Augenblicke der Sehnsucht

[Killian]

Noch immer wehte der Wind durch sein Haar und auf einem Fass sitzend nahm er seinen morgendlichen Tee ein.
Ja..er ahnte das seine liebste Freundin ihn verlassen hatte und für eine Weile wieder verschwunden sein würde, so war es jedesmal und doch konnte er ihr niemals wirklich böse sein, denn sie liebte eben ihre Einsamkeit seit jener verhängnisvollen Tage.
So blieb er vorerst sitzen und blickte sich auf dem Schiff um, hier gab es immer etwas zu sehen und auch zu hören.
Manches war traurig, anderes recht amüsant und wieder anderes von schicksalhafter Bedeutung und doch konnte man für sich aus jeder Begegnung oder auch aus jedem Gehörten, ein wenig mitnehmen.
Die Kräuter des dargebrachten Tee`s waren nicht ganz so köstlich wie die daheim von seiner Verlobten, aber er war warm und eigentlich auch wohlschmeckend.
Mit einer Hand strich er eine Falte aus seinem Gewand und lächelte vor sich hin, denn hier würde sich wohl niemand daran stören.
Laut hörte man die Rufe eines Schiffsjungen, der verkündete das sie bald in einen Hafen einlaufen würde, doch noch wusste er nicht wo genau das Schiff einlaufen würde und wartete geduldig ab, eher er sich in seine Kajüte begab.

[Mairead Muir]

*es gab kaum einen Gast der umher sass. Doch Mai brauchte eine Pause.
Die vielen bunten Farben, die prächtigen Gewänder, überall die ausgehöhlten Kürbisse liessen erahnen,
das das Fest der Weihnacht auch nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.
Mit einem Glas dunkelrotem Wein ließ sie sich auf einen Heuballen nieder, die neben den Hockern sich in das Bild eines Erntefest einbanden.
Es roch nach frischen Brot, nach deftigem Eintopf für die Burschen und allerlei Rohkost für die Damen, die auf ihre schlanke Linie achteten.
Ausgelassen tanzten sie, lachten und liessen Arbeit und Sorgen beiseite.
Mairead aber holten sie ein.
Das waren sie die Minuten in ihrem Leben, in denen ihr halt schmerzhaft bewusst wurde, das sie nicht mit ihm dort sein würde.
Das er nicht das Flair dieses Abends mitbekommen und sie nicht in seinem Arm an eine der Theken geführt werden würde.
Allerdings blieb ihr nicht viel Zeit zum nachdenken, denn ein kräftig gebauter Mann schritt auf sie zu und bat um den nächsten Tanz.
Ein merkwürdiges Gefühl überkam sie und doch lehnte sie es nicht ab. Er schien schon angetrunken und auch kein Nein zu dulden,
als er sie auch schon aufs Parkett führte und schwungvoll in seinen Arm nahm.
Angewidert sah sie zu ihm empor, alter kühler Rauch zog durch die Luft als sie sich drehten.Hoffentlich war das Lied bald vorbei,
dann das waren eindeutig nicht die Arme die sie um sich spüren wollte.
Eine Ewigkeit schien zu vergehen, doch er machte keinerlei Anstalten sie zu ''entlassen''.
Selbst als sie ihn darum bat nicht, also wurde sie grober, er jedoch aber auch.
Wütend stemmt sie sich gegen seine Brust, tritt nach ihm doch erst als eine schallende Ohrfeige seine Wange traf ließ er perplex los.
So schnell konnte Mai aber nicht reagieren, wahrscheinlich war es auch nur sein Reflex,
denn Sekunden später hatte sie seine riesige Hand in ihrem Gesicht.
So fühlte es sich also an, wenn man keine Luft bekam, wenn die Welt sich noch mehr drehte als nach einem Glas Wein schon.
Sofort traten Killian's Mädchen zu ihr, besorgten Blickes, doch Mairead ließ sie stehen, mit einem Dank.
Sie wollte nur noch hinaus, raus an die Luft und dorthin verschwand sie auch schnellen Schrittes ohne den Blick zurück,
nicht wissend wohin sie eigentlich lief.
Ihre Wange brannte, erst jetzt flossen die Tränen des Schmerzes.*

[Killian]

