Der Moment einer Entscheidung

Killian`s Kutsche kam zum stehen an einer Gabelung, die nun einige Wege aufzeigte, nachdem er dem Kutscher angewiesen hatte, hier für einen Moment zu verweilen.
Die Kunde über den Tod Leneas, hatte ihn nicht mehr erreichen können und dennoch zögerte er genau hier, ob er nun den Weg zur Feuerburg einschlagen sollte oder aber endlich heim, in die Burg der Falken.
Er stieg aus und wollte soeben seinen Umhang, vom Platz neben sich nehmen und erinnerte sich mit einem Schmunzeln daran, das eben jener, wohl nun bei Saerdnas Anwesen am Boden lag und er nun immer einem Grund hatte zurück zu kehren.
Killian lief unruhig den Weg auf und ab, doch dann nach langem überlegen, lief er zur Kutsche zog aus einem Lederbeutel, Pergament und Feder..dann begann er zu schreiben.


	Lyrielle..wie konntest du nur so viel Unheil bringen, nicht das Nachtwesen in dir war stärker...nein du konntest oder kannst niemals so viel Liebe geben wie die Menschen verdienen, die du so sehr enttäuscht hast. Du wolltest "Ihn" und du wolltest Kinder, doch nichts von alledem hast du verdient, ich für meinen Teil entziehe dir hiermit meine Vaterschaft und hoffe, das die Kinder sich auch eines Tages von dir lösen können und in die Zukunft schauen können, um nie wieder einen Gedanken an dich verschwenden zu müßen. Es verbleibt mit diesen Worten Killian

Stumm rollte er das Pergament zusammen, pfiff nach Horus seinem Falken der immer in seiner Nähe verweilte und legte das Pergament in seinen Schnabel, da er sich nicht gerne etwas, an sein Bein binden liess.
Dann flog das Tier in die eine Richtung und Killian nickte dem Kutscher zu, nun in die andere Richtung zu fahren.

Auf dem steinigen Weg zur seiner Burg, gab er sich immer wieder seinen Gedanken hin, an die Geschehnisse der letzten Monde und er konnte nur einige wenige schöne Momente, in Erinnerung behalten.
Die Kutschfahrt nahm sein Ende und zufrieden lächelte er, nun war er seit langem endlich wieder daheim und nichts hatte sich seither verändert.
Horus flog über die Zinnen der Burg, anscheinend hatte er seine Aufgabe erledigt und nachdem Killian aus der Kutsche getreten war, flog er zu ihm und setzte sich auf den Handschuh, den Killian nun übergestreift hatte.
Langsam trugen ihn die Schritte zu der Pforte und nachdem er jene aufgeschoben hatte, eilten einige Bedienstete zu ihm und er bedachte jeden mit einem Lächeln, nachdem die ihn begrüßt hatten.
Denn nur gut behandelte Angestellte, verrichten ihre Arbeit sorgsam und blieben ihm treu.
Er gab dann die Anweisung, im Kaminzimmer das Feuer zu entfachen und ihm einen Tee zu bringen, doch niemand würde so einen wohl duftenden Tee zu bereiten wie "Sie" auch wenn nur er dieser Meinung war.
Seinen Spazierstock stellte er in die Ecke, ließ Horus in die Lüfte entsteigen und begab sich nun erst einmal ins Kaminzimmer, um dort zu überlegen was er nun tun sollte und wie er "Sie" wieder sehen würde, ohne im Anwesen der Zardoz vorbei zu schauen.

Es waren nun ein paar Tage vergangen. Syre Saerdna bestand darauf die kleine Lenea alleine zu beerdigen und so begann auch im Hause Zardoz langsam aber sicher der normale Alltag wieder einzukehren. bei so einer grossen Familie war eigentlich immer Trubel, ein Ein und Auskehren dort bleib nicht aus. Jetzt, wo auch Ohleon - Saerdnas Mutter- wieder auf den Inseln umherwanderte hatte Mairead allerhand zu tun. Giselle, die andere Magd ,nahm ihr aber an diesem Tage einiges ab , so das Mai Zeit für sich und den Markt Einkauf hatte. Killians Umhang war natürlich keinem verborgen geblieben und als man frug, wer ihm diesen zurück bringen würde, war Mairead natürlich nicht abgeneigt.Im Gegenteil, so hatte sie endlich einen Vorwand gefunden IHN wiederzusehen.Man gab ihr eine genaue Beschreibung von Killians ''Anwesen'' so dsa sie mit einem kleinen Zettel in der Hand den Weg entlang lief. Zuvor hatte sie die Einkäufe für den Tag gemacht, pflichtbewusst wie sie war. Wieder trug sie ein Tuch auf dem Kopf, allerdings kein gewöhnliches, nein es war ein wenig edler und passte farblich zu ihrer ''Ausgeh-Robe'' die aus einem blattgrünem Stoff angefertigt war.Um die Hüfte gebunden lag eine Schürze.Strahlend weiss mit dem selben Faden genäht und bestickt aus der die Robe bestand.Frech lag ihr haselnuss-braunes Haar lang über ihre linke Schulter, zu einem Zopf gebungen aber nicht geflochten.
Dies musste es also sein.
Ihr Blick ging beeindruckt den Türmen empor. Hier und da war ein Falke am Himmel zu erkennen der scheinbar mühelos seine Kreise zog.Viel grün überzog die hohen Mauern und eine schwere Tür lag am Ende eines Weges.
Mairead zögerte, fasste noch einmal nach dem Stoff SEINES Umhanges und atmete tief durch.Eine freudige Unruhe erfasst das Hausmädchen der Zardoz, dessen Füsse sie nun Schritt für Schritt ihrem Ziel sich nähernd trugen.
Ob ER daheim war?

