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Von der Ewigkeit der Zeit

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Landru
Gelehrter / Gelehrte
Beiträge: 402
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 02:16

#51

Beitrag: # 51342Beitrag Landru »

Der minimale Vorwurf in der Stimme. Nur so winzig das er es fast nicht bemerkt hätte. Fast. Doch war es mitnichten Respektlosigkeit, die ihn dazu bewegten, als viel mehr die Überraschung. Dennoch so winzig der Vorwurf auch war, er traf. Und er traf sehr gut. Nicht so das es offensichtlich zu sehen war. Aber fast als könnte er Kains Gedanken erraten, fühlte er sich schuldig. Die Augen schlossen sich einen Moment. Vielleicht hatte er wirklich den Schneid verloren. Vielleicht sollte er sich zurück ziehen. Es jenen überlassen, die noch in der Lage dazu waren. War er schwach geworden in all der Zeit. Müde und lasch? Die Zähne pressen sich aufeinander. Was für eine Schmach. Er fand gerade seinen Fehler nicht. Aber vielleicht verstand er ihn auch einfach nicht mehr. "Ich muss mich finden." Murmelte er mehr zu sich. Unklar war er damit meinte. "Sie sind.. tot, denke ich. Der Felsen war leer. Weder Ritter noch irgendwelches Leben fand ich." Vielleicht war der Ritter auch fort und hatte die Kinder mitgenommen. Er wusste es nicht. Aber es berührte ihn kaum. Nicht mehr. Stattdessen schien er sich unwürdig einen Moment länger hier zu verweilen. "Suche nicht." Sprach er nur zu ihr. Ehe er an ihr vorbei durch die Gänge rauschte. Das nächste was einer zu berichten wusste, dass ledrige Schwingen das Schloss verließen. Oh er wandte sich nicht ab vom Clan, ganz im Gegenteil. Aber scheinbar fühlte er sich gerade nicht im Stande sich für würdig genug zu empfinden. Er musste .. sich, das selbst, wieder finden. Dafür kehrte er zurück zum Anfang. Dort wo alles begann. Das alte Haus in dem er geboren wurde. Die alte Ruine.. 

.. die Ruine die mittlerweile unter Flora begraben war. Wenn, wenn nicht dort findet er wieder, was jeder an ihm verloren glaubte. Vielleicht sogar er selbst. 
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Sohn seiner Lordschaft Kain und der Lady Enoia Vykos
"Es widerspricht meiner Moral, mich an eure zu halten!"
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Niobe
Dorfältester / Dorfälteste
Beiträge: 173
Registriert: Mo 3. Mai 2010, 13:41

#52

Beitrag: # 51349Beitrag Niobe »

Die Etikette zu wahren war stets eine ihrer herausragenden Eigenschaften....Heuchelei war es nicht....Zwar war sie stets bemüht, nach außen hin eine gewisse Persönlichkeit in die Welten zu tragen...doch wäre es gefährlich, zu unterschätzen, was wohl in ihrem Innersten vor sich ging....oder beides auf gleiche Stufe zu setzen...
Natürlich gab es Wesen....auch Sterbliche...jenen es gelungen war, einen Blick hinter den Vorhang ihres äußeren Seins zu werfen....Der Oberste gehörte ganz sicher nicht dazu...Weshalb sie seinem musternden Blick standhielt und eigentlich auf eine Antwort auf die Frage nach ihren Kindern hoffte...Denn ja, was wäre sie ohne ihre Familie...Was wäre ER ohne die seine...Ein Anführer fast ohne Gefolge...Seine Familie war der Schutzwall, jener ihm den Rücken stärkte...Nicht anders war es bei ihr selbst...

Denn Loyalität war etwas anderes als Unterwürfigkeit oder Respekt....Loyalität war es, was jeder Oberste brauchte, um seinen Trupp beisammen zu halten....Und wer empfand wohl mehr Loyalität füreinander als eine Familie....Nicht Zucht und Ordnung....Härte und Konsequenz waren es, was einen starken Bund schmiedete....sondern der Zusammenhalt der einzelnen Mitglieder untereinander....
Eine Horde von Raubtieren konnte man nur so lange knuten, bis sie sich erheben....Ein Zusammengehörigkeitsgefühl in Freiwilligkeit jedoch währte ewig....Der Lord hatte es bewiesen....in all den Jahren seiner Regentschaft...

