~Unzählige Tage vergingen, wie oft sie sich nach ihm gesehnt hatte konnte sie kaum mehr zählen.
Jedes Stück in ihrer kleinen Höhle schien plötzlich an Kiranum zu erinnern.
Dort hatte er gesessen, auf ihrer Liege in dessen Kissen sie sich jeden Abend kuschelte ,
hatten sie sich unzählige Male geliebt udn sie bildete sich ein das sein Duft noch immer dort war.
Der kleine Raum schien den Zauber ihrer Liebe zu halten. Nach ein paar Tagen erst hatte sie sich erlaubt den Becher,
sein Besteck zu säubern.Es war merkwürdig, doch überkam sie ein schlechtes Gewissen dabei,
so als würde sie damit auch Ihn ein Stückweit aus ihrem Leben entfernen, was ja man gar nicht in Frage kam.
Seid ein paar Tagen konnte sie wieder jagen. Der Sommer schien sich anzukündigen und langsam war es an der Zeit ihre Fallen aufzustellen.
Die Träumereien mussten aufhören, denn wenn sie den Winter hier überleben wollte, musste sie an ihre Finanzen denken ,
wobei sich Felle und Fleisch der Tiere hier im Wald förmlich anboten.
Immer schon achtet Mallerin darauf keine Jungen zu erlegen. Ja, da war sie ganz Frau.Zu schön war es, ihnen beim herumtollen und aufwachsen zuzusehen.Lediglich Jene, die krank oder gar angeschlagen waren und eh nicht überlebt hätten waren ihre Beute.
Zugegeben, geschundene Felle ergaben nicht viel Gold am Ende, doch für sie reichte es.
So hang an diesem Tage schon ein Kaninchen, ein Fasan und ein kleiner Fuchs an ihrem Band.
Erschöpft aber zufrieden sass Mallerin auf einem Stein nahe des Baches um das Blut von ihren Händen zu waschen.
Sie hasste nichts mehr als ein erlegtes Tier nicht gleich auszunehmen. Niemals würde sie es erst mit sich herum tragen,
damit es unterwegs ausbluten konnte. Ihre Behausung lag ein Stück nun weg, sie hatte also noch einiges vor sich,
doch die Sonnenstrahlen waren erholsam nach dieser kleinen Jagd. Sie war zufrieden mit ihrer Ausbeute,
wenn das so weiter ging wäre nach wenigen Wochen der Winter schon gerettet und sie konnte weiter jede
Goldmünze sparen um vielleicht eines Tages doch ein kleines Anwesen zu kaufen das sie dann bebauen und bepflanzen würde.
Wie gern würde sie ihr eigenes Heim haben, morgens auf der Terasse sitzen um in die Ferne zu sehen, doch...das war die Zukunft.
Im Hier und Jetzt, kontrolliert sie gerade ihre Lederriemen an den Handgelenken. Sie durften nicht rutschen,aber auch nicht nass sein,
dann würden sie scheuern und die Haut darunter wund werden.Ihr langes Haar war während der Jagd aus dem gebundenen Zopf zerzaust,
so das sie es öffnete und über die gegenüberliegende Schulter legte, es würde gleich wieder im Band gefangen sein.
Für manch Wesen war sie zu spärlich bekleidet, sicherlich auch in diesem Augenblick, denn sie hatte sich für ihre ledernde Sachen entschieden.
Bei der Jagd waren sie sehr praktisch.Sie lagen eng an,gaben kaum ein Geräusch von sich und baumelten nicht wie jeder Stoff unsinnig umher.
Doch für manch ''Lady'', die ihr mit ihrem Sonnenschirmchen und nobel gekleidet ab und an begegneten auf den Wegen,
war sie sicherlich ein Dorn im Augen, denn Mallerin zog nicht selten die Blicke dadurch auf sich.
Heut aber war ihr das egal, gerade in dem Augenblick sowieso, denn sie schnürt nun Bänder der Beine
und geniesst sichtlich noch vor dem nächsten Aufbruch ein wenig die Sonne und das kühle Wasser das ab und an am Stein heraufspritzt.~