Zeit verging und der Falke brachte die Kunde über den Tod der jungen Lenea, es war schade für dies kleine Wesen, jedoch hatte Killian sie nie wirklich kennen gelernt und so schmerzte jener Verlust ihn nicht so sehr, wie die anderen die ihr näher waren.
Tag für Tag und auch einige Nächte ordnete er die Pergamente und Bücher, die er sein eigen nennen durfte und wenn der Moment des Ausruhens ihn heimsuchte, dann dachte er an "Sie"..an das Hausmädchen mit dem wohlklingenden Namen Mairead..ja Mai war seinem Herzen näher gekommen, was er niemals vermutet hätte.
Einige würden vermutlich die Köpfe schütteln..zum einen war die Rose in seinem Leben, vor einiger Zeit erst von ihm gegangen und zum anderen,sie war ja nur das Hausmädchen eines anderen.
Doch noch nie in all den vielen Jahrhunderten, die er nun auf den Inseln weilte hatte er sich darum geschert was andere sagten oder dachten.
Sein Falke hatte er ja vor einiger Zeit zu Saerdnas Anwesen geschickt und bald würde er Mai wieder sehen, doch noch war die Zeit nicht dafür oder aber würde das Schicksal sie früher zueinander bringen, doch ob "Sie" dann auch in Betracht ziehen würde einen Tee mit ihm zu trinken?

Es rührte sich nichts.Alles schien ruhig.Ausser die leisen Schreie der fliegenden Falken lag die Burg in ihrer wahren Schönheit vor Mairead.Mit Ehrfurcht betrachtet sie die aufblühenden Knospen der vielen verschiedenen Sorten an Blumen. Dieser Duft, der sie den Weg entlang begleitete, verzauberte sie regelrecht. Ein Gefühl der Freude überkam das Hausmädchen. Ihr Gesicht errötet, ihre Hände fest um den Korb gelegt wusste sie gar nicht so recht wo sie zuerst hinsehen sollte.Allein dieser Anblick liess sie ahnen wieviel Reichtum hier vor und hinter den Mauern liegen musste.Und Reichtum war nicht immer mit Gold zu vergleichen. Der leichte Wind schob Mairead immer weiter zum Eingang. Es waren vielleicht noch 10 oder 12 Schritte bis zur Türe, da wandt sich die junge Frau noch einmal um. Der Weg lag nun wieder vor ihr, jedoch zum Tor zurück. Verspielt liessen sich zwei Federtierchen plötzlich vom Himmel herab, um auf der kleinen Wiese herumzutoben. Vorsichtig stellt Mai den Korb auf dem Boden ab , bleibt in der Hocke sitzen und sah ihnen zu.
Da sah sie IHN zum ersten Male und schon ging ER ihr nicht mehr aus dem Kopf.Die wenigen Augenblicke die sie im Haus Zardoz hatten, waren sicherlich nicht mit einem Treffen zu vergleichen. Zu viel war dort geschehen, er musste sich kümmern, sie hatte ihre Aufgaben.Vielleicht war es Einigen aufgefallen? Vielleicht waren Diese aber auch zu sehr mit Sich beschäftigt, Mairead war das ziemlich egal.Sie sind ihre Arbeitgeber,aber ihr Herz war ihre private Sache.
Apropo! tief sog sie die frische Luft, den Duft der Blumen ein und erhob sich wieder.Sie hatte einen Auftrag, den sie zu gerne angenommen hatte und nun ausführen wollte und musste.Ihre zarte Hand griff nach dem Bastkorb, hob ihn wieder an. Die andere kontrollierte schnell noch einmal den Sitz ihrer Haare und ihre Füsse trugen sie die letzten Schritte bis zur Türe.
Stolz hob sich ihr Kinn, strafften sich ihre Schultern, öffnete sich ihr Blick, bis sie dreimal anklopfte und...abwartete.

Feuer loderte im Kamin und nachdem er den Tee auf einen Tisch angestellt hatte,
beobachtete er das Schauspiel das sich ihm bot,
die Flammen züngelten und tanzten miteinander, so sah es zumindest aus.
Er nahm wieder die Tasse in die Hand und trank den Tee aus, dann begab er sich in sein Schlafgemach,
denn er wollte sich umkleiden.
Zuerst legte er ein frisches Hemd, eine lederne Hose auf das Bett, entkleidete sich und zog sich um,
sein Blick im Spiegel liess erahnen, was
er nun dachte, ein warmes Bad könnte er mal wieder vertragen.
Doch erst wollte er in den Garten, denn dort war er lange nicht mehr und schließlich musste er schauen,
ob die Rosen noch wuchsen, der
Teich noch seine Frösche beherbergte und ob seine geliebten Apfelbäume Früchte trugen.
Allein dieser Gedanke zauberte ein Lächeln auf sein Antlitz und nachdem er den Gürtel um die Hose gelegt hatte,
sich durch die Haare gewuschelt hatte,
begab er sich zur Türe.
Er blickte auf die spärlich beleuchteten Gänge vor seinem Gemach,
still war es hier geworden und doch fühlte er sich nicht einsam.
Langsam ging er auf die Treppe zu, um nach unten zu gehen.
Den Bediensteten jedoch war das Klopfen nicht entgangen und man hört eilige Schritte,
in der Eingangshalle und ein junges Mädchen mit Schürze und Haube öffnete
die riesige Tür.

Mylady..ihr wünscht?...erwartet der Hausherr eure Ankunft...oder aber seit ihr hier wegen einer Anstellung?

