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Zeit der Vergeltung, Zeit für Rache oder nur ein Krieg ?

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Kain
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 32
Registriert: Do 6. Mai 2010, 20:35

#151

Beitrag: # 49705Beitrag Kain »

Kain spürte, wie er dabei war die Kontrolle zu verlieren. Er war zwar nicht mehr jener Mann, den Enoia einst geheiratet hatte, spielten Emotionen hierbei keine Rolle, aber es änderte nichts an der Tatsache, dass sie ihm gehörte.

Schnurstracks hatte er den Ratssaal verlassen. Es war keine Frage, wohin er wollte und auch nicht wie berechenbar dieser Weg womöglich für den Feind war. Kain selbst war zwar bewusst, wie dumm es war den Krieg nach Lichthafen zu tragen, aber es geschah im Affekt und SIE gehörte ihm. Vielleicht eine emotionale Entscheidung, so fern es auch liegen mochte, dass er solche empfand. Eine die er im Affekt traf, aber sie war sein. Wenn dieser Emporkömmling meinte er könnte sie zu Fall bringen, dann würde er ihn kennenlernen.

Mit einem Satz sprang er von der Wehrmauer und während er sich noch in der Luft drehte, umfingen ihn Schlieren dunkler Schatten. Eine Wolke schwarzen Nebels, die seinen Körper vollends umschloss, um am Ende eine riesige abnorme Fledermaus ähnliche Kreatur freizugeben. Die ledernen Schwingen spreizten sich und mit ausgebreiteten Flügeln erhob er sich in die Lüfte. Bereit Lichthafen in ein Meer von Blut zu tauchen.

Zielstrebig überquerte Kain den Nebel und glitt über den Wald hinweg. Seine Sinne waren aufs Jagen und Töten aus. Hasserfüllt und zornentbrannt. Deutlich nahmen sie die Auren unter sich war. Erst einige und beim näher kommen mehrere tausend. Hufgedonner. Das Klirren von Waffen und Rüstungen. Sicher könnte er hinabsteigen und sie dezimieren, aber zu welchem Preis. Der Hochlord agierte offenbar schnell, um ihnen keine Zeit zu lassen. Etwas, dass sonst kaum eine Rolle für sie spielte. Zeit. Enoia, der Clan.

Für einen Moment ließ er sich darüber hinweggleiten und ihm wurde bewusst, wie dumm es war die Festung zurückzulassen, um mit dem wenigen, was sie hatten gegen eine vermutlich dreimal so starke Mauer aus Soldaten zu rennen, anstatt sie zu sich kommen zu lassen. Der Nebel, die Wälder. Jedweder Vorteil zunichte. Vielleicht hätten sie zwar einen Überraschungsmoment, aber vielleicht war es genau das, worauf dieser Castiel hin gezielt hatte.

Er ließ seine Sinne über die Soldaten gleiten, während er die dunkle Präsenz um sich herum ausweitete. Sollten sie spüren gegen was sie Krieg führen würden. Während er kreiste und versuchte sie mit seiner bloßen Anwesenheit auseinander zu treiben, verspürte Kain dabei mindestens zwei Auren ein wenig westlich von sich .Auren, von Nachtwesen, deren Herz nicht mehr schlug und er roch Blut. Krachend schoss er durch die Baumkronen hinab und nur kurz bevor er auf dem Boden aufschlug umschloss ihn die Dunkelheit aus Schatten. Schlieren aus Finsternis mit denen er Eins wurde, nur um hinter jenen Angreifern, die auf Aphrodite einschlugen, wieder aus den Schatten herauszutreten. Tief senkte sich sein Schwert in des ersten Soldaten, bevor er es mit einem Ruck wieder hinauszog und jener vor ihren Füssen zusammensackte, bevor er auch nur begriff, was gerade mit ihm geschah. Den anderen packte er am Kragen und schmetterte ihn gegen einen Baum, bevor dieser auch nur mit seiner Waffe ausholen konnte. Die Wucht, mit der jener gegen den Stamm eines Baumes aufschlug, ließ diesen bedrohlich knarzen, doch der Mann regte sich nicht mehr. Was taten die beiden hier?

Kains Hand streckte sich Niobe aufhelfen wollend entgegen, während es den Anschein hatte, als würde die dunkle Präsenz, welche von ihm ausging, sich zunehmend über alles um sie herum erheben. Eine Aura, die die Soldaten dazu brachte für einen Moment innezuhalten oder gar zurückzuweichen. Zumindest einen Großteil.

Das Dunkel seiner Augen legte sich auf jene Kriegerin, die ihn ein blutrünstiges egoistisches Monster genannt hatte. Oh wie recht sie hatte. Das war er und er war noch viel mehr, wenn man es so wollte.

„Beeilt Euch. Bringt sie zum Schloss und entsendet einen Boten an Argonar und Landru, dass sie uns teilen wollen, dass die Festung unbemannt ist.“ nur wenige Worte, kühl und zielgerichtet gesprochen, auf die er keine Antwort verlangte, bevor sein Blick kurz über Niobe glitt. Die Bedeutung dessen sollte den beiden bewusst sein, ebenso die Konsequenzen, sollten sie seine Worte ignorieren. Sollten sie ihn nicht respektieren, es war ihm gleich. Kain selbst war weder Regent noch Heerführer - nein nicht mehr.

Seine Lider schlossen sich, bevor die Schatten ihn umfingen und er mit einem Satz sich wieder in die Fluggestalt einer Fledermaus verwandelte. Er war alles das, was man ihm nachsagte und aus diesem Grund würde er nach Lichthafen gehen und zurückholen, was sein war. Egoistisch und blutrünstig.

Er schlug mit den Flügeln, als sich Lichthafens Silhouette vor ihm aufbaute, über welcher offenbar ein Gewittersturm zu toben schien. Die schwache aber noch bestehende Bindung zu Enoia verspürend, ließ er sich von jener führen, wie als folgte man einem silbernen Faden. Hindurch durch Blitz und Donner.

Lautlos landete er auf einem der Dächer und blickte auf den Hafen hinab. Die Stadt war erfüllt von Soldaten, mehr als er angenommen hatte. Es wäre ein leichtes sie in der Theorie niederzubrennen, auszuräuchern, sie alle zu töten. Und ja er wollte es. Nichts mehr als als das, wäre da nicht der eine wunde Punkt. Nebel formte sich um die Fledermaus. Ein dunkles Gebilde aus Schatten, aus welchen Kain selbst heraustrat und über den Dachfirst balancierte. Der Donner grollte, während die Blitze den Himmel erhellten. Es kümmerte ihn nicht. Sein Blick hatte den kleinen blau-blonden Fleck fixiert, auf den sich momentan alles zu konzentrieren schien.

Da lag Enoia, vor den Füssen der Tochter Varzils und dem sogenannten Hochlord. Er spürte den Zorn in sich aufsteigen, den Drang beiden das Herz aus der Brust zu reißen. Aber eine falsche Bewegung und Latoria würde vermutlich jenes von Enoia zerquetschen oder der Hochlord sie zu Asche verwandeln, wenn Kain versuchen würde die Kontrolle über Varzils Kind zu übernehmen.

Vielleicht würde Kain dieses Opfer auch bringen müssen, aber nicht hier und nicht jetzt. Wenn dann wäre es seine Entscheidung und die würde er sich nicht aus der Hand nehmen lassen.

Der Hochlord war wahnsinnig, aber offenbar nicht dumm. Hätte jener sie vernichten wollen, hätte der Hochlord längst brennen lassen. Womöglich war sie noch Teil eines Plans oder war eventuell von Nutzen für Castiel.

Kontrolle bewahren, ihn in dieser Situation nicht weiter in die Ecke drängen. Dazu würde Enoia ihn anhalten. Die Seinen einen und zurückzuschlagen...

Unheilvoll blickte er auf das Szenario hinab, während seine Schritte ihn an den Rand des Daches führten. Seine Präsenz, ehrfurchtgebietend und Angst erfüllend, ummantelte ihn und dehnte sich nach jenen aus, die einen schwachen Geist und Willen hatten, denn sie sollten wissen, dass er hier war. Unter ihnen - auch wenn er offenbar nicht eingriff. Nein, die einzige Möglichkeit sie dort rauszuholen war nicht jene, die er bevorzugte, jene die die Bucht von Lichthafen in tiefem Rot erstrahlen lassen würde. Doch er schlug einen vollkommen anderen Weg ein. Einen, Weg, zu dem sie ihm geraten hätte.

Sein Blick streifte Landru. Kühl und emotionslos. Jener hatte sich sichtlich hinreißen lassen und stand inmitten der gezückten Schwerter, umringt und umgeben von Soldaten soweit das Auge reichten konnte. Eine Verlockung sondergleichen, sie allesamt niederzumetzeln, welcher Kain allerdings mit Mühe widerstand.

Würde er hinabsausen, würde er den Hochlord und vermutlich einige seiner Soldaten mit in den Abgrund reißen, bevor sich das Heer auf ihn stürzen würde. Und das zurückgedrängte Tier in Latoria würde über Enoia richten. Er war vielleicht mächtig, aber allein gegen eine solche Anzahl wäre dumm. Nein es wäre sinnlos zu meinen ein einzelner könnte sich dem entgegenstellen.

„Der Feind ist bereits auf dem Weg zum Schloss...“ließ er seinen Sohn mit unheilvoller Stimme in seinen Gedanken wissen. Deutlich genug, um die Bedeutung der Frage der Priorität in den Raum zu stellen.

Welche Entscheidung Kain hierzu gefällt hatte, sollte sich ihm ebenso schnell offenbaren. Denn auch wenn die meisten des Clans Landru dienten -ihm dem Regenten- so war es doch am Ende sein Blut, welches durch die Adern der meisten floss. Er allein war die Grundlage - die Essenz ihrer Existenz. Etwas, das vielleicht einigen zu selten vor Augen geführt worden war. Aber nun war es an der Zeit den Preis dafür zu fordern, sie es spüren zu lassen. So ließ er seine Macht auf jene hernieder gehen, die seiner Linie entstammten, jenen Kindern und Kindeskindern, denen er das Leben geschenkt hatte. Ein Befehl an an sein Blut.„Rückzug, wir sammeln uns im Norden in den Wäldern...“

Einst hatte der Clan zusammengearbeitet und nun schien aus jedem ein Einzelkämpfer geworden zu sein. Eine Hierarchie, die nur auf einem Stück Pergament scheinbar noch existierte. Sie alle waren egoistische blutrünstige Monster und jeder schien nur instinktiv und ohne Weitsicht zu agieren. Ein Vorteil für den Hochlord, mochte man meinen. Es war an der Zeit dies zu ändern.