Natürlich zollte sie dem Respekt, was der Oberste einst geschaffen hatte....Die Nachtkinder der Inseln zu vereinen und zu einem gewaltigen Bund zusammen zu schließen...Davor würde sie sich jederzeit und uneingeschränkt verneigen....Ein Geniestreich, der seinesgleichen suchte...Schon lange bevor sie die Bekanntschaft der Rose gemacht hatte....und die des Lords....hatte sie von den Taten des Bundes in den Gassen Lichthavens raunen hören....Einer Gemeinschaft unglaublicher Kraft und Grausamkeit...

So hob sie leicht eine ihrer Brauen an, als er eisig seine Prioritäten verkündete....und von dannen schritt...Seine ganze Person strahlte einen Vorwurf aus, den sie nicht verstand...Erst als ihr Blick sich wieder ihrem Gemahl zu wandte, deuchte ihr, dass er wohl in den Augen seines Vaters einen Fehler beging, sich hier mit ihr abzugeben...Dementsprechend knapp war auch seine Antwort auf ihre Frage nach den Kindern... Wir... Es dauerte eine Weile, bis die Erkenntnis über seine Aussage in ihr Bewusstsein vor drang... Er wusste nicht, wo sie waren....womöglich tot...Der Schock erwischte sie eiskalt, weshalb sie den Moment verpasste, noch etwas zu sagen....nachzubohren...ehe auch der Lord sie stehen ließ...

Sie sollte nicht suchen....Weshalb hatte er das gesagt....Wusste er doch mehr über den Verbleib des Ritters und der Kinder....Mit hoch gerafftem Saum eilte sie ihm ein Stück nach.... Wartet.... Doch sah er sich nicht nach ihr um und verschwand...
Dies war der Augenblick, in dem sie spürte, dass etwas geschehen war....mit ihm geschehen war....Abrupt blieb sie stehen und starrte den leeren Gang hinauf...

Doch wäre sie nicht sie selbst, wenn sie nun einfach ihrer Wege ginge....Wie oft war er in schweren Zeiten an ihrer Seite gewesen....sie konnte es gar nicht zählen....Stets unaufdringlich, aber zuverlässig präsent....Ebenso war es umgekehrt....wieder und wieder....Sie beide verband etwas, was nicht zu beschreiben war....etwas, das mehr bedeutete als die Liebe der Menschen zueinander...jene verflog, sobald sich ein ein Hauch von Ungemach einstellte....
Es gab nicht viele Orte, an denen sie ihn vermutete....Sie würde ihn finden....still anwesend sein....und versuchen zu verstehen...

Doch zunächst musste sie planen....Ruhe finden und zu Kräften kommen....ein Bad nehmen, sich neu einkleiden...
Nur wenige Minuten später entstand in den Gängen des Verlieses ein Portal, welches sie auf die Lichtung vor der Düsteren Burg brachte....
~Lady des Lord Landru Vykos~
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~Wenn ich mir erlaube zu fühlen, fühle ich nur Schmerz~
~Mami des Ebenbildes ihrer Jüngsten ~ Nahm das Schattenkind Lycin in ihr Haus auf~
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Kain
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 32
Registriert: Do 6. Mai 2010, 20:35

#53

Beitrag: # 51353Beitrag Kain »

"Fehlt Dir der Mut die Worte offen auszusprechen, was Du über mich denkst, Niobe? Ich werde dies HIER und JETZT tun. Du bist es nicht wert in meiner Domäne zu verweilen, von daher solltest du schleunigst deinen wackelnden Hintern in die Hände nehmen und davon kriechen, Du Wurm."

Seine Schritte waren langsam genug gewesen, so dass seine Stimme noch deutlich durch den Flur zu dem Weibchen hallen sollten, während in jenen Gängen sich bereits seine dunkle Aura ausbreitete. Eine Aura, welche deutlich machte, dass die Zeit der Spielereien vorüber war Eine Aura, welche einer erdrückenden Finsternis glich, in welcher Kain selbst nach und nach verschwand. Nur ein letzter Satz hallte noch in den Fluren wider, bevor Kains Umrisse mit der Dunkelheit verschmolz. Ein letzter Satz wesentlich deutliche und nicht wunderschön subtil in Worte verpackt, bevor er sie ihrer Wege gehen ließ, damit sie ihren Emotionen und Träumen nachjagen konnte.

"Du bist hier nicht mehr erwünscht, Weib!"