Schnell wurde eine rote Locke unter die Haube geschoben und die Schürze glatt gestrichen, das Mädchen mit dem wohlklingenden Namen
Leyla knickste noch, man wusste ja nie wer da vor einem stand.

-Ich, ...Also,...- völlig perplex das eine Dame ihr öffnet sah sie ihr Gegenüber an und verlor augenblicklich sämtlichen Mut überhaupt nach IHM zu fragen. Anstellung ? Ihre Stimme versagte und plötzlich hatte sie einen Kloss im Halse.Fassungslos sah sie sie an. Warum war sie noch einmal hier und Warum war sie eigentlich davon ausgegangen das er allein hier leben würde ?-Ich wollte..ich soll...- schnell, aber unhöflich wandt Mairead dem Mädchen ruckartig den Rücken zu, bloss nichts anmerken lassen! Der Korb schwank bedenklich umher, die Beeren darin kullerten so arg das sie versucht waren aus dem diesem zu flüchten. Sicherlich war sie knallrot geworden.Tief atmete sie wieder ein und drehte sich zu dem noch immer wartenden Mädchen um.Nächster Versuch! -Ich glaube nicht das ER mich erwartet...also, der Hausherr...-Wenigstens brachte sie nun den Satz heraus ohne zu stammeln, jedoch schluckte sie ,als hätte sie eine arge Anstrengung vor sich. -Ich komme aus dem Hause Zardoz und möchte ihm seinen Umhang zurück bringen.-zweiter Satz geschafft...was bitte würde geschehen wenn ER ihr gegenüberstand?
Daran mochte sie noch gar nicht denken.

Auch wenn das Mädchen leicht nach unten schaute, sah man auf ihrem Gesicht den Hauch eines Lächelns, denn sie kannte dieses Gefühl nervös zu sein nur zu gut, jedoch ging es ihr nicht bei dem Hausherrn so, er war ihr eher wie ein Vater auch wenn sie sich um den Haushalt kümmerte, so blieb doch immer ein Moment für ein Gespräch.

Seinen Umhang...zurück zu bringen?

Leise nur wiederholte sie Mairead`s Worte.

Mögt ihr noch hineinkommen auf einen Tee oder dergleichen?

Man hörte die Schritte deutlich die nun durch die Eingangshalle führten und dann schon stand er vor "Ihr"
Sanftheit umspielte seine männlichen Züge, während sein Blick auf ihr lag.
Deutlich spürte man die Magie, wenn man die beiden auch nur anschaute, doch Killian bewahrte Ruhe und Anstand, straffte sich und lächelte.

Leyla bereite der Dame Mairead und mir doch einen Tee, wir nehmen ihn dann im Garten am Rosenhain ein.
Killian bot ihr seinen Arm an und flüsterte leise.

Habt Dank für den Umhang, doch nun müsst ihr mit mir einen Tee trinken bevor euer Weg euch zurück führt.

Sie konnte sich so gut in die Lage des Mädchens versetzen und so versucht Mai sich auch so zu verhalten, anstatt weiter herum zu stottern. -Er hat ihn im Hause seienr Enkelin ...- Doch weiter kam sie gar nicht mit ihrer Erklärung, denn schon erklang seine Stimme nah hinter der Bediensteten. -Syre!-Auch Mairead begrüsste ihn sofort mit senkendem Blick. Ihr Herz , wenn es das vorher schon tat, begann Freudensprünge zu machen und leicht errötende Wangen samt glänzendem Blick hoben sich ihm entgegen, als sie wieder aufsah. -Ich habe ihn gereinigt .-Herrje, sie kam sich immer so anders vor in seiner Nähe.Dieses Kribbeln in ihr blockierte sie total, schien ein ganz anderes Wesen aus Mairead zu machen. Sie war doch sonst nicht so unruhig oder auf dem Mund gefallen, hatte doch sonst stets ein erhobenes Kinn und gestraffte Schultern.War sonst ..nun ja seit neuestem nicht mehr..bei klaren Gedanken-doch in letzter Zeit und gerade dann wenn ER vor ihr stand, war das alles wie mit einem Schlag vorbei.
Sie bekam feuchte Hände, spürte regelrecht ihre Gedanken schwinden und ihr Gesicht sich erröten.Und jetzt? Bot er ihr SEINEN Arm an, Mai schien der Ohnmacht nahe, doch legt sich ihr freier Arm in seinen angebotenen. -Macht Euch bitte keine Umstände. Ich kam vom Markt und dachte ihr benötigt diesen vielleicht.- Klar, er würde ja auch nur diesen Einen haben! Dummerchen! Wenn sie weiter so einen Quatsch in seiner Nähe stammelte musste er noch glauben sie sei in der Kindheit auf den Kopf gefallen! Doch raschelt leicht ihre Robe als sie mit dem Hausherrn dieser bezaubernden Burg in den Garten ging.

Killian blickte Mairead an, während jene versuchte einen geeigneten Grund zu erfinden, um ihn hier in der Burg zu besuchen denn dies gehörte schliesslich nicht zu ihren Aufgaben, Gästen ihre Kleidungststücke nachzutragen.
Es amüsierte ihn ein wenig, deutlich spürte er ihre Unsicherheit und nachdem sie ihren Arm in den seinen gelegt hatte,
ging er mit ihr zusammen in den Garten und kurz nur nickte er seinemHausmädchen zu,
die nun nur noch ein paar Getränke bringen würde und dann würde sie hinunter ins Dorf gehen in ihr kleines Haus.
Einst hatte er jene bei sich aufgenommen, zusammen mit ihrem winizg kleinen Baby klopfte sie in der Kälte an seiner Tür und legte das schlummernde Kind vor dieser ab, doch Killian kam gerade von den Stallungen und holte sie ein,
bot ihr eine Anstellung an und seit nunmehr zwei Jahren steht sie in seinen Diensten,
sie war damals gerade erst vierzehn Jahre alt.
Er zeigte nun Mairead seine Rosen, die Apfelbäume und die Weinreben die schon zum ernten bereit waren, Jahr für Jahr kamen die Männer und Frauen des naheliegenden Dorfes und verdienten sich in dieser Zeit ihren Lohn bei ihm,
mit der Ernte und der Zubereitung des köstlichen Weines.
Callan, ein junger Stallbursche bog gerade um die Ecke mit einem schwarzen Hengst und begab sich nun in einen der Ställe, um die übrigen Pferde zu versorgen.

