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Das Findelkind (offen)

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Amara
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#1

Beitrag: # 28222Beitrag Amara »

Das Findelkind

Es war schon später Abend und Amara saß noch bei ihrem Krug Wein, dachte über den Tag nach und lauschte den Atemzügen der schlafenden Kinder um sie herum. Alles war so friedlich und beinahe wäre sie eingenickt, als sie etwas draussen vor der Tür rascheln hörte. Schlichen da schon wieder diese verdammten Wachen herum? Wenn man sie brauchte, waren sie nie da... aber jetzt? Amara schüttelte den Kopf und versank wieder in Gedanken. Dann kratzte etwas an der Tür...Amara fuhr hoch. Laut rief sie...*verschwindet endlich, ihr Pack da draussen, hier schlafen kleine Kinder* Ihre Augen funkelten vor Wut. Dann merkte sie, das ihr eigener Schrei auch nicht gerade leise war und biss sich auf die Lippen. Zum Glück haben Kinder da einen festen Schlaf, dachte sie und schlich an die Tür, um durch eine Ritze zu spähen. Es war so dunkel, das sie garnichts sah, doch nach einer Weile entdeckte sie etwas Dunkles, was am Boden kauerte und leise Töne von sich gab. Eine Wache konnte das wohl nicht sein...Sie musste wider Willen lachen, weil sie gerade daran dachte, das Adarius, der Krieger, dessen Besuch sie schon lang erwartet hatte, doch wohl kaum da auf dem Boden hocken und wimmern würde und dann noch zu so später Stunde! Aber wer weiss, vielleicht war er ja verletzt und brauchte Hilfe? Egal, wer da draussen war, sie musste nachsehen...sie ging zurück ins Haus und holte eine Laterne. Dann zog sie leise die Tür auf und trat hinaus. Sie hob die Laterne und beschien das kauernde Etwas, was da am Boden hockte. Das Etwas gab einen erschreckten Schrei von sich, der so erbärmlich klang, das sie zurückzuckte. Ein Kindergesicht mit riesigen ängstlichen Augen schaute zu ihr auf, abgemagert und in Lumpen gehüllt. Wie es aussah, war es ein Junge im Alter von etwa 6 Jahren, was sie mit ihrem geübten Blick erkannte. Das Kind hob seine Arme, die zerschrammt und an den Handgelenken aufgescheuert waren, wie von Fesseln. Amara übermannte das Mitleid...das arme Kind! Sie musste es ins Haus holen, nur leider waren alle Betten belegt im Kinderheim, sie brauchten schon lange ein grösseres Haus! Nur leider wollte niemand Geld dafür geben, alle meinten, die Kinder wären Lumpenpack, was aus der Stadt entfernt werden müsste. Die Menschen waren so herzlos, alle dachten nur an sich und ihren Vorteil. Und die Reichsten waren natürlich die schlimmsten *Amara seufzte laut* Wenn nur Adarius mal wieder auftauchte, er wollte ihr doch helfen, ein neues Haus zu bauen oder eines zu finden *sie seufzte noch lauter* Alle ließen sie im Stich..warum nur? Sie riss sich aus ihren Gedanken und wandte sich wieder dem Jungen zu. Mit leisen Worten sprach sie zu ihm *Wie kommst du denn hierher? Was ist mit Dir passiert? Wo sind Deine Eltern? Und wie ist Dein Name?* Das waren wohl zuviel Fragen für den Kleinen, er schluchzte nur erbärmlich und stammelte einen Namen, den sie nicht verstand. Sanft zog sie ihn hoch und führte ihn ins Haus. Schnell legte sie etwas Stroh auf den Boden, darauf den erschöpften Jungen und deckte ihn mit einer Pferddecke zu, etwas anderes hatte sie nicht, aber die war wenigstens schön warm! Der Junge murmelte noch etwas, dann verstand sie ihn, er sagte *Mein Name ist Miro* bevor er die Augen schloss und in tiefen Schlaf fiel.
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Amara
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#2

Beitrag: # 28325Beitrag Amara »

Nachdem sie noch ein paarmal nach dem Jungen geschaut hatte, legte sich Amara auch schlafen, der Tag war anstrengend gewesen und sie war müde. Aber natürlich konnte sie nicht schlafen, weil sie sich Sorgen machte. Wieder ein Kind mehr, was keiner mehr wollte und anscheinend misshandelt worden war! Das Heim war voll davon. Der Platz reichte nicht mehr, es gab ausser ihr und der Kinderheimtante niemand, der sich um die Kinder kümmerte. Und sie war ja auch nicht immer da, hatte ihr Tagewerk als Kämpferin gegen die bösen Kreaturen, die überall umherliefen und anscheinend immer mehr anstatt weniger wurden! Das durfte sie nicht vernachlässigen, sie hatte ihrem Vater versprochen, sein Werk fortzusetzen, auch wenn es aussichtslos zu sein schien. Es musste auch Nahrung und Kleider beschafft werden für die Kinder....manchmal brachte Rondy, der Bauer, Milch und Brot vorbei und ab und zu ein Jäger etwas erlegtes Wild. Aber das reichte bei weitem nicht, um die Kinder satt zu kriegen! Es kam immer öfters vor, das die Kinder heimlich betteln gingen, und dann hieß es natürlich ...Gesindel, Schmarotzer, weg mit ihnen!! *Amara seufzte und wälzte sich im Bett herum*. Dann fiel ihr etwas ein...sie stand auf und schrieb bei Kerzenschein ein Pergament, was sie an die Stadtmauer bringen wollte. Darauf stand folgendes:




|Werte Bürger von Althea!

Bitte helft dem Kinderheim in Lichthafen! Jede Unterstützung ist willkommen! Nahrung und Kleidung, liebe Menschen für die Betreuung der Kinder, wobei auch starke Männer, die zupacken können und das Haus etwas vergrössern oder neue Betten zimmern! Es ist wirklich dringend nötig!

gez. Amara de Merl

>>Kriegerin mit grossem Herzen<<

|
Sie wollte das Pergament gleich am nächsten Morgen an der Stadtmauer anbringen, obwohl sie nicht viel Hoffnung hatte, das sich jemand meldete. Aber einen Versuch war es allemal wert! Dann legte sie sich wieder ins Bett und schlummerte auch ein. Leider erwachte sie nach kurzer Zeit wieder, von raschelndem Stroh und tappsenden Kinderfüssen...sie schaute aus dem Fenster, der Morgen dämmerte schon und sie musste bald wieder hinaus in die Wildnis! Dann sah sie zu Miros Lager, aber das Stroh war leer, die Pferdedecke lag zerknüllt daneben. Leise stand sie auf und ging den Geräuschen nach...
Miro stand in der Küche und spähte in die Schränke, fand aber nur etwas alten Käse und trockene Brotrinden, was er gierig verschlang. Wann hatte er wohl das letzte Mal etwas zu essen bekommen? Amara schauderte es. Und bald würden die anderen aufwachen und auch nach Essen verlangen. Hoffentlich hatte ein mitleidiger Mensch etwas vor die Tür gelegt...Amara wagte nicht, nachzusehen...sie hatte Angst vor der Enttäuschung!
In dem Moment drehte Miro sich um, sah Amara da stehen , er schrie vor Schreck und warf sich vor ihr zu Boden. *Bitte bitte, schlagt mich nicht!!! Ich will nie nie wieder unartig sein!* Seine grossen Kinderaugen in dem mageren Gesicht blickten flehend und er hob seine zerschundenen Hände. Dabei fiel der Rest seiner Lumpen vom Körper .... Amara wandte sich ab, der Anblick des abgemagerten Kinderkörpers und die roten Striemen auf seiner Haut waren zu furchtbar! Ihr kamen die Tränen und das Herz tat ihr weh!! Ja...sie hatte noch ein Herz, wo andere nur gefühllose Fleischklumpen besitzen.
Zuletzt geändert von Amara am So 14. Apr 2013, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
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#3

Beitrag: # 28391Beitrag Amara »