Angekommen in seiner Kajüte zog er sich um und legte seine wenigen Gewänder die er mit sichgenommen hatte in seinen Koffer, um diesen dann fest zu verschliessen.
Sein Haar kämmte er ordentlich und wusch sich das frisch rasierte Gesicht, ehe er sich wieder nach oben begab, vorher jedoch nahm er noch den kleinen Brief an sich den sie ihm hinterlassen hatte und lächelte in sich hinein er würde sie bald wieder sehen das spürte er.
Schritte waren deutlich zu hören und nicht nur von der Mannschaft, auch von den Gästen die von Bord gehen würden.
So nahm er seine Habseligkeiten und verliess den Raum mit leichten Schritten, ein kleines Mädchen das er am Tage zuvor schon einmal gesehen hatte, winkte ihm wild zu und er tat dies ebenso und lächelte knapp, bevor sie mit ihren Eltern verschwand im Gemenge.
Hoffend schaute er sich um, vielleicht würde er ja nicht so weit fort sein von seiner Heimatinsel und sie bald erreichen und so war es auch.
Nachdem sie angelegt hatten und fast alle das Schiff verlassen hatten....brachte er in Erfahrung das er nur noch ein kleineres Schiff besteigen musste das ihn zurück nach Sturmkante bringen würde und so könnte er am Abend schon die Kutsche besteigen die ihn zur Burg brachte.
Freudig wie ein junger Bursche bezahlte er die Überfahrt die nicht all zu lange dauern würde und ging noch vorher auf den nahe liegenden Markt ..denn er brachte seinen Mädchen immer etwas von seinen Reisen mit und da wäre ja auch noch ein Geschenk für seine Verlobte..nein das brauchte er nicht mehr denn er hatte es schon vorher erworben und trug es immer in seiner linken Tasche.

[Killian]

Momente der Ewigkeit waren vergangen und doch hatte er immer wieder das Gefühl, die Zeit stand still und alles um ihn herum hielt den Atem an.
Sanft glitt seine Hand durch sein Haar, bevor das kleine Schiff das ihn nach Sturmkante brachte den Hafen ansteuerte.
Tief sog er die Luft ein endlich...ja endlich war er seinem Heim wieder nah und würde es auch so schnell nicht mehr verlassen, was auch immer die nächsten Monde bringen würde er würde bleiben.
Beim verlassen des Schiffes winkte er einem Kutscher zu und sogleich eilte ein Knabe, kaum älter als zehn oder elf Monde herbei, um ihm das Gepäck abzunehmen.
Die Kutschfahrt barg viele vergangene Erinnerungen und ein leichtes Schmunzeln zierte sein Gesicht.
Letzte Strahlen der Sonne zeigten sich bevor die Scheibe hinter ihm im Meer versank und der Abend Einzug hielt.
Er ließ den Kutscher nach einer Weile anhalten, gab ihm einen kleinen Lederbeutel und folgte dem Weg zu seiner Burg, er wollte die letzten Schritte die er unzählige Male schon gegangen war genießen und so streckte er sich ausgiebig und schaute sich zufrieden in den heimischen Wäldern um.

[Mairead Muir]

*Zurück ziehen, einigeln, Kontakte einstellen, in Vergessenheit geraten.
Es gab Dinge auf den Welten, die musste man mehr oder weniger nicht verstehen.
Seid dem letzten Vorfall zog sie es vor sich in das Schneckenhaus zurück zu begeben .

Die Tage wurden immer kürzer, das Licht verlosch immer früher nur um dem Mond und seiner kalten Nacht Platz zu machen.
In einem Seiner Zimmer hatte sie es sich bequem gemacht.
Zugegeben, es sah nicht immer ganz aufgeräumt aus und doch herrschte eine angenehme Unordnung aus Fellen, Knäulen und feinstem Stoff.
Aus einem anfängigem Gesticke war nun ein ansehnlicher Haufen Kleider geworden.
An einer ''Puppe'' hingen verschiedene Farben Stoff, um jene Hüfte geschwungen und vor ihr stehend eine Mai mit unsicherem Blick.
War das das Muster was sie wollte?
War das der Stoff auf den sie gerade Lust hatte?
Irgendiwe wollte dieses Gewandt ihr nicht so von den Händen gleiten wie das dunkel Grüne zuvor.
Um nachzudenken setzte sie sich auf die Sessellehne, tippt sich nachdenklich auf die Nasenspitze wobei das Band um ihr Handgelenk sacht wippt.
Seit dem Fest war sie nicht mehr ausgegangen.
Lieber hielt sie sich in Seinen Räumen auf, las oder nähte halt um diese Stücke wieder zu verkaufen.

Irgendwo von musste Mairead leben und zu ihrem Glück gelang ihr das wirklich gut.
Sie schaffte es mit den Mädchen zusammen, seine Burg auf Trab zu halten und die Kammern zu füllen.
Keines musste sie entlassen, fasste wo sie konnte selber mit an und fand so in ihrer ''alten Stellung''' ihre Erfüllung.
Eines war allerdings mit der Zeit gewichen...
Ihr Lächeln...ihre Hoffnung.*

[Killian]

Kalter Wind umwehte ihn und obwohl er leicht zu zittern begann, ließ er seinen Umhang offen und schaute nach oben, denn einige weißen Flocken tanzten durch die Baumgipfel und segelten auf den Boden.
Lächelnd nahm er aus seinem Koffer den ledernen Falknerhandschuh, denn deutlich hatte er den Ruf von Horus vernommen und nachdem er ihn übergezogen hatte, landete der Falke auch schon auf seinem Arm und blickte ihn an.
Man hätte meinen können er nickte zufrieden seinen Kopf, denn er war nicht gerne auf Reisen.

