Die verlorenen Schriften

[Vaboris van Darc]

Mein Herr sie sind hier, lasst uns verschwinden.

Ertönte die Stimme seines treuen Gefährten.

Es ist nicht hier

Stammelte der Magus zu sich selbst, beide Arme dabei auf den Buchtständer vor sich gestützt auf dem das Objekt seiner Begierde hätte sein sollen.

Ich bitte euch, sie werden uns erwischen

Drang es erneut an sein Ohr, Vaboris jedoch hatte ganz andere Sorgen. Mit geballter Faust lies er seinem Gefühlsausbrach freien Lauf.

SO EIN MIST

Während die Beiden sich noch im Inneren der verborgenen Kammer des antiken Tempels aufhielten, versammelten sich draussen die Tempelwächter, bereit einzudringen.

Dort drin sind sie, macht euch bereit!

War es von der anderen Seite des Eingangs zu vernehmen, als auch solgeich mit einem lauten Rumms die aus Holz gefertigte schwere Tür aufschnellte. Sofort drangen einige Männer ein und versperrten formiert den einzigen Ausweg. Gemächlich drehte sich Vaboris zu den Wächtern um, zählte kurz durch. Acht hatte er gezählt, ein verschmitztes Lächeln dabei aufgelegt.

Wie nett, eine eigene Leibgarde um mich nach draussen zu geleiten!?

Ihr habt euch selbst zum Tode verurteilt Narr, diese heiligen Hallen sind für euresgleichen Augen nicht erschaffen worden, ihr werdet schon bald eure Hinrichtung erfahren!

Ist dem so!?

Entgegnete der Magier seinem gesprächsfreudigen Gegenüber, welcher es wagte seine drohenden Worte an ihn zu richten.

Noch habt ihr die Chance mir aus den Augen zu gehen und unverseht zu euren Frauen und Kindern zurückzukehren.

Genug, ergreift ihn!

So der Befehl ausgesprochen war, stürmten die beiden ersten Angreifer auf ihn zu. Vaboris rührte sich nicht, einzig seine rechte Hand erhob er aus der sogleich zwei brennende...einem Pfeil ähnliche... Geschosse ausbrachen. Hart knallten die Angreifer zu Boden, die nächsten versuchten ihn zu fassen. Mit einem Reflex wich er zu seiner Rechten aus, entging dem Schwerthieb um sogleich eine Salve aus flammenden Bällen abzufeuern. Es blieben nur noch Drei welche nun sichtlich Respekt vor den magischen Künsten hatten. Nur zögerlich traute sich ein weiterer heran, doch unkontrolliert und ängstlich wie die Attacke ausgeführet wurde war es ein leichtes diese zu kontern. Geschickt umkurvte Vaboris seinen Kontrahenten um zunächt die Beiden dahinterstehenden mit einem Feuerstoß niederzustrecken. Rasch wandte sich der letzte Wächter zu jenem in Kampfeslust verfallenen Magier welcher ihm fast Nase an Nase gegenüber stand.

Sein Gefährte hingegegn schien die Aussicht aus seiner sicheren Ecke zu genießen, aber Hilfe hatte Vaboris ohnehin nicht nötig. Einen Moment lang hielten alle Zwei inne, ein ängstlicher Wächter stand einem entschlossenen Magus gegenüber, vielleicht hätte ein Blatt noch zwischen den Beiden Platz gefunden.

Ich an deiner Stelle würde mich rasch entscheiden.

Entfuhr es Vaboris in rauem Ton, der den stinkenden Atem jenes Schwertschwingers, sicherlich keine weiteren Sekunden ertragen würde ohne ihm weh zu tun. Sogleich trat er ein Stück zur Seite, dem Magier andeutend das er passieren können.

Zu freundlich.

Kam es seinerseits gewohnt arrogant.

Mestor!? Wir gehen.

Befahl er seinem Gefährten der sich das nicht hat zwei mal sagen lassen. Mestor hatte viele Talente, die Selbstverteidigung war keines davon. Mit zügigen Schritten eilten die Zwei den langen Saal wieder hinauf.

Habt ihr sie getötet!?

Ihre Zeit wird kommen, jedoch nicht durch meine Hand.

Entgegnete er knapp. Töten war nicht seine Art, wenngleich er oft dazu herausgefordert wurde. Mit der Zeit hatte Vaboris gelernt seine Kräfte zu kontrollieren, die Sterblichen welche er auf seinen Reisen antraf waren zerbrechlich....schwach...kein Vergleich zu den Menschen und Seraphen in seiner Heimat.

So die Beiden den antiken Tempel verlassen hatten fuhr sich der Magier rasch und eitel durch sein schwarzes stets gepflegtes Haar. Das sein Mantel beim Kampf in Mitleidenschaft gezogen wurde konnte er verkraften, hauptsache die Frisur saß.

Brechen wir auf, die Suche geht weiter

[Vaboris van Darc]

Einige Tage nach den Ereignissen im Tempel hatten Vaboris und Mestor ihr Nachtlager weit nördlich aufgeschlagen. Während Mestor seinen wohlverdienten Schlaf hielt, wachte der Magus schlaflos am Feuer. Viele Monde waren bereits seit seiner Abreise aus Althea vergangen, vieles hatte man erlebt. Als er zum ersten mal von den Schriften hörte hatte er nichts anderes im Sinn als sie irgendwann in seinen Händen zu halten...sie zu studieren...zu verstehen. Möglicherweisse war es nur ein Mythos oder gar ein Hirngespinnst dem er hinterherjagte, doch solange auch nur ein Funken Hoffnung bestünde das es wahr sei, würde Vaboris die Suche nach jenen nicht aufgeben.

Seit damals hatte der Magier sich sehr verändert, vorallem die letzte Begegnung mit Nijan hatte ihn geprägt. Ausgerechnet sie mit welcher er nie einen guten Stand hatte, fühlte er sich zuletzt doch am nähesten. Man konnte meinen ihre Einstellung zu den Dingen hätte ein wenig auf ihn abgefärbt, wenngleich er es niemals zugeben würde. Und da war noch sie...
...seine Herzensdame für die er bereit gewesen war seine bisherige Lebensweisse über den Haufen zu werfen. Die Gedanken an sie waren klar definiert, solange er sie wiedersehen könne würde er niemals sein Leben bei der Suche riskieren, schließlich war da noch etwas das längst überfällig gewesen war. In seiner Hand hielt er jenen Ring welcher er ihr unter aufrichtigen Gefühlen schenken wollte, auf das die Beiden auf ewig vereint werden würden. Noch lange hatte Vaboris sich seinen Gedanken hingegeben ehe er den Ring wieder sorgsam verstaute und versuchte wenigstens ein wenig Schlaf zu bekommen.