Amara kämpfte mit den Tränen, versuchte aber, zu lächeln, um dem Jungen die Angst zu nehmen. Sanft sprach sie auf ihn ein...*Bei uns wird niemand geschlagen und schon gar nicht deshalb, weil er Hunger hat! Später, wenn es Dir bessergeht, musst Du mir einmal Deine Geschichte erzählen. Zuerst mal versorgen wir Deine Wunden, damit Du wieder wie ein Mensch aussiehst*
Amara holte Salbe und Verbandszeug aus einem Schrank und dachte: Wenigstens das habe ich noch! Dann verarztete sie den Jungen, der erstaunlich stillhielt und sie nur mit grossen Augen ansah. Als sie fertig war, suchte sie nach etwas Anziehbaren für Miro, aber der Schrank war leer....*Amara seufzte* Blieben nur die Pferddecken als Notbehelf , sie rochen zwar etwas streng, waren aber warm und weich. Nunja..ein modisches Kostüm würde das nicht werden, aber zumindest musste der Junge nicht nackt herum laufen! Amara nahm eine grosse Schere und schnitt oben ein Loch für den Kopf sowie 2 für die Arme hinein. Dann stülpte sie das Gebilde dem Jungen über den Kopf und band ein Seil als Gürtel um die Taille. Das musste sie sehr fest anziehen, weil der Ärmste so mager war. Dann beschaute sie ihr Werk und fand es garnicht so übel! Scherzhaft sagte sie zu Miro: Wenn wir Dir jetzt noch ein paar Ohren aufsetzen, einen Schwanz daranbinden und dir ein Geschirr umschnallen, bist du das beste Pferd weit und breit! Miro musste kichern, obwohl er sich vor Hunger kaum noch auf den Beinen halten konnte und sein Magen knurrte entsetzlich. Amara schämte sich....sie machte Scherze und der Kleine verhungerte dabei! Nun musste sie doch vor die Tür und nachsehen, ob jemand etwas Essbares gebracht hatte. Achja...und das Pergament musste ja auch noch an die Stadtmauer!! Das würde sie dann gleich erledigen.
Als sie vor die Tür schaute, entdeckte sie zu ihrer Freude einen grossen Krug Milch, 2 Brote und ein Säckchen Haferflocken. Das war genau das richtige, um den Jungen aufzupäppeln! Schnell machte sie Feuer und kochte dicken Haferbrei mit viel Zucker, wovon sie sogleich Miro eine Schüssel vorsetzte. Der Junge aß nicht, sondern schlang, wobei er den Löffel liegenließ und den Brei gleich aus der Schüssel schlabberte. Naja angesichts diesen Hungers kann man Tischsitten schonmal ausser acht lassen, dachte Amara. Nachdem der Junge fertig gegessen hatte, erwachten wohl seine Lebensgeister und er fragte: *Wer bist du eigentlich? Und darf ich jetzt hierbleiben oder jagst Du mich wieder fort?* Amara lächelte...*Mein Name ist Amara de Merl, aber du kannst Tante Amara zu mir sagen. Du bist hier im Kinderheim von Lichthafen und gleich kommt Tante Idhren und kümmert sich um Dich und die anderen Kinder. Und nein, du musst nicht fort, nur leider ist es hier sehr eng, das siehst du ja selber.* Der Junge strahlte über das ganze Gesicht und zappelte vor Freude. *Oh wie schön...vielen Dank, Tante Amara. Ich kann auch schon viel mit helfen, ich bin doch schon groß *verkündete er. Amara überlegte...*du könntest mir tatsächlich etwas helfen, würdest du das Pergament für mich an der Stadtmauer anbringen? Es ist gleich da drüben*...sie zeigte die Richtung. *ich bin nämlich schon spät dran und muss jetzt an meine Arbeit.* Der Junge nickte eifrig, nahm das Pergament und rannte los. Amara packte seufzend ihre Schwerter und zog die Rüstung an. Gerade jetzt hatte sie gar keine Lust zum kämpfen, aber es nützte ja nichts, sie musste es tun. *Dann bis heute Abend* rief sie Tante Idhren zu, die gerade verschlafen aus ihrem Bett kroch.
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Amara
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#4

Beitrag: # 28431Beitrag Amara »

Amara erledigte ihr Tagewerk ziemlich lustlos, aber neben den üblichen Monstern, die ja ungeniessbar waren, hatte sie ein schönes Reh erlegt und ein paar Rebhühner, das gab nahrhaftes Fleisch und würzige Brühe und würde für einige Tage reichen. Auf dem Heimweg schaute sie noch an der Stadtmauer vorbei, ob das Pergament noch da hing und vielleicht jemand geantwortet hatte. Ja es hing noch...völlig unberührt und geantwortet hatte natürlich keiner....was sie eigentlich nicht wunderte.Trotzdem wurde Amara wütend und haute mit der Faust an das Pergament, obwohl das ja nichts dafür konnte! Derart misshandelt, löste sich das Pergament von der Mauer und flatterte davon. Amara rannte fluchend hinterher...zum Glück war es nicht zerissen, so das sie es wieder an der Mauer befestigen konnte. Am liebsten hätte sie noch darauf gespuckt, unterlies es dann aber mit eiserner Selbstbeherrschung. Nun beeilte sie sich, nach Hause zu kommen, denn sie war müde, das Reh war schwer und es dunkelte bereits.
Sie freute sich, als sie in der Ferne das Licht in den Fenstern erblickte...das sah nach Heimat und Geborgenheit aus! Sie näherte sich der Tür, als diese plötzlich aufgerissen wurde und Miro herausstürmte.
*Tante Amara, Tante Amara* rief er und hängte sich an ihren Hals, so das ihr das Reh von der Schulter fiel und dabei gegen die halboffene Tür polterte. Amara musste grinsen und der Junge lachte lauthals. Natürlich wurden durch den Krach die anderen Kinder angelockt und kamen zur Tür. Tante Idhren, die am Herd stand und das Abendessen kochte, rief ärgerlich: *He was macht ihr da, was ist da los?* Sie hörte nur ein vielstimmiges Lachen als Antwort! Die Kinder packten das Reh und zerrten es triumphierend ins Haus, Miro riss Amara die Rebhühner aus der Hand und trug sie ebenfalls wie eine Trophäe ins Haus. Amara ging halb lächelnd und halb kopfschüttelnd hinterher.Tante Idhren blickte entsetzt, als die Kinder mit den toten Tieren in der Küche auftauchten....*pfui Teufel...schafft das Zeug in den Keller, das ist ja ekelhaft!* Die Kinder gehorchten. Amara begrüsste Idhren, wobei die sich etwas von ihrem Schrecken erholte und sich natürlich freute über die nahrhaften Leckerbissen. Zumindest musste sie sich die nächsten Tage nicht den Kopf zerbrechen, was es zu essen geben sollte! Wie wunderbar *seufzte sie* Amara hatte sich inzwischen erschöpft auf einen Stuhl fallen lassen, wobei sie sich einen Krug Wein einschenkte und genüsslich daran schnüffelte. Darauf freute sie sich den ganzen Tag! Inzwischen kamen die Kinder aus dem Keller zurück und stürzten sich auf sie. Miro wollte ihr die Schwerter abnehmen, was sie aber nicht zulies, diese Dinger waren sehr schwer und grausam scharf. Sie stand auf und verstaute sie in einem Schrank und schloss ihn ab. Solche Waffen in einem Haus mit Kindern waren eigentlich überhaupt nicht gut. Miro bettelte: *Tante Amara, darf ich wenigstens deinen Helm haben? Der macht doch keine Aua?* Amara gab ihn ihm seufzend, worauf sich Miro unter dem Gelächter der anderen Kinder diesen sogleich überstülpte, so das sein ganzes Gesicht darunter verschwand. Amara musste lachen, während sich Idhren in der Küche beschwerte, was das nun wieder für ein Krach sei, sie sollten lieber den Tisch decken, gleich gäbe es Essen.* Was gibt es denn eigentlich,* fragte Amara*. Aus der Küche tönte zurück: *Leider nur Krautsuppe und etwas Brot und ein paar Äpfel, mehr haben die Leute nicht gegeben!*Oh Gott, dachte Amara...sie war den ganzen Tag jagen und bekam abends Krautsuppe, wie sollte man da zu Kräften kommen? Seufzend zog sie noch die restliche Rüstung aus und warf sie polternd in die Ecke, worauf sich die Kinderschar sogleich stürzte, um in diese hineinzuschlüpfen. Amara lies ihnen den Spass und widmete sich wieder ihrem Rotwein. Ahhh das tat gut! Nun kam Idhren mit dem Suppentopf aus der Küche und schimpfte, weil die Kindern mit der Rüstung spielten und der Tisch noch nicht gedeckt war. Amara war zu müde, nur einen Finger zu rühren. Die Kinder kamen aber sofort herbei, als sie den Suppentopf sahen, stellten Teller und Löffel auf den Tisch, brachten das Brot und die Äpfel. Dann setzten sie sich erwartungsvoll, wobei Tante Idhren sie sogleich wieder wegscheuchte,damit sie sich ihre schmutzigen kleinen Finger wuschen. Nachdem das erledigt war, teilte Idhren die Suppe aus. Die Kinder schaufelten sofort alles in sich hinein, ohne überhaupt was zu schmecken. Hauptsache, der Magen wurde gefüllt! Amara schaute angewidert auf ihren Teller. Diesen Fraß sollte sie zu sich nehmen?? Sie war eine Kriegerin und kein Schwein, was sich von Küchenabfällen nährte!
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Antje
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#5

Beitrag: # 28434Beitrag Antje »

*Auf dem Weg zum Markt ging sie wie immer an der Stadtmauer entlang, ob dort Neuigkeiten zu lesen waren. Dabei fiel ihr ein Pergament auf, das schon etwas schmutzig war, als hätte es schon länger an der Mauer gehangen. Merkwürdig, dass ihr dieses beim letzten Besuch gar nicht aufgefallen war...
Sie murmelte bedrückt und voller Mitleid in der Stimme*

"Du meine Güte! In dieser Stadt leben auf der einen Seite so viele reiche Menschen...und dann dieses Unglück auf der anderen Seite! Da muss man doch helfen!"

*Schnellen Schrittes eilte sie nun zum Markt, kaufte jede Menge gesundes frisches Obst und Gemüse für die armen Kinder, mehrere knusprige Brote, zwei Dutzend Eier, mehrere Schläuche mit Obstsaft....und konnte nichts mehr tragen!
Ein Junge lungerte zwischen den Märktständen herum, der kräftig aussah, allerdings auch sehr hungrig! Ehe er noch dazu kam, etwas zu stehlen und dann vielleicht bestraft werden würde, packte sie ihn ernergisch am Arm.
Er schrie leise auf, nicht vor Schmerz sondern vor Schreck! Wahrscheinlich fühlte er sich ertappt, er hatte bestimmt schon so einiges mitgehen lassen...*

"He da! Magst Du Dir einige Silberlinge verdienen, mein Kleiner?"

*Als sie seine Angst sah, lächelte sie ihn herzlich an, damit er Vertrauen zu ihr fassen könne, griff mit einer Hand an ihren Geldbeutel, dass es nur so klimperte. Er nickte nur, noch ein wenig ängstlich, doch das Wort "Silberlinge" ließ seine Augen funkeln.
Sie drückte ihm die Päckchen und Packete in die Arme, fasste ihn am Ärmel und zog ihn weiter zu den verschiedenen Ständen, die sie noch aufsuchen wollte.
Sie duckte sich nahe zum Ohr des Jungen und flüsterte drohend:*

"Du bleibst immer dicht bei mir! Wehe, Du verschwindest mit den Päckchen! Dann kann das sehr unangenehm für Dich werden! Verstehst Du? Außerdem sollen die Lebensmittel die armen Kinder im Kinderheim bekommen. Ich vermute, die Verhältnisse dort sind Dir bekannt..."