Flieg zur Burg mein treuer Freund und verkünde meine Ankunft.

Es waren sicher einige Mädchen geblieben, denn einigen von ihnen hatte er in seiner Burg ein Gemach gegeben und sie konnten bleiben solange sie es wollten.
Sogleich stieg er auf und Killian folgte dem schmalen Pfad der ihn am kleinen Bachlauf vorbei führte, er sah ein Feuer in der Nähe an dem einige Bauern Rast eingelegt hatten, scheinbar von der Jagd wie man an der Beute erkennen konnte.
Doch Zeit zum verweilen hatte er nicht und so ging er leicht nickend weiter und dann sah er die nur spärlich beleuchtete Burg vor sich und lächelte zufrieden, wenigstens würde er nicht einsam und allein sein.
Ob seine Verlobte auch zugegen sein würde, daran dachte er nicht einmal mehr.Sicherlich war sie in ihr Elternhaus zurück gegangen.

[Mairead Muir]

*Mai sah auf. Die Mädchen schienen unruhig zu werden.
Aufgeregtes Stimmengewirr und ein leises Klopfen war die Folge eiliger Schritte und schon schwang die Türe auf.*
Me Lady. Horus.
*Ihr wurde ganz schlecht.
Langsam ließ sie ihre Hand in den Schoss fallen, sah wie versteinert das Mädchen an.Ihr Lächeln registrierte Mairead erst viel später.*
Er ist zurück.
*Saerdnas Tochter verlor sämtliche Gesichtsfarbe.
Nur der Vogel?
Oder auch sein Besitzer?
Sollte es wahr werden?
Nein, sie verbot sich so viel Hoffnung mitschwingen zu lassen, das würde am Ende nur schmerzen wenn es anders wäre.*

Richtet bitte alles her, vielleicht sogar eine Kanne des Tees.
Wichtiger aber das es ihm gut geht.

*trotzdem gab Mai ihr diese kleine Anweisung, denn sie selbst schien abwartend sie anzusehen.*

Zur Not trinken wir ihn selber.

*Das Mädchen verschwand, doch Mai's Unruhe blieb.
Es ließ sich gar nicht vermeiden, das sie hoffte.
Erst nun, als die Ruhe den Raum wieder ergriff, wurde ihr klar was es bedeuten könnte.
So lang hatte sie nun ausgehalten, gehofft und Nächtelang geweint.
Zurück zur Familie, nein daran hatte sie gar nicht erst denken wollen, denn da war doch nicht ER.

Mai sah auf ihre Hand.
Was, wenn Killian zurückkehrte?
Würde er sie überhaupt noch wollen oder eher auslachen das sie so dumm war und gewartet hatte?
Würde er sie fortschicken nach einem Dank, wenn überhaupt?

Egal was herauskommen würde, scheinbar war es nun an der Zeit es herauszufinden.
Einen Stich nach dem Anderen, und einige Zeit später legt Mairead ihr fast fertiges Kleid beiseite.
Also gut, verstecken spielen lag ihr nicht, auf zum Ziel...wer wusste schon wie weit es noch war.
Sie trat ans Fenster, versucht ihn zu entdecken, doch die Schneeflocken nahmen ihr noch erst die Sicht.*

[Killian]

Es blieb ihm nicht viel Zeit darüber nachzudenken und so blickte er auf sein Heim, auf die Mauern in denen schon einiges an Geschichte seiner Familie zu Pergament gebracht werden könnte.
Silbern glitzerten die kleinen Schneesterne die vom Himmel segelten und hinterliessen ihre Spuren auf seinem dunklen Haar und auf seinem locker sitzenden Umhang.
Noch einmal stahl sich ein Lächeln auf sein Antlitz und tief durchatmend begab er sich auf den Innenhof, nachdem er sorgsam das Tor hinter sich geschlossen hatte.
Nur einige Tierspuren zeugten davon, das er nicht der einzigste war der hier herum lief und nun hielt ihn nichts mehr hier draussen, er wollte jetzt bei einem schönen Buch und einem warmen Tee am Kamin sitzen und den Geschichten lauschen, die seine Mädchen ihm vorzutragen hatten.
Sein Haar glatt streichend begab er sich zur schweren Eingangstür und drückte die Klinke leise runter und schob die Türe auf, die sogleich einen laut quietschenden Ton von sich gab.