Mairead sagt ergeht es euch gut bei Herrn Zardoz?

Saerdna war sicherlich nicht einer dieser herrischen Kerle, doch man konnte es nie wissen, deshalb fragte er lieber nach.
Vor ihnen lag nun eine kleine Anhöhe die eine gute Sicht auf die Burg und auf die Wälder hatte, dort stand ein Pavillion und darin standen zwei steinerne Bänke.

Kommt meine Liebe, wir sollten uns setzen.

Seine Züge umspielte ein herzliches Lächeln und dann kam auch schon das Mädchen mit den Tablett, stellte alles ab und verabschiedete sich mit einem Knicksen.

Völlig fasziniert von der Umgebung und von Ihm , ging Mairead neben Killian her.Die Reben luden förmlich ein wenigstens einmal angefasst zu werden. Die Blüten mischten sich farbenfroh mit denen der Rosen während die Apfelbäume ihren süssen Duft verströmten. Erst Killians Frage riss sie ein wenig aus diesem Bann. -Ich mag mich nicht beklagen.-Gerade hatten sie sich gesetzt und schon war auch schon der Tee angekommen.Bevor sie auch nur sich bedanken konnte war das Mädchen auch schon wieder fort.Lächelnd sah sie ihr nach und wie gewohnt begann dafür Mai eine Tasse vor Killian zu stellen und eine sich selbst zu gönnen. Der Rest fand dann seinen Platz auf dem kleinen Tisch und auf der Kante der Bank sitzend ,lässt Mairead das erste Mal in Ruhe ihren Blick auf Killian liegen. -Erst gestern,..-fuhr sie fort zu erzählen - erklärte mir Lady Lhyra sie hat in mir eine weitere Tochter gefunden.- Als könnte sie seine Reaktion in seinem Gesicht lesen , mustert sie ihn sanft. -Auch wenn diese Familie wirklich verrückt scheint, sie sind wirklich liebenswert.-Nach allem was vorgefallen war und was auch Killian in dieser Zeit mitbekommen hatte , bekam Mai das Gefühl es ihm erklären zu müssen.Völlig unsinnig, sicherlich, denn hatte nicht jede Familie solch Verrücktheiten in sich? -Ich fühle mich ihnen sehr verbunden , geniesse meine Zeit bei Ihnen, aber es gibt noch vieles zu klären.-Mai's Augen glitten immer wieder über seine feinen Züge.Sollte er sie nun fortschicken so würde sie wenigstens sein Bild immer in ihrem Herzen tragen, doch hoffen, nein hoffen würde sie dies sicherlich nicht. Eine Strähne war ihm über die Stirn gerutscht und am liebsten hätte sie sie zurück gestriffen, doch noch traute sie sich nicht ihm so nah zu kommen. -Honig?-frug sie deswegen leis nach und gab selbst in ihre Tasse einen halben Löffel davon.

Er nahm seinen klaren Blick nicht ein einziges Mal von ihr während sie mit ihm sprach, ihre Stimme klang sehr melodisch und nickend begleitete er ihre Worte.

Die Dame des Hauses, nahm euch an Kindes statt an, das freut mich ausserordentlich für euch meine Liebe.

Er nahm nun seine Tasse in die Hand und lächelte sie an, während er mit dem Löffel im Tee rum rührte.

Honig?..nein vielen Dank, wenn ein so bezauberndes Wesen neben mir sitzt, versüßt es mir den Tee von ganz allein.

Kurz nippte er an seinem Tee und stellte dann die Tasse wieder auf den Tisch, neben sich und schaute sich um, überall blüte es und langsam neigte sich der Tag dem Ende zu.

Nun habt ihr kaum noch einen Grund herzukommen, denn wenn ich mal wieder ganz ausversehen meinen Umhang irgendwo liegen lasse, wird er wohl im Staube zurück bleiben müssen.

Mairead war nun so etwas wie eine Tochter im Hause Saerdna`s und nicht mehr das Hausmädchen, so würde sie nicht mehr so unsicher durch die Zimmer gleiten, wenn er zu Besuch war und irgendwie war es schade nicht für sie, aber für ihn.

Ihr solltet euren Tee trinken und dann die Heimreise antreten, die Wälder ringsum sind nicht gerade sicher für eine hübsche junge Lady und ich würde es mir nicht verzeihen wenn euch etwas zustossen würde.
Doch ihr könnt auch gerne die Kutsche nehmen, mir wäre dann viel wohler zumute.

Kurz strich es sich durch das dunkle Haar, das im Licht der Fackel ein wenig schimmerte und schaute sie einfach nur an.

