenschreiber / Geschichtenschreiberin
Beiträge: 283
Registriert: Sa 13. Nov 2010, 10:15
Hat sich bedankt: 2 Mal

#70

Beitrag: # 29630Beitrag Melli Vykos »

Ihr Blick hatte zwischen der Tür und Lillyth hin und her gewechselt, bis sie schließlich nickte und sich auf den Weg hinaus machte.
Sie hatte keine Ahnung wieso sie seinen Geruch in der Nase hatte, jedoch ebenso genauso wusste das ER nicht da war,
was sie wiederum verwirrte und so schüttelte sie nur ganz leicht den Kopf, während ihre Füsse sie den Gang entlang trugen, wohl wissend das Lillyth ihr folgen würde.

Den Kopf dann schließlich einmal kräftiger schüttelnd, sah sie sich kurz zu ihrer Tante um.

- nimmst Du ihn nicht wahr? Also nicht ihn aber seinen Geruch ? -


Die nächsten Treppen stieg sie geschwind hinauf und je höher sie kamen, umso mehr nahm sie seinen Geruch wahr.

- Es wird immer deutlicher -

und schon huschte sie schneller den Gang entlang und die kleinen Stufen zum Turm hinauf, flink und schnell Stufe für Stufe bis sie schon das Gurren der Flugboten begrüsste.
Es war kein Landru zu sehen und dennoch konnte sie ihn hier oben mehr als deutlich wahrnehmen.
Zuletzt geändert von Melli Vykos am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
Wenn das Tier erwacht 
wird alles andere unbedeutend
Benutzeravatar
Lillyth
Dorfältester / Dorfälteste
Beiträge: 140
Registriert: Do 6. Mai 2010, 20:34

#71

Beitrag: # 29637Beitrag Lillyth »

Lillyth folgte ihr die Gänge entlang, die sie beide scheinbar weiter aufwärts führten. Ihre Schritte waren lautlos, doch ihr Umhang striff immer wieder unbedacht über die steinernen Stufen hinweg, während sie wie ein Jäger seinem Jagdhund hinterherlief.

Dass Melli im Gegensatz zu ihr den Geruch des Drachen wahrnahm war für sie glaubhaft und zudem einfach begründet. Immerhin waren sie Vater und Tochter. Sie waren verbunden und zudem liebte das Kind ihren Erschaffer und Mentor, weshalb sonst würde sie solche Hingabe zeigen und Verantwortung gegenüber ihm verspüren. Etwas verband die beiden und da war es durchaus denkbar, dass Mellis Sinne sich vollends auf ihn geprägt hatten.

"Nein Melli, ich denke, dass ist aber natürlich, dass Du ihn deutlicher spürst als wir anderen"Genau vermochte Lillyth es nicht zu sagen. Ihre Gedanken waren bloße Vermutung.

Das Gurren von Tauben wurde mit jeder Stufe deutlicher und schlussendlich wurde ihr bewusst, was Mellis Sinne wahrscheinlich entdeckt hatten. "Ich würde vermuten eine von Ihnen trägt eine Botschaft von ihm."Es lag nahe, was sonst könnte hier oben seinen Geruch tragen. Ihre dunklen Augen blickten umher, bis sie an einem Vogel ein Pergamentröllchen entdeckte, der ihren Verdacht bestätigte. Blitzartig packte sie die gerade Körner pickende Taube, die kaum wusste wie ihr geschah und die sich deshalb schlagartig unter der dem Griff der Vampiress versuchte mit Picken gegen die behandschuhten Hände zu befreien. Sich nicht weiter daran störend zog Lillyth mit einem schnellen Handgriff dem Federvieh die Last vom Bein, bevor sie diese wieder entließ, so dass sie sich zusammen mit den anderen Tauben wieder an das Picken von Körnern machen konnte.

Für einen kurzen Moment ruhte ihr Blick auf dem kleinen Pergament und sie war versucht die Nachricht bereits öffnen. Immerhin war er ihr Bruder, ihr Regent und verdammt sie hatte auch noch viele ungeklärte Fragen. Aber schlussendlich war es Mellis Entdeckung und somit ihr Verdienst, dass sie überhaupt darauf aufmerksam geworden waren. Zudem konnte dies die Sorge der kleinen nehmen. Also hielt sie dieser das aufgerollte Schreiben hin, während ihr Blick sich mit einem Funken eigener Neugier auf Melli legte. "Ich denke, es Du solltest sie öffnen."
Zuletzt geändert von Lillyth am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 2-mal geändert.
Bild
Gemahlin von Norax Vykos
Mutter ihres kleinen Sternenlichts Neomi ~ Tochter seiner Lordschaft Kain Vykos und seiner Gattin Enoia Vykos
† Es ist schon immer eine gefährliche Unterschätzung des Bösen gewesen, ihm zu unterstellen, es kenne keine Liebe. †
† Lieben zu können ist kein Vorzug des Guten, sondern das einzige, was es mit dem Bösen verbindet. †
Kiara
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 11
Registriert: Mo 27. Feb 2012, 06:49