Schon sehr früh sollte die Reise weitergehen, ihr nächstes Ziel....

[Vaboris van Darc]

...war der Nordpalast. Weit im eisigen Norden herrschte ein Mann namens Sideros, ein erfahrener und mächtiger Magus zu gleich. Es würde nicht leicht werden Zugang zu seinem Palast, geschweige denn zu jenen erhofften Informationen zu kommen welche Vaboris so dringend benötigte. Wenige Stunden später erwachte Mestor, sein Herr war längst wieder auf den Beinen und hatte schon alles zum Aufbruch vorbereitet.

Mach dich ein wenig frisch, nimm dir etwas vom Proviant danach ziehen wir weiter. Von hier aus dürfte es einen halben Tagesmarsch dauern bis wir den Palast erreichen.

Sprach Vaboris zuversichtlich und nickte ihm zu.

Ich hoffe doch du hälst durch!? Sobald wir angekommen sind sollst du eine Verschnaufpause bekommen, bis dahin bin ich auf dich angewiesen.

Aber gewiss mein Herr.

Antwortete Mestor sichtlich müde, eine Pause vom vielen Reisen konnte ihm wahrlich nicht schaden.

So auch Mestor bereit war marschierten die Beiden los, ihr Weg führte sie geradewegs durch einen schmalen Gebirgspass. Die Temperaturen wurden zunehmend niedriger, je weiter sie gen Norden reisten. Am Ende des Gebirgpasses erwartete sie eine weite offene Schneelandschaft, von dort aus ging es nurnoch der Nase nach. Um nicht zu erfrieren legte der Magus eine wärmende Aura um sich und Mestor, einer der vielen Vorteile wenn man die Kunst der Feuermagie beherschte, in kalten Gegenden drohte man niemals der Kälte zu erliegen, anders hingegegn das junge Rehkitz das sich wohl in diese gegend verirrt hatte. Es schien als hätten die Temperaturen den Leichnahm des Tieres regelrecht konserviert, ein Verwesungsprozess fand nicht statt.

Jetzt könnte es etwas ungemütlich werden

Stellte Vaboris nun fest und deutete gen Himmel. Mestor folgte seiner Handbewegung mit den Augen und seufzte entnervt auf.

Wir sollten unser Tempo erhöhen ehe wir eingeschneit werden, einem Schneesturm werden wir kaum trotzen können.

[Vaboris van Darc]

Sorgsam zog Vaboris den langen schwarzen Mantel enger, Mestor maschierte dicht hinter ihm. Während sich der Himmel immer mehr verdunkelte blieb der Magier stehen, lauschte dem stärker werdenden Wind.

Etwas stimmt nicht

Musste er feststellen und versuchte sich zu konzentrieren.

Was meint ihr!?

Hörst du das nicht!?

Mestor lauschte aufmerksam, konnte jedoch nichts ungewöhnliches feststellen, sein Kopfschütteln bestätigte das.

Wir sind nicht allein

Schließlich registrierte auch Mestor ein leises Kichern im Wind. Besorgt blickte er sich um, im stärker werdenden Schneefall war jedoch nichts zu erkennen.

Bleib dicht bei mir, nicht stehen bleiben

Zügig und aufmerksam versuchte Vaboris Mestor und sich durch das Unwetter zu leiten, die Sicht vorraus wurde immer unklarer, das Kichern welches man nun eindeutig einer jungen Frau zuordnen konnte hingegen...immer deutlicher. Vabo spührte deutlich die Präsenz einer magischen Energie, durch Wind und Unwetter konnte er die Richtung jedoch nicht ausmachen.

Wir sind geradewegs in eine Falle gelaufen.

Sprach Vaboris beim umdrehen, doch niemand war mehr bei ihm der seine Worte hätte vernehmen können. Mestor war verschwunden!

[Vaboris van Darc]

Mit einer schnellen Bewegung legte Vaboris seine Arme frei, welche den Mantel rasch an den Seiten nach hinten beförderte. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er die Umgebung, jedoch nichts zu sehen. Die Präsenz war verschwunden, ebenso von Mestor keine Spur. Abdrücke im Schnee waren Fehlanzeige, jenes ungemütliche Wetter verwischte sämtliche möglichen Fußabdrücke. Weit konnten die Zwei jedenfalls nicht gekommen sein, das Verschwinden Mestor´s hatte sicherlich etwas mit jener merkwürdigen Anwesenheit zu tun welche er noch vor einem kurzen Augenblick gespührt hatte. Mit diesen Gedanken bahnte sich Vaboris den Weg vorran, mitten durch den Schneesturm hindurch. Die Intensität des entstandenen Klimas verlangte seine wärmende Aura zu stärken, mit jedem Schritt den er machte, schmolz auch das kühle Weiß unter seinen Füßen. Es konnte nicht mehr weit sein, aus der Ferne waren die Lichter des umliegenden Dorfes zu erkennen.

[Vaboris van Darc]

Am Eingang des Dorfes hielt der Magus kurz inne, es war verblüffend. Das Dorf war zwar ebenfalls eingeschneit doch der Sturm lies selbiges völlig unversehrt. Spätestens hier war klar das eine magische Kraft versuchte, ungebetene Gäste fernzuhalten. Nur wenige Menschen waren in den Gassen unterwegs, Vaboris folgte zunächst dem goldenen Mittelweg in Richtung Palast. Aus sicherem Abstand begutachtete er das bemerkenswerte Bauwerk, es war vollständig aus Eis errichtet. Nie zuvor hatte er Vergleichbares zu Gesicht bekommen.

Von seinem Standpunkt aus, verschaffte Vaboris sich einen Eindruck über die Anzahl an Männern welche den Palast bestens bewaffnet bewachten. Es war ein Ding der Unmöglichkeit dort einfach hinein zu maschieren, doch irgendwie musste er sich einen möglichst sicheren Zugang verschaffen. Zunächst entschloss er sich erstmal im Gasthaus umzusehen, gerade die Trinker waren offen für jegliche Art an Information, solange man genug Gold mit sich führte. Als der Magier die Räumlichkeiten betrat, hatte er einen Moment lang die volle Aufmerksamkeit der anwesenden Gäste. Seine Art sich zu kleiden hatte sicherlich wenig damit zu tun, wenngleich er einen eigenen Geschmack hatte. Nein, die Bewohner hatten wohl wenig für Reisende übrig...die Gesichter sprachen Bände.