Er nickte nur wieder, diesmal mit einem Lächeln im Gesicht. Sie kaufte noch dieses und jenes, einige warme Decken und Kissen, lief dann mit dem Jungen im Schlepptau, der so viel tragen musste, dass er ins Schwitzen kam, schnell zu sich nach Hause. Sie kramte in einer großen Kiste nach Kindersachen, die noch tragbar waren und packte sie in einen Sack.
Mit dem Jungen zusammen machte sie sich auf den Weg zum Kinderheim.
Vor der Tür überlegte sie, ob sie die Sachen einfach davor abstellen sollte...entschied sich dann aber doch, zu klopfen, damit die Packete auch den richtigen Absender erreichten.
Sie klopfte an, hörte dann im Haus laute Geräusche und klopfte dann etwas stärker*
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Amara
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#6

Beitrag: # 28447Beitrag Amara »

Amara hatte etwas lange geschlafen, sie war schlecht gelaunt, weil ihr Magen knurrte und die Kohlsuppe im Darm rumorte. Sie hatte sie doch gestern abend widerwillig gegessen, indem sie dabei an etwas anderes dachte und es mit reichlich Rotwein hinuntergespülte. Das Brot und die Äpfel hatte sie den Kindern gelassen. Gerade wollte sie zur Tür und nachschauen, ob da etwas läge, damit sie wenigstens zum Frühstück etwas in den Magen bekäme, ehe sie wieder hinausziehen musste.Sie lief auf die Tür zu und fuhr erschreckt zurück, als es laut klopfte. Nanu? dachte sie. Bestimmt wieder diese blöden Wachen, die schimpfen wollten, weil sich jemand der Einwohner über die Kinder beschwert hatte! Aber sie musste ja hinaus...also öffnete sie die Tür mit schweren Herzen.
Dann weiteten sich ihre Augen...da stand eine fremde Frau mit einem Jungen und vielen Kisten und Säcken.
Ich grüsse euch werte Dame *sprach sie zu der Frau* ihr wollt mir doch nicht etwa noch ein Findelkind bringen?? *Sie schaute auf den zerlumpten Jungen neben ihr.* Das wäre aber sehr schlecht, wir sind schon sehr voll hier. *sie deutet auf die Kinderschar, die sich hinter ihr drängte.* Dann schaute sie erwartungsvoll zu der Frau und zwang sich zu einem Lächeln.
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#7

Beitrag: # 28449Beitrag Antje »

*Gerade hob sie ihre Faust, um noch heftiger gegen die Tür zu schlagen! Ihre Stirn kräuselte sich schon leicht verärgert...da öffnete sich so plötzlich die Tür, dass sie fast nach vorn gefallen wäre! Sie hörte ein leises Kichern von dem Jungen hinter sich und drehte sich mit strengem Blick zu ihm um, die Augenbrauen leicht hochgezogen und schon war er ruhig, hüstelte verlegen vor sich hin...
Sodann schaute sie nach vorn in die nun offene Tür, betrachtete kurz die Dame, die vor ihr stand: Scheinbar eine Kriegerin, mit zerzaustem Haar und wohl noch etwas verschlafen. Sollte das etwa die Heimleiterin sein? Dann stand es wohl noch schlimmer um die armen Kinder, als sie dachte...
Sie räusperte sich, versuchte, sich ihre Gedanken nicht allzusehr anmerken zu lassen und begrüßte die Dame*

"Guten Morgen! Ich las ein Pergament an der Stadtmauer und dachte, hier wäre vielleicht etwas Hilfe nötig!
Ein weiteres Findelkind? Nun...eine ordentliche Mahlzeit und ein heißes Bad hätte das Kind wohl auch mal wieder nötig, so scheint mir!"

*Sie drehte sich schmunzelnd zu dem Jungen um, gab ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, die Packete und Säcke in die offene Tür zu stellen.*

"Ich dachte, mit ein paar Lebensmitteln...vor allem gesunden Sachen...ist den Kindern wohl geholfen. In den Säcken ist warme Kleidung...ich hoffe, sie passt dem einen oder anderen Kind..."

*Der Junge stellte das Gepäck ab und trat einen Schritt zurück, verbeugte sich leicht vor ihr und der Dame in der offenen Tür. Sie griff in ihre Tasche, holte ein paar Münzen heraus und hielt sie dem Jungen hin. Der griff blitzschnell danach und ehe sie ihm anbieten konnte, doch noch mit ins Haus zu gehen, um vielleicht etwas zu essen und sich neue Kleidung aus den Säcken auszusuchen, drehte er sich um und rannte davon! Sie seufzte leise auf, denn von den Münzen konnte er nicht lange von weiteren Diebstählen abgehalten werden.*
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#8

Beitrag: # 28461Beitrag Amara »

Amara traute ihren Augen nicht, was sie da sah....die fremde Frau hatte soviel mitgebracht! Sie schaute in einige der Säcke, sah leckeres Essen und guterhaltene Kleider. Die Kinder drängten sich um sie, waren natürlich neugierig! Amara gab ihnen einen Sack mit Kleidung, damit sie beschäftigt waren, und sagte, sie könnten ja mal anprobieren, ob ihnen etwas davon passt. Diese Aufgabe wurde unter grossem Gejohle und Gelächter sogleich in Angriff genommen. Dann brachte Amara die Lebensmittel in den Keller und schloss ihn ab. Es ginge nicht, das die Kinder sich daran selber bedienten! Nun wandte sich Amara wieder der netten Frau zu....*kommt doch herein bitte, ich weiss garnicht wie ich euch danken soll,kann ich euch etwas anbieten, und wie ist euer Name?* Vor Aufregung sprudelte sie die Worte nur so hervor. Dann erzählte sie der Dame, das sie nicht die Heimleiterin sei, das wäre Tante Idhren und Amara wäre nur durch Zufall in das Kinderheim gekommen. Damals als sie neu in der Stadt war, suchte sie eine Unterkunft , doch keiner wollte eine Kriegerin im Haus haben, nur Tante Idhren bot ihr ein kleines Zimmer und Verpflegung, wenn Amara dafür etwas im Kinderheim mit helfen würde. So hatte die Geschichte angefangen....
Amara ging in die Küche und holte etwas zu trinken für die Dame, die sich inzwischen auf einen Stuhl gesetzt hatte und alles interessiert betrachtete. Inzwischen waren die Kinder fertig mit anprobieren und zeigten stolz ihre neue Bekleidung. Amara staunte, wie hübsch sie jetzt aussahen! Vorallem der arme Miro konnte sich von seiner Pferdedeckenkluft befreien und sah jetzt in Hemd und Hose ganz anders aus. Aber seinen Spitznamen...kleines Pferd....den ihm die qanderen Kinder gegeben hatten, würde er wohl behalten. Amara lächelte...noch schlotterte seine Kleidung um ihn herum, weil er viel zu mager war. Aber das würde sich wohl bald ändern! Aus der Küche zog ein wunderbarer Duft...Tante Idhren briet das Reh von gestern, und dazu gab es Kartoffeln, die die nette Dame mitgebracht hatte. Nun schaute Amara zu der Dame, und hoffte, das sie etwas über sich erzählte...
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#9

Beitrag: # 28492Beitrag Antje »

*Leicht überrumpelt fühlte sie sich fast schon ins Haus gezerrt, überall waren schreiende Kinder um sie herum und eine ständig plappernde junge Dame, die scheinbar hier zur Hilfserzieherin geworden war...scheinbar auch etwas hinein geschlittert...
Etwas überfordert von den ganzen Eindrücken schaute sie mit weit aufgerissenen Augen um sich. Sehr ärmlich war die Ausstattung, die Möbel zerschlissen und alt, die Heimleiterin erschien ihr sehr erschöpft, hatte tiefe Falten im Gesicht und eine etwas hoffnungslose Mine, bedingt wohl durch die oftmals hoffnungslose Situation, in der sie und das Heim sich befand.
Sie seufzte leise auf, denn soviel Gold, um hier effektiv helfen zu können, hatte sie nun auch wieder nicht...ihre Hilfe wäre nur ein Tropfen auf den berühmten heißen Stein...jedoch...höhlte nicht auch steter Tropfen den Stein? Klar war, das sah sie auf einen Blick, dass mehr nötig war als ihr bisschen Gold oder ein paar Säcke Kleidung und etwas Lebensmittel, die nur für die nächsten Tage reichen würden. Sie überlegte kurz und hörte nur mit einem Ohr zu, was die Dame ihr gegenüber ihr aufgeregt erzählte...der Bürgermeister war ihr noch einen Gefallen schuldig. Und sie kannte einige Herrschaften der besseren Gesellschaft, denen doch ein paar Münzen aus den Rippen geschnitten werden konnten. Hier war längerfristige Hilfe gefragt!
Sie zwang sich dazu, der Dame verstehend zuzunicken und bemerkte in ihrem Redeschwall plötzlich eine Pause, nur unterbrochen vom Gejohle der Kinder, die sich schon einige neue Sachen angezogen hatten und sich sehr darüber freuten. Das berührte sie sehr! Diese Kinder, die nur Lumpen trugen und bis auf die Knochen abgemagert waren und blass um die Nasen aussahen, einige schienen auch krank zu sein....diese Kinder sollten die Zukunft des Landes sein! Die Hoffnung von uns allen auf ein gesichertes Leben! Und was sah sie hier? Erbärmliche Gestalten, die nichts gelernt hatten als zu betteln und zu stehlen! Die keine Eltern mehr hatten oder von diesen verstoßen wurden, weil die Eltern wahrscheinlich selbst nichts zu essen hatten...
Schnell wischte sie sich über die Augen, als sich eine Träne aus ihren Augen stehlen wollte...
Scheinbar hatte die Dame eine Frage gestellt und sie konzentrierte sich wieder auf das Gespräch. Sie stellte sich höflich vor, dabei zitterte ihre Stimme ein wenig und sie hüstelte, um ihrer Stimme wieder einen festen Klang zu geben.*

"Mein Name ist Antje und ich hatte selbst eine Tochter, die leider schon sehr lange Zeit als verschollen gilt!
Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, diesen Kindern hier zu helfen! Soweit es mir mit meinen begrenzten Möglichkeiten erlaubt ist..."