Er hatte einen Einblick gewonnen und auch wenn Castiel sich nun vielleicht über diesen Rückzug erfreuen würde, so würde jener nicht von langer Dauer sein. Sie mussten sich koordinieren, taktischer vorgehen.

Lediglich Fenja würde ihrem Auftrag weiter folgen können. So tief in den Gängen noch verborgen. Vielleicht gut, denn Enoia würde sicher nicht ewig auf den Docks festgehalten werden. Er war sich in dem Punkt sicher. Und dann würde Fenja ihm Bericht erstatten.
Bild
† Kain Vykos † Lord des Clans der Vampire † Oberhaupt der Familie Vykos †
Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht,
wer den tollsten, imaginären Freund hat.
Norax
Schmied / Schmiedin
Beiträge: 81
Registriert: Mo 21. Mär 2011, 20:19

#152

Beitrag: # 49706Beitrag Norax »

Die schweren hufe von Cerwarus kamen nur wenige meter von Neomi zum stehen … Cerwarus schnaubte laut

Er hatte ihn angetrieben ..er wollte keine zeit verlieren ..so sprang er nun förmlich aus den sattel ..seine matte rüstung klirrte

Und ein lächeln lag auf seinen lippen ..und das erreichte sogar einmal seine augen ….

Meine kleine finsterniss .....

Bei den worten hatte er Neomi auch schon ansich gedrückt und sie mit einem arm angehoben

Ihr seid also schon fast auf dem weg hm ? ….er drückt kurz seine stirn gegen die von Neomi …

Ich hab dich vermisst …..

Bei den worten schreitet er nun zu seiner gemahlin rüber ….sein blick wird ernst ..als er vor ihr zum stehen kommt

Die schlacht hat begonnen …deine Mutter ist Castiel in die hände gefallen ….der rest ist auf dem weg zum hafen

Dann geht sein blick wieder zu seiner tochter …und wieder zu seiner gemahlin

Warum die schwertfeste ? warum sie in die nähe dieses verräters bringen ….Lillyth

Seine stimme war ruhig ..aber doch lag ein unterdrückter zorn in ihr …nur in den tiefen seiner dunklen augen loderte er deutlich

Glaube seine gemahlin das er nicht auf seine tochter aufpassen konnte und das sein anwesen nicht sicher war
Bild
Gemahl von Lillyth Vykos und Vater von Neomi Vykos

Ihre hand auf seiner Brust ..Ihre Stimme in seinem Ohr ..
leise worte und ein Versprechen
auf ewig dein
Du glaubst du kennst das Böse ?..dann hast Du mich noch nicht getroffen
Castiel
Schmied / Schmiedin
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#153

Beitrag: # 49707Beitrag Castiel »

Oh er spürte die flammen die auf seiner haut tanzten …und er konnte in die augen der Bluthexe blicken ….
Und diese augen sagten das sie nicht aufgeben würde …

So zeigte sich auf seinen lippen ein grinsen …blut verschmiert und diabolisch …..
Und in seinen augen loderte der wahnsinn wie auch das feuer der vernichtung ….auch spürte er noch immer den griff
Wie eine eisenklammer an seinem hals ….er wusste ..würde sie zudrücken würde er das wahrscheinlich nicht überleben

Aber dann war da seine Königin …nein seine neue dunkle Göttin ….sie würden bald über alles herrschen ….sie würden
Die anderen Götter von ihren thron stoßen …

Sein grinsen wurde noch breiter …dann viel er auf die knie als sich der griff von Enoia löste ….und sie vor seinen füssen zum liegen kam

Er brauchte einen moment sog die luft tief in seine lungen …und dann löschte er die flammen die seinen körper umspielten ..
Seine dunklen augen blicken dann zu Latoria … dann lachte er ..laut gehässig ….

meine Göttin ….

Gerade wollte er auf sie zutreten da spürt er das aufflammen von magie ….. gerade noch rechtzeitig reist er die linke in die höhe
Ein magischer schild fängt den blitz von Belinda ab …nun abfangen war übertrieben ..er lenkte ihn um …so erwischt es einige der soldaten

Mit einem aufschrei gehen sie zitternd zu boden ….dann sammelten sich auch schon die nächsten flammen um seine hand …

Was soll das ….kommt es knurrend über seine lippen ….dann zog auch schon ein großer wolf Belinda aus seiner Reichweite ….
auch den wolf erkannte er ..nicht an der gestallt ...aber doch spürte er das band der familie zwischen ihnen
Er wusste das es ein teil seiner Familie war ..alle beide ..und er hatte sich gegen sie ausgesprochen ..und doch waren sie hier …warum ?

Aber dafür hatte er keine zeit ..den auch er hörte die stimme von Landru ..die des Unholds ….welch eine glückliche fügung …gleich beide an
Einem tag ……wieder kichert er

Die Süße stimme seiner dunklen göttin halte über den platz und Callana trat auf den plan ..auch hier spürte er magie …unverfälschte
Reine magie …nicht wie seine ….seine war kaum zu bändigen …und er konnte sie nur mit hilfe seiner symbole und muster auf der haut
In seinem körper sperren …..

Blitze zuckten und ein sturm fegte über den hafen …… und einige seiner soldaten riss es von den beinen ..andere wurden opfer von blitzen
Aber nun wie sagte man ..wo gehobelt wird fallen späne …..
Und die magie von Callana knisterte auf seine haut ..so klatschte er nun lachen in die hand ….und das grinsen auf seinen lippen
lippen von den immer noch das blut tropfte …..

was war das hier doch für ein vergnügen ..magie wo man nur hinblickte ..tod und verderben ..und so eine ausbeute schon am ersten tag
wieder kicherte er ……
dann aber legten sich seine dunklen augen auf Landru ..er traute sich wirklich vom dach ? er machte es ihnen leichter als gedacht ….
Seine züge wurden wieder ernst ….

Bringt den halsreif für die Bluthexe ……

Den hatte er extra für sie angefertig …nicht in silber sondern in gold ..und dieser würde ihre Fähigkeiten unterdrücken …und ihr schmerzen zufügen
Oh was würde er doch Spaß haben mit ihr …kurz blickte er noch einmal auf den am boden liegenden körper ….dann blickte er zu seiner dunklen Göttin

Töten wir ihn …und stecken wir ihn in ketten ..aber lass dich nicht von ihm einlullen Latoria

Seine worte waren scharf und im Befehlston gesprochen …er wollte das schloß brennen sehen ..dafür waren sie hier ….und er wollte Landru tot sehen
Gerade wollte er weiter befehle erteilen ….
da spürte auch er einen schatten ..eine macht ..stark und bösartig … dieser schatten huschte über ihnen durch die nacht ….
Gab es noch mächtigere von ihnen …mächtiger als die auf die er getroffen war ?

Das würde also mehr spaß für ihn bedeuten ……damit gab er nun befehle …….

Macht die restlichen männer bereit ..wir folgen den anderen männern jetzt sofort zum schloß …sie werden sicher überrascht sein

Und schießt mir das etwas da oben runter …ich will es untersuchen ..dabei deutet er auf den schatten hoch oben …
wo drauf gleich ein trupp Bogenschützen sich in die richtung von Kain bewegten
er hatte alle spitzen mit geweiten silber ummanteln lassen ..und alle samt waren sie in elbenblut getaucht ……..

er hob die hand …feuer sammelte sich ..dann feuerte er einen feuerball in den himmel …er leuchtet aber in einem rot und glühte wie eine sonne
in der nacht …..
damit würden die anderen wissen das er auf dem weg war …….und sie würde den weg schnell hinter sich bringen ..um ihnen einen weg zu ebnen

damit drehte er sich nun wieder zu Latoria herum …schritt zu ihr ….und stellte sich an ihre seite …….

Töte ihn ..oder soll ich es für dich tun meine dunkle göttin

Er grinste breit ..und flammen loderten um seine hand ….seine dunklen augen glühten vor Begierde den Unhold brennen zu sehen
Bild
Ich will nicht, ich kann nicht.. ich muss. ich darf nicht will aber. Ich soll nicht. Sie will mich... Ich will...
Scheisse sie gehört mir.. und ich Ihr


Castiel & Latoria
 
Wahnsinn,Liebe,Hass ..wer weiss das schon ?
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Lillyth
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Beiträge: 140
Registriert: Do 6. Mai 2010, 20:34

#154

Beitrag: # 49709Beitrag Lillyth »

Auch wenn sie wusste, wie sehr die Zeit drängte, ließ Lillyth das Kind seinem Vater entgegenlaufen. Immerhin, nun wer wusste schon, was kommen würde. So sollten sie diese Minuten wenigstens haben. Fast schon ein Lächeln suchte ihre Lippen heim, als die dunklen Augen dem aufgeregten Mädchen folgten, wie es geradewegs in seine Arme lief. Für einen Moment musterte sie die Sanftheit mit der Norax Neomi empfing, während sie selbst an Ort und Stelle verharrte und dabei beruhigend über die Nüstern von Mittnacht strich. Ein kurzer wohliger Augenblick, der jedoch jäh in dem Momnt endete, als sich ihre Blicke kreuzten und das Dunkel seiner Augen sich auf sie legte.

Sie konnte seinen Zorn beinahe spüren, auch wenn dieser nur in seine Augen eingekehrt war und Norax sich nicht erlaubte diesem Einzug in seine Stimme zu gewähren. Die kühle Distanz selbst, die er wahrte und nicht zuletzt sein Blick sprachen mehr aus als alle Worte. Genug, um zu wissen, wie er über ihre Pläne dachte und auch genug, um das Lächeln auf ihren Zügen für einen Moment verblassen zu lassen, während er sprach.

Doch was erwartete er nun als Antwort. Hier vor dem Kind? Vermutlich nichts als die Wahrheit. Sicherlich, und doch versuchte Lillyth sich daran ihnen die Details zu ersparen, die er und sie sich jedoch beide dabei sehr genau ausmalen konnten.