Ohne sich groß darum zu kümmern nahm Vaboris an einem der freien Tische Platz um sich auch sogleich ein Schankweib herbei zu winken. Die Frisur gerade wieder in Position gerückt, hatte man ihm seine Bestellung abgenommen und wenige Minuten später serviert. Gerade als er die Bezahlung aus seinem Beutel fischen wollte wurde er unterbrochen.

Das geht aufs Haus der Herr.

Vielen Dank

Entgengete er freundlich.

Was verschafft mir die Ehre!?

Rasch deutete sie zum Tisch Gegenüber am Fenster an dem eine Frau saß, welche ebenfalls einen ganz eigenen Geschmack in Sachen Kleidung zu haben schien. Sie war hübsch, keine Frage. Kurz musterte er jene Fremde, schönes lockiges Haar, nicht zu lang, gerade bis zu den Schultern wie er es eigentlich bevorzugte. Als der Magier sich erhob um sich zu ihr gesellen, stach ihn dabei das natürliche blaue Haar welches ihre ebenso Saphirblauen Augen untermalte. Für den Anspruchsvollen Mann welcher Vabo eindeutig gewesen war, PERFEKT!

Ihr scheint sehr gastfreundlich zu sein, habt Dank MyLady.

So waren seine Worte ehe sie nickte und ihn anlächelte, ihm dabei andeutete sich zu setzen.

[Vaboris van Darc]

Ihr müsst wissen, wir haben sehr selten Besuch von Ausserhalb und meine Neugier hält sich nur schwer in Grenzen

So waren die ersten Worte jener Fremden welche sich nicht scheute Augenkontakt zu halten. Es hatte etwas kühles...verruchtes....schon beinahe wie ein wildes Tier das man zu lang in Gefangenschaft gehalten hatte. Und diese Lippen...

Zugegeben, ihre Reize welche sie ohne Bedenken offen zur Geltung brachte, hatten eine anziehende Wirkung auf unseren jungen Magier, doch auch er konnte dieses Spiel spielen, zweifellos.

Was führt euch in diese Gegend?

Tat sie weiterhin ihr Interesse kund.

Ich bin seit einiger Zeit auf der Suche nach etwas und bei meiner Suche ist mir...versehentlich...etwas abhanden gekommen.

Machte Vaboris klar ohne in Details abzuschweifen.

Tatsächlich? Was könnte ein Mann eures Formates denn so dringend begehren um sogar diesem Klima zu trotzen?

Offensichtlich hatte sie keine Hemmungen ihm zu schmeicheln, weiterhin hielt sie ihn im Blick als wollte sie ihn damit festnageln. Ein für seine Verhältnisse bescheidenes Lächeln zierte einen Moment seine Lippen, doch war es bekanntlich die List eines Teufels, so zu tun als ob es ihn nicht gäbe.

Neugierde...MyLady.

Mehr Bedarf es nicht an Erklärung, sie hatte sicherlich schnell verstanden wie "ein Mann seines Formates" funktioniert.....oder auch nicht!?

Verzeiht, ich habe mich noch nicht vorgestellt.

Fügte er schließlich an nachdem auch sein Met etwas Aufmerksamkeit bekommen hatte.

Vaboris, aus dem Hause van Darc.

Seiner Vorstellung folgte ein sachtes Nicken.

Und mit welchem Namen haben eure Eltern dieses zarte Wesen gesegnet?

Abwartend gönnte der Magus sich erneut einen kräftigen Schluck, beide hatten wohl das gleiche Ziel, doch wer von Beiden war nun der Jäger?

[Vaboris van Darc]

Miradoria

Betonte sie mit lieblicher Stimme.

Doch lasst uns die Förmlichkeiten für einen Moment vergessen, ihr steht in meiner Schuld, darum seid ihr mir noch ein wenig eurer Zeit schuldig.

Kaum ausgepsrochen erhob sich Miradoria, fuhr mit ihrer Hand über die Seine, mit einem Zwinkern deutete sie an, ihr folgen zu sollen, sein Met blieb zurück.

Welch Verschwendung

Murmelte der Magus vor sich hin, erhob sich jedoch rasch und folgte ihr.

Ich hoffe doch ihr mögt Spaziergänge in der Nacht.

Aber natürlich ! Welcher Mann liebt das nicht? Ging es ihm dabei durch den Kopf, seinem Gesichtsausdruck konnte man klar entnehmen, ER nicht. Doch was tut man nicht alles wenn die Begleitung einen solchen Charme verspüht wie Miradoria es tat. Gemeinsam verließen sie die Taverne um langsamen Schrittes das Dorf in Richtung Osten zu verlassen.

Ihr scheint euch hier gut zurechtzufinden.

Musste Vaboris feststellen der ihr lediglich folgen konnte.

Ich verbrachte mein bisheriges Leben hier, wurde hier geboren und habe auch vor hier eines Tages zu...

Jenen Satz hatte sie nicht vollendet, etwas skeptisch musterte der Magus sie. "Heiraten" wäre wohl eine passende Vollendung gewesen, doch jemand mit den Augen einer Raubkatze würde sich wohl kaum ewig binden. Sie verbarg etwas, doch das tat schließlich auch Vaboris.

Es gibt hier viele Erholungsmöglichkeiten, eine davon möchte ich euch zeigen. Ihr seid doch nicht Wasserscheu, hm?

Mit einem Kopfschütteln verneinte er ihre Frage, doch etwas entsetzt bei dem Gedanken in den Temperaturen schwimmen zu gehen, war er.

Die heissen Quellen die vereinzelt auftreten sollten es uns Zwei gemütlicher Gestalten als die nach Urin stinkende Taverne, oder was meint ihr?

Nun machte sie Nägel mit Köpfen, dabei hatte sie es auch ungewöhnlich eilig.

Ihr führt, ich folge

Kam es seinerseits mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht während er mit seiner Rechten nach vorn deutete. Miradoria brachte ihn auf einen schmalen Weg der zu einer Höhle führte, je näher sie kamen desto wärmer schien es plötzlich zu werden. Die Erklärung dafür lieferte die heisse Quelle die wohl das Ende ihres Spazierganges bedeutete. Durch einen schmalen Höhlenvorsprung gelangten sie ins Innere, die Quelle unmittelbar vor sich.

Schön hier, nicht wahr?

Nicht annähernd so wie ihr

Zwinkerte er nun ebenfalls schmeichelnd, Miradoria lies einfach ihren Gelüsten freien Lauf und lies die Hüllen fallen. Ihr Anblick von hinten stand dem von Vorne in nichts nach, doch dieses mal gabs es nackte Haut zu begutachten. Der Magier würde doch nicht etwa?

Worauf wartet ihr? Es ist mit Sicherheit nicht das erste mal das eine Frau sich euch vollends hingibt, hm?