*Sie trank noch einen Schluck von dem Kräutertee und stand dann auf. Energisch schüttelte sie die Lethargie ab, ging einen Schritt auf die Dame zu, legte eine Hand auf ihren Arm und rüttelte aufmunternd an ihr. Mit eindringlicher Stimme übertönte sie das Gewirr der Stimmen und Rufen der Kinder:

"Wir können hier etwas bewegen! Lasst es uns gemeinsam angehen! Ich kenne einige recht wichtige Leute in der Stadt, mit denen ich heute noch sprechen werde! Und als erstes wird mich der Weg zu einem erstklassigen Handwerker führen. Er ist Tischler und hat noch andere Gewerke gelernt. Dieses Haus braucht von innen und außen einen neuen Anstrich und neue Möbel! Das dauert seine Zeit und bis dahin muss Gold her! Und zwar brauchen wir ein kleines Vermögen, um dem Heim zu helfen und es menschenwürdig herzurichten...wir brauchen einen Medicus für die kranken Kinder und Personal...eine Köchin und Küchenhilfen, einen Gärtner, um Beete anzulegen, damit die Einwohner sich irgendwann davon selbst versorgen können!
Die Kinder sollten jedoch in der Zeit nicht in diesem Haus bleiben...lasst mich überlegen, wo wir sie für mehrere Wochen unterbringen könnten..."

*Gedankenverloren schaute sie sich um, doch ihr fiel auf die Schnelle nichts ein, wo die vielen Kinder ein vorübergehendes Heim finden könnten...*
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#10

Beitrag: # 28521Beitrag Amara »

Amara schaute die energische junge Frau, welche sich Antje nannte, erstaunt an. Bisher hatte sich noch niemand hierher ins Heim verirrt oder gar Hilfe angeboten! Das was Antje zu ihr sagte, war so ungeheuerlich in ihren Augen, das sie erstmal sprachlos war....in ihrem Kopf wirbelte alles durcheinander. Die Frau hatte ja recht, natürlich müsste das Haus erneuert werden oder sogar vergrössert, von der Ausstattung ganz zu schweigen! Aber wie sollte Amara das erreichen? Sie hatte keine guten Beziehungen zu den Mächtigen der Stadt, sie war selber nur geduldet und wurde als Hergelaufene und Herumtreiberin beschimpft. Diese feinen Bürger da in ihren Häusern hatten ja keine Ahnung vom Leben einer Kriegerin! Es interessierte sie auch nicht. Hauptsache sie konnten in Saus und Braus leben, was kümmerte sie das schwere Leben von anderen? Komischerweise waren es immer die armen Leute, die sich um andere, noch ärmere kümmerten. Nur leider waren deren Möglichkeiten sehr begrenzt. Wie Antje schon sagte, man brauchte viel Geld, um etwas zu verändern.....aber woher nehmen und nicht stehlen? Hatte Antje wirklich so gute Beziehungen? Amara bezweifelte das...
Mitten hinein in diese Grübeleien kam Tante Idhren aus der Küche und verkündete, der Rehbraten sei fertig, ob denn die nette Dame mit ihnen essen wollte?? *fragend sah sie Antje an* Wenn es euch nichts ausmacht, mit den Kindern am Tisch zu sitzen? Die Kinder standen schon aufgereiht, mit hungrigen Augen blickten sie auf das Festmahl auf dem Tisch....und warteten auf das Zeichen von Tante Idhren, das sie sich setzen durften. Amara hatte auch riesigen Hunger und wartete nun auf die Reaktion der Dame.
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#11

Beitrag: # 28522Beitrag Antje »

*Sie sah in das zweifelnde Gesicht von Amara...war sie vielleicht zu euphorisch? Sie kam hier als Fremde hinein und begann sofort, irgendwelche Pläne zu machen. Überforderte sie Amara und die andere Dame, die sich um das Essen kümmerte? Oder übertrieb sie es mal wieder vollkommen, wie sie es so häufig tat, wenn sie helfen wollte...
Schon oft musste sie hochfliegende Pläne kummervoll wieder begraben, weil sie im ersten Übermut so viel vorhatte, was sich dann später als nicht durchführbar erwies...
Nein, nein, nein! Zumindest musste ein Versuch unternommen werden, sonst würde sie sich ewig Vorwürfe machen und die traurigen Kinderaugen würden sie in ihren nächtlichen Träumen immer wieder verfolgen!
Als sie so in Gedanken versunken war, hörte sie die Stimme, dass das Essen fertig wäre und sie schaute auf die Schar Kinder, die darauf warteten, ihre hungrigen Mägen zu füllen. Sie fasste einen Entschluss und lächelnd antwortete sie:*

"Vielen Dank für die Einladung! Ich nehme diese zu einem späteren Zeitpunkt sehr gerne an! Nun jedoch möchte ich zuerst einige Bekannte aufsuchen, die uns hoffentlich helfen werden..."

*Leise seufzte sie, denn es würde ein schwieriges Unterfangen sein, diese zu überzeugen! Jeder saß auf seinem Gold und gab nicht gern ab...zumindest nicht, wovon man sich nicht selbst einen Vorteil versprach. Sie musste sich eine Strategie überlegen, bei der niemand nein sagen konnte. Und schon war sie wieder in Grübeleien versunken...abwesend verabschiedete sie sich nur mit einer grüßenden Handbewegung und ging zur Tür. Nachdem sie wieder auf der Straße stand, pfiff ihr der eisige Wind um die Nase und sie war wieder in der Gegenwart angekommen. Fröstelnd und ihren Umhang um sich schlingend überlegte sie kurz, ob sie auf die Menschen in dem Haus nicht ganz bestimmt einen etwas merkwürdigen Eindruck hinterlassen hatte und schüttelte grinsend den Kopf. Das spielte jetzt keine Rolle, denn es war noch viel zu tun! Und diesen ersten Eindruck konnte sie erst widerlegen, wenn sie etwas Gutes bewirken würde und das war nun ihr Ziel!
Schnellen Schrittes lief sie zur Werkstatt des Tischlers. Zum Glück war er gerade anwesend und schreinerte an einem großen Tisch. Der wäre genau der richtige Tisch für das Heim! Die Kinder hatten ja beim Essen gar nicht genug Platz...
Der Tischler hatte ein goldgieriges Funkeln in den Augen, als sie ihm von einem größeren Auftrag berichtete und sie verfluchte sich in dem Moment geradezu dafür, dass sie zuviel gesagt hatte...vor allem, wo sie doch noch gar nicht über so viel Gold verfügte, um den Auftrag überhaupt bezahlen zu können! Den Gedanken verwischte sie jedoch ganz schnell wieder, sonst wäre sie ja der Verzweiflung nahe gewesen und das kam ja gar nicht erst in Frage! Hoffnungslosigkeit bedeutet Stillstand...*
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#12

Beitrag: # 28531Beitrag Amara »

Nachdem die nette energische Dame so geschwind zur Türe hinausgefegt war, widmeten sich Amara, Tante Idhren und die hungrigen Kinder dem festlichen Mahl. Das gab ein Schmatzen und Schlecken, das es die reine Freude war. Endlich mal wieder ein nahrhaftes Essen! Es blieben nur ein paar Knöchelchen übrig....und Amara gab zufrieden einen lauten Rülpser von sich. Das musste sein, sie war nunmal keine vornehme Dame. Hier störte sich auch keiner an ihren etwas rauen Manieren. Die Kinder bedankten sich artig für das leckere Essen. Miro bot an, Amara einen Krug Rotwein aus dem Keller zu holen, was diese dankend annahm. Miro war wirklich ein ganz lieber Junge, der wohl bisher nur Schläge und keine Liebe bekommen hatte....Amara hatte noch nicht gewagt, ihn nach seiner Geschichte zu fragen, weil sie ihn erstmal zur Ruhe kommen lassen wollte.Vielleicht war es sogar besser, wenn er es vergass. Kinder vergessen ja schnell, zum Glück! Amara beschloss, heute mal die Jagd sein zu lassen und zu Hause zu bleiben, zumal es nun sowieso schon ziemlich spät geworden war. Den Kindern fielen auch plötzlich die Augen zu, was nach dem ungewohnt reichlichem Essen kein Wunder war. Tante Idhren schickte sie noch schnell zum Brunnen, etwas Katzenwäsche zu machen, zu mehr reichte es jetzt nicht. Dann krochen sie in ihre Betten oder legten sich auf Stroh und Pferdedecken, da die Betten schon lange nicht mehr reichten. Es dauerte nicht lange und man hörte leises Schnarchen aus dem Schlafraum. Amara seufzte und sah Idhren an, der auch gerade fast die Augen zufielen, so erschöpft war sie. Von morgens bis abends allein mit den Kindern ging über ihre Kräfte und die Jüngste war sie auch nicht mehr. Es musste wirklich dringend Hilfe her! Diese Kinder hier hatten ein besseres Leben verdient, als sie bisher kennengelernt hatten. Kinder sind Geschöpfe Gottes und kleine Engel, deren Flügel man nur nicht sieht. Zu Teufeln werden sie nur, wenn sie schlecht behandelt werden. Jedes Kind, ob arm oder reich, hatte eine Chance verdient. Amara lächelte wehmütig vor sich hin....aber nun hatte sie wieder Hoffnung! Antje, die liebe Frau, würde etwas bewegen, das spürte sie. Und vielleicht sprach sich die Sache noch herum und andere boten Hilfe an?? Noch hing das Pergament an der Stadtmauer! Amara schaute zu Idhren, die inzwischen mit dem Kopf auf dem Tisch eingeschlafen war. Ohjeh die arme Frau...Amara zog sie am Arm und brachte sie zu ihrem Nachtlager, was aus Platzmangel neben dem Küchenherd war und auch nur aus Decken und Stroh bestand. Idhren rollte sich zusammen und schlief sofort weiter. Nun wankte Amara ebenfalls zu ihrem Strohlager neben der Kellertreppe, die Rüstung hatte sie ja zum Glück heute noch garnicht angezogen, was ihr einiges an Arbeit ersparte. Sie zog ihre geliebte Pferdedecke über sich und fiel in erschöpften Schlummer. Dann begann sie zu träumen.....
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#13