"Was ist, wenn das Schloss fällt?" erwidert sie mit ungewohnt ruhiger aber dennoch fester Stimme. Die Bedeutung und Konsequenzen dessen sollten Norax alleine reichen. Sie würde nicht vor Neomi bildreich beschreiben, was Castiel tun würde, wenn der Clan fiel oder vielleicht auch sie beide. Das jener die ihren im Zweifelsfall jagen würde und jeden, der nur annähernd mit ihnen verbandelt war.

"Wir können sie hier unmöglich alleine lassen." erwidert sie ruhig und nur kurz wandern ihre Augen über das Kind in seinen Armen. Dessen war er sich sicher selbst bewusst. Aber er konnte unmöglich erwarten, dass sie hierbleiben würde. Nein auch er würde hier nicht abwartend herumsitzen können, oder doch? Fünfzehntausend Soldaten und er selbst berichtete ihr gerade, dass sie Enoia hatten. Gleich dem, wie sie gerade über letztere Information im Grunde dachte, war ihre Sorge in Bezug auf Neomi nicht gleich umso berechtigter? "Und die Schwertfeste ist abgelegen genug, als das diese nicht in sein direktes Visier fällt... " Ruhig trat sie an Norax heran und blieb ihm gegenüber stehen, um zu ihm aufzusehen.

Was dachte er? Was ging hinter dem Schleier aus Finsternis in seinen Augen vor? Meinte er Lillyth hätte leichtfertig diesen Entschluss gefällt? Norax sollte sich gewiss sein, dass dies alles andere als leicht für sie selbst gewesen war. Ihr selbst schmeckte die Entscheidung nicht wirklich. Aber sie hatte alleine da gestanden und hatte am Ende einen Entschluss treffen müssen. Unter vier Augen vielleicht, hätte sie ihm dies vermutlich auch unverblümt ins Gesicht gesagt, aber Lillyth gedachte sicherlich nicht hier und jetzt und erst recht nicht vor Neomi einen Streit vom Zaun zu brechen. Aber das kurze Aufblitzen in ihren Augen zeugte davon, dass Lillyth selbst den Vorwurf in seinem Blick wahrgenommen hatte, doch sie unterdrückte die aufkeimende Wut darüber, dass er es sich offenbar so leicht machte.

"Valia verbürgt sich für ihre Sicherheit." Sicherlich sind diese letzten Worte, die sie anfügt, kein schlagkräftiges Argument. Aber nun, auch Norax sollte einsehen, dass jene abgelegene Feste sicherlich mehr Schutz bot, als das Anwesen. Besonders da vermutlich weder Norax noch sie gedachten hier die Dinge einfach auszusitzen. Ihre Hand streckte sich kurz nach Neomi aus, um sanft mit dem Handrücken über die kleine vor Aufregung gerötete Wange zu streichen.

Sie zweifelte nicht daran, dass er seine Tochter schützen konnte, aber weder er noch sie konnten an zwei Orten gleichzeitig sein. Und was, wenn das Chaos sich auf den Rest der Insel ausweitete. Wollte er sie dann hier alleine wissen? Nur um seinen Stolz ungebrochen zu zu sehen?

Mit einem Wimpernschlag wandte sich das Dunkel ihrer Augen ihrem Gemahl zu. Ihr Blick wirkte weicher, was nicht zuletzt ihrer Tochter geschuldet war. Aber ebenso hatte eine Ratlosigkeit Einzug erhalten, als sie ihn ansah. Die Hand, welche ihre Tochter berührt hatte, legte sich besänftigend auf seinen Arm. Vielleicht sogar hilfesuchend, da sie selbst keine andere Lösung sah, als diese.

"Wenn Du einen besseren Vorschlag hast, bin ich ganz Ohr. Ansonsten sollten wir bald aufbrechen. Die Rose wird nicht ewig warten." Die Zeit drängte und mit jeder Minute die sie mit Diskussionen verbrachten, brachten sie ihre Tochter eventuell nur unnütz in Gefahr. Sie liebte sie beide und zwar genug, um ihren Stolz hinten anzustellen. Aber war es bei ihm ebenso? "Entscheide Du Norax.. " Es war ein kurzer tiefer Atemzug, der ihre Lungen füllte, der mit einem Hauch von Anspannung einher ging, als sie ihm mit diesen drei Worten die Verantwortung übertrug. Eine Verantwortung mit allen eventuellen Konsequenzen, die seine Entscheidung mit sich bringen würde, nachdem er ihre mehr oder minder angezweifelt hatte. Was war ihm wichtiger. Sein Gesicht zu wahren oder aber das Kind so weit weg wie nur irgend möglich von dem wahnsinnigen zu wissen, in der Hoffnung es sei dort vorerst sicher? Was war das geringere Übel?
Zuletzt geändert von Lillyth am Mo 23. Jul 2018, 00:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Gemahlin von Norax Vykos
Mutter ihres kleinen Sternenlichts Neomi ~ Tochter seiner Lordschaft Kain Vykos und seiner Gattin Enoia Vykos
† Es ist schon immer eine gefährliche Unterschätzung des Bösen gewesen, ihm zu unterstellen, es kenne keine Liebe. †
† Lieben zu können ist kein Vorzug des Guten, sondern das einzige, was es mit dem Bösen verbindet. †
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Niobe
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Beiträge: 173
Registriert: Mo 3. Mai 2010, 13:41

#155

Beitrag: # 49710Beitrag Niobe »

Tatsächlich hatte sie sich von einem einfachen Ross besiegen lassen....Das waren ihre ersten Gedanken, als sie nach einer Weile wieder zu sich kam....Der schwere Geruch von frischem Blut lang in der Luft....Kampflärm drang an ihr Ohr....und als sie den Kopf hob, sah sie die Wächterin, sich ihrer Haut erwehren....Anders konnte man es nicht benennen, denn ein ausgewogener Kampf sah wahrlich anders aus.....Mit einem schnellen Kopfschütteln vertrieb sie den leichten Schwindel aus ihrem Kopf....sammelte ihre lichte Energie, um ihrer Gefährtin beizustehen....

Doch plötzlich....wahrhaftig wie aus heiterem Himmel....legte sich eine beklemmende Dunkelheit über den Ort des Geschehens.....Manche der Soldaten verharrten mit offenem Mund und starrten nach oben....als eine riesige Fledermaus aus dem Himmel auf sie zu stürzte....Zuerst dachte Niobe, es sei ihr Gemahl, der ihre missliche Lage gespürt hatte und ihr...wieder einmal...zu Hilfe eilte.....Doch nein, diese hier wirkte grimmiger noch....größer und sie war begleitet von Tod bringender Finsternis....Schon waren die Soldaten, jene die Wächterin bedrängt hatten, Geschichte....und der Oberste höchstselbst reichte ihr seine Hand, um ihr aufzuhelfen....Flink kam sie auf die Beine...neigte ihr Haupt vor ihm zum Dank....Es schien, er hatte ihre kleine Schwäche als Kampfunfähigkeit verstanden...da er die Wächterin anwies, sie zurück in das Schloss des Bundes zu bringen.....Doch, ehe sie Protest einlegen konnte, hatte er bereits seinen Befehl kund getan....und erhob sich wieder in die Lüfte....

Noch standen die Soldaten unter seinem mächtigen, finsteren Bann....sodass eine schnelle Verständigung mit der Wächterin möglich war.....Wenn wir nun den Weg gen Schloss einschlagen, führen wir die Feinde geradewegs dorthin....Raunte sie und fasste Aphrodite am Arm, um sie näher zu sich heran zu nötigen....Doch scheint es mir ein kluger Gedanke zu sein, zurückzukehren, um die Mauern nicht schutzlos zu lassen....Ihr kennt Euch mit der Kriegskunst besser aus als ich....Sprecht mir von den Möglichkeiten, wie wir aus dieser....wobei sie einen Blick umher warf...sah, wie die ersten Männer bereits wieder nach ihren Waffen griffen....äußerst misslichen Lage entkommen, das Schloss erreichen...und dabei auch noch möglichst am Leben bleiben, meine Liebe....

Natürlich könnte sie die Soldaten in ihrer engeren Umgebung becircen....doch würde es nicht viel nutzen, denn ihrer waren viele....Sie war nun einmal keine Rose, die mit einem Lächeln Tausend Mann zu Fall bringen konnte....
~Lady des Lord Landru Vykos~
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~Wenn ich mir erlaube zu fühlen, fühle ich nur Schmerz~
~Mami des Ebenbildes ihrer Jüngsten ~ Nahm das Schattenkind Lycin in ihr Haus auf~
Argonar
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 42
Registriert: Mo 21. Mär 2011, 20:10

#156

Beitrag: # 49711Beitrag Argonar »

Die Aufregung war zu spüren. Sie kamen näher und man brauchte keine besonderen Fähigkeiten um zu spüren, dass sich die Männer und Frauen im Gefolge auf die Schlacht freuten. Die Anspannung und Euphorie vor dem Gefecht. Argonar lächelte still in sich hinein, er kannte dieses Gefühl nur zu gut. Die bekannte Ruhe vor dem Sturm. Das letzte Durchatmen vor dem Wüten des Krieges. Er rechnete bald damit Lichthafen vor sich zu sehen. Im Kopf ging er mögliche Aufstellungen und Angriffe durch. Noch während er der Planung nachhing, spürte er etwas anderes als das kommende Blutvergießen. Diese Finsternis breitete sich in seinem Kopf aus und die Anweisung war so klar wie einfach. Das vermochte wohl nur einer zu sein. Der Eine. Augenblicklich hielt Argonar sein Ross an. Landru's Befehl schickte ihn nach Lichthafen. Aber dem zu folgen, würde bedeuten sich Kain zu wiedersetzen...undenkbar. Er konnte nur hoffen, dass die Order auch für Landru galt. Er wies seine Hauptleute zum Schwenk an und marschierte auf die nördlichen Wälder zu. Die Enttäuschung war greifbar. Er führte hier schließlich keine Wandergruppe, sondern einen Kriegsbund und keiner hier wollte weiter laufen, sondern endlich etwas töten. Dennoch folgten sie ohne auch nur den Gedanken an ein Widerwort. Argonar konnte nur hoffen, dass das Chaos bald ein Ende haben würde und man ihm sagte, wo er am nützlichsten war, damit er seinen Dienst tun konnte.