[Vaboris van Darc]

Ohne auch nur eine Mine zu verziehen verschränkte Vaboris die Arme und blickte sie an, er lies einen Moment auf sich warten bevor er das Spiel doch zu Ende bringen würde.

Sicherlich nicht

Antworterte er und hielt kurz inne.

Doch ist es das Erste mal das ich jemanden Treffe, der seinen Gegenüber so grob fahrlässig unterschätzt.

Mit gespielt ahnungslosem Blick winkte sie ab.

Ich weiss nicht wovon ihr redet.

Sogleich trat sie an ihn heran, versuchte ihr Spiel weiter zu spielen, Vaboris jedoch hatte ihre List schon in der Taverne durchschaut. Die Frage wer der Jäger war, stellte sich jetzt nicht mehr.

Ihr glaubt wohl ihr seid die Einzige die in der Lage ist eine magische Energie zu spühren!?

Mit diesen Worten stieß er sie von sich weg.

Ich frage das nur einmal, wo ist mein Begleiter?

Miradorias Mine verdunkelte sich schlagartig, gemächlich hob sie ihr Gewand wieder vom Boden auf und schlüpfte hinein, endlich zeigte sie ihr wahres Gesicht.

[Vaboris van Darc]

Um euren Begleiter solltet ihr euch keine Gedanken machen, er ist..."sicher verwahrt"

Betonte Miradoria deutlich und funkelte ihn an.

Aber ihr...

Sie lachte kurz auf

...ihr hingegen solltet euch die Frage stellen was euch bevorsteht. Mein Vater hegt großes Interesse an euch, euer schwächlicher Begleiter ist nur Mittel zum Zweck.

Ihr könnt eurem Vater bestellen das ich für Männer nicht zu haben bin.

Erwiederte er mit einem hämischen Grinsen.

Spottet nicht über ihn

Zischte sie ihn nun regelrecht an und trat wieder näher an Vaboris heran.

Ihr werdet tun was man euch sagt oder euer kleiner Freund bleibt ewig eine Eisstatue.

Mit nur einem Zauber hätte er ihr mühelos das Letzte bisschen Seele aus dem Leib brennen können, doch solange Mestor gefangen gehalten wurde blieb im vorerst keine Wahl. Nur wiederwillig stimmte er zu.

Nun gut...was wollt ihr von mir?

Mein Vater wird euch bei Sonnenuntergang im Palast erwarten. Solltet ihr euch wiedersetzen....

Es bestand keine Notwendigkeit den Satz zu beenden, Miradoria pflegte es ohnehin nicht zu tun. Während sie an Vaboris vorbei lief strich sie ihm über die Wange und kratzte ihn mit einem Fingernagel.

Wenn alles vorbei ist, gehört ihr mir.

So schnell konnte sich das Blatt wieder wenden, Miradoria nutzte gekonnt die Freundschaft zwischen Mestor und ihm aus. Bei Sonnenuntergang würde sich wohl zeigen was hinter all dem steckt.

[Vaboris van Darc]

Nachdem Miradoria von der Quelle verschwunden war, machte auch Vaboris sich wieder auf den Weg zurück ins Dorf. Zunächst suchte er die Taverne auf um Speis und Trank zu sich zu nehmen, anschließend nahm er sich dort ein Zimmer um seine Kräfte zu sammeln. Bis Sonnenuntergang war nicht mehr lange, die Meditation konnte nicht schaden, immerhin wusste er nicht was ihn erwarten würde. Man sah ihm an das die Sache mit Mestor ihn beschäftigte, sein Gefährte wusste was alle passieren könnte doch in diese Art von Gefahr wollte der Magier ihn nicht bringen. Nicht nur aus Freundschaft fühlte er sich Mestor nun verplichtet.

Als die Zeit gekommen war, verlies Vaboris gestärkt die Räumlichkeiten und ging langsamen Schrittes den Weg hinüber zum Palast. Direkt davor hielt er kurz inne, musterte die Wachen zu seiner Linken und Rechten welche ihm den Weg ohne zu zögern frei machten. Sogleich stieg der Magier die lange Treppe empor, ein wahrlich erstaunliches Bauwerk welches von innen noch beeindruckender gewesen war. In der Empfangshalle waren mächtige Eissäulen errichtet welche wohl die Last halten sollten, die Wände kunstvoll verziert. Doch um sich seiner Bewunderung dieses eindeutig majestätischen Bauwerkes hinzugeben war nun keine Zeit. Einer der Gefolgsleute trat an ihn heran um ihm den Weg zum Thronsaal zu geleiten.

Wenn ihr mir folgen würdet

Ohne Kommentar kam er der Bitte des etwas gebrächlichen Gesellen nach welcher die Tür zum Raum des Regenten öffnete. Langsam trat Vaboris ein und blickte sich kurz um als sogleich hinter ihm die Tür wieder mit einem Knarren geschlossen wurde. Nun standen sich die zwei Magier also gegenüber...seine Tochter...und für seinen Geschmack zu viele Wachen.

[Vaboris van Darc]

Wie schön das ihr es zeitig geschafft habt.

Hallte die dunkle Stimme von Sideros durch den Saal.

Ich hätte nicht gedacht das ihr mir tatsächlich wegen solch einer niederen Kreatur vor die Augen tretet, Miradoria hat mir nicht zu viel versprochen. Ein aufgewecktes Kind, findet ihr nicht auch?

Mit jenen Worten erhob sich der Regent von seinem Thron und trat an Vaboris heran, schätzte ihn kurz ab und begann ihn langsam...wie ein Kojote seine Beute...zu umwandern.

Vaboris van Darc

Raunte er zwischenzeitlich und blieb schließlich wieder direkt vor ihm stehen.

Ein Jungspund ! Wie konnte Mek´thar nur glauben ihr könntet euch jemals in die Linie der Arkanen einreihen!?

Ein Abwertender Blick folgte seinen Worten, Vaboris hingegen schien sichtlich überrascht das er seinen ehemaligen Mentor zu kennen schien.

Ihr kennt Mek´thar ?

Sideros lachte wie besessen auf als die Frage an sein Ohr drang, schließlich jedoch den Kopf schüttelte.

Ich KANNTE ihn.

Betonte Sideros deutlich und rieb sich grinsend das Kinn

Was soll das heissen?

Ohne darauf zu antworten nahm Sideros wieder auf seinem Thron platz, Miradoria wollte sich allen anschein nach seiner Frage widmen. Mit jener gewohnter Kälte in den Augen lief sie langsam auf ihn zu.

Euer Mentor, weilt nicht mehr unter den Lebenden...er fiel durch meines Vaters Hand !