#72

Beitrag: # 29646Beitrag Kiara »

Eine Hand löste sie vom Bündel, streckte sie zum Knie hin aus. Autsch... Kam es leise während sie über das Knie rieb. Danach aber ertastete sie etwas anderes. Einen horizontalen Gegenstand. Ein Bett Oder zumindest so etwas in der Art. Aufjedenfall etwas, auf dem man sich zusammenrollen und schlafen konnte, ohne dass die Feuchtigkeit einen erdrückten. Gerade hatte sie sich darauf gesetzt, die Worte des Mannes gar nicht bewusst wahrgenommen, als bereits die Türe zuviel und sie hörte, wie jemand den Schlüssel herum drehte. Doch dieses Geräusch, das sie nicht gerade zum ersten Mal vernahm, das sie aber sonst in helle Aufruhr gebracht hätte, berührte sie nun überhaupt nicht.

Nochmal gähnte sie und tastete den Schlafplatz ab, ehe sie sich an die Wand lehnte und mit zufallenden Augen in die Dunkelheit starrte. Gleich... kommt der Mann wieder... Mit was zu Essen und einer Decke... Und Licht! Dachte sie noch einen kleinen Moment lang und beschloss auf ihn zu warten. Doch kurz darauf vielen dem Mädchen, das Bündel immernoch fest an sich gepresst fällt es kurz darauf neben sie, wickelt sich auf und verteilt den Inhalt aus Brot, Käse und ein paar Goldmünzen neben ihr und auf dem Boden.

Aber dies bemerkt sie bereits nicht mehr, in der unbequem sitzenden Haltung, die Beine angezogen, bereits schlummernd. Noch nicht im größten Tiefschlaf, aber auch ganz eindeutig nicht mehr mit den Gedanken anwesend. Auch wenn sie das bereits die letzten paar Minuten auf dem Weg hier hinunter nicht mehr gewesen war.
Zuletzt geändert von Kiara am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Kyrana
Schmied / Schmiedin
Beiträge: 84
Registriert: Mo 27. Dez 2010, 20:56

#73

Beitrag: # 29648Beitrag Kyrana »

Je näher sie dem Hafen kommen, umso ruhiger scheint Landru zu werden...sie kann es richtiggehend spüren. Dann, als sich die Umrisse der Insel aus der Dunkelheit schälen und es wirklich nicht mehr lange bis zum Anlegen ist, fällt die Hülle des Schiffsführers von ihm ab und er ist wieder der Alte... Und auch wenn sie die ganze Zeit über wußte, daß er es ist, ist sie trotzdem erleichtert, ihn jetzt wieder in vertrauter Gestalt vor sich zu haben.

Seine mahnenden Worte treffen sie empfindlich...trotzdem nickt sie, ganz so, wie es eine brave Schülerin tut, wenn ihr Lehrmeister zu ihr spricht. "Ich verspreche es." Antwortet sie daher einfach und ohne groß drumherum zu reden. Was anderes sollte sie auch sagen. Nie hat sie aufgehört, an ihn zu glauben...oder an den Clan. Doch die Stille in den Weiten des Schlosses hatte sie mürbe gemacht. Sie war des Alleinseins so müde...obwohl sie in früheren Zeiten sehr gut mich sich selbst zurecht kam. Aber das war früher.