Dies waren die letzte Worte, die in der erdrückenden Finsternis zurückblieben, als Kain bereits in jener verschwunden war.
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† Kain Vykos † Lord des Clans der Vampire † Oberhaupt der Familie Vykos †
Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht,
wer den tollsten, imaginären Freund hat.
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Lovania
Dorfältester / Dorfälteste
Beiträge: 102
Registriert: So 2. Mai 2010, 19:27

#54

Beitrag: # 51355Beitrag Lovania »

Zum gefühlt einhudertsten Male wischte sie mit dem dreckigen Ärmel unter der verrotzten Nase entlang.
Das dreckig verheulte Gesicht schaute bockig hoch zu der Frau die mit den Armen verschränkt direkt vor ihr stand. 
Diese Alte schimpfte mal wieder und wieder : Du musst das tun, glaubst du ich füttere dich hier durch fürs nicht tun..
bla bla bla... so ging es den ganzen lieben Tag. 

​​​​​​Wo nur war die Mami? - Tot - hatte die Alte gesagt.. 
Wo nur war Lycin?  - Tot - hatte die Alte gesasgt..
Wo war der Ritter? - Tot - hatte die Alte gesagt..
die sie in einer stürmisch verregneten Nacht im Wald gefunden hatte.. sie gepackt und sie mit sich gezogen hatte.
Dabei war sie nicht weggelaufen, es war ein Ruf gewesen, der sie aus der Höhle gelockt hatte. Oh wäre sie nie nach draußen getreten.

Sie fühlte sich hier aber nicht wohl, ständig war da dieses tiefe Gefühl das sie die drei vermisste. Ja sogar dieser böse, finster dreinschauende Mann an Mamas Seite wäre ihr da lieber als diese Alte.

Aber was sie auch versuchte und sie hatte schon viele Versuche zu fliehen versucht, scheiterten an den Männern und den  Hunden die ständig knurrend über das Grundstück liefen.

- Du kleines Nichtsnutz! Hör gefälligst zu, geh und hol Holz für den Ofen und wenn Du nicht bald ordentlicher Arbeitest, wirst du bald unsere nächste Mahlzeit -

Mit diesen Worten stapfte die Alte davon und lies das kleine verheulte Etwas auf den Stufen allein. Nein, nicht allein, denn der Scharfe gierige Blick des Alten, lauerte wieder mal auf ihr. Wie oft schon war er näher gekommen als es ihr lieb war. Ihre Mami, ja die mochte sie umarmen und drücken, aber den da, den mochte sie gar nicht. 

Murrend, knäuselte sie ein Stück ihres Kleides in den kleinen Händen zusammen, ehe sie sich erhob, den Alten die Zunge ausstreckte und mit flinken Füssen davon flitzte, zum Glück war er langsam, soo viel langsamer als sie. 
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- Endlich angekommen bei Niobe Xyn und Lycin -
- Mama.. für immer im Herzen -
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Latoria
Schmied / Schmiedin
Beiträge: 59
Registriert: Sa 11. Okt 2014, 23:15

#55

Beitrag: # 51359Beitrag Latoria »

Nun ein Kapitel endete hier. Ein doch recht dunkles Kapitel für den Clan, der dies als eine Zeit der Schwäche für sich in die Geschichte eingehen lässt. 

Eine Zeit in der sich vereinzelte Raubtiere mit sterblichen Lastern behafteten. Kleine Vorstadthäuchen besuchten und Tee tranken oder gar einen Gartenzaun weiß anstrichen und sich im Nachhinein darüber beklagten wie langweilig die Ewigkeit doch sei. Amüsant, wenn man es von außen betrachtete, aber zutreffend.

Dennoch war dies ein Zustand, der beinahe zum Untergang geführt hätte. Prioritäten wurden aus den Augen verloren. Und Härte und Konsequenz waren aufgrund von Angst jemandem auf die Füsse zu treten ebenfalls verschwunden gewesen.

Unsterbliche machten Fehler. Sie alle machten Fehler. Doch nur die wenigsten konnten den Blick in den Spiegel dabei ertragen.

Die einen waren bereit diese einzuräumen und sich dem zu stellen, während andere sich nicht bereit waren sich diese einzugestehen und aus ihnen zu lernen, sondern ihrer Wege zogen und verschwanden. Vielleicht brauchte es für jene Zeit, vielleicht auch nicht. Etwas über das unsterbliche sich keine Gedanken machten. Man würde sehen oder auch nicht. Man nahm es jedenfalls zur Kenntnis und zog seine Schlüsse daraus. Denn es ging mehr als um einen Schwur oder Loyalität. Es ging um ein Prinzip. 