Wie gern wäre sie nun eine Haarsträhne gewesen. Wie gern die Stirn dessen Finger gerade die Strähnen zu sortieren versuchten. Vielleicht sogar der Wind, der sie wieder zerzausten und alles von vorn begann. Seine Worte klangen so warm das sie einfach seinem Blick stand hielt. -Danke Syre. Aber es fühlt sich alles noch nicht richtig an. Kennt ihr das Gefühl, das man Jemanden mag sich eigentlich geborgen fühlt und doch alles fremd ist?- Fast verlegen folgt ihr Blick seiner Hand die die Tasse auf den Tisch stellte. -Aber ihr habt Recht, vielleicht sollte ich wieder aufbrechen.Ich halte Euch sicher auf.-Wie oft sie wirklich unterwegs war nur um dem Familienfrieden aus dem Weg zu gehen konnte er ja nicht ahnen.Wie oft sie sich trotz umfassender Wärme der Familie aus der Situation stahl, nicht mal annähernd erahnen.Auch sie stellt nun ihre Tasse,aus der sie nur einen Schluck genommen hatte, zurück auf den Tisch. -danke für den Tee , Syre Killian.Mir wird schon nichts geschehen und ich kam ja auch zu Fuss hierher.-Noch einmal hielt sie seinem Blick stand, einfach nur um seine Nähe noch zu geniessen. -Einen Grund sich zu sehen gibt es immer, auch ohne Umhang.-Es vergingen vielleicht Sekunden,die ihre Eisblauen Augen auf seinem Anlitz ruhten, doch für Mai hätten es Stunden-Tage-Monde sein können, am liebsten wäre sie gar nicht mehr gegangen.Doch das war zur Zeit reines Wunschdenken, sicher war er nur höflich und sie schliesslich, einst das Dienstmädchen. Und wieder kam ein Moment der Gefühle in ihr auf, in denen sie sich alles zurückwünschte.Sie liebte doch ihre Arbeit und nun war alles so anders.Sie stritten so oft, herablassende Arbeit nannte Saerdna einmal ihre Tätigkeiten, worauf sie erst einmal zerstört auf ihr Zimmer ging. Alles Dinge die er nicht wissen konnte. Fast sehnsüchtig sah sie hinüber zum Schloss hinter den Mauern SEIN Hausmädchen verschwunden war. -Es reicht also wenn ihr mich vielleicht zum Tor begleiten mögt?-Sie wollte dieses Zusammentreffen sich nicht mies machen lassen durch trübe Gedanken, heim zu müssen. So erhob sie sich, schenkt ihm ein bezauberndes Lächeln und greift zum ihrem Korb.

Nein Mairead ich kenne dieses Gefühl nicht und dennoch denke ich zu wissen, was ihr meinen könntet.

Er erhob sich, strich sich sein Gewand glatt und lächelte sein Gegenüber offen an.

Aufhalten?..nein meine Liebe, dies macht ihr sicherlich nicht doch ich bin in Sorge und möchte sicher gehen, das ihr das Haus Zardoz unbeschadet erreicht.

Er reichte ihr seinen Arm, nahm ihr den Korb aus der Hand und setzte zum gehen an, drehte sich kurz..

Ihr solltet noch ein paar Früchte aus meinem Garten mitnehmen, was meinst ihr?

Wieder fuhr die Hand, durch sein nachtschwarzes Haar und ein liebliches Lächeln begleitete seine Worte.
Mairead war eine bezaubernde junge Dame, doch das wußte sie bestimmt und Killian wußte nicht ob es in ihrem Herzen, schon jemanden gab dem sie treue geschworen hatte.
Doch er würde es herausfinden, vielleicht nicht heute..aber irgendwann schon.

Nachdem er seine Hand von seinem Haar gelöst hatte ergriff Mai die Gelegenheit und ergreift den dargebotenen Arm. Es fühlte sich so gut an ihm so nah zu sein, das sie die Frage fast vergass. Erst als er zum Korb griff, ihr diesen abnahm holte Mai Luft, als ob sie vergessen hätte zu atmen. >Ein paar Wenige finden sicher noch Platz in dem Korb. Obwohl, dann müsste ich vielleicht doch auf die Kutsche zurück greifen, weil er schwer wird.<Natürlich wusste sie das es in seinem Sinne war daher erwartete sie fast keine Antwort. Mai wusste gar nicht wann sie sich das letzte Mal so wohl und verliebt gefühlt hatte. >Sind alle Früchte schon reif oder habt ihr sie speziell angepflanzt damit nicht alle zur gleichen Zeit reif sind?<Auch wenn sie nur eine einfache Robe trug gab er ihr das Gefühl etwas Besonderes zu sein.Ein Gefühl das merkwürdigerweise nur Killian heraufbeschwor in ihr, wenn er in ihrer Nähe war. Nun war es an ihr den spielenden Wind die gelöste Strähne zu nehmen und sie hinter ihr Ohr zu legen. >Ich bin gespannt ob sie süss oder doch herb sind.< Lächelnd schaut sie etwas zu ihm auf während sie noch immer einen Fuss nach dem Anderen neben ihm her setzt.

Gut dann nehmt ihr wie ich schon vorher erwähnte, die Kutsche und dann bin ich auch zufrieden, wenn ihr dann wohlbehütet im Hause Zardoz ankommt.

Sanft zieht er sie mit sich und schreitet durch den Garten, rings umher waren wunderschöne Blumen mit allerlei Farbmustern zu erkennen, die Apfelbäume trugen reife und saftige Früchte, bereit gepflückt zu werden.

Möchte ihr selbst einen Apfel vom Baume holen, oder aber soll ich euch behilflich sein Mairead?

Eine kaum erkennbare Falte, streicht er schnell aus seinem Gewand und lächelt sie frei heraus an.