So Vaboris dies vernommen hatte sackte er in sich zusammen, Mek´thar war unglaublich stark gewesen...Fassungslosigkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben. Wenn selbst sein eigener Lehrmeister versagt hatte, wie sollte ausgerechnet ER jenem Magier das Wasser reichen können? Für Mestor und Vaboris waren dies wahrlich keine guten Aussichten.

[Vaboris van Darc]

Seht ihn euch an, am Boden zerstört und auf den Knien wie seinerzeit Mek´thar.

Der Spott schien Sideros regelrecht Befriedigung zu verschaffen, Miradoria beugte sich zu Vaboris hinab und hob sachte mit ihrem Finger sein Kinn.

Nun mein Hübscher, solltest du genau zuhören was man dir sagt, du wirst uns einen kleinen Gefallen tun. Dieser Palast wurde einst von unseren Vorfahren über alten Ruinen erbaut. Dort unten in den verborgenen Gewölben befindet sich jedoch noch heute eine Kammer, welche durch einen geheimen Zugang im Verlies dieses Bauwerkes erreichbar ist.

Miradoria genoss ihren Auftritt, es war nur schwer zu übersehen. Während sie berichtete, lies sie ihre Finger langsam und stetig über Vaboris Gesicht wandern.

Du wirst uns helfen die Kammer zu öffnen.

Und warum braucht ihr mich dafür?

DAS ist der Punkt den dein Mentor das Leben gekostet hat. Nur jene Magier die der Linie der Arkanen angehören, sind in der Lage das magische Siegel zu brechen welches den Zugang hinein verwehrt. Doch nicht irgendein Arkaner, nur Feuer und Wasser gemeinsam können es brechen.

Nun wurde alles klar, was immer sich darin befand war von großer Wichtigkeit für Sideros. Was die Beiden allerdings nicht wussten, Vaboris war ebenfalls auf der Suche nach etwas, was der Grund für seine Reise hierher war. Möglicherweise konnte man daraus nochmal einen Vorteil erlangen, abhängig davon was sich in der Kammer befindet. Schließlich erhob sich Vaboris wieder und blickte zwischen den Zwei umher.

Ihr habt doch offensichtlich Zweifel daran das ich zur Linie der Arkanen gehöre, wozu also das Ganze?

Eine naheliegende Frage welche jedoch nicht unbeantwort bleiben würde.

Bevor Mek´thar sein Leben lies kündigte er meinem Vater einen Schüler an, der eines Tages seinen Platz einnehmen würde. Wir haben sicherlich unsere Zweifel was dich betrifft, doch wie ich bereits bei unserer ersten Begegnung sagte....Neugierde.

[Vaboris van Darc]

Lange zu überlegen gab es nichts, so sehr Vaboris sich innerlich auch dagegen streuben mochte, im blieb keine Wahl. Jetzt galt es nur nichts unüberlegtes zu tun, Mestor und ihn galt es aus dem Ganzen Ärger unversehrt heraus zu bekommen.

Nun gut, bringt mich zur Kammer.

Wie hoch standen die Chancen das ausgerechnet Vaboris zur jenen Linie gehören würde? Mek´thar unterrichtete nicht nur ihn, zwei weitere Schüler wurden seinerzeit auserwählt. Eine Information die Sideros hoffentlich nicht hatte und die Vaboris auch nicht Preis geben würde, sollte er nicht der erhoffte Arkane sein würden die Beiden sicherlich nichts unversucht lassen auch Mek´thars andere Schüler in ihre Finger zu bekommen.

Miradoria, ich stelle dir eine Hand voll Wachen zur Verfüfung die euch begleiten. Ihr werdet euch sofort auf den Weg machen.

Wie du wünschst Vater.

Ihr dort...

Kam es ihrerseits und blickte zu den Wachen am Eingang.

Bringt ihn hinunter zum Verlies, ich komme gleich nach.

Wie ihnen befohlen, brachten sie unseren Magier dort hin, Sideros hatte offensichtlich noch ein paar Worte für seine Tochter.

Ich gehe nicht davon aus das er Ärger machen wird, unser Trumph ist noch immer sicher verwahrt. Wenn er ein Arkaner ist könnte er uns allerdings noch Schwierigkeiten bereiten, gelingt es ihm mit dir das Siegel zu brechen....tötet ihn.

Ohne Widerworte nickte Miradoria und machte sich auf zu den Anderen.

[Vaboris van Darc]

Nachdem auch Miradoria zu ihnen gestoßen war, konnte das Unterfangen losgehen. Über einen versteckten Mechanismus öffnete sie den Zugang zum Gewölbe unter dem Palast. Vaboris hatte das Vergnügen vorran gehen zu dürfen. Dort unten war es eindeutig finster und feucht, als Miradoria ihn anblickte brauchte sie nichts zu sagen.

Aber natürlich

Raunte der Magier vor sich hin und schnippte nur kurz mit dem Finger um eine Kugel aus Licht zu erzeugen. Mit ihm zu reisen hatte seine Vorteile, wer konnte schon behauptet eine lebende Fackel mit sich zu führen. So er die vielen Danksagungen nicht vernommen hatte, bahnte sich der kleine Trupp den Weg vorwärts. Allen vorran Vaboris, dicht gefolgt von Miradoria und ihrer persönlichen Leibgarde. Als sich der Weg schließlich spaltete, hielt Vaboris inne.

Und nun eure Kaltschnäuzigkeit?

Nach links

Zischte sie ihn ob seiner Bemerkung an.

Wie wäre es wenn ihr vorran geht?

Miradoria stieß ihn leicht vorwärts.

Stellt keine Fragen und geht weiter.

[Vaboris van Darc]

Wer wollte bei solch einer Motivation nicht weiter maschieren!? Etwas genervt wischte Vaboris die Spinnweben vor seinem Gesicht weg und bog links ab.

Hier rechts entlang

Koordinierte Miradoria als sie zur nächsten Abzweigung gelangten. Nach einigen weiteren Schritten waren sie schließlich angelangt, nun würde sich zeigen ob sich die Kammer mit Hilfe von Vaboris öffnen liese.

Die Inschrift dort

Deutete Miradoria neben der verschlossenen Kammer.

Kannst du sie entziffern?

Vaboris trat etwas näher um besser erkennen zu können was dort geschrieben stand.

Fließend sogar, es ist eine Beschreibung, nichts weiter.

Eine Beschreibung?

Korrekt. Nur zwei Kräfte entgegengesetzer Richtung erhalten Zugang zu den Schriften der Alten.

Du steckst voller Überraschungen, dann lass uns sehen ob du meiner Erwartungen gerecht wirst.

Sogleich legte Miradoria eine Hand in die Einkerbung neben dem Zugang.