Eine emotionale Reaktion würde es nicht geben. Dafür war zu viel geschehen oder auch nicht. Ja gedanklich mochte jemand nicht vollkommen Unrecht haben, was ein starkes Bündnis ausmachte und genau deshalb war geschehen, was geschehen war. Etwas, dass schön längst hätte geschehen müssen. 

Nun schlug man im Buch der Geschichten eine Seite weiter und würde ein neues Kapitel beginnen lassen. Ein Kapitel, dass zu jener Loyalität, Härte und Konsequenz alter Tage zurückkehren würde und die Spreu vom Weizen trennte.
Am Ende zeigte sich stets wer zu seinen Worten & seinem Schwur stehen würde und jene, die Zeit brauchten, nun sie sollten sich die Zeit nehmen, zu sich selbst zu finden, denn Wankelmut würde nicht erneut Einlass in die hallen gewährt werden.

Jene, die zurückblieben, würden nun jedoch die Grundfesten neu errichten, gar verstärken. Im vollen Bewusstsein, dass sie alle etwas ändern mussten, war der Zeitpunkt der Säuberung gekommen. Es war die Zeit angebrochen zu den Wurzeln zurückzukehren. Worte statt Taten. Und ja sie waren bereit sich neu zu erheben. Langsam, bedacht und mit einem Ziel vor Augen. 

Was nun aus den Wesen in den Wäldern wurde... wer weiß das schon genau? 
Und die Gefangene im Keller? Ob ihre Existenz ausgelöscht wird oder die Dinge einen vollkommenen Wandel erfahren, .. vielleicht findet jene Geschichte an anderer Stelle ein Ende.

Denn es ist Fakt, dass dieses Kapitel sich hiermit unwiderruflich schliesst.

- ENDE-
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Würdest du für mich sterben? ... Nein, das wäre zu einfach. Würdest du für mich leben?
Du solltest diesen Eid auf keinen Fall unbedacht leisten... ~ Seine Worte an ihrem Ohr - Ja, sie wollte es - für ihn allein ~

Verlangen wird zu Hingabe, Hingabe wird zu Macht... und sie gab sich ihm - dem Wahnsinn- hin
Castiel & Latoria
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Landru
Gelehrter / Gelehrte
Beiträge: 402
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 02:16

#56

Beitrag: # 51378Beitrag Landru »

Zurück zu den Wurzeln  Die Ruine lag immer noch dort. Noch stärker überwuchert. Aber noch präsent. Selbst die Klappe existiert noch. Mit einigen reißen an den Ranken riss er den Zugang auf. Die staubige Treppe gab den Platz frei. Langsam stieg er hinab. Die Fingerkuppen legten sich an die Mauer. Einst pulsierte sie. Lebte, atmete und zog sich durch die gesamte Ruine. Wann hatte er all das verloren? Durch den schmalen Gang gelangte er in die Halle. Dort wo die Käfige nun verwaist und offen standen. Von der damaligen Hölle waren nur noch die Knochen übrig. Er setzte seinen Fuß voran als es knirschte. Der Kopf neigte sich nach unten. Metall blitzte unter den Knochen hervor. Er streckte die Hand vor, hielt jedoch einen Moment inne als er die eigene schmale Hand sah. So.. menschlich. Er hatte es nicht gemerkt wie sich die Menschlichkeit in seine Gedanken geschlichen haben. Die Finger tasten nach dem Collar das dort am Boden an einer Kette lag. Um den Hals eines Gerippes. „Jardon.“ Sprach er und erinnerte sich. Kurz nachdem Kain ihm den Kuss geschenkt hatte, weil er nie wieder fühlen wollte, nie wieder verletzt werden wollte, war dieser Wanderer auf seinen Weg getreten. Jardon hieß er und er war voller Leben. Alles was Landru in dem Moment gehasst hatte. Er hatte ihn mit sich genommen, von ihm getrunken, ihn gebrochen und zu einer Kreatur geformt wie er es wollte. Eine leidende Kreatur. Eine Kreatur die ihm diente und sich für jeden Fußtritt noch artig bedankte. Ein gebrochener Mann. Jardon der schon lange verstorben war. Er ließ das Collar fallen als wäre es heißes Eisen. Fletschte die Zähne bösartig angewidert von dem was er erkannte. Wütend riss er die wenigen Möbel aus Knochen herum und verharrte vor dem Spiegel der trüb sein Bild verzerrte. Was war aus ihm geworden? Er sah sich an. Die schneeweißen Haare, die fahle Haut, schlanker Wuchs. Wer sah vornehm aus. Edel. Erhaben. Aber trotzdem zittert die Hand als er die weißen Federn auf dem Rücken gewahr wurde. Diese eine Tat der Nächstenliebe hatte ihn geschwächt. In dem Krieg der Götter war er einem Gefühl auf dem Leim gegangen. Dem Funken Menschlichkeit. Ein Schatten huschte über die ebenen Züge des Unholds. Verdiente er den Titel noch? Takhisis würde ihn auslachen. 