Die Früchte dort unten, kommen aus einem entfernten Land ich kenne nicht mal ihren Namen und alles andere bauten die Bauern aus dem Dorf unterhalb meiner Burg an.
Doch die Rosen, egal ob rot ..weiß..gelb..rose oder schwarz..sogar die blaue edle Rose, die habe ich allein gepflanzt und ich habe immer ein Auge drauf, man muß sie pflegen wie die Liebe zu einer Frau.

Sanft zog er seinen Arm hinfort und deutete auf die Rosen, die in allen erdenklichen Farben blühten.

-Aber nein.- Voller Vorfreude sah sie Killian an und schon hatte sie sich gelöst von ihm.Die war zwar eine junge Frau, doch liess sie es sich sicher nicht nehmen manch Apfel selbst pflücken zu wollen. -Das bekomme ich schon hin. Wenn ihr sie auffangen mögt?-Doch Mairead wartete gar nicht erst ab. Spontan rafft sie an beiden Seiten ihre Robe circa kniehoch, wobei nun deutlich sichtlich wird, das sie kein Schuhwerk trug. Sie liebte es als Kind schon die Erde unter sich zu spüren, das morgentliche kühle Gras oder auch manch Stein der stets einen bösen Blick erntete wenn er zu sehr weh tat an den Fusssohlen.Am schönsten waren die ersten sommerlichen Tropfen wenn man barfuss über manch Wiese ging, doch das war eine andere Geschichte.-Ich nehme nur die Roten, versprochen.-Mit einem Glanz in den Augen und purer Freude auf dem Gesicht geht sie eiligst zu dem Baum, auf dem sie die schönsten Äpfel entdeckt hatte und begann auch schon an ihm heraufzuklettern. Es war natürlich so gar nicht Damenhaft und manch eine vornehme Lady würde zustände bekommen bei dem Anblick den Mai nun bot, doch sie selbst störte es nicht im Geringsten. Gekonnt hangelt sie sich den Stamm empor und rüttelt vorsichtig an einem festem Ast. -Hier kann man gut sitzen!-rief sie Killian freudig zu. -Und hier sind wundervolle Früchte!- Noch ein kleines Stück und Mai gab sich einen Ruck, schon sass sie Beine baumelnd auf dem Ast. Solch ein Gefühl kann man gar nicht in Worte fassen wenn man nicht mindestens einmal im Leben selbst es getan hatte. Einmal auf einen Baum zu klettern und von dort aus die Welt betrachten. -Wieviele darf ich? Für jeden Einen?-Jayla, Miriam, Lhyra, Saerdna...sie begann schon insgeheim zu zählen, doch ihr strahlender Blick - der glatt sagte :HA! Ich habs geschafft!- ruhte auf dem Mann, der in ihrem Herzen einen Platz gefunden hatte.

Killian lächelte nur, sie war so voller Freude anzuschauen und sein Blick lag auf dem Baum, auf dem sie nun ein Ast gefunden hatte, der ihre zarte Gestalt hielt.
Er streifte ohne ein Wort Umhang und Mantel, von seinen Schultern, krempelte seine Hemdsärmel hoch und stemmte seine Arme in die Hüften.

Einen für jeden, oder aber zwei es spielt keine Rolle meine Liebe, nehmt was ihr tragen könnt und fallt mir nicht vom Ast, oder sollte ich sagen fallt bitte hinunter, damit ich euch mit meinen Armen auffangen kann.

Ein liebliches Lächeln umspielte nun seine vollen Lippen und er dachte garnicht daran, hier unten rumzustehen kurzerhand kletterte er den Stamm empor und kam neben ihr auf dem Ast zum sitzen.
Legte zaghaft und dennoch keck, seinen Arm um ihre schmalen Schultern und schaute sie amüsiert an.

Nun können wir alles erblicken, was wir sonst nicht sehen oder aber was uns da unten entgeht.. neben ihnen auf dem Ast setzte sich Horus Killians getreuer Falke und schlug mit den Flügeln.

Du hast recht, hier oben ist es einfach atemberaubend und wir sollten, viel öfter Dinge machen, die nur den Kindern vorbestimmt sind.

Nun schaute er laut lachend beide nacheinander an.

-ui ha!-Der Ast knackte und beugte sich leicht unter beider Lasten, doch sein Arm schien sie zu halten, damit sie das Gleichgewicht nicht verlor. So nah neben ihm konnte sie wieder in seine wundervollen Augen sehen und sogar den Schalk erkennen den er deutlich nicht verloren hatte. -Und wer fängt uns nun auf oder die Äpfel ?- Doch ob sie wirklich den Fall meinte oder das Gefühlschaos das er immer wieder aufs Neue in ihr herauf zauberte, das blieb erst einmal offen, denn sein Falke schien sich daran zu erfreuen das er mal nicht zu seinem Herrn auf den Boden musste, sonder Dieser ihm etwas näher kam. -Du bist aber schön!-Noch nie hatte Mai solch einen Vogel aus so einer Nähe betrachten können und immer mehr gefiel ihr das Leben das er hier führte. -Und er ist zahm?-Ungläubig aber sehr fasziniert mustert sie nicht nur Killian sondern auch Horus. Sein Gefieder schien so prachtvoll, so warm, so schützend. Seine kleinen Augen so wachsam und insgesamt sehr intelligent. Mai lehnt sich in Killians Arm und streckt ganz langsam ihre Hand dem Falken entgegen und flüstert fast. -Magst du auch mal zu mir kommen?-

Killian mustert seinen getreuen Gefährten Horus, der sich auf dem Ast niedergelassen hatte und schaute dann zu Mairead.

Eigentlich wollte ich dich ja auffangen, doch nun werden wir wohl, wenn es das Schicksal wollte, auf dem harten Boden und wohl auch auf dem Allerwertesten landen.