Mach schon

Forderte sie ihn eilig auf, gespannt was passieren würde legte auch er eine Hand in die Andere Einkerbung.

[Vaboris van Darc]

Man konnte die Spannung beinahe fassen, Miradoria wirkte zudem sehr nervös doch es passierte...
...nichts! Das Siegel schien sich nicht brechen zu lassen.

Nein...nein...das ist unmöglich, das kann nicht sein.

Stammelte die Magierin vor sich hin, während Vaboris seine Hand wieder senkte. Miradoria krallte sich regelrecht in die Robe ihres Gegenübers und war ziemlich aufgebracht.

Hast du alles richtig gemacht? Hast du dich bei der Übersetzung der Inschrift auch nicht geirrt?

Vaboris nahm ihre Hände und versuchte sie zu beruhigen.

Wenn ihr aufhört mich anzuschreien kann ich vielleicht einen Moment nachdenken.

Sie wurde ruhig und lies ihn machen, wenngleich sie begann auf und ab zu laufen. Er führte sich nochmals die Inschrift zu Gemüte und übersetzte sorgsam jedes einzelne Wort,nach einem Moment lachte er kurz auf.

Seht euch das an. Unter dieser Zeile dort.

Sogleich versuchte Miradoria zu deuten was er meinen könnte.

Was ist...

Und schon unterbrach sie ihren Satz um mit dem Ärmel ihrer Robe den Staub von der Inschrfit zu entfernen.

Da steht noch mehr geschrieben, was bedeutet das?

Wie gut habt ihr eure Kräfte unter Kontrolle?

Gut genug

Entgegnete sie etwas zickig.

Wir versuchen es nochmal, wenn ich "jetzt" sage konzentriert eure Energie in der Handfläche.

Rasch legten Beide ihre Hände wieder in die Einkerbungen, Vaboris blickte zu ihr hinüber.

Jetzt !

Gleichzeitig liesen die Magier ihre Kräfte den Körper entlang in ihre Handflächen strömen, erneut warteten sie auf eine Reaktion. Wenige Sekunden später zerschellte das Siegel und der Zugang öffnete sich.

[Vaboris van Darc]

In jenem Moment war nicht nur die Erwartung seitens Miradoria erfüllt, auch die Position von Vaboris in den Reihen aller Magier wurde gefestigt, Mek´thars letzte Worte bestätigt und sogleich vollendet. Bevor jedoch jemand auf falsche Gedanken kommen könnte, drehte sich unser Magus zu seinem Anhang um, abwartend und auf der Hut.

Ich habe mich nicht in euch getäuscht

War von Miradoria zu vernehmen welche ihn noch immer streng mit ihren blauen Augen im Visier hatte.

Es wäre doch ein Jammer wenn es hier schon enden würde, nicht wahr?

Wie meinte sie das? Eine Frage die viel später an Wichtigkeit gewinnen sollte.

Bringen wir es nun zuende !

Kaum ausgesprochen setzte sie zu einem gewaltigen Eiszauber in Richtung Vaboris an, jedoch schien nicht er das zu Ziel sein. Ehe die Energie seinen Körper traf lenkte Miradoria ihre Energie um, machte eine Drehung und lies ihre eigene Leibwache zu Eis erstarren.

Ihr verratet euren Vater?

Ich vergelte nur Gleiches mit Gleichem, für Antworten haben wir jetzt aber keine Zeit.

Entgegnete sie eilig und deutete in Richtung Kammer.

Nun geh schon

[Vaboris van Darc]

Ein sichtlich überraschter Blick zurück bevor Vaboris die Kammer betrat um sich den Geheimnissen zu bedienen, welche so lange Zeit dort unten verborgen waren. Während Miradoria ausserhalb der Kammer wartete, näherte sich der Arkane den Schriften der Alten. Viel war dort nicht mehr, überwiegend staubige und leere Bücherregale aber auch gut erhaltene Schriftrollen. Sorgsam verstaute er alles was noch zu entziffern möglich gewesen war in der Seitentasche seines Mantels. Eine Aufzeichung jedoch erhielt seine volle Aufmerksamkeit, jene die gesondert in einer Schatulle aufbwahrt worden war. Die wenigen Sekunden die Zeit waren, nahm sich Vaboris um die darauf verfassten Zeilen zu lesen. Ein funkeln war kurz in seinen Augen zu erkennen, was auch immer er gefunden hatte schien ihm eindeutig zu gefallen. Rasch war auch jene Schrift in der Tasche verschwunden um sogleich die Kammer wieder zu verlassen.

Ich hoffe es hat sich gelohnt!?

Mehr fragend als sagend drangen Miradorias Worte an unseren jungen Magus als er die Kammer hinter sich lies.

Mehr als nur das

Antwortete er sehr ruhig und offenbar auch zuversichtlich.

Doch bevor wir klären was hier in den letzten Minuten alles passiert ist, befreien wir meinen Gefährten.

Gerade als Vaboris den Rückweg antreten wollte stoppte ihn Miradoria.

Warte. Du kannst dort nicht einfach gemütlich hochmaschieren. Mein Vater befahl mir dich zu töten wenn es uns gelingt die Kammer zu öffnen und wenn es uns nicht gelingt steht dir das Gleiche Schicksal bevor. Sobald du wieder nach oben gehst, werden die Wachen dich töten.

Nachdenklich rieb Vaboris sich das Kinn, wer ihn kannte, hätte an seinen Augen ablesen können das er schon etwas im Sinn hatte.

[Vaboris van Darc]

Vaboris trat nahe an Miradoria heran und lächelte leicht, eine Seltenheit. Gerade die Gefahr war es der er stets mit Hoffnung entgegen trat, Sideros hatte eine Schwäche offenbart die es nun zu nutzen galt.

Euer Vater wollte mich also auch töten wenn es mit meiner Hilfe gelingt das Siegel zu brechen?

Fragend blickte er sie an, lediglich ein Nicken war ihrerseits zu erkennen.

Sehr gut.

Lachte der Magier auf und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.

Gelingt es uns nicht, sterbe ich weil ich keine Gefahr für ihn darstelle, jedoch wenn es uns gelingt tötet er mich WEIL ich eine Gefahr für ihn darstelle.

Unterschätze meinen Vater nicht, er hat große Macht über die Zeit erlangt. Meine Kräfte sind nichts im Vergleich zu ihm.

Und wieder dieses seltsame funkeln in den Augen von Vaboris, wie schon zuvor als er die Wachen des antiken Tempels niederstreckte.

Ich werde mich ihm stellen. Seht zu das ihr Mestor aus dem Tempel schafft. Er kennt den Weg zur nächsten Stadt, wartet doch auf mich.