"Was hat das nun wieder zu bedeuten...?", die Frage war leise gestellt. Nur für Shilana bestimmt. Er war an Landru gebunden und seinen Befehl durch einen Neuen zu ersetzen, auch wenn er von Kain kam, behagte dem Einäugigen gerade gar nicht. Taten sie das Richtige?

Iros indes blickte weiter in den Dunst, der das Schloss schützte und fluchte leise. So nützlich der Nebel auch war, für einen Wachtposten war er furchtbar. Er sah eigentlich nichts. Gerade wollte er einen neuen Kontrollgang machen, da glaubte er etwas zu hören. Schreie? Waren das Schreie? Es war so schnell weg, wie er gedacht hatte es zu vernehmen. Knirschend mahlten seine Kiefer aufeinander. Nein, kein Risiko. "Weckt jeden der nicht schon auf der Mauer ist!", brüllte er über den Hof. "Ich will jeden bewaffnet und kampfbereit auf der Mauer sehen!". Lieber ein falscher Alarm, als einer der notwendig war aber nicht erfolgte. Wo zu allem kalten Stahl blieb Argonar? Iros zog sein Schwert. Das Tor ließ er noch halb offen, bis er wirklich sah, was da auf sie zu kam.
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Celine
Knecht / Magd
Beiträge: 9
Registriert: Mi 7. Mär 2018, 20:52

#157

Beitrag: # 49712Beitrag Celine »

Sie hasst es diese Erinnerung wecken zu müssen...mehr noch als selber an das erinnert zu werden, was sie verzweifelt versucht zu vergessen. Doch ist dies der einzige Weg Veylana klar zu machen wie die Situation ist. Doch als sie den starren Blick und den gequälten Ausdruck in dem kleinen Gesicht erkennt schluckt sie heftig. Doch die aufsteigenden Tränen blinzelt sie rasch weg.
Vorsichtig, als habe sie Angst diese zu zerdrücken, drückt sie ihre kleine Schwester schließlich liebevoll an sich, während sie ihr ebenso leise zuflüstert.

Sollten die es wagen Mama oder Argo was zu tun, dann werden die uns kennenlernen. Und ich halte dir sogar die Planke für die Piratenkönigin.

Ihren Worten folgt ein lebhaftes Nicken, während sie die Hand Veylanas leicht drückt. Ernst sieht sie zu ihrer Mutter und der Ausdruck in ihren Augen bekräftigt die Worte ihrer kleinen Schwester.
Doch genau so schnell wandelt sich der Ausdruck auch schon wieder, während sie ungeachtet der Sorgen erwartungsvoll kichert.

Und überlege mal...ne ganze große Burg...da gibt es sicher sooo viel zu entdecken. Türme und Verliese...sie grinst leicht...vielleicht haben die sogar ne Folterkammer.

Wäre da nicht der Grund warum, wäre es sicher ein tolles Abenteuer.
Nun..das mit der Jagd übergeht sie erst mal geflissentlich...schließlich muss man da töten...und meist auch noch so süße niedliche Tiere...nene. Und doch schaut sie Veylana einen raschen Moment fragend an. Ehrlich gesagt hat sie keine Ahnung ob jene die Jagd mag oder nicht. Nun...vorstellen kann sie es sich ja so gar nicht...aber wer Veylana kennt, der weiß dass sie einfach immer für ne Überraschung gut ist.
Doch dann horcht sie auf....Überraschung?!?...ihr Blick fliegt zu ihrer Schwester, bevor sie ihre Mutter erwartungsvoll ansieht.

Was für eine Überraschung?

Da tippelt sie tatsächlich von einem Bein aufs andere. Sie liebt Überraschungen.
Zuletzt geändert von Celine am Mo 23. Jul 2018, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
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~Tochter von Ben Osiris & Valia Vykos ~ große Schwester von Veylana Osiris~
~kleine Schwester von Argonar Vykos~
Aphrodite
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 47
Registriert: Do 5. Sep 2013, 22:34

#158

Beitrag: # 49713Beitrag Aphrodite »

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Zuletzt geändert von Aphrodite am Do 23. Aug 2018, 21:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Ein stolzer Mensch verlangt von sich das Außerordentliche. Ein hochmütiger Mensch schreibt es sich zu.(Marie von Ebner-Eschenbach)
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Melyndra
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 18
Registriert: So 22. Sep 2013, 13:34

#159

Beitrag: # 49716Beitrag Melyndra »

Ein letzter Blick zurück, doch der Lord scheint wie erstarrt, bevor sie sich endgültig abwendet.
Achte auf ihn...
raunt sie Fex leise zu, während sie an ihm vorbeihuscht. Etwas was man dem Schattenwolf sicher nicht extra sagen musste.
Nicht nur sie vernahm das Schrille Kreischen und jene Soldaten die sich eben noch auf dem Weg in Richtung der Gasse befanden, blickten verstört in den Himmel. Erst als der erste Körper auf dem Boden aufschlägt und das Blut wie ein lauer Sommerregen niedergeht, kehrt das Leben in jene zurück. Mit einem zufriedenen Lächeln blickt sie ihnen hinterher...gleichgültig ob jene das weite suchen, oder tatsächlich verrückt genug sind in die Schlacht zurück zu kehren...ihr Weg war frei. Leichtfüßig huscht sie aus der Gasse, nutzt den Schatten der Häuser um möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen. Doch jene beansprucht immer noch der Regent und auch als er das Gemetzel beendet, hat es genügt, dass sie jeglicher Beachtung entgeht.
Abschätzend streicht ihr Blick über den Platz auf dem das Wort Chaos neu erfunden wurde. Nur hin und wieder gelingt es ihr, einen Blick auf Enoia und die beiden Wahnsinnigen zu erhaschen. Doch sieht sie genug, dass sie tief in ihren Innern etwas spürt das unbändig hervordrängen will...sich mitten hineinstürzen und das Gemetzel das der Regent begann, fort zu führen. Ein befremdliches Verlangen, doch eines welchem sie so nicht nachzugeben gedenkt..noch nicht. Zu jung und noch zu ungeübt, als dass sie auch nur daran denken könnte hier etwas ausrichten zu können.
Schon gar nicht nachdem sie gesehen hat wozu jener irrer Hochlord und seine nun...was auch immer...imstande sind. Noch wurde die Existenz Enoias nicht ausgelöscht...und sie kommt zu dem gleichen Ergebnis wie Kain. Sie hat gesehen wie er ohne zu zögern, ohne Skrupel tötet. Er will sie anscheinend lebend, soweit man dies in Anbetracht dessen was Enoia ist, sagen kann.
Eben als sie sich entschließt sich erst einmal zurück zu ziehen...abzuwarten und zu beobachten ob sich nicht doch eine Möglichkeit ergibt, spürt sie sie...jene kalte Ehrfurcht gebietende Finsternis. Vor kurzem erst hat sie jene gespürt als sie ihm ihre Aufwartung machte...Kain. Sie drückt sich gegen die Hauswand während ihr Blick suchend umherstreicht. Doch noch bevor ihr Blick ihn finden sollte spürt sie es...als wäre er direkt in ihrem Kopf...sein Befehl...ein Befehl den man nicht ignoriert.
Doch das scheint leichter gesagt als getan. Denn im Moment befindet sie sich mittendrin und jeder Weg heraus scheint von Soldaten zu wimmeln. Sie verzieht ihre Lippen..ja..Flügel wären nur was feines. Bleibt nur....die Geschwindigkeit..jene Fähigkeit sich so schnell zu bewegen, dass ein menschliches Auge der Bewegung nicht zu folgen mag. Doch auch das scheint leichter gesagt als getan. Denn auch wenn einem diese Fähigkeit im Blut liegt, muss sie wie jede andere Fähigkeit geübt und trainiert werden. Etwas was angesichts ihres noch jungen untoten Daseins bei weitem noch nicht so gegeben war, wie es vermutlich nötig sein dürfte. Wenigstens hatte sie die Schwäche überwunden und gestärkt stehen die Chancen weitaus günstiger.
Sie wagt es nicht die Augen zu schließen, auch wenn sie diesem Verlangen gern für einen kurzen Moment nachgegeben hätte, doch das tiefe durchatmen verwehrt sie sich nicht. Auch wenn es unnötig geworden ist, so hat es immer noch eine durchaus Beruhigende Wirkung, während sie versucht herauszufinden, welcher Weg der günstigste ist, um zurück in jene Gassen der Stadt zu gelangen die vom Hafen weg führen. Nur kurz überlegt sie ob sie zu Lucian zurückkehrt, doch ebenso rasch verwirft sie den Gedanken....es ist nicht sein Kampf.
Noch mit den Gedanken bei ihrem Lord rennt sie los...alles um sie herum verschwimmt..vereint sich zu einer einzigen ineinander überfließenden Masse... und doch scheint sie instinktiv den weg zu erkennen...Hindernissen auszuweichen.
Nur ein Umstand könnte diesen Versuch nun zum Scheitern verurteilen...ihre Unerfahrenheit und ihre rasch schwindenden Kräfte.
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~Leidenschaft ist eine Sache ~ Verlangen eine Andere~
~das Schicksal tanzte mit ihr im Schatten~
~und sie verlor ihr Herz an~
~IHN~
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Shilana
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#160

Beitrag: # 49717Beitrag Shilana »

Sein Lächeln bewirkt dass sie sich umwendet...den Blick über die Männer und Frauen streichen lässt...die von Vorfreude gezeichneten Gesichter, die den ernst der Lage trotzdem nicht missen lassen. Man kann es nicht nur spüren...man sieht es Ihnen an, während nach und nach die leisen Gespräche verstummen. Es ist offensichtlich, dass sie sich ihrem Ziel nähern und die gespannte Erregung, die einem solchen Kampfe vorausgeht, liegt in der Luft.
Auch sie schweigt...und auch ihre Gedanken weilen bereits in Lichthafen...hoffend dass sie noch nicht zu spät sind...zu spät für Enoia..zu spät für Melyndra....und so wie sie den Clan kennt, sind es nicht die beiden einzigen die man dort würde finden können.
Gleichzeitig mit Argonar spürt sie es, reißt es sie so wie ihn auch aus ihren Gedanken. Der eindeutige Befehl welcher für einen Wimpernschlag lang ihre Gedanken beherrscht, begleitet von jene alles umfassende Finsternis so mächtig und gewaltig, dass aufgrund ihrer Reaktion ihre nachtschwarze Stute unruhig ein wenig zur Seite ausbricht. Ihr Blick fliegt zu Argonar, während sie die Stute an seine Seite zurück lenkt. Sein Gesichtsausdruck ist Antwort genug auf ihre unausgesprochene Frage. Ebenso wie der Richtungswechsel.
Und doch hat sie kurz gezögert..die Sorge um Melyndra reißt sie in einen Zwiespalt. Doch es ist Kain und seinem Befehl verweigert man sich nicht. Bleibt ihr nur die Hoffnung, dass es Mely gelungen war Lichthafen rechtzeitig zu verlassen. Nun...sie werden bald Gewissheit haben.