Ich bin wieder daheim!

Kam es laut über seine Lippen, so wie er es immer machte, wenn er wieder daheim war.

[Mairead Muir]

*Das Gefühl blieb ein Leben lang sicher unbeschreiblich.
Diese süße Aufregung, die ihren Körper anspannte, diese feuchten Tränen die ihre Augen zum glänzen brachten, jenes warme Gefühl des Glückes das sie durchströmte, aber auch das Blut das schneller durch ihre Adern floss.
Seine Stimme klang durchs ganze Haus und Mai musste sich an einer Kommode abstützen,
sonst hätte sie womöglich die Balance verloren.
Entzückt vernimmt sie die freudigen Ausrufe der Mädchen, das Lachen das sofort mit seiner Anwesenheit wieder.
Er war zurück und das Schloss erblühte zum Leben.
Sie würde nicht einmal aus dem Fenster zu schauen brauchen, um zu wissen das eine einzelne Rose nun ihre Blüte öffnete, obwohl die Schneeflocken munter tanzten.
Langsam kamen die Schritte näher, seine.
Die Mädchen hatten ihm sicher erzählt das Mairead in diesem Raum war.
Sie malte sich aus was er sagen würde oder sie,
doch als er im Türrahmen erschien hielt auch schierweg die Zeit an.

Wie beim allerersten mal stand er hocherhobenen Hauptes vor ihr.
Dieser Blick, er genügte und Mairead wusste, sie würde immer wieder verloren sein.
Sein Antlitz wirkte müde, erschöpft, doch all das war besser als wenn er zu Schaden gekommen wäre.
Er schien wohlauf, wenn man das so nennen konnte.

So oft hatte sie geträumt von dem was sie tun würde, wenn er zurück kehrte.
So oft war sie schweissnass aufgewacht, weil sie vergebens auf ihn zu in seine Arme rannte.
So oft war die Angst in in empor gekrochen, was würde sein, wenn....

Nun war die Zeit da und nur die Uhr an der Wand schien durch ich leises Ticken zu erklären, das nichts stehen blieb, sondern unaufhörlich weiter ging.

Maireads Blick vermischt sich, hin und her gerissen durch Angst, Freude, Liebe und auch Sorge.
Auch ihre Stimme versagt fast, als sie ein leises :

Bin ich froh das dir nichts geschehen ist.

hervor bringt und deutlich ihren Blick auf den Boden senkt.
Auch überschlugen sich ihre Gedanken, doch die Zeit würde es nun zeigen, wie und ob, er handeln würde.*

[Killian]

Der Geruch dieser alten Mauern erinnerten ihn das er daheim war und kurz machte er seine Augen zu, um diesen Geruch zu verinnerlichen.
Kerzenlicht flackerte in den Halterungen an den Wänden und nickend kamen ihm die Mädchen entgegen, ja er hatte jede einzelne von ihnen vermisst.
Jede Geschichte war in seinen Gedanken, wie sie zu ihm fanden oder welches Schicksal sie zu ihm führte, einige waren schon seit Kindesalter bei ihm und er liebte sie wahrlich alle.
So erfuhr er auch nachdem sie aufgehört hatten alle durcheinander zu schnattern, das Mairead noch zugegen war und so machte er sich auf zu ihr zu eilen.
Es gab so vieles was er ihr sagen wollte und doch blieb er stumm, als er sie erblickte denn ihre Schönheit war atemberaubend und ihr lieblicher Duft hatte ihn oft des Abend`s oder des Nacht`s auf dem Schiff umweht.
Bin ich froh das dir nichts geschehen ist.Leise klangen die Worte an sein Ohr und er konnte noch immer nichts sagen.
Seine Schritte führte ihn zu ihr und noch während sie ihren Kopf senkt, legt er sanft seine Hand unter ihr Kinn und schaut sie mit einem Lächeln an.
Worte sollten diesen Moment nicht stören, er wollte sie einfach nur anschauen und es raubte ihm fast den Atem und sein Herz schlug wie verrückt, als habe er sich gerade erst in sie verliebt oder vielleicht verliebte er sich gerade erst wieder in sie.
Leise machte man die Tür hinter ihm zu und erneut zauberte es ein Lächeln auf seine müden und erschöpften Züge.
Der Raum war erfüllt mit immer währender Liebe und die Rosen an den alten Mauern begannen zu erblühen, obwohl es draussen noch bitterkalt war.

[Killian]

*So siegte ihre Liebe ...nach vielen Hindernissen und ob sie ewig bestand hatte..würde die Zeit mit sich bringen*

" ENDE "