Du bist nicht bei Sinnen, verschwende nicht deines Meisters Vermächtniss.

Gleichgültig winkte er ab und lächelte wieder mit jenen kalten Gesichtszügen.

Wartet dort, wenn ich bis Hochmond nicht zu euch gestoßen bin, nehmt das nächste Schiff und kehrt unter keinen Umständen zurück.

Ohne ein weiteres Wort trat Vaboris den Rückweg durch das Gewölbe an, schon sehr bald würde er Sideros ein weiteres mal gegenüber stehen.

[Vaboris van Darc]

Mit jedem Schritt vorwärts staute Vaboris Energie an um eine flammende Aura um sich herum zu konzentrieren, Sideros sollte spühren das er auf dem Weg war. Solange Sideros nichts vom Verrat Miradorias wusste, sollte Mestor unbehelligt bleiben, zudem spekulierte Vaboris auf Sideros Furcht vor einem leibhaftigen arkanen Magier, welche ihn Fehler machen lassen sollte. Ein gewagtes Unterfangen welches unser Magus einging, doch war er noch immer voller Zuversicht. Mit langsamen Schritten näherte er sich dem Zugang zum Verlies von welchem der Trupp zuvor gekommen war, ein Begrüßungsgeschenk wartete bereits auf ihn.

Ohne auch nur ein Wort zu sprechen schmetterte Vaboris die wartenden Soldaten mit einem Feuerstoß vor sich weg und lief geradewegs in die Reihen der wartenden Wächtern. Eingekreist von Feinden hielt er kurz inne, wartend...lauernd....und sogleich auch wieder feuernd als gäbe es keinen Morgen mehr. Wie in Ekstase bahnte sich der Magier in eifriger Manier den Weg weiter vorran, Geschosse der Bogenschützen zerschellten an seinem Mentalen Schild welches körperliche Angriffe natürlicher Art zur Nichte Machte.

Aus dem Weg !

Raunte er seinen Kontrahenten entgegen welche regelrecht Prügel bezogen und unter Dauerbeschuss standen. Über die lange Treppe versuchte er wieder nach oben zu gelangen, von oben stürmten jedoch die nächsten Wachen hinunter um ihn aufzuhalten. Schwerthiebe wurden ihm unter Kampfschreien entgegengewirkt, diese verpufften jedoch im Nichts. Mit einer speziellen Technik vereinte er seinen Körper mit dem flammenden Element, als wäre er das Feuer selbst. Ohne feste Materie waren sämtliche Angriffe mit Waffen unwirksam, so gelang es ihm, ohne einen Kratzer die Empfangshalle zu erreichen. Mit einer Handbewegung formte Vaboris eine glühende Peitsche die auch die letzten Angreifer stoppte.

Während er mit seinen Gastgebern beschäftigt war, schlich sich Miradoria unbemerkt an den Geschehnissen vorbei. Mestor war so gut wie befreit, doch für Vaboris war dies erst der Beginn einer harten Prüfung. Mit einem Ruck lies er die Tür zum Thronsaal aufschnellen, Sideros erwartete ihn bereits

[Vaboris van Darc]

Angesicht in Angesicht standen sich die Beiden erneut gegenüber....ohne Wachen...ohne Umschweife....zwei Magier wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können....

...die geballte elementare Kraft des Wassers...

...das vernichtende Feuer...

...in einem Kampf der die Vormachtstellung in den Reihen der Magier entscheiden sollte...

...man konnte meinen die zornige See und das Höllenfeuer persönlich seien in Gestalt derer eingetroffen um eine erbitterte Schlacht zu führen...


Beide Magier verloren zunächst kein Wort, beobachteten aufmerksam den Anderen. Sowohl Sideros als auch Vaboris hielten sich an die gelernten Traditionen, hier standen sich nicht zwei barbarische Schwertschwinger gegenüber die wie Wilde aufeinander einschlagen. Hier ging es um mentale Stärke....Konzentration...man bezog seine Kraft stets aus dem Geiste, der Körper diente dabei als ein scheinbar bodenloses Gefäß welcher eine enorme Energie bündelte um sie im rechten Moment gezielt einzusetzen.

Man beschnupperte sich zunächst, suchte Schwachstellen...Unaufmerksamkeiten...unter diesem Aspekt umkreisten sich die Beiden ohne auch nur ein einziges mal den Blick zu senken. Auch Sideros konnte mit seiner Macht umgehen, er war stark...vielleicht sogar zu stark...eine überwältigende Präsenz die von ihm ausging. Vaboris spührte es...in diesem Kampf durfte er sich keinen Fehler erlauben, sein Leben stand auf dem Spiel...hier konnte nur einer von beiden Lebend das Schlachtfeld verlassen.

So die Zeit reif gewesen war nickten sich die Zwei zu, als Zeichen das sie bereit gewesen waren...

.....STIRB.....STIRB....

Ertönten gleichzeitig ihre Stimmen als auch sogleich die ersten Geschosse den Saal in einer Art Violett erhellte. Schnell wollte man seinem Gegner zeigen das hier keine halben Sachen mehr gemacht werden, unaufhaltsam prallte die Energie aufeinander. Sideros beschwor dutzende klingenscharfe Eisnadeln um sich herum die er nach und nach auf Vaboris abfeuerte, dieser konnte nicht alle aufeinmal abwehren und suchte zunächst Schutz hinter einer der Säulen um im nächsten Moment wieder hervorzuspringen und Sideros einen mächtigen Feuerball entgegenschleuderte. Sideros seinerseits konnte jenem geschickt mit einem Seitwärtschritt ausweichen und zusehen wie der Angriff ein Loch in die Innenwand des Thronsaal´s schlug.

War das schon alles?

Spottete Siederos über den vergebenen Angriff und feuerte seinerseits eine gewaltige Eislanze als Zeichen seiner Überlegenheit ab. Diese kam so schnell und gezielt das Vaboris kaum eine Möglichkeit hatte auszuweichen, die Lanze schnitt in direkt an der Schulter und riss ihn ungewollt zu Boden.

Kommt schon Arkaner ! Zeigt das ihr Mek´thars Vermächtnisses würdig seid.

Etwas angeschlagen erhob Vaboris sich wieder und hielt sich einen Moment lang die Schulter, Blut rinnte aus der entstandenen Wunde, doch davon lies er sich nicht beeindrucken. Vaboris nutzte die Fackeln im Raum um mehrere Flammenpeitschen zu beschwören die jede seiner Handbewegungen imitierten. Schon beinahe im Stile eines Tänzers drehte und wandte sich der Magus um seinen Gegner unter Druck zu setzen. Den ersten Angriffen konnte Sideros entgehen doch auch er war nur aus Fleisch und Blut und rannte direkt in eine der peitschenden Waffen die ihm die Beine wegzogen. Die Gelegenheit versuchte Vaboris zu nutzen um zu einem finalen Schlag auszuholen, weit holte er dazu aus um mit allen gleichzeitig einen mächtigen Hieb auszuführen...Vergebens! Sein Gegenüber blockte im rechten Moment mit einer dicken Eisbarriere und stand auch sogleich wieder auf den Beinen.

