Eilig und leise huscht eine Gestalt aus jener Richtung, aus welcher der Pfeil kam, hervor, hin zu dem tödlich verwundeten Tier. Das flammend rote Haar des Mädchens mag förmlich leuchten im Dämmerlicht, jedoch ist es das einzig auffällige. Die Kleider sind aus abgewetztem Leder, welches warm hält und schützt, ohne die junge Jägerin zu behindern. Sie kauert sich neben den Hirsch und zieht das Jagdmesser, dem Tier ein rasches Ende bereitend um es nicht zu quälen. Eine gute Jagd war es! Sie wird das Fleisch verkaufen können, das Fell und auch das prächtige Geweih. Ein Zehnender, noch kein ausgewachsenes Tier, und doch ein prächtiger junger Bulle, der ihr auf dem Markt genug Geld einbringen wird, um ihrer Mutter Medizin kaufen zu können. Und ein wenig Fleisch zum Essen können sie auch behalten.
An Ort und Stelle beginnt sie mit geschickten Fingern ihre Arbeit, weidet das Tier aus, häutet und zerlegt es, die Beute dann in verschiedenen Beuteln und Säcken verstauend. Als sie fertig ist, steht die Sonne bereits am Himmel. Es verspricht, ein guter Morgen zu werden. In jeder Hinsicht.
Bald dann ist sie auf dem Weg in die Stadt. Beschwingt ist ihr Schritt, und gut gelaunt funkeln die smaragdgrünen Augen in dem sommersprossigen, jungen Gesicht. Zwar ist ihre Ware schwer, die sie über die Schultern geworfen und in Beuteln mit Riemen umhängen hat, doch eilt sie sich, denn frisch will es auf den Markt gebracht werden! Nicht lange dauert es, da sie die Brücke nach Lichthafen passiert und den Markt betritt, um ihr Jagdgut anzupreisen.