Beitrag: # 28535Beitrag Antje »

*Nachdem sie dem Tischler den Auftrag erteilt hatte, ging sie wieder auf die Straße und wunderte sich, dass es doch schon so spät war. Aus der Taverne erklang lautes Gröhlen von Angetrunkenen, das sie anwiderte...und doch...dies war der Ort, den sie als Nächstes aufsuchen musste!
Sie öffnete die Tür und ein Schwall Krach und Gestank erreichte ihr Ohr und ihre Nase. Sie hielt sich kurz die Nase zu und zwang sich, einzutreten.
Hoch erhobenen Hauptes trat sie ein. Sie wusste, je unnahbarer sie erschien, desto eher wurde sie von den rohen, lauten Gesellen in Ruhe gelassen. Sie schaute sich um und erblickte den Wirt in einer Ecke bei einem Gast. Sehr sympatisch war er nicht aber das sollte jetzt keine Rolle spielen. Er sah sie an und mit einer Handbewegung winkte sie ihn zu sich heran. Dienernd kam er auf sie zu und sie rümpfte die Nase, weil ein Teil des Gestankes hier wohl auch von ihm ausging! Automatisch trat sie einen Schritt zurück, fragte ihn dann aus gebührender Entfernung nach jungen Mädchen, die Arbeit suchten.
Er war immer auf dem neusten Stand, was in der Stadt passierte und kannte Hinz und Kunz. Sie wusste, womit junge Frauen, die vom Land kamen, um ihr Glück in der Stadt zu suchen, ihr Gold verdienen mussten, wenn sie keine anständige Arbeit fanden und ein kalter Schauer rann ihr über den Rücken...
Der Wirt überlegte kurz, flüsterte ihr vertraulich etwas ins Ohr...er kam ihr zu nahe und das war ihr unangenehm aber in diesem Fall wollte sie etwas von ihm und sie riss sich zusammen, um nicht allzu unfreundlich zu erscheinen.
Er verschwand die Treppe hinauf und kam innerhalb kurzer Zeit mit zwei jungen Mädchen, fast noch Kindern, wieder herunter. Die drei kamen auf sie zu und er stellte sie vor.
Die beiden waren Schwestern und vor Kurzem Waisen geworden. Ihre Eltern waren Bauern auf dem Lande gewesen. Mit ihrem letzten Gold hatten sie sich ein Zimmer in der Stadt gemietet und suchten bisher vergeblich nach redlicher Arbeit!
Sie war sehr angetan von den beiden, denn sie sahen freundlich und gepflegt aus. Sie fragte sie, ob sie Kinder mochten, denn das war das Wichtigste worauf es ankam. Als beide begeistert bejahten, wahrscheinlich dachten die beiden, sie sollten Kindermädchen in ihrem Haushalt werden, lächelte sie und erzählte ihnen, dass ihre neue Arbeit die Kinderbetreuung von mindestens zwei Dutzend kleinen Kindern sein sollte.
Sie machten große Augen, als sie sie aufklärte, dass ihr neuer Arbeitsplatz das Kinderheim sein sollte...aber sie nickten beide, als sie ihr die Arbeit anbot und auch den Lohn, den sie bekommen sollten. Freie Kost und Unterkunft selbstverständlich. Dafür sollten sie die Kinderheimleiterin unterstützen, wo sie Hilfe brauchte. Küchendienst, Kinderbetreuung, Gartenarbeit und was alles so anfiel.
Sie verabredete sich mit den beiden für den nächsten Morgen, um sie im Kinderheim vorzustellen. Erst waren die beiden etwas schüchtern und wussten wohl nicht, was sie von der ganzen Sache halten sollten, das sah sie ihnen an. Deshalb griff sie in ihren Beutel, holte einige Münzen heraus. Ein paar gab sie dem Wirt in die Hand, der schmierig grinste und sich wieder dienernd entfernte. Die anderen Münzen gab sie den Mädchen, damit sie Vertrauen zu ihr fassten. Ungläubig schauten sie in ihre Hände und dann lächelten sie erleichtert.
Sie verabschiedete sich freundlich und wollte dann diese Taverne schnell verlassen. Auf dem Weg zur Tür griff ein betrunkener Kerl nach ihrem Arm und wollte sie ekelhaft grinsend auf seinen Schoß ziehen. Dabei sah sie mehrere schwarze Zahnstummel in seinem Mund, seine Hände waren schmutzig und sein Gestank nach Met und Schweiß hüllte sie ein, dass sie fast würgen musste! Blitzschnell zog sie aus ihrem Ärmel mit der freien Hand einen schmalen, blitzenden Dolch, hielt ihn dem stinkenden Kerl an die Kehle und knurrte wütend:*

"Lass mich sofort los! Sonst bist Du des Todes!"

*Leicht ritzte sie an seinem Hals entlang, dass er einen Schmerz spürte! Ein dünnes Rinnsal Blut floss ihm in seinen schmutzigen Wams und er griff sich mit verzerrtem Gesicht an seine Kehle. Sie hatte Glück, dass er so betrunken war, dass er nicht mehr mit klarem Verstand reagieren konnte. Sie riss sich von ihm los und rannte zur Tür hinaus. Draußen lief sie ein Stück und musste sich dann erstmal auf eine Bank setzen, weil ihre Knie zitterten wie Espenlaub!
Dass es so gefährlich werden konnte, Personal zu finden, hätte sie nicht gedacht...
Bei Gott! Diese Taverne würde sie ohne männliche Begleitung nie wieder betreten...obwohl...auch mit Begleitung eher nicht!
Mit einem tiefen Aufatmen stand sie auf und eilte schnell nach Hause, ab und zu drehte sie sich um, denn sie hatte nach diesem Erlebnis komischerweise das Gefühl, verfolgt zu werden und war froh, dass sie irgendwann ihre eigene Haustür hinter sich schließen konnte!*
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#14

Beitrag: # 28547Beitrag Amara »

Amara schlief tief und fest und sah im Traum erst nur dunkle Höhlen und grässliche Monsterfratzen, dann wandelte sich das Bild...sie sah eine schöne grüne Wiese, dahinter ein schmuckes weissgestrichenes Holzhaus mit bunten Blumen vor den Fenstern. Hinter dem Haus gab es grosse Beete, voll mit leckerem Gemüse, Kartoffeln und Getreide. Und Obstbäume mit den schönsten Früchten!
Dazwischen tollten hübsch gekleidete, fröhliche Kinder herum. Mit roten Backen und voller Lebenslust....Amara wälzte sich auf ihrem Stroh herum und da sie keine bequeme Lage fand, wurde sie munter. Echt schade, dachte sie, warum musste man mitten in den schönsten Träumen immer erwachen?? Grummelnd erhob sie sich von ihrem Nachtlager und schob das weggerutschte Stroh wieder auf einen Haufen. Dann kratzte sie sich ausgiebig und beschaute ihren Körper dabei in dem alten Spiegel. Naja...was sie da sah, begeisterte sie nicht unbedingt...eine Figur wie ein Klotz und dicke Muskeln, nicht gerade das, was man den Traum eines Mannes nannte. Wie beneidete sie die grazilen Magierinnen in ihren schicken Roben! Mit Kronen auf dem Kopf, schicken Halsketten, Ringen und funkelnden Zauberstäben in der Hand. Amara seufzte....was sollte das jetzt, es gab doch wichtigere Dinge! Mit einem Schlag fiel ihr wieder das Gespräch mit Antje gestern ein. Bestimmt würde sie heute kommen und ihr etwas hoffentlich Gutes berichten. Schnell zog Amara sich etwas an und kämmte ihre verfitzten Locken. Waschen musste jetzt ausfallen...Amara grinste. Draussen wurde es schon hell und im Nebenraum erwachten die ersten der Kinder, was man an dem Gebrabbel und Gekicher hören konnte. Auch Tante Idhren erhob sich seufzend von ihrem Nachtlager, zog sich ihr schlabberiges Hauskleid an und machte Feuer unter dem Herd, um den Kindern ein Milchsüppchen zu kochen. Mehl hatten sie noch, aber frische Milch? Idhren erschrak....blieb wieder nur der Gang vor die Tür! Amara schaute hinaus...da stand nichts, aber auch garnichts. Amara ging zurück ins Haus und schaute Idhren ratlos an. Es war zwar noch etwas Rehbraten da, aber das war kein Frühstück für kleine Kinder. Dann fielen ihr die Säcke ein, die Antje gebracht hatte. Wie konnte sie die vergessen! Amara lief schnell in den Keller. Sie fand Brot, Eier ,Obst und Saft. na gut, keine Milch, aber immerhin reichte es für das Frühstück. Tante Idhren warf Eier in die grosse Pfanne und Amara schnitzelte Obst für einen Salat und mengte ein paar Haferflocken darunter. Sie brauchten unbedingt einen Bauern, der täglich frische Milch brachte, dachte Amara, während der Duft der gebratenen Eier durch die Stube zog. Dadurch wurde auch die letzten der Kinder aus dem Schlafraum gelockt und sammelten sich am grossen Esstisch. Idhren meinte, die nächsten Tage müssten die Kinder unbedingt gebadet werden und Wäsche musste auch gewaschen werden. Sie stöhnte und griff an ihren schmerzenden Rücken....wenn keine Hilfe kam, wusste sie nicht, wie sie das schaffen sollte! Es waren inzwischen 25 Kinder im Heim...
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#15

