Eine längst vergilbte Schriftrolle, von der Zeit und dem Staub angegriffen, ließ ihn für einen Moment verharren. Die Neugierde übermannte ihn. Es war niemand zu Hause und niemand würde ihn sehen. Seth griff nach der Rolle und entrollte sie. Was er las war ihm mehr als vertraut. Es war lage her, vielleicht viel zu lange. Die Erinnerung übermannte ihn und doch las er dieses vergilbte Stück Zeitgeschichte erneut.
| Kopfgeld
Ab dem heutigen Tage wird ein Kopfgeld in höhe von 10000 Goldstücken auf jeden Kopf der Familie Ragnar bezahlt. Jeder erfolgreiche Hinweis auf den Verbleib der Familie wird mit 500 Goldstücken belohnt. Die Familie Ragnar wird beschuldigt, ehrenwerte Bürger des Landes Althea betrogen, verraten und ermordet zu haben. Diese Familie ist dem Ansehen des Königreiches ein Dorn im Auge und muss ausgelöscht. Der König | | |||
*Die Zeit der Verfolgung war eine harte Zeit für Lenari und Seth...waren sie zu dieser Zeit noch jung...gerade erwachsen geworden. Der Segen Ogrimars wurde erst gesprochen und beide, ihren kommenden Aufgaben noch nicht völlig bewust , freuten sich auf ein langes Leben.
Seth packte die Rolle mit ganzer Kraft, er zerdrückte sie , wollte sie in seiner Hand vernichten als ihm die Erinnerungen wieder vor Augen traten.
Es war ein harter Winter. Die ganze Familie Ragnar hatte sich in ihrem Herrenhaus in Silberstreif zusammen gefunden. Plötzlich stieg Rauch, stechender beissender Rauch aus dem oberen Stockwerk auf.
Panik stieg auf und blind ob ihrer sterblichkeit versuchten die Familienmitlgieder aus dem Haus zu flüchten. Zu spät erst hörten sie den Mob,welcher vor der Türe stand. Zu spät erst begriffen sie,das sie in der Falle saßen.
Remondis, Lenaris und Seths Vater handelte bedacht und schnell. Er packte seine Kinder und zog sie hinauf zum Dachstuhl, entgegen allen Rauchs und aller Flammen welche mittlerweile alle Hauswände bezüngelten. Er gab beiden eine Kuss auf die Stirn ehe er das Fenster des Dachstuhls öffnete und beide an dem Flaschenzug, ehemals für Heu und andere Waren vorgesehen, in die kälte aber doch in das leben hinunter lies.
Seth und Lenari mussten darauf mit ansehen wie das Haus verbrannte und wie der tobende Mob vor der Gebäude, jeden daran hinderte hinaus zu kommen.
Seth schmiss die Rolle wieder in die Kiste zurück, Tränen in den Augen.
Einen Augenblick später öffnete sich die Türe und Lenari stand vor ihm. Erst erstaunt,dann erfreut und dann wieder besorgt blickte sie ihn an. Sie kam ein Stück näher und nahm ihren Bruder in den Arm.*
Was ist los geliebter Bruder?
*Seth sah ihr in die Augen und empfand wärme, freude ...*
Sag mir...Erinnerst du dich noch an unseren Schwur? An das Gelöbnis für das Leben des Ewigen?