Ein leichtes Schulterzucken schient ihm als Antwort genügen zu müssen.
Es ist Kain...er eint seine Kinder...für den Kampf...
mutmaßt sie schließlich doch leise, bevor sie ihn mit einem raschen Seitenblick streift
Zumindest hoffe ich es....
Zumal es ihr auch als die einzig plausible Erklärung erscheint.
Aber wir werden es sicher bald erfahren.
Zumindest dies kann sie mit Sicherheit sagen, während sie zurückblickt....doch über die Truppen hinweg, dahin, wo sie Lichthafen weiß.
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Latoria
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#161

Beitrag: # 49722Beitrag Latoria »

Der Gedanke an Unterwerfung hinterließ dennoch bei Latoria ein verzücktes Funkeln in den Augen. Fast zärtlich strich sie mit einem Finger der freien Hand über Enoias Wange, hinterließ dabei eine zarte rote Spur Blutes auf den blaßen und verrußten Wangen.

„Hört Ihr Eure Erhabenheit. Er sagt, es wäre kein Kunststück gewesen Euch an diesen Punkt gebracht zu haben.“ flüsterte sie leise, wissend, dass dennoch Landrus feine Sinne es wahrnehmen würden. Oh Latoria ahnte genau, was der Drache vor hatte. Er war so berechenbar, so durchschaubar. Seine Provokationen sollten sie ablenken. Aber meinte er wirklich, er konnte sie locken?

Mit einem Wimpernschlag suchte Latoria den Blick des Unholds, der offenbar nicht zuletzt ihr zu Ehren sich todesmutig hinab in mitten der Soldaten begeben hatte. Fast schon eine engelsgleiche Unschuld schien sich auf ihren Zügen einzufinden, während sie das Wort an ihn richtete. „Mein Bruder.. ich fürchte, ich kann nicht anders. Auch wenn ich wollte.“ Ihre Stimme sprach mit Sanftheit, fast schon einer Form der demütiger Hilflosigkeit, wobei sie mit den Schultern zuckte, als wüsste sie nicht, wie sie die Dinge ändern sollte.

“.. allerdings - sag deinen kleinen Freunden, sie sollten besser gehen, bevor ihre Kadaver den ganzen Hafen verpesten oder ich eine nervöse Hand bekomme” entgegnet sie leicht unwirsch, während sich ihre Hand von der Wange ihrer Erhabenheit löste und mit einer unmenschlichen Schnelligkeit nach einem der lästigen Biester schnappte, um es in seine Richtung zu werfen. Was ein kleiner unschöner Zwischenfall, aber die kleinen Nager waren mehr als hartnäckig. Doch versuchte Latoria sich davon nicht mehr ablenken zu lassen, als notwendig.

„Ich werde es zu ende bringen müssen, wir beide wissen es. Unterwerfe Dich oder versuch zu fliehen, sonst bin ich gezwungen es hier und jetzt zu tun.. Bruder.“ So als würde Latoria es untermalen wollen, spannte sich ihr Arm leicht an. “Wusstest Du, Sie hat so ein großes Herz… ich kann es fühlen.” Sie spürte, dass Landrus Blick an ihr haftete, wobei sie gleichzeitig der dunklen Präsenz gewahr wurde, die ihre Fühler langsam Lichthafen entgegenstreckte.. “Möchtest Du es vielleicht einmal sehen?” fragte sie fast ein wenig aufgeregt. Es war bis hierher schon eine riesige Sauerei, ein Gemetzel. Aber den Blick ihres Bruders allein dabei zu beobachten wäre es wert.

Die finstere Aura, die sich einem Schatten gleich über den Hafen legte, ließ Latoria kurz innehalten. Eine Präsenz, der sie selbst nur einmal gegenübergestanden hatte und welche sie unter anderen Umständen früher in die Knie gezwungen hätte. Er war hier. Der König kam ins Spiel. Sehr schön. Dann konnte er aus erster Reihe zusehen. Zusehen wie.. ja wie sie.. „Ich könnte es aber auch retten...“ verkündete sie einer Wohltäterin gleich.

"Machen wir es uns das ganze ein wenig einfacher. Oder vielmehr erleichtern wir Dir die Wahl. Aber auch nur, weil Dich und mich etwas so intensives verbindet. Bruder. Überlegen wir gemeinsam, was Dein Vater sagen wird, wenn Du Deinen Stolz vor das Leben Deiner Mutter stellst. Lass mich nachdenken... oder wollen wir ihn vielleicht gleich hier und jetzt fragen?" Demonstrativ fuhr sie sich mit der Hand an der Kehle längs, während die Unschuldsmiene von einem diabolischen Lächeln fortgespült wurde.

Latoria wusste genau, dass nun mindestens vier Augen auf ihr ruhten. Sie hatte die Aufmerksamkeiten ihrer beiden ehrenwerten Lordschaften und das allein war Grund genug, nicht ihre Position zu verlassen oder gar nur einen Finger von der Stelle zu bewegen. Aber offenbar war der König in einem Punkt weiser, als der Prinz. Ja auch sie hörte den Ruf, Seinen Ruf. Gehörte sie nicht zuletzt auch zu den Kindern seiner Blutlinien. Aber der Wahnsinn und die einhergehende Hingabe sorgten dafür, dass ihr Lächeln nur zunahm, anstatt dem Befehl zu folgen, aber es reichte aus ihn ahrzunehmen.. “Ein letzter, gut gemeinter Rat. Hör auf deinen Vater… was verloren ist, ist verloren. Lauf... Lauf Bruder.. und versuche lieber zu retten was zu retten ist... "

Damit glitt das Dunkel ihrer Augen zu Castiel hinauf. Ihm ein sadistisch angehauchtes Lächeln schenkend. Auch wenn die Verlockung gegeben war, sich zu erheben und sich einem Zweikampf zu stellen, gab sie sich jener nicht hin. Nein solange bis der Fisch auf dem Trockenen lag, würde sie selbst es nicht riskieren ihn von der Angel zu lassen. „Zeigt dem Drachen wie man Feuer speit, mein Hochlord..“
Zuletzt geändert von Latoria am Mi 25. Jul 2018, 22:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Würdest du für mich sterben? ... Nein, das wäre zu einfach. Würdest du für mich leben?
Du solltest diesen Eid auf keinen Fall unbedacht leisten... ~ Seine Worte an ihrem Ohr - Ja, sie wollte es - für ihn allein ~

Verlangen wird zu Hingabe, Hingabe wird zu Macht... und sie gab sich ihm - dem Wahnsinn- hin
Castiel & Latoria
Callana
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
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#162

Beitrag: # 49724Beitrag Callana »

Callana betrachtete ihr Werk und war verwirrt, plötzlich lag da diese Frau und nicht mehr der Vogel. „Geht es euch gut?“ fragte sie doch eine Spur besorgt und musstert sie eingehend. „Verzeiht, aber ich habe euch gewarnt und tue es nochmals, verschwindet lieber und rettet euch,“ fügt sie hinzu. Sie hatte die Beiden Tiere am Boden, also hatte sie ihrem Befehl folge geleistet. Dennoch hielt sie das Gewitter aufrecht um bereit zu sein, wenn jemand oder etwas Latoria anzugreifen gedachte. Die ganzen Leichen am Boden, das viele Blut, soviel Schreckliches und die Schreie der Männer und Frauen, sie hätte sich am Liebsten die Ohren zugehalten.

So folgte sie der Szenerie vor sich und war erstaunt darüber wie sich Latoria ohne jedwede Gefühlsregung an der Frau am Boden zu schaffen machte. Es erschreckte sie, sie war noch nie ein Freund von solchen Spielchen und doch war Latoria in dem ganzen Blut, das Schönste was sie je gesehen hat. Zumindest glaubte Callana das wärend Latorias Blut seine Kreise durch ihre Adern zog. Erst als die finstere Präsenz über ihnen auftauchte, begann sich das Gewitter aufzulösen. Die Charosim blickte wie gebannt nach oben, lag es am Gemisch das Castiel ihr gegeben hatte oder an Latorias Blut? Sie spürte deutlich diese starke Macht die von ihm ausging, sie war so gebannt das sie ihre Umgebung vernachlässigte. Doch die in Gedanken gesprochenen Worte erreichten sie nicht, vielleicht wurden sie von ihrer Magie gebannt oder das wahnsinnige Blut Latorias lies es nicht zu. So verharrte sie wie gebannt ohne sich an dem Feuerball Castiel zu stören, doch lange würde sie nicht mehr so verharren.
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Fenja
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#163

Beitrag: # 49728Beitrag Fenja »

Die geheimen Gänge führten mal hierhin, mal dorthin. Langsam begann sie daran zu zweifeln, ob es so eine gute Idee gewesen war, sich durch das undurchsichtige Netz an finsteren und nassen unterirdischen Fluren gewagt zu haben, anstelle den direkten Weg zu nehmen. Sie seufzte leise. Weil sie sich auch wieder ablenken hatte lassen. Wie weit wäre sie mittlerweile mit dem hübschen kleinen Bertl zu ihren Füßen gewesen? Von ihm gekostet, nein, das hätte sie nicht. Angewidert schüttelte sie sich. Es mochte ja durchaus sein, dass sie nicht mehr in ihrem alten Glanz erstrahlte und ihre Verstand auch etwas in Mitleidenschaft gezogen worden war, aber von einem kleinen unreinen nichtssagenden Soldaten kosten, dafür war selbst sie sich zu schade. Aber so vieles anderes wäre möglich gewesen. In den letzten Wochen hatte sie es perfektioniert, langsam einen Zeh nach dem anderen von ihren kleinen Spielzeugen zu entfernen, diese wieder zu etwas Neuem zusammengefügt und somit kleine Kunstwerke geschaffen, die sie ihnen als kleines Dankeschön in ihren Gefängnissen ließ. Zur Not, hatten sie dann ja auch etwas, womit sie die Langeweile vertreiben konnten. Leise kicherte sie in sich hinein. Nein, es konnte ihr wirklich keiner nachsagen, dass sie sich nicht um ihre kleinen Schäfchen kümmern würde. Plötzlich rumpelte und rumorte es über ihrem Kopf, feiner Staub viel von der Decke und bedeckte ihr Gesicht und ihre filzigen Haare. Ah, hatte die Schlacht etwa bereits begonnen? Herrlich! Beschwingt lief sie weiter und summte dabei vor sich hin „Blut, Blut, Räuber saufen Blut, Raub und Mord und Überfall sind gut…“ wieder kicherte sie wirr vor sich hin, als sie den Ausgang entdeckte und mit einem Ruck die alte, hölzerne Türe ins Freie öffnete.