Beitrag: # 28551Beitrag Antje »

*Sie erwachte mit schwerem Kopf, das Erlebnis gestern Abend hatte sie doch belastet, obwohl es ja glücklicherweise gut ausging...
Da fiel ihr ein, dass sie verabredet war...oh je...wieder diese Taverne! Seufzend stand sie auf, kochte sich Tee und frühstückte reichlich, eh sie sich für den Tag fertig machte. Nun aber schnell...die beiden jungen Frauen warteten bestimmt schon!
Sie lief in Richtung Taverne, die Sonne schien schon recht kräftig und ihre Laune stieg merklich an, leise summte sie vor sich hin. Tatsächlich standen die beiden Mädchen schon vor dem Wirtshaus, jede mit einem Beutel beladen, scheinbar ihre persönlichen Dinge. Sie winkte ihnen von Weitem zu und die beiden winkten strahlend zurück. Freundlich lächelnd begrüßten sie sich und gingen dann gemeinsam zum Kinderheim.
Fröhlich plappernd verbrachten sie den längeren Fußweg und sie wusste, dass die beiden die Richtigen waren für die Kinder! Sie erzählte ihnen, was die beiden so in etwa erwarten würde und beide bekräftigten, dass sie ordentlich zupacken könnten. Sie hatten Hausarbeit gelernt, konnten gut nähen, sticken und kochen, waren sich auch für niedere Arbeiten nicht zu schade und das wurde gebraucht!
Als sie ankamen, schaute eines der beiden Mädchen sich mit fachmännischem Blick im Garten um. Sie meinte, dass man doch hier etwas Schönes daraus machen könnte und zeigte auf einen großen, alten Obstbaum. Dort könne man hervorragend eine Schaukel für die Kinder befestigen.
Zufrieden lächelnd klopfte sie an. Als Amara ihnen öffnete, stellte sie die Mädchen vor, die sich schon neugierig im Haus umsahen und ein paar Kindern über die Köpfe streichelten. Es war ihnen anzumerken, dass sie Mitleid empfanden und bestimmt sehr lieb mit den Kindern umgehen könnten. Bestimmt spielte hierbei auch eine Rolle, dass die Mädchen selbst keine Eltern mehr hatten und wussten, wie die Kinder sich fühlten.
Kaum waren sie im Haus, klopfte es schon wieder an der Tür. Der Tischler stand davor, hinter ihm drei kräftig aussehende Männer mit Metermaß, Hämmern und Sägen. Auf dem Weg stand ein Pferdekarren voll mit Brettern, Kisten mit Nägeln und alles, was so für das Haus gebraucht wurde. Auch Eimer mit Kreide, um die Wände zu weißen, konnte man sehen.
Na, das fing ja gut an! Erfreut ging sie auf den Tischler zu und reichte ihm einen kleinen Beutel mit Silbermünzen, um die ersten Kosten zu decken. Grinsend gab er Befehle an die Männer, den Karren abzuladen.
Die Mädchen gingen derweile in die Küche, von lärmenden Kindern verfolgt, um aufzuräumen und zu schauen, was weiterhin noch zu tun war.
Jetzt nur noch das Problem, wohin mit den Kindern?
Sie ging auf Amara zu und flüsterte:*

"Was machen wir mit den Kindern in der Zeit des Umbaus? Mir ist dazu nicht so richtig etwas eingefallen...habt ihr eine Idee?"

*Gespannt schaute sie Amara an*
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#16

Beitrag: # 28559Beitrag Amara »

Amara riss erschrocken die Augen auf, als plötzlich 2 fremde Mädchen im Haus standen und alles betrachteten, das ging ihr jetzt entschieden zu schnell! Kaum hatte sie Antje begrüsst, klopfte es schon wieder und draussen standen Tischler...Amara hob geistesgegenwärtig die Hand. STOP *rief sie nur*, mehr fiel ihr vor Schreck nicht ein. Schnell schloss sie die Tür vor den erstaunten Männern und drehte den Schlüssel herum. Schwer atmend stand sie da und bat Antje, mit ihr erstmal in Ruhe zu sprechen. So eine Sache konnte man nicht übers Knie brechen...Antje sah etwas betroffen aus und machte eine zerknirschte Miene. Dann setzte sie sich an den Tisch und bat Amara zu sprechen. Amara ging in die Küche und holte etwas zu trinken für sich und Antje, die Mädchen bat sie, einstweilen Idhren in der Küche zu helfen, mit denen wollte sie sich später befassen. Alles miteinmal ging halt nicht... Amara trank einen Schluck Tee (Rotwein gab es nur am Abend) dann begann sie mit ihrer Rede.
*Liebe Antje, ich bin euch sehr dankbar, das ihr helfen wollt und so schnell einiges in die Wege geleitet habt. Das mit den Mädchen ist eine gute Idee, nur müssen die erstmal den Kindern vorgestellt und in ihre Tätigkeiten eingewiesen werden. Es geht nicht, das sie hier hereinstürmen, alles anfassen und sich gleich zu Hause fühlen. Das Problem ist, wir haben hier beim besten Willen keine Schlafplätze mehr. Die Mädchen müssten also weiter im Wirtshaus nächtigen. Und wer bezahlt ihr Gehalt? Umsonst werden sie doch nicht arbeiten wollen *besorgt blickte Amara in Antjes Gesicht* Habt ihr euch das alles schon überlegt? Und das mit den Tischlern....dazu muss ich euch erst etwas sagen, das könnt ihr ja nicht wissen...*Amara räusperte sich und trank etwas Tee, dann sprach sie weiter* Die Sache ist so....das Haus hier ist zu klein, da bringt es nichts, alles schön zu streichen und herzurichten. Der Bürgermeister sowie fast alle Einwohner erlauben aber nicht, das Haus zu vergrössern, die Stadt ist zu eng bebaut und die Gehwege müssen frei bleiben. Es wurde aber erlaubt, etwas ausserhalb von Lichthafen im Wald ein grösseres Haus zu bauen, da haben die Kinder auch Platz zum spielen, der Lärm stört keinen und zum Gemüse anbauen ist da auch genug Platz. Dieser Plan scheiterte nur daran, das wir kein Geld hatten, um die Handwerker zu bezahlen....*Amara blickte Antje in die Augen*...mal ehrlich...ihr habt doch auch nicht genug Geld?? Zumindest habe ich eure Frage beantwortet, wohin mit den Kindern während des Umbaues...sie bleiben hier, bis das neue Haus gebaut ist. *Amara holte tief Luft und hoffte, Antje jetzt nicht zu sehr vor den Kopf gestossen zu haben, denn sie wollte sie nicht verlieren oder entmutigen*. Amara wartete gespannt auf Antjes Antwort....sie stand nur kurz auf, um ihr Zeit zu geben, ihre Gedanken zu sammeln, und schaute zu Idhren und den Mädchen in die Küche. Da war es ganz friedlich, sie schälten Kartoffeln und Idhren erzählte etwas über die Eigenarten der einzelnen Kinder, was die Mädchen nickend zur Kenntnis nahmen. Als Idhren erwähnte, das die Kinder dringend gebadet werden müssten, stimmten die Mädchen begeistert zu. Aujaaa..Baden war lustig! Idhren bremste sie und meinte, erstmal müssten Amara und Antje alles geklärt haben, ehe die Sache in Gang kam. Womit sie ja auch recht hatte...
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#17

Beitrag: # 28569Beitrag Antje »