Jämmerlich ! Ihr seid eures Titels nicht würdig.

Raunte Siederos zornig und schmetterte Vaboris schmerzhaft mit einer Kugel aus Eis erneut zu Boden, das hatte eindeutig gesessen. Hart schlitterte er über den Boden und konnte nur durch die Wand gebremst werden. Gerade als er sich wieder aufgerappelt hatte, schlugen weitere Kältekugeln ein die ihn regelrecht in die Wand hinein drückten. Sideros lachte wie besessen drauf los und schien keinen Halt mehr zu kennen. Salve für Salve schnellte auf den nun wehrlosen Wiedersacher der wahrlich schon besser ausgesehen hatte. In jenem Moment verlor Vaboris jeglichen Glauben in sich und seine Fähigkeiten, sein Gegenüber bündelte eine große Menge an Energie in seinen Handflächen um zur wahrscheinlich letzten Attacke auszuholen.

STEH AUF...ich will dein Gesicht sehen bevor ich dich endgültig aus deiner elenden Blutslinie tilge.

Schwankend und ziemlich lediert konnte Vaboris sich wieder auf die Beine stellen, drohte kurz umzufallen doch fing sich gerade noch so mit seiner Linken. In genau jenem Moment schleuderte Sideros alle gesammelte Energie auf ihn, die Vaboris bis zum Hals in Eis einschloss. Sideros war ihm eindeutig überlegen.

[Vaboris van Darc]

Eingeschlossen in seinem hautengen Käfig aus Eis hing Vaboris an Ort und Stelle fest, atmen fiel ihm sichtlich schwer. Die Erschöpfung stand ihm ins Gesicht geschrieben während Sideros sich ihm langsam näherte, das Kinn des Magiers mit der Rechten packte um ihm nochmals in die Augen zu blicken.

Erbärmlich

Entfuhr es Sideros der nun seinen Griff stärkte um seine Dominanz zu bekräftigen. Vaboris hingegen musste den Moment der Pein wehrlos über sich ergehen lassen, lediglich seinen Blick konnte er mit dem letzten Funken Stolz in sich erwiedern. Was hätte er nur für eine letzte Kraftreserve...eine letzte Hoffnung gegeben um Sideros ein letztes mal die Stirn zu bieten. Verzweifelte gedanken welche Vaboris zu jenem Zeitpunkt durch den Kopf irrten, doch auch gleich sollten Schmerz und Folter folgen. Sideros nahm seine ganze Kraft zusammen um seinen Kontrahenten wie einen Stein durch die Halle zu werfen, soviel Muskelkraft hätte man dem schlanken großen Kerl nicht zugetraut. Unsanft knallte Vaboris erneut zu Boden, sein Eisgefängniss zerschellte beim aufprall und fügte ihm eingie Schnittverletzungen am Körper zu. Sein Gegenüber pflegte offensichtlich ein sadistisches Spiel mit ihm zu treiben, Sideros hätte dem längst ein Ende setzen können. Rasch näherte sich Sideros erneut, zwang seinen Gegner mit einem festen Würgegriff wieder auf die Beine.

Wo sind deine Kräfte nun, hm!? Zeig sie mir du unwürdiges Stück Dreck.

Mit diesen Worten warf er ihn abermals wenige Meter durch den Raum und feuert sogleich eine Eislanze auf Vaboris der unsanft an die Seitenwand des Saales geschleudert wurde. Regungslos blieb er dort liegen, lediglich ein Jappsen nach Luft war zu vernehmen.

[Vaboris van Darc]

Lange würde er nicht mehr durchalten können, die Kräfte schwindeten ungewollt dahin. Vaboris war hart im nehmen, ganz wie sein alter Herr und ebenso stur wie seine Mutter, unter diesem Aspekt griff er in die Seitentasche seines Mantels um den letzten Trumph auszuspielen. Jenes Schriftstück das er zuvor aus der Kammer entwedet hatte, welches ihm soviel zuversicht vermittelte, doch in Angesicht seiner Lage hatte Vaboris keine andere Wahl mehr. Wie damals würde er diesen einen Zauber sprechen...einen Zauber der ebenso verheerend war wie der momentane Zustand von Vaboris. Doch dieses mal würde er den Dämon von seiner Seele trennen welchen er einst unter letzten Kräften absorbierte und sein Leben grundlegend veränderte...jenen Dämon der tief in ihm schlummerte und ihn dazu zwang auf Reisen zu gehen um eine wirksame Methode zu finden ihn kontrollieren zu können...die verlorenen Schriften...mächtig...und nur von Auserwählten zu sprechen. Einen Teil davon hielt er nun in seiner Rechten, bereit jedes Risiko einzugehen...er hatte es versprochen...Mestor...sich selbst...und ganz besonders IHR....

Vergib mir Fiona

Stammelte der Magier, ehe er sich mit zitterndem Körper erhob... bereit zu tun... was er nicht tun wollte.

[Vaboris van Darc]

Zur falschen Zeit am falschen Ort, Vaboris hatte sich das Zusammentreffen mit Fiona wahrlich anders vorgestellt, war sie ihm tatsächlich nachgereist? Eine Frage auf die er im Moment keine Antwort erhalten würde, sein Kampf war noch nicht vorbei und sollte er ihn nicht gewinnen können, wäre Fiona mit Sicherheit die Nächste. Nein, dies war sein Kampf...seine Bestimmung...seine Pflicht ! Koste es was es wolle, selbst Fiona´s Worte die leise an sein Ohr drangen konnten daran nichts mehr ändern. In der Hoffnung die geballte Feuerkraft in sich kontrollieren zu können, zog der Magus seinen Mantel aus und stellte sich vor die Säule hinter der seine Liebste sich versuchte zu verstecken. Sideros hatte ihre Anwesenheit sicher längst bemerkt, sollte ihr etwas zustoßen würde er sich das niemals verzeihen können.

Wir sind noch nicht feritg.

Raunte er Sideros zu der gerade wieder im Begriff gewesen war Energie für einen Angriff zu bündeln. Vaboris schmiss seinen Mantel beiseite um auch sogleich die Worte aus jener Schrift zu zitieren. Eine Katastrophe kündigte sich an!