„Und wozu das Ganze? Dafür das du jetzt in den Scherben deiner Selbst stehst. Ha.. einst hast du mir das Blut entrissen und meinen Leib der Erde überlassen, was tust du jetzt? Setzt dich an einen Verhandlungstisch und versuchst dich in Diplomatie. DAS ist nicht das Blut was ich dir überlassen habe.“ Er starrte ihre Manifestierung im Spiegel an. „Du bist.. tot.“ Fauchte er. „Ja. Aber ich bin ein Teil von dir. Vergessen? In dem Moment wo du mich leer getrunken hast, hast du ein Teil meiner Seele aufgenommen. Ich bin immer bei dir und habe auf den Tag gewartet an dem du schwach wirst. Jetzt ist er gekommen.“ Raunte sie ihm zu. „Du hast meine Seele lang genug geknechtet, es ist Zeit das sich die Diablerie rächt. Verneige dich vor mir.“ Donnerte die Tzimisce mit einem hallenden Nachdruck das es ihn unweigerlich auf die Knie zwang. „Der legendäre Unhold auf Knien. Was gäben deine Feinde darum dich so zu sehen.“ Zischte sie und schritt um ihn herum wie eine Königin über ihren Untertan. Er riss die Augen auf. Wie war das Möglich? „Glaubst du das Blut vergibt Schwäche? Du der einst ein ganzes Waisenhaus auslöschte? Der Dämonen zerschlug um mit ihnen zu experimentieren. DU der Krieg führte gegen Werwölfe und Fanatiker? Du der aussah als wäre er sein eigenes großes Experiment? Wo ist es geblieben. Du siehst aus wie ein Engel.. vielleicht, wenn du so weiter machst wirst du wieder .. ein Mensch.“ Er grollte wütend und stürzte sich auf ihre Gestalt, flog aber nur in den Spiegel, der in tausend Teile zerbrach und ihn schnitt. Blut tropfte auf den Boden. „Na na na, wer wird denn so ungehalten sein. Du der drei Ehefrauen geehelicht hast? Dafür das du keine Gefühle zulassen wolltest, hast du ziemlich oft diese sterbliche .. wie soll ich das nennen.. Scharade vollzogen.“ Erneut grollte er wütend. „Halt deinen Mund.“ Takhisis schüttete ihren Kopf. „Warum? Weil du die Wahrheit nicht ertragen kannst? Weil selbst dein Vater erkennt, was für ein Reinfall du geworden bist? Andere macht die Führung stark, d ich hat sie geschwächt. Sieh dich an, Landru.“ Er stützte sich vom Boden ab. Scherben klirren und als sie aus dem Fleisch fielen. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer liederlichen Fratze. „Und nun.. deine Schwester.. verachtet dich. Sie sieht was du geworden bist und sie hat es versucht dir zu sagen. Aber du hast nicht zugehört. Weil du blind warst.. getrieben von Widrigkeiten des Lebens.“ er schlug nach ihr aber da war nichts was er treffen könnte. „Du kämpfst gegen Dämonen Landru. Ich bin nicht besiegbar, denn ich bin in dir. Du müsstest dich selbst.. zerreißen um mich zu vernichten.“ Flüsterte sie und die Augen blitzten mit einem verschlagenen Lächeln auf. „Tu es was Malkav getan hat und vernichte dich selbst.. bevor deine Schmach noch größer wird.“ Grollte sie ihm zu. „Tu.. es.“ Immer wieder hallte es in seinem Kopf weiter. Als er eine der Scherben ergriff. Und zustach. Natürlich konnte er nicht sterben. Nicht so. Aber er hatte seinen Arm verdreht und auf den Rücken gebogen und begann die Schwingen abzuschneiden. Stück, für Stück, für Stück. Weiße Federn mit roten Blut.. landeten auf dem Boden. „Glaubst du das hilft?“ Sie war immer noch da. Er verzweifelte. „Was willst du von mir?!“ Schrie er sie an und warf die Scherbe nach ihr. Sie schwieg. Vielleicht hatte sie Recht.