*Stumm und starr saß sie da und wusste nicht, was sie sagen sollte...sie öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder...kein Wort kam über ihre Lippen.
Von draußen hörte sie das Rufen der Handwerker und das Krachen von Brettern, die auf das Grundstück geworfen wurden.
Langsam machte sich Ärger in ihr breit! Da wollte sie nur helfen und wurde so abgewiesen!
Gut, vielleicht hätte sie ihre Pläne vorher besprechen sollen aber dieses Haus war in diesem Zustand nicht menschenwürdig! Egal, ob nun ein neues Haus hätte gebaut werden müssen oder nicht...
Sie überschlug in Gedanken schnell ihre Ersparnisse...nein, für ein komplett neues Haus würde es nicht reichen, das war sicher!
Sie hatte auch noch keine Gelegenheit, Bekannte zu fragen, ob sie Goldspenden machen könnten und wollten. Gedankenverloren schaute sie aus dem Fenster...stand dann auf und sah auf das Nachbargrundstück hinüber. Dort sah es sehr verwildert aus und das Haus war eher eine Bruchbude als sah es wie ein bewohntes Haus aus.
Ihr kam eine Idee in den Kopf...vielleicht war es ja wieder mal eigensinnig und verbohrt von ihr aber dass die Kinder mitten im Wald wohnen sollten, von wilden Tieren umgeben und sich vielleicht beim Spielen in der Wildnis verirren könnten...das gefiel ihr überhaupt nicht! Das war mal wieder typisch vom Bürgermeister, dass er die unliebsamen Kinder in den finsteren Wald abschieben wollte! Bloß keine Verantwortung übernehmen, das sah ihm ja ähnlich!
Eines der Mädchen kam aus der Küche und fragte sie, ob sie noch einen Tee wünschte...sie verneinte und bat sie, Amara freundlicherweise auszurichten, dass sie noch etwas vorhabe und später wieder kommen würde.
Schnell erhob sie sich und hastete zur Tür. Draußen rief sie dem Tischler zu, dass er die Bretter ausladen solle und dann erstmal Pause mit Arbeiten wäre. Verdutzt schaute er sie an aber sagte kein Wort, als er ihre entschlossene Mine sah. Sie stürmte an ihm vorbei, mit Wut im Bauch rannte sie fast den Weg bis zum Rathaus.
Atemlos schob sie die schwere solide Eichentür des Rathauses auf und knallte sie hinter sich wieder zu. Ein Wachmann, der den Krach hörte, kam gelaufen und fragte, wohin sie denn wolle...doch sie lief nur weiter den langen Gang entlang...sie kannte den Weg.
Die Tür zum Zimmer des Bürgermeisters stand offen und sie trat ein. Sie hatte Glück, er saß an seinem großen, beeindruckenden Schreibtisch, der voller Pergamente war, und schaute erschreckt hoch!
Energisch lief sie auf ihn zu und mit lauter Stimme sprach sie ihn an:*

"Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Es wird Zeit, dass Sie Ihre Schuld abtragen! Lange habe ich auf einen geeigneten Moment gewartet...
Das Kinderheim platzt aus allen Nähten und Sie tun mal wieder nichts! Stattdessen bieten Sie ihnen ein Grundstück fern der Stadt mitten im Wald an! Das käme Ihnen gerade recht, dass die Kinder fernab vor sich hin vegetieren lassen und keinem in Ihrer ach so feinen Stadt in die Quere kommen! Das wird Sie nun teuer zu stehen kommen! Sie brauchen sich gar nicht zu rechtfertigen jetzt, ich weiß genau Bescheid über Ihre Beweggründe! Und nun...nehmen Sie sich ein Pergament...sofort! Und schreiben Sie: Hiermit übertrage ich das unbewohnte Nachbargrundstück zu Händen des Kinderheims in Vertretung von mir! Ich werde mich zur Verfügung stellen, das weitere Vorgehen, Bebauung und so weiter zu veranlassen!
Und wenn Sie das nicht sofort aufschreiben, unterschreiben und siegeln...dann wird ganz Althea erfahren, dass Sie den König in beträchtlicher Summe um Steuern betrügen!"

*Den letzten Satz flüsterte Sie, weit vornüber gebeugt, mit bedrohlicher Stimme. Dabei zog sie wütend die Augenbrauen hoch.
Sie hoffte, dass er nun nicht nachforschen würde, woher sie diese Information hätte aber als sie sah, dass er immer blasser um die Nase wurde, triumphierte sie innerlich und wartete gespannt, was er nun tun würde. Sie hatte keine Beweise für ihre Vorwürfe, nur Vermutungen aber diese waren sehr belastend für den armseligen Herrn Bürgermeister.
Mit leicht zitternden Händen griff er nach einem leeren Pergament und kritzelte einige Sätze darauf, danach siegelte er das Schreiben. Sie riss es ihm aus der Hand und las es mit einem schnell Blick. Befriedigt konnte sie sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen, stand auf und ging zur Tür. Sie hörte noch, als der Bürgermeister hinter ihr her schnaubte, dass er sie nie wieder sehen wolle aber sie zuckte nur mit den Schultern, denn sie hatte ja, was sie wollte!
Sie hoffte nun, dass sie mit den guten Nachrichten Amara überzeugen konnte, das Kinderheim einfach auf das Nachbargrund hin zu vergrößern und die Kinder konnten in ihrer gewohnten Umgebung bleiben...außerdem würde es erheblich günstiger von den Kosten her werden.
Schnellen Schrittes machte sie sich auf den Weg zurück.*
Zuletzt geändert von Antje am So 14. Apr 2013, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
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#18

Beitrag: # 28570Beitrag Amara »

Als Amara aus der Küche kam, war Antje weg....*Amara kratzte sich am Kopf* Das Mädchen sagte, sie wollte etwas erledigen und hatte nur vergessen, das Amara zu sagen...*Amara überlegte* Warum war die Dame so verärgert? Sie hatte sie keinesfalls abgewiesen, ihr nur die Lage der Dinge erklärt...vielleicht war es ja falsch gewesen, so unverblümt nach Geld zu fragen, aber Amara war nunmal geradeheraus und nicht immer sehr geschickt im Umgang mit Menschen, da diese meist ihre Nähe mieden und sie deshalb sich auch zurückzog. Wie sollte es nun weitergehen? Amara wusste ja nicht, was Antje vorhatte und dachte, diese hätte sich aus dem Staub gemacht. Es war ja auch nicht sehr höflich, einfach so davon zu rauschen. Aber Amara blieb nicht viel Zeit zum grübeln, sie musste heute wieder hinaus und gegen die Monster kämpfen. So ging das nicht weiter...Amara konnte nicht immer zu Hause bleiben! Nach einem letzten Blick auf die Kinder zog sie ihre Rüstung an und nahm ihre Schwerter. Aber ihre Gedanken blieben hier zurück...da wo ihr Herz war.
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#19

Beitrag: # 28630Beitrag Antje »

*Auf dem Weg zum Kinderheim kam sie an der Backstube der Stadt vorbei. Ein leckerer Duft nach frischem Brot und Kuchen stieg ihr in die Nase und sie konnte nicht widerstehen...sie ging hinein und kam mit einem großen Kuchenpacket und einem Beutel mit Rosinenbrötchen wieder heraus.
Als sie auf die Straße trat, lief sie fast in eine Dame hinein, wollte sich schon beschämt entschuldigen und erkannte dann eine gute Freundin! Sie freute sich sehr, da sie sie lange nicht mehr sah...
Man plauderte über dies und das und dann erzählte sie ihr über ihre Pläne mit dem Kinderheim. Die Freundin war sehr begeistert und als erste Starthilfe gab sie ihr einen Beutel mit Goldmünzen mit. Sie versprach, in den nächsten Tagen mit zu klein gewordener Kleidung ihrer Kinder zum Heim zu kommen.
Das war doch ein erfolgreicher Tag bisher! Beschwingt ging sie weiter und hoffte, dass sie nicht wieder irgendwelche Hiobsbotschaften erfahren musste...
Im Heim angekommen, packte sie unter großem Hallo den Kuchen aus. Eins der Mädchen kochte einen Tee dazu und die Kinder schlangen Kuchen und Brötchen in sich hinein. Man merkte, dass süße Sachen für sie bisher eine Seltenheit waren.
Die Kinder gingen spielen und sie goss sich noch einen frischen Tee ein, legte eine Hand auf das Pergament des Bürgermeisters in ihrer Tasche und wartete geduldig auf Amara...*
Zuletzt geändert von Antje am So 14. Apr 2013, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
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#20

Beitrag: # 28632Beitrag Amara »

Als Amara ihr Tagwerk etwas lustlos erledigt hatte, versuchte sie noch, ein Wildtier zu jagen, damit sie Fleisch bekamen. Aber so richtig Glück hatte sie nicht, sie konnte ja nicht schiessen oder zaubern und so blieb ihr nur, sich lautlos anzuschleichen und dann zuzuschlagen. Nur leider ging das nicht, weil es noch nicht richtig dunkel war. Amara wollte aber nicht bis Anbruch der Dunkelheit im Wald bleiben. Sie wollte nach Hause zu den Kindern und hoffte, Antje würde etwas hören lassen. Der Gedanke beflügelte sie, so das sie unwillkürlich schneller ging. Als sie auf das Haus zukam, sah sie schon die spielenden Kinder davor. Nanu? sonst waren sie um die Zeit im Haus und schlichen um den Esstisch herum in Erwartung der Abendmahlzeit. Die Kinder sahen Amara und rannten auf sie zu...*Tante Amara... die nette Dame ist wieder da und hat uns leckere Sachen mitgebracht* riefen sie. Amara sah es wohl an den klebrigen Finger und den verschmierten Mündern.* Na da habt ihr aber etwas Gutes bekommen* lachte sie. Nun wollte sie aber schnell ins Haus, die Rüstung von sich werfen und hören, was Antje zu berichten hatte! Geb Gott, das es etwas Gutes war....war ihr letzter Gedanke, ehe sie die Tür öffnete.
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Antje
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#21

Beitrag: # 28747Beitrag Antje »

*Als sie die Tür klappen hörte, sprang sie auf! Sie lief Amara entgegen und wedelte lächelnd mit dem Pergament in der Luft herum. Sie hielt ihr das Papier vor die Nase und sprach:*

"Bitte lest es! Der Bürgermeister ist einverstanden, das unbewohnte Grundstück hier nebenan dem Kinderheim zur Verfügung zu stellen! Das alte, vermoderte Haus ist wohl nicht mehr nutzbar, vermute ich...aber das sollte ein Handwerker besser beurteilen können. Dann wird es eben abgerissen, das dürfte nicht teuer werden!
Der Zaun zwischen den Grundstücken wird weggenommen und das Kinderheim einfach an der Seite erweitert!
Der Bürgermeister hat eingesehen, dass der finstere Wald nicht der geeignete Platz ist, um kleine Kinder aufwachsen zu lassen! Dort ist es viel zu gefährlich für die Kinder!
So können alle an gewohnter Stelle bleiben und ein Anbau wird wesentlich preisgünstiger als ein Neubau im Wald! Dann ist auch viel Platz auf der großen Fläche für einen Spielplatz für die Kinder und der Garten groß genug, um Gemüse anzupflanzen. Ich hab mir den Garten nebenan schon angeschaut. Da gibt es mehrere Obstbäume am Rande, die reichlich Früchte tragen!
Was haltet Ihr nun davon? Klingt das nicht wunderbar?
Etwas Gold als Spende hab ich auch noch ergattern können..."