Stumm lässt sie es zu, dass Landru ihre Hand ergreift und folgt ihm aus der Kabine...vorbei an der verblüfften Rest-Mannschaft, die nun mit einem führerlosen Schiff alleine übrig sind...die lange Planke entlang, die den Weg ans Ufer überbrückt, bis sie schließlich wieder festen Boden unter den Füßen haben.
Zuletzt geändert von Kyrana am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
Schwarze Hexe
Das Leben ist so endgültig, während der Tod voller Möglichkeiten ist.
Benutzeravatar
Landru
Gelehrter / Gelehrte
Beiträge: 429
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 02:16
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

#74

Beitrag: # 29649Beitrag Landru »

Endlich wieder Festland. Die Mannen an Deck sind verwirrt. Zu Recht verwirrt, aber sie sagen nichts mehr, sie lassen sie ziehen als sie endlich wieder im Hafen sind. Keiner weiß nun wo der Kapitän ist und ihr Schicksal ist Landru egal. Die Einsamkeit kann einen mürbe machen, dass ist ihm bewusst. Aber solange seine verfluchte Seele noch existierte und sein untoter Körper auf Althea wandelt, solange würde auch der Clan existieren. Das hatte er geschworen und bis jetzt immer eingehalten. Er führt sie von Board und half ihr beim Einstieg in eine Kutsche. Der Kutscher reisst die Augen auf und flieht ohne den Versuch zu unternehmen sein Eigentum zu behalten. Niemand will den Lord kutschieren, so setzt er sich selbst auf den Bock. Es würde ohnehin niemand in die Nebel reisen, niemand der wusste was dort lauerte. Reisende oder Unwissende schon. Er wartet bis Kyrana sich gesetzt hatte, er wartet bist die Kutsche geschlossen ist von ihrer Hand. Dann knallen die Zügel. Es geht nach Hause.. endlich.
"Hüah!" Die Pferde hatten den Tod gespürt, sie waren unruhig und während schon lieber fortgelaufen. Jetzt wo die Zügel ihnen Luft haben preschen sie hastig vor, als wäre ihre Wildheit wieder durchgebrochen. Als wollen sie dem Geruch des Todes entgegen rennen sie schnell. Sie merken nicht, dass er auf dem Kutschbock sitzt und sie rennen konnten so viel sie wollten, der Instinkt würde sie weiter treiben, wie auf der Flucht. So preschen sie durch den Wald, gelenkt von dem Unhold bis er schwärzer und tiefer wurde, die ersten leichten Nebelschleiern begannen über den Boden zu kriechen wie ein kalter Hauch.

Der Rabe sitzt geduldig und wartet. Er hat das Pergament am Bein und bald war der Verfasser schon wieder im Anwesen. Es dauerte nicht mehr lange, vielleicht noch einige Minuten bis die Kutschenräder den Rand des Nebelwalds erreichen und durch die Schaden der Festung näher kamen. Die Späher würden schon bald berichten von seiner Ankunft. Sie wissen es immer früh, wenn jemand kam und dieses Mal wurde sogar das Tor geöffnet damit die Kutsche ungebremst einfahren kann in den Festungshof. "Seine Lordschaft ist auf den Weg in die Festung..." Grollt es von den Zinnen. Ankunft.. Verlassen.. Schlaf.. so viele Dinge auf einem Male und doch kaum ein Wimpernschlages im Leben eines Vampirs.
Zuletzt geändert von Landru am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 2-mal geändert.
Bild
Sohn seiner Lordschaft Kain und der Lady Enoia Vykos
"Es widerspricht meiner Moral, mich an eure zu halten!"
Benutzeravatar
Melli Vykos
Geschichtenschreiber / Geschichtenschreiberin
Beiträge: 283
Registriert: Sa 13. Nov 2010, 10:15
Hat sich bedankt: 2 Mal

#75

Beitrag: # 29664Beitrag Melli Vykos »

Schweigend wartend überlfog ihr Blick die Tiere..
Sie waren Boten, die oft Nachrichten brachten, wobei sie selbst noch nie eine bekommen hatte.
Doch hier und jetzt hielt ihr Lillyth plötzlich das kleine Pergament hin.
Ja, das war es was sie wahrgenommen hatte und so schlich sich ein Lächeln auf ihre Züge.
Wenn er eine Nachricht schickte, dann hatte er an sie gedacht. Vielleicht auch eher an alle anderen, aber das war im Moment nebensächlich.

- Danke -

Damit schon nahm sie das Pergament zur Hand um es sorgfältig auseinander zu rollen. Schnell überfolgen, hob sie den Blick mit einem Lächeln.

- Es geht ihm gut und er kommt.... -

Das letzte Wort ging unter den Ruf des Wachmannes unter, wobei sie schon über den Zinnen hing und hinunter in den Hof blickte.

- Er ist wieder daaaa.. -
Zuletzt geändert von Melli Vykos am So 14. Apr 2013, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
Wenn das Tier erwacht 
wird alles andere unbedeutend
Antworten

Zurück zu „Bücherei der Geschichten (Purpurschuppe)“