Es war… unbeschreiblich schön. Diese Angst, diese Wut, dieser Zorn, diese Furcht… Weit und breit nur Gefühle der Zerstörung und des Wahnsinns. Hätte sie es nicht eilig gehabt, wahrscheinlich hätte sie sich ewig darin gesuhlt. Aber dafür war keine Zeit, sie hatte einen Auftrag. Einen Auftrag ihres Vaters persönlich und den würde sie ausführen. Da spürte sie ihn, seine Präsenz, die dunklen Schatten seiner Aura, die ganz Lichthafen einnahmen. Gierig sog sie seine Anwesenheit auf. Oh, sie würden alle zitternd vor ihm knien und um ihr Leben betteln. Mochte sie auch sonst allen anderen im Clan nicht immer mit dem gebotenen Respekt, Höflichkeit und Benehmen auftreten, für ihn, für Vater, hätte sie sofort ihr unsterbliches Leben gegeben. Ohne nach einem Warum zu fragen.

Er rief sie, er war in den Köpfen aller seiner Kinder und scharte sie um sich. Das Schloss, ihr zu Hause und ihr Schutzwall durfte nicht länger unbewacht bleiben. Hier waren sie Castiel schutzlos ausgeliefert. Aber die kalten, grauen Nebel die das Schloss umgaben und alles Leben aussaugten, das war es, wo die Soldaten sich sehr schnell überlegen würden, ob es wirklich so klug gewesen war, diesem Irren und seiner kleinen Gespielin zu folgen.

„Ja, Vater.“ Murmelte sie leise und würde somit den Befehl ausführen, Enoia zu folgen. Sehen und berichten, was dieser sogenannte Hochlord vor hatte, würde weitaus mehr ihrem Charakter entsprechen, als zu kämpfen.

Ein diebisches Lächeln umspielte ihre Lippen als sie sich nun Richtung Hafen aufmachte. Schreiende, panische Gesichter kamen ihr entgegen, drängten sich an ihr vorbei, stolperten, fielen und starben, als sie von andere überrannt wurden. Ach, es war einfach ein herrlicher Tag heute!
Zuletzt geändert von Fenja am Fr 27. Jul 2018, 09:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Doch über den Wolken
und unter dem Meer, 
hinter all Deinen Sünden, 
werd ich Dich finden!
 

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Melli Vykos
Geschichtenschreiber / Geschichtenschreiberin
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#164

Beitrag: # 49729Beitrag Melli Vykos »

Es war keine Zeit um wirklich groß Abschied zu nehmen, dies jedoch war auch gar nicht nötig, denn die Wölfe waren längst bereit und so machte sich der Trupp Wölfe mit Melli mitten drin auf den Weg.

Wohin? Die Frage war eigentlich einfach, denn ihr Weg würde zurück zum Schloss führen, denn jenes musste geschützt werden und durch den Nebel war es wohl auch eines der sichersten Orte, wenn man sich nicht grad davon stahl.

So stand der Weg klar und da auch die Werwölfe nicht grade langsam waren, kamen sie gut und schnell voran.

Wartet.. es war als brummte es in ihrem Kopf, was sie sogleich dazu veranlasste die Augen ein wenig zusammen zu kneifen.
Eine Nachricht.. ein Befehl.. auf eine Art die sie so noch nicht erlebt hatte und so verharrte sie einen Moment starr stehend, bis die nasse Nase eines der Tiere sie anstupste.

Wir sollen zurück.. JA, ich weiß das dies eh unser Ziel war, aber nun kommt der Befehl von ganz , gaanz oben !

Fast kam es ihr vor, als würde das große Tier die Augen verdrehen. Da die Zeit aber nun langsam drängte, schüttelte sie nur die Kopf und eilte mit dem Trupp weiter in Richtung Nebel..

Bald, bald würden sie die Nebel erreichen.. Bald, bald würden sie somit auch den ersten Feinden über den Weg laufen.
Aber ihre Begleiter waren erfahren und hatten schon einige Kriege geführt, groß, stark und bereit..

Würde Melli es wissen.. so hätte sie gerufen: Aphrodite - Nio sollte ja schon auf den Weg zurück sein - halte aus, bald, bald sind wir da !
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Wenn das Tier erwacht 
wird alles andere unbedeutend
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Valia
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
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#165

Beitrag: # 49731Beitrag Valia »

Valia nickte ihrer Jüngsten sacht zu, keine Pasteten mehr, sie hatte vergessen wie so etwas schmeckt aber eine Woche das Gleiche war gewiss nicht schön. Sie ernährte sich zwar ausschließlich von Blut und Vitae, aber das hatte doch bei jedem Menschen einen anderen Geschmack.„Du musst keine Pastete mehr essen, Argonar wird stolz auf dich sein und bald sein Versprechen einlösen,“ bekräftigte die Rose mit einem Lächeln und sah sich abermals um. Wo blieb sie nur? Sie hatten nicht mehr viel Zeit, bald mussten sie nach Lichthafen ziehen. Valia war nicht sicher, wie wertvoll sie im Kampf sein würde, aber für Kain gab sie ihr Möglichstes. Sie sah wieder von Veylana zu Celine und wieder zurück und sagte: „Natürlich kommen wir zurück, wer soll euch denn sonst eure Überraschung überreichen?“

Valia zwinkerte ihnen zu und hoffte insgeheim selbst, das sie es überstehen. Die Überzahl des Feindes, sprach jedoch eine andere Sprache. Nun sie war keine Kämpferin doch sie würde mit den Waffen einer Rose für Kain kämpfen. Noch war seine Nachricht nicht zu ihr vorgedrungen so das sie sich Sorgte zu spät in Lichthafen zu sein. Sie war so mit ihren Kindern beschäftigt, das sie nicht über dem Irrsinn dieses Vorhabens nachdachte. Im Schloss gab es schließlich dicke Mauern, wenn auch brüchig, die sie schützten. Sie hatten den Nebel und jene Wesen darin, es wäre ungeschützt und doch kam ihr der Gedanke nicht. Wo blieb nur Lillyth? Sie würde die Kinder mit der Köchin und dem Lehrer Neomis los schicken müssen. Aber sie vertraute Berta und Lillyth, wie es schien, dem Lehrer.

Gut das sie Beide mit der Überraschung ablenken konnte, sie hatte schon im Sinn, welches Geschenk sie der Jeweiligen machen konnte. Eines war ja schon längst in Auftrag gegeben und Celine würde Augen machen. Mit dem Anderen musste sie sich befassen, wenn der Kampf hoffentlich gewonnen war. Ansonsten wusste Berta was zu tun war, ihr hatte sie weitere Anweisungen gegeben und da Berta die Kinder liebte, würde sie genau Diesen folgen.

„Wir kommen zurück, wer soll sonst kontrollieren ob ihr die vielen Runen gefunden habt? Oder euch die Überraschung übergeben?“ fragte sie mit einem Schmunzeln und zu Veylana gewandt fügte sie hinzu: „Nur ich und der Zeichner der Runen, wissen wie viele es sind. Ich will ja das ihr euch Mühe gebt und Alle findet.“ Sie zwinkerte ihnen zu und schenkte Beiden ein Lächeln. Das selbst Celine so hibbelte, gefiel der Toreador, sie war ja doch noch ein Kind und so sollte es auch sein. Valias Haar wurde von einem leichten Windstoss umspielt und sie strich es sich aus dem Gesicht, sie fragte sich, was der Feind nur vorhatte. Sie versuchte etwas von Enoia zu erahnen, denn sie hoffte das Band das sie teilten, würde ihr helfen. Jedoch nahm sie einzig wahr, dass das Band geschwächt war und sie machte sich ernsthafte Sorgen um ihre Mentorin.
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~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~
~Rosen sind rot~
~Mit Blut folgt der Tod~
~Das Herz begehrt~
~Was der Verstand verehrt~

~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~
†~Treu dem einzig Wahren Lord Kain ~†
Neomi
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#166

Beitrag: # 49744Beitrag Neomi »

Das Mädchen strahlte zu dem großen Hengst ihres Vaters hinauf und streckte die Hand, um ihm kurz über die Nüstern zu streichen. Nicht einmal mit der Wimper hatte sie gezuckt, als das schwere Ross seine großen Hufe knapp vor ihr in den Boden grub. Warum auch? Das war das Pferd ihres Papas und würde sie niemals über den Haufen laufen, davon war sie fest überzeugt. Mit einem zufriedenen Glucksen ließ sie sich dann schon bereitwillig hoch heben. Viel zu lange hatte sie den Papa schon nicht mehr gesehen. Und wollte ihn, genauso wenig wie die Mami, nun einfach ziehen lassen und sich in irgendeine Festung bringen lassen deren Eigentümer sie nicht einmal kannte.