Sanft lächelte er sie an und streicht ihr einfach ein wirres Haar aus dem ebenmäßigen Antlitz, jetzt wo er ihr so nah war, spürte er deutlich ihren Atem und das Klopfen ihres Herzens.

Zahm was bedeutet dies schon, er ist ein Tier und nur dem gewährt er die Ehre ihn zu berühren, der reinen Herzens ist und im Einklang mit der Natur, schau vielleicht bis du ja eine der wenigen, die ihn berühren dürfen.

Der Ast würde nicht brechen und so blieb er ganz entspannt sitzen und blickte auf das stolze Tier, Horus war schön anzusehen..anmutig und doch auch ein wenig wild.

*Mai hing förmlich an seinen Lippen und genoss seine Nähe. Von Verlegenheit war plötzlich keine Spur mehr, eher eine Vertrautheit die sie leicht schaudern liess* -Mich auffangen? Herrje, du würdest dir nur weh tun.-*das vertrauliche Du gab dieser Situation noch eine besonders warme Note. Eigentlich schien Horus schon gar nicht mehr zu existieren, schon gar nicht als seine Hand sich hob und ihr die Strähne aus dem Gesicht schob.* -Das möchte ich aber doch gar nicht.-*mit aller Macht versucht sie sich aus diesem Bann etwas zu lösen und doch schien es auswegslos. Ihre kalten Hände , seine warmen Worte das sie es doch versuchen sollte, liessen Mairead sich aber umdrehen. Horus würde sicher spüren wie nervös sie war, wie schnell ihr Herz klopfte und sehen wie sich Mai's Hand zaghaft hob um sie ihm entgegen zu strecken.* -Ich tu dir nichts.-*flüstert sie leis* -lass mich dich einmal spüren.-*gespannt lagen nun ihre eisblauen Augen auf dem Federtierchen, das mindestens genauso interessant war, wie sein Herr, der nah neben Mai sass...und ob IHM oder ihm die Worte galten, würde wohl lange ihr Geheimniss bleiben.*

Killian`s Blick konnte dem ihren garnicht weichen und er lauschte ihren Worten, seine Züge waren nicht mehr so angespannt und er lächelte sie liebevoll an, während seine Hand ganz zufällig, auf der ihren zum erliegen kam.
Sie hatte sein Herz berührt, ja das wußte er nun... nur sie brachte das alte Herz wieder dazu, im Einklang zu schlagen und das zauberte das schönste Lächeln auf sein Gesicht.
Dies alles bedarf keinerlei Worte, die womöglich den Zauber der über ihnen lag ..zum verschwinden brachten.
Nachdem Horus seinen Flügel auf die ihm zögerlich entgegen gestreckte Hand gelegt hatte, entfernte er sich mit einem zart angedeuteten Nicken und flog davon.
Killian sprang hinab vom Ast, denn die ersten Wolken verhingen den aufgehenden Mond und es war Zeit für Mairead zu gehen.
Er hielt beide Arme auf, damit sie sicher in den seinen landen konnte und nachdem sie nach einigen Worten darin gelandet war, begaben sich beide zur Kutsche, mit ein paar wenigen Äpfeln und einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen, über den gelungenen Besuch, der eigentlich nur damit anfing ,ihm seinen Umhang zurück zu bringen und mit dem Hauch aufblühender Liebe endete.
Mairead bestieg die Kutsche und er sah ihr an jenem Abend noch lange nach, in der Hoffnung sie bald wieder zu sehen, doch leider standen die Umstände des Wiedersehens unter keinem guten Stern.
Denn die Kunde über die Entführung seiner geliebten Enkeltochter, waren Anlass des Wiedersehens.

Im Licht der Sterne fand er nun endlich wieder heim, ja allein zu sein und die Stille ringsum zu geniessen, war nun alles was er für den Moment brauchte.
Sein Umhang glitt zu Boden, seine Stiefel fanden seinen Platz und er begab sich durch die Eingangshalle. hin zum Kaminzimmer, dort wo die züngelnden Flammen ein kleines Schauspiel darboten.
Tee wurde ihm gereicht und mit einer kleinen Geste seinerseits, entliess er das Mädchen für heute.
Seine Stirn legte sich wieder und wieder in Falten, die Liebe hatte ihn getäuscht...die Liebe zu seiner Tochter und zu seiner Enkeltochter, die selbst für ihre eigene Liebe, ihre Familie im Stich liessen.
So schnell würde er nicht mehr sein Herz öffnen können, es schmerzte zu sehr und er wollte einfach nur allein sein.
Er ging zum Fenster, um jenes zu öffnen..unruhig war er ein wenig, ein Falter kam aus der dunklen Nacht und setzte sich auf eines der Gemälde, er folgte mit seinem Blick dem Tier und ging dann einige Schritte zur Tür und begab sich auf den Gang, der nur spärlich mit ein paar wenigen Kerzen erhellt war.
Der Gang war schnell durchlaufen und er machte die Tür auf, um sich nach draußen zu begegeben, dort zog er die sternenklare Nachtluft tief ein und nickte zufrieden in die Dunkelheit.
Langsam führte ihn sein Weg, vorbei an den wundervoll duftenden Rosen, sein ganzer Stolz und dann blieb er vor dem Apfelbaum stehen, kletterte kurzerhand hinauf und verweilte hier, tief in seinen Gedanken.. bis zum Morgengrauen auf dem einen Ast.