*Sie musste erst einmal zu Luft kommen, denn sie redete sozusagen ohne Punkt und Komma. Nun wartete sie gespannt auf die Antwort von Amara...ob sie nicht wieder ein Härchen in der Suppe finden würde...
Für sie klang die ganze Sache ganz einfach und auch finanzierbar. Zur Bestätigung griff sie nach dem Beutel mit Goldstücken und bewegte es in ihrer Hand, dass die Münzen fröhlich im Beutel klimperten...
Wie das Schreiben des Bürgermeisters zu Stande kam, davon brauchte sie Amara nichts zu sagen...mit einer Erpressung eines hohen Herren musste sie nicht belastet werden. Bei der Erinnerung daran musste sie wieder ein klein wenig schmunzeln. Es hatte Nerven gekostet aber es hatte sich doch gelohnt!*
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#22

Beitrag: # 28753Beitrag Amara »

Amara fuhr erschreckt zurück, als Antje ihr so geschwind entgegen sprang...dann lauschte sie erstaunt deren Redeschwall und sah dabei auf das wedelnde Pergament. Das schienen ja wirklich gute Nachrichten zu sein..ein Lächeln stahl sich auf Amaras müdes Gesicht. Sie glaubte garnicht, was sie da hörte...so einfach sollte das sein? Und wieso hatte der Bürgermeister dieses Pergament unterschrieben? Amara wagte nicht, Antje danach zu fragen. Dann fiel ihr ein, das Antje sagte, der Bürgermeister schulde ihr noch einen Gefallen und das genügte ihr fürs erste. Als Antje fertig war mit ihrem Bericht, sprach Amara zu ihr: *Liebe Antje, ich bin Euch so dankbar für Eure Hilfe! Nun fällt mir doch wirklich ein Stein vom Herzen. Das hätte ich nicht zu hoffen gewagt, ich war so enttäuscht, das sich ausser Euch niemand zum helfen gemeldet hat und finde die Gleichgültigkeit der Bürger erschreckend und ich denke, ihr seid da ganz meiner Meinung. Aber darüber wollen wir jetzt nicht sprechen...nun setzt euch doch erstmal, meine liebe.* Bei den Worten drückte sie Antje auf einen Stuhl und ging in den Keller, um Wein zu holen, wovon sie Antje auch einen Krug anbot, was sie sonst niemals machte. Ihr Wein war ihr heilig...dann schaute sie in die Küche, wo Idhren mit einem der neuen Dienstmädchen am Kochen war. Das zweite Mädchen war draussen und beaufsichtigte die Kinder, was auch mit erstaunlicher Ruhe ablief. Amara staunte...dann fragte sie, was es zu essen gäbe und wann es denn fertig sei. Idhren antwortete, es sei gleich fertig und es gab saftigen Schinken mit Kartoffelbrei, gebratene Zwiebeln und zum Nachttisch sogar Schokopudding. Amara lief das Wasser im Munde zusammen. Idhren bat sie, den Kindern noch nichts von dem Pudding zu sagen, sonst geraten die ausser Rand und Band, sie hatten seit Jahren keinen Pudding mehr bekommen! Amara ging zurück zu Antje und bat sie, mit ihnen zu essen. Das war sie ihr ja wohl schuldig nach allen ihren Mühen.
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#23

Beitrag: # 28754Beitrag Antje »

*Erleichtert sank sie auf ihrem Stuhl zurück. Sie atmete tief ein und wieder aus...das war gut gelaufen! Etwas ängstlich hatte sie schon auf die Reaktion von Amara gewartet, denn bisher kam ihr Engagement wohl nicht so besonders gut an...wahrscheinlich war sie wieder mal zu eifrig vorgeprescht und hatte zu schnell reagiert, ohne das vorher abzusprechen.
Viele Gedanken schwirrten ihr schon wieder im Kopf herum, wie man was und wo verändern und verbessern könnte...alles musste schnell getan werden, um das Schicksal der lieben Kinder zu erleichtern.
Als sie hörte, dass sie zum Essen eingeladen wurde, stimmte sie freudig zu. Das würde sie sich nun nicht mehr nehmen lassen!
Im Esszimmer hörte sie die Töpfe und Pfannen klappern und ein leckerer Duft zog bis zu ihnen herüber. Da merkte sie, dass sie doch ganz schön hungrig war!
Sie stand auf, ging auf Amara zu, legte eine Hand auf ihren Arm und sprach lächelnd:*

"Gerne nehme ich Euer Angebot zum Essen an! Aber ich schlage vor, Ihr legt vorher Eure Rüstung ab...sonst wird es schwierig, am Tisch zu sitzen!"

*Leise kichernd ging sie dann in den Essraum.*
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#24

Beitrag: # 28755Beitrag Amara »

Amara musste kichern...natürlich, die Rüstung! Das war sonst das erste, was sie tat, wenn sie nach Hause kam. Aber heute war ja kein normaler Tag...sogar die Schwerter hatte sie noch in der Hand. Das dürfte eigentlich nicht passieren, viel zu gefährlich wegen den Kindern! Amara entschuldigte sich vielmals bei Antje und freute sich, das sie diesmal zum Essen bleiben wollte. Amara rief die Kinder herein und prüfte, ob ihre Hände gewaschen waren, was erstaunlicherweise der Fall war. Diese neuen Dienstmädchen schienen wirklich gut und verlässlich zu sein. Amara atmete auf...auch Idhren schien viel erholter zu sein und sang sogar in der Küche. Amara wusste garnicht, das sie singen konnte! Inzwischen kamen die Kinder heran und setzten sich ordentlich auf ihre Plätze. Auch Antje schien Hunger zu haben und da kam schon Idhren mit dem Essen und stellte es auf den Tisch. Auf einer Platte lag fein säuberlich in Scheiben geschnitten, der saftige Schinken, in einer Schüssel goldgelber Kartoffelbrei, wie es aussah, mit Milch und Butter gemacht. Dazu ein Berg voll würzig riechender gebratener Zwiebel! Alle fielen gierig darüber her und es schmeckte himmlisch. Die Kinder guckten enttäuscht, als ihre Teller leer waren. Idhren schmunzelte und erhob sich, um den gut versteckten Pudding zu holen. Die kinder trauten ihren Augen nicht...ein riesiger Schokoladenpudding stand da mitten auf dem Tisch. Keiner wagte sich zu rühren, bis Miro vorsichtig mit dem Finger daran stupste und fragte, ob der echt sei? Alle lachten und dann wurde der Pudding angeschnitten und jeder bekam seinen Teil. Nachdem sie fertig waren und Amara gegen ihre Gewohnheit nur einen leisen Rülpser getan hatte wandte sie sich Antje zu. *nun ich hoffe, es hat euch geschmeckt? Wie wollen wir denn jetzt weiter verfahren? Habt ihr eine Idee?*
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#25

Beitrag: # 28861Beitrag Amara »

Amara bekam leider keine Antwort auf ihre Frage, da Antje wohl zuviel gegessen hatte und dann noch der süsse Pudding....jedenfalls musste Antje plötzlich würgen und stürzte aus dem Haus. Amara musste grinsen....ging dann langsam hinterher und fand Antje an der Hausecke hinter dem Gebüsch, wo sie sich die Seele aus dem Leib kotzte. Nunja...so war das nicht gedacht, aber es ließ sich nunmal nicht ändern. An dem leckeren Essen konnte es nicht gelegen haben, wahrscheinlich hatte Antje ein anderes Problem...war sie vielleicht schwanger? Das würde sie wohl heute nicht erfahren, denn Antje schwankte davon und rief noch, sie müsse sich jetzt hinlegen und werde sich wieder melden, wenn es ihr besser ginge. Hmmmm *Amara überlegte* Nun musste sie wohl die Sache allein in die Hand nehmen! Leider hatte sich niemand mehr gemeldet, um ihr zu helfen, obwohl das Pergament noch an der Stadtmauer hing. Amara schaute jeden Tag danach. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Dann machte sich Amara auf den Weg zu der Werkstatt des Zimmermannes und bat ihn, die Arbeit am Anbau des Kinderheimes zu beginnen. Die Bretter dazu hatten sie ja schon abgeladen und die Genehmigung des Bürgermeisters hatte sie auch! Dann verhandelte sie mit dem Zimmermann über den Preis für die Arbeiten...wobei dieser sichtbar errötete und sagte, er würde nur sehr wenig Geld nehmen, denn schliesslich müsste man den Kindern ja helfen und so....*Amara kicherte* Ach auf einmal...nur weil sie ihm das Schreiben des Bürgermeisters unter die Nase hielt! Was ein Stück Papier doch so bewirkte. Der Zimmermann versprach, gleich am nächsten Tag an die Arbeit zu gehen. Amara freute sich...nun musste sie noch eine Lösung für ein paar Tage finden, wo sie die Kinder solange unterbringen konnte, bis das Haus fertig war. Keiner der ach so ehrbaren Bürger von Lichthafen würde die Kinder bei sich aufnehmen! Oft genug hatte sie in ihre abweisenden Gesichter gesehen! Sie zerbrach sich den Kopf, bis sie eine Idee hatte. Dort würde sie wahrscheinlich nicht abgewiesen... Gesagt, getan und Amara machte sich auf den Weg zu den Druiden.
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