Kurz darauf drückt sie, ihre Arme fest um den Hals ihres Vaters geschlungen, ebenfalls ihre Warme Stirn an seine kühle und das kleine Herz klopft aufgeregt, gefolgt von einem nassen Schmatzer auf die Wange ehe sie zufrieden strahlt und die dunklen Augen bereits der Mami entgegen funkeln, während sie gemeinsam bis zu ihr gingen.

Ich hab dich auch vermisst! Bleibst du nun hier, Papa?

Fragt sie sofort, noch ehe die Eltern Zeit haben sich gegenseitig zu begrüßen oder ihre Debatte zu beginnen. Eine Debatte, deren Sinn sich ihr nicht so recht erschließt… Immerhin war für sie der Fall ja klar: Nun, da sie alle so schön hier vereint waren, sollte das - ginge es nach ihr - auch bitte so bleiben.

Wir können auch einfach alle hier bleiben. Wen interessiert denn schon ein blöder Krieg?

Ertönt also mitten in den Disput der Erwachsenen die helle Stimme. Dabei den einen Arm um des Vaters Hals geschlungen, streckt sie den anderen nach Lillyth aus. Oh nein, sie will keinen der beiden missen und schon gar nicht in irgendeiner Schlacht wissen. Zumal sie deutlich die Sorge aller Erwachsenen jetzt und hier aber auch der letzten Tage spürt… Sie sprechen vor ihr vielleicht nicht alles aus. Aber dumm ist sie nun wirklich nicht!

Oder ihr nehmt mich mit... Und Arcades und ich schießen denen auch Pfeile in den Hintern!

Schlägt sie noch mit einem Grinsen vor und schaut von einem zum andren... Und mal verschwörerisch zu dem alten Waffenmeister hinüber. Das war doch wirklich eine gute Idee, wenn ihre Eltern schon meinten, unbedingt in die Schlacht ziehen zu müssen! Zumal... Ha! Das war sicher auch spannend und ein wirklich großes Abenteuer!
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~ Kleiner Satansbraten des Norax und der Lillyth Vykos ~
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Veylana
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#167

Beitrag: # 49793Beitrag Veylana »

Jagen? Nun auch sie verstand nicht recht, was dies bedeuten sollte, aber die Überraschung lenkte Veylana zu schnell ab, als dass sie einen weiteren Gedanken daran auch nur weiter verschwendete. Auch wenn sie sonst eine aufmerksame Zuhörerin war und sich oft Wortlaute mehr als genau einprägte, entging ihr dies dieses Mal. Etwas, dass vermutlich der Tatsache entsprang, dass sie einfach den Hafen die ganze Zeit im Hintergedanken hatte und in Anbetracht von Celines Worten sich ausmalte, den Piratenkönig eben in jenem festzusetzen.

Träumerisch glitt ihr Blick dabei in die Ferne, wobei sich ein leichtes Grinsen auf ihren feinen Lippen formte und kleine Grübchen auf ihren Wangen hinterließ. Fast malerisch spiegelte sich dabei das Licht der Kerzen in ihren Augen wieder und liess diese in ihrem Schein auffunkeln, so als würde sie etwas aushecken.

Eine Überraschung oder der Piratenkönig. Besonders, wenn sie an Celines warnende Worte dachte, war es schwer abzuwägen, was sie mehr reizte. Immerhin eine Überraschung konnte die Krone des Piratenkönigs sein oder ein Plappergei. Das wäre schon toll. So ein bunter Vogel, der alles nachplappert, sowas hatte nicht jeder. Andererseits selbst ein Abenteuer zu erleben war nicht minder verlockend, auch wenn es Gefahren bedeutete. Aber ein Pirat scheute sich nicht davor. Ebensowenig wie ein Ritter. Vielleicht konnte Veylana später ja noch ihre Schwester überzeugen.

Leicht zog sie ihre Nase kraus und nahm Celines Hand. Den Gedanken selbst strich sie dabei jedoch erstmal mit einem kleinen Blinzeln beiseite. „Wann gehen wir dahin?“ Ihre dunkelblauen Augen legten sich gespannt auf ihre Mutter. „Jetzt? Jetzt gleich?“ plapperte das Mädchen aufgeregt, denn dann musste sie ja noch ihre Sachen zusammenpacken. Na ja zumindest das bisschen was sie hatte.

Kurz streifte ihr Blick hinauf zu ihrer Schwester. „Was sind eigentlich Runen?“ flüsterte sie leise, während sie bereits weiter überlegte, wer sie wohl gezeichnet hatte.
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Tochter von Ben Osiris & Valia Vykos ~ kleine Schwester von Celine Osiris & dem Piratenrittervampir Argo
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Latoria
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#168

Beitrag: # 49866Beitrag Latoria »

Rauch stieg aus einigen der Trümmer auf, welche davon zeugten, dass eine Schlacht an den Grenzen von Lichthafen stattgefunden hatte. Gebäude, welche nun nicht mehr als schwarz verkohlte Gerippe darstellten, sie sich vom fahlen Mondlicht abzeichneten.

Feuer... Trümmer... Blut und Tod. Die Schlacht von Lichthafen war geschlagen. Ungeplant und vorzeitig hatte alles begonnen. Eine Schlacht, bei der sie einen Teilsieg erlangt hatten.

Noch immer überzog Latorias Lippen ein feines Grinsen, wenn sie an den Blick des Drachen dachte. Geradezu entzückend. Dieser Zwiespalt in ihm, der Wille einfach zuzuschlagen, seinem kleinen wispernden Dämon gar zu folgen und sie in der Luft zu zerreißen oder, ja oder aber ihrer Heiligkeit eine Chance einzuräumen  die Nacht zu überleben, indem er sich wie ein getretener Hund zurückzog. Waren es am Ende Emotionen, die er für seine Mutter empfand oder gar ein Überlebensinstinkt in Hinblick darauf, dass der König selbst seinen Schatten über sie geworfen hatte? Fraglich, aber vielleicht würde sie irgendwann einmal die Gelegenheit bekommen darauf eine Antwort zu erhalten.

Dennoch, der eigentliche Kampf war dem dem ganzen erst gefolgt. Der Clan hatte sich auf Kains Geheiß in den nördlichen Wäldern gesammelt, um mit brachialer Zerstörungskraft zuzuschlagen. Ein Ruf, den nicht zuletzt auch Latoria durchaus wahrgenommen hatte, so dass sie genau wussten, wohin sie gingen und so ließ die Schlacht nicht lange auf sich warten. Immer mehr hatte sich die Schlacht in die Nebel verschoben. Was anfangs nach einem Rückzug aussehen sollte, entpuppte sich am Ende als eine ausgeklügelte Taktik.

Trotzdem entschied Castiel den Kampf nach einem Hin und Her für sich, doch der Preis dafür war hoch. Die Verluste des Clans waren hoch, doch die Einbußen Castiels waren um einiges höher. Nicht zuletzt hatte der Hochlord selbst sich zu sehr verausgabt und die Magie forderte am Ende ihren Tribut.  Allerdings war der Clan im Laufe der Schlacht, die sich über einen Zeitraum hinweg gezogen hatte, für den Moment zerschlagen und nur wenige hatten sich den Gerüchten nach in die Festung zurückgezogen. Dort, wo nun das Heer des Hochlords sich aufs neue sammelte und Stellung bezog.

Das Morgengrauen selbst hatte Latoria dazu gezwungen sich vom Schlachtfeld zurückzuziehen, jedoch hatte sie Callana die Führung überlassen, dem wundervollen lieblichen Täubchen,  und sie den überlebenden Hauptmännern  als Kommandantin vorgesetzt. Sie sollten die Tore belagern, nicht zulassen, dass sie sich sammeln konnten. Kein Rein und kein heraus aus der Festung zulassen, sie ausräuchern, was immer sie als nötig erachten würden und ihr umgehend Bericht erstatten, sobald sich alle verbliebenen Männer gesammelt hatten, ebenso, ob Belinda und Wynter sich ihrem Vorhaben anschlossen.

Latoria selbst hatte einige der Soldaten mit sich genommen, welche ihre Heiligkeit und nicht zuletzt ihren neuen Gast nach Lichthafen eskortiert hatten, wo sie eines der niedlichen und geräumigen Stadthäuschen annektierte. Ein Ort an dem der Hochlord zu neuen Kräften kommen sollte.  So hoffte sie. Nun es blieb jetzt nur abzuwarten, ob er sich davon erholen würde oder ob die heilige ihn zu heilen vermochte. Entsprechend hatte Latoria dem ein wenig Nachdruck verliehen und der Priesterin einen kleinen Ansporn dafür gegeben, sich anzustrengen. Nun galt es jedoch den Krieg zu gewinnen.

Sie selbst hatte daher das unschuldige ohnmächtige Küken in ihren kleinen goldenen Käfig kurz besucht. Dort wo es behutsam auf Laken gebettet ruhte und noch immer nicht bei Sinnen war. Sacht hatte Latoria sich an ihre Bettkante gesetzt und ließ ihre Fingerspitzen sacht über das verbrannte Fleisch an der Seite des Halsreifes entlang fahren. Ein wahrlich bezauberndes kleines Ding. Es war nur fraglich, ob es nur hübsch anzusehen sein würde oder sich als nützlich erweisen sollte.  Man würde sehen. Doch galt es nun keine Zeit zu verlieren. Es war wichtig schnell und präzise zu zuschlagen und ihnen keine Verschnaufpause oder Zeit für die Planung eines Gegenangriffes einzuräumen. Nicht wenn sie Castiel eine Krone zum Geschenk machen wollte, sobald er genesen war. Ihm, ihren Hochlord.

Latoria betrachtete die Karte von Arakas. Lichthafen hatten sie für sich entschieden. Sicherlich, ein Sieg, doch zu welchem Preis? Aber weder dem König, noch dem Drache war es gelungen die Erhabene aus ihren Fängen zu befreien. Castiel war bereit gewesen jeden Preis dafür zu zahlen. Noch immer konnte Latoria sein Blut riechen, was ihre Wut und ihre Entschlossenheit nur um ein weiteres schürte. Mit einem Kopfschütteln verdrängte sie dennoch das Bild.

Kurz nur glitt Latorias Blick auf den Abgang, dort, wo sie Castiels Körper hatte bringen lassen. In der Hoffnung, dass er genesen oder im Zweifel das Blut, welches in ihm floss, ihn zurückholen würde. Es lag nun an ihm. Es war sein Schicksal... Und bis dahin.... Das Dunkel ihrer Augen entflammte förmlich. Ja bis dahin würde sie seine Ziele weiterverfolgen. Der Clan würde fallen, koste es was es wolle... Das dunkle Haar hing lang über ihre Schultern hinab, während sie über den Tisch mit all den Plänen blickte, die der Hochlord gehabt hatte. Mit einem wütenden Armstreich fegte sie die Figuren und Karten vom Tisch, während sie wutentbrannt darüber nachdachte, wo ihnen genau der Fehler in dem eigentlich perfekten Plan unterlaufen war. Ein gottverdammter Fehler, wenngleich am Ende nur die nackten Fakten zählten. Fakten, die belegten, dass ihr Vorteil einer Übermacht hinüber war.

Latorias Züge ließen keinerlei Zweifel an ihrer Entschlossenheit aufkeimen, wenngleich die Verluste hoch waren. Sicherlich war ihr der grundliegende Status Quo bekannt. Trotzdem erwartete sie noch immer eine Rückmeldung von Callana oder von Baron van der Maien, wie viel dieser Sieg sie tatsächlich gekostet hatte. Sie wollte Landru und Kain dafür leiden sehen und das würden sie.  „Wir müssen perfider vorgehen und ich nehme an, das Küken, das wir gefunden haben, kann uns dabei helfen...“ Ein diabolisches Grinsen formte sich auf ihren Lippen, während sie ihren Gedanken laut aussprach, wenngleich der einzige Zuhörer im Raum  der leblose Körper des Hausherren war.

Die heilige zu brechen war ihr unmöglich. Etwas, das vielleicht Castiel geschafft hätte. Verflucht war der Clan - wahrlich. Aber sie würden bluten dafür.  Jedoch die kleine zarte Rose sollte ihr deutlich weniger entgegensetzen können. Sie würde einen sehr unklassischen Flankenangriff wagen... Den Krieg, den sie nun vor die Tore des Clans brachten und einen Schlag, den der Clan womöglich nicht kommen sehen konnte. Einen, bei dem die kleine zarte Rose vielleicht zu einer entscheidenden Figur werden konnte.
Sanft tänzelte eine feingeschnitzte Figur zwischen ihren Fingern, während Latoria diesen Gedanken für sich weiter ausmalte. Planend, solange sie auf die Meldung von der Front wartete.
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Würdest du für mich sterben? ... Nein, das wäre zu einfach. Würdest du für mich leben?
Du solltest diesen Eid auf keinen Fall unbedacht leisten... ~ Seine Worte an ihrem Ohr - Ja, sie wollte es - für ihn allein ~

Verlangen wird zu Hingabe, Hingabe wird zu Macht... und sie gab sich ihm - dem Wahnsinn- hin
Castiel & Latoria
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Lillyth
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#169

Beitrag: # 49871Beitrag Lillyth »

~Wir können auch einfach alle hier bleiben. Wen interessiert denn schon ein blöder Krieg?~

Allerdings war dies kein Krieg. Es war ein Gemetzel, ein Massaker und mittlerweile war sie sich sicher, dass Shilana Recht behalten hätte. Er hätte sie alle und alles was von ihrer Existenz zeugte gnadenlos vernichtet.  Es war die einzig richtige Entscheidung gewesen Neomi in die Schwertfeste zu bringen.

Den finsteren Blick aus seinen dunklen Augen, der stumme Vorwurf selbst. Norax und sie hatten mehr oder minder mit ihren Blicken ihren Streit ausgetragen. Ihren eigenen Kampf könnte man sagen. Einen bei dem am Ende die Vernunft gesiegt hatte und so abwegig wie es klingen mochte in Form von Lillyth.  Norax hatte zugestimmt und so hatte sie mit ihm zusammen und unter seinem kritischen Auge ihre Tochter der Obhut Valias übergeben. Nicht zuletzt mit einer versteckten Warnung. Es war ihr schon schwer genug gefallen mit der Situation selbst zurecht zu kommen, aber der Gedanke, dass dem kleinen Ding etwas passieren konnte, war noch bitterer. Bitterer als der Gedanke sie im Heim des Verräters und der Obhut der Rosen zu wissen. Nun diese Entscheidung war wahrlich die klügste gewesen. Und dass sie überhaupt zur Waffe gegriffen hatte, galt nur diesem kleinen unscheinbaren Wesen. Etwas in dem Norax und Lillyth sich vermutlich ausnahmsweise ohne Wenn und Aber einig gewesen waren.  Dennoch hatte danach ein Schweigen zwischen ihnen geherrscht. Aber Lillyth war sich sicher, dass auch er die Notwendigkeit gesehen hatte.  Doch es blieb keine Zeit diese Differenz  auszutragen, nicht wirklich, denn noch während sie unterwegs waren, hatten sich die Dinge in Lichthafen selbst überschlagen und der Ruf des Ersten erhallte in ihren Gedanken. Krieg... Blut... 

Stets hatte sie ihren Gemahl, trotz ihres stummen Disputs an ihrer Seite gewusst. Gemeinsam hatten sie für diese eine Sache gekämpft, die es in ihren Augen wert war, wenngleich Lillyth dafür den Befehlen Kains, Landrus und nicht zuletzt dem Verräter hatte folgen müssen. Jenen, welche beschlossen hatten den Krieg auf ihr Spielbrett zu verlagern, um jedweden Vorteil zu nutzen, den sie hatten. Denn diese Übermacht und die Tatsache, dass Castiel seine Soldaten mit dem Blut der Ewigen gestärkt hatte, ließ die Hoffnung schwinden das ganze kurz und schmerzlos zu beenden. Die Nebel waren nicht zuletzt auch ein Vorteil für Lillyth, wenn man bedachte, wie viele Wesen bei den vorangegangenen Schlachten und Kriegen in den Nebeln den Tod gefunden hatten.  

Tote, die Lillyth zurückgeholt hatte und welche aus den Nebel heraustraten, um ihrem Ruf nach Tod und Verdammnis zu folgen. Etwas, dass ihr einiges abverlangte hatte, aber da Lillyth Norax stets in ihrer Nähe wusste, welcher ihr den Rücken freigehalten hatte, hatte sie sie ihr eigenes kleines Heer aus den toten Kreaturen und den Kriegern der Vergangenheit erschaffen. Die kreisförmigen Symbole aus ihrem dunklen Blut hatten den Boden getränkt. So erhoben sich die Toten, während sie in dessen Mitte gestanden hatte. Immer und immer wieder, nur um ihrem Ruf zu folgen, gebunden an die Symbole aus Blut und dem eisigen Versprechen, welche diese beschrieben.  

Norax gab ihr ein Gefühl von Sicherheit und Gewissheit. Doch es war chaotischer geworden und aufgrund der Masse an Soldaten und der Feuerbälle, denen sie hatten ausweichen müssen, hatte sie ihn jedoch aus den Augen verloren. Feuer. Castiel war clever, denn Asche konnte man nicht erwecken oder vielmehr hätte sich dies um ein wesentliches komplizierter gestaltet.

So hatte sie ihr Schwert gezogen und war aus dem Kreis geschritten.
 Die blutgeschwängerte Luft hatte die Wut darüber nur an angeheizt, während sie sich einen Weg durch die Soldaten Castiels gebahnt hatte. Lillyth hatte sich von Norax trennen lassen und als sie sich dessen gewahr geworden war, hatte sie ihn suchen wollen. Doch in diesem tosenden Meer aus Toten und Lebenden hatte sie ihn nicht finden können. Nur für einen Augenblick war Lillyth unachtsam geworden, ein Wimpernschlag, indem sie sich nach ihm umgesehen hatte und das Ausmaß des ganzen wahrlich begriff.

Ein Moment, welchen der Feind genutzt hatte und plötzlich etwas tief durch ihre Schulter gedrungen war. Schmerzerfüllt war ihr Schrei über ihre Lippen gekommen, während sie auf die Klinge gesehen hatte, die sich rücklings aus ihrem Körper zog.
 Blitzschnell hatte Lillyth sich auf einmal herum gewandt. Keine Möglichkeit dem Feind einräumend einen weiteren Schlag auszuführen. Der Blick, welcher diesem Streiter gegolten hatte, war mehr als Tod bringend gewesen. Das Weiß ihrer Augen war förmlich eine Schwärze geworden, während die Iris in einem tiefen rot getränkt zu sein schien. Ihre Hand hatte ihn mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit gepackt und ihre Fänge schlugen sich in den freiliegenden Hals des Idioten. Ab diesem Moment herrschte Finsternis in ihren Erinnerungen, in ihren Gedanken. Sie hatte losgelassen, ihrer dunkelsten Seite Oberhand gewährt und ab jenem Augenblick hatte nur noch der Instinkt und die Blutgier regiert, welche alles einfach nur vernichten wollte. Alles.... 

Wie viel Zeit vergangen war, seit jenen letzten bruchstückhaften Erinnerungen, konnte Lillyth nicht abschätzen. Irgendwann hatte sie sich in der Festung wiedergefunden. Sie war von Kopf bis Fuß mit Blut beschmiert gewesen, als sie aus ihrer eigenen Finsternis erwacht war. In ihren Armen hatte sie den leblosen Körper eines Soldaten gehalten, von dem sie nicht einmal sagen konnte, auf wessen Seite er gestanden haben mochte. Aus seiner zerfetzten Kehle waren  die letzten Blutstropfen herausgesickert, als sie den Körper hatte zu Boden gleiten lassen. 

Lillyth blinzelte die Erinnerungen fort. Die Tochter Kains stand wie ein dunkler Schatten auf der Wehrmauer und blickte auf jenes desaströse Schlachtfeld, welches sich ihr, nun da die Kämpfe vorerst ein Ende gefunden hatten und diese Schlacht  geschlagen war, offenbarte. Es war genau wie sie es angenommen hatte, ein Kampf gewesen, den sie nicht hatten gewinnen können. Nicht einmal, als sie die Toten zurückgeholt hatte und diese –ob Freund oder Feind-  gezwungen hatte für sie zu kämpfen.  

In der Ferne konnte sie die