*zäh zogen die dunklen Wolken am Firmament ihre Bahn , als Mai ihren dunklen Umhang über die Schultern warf und das Haus ihrer Eltern verliess.
Alles schien nun in Ruhe verfallen zu sein so das sie ihren ''Alltag'' fast wieder erlangt hatten.
Die Nachtluft zog sie hinaus, sie tat es fast ihrem Vater gleich, einfach nur einmal für sich zu sein und gab dem Wind die Chance die trüben Gedanken endlich beiseite zu schieben.

Ihr war klar, das sie eines tun musste um Dinge nun endgültig ruhen zu lassen , die sie noch immer aufwühlten und so schlug sie den Weg zu einem kleinen See ein.
Leis schlugen die kleinen Wellen an das Ufer.
Sacht bricht sich das Mondlicht auf der Wasseroberfläche.
Ruhig betrachtet sie ihr Spiegelbild , das verzehrt sich mit den Wellen wog.
Wie dumm war sie IHR so zu vertrauen.
Sie gab ihr ein Teil ihres Herzens, das nun zerrissen war.

Der Stoff ihrer Robe und dessen Umhang legt sich um ihre schlanke Gestalt, als Mai sich an das Ufer hockt und die kleine Schatulle hervor holt.
Sie hatte geglaubt das Gegenstück würde irgendeine Bedeutung haben, doch weit gefehlt..es schien bedeutungslos.
Mairead zumindest schenkte dem nun keine Bedeutung mehr zu, nicht mal gemeldet hatte SIE sich...alles nur hohler Schein, wie auch diese kleine Hülle die sie nun in den Händen hielt.
Mit einem grossen Schwung holt Jayla's Herzensschwester aus und wirft die kleine Perle samt Muschel in den See.
In diesem Fall hiess es...zurück ins Wasser, kleine Muschel.
Zurück am Ufer blieb nur die Kiste, die sie nicht mehr brauchen würde.

Langsam beruhigte sich das Wasser wieder und ihre Gedanken legten sich.
Es war ein Ende...aber auch ein Anfang.

Sie erhob sich, zog das Cape wieder fest um sich und liess sich vom Wind leiten.
Ruhig lenkte er ihren Weg, bis vor ihr ein Gemäuer auftauchte.
Es war so schön wie es im Mondlicht vertraut und doch einladend vor ihr sich erhob.
Anmutig, elegant..
Mairead's Wangen nahmen einen sanften rosigen Glanz an.
Ihr Herz schlug wie immer schneller an den Gedanken an IHN.
Ob er noch wach war, so wie sie?

Ja, sie konnte einfach den Weg hinauf gehen um es herauszufinden, doch der Anblick liess sie hier verweilen..Sekunden, Minuten...und vielleicht auch ein wenig länger.*

Glitzernd warf der Mond sein helles Licht, über den kleinen Bachlauf der sein Weg, durch den Garten der Burg fand und in einem kleinen Rinnsal endete.
Noch war vom Morgen nichts zu sehen, doch Killian erwachte aus einen Traum und rutschte vom Ast, er wollte doch nur ein wenig hier verweilen, bis der Morgen die Nacht ablöste
und dennoch, schaute er sich nun suchend um.
Leise trugen ihn seine Schritte, zu einem kleinen Kätzchen was ihren Weg zum Wasser gefunden hatte und ein leichtes Lächeln umwehten seine Lippen,
sanft nahm er das kleine Wesen in seine Hände und sogleich schmiegte es sich an ihn und so nahm er es, auf seinem Weg durch die wohlduftenden Blumen mit.
Das leise Zirpen und auch die Rufe eines Rehkitzes drangen an sein Ohr, kurz überlegte er ob es wohl nach seiner Mutter rief,die Natur ..die Wälder und deren Bewohner
waren so einzigartig und auch so faszinierend, das man allein nur um ihnen zu lauschen und sie zu beobachten, eine Ewigkeit brauchte und auch das würde nicht reichen.
Einst hatte er seiner kleinen Tochter Bücher vorgelesen, die ihren Platz in der Bibliothek hatten, über Elfen..Feen..Riesen..Einhörnern und auch über Hexen..Vampire und Werwesen.
Nie war er sich wirklich sicher, ob jene Wesen nur in der Fantasie eines jeden schlummerten oder aber ob es sie auch wirklich alle gab, von einigen hatte er gehört das sie wohl existierten,
andere hatte er kennen gelernt, langsam lief er nun an der Burgmauer vorbei und schaute nach oben, einige Falken hatten sich auf den Zinnen zur Ruh gesetzt.
Die kleine Katze schlummerte in seinen Armen und er liess sie sanft auf ein Bett aus Moos gleiten, damit sie hier weiter schlummern konnte und nebenbei blickte er sich um, denn auch die Räuber der Nacht trieben hier oft ihr Unwesen.
Doch dann lief er weiter, die kühle Luft umwehte ihn und war fühlte sich angenehm auf der Haut an, es war eine düstere Nacht und doch konnte man einiges durch das silbrig glitzernde Mondlicht erkennen, so auch die viele verschiedene Blumen deren Farben nur am Tage leuchteten und nur eine einzige.. die Rose der Nacht, entfaltete ihre ganze Schönheit im Strahl des Mondlichtes, der auf sie fiel.
Nur leicht fuhr er über die Blüte und lächelte, seine Gedanken galten nun "Ihr" denn sie ähnelten sich sehr nicht nur ihre Schönheit.. Zartheit und ihre Verletzlichkeit, nein es war da vielmehr
was man nicht in Worte hüllen konnte.
So blieb er eine Weile hier stehen und hing nur seinen Gedanken nach, denn ob er "Sie" jemals wiedersah konnte er nur erahnen, denn nur die Liebe vermochte beide wieder zu vereinen...nach all dem was geschehen war.

Der Moment einer Entscheidung

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