Mit einem Knacken rissen die Hände den Rest von den Flügeln vom Rücken. Das Gelenk aus der Schale brechend ehe die Arme sich wieder in ihre ursprüngliche Position drehten. „Sieh dich an.. siehst du? Bist du nicht wunderschön? Viel schöner als vorher?“ Fragte sie und ihre kalten imaginären Hände liebkosten seine Stirn. Jenes zerschnittene Gesicht, dass langsam heilte und doch war es nicht genug. Er entledigte sich der Kleidung. Ließ sie einfach ließen. Hände griffen nach den Überresten um sie zu zerfetzen. „Ich will deine Gabe nicht.. ich wollte sie NIE.“ Takhisis lächelte amüsiert. „Jetzt toben wir also.. mhm.. mal sehen wann das Betteln kommt..“ Kommentiert sie trocken. Er brach zusammen. Stille legte sich über den Saal. Während er am Boden lag und einfach nur noch aufhören wollte zu existieren. Er genoss die Stille, denn dann schwieg auch sie. Sie die ihn gerade quälte. Er war ratlos? Sein Rücken war wund, aufgerissen und er wahrlich schwach. Nachdenklich wandte er den Blick durch den Saal. Zittrig. „Ich bin noch da!“ Tönte es fröhlich. Er schlug die Augen nieder. „Wieso vernichtest du mich nicht?“ Sie gluckste erneut. „Um dich zu zitieren.. oh grausamer Landru, was tot ist kann nicht mehr leiden? Deine Worte.“ Er zuckte mit den Lippen. Wie als würde er sich daran erinnern. Daran wie er es zu den Gefangenen sagte. „Was tot ist kann nicht mehr leiden. Was nicht stark genug ist wird untergehen. Ich bin die Geißel der Menschheit.“ Wiederholte er leise. Es tat gut. Diese Worte. Es tat gut. Er lächelte erneut. „Jetzt fängst du an zu begreifen.“ Flüsterte sie und sah ihn ausdruckslos an als er sich erneut erhob. Den Staub und die Scherben abklopfend. Seine Finger betrachtend als er begann sie in sein Fleisch zu senken. Minuten und Stunden vergingen in denen er Knochen um Knochen formte, bis die Sporen aus dem Rückgrat ragten, aus den Schlüsselbeinen und den Ellenbogen. An denen die fleischliche Schürze an der Hüfte verwachsen war und ein knöcherner Panzer das Herz schützte. An denen die Züge verhärtet erschienen und einen Moment schien es als würde Takhisis in seinem Gesicht wieder erscheinen. „Jetzt.. hast du es. Spürst du es?“ Er schloss die roten Augen. „Ja.“ Raunte er. „Ich spüre .. Macht.“ Flüsterte er. „Dann ist es Zeit wieder in die Dunkelheit zu tauchen. Wende dich ab vom Licht. Denn es verbrennt dich nur.“ Raunte sie in seinem Kopf zu. „Nein.“ Sprach er. „Was?!“ Sprach sie. „Nein! Ich werde niemanden außer dem Clan die Treue schwören, denn das war mein ursprünglicher Sinn. Ich war nie dafür geboren ihn zu regieren.. ich war nur dafür geboren ihn zu hüten.“ Donnerte die tiefe verzerrte Stimme. „Ich schwöre Ogrimar niemals die Treue, habe ich nie.. und werde ich nie, aber ich werde ihn um seine Macht bringen und die wird er mir geben, ganz.. alleine und freiwillig.“ Damit wandte sich der Unhold vom Rest des Spiegels ab und trat erneut hinaus in die Nacht. Den Blick gen Himmel. „Ich hole mir was mir zusteht.“ Flüsterte er und im Schatten raunt Takhisis ein letztes Mal. „Erinnere dich immer daran.. was wir sind. Wir sind.. Vampire.


(Die Farben sind absichtlich so gewählt und ein Moderator kann das bitte schließen :D damit beende ich es offiziell - Diesen Akt)
Zuletzt geändert von Kaori DEV am Di 16. Jun 2020, 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Auf Wunsch des Erstellers wurde der Beitrag nun geschlossen.
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Sohn seiner Lordschaft Kain und der Lady Enoia Vykos
"Es widerspricht meiner Moral, mich an eure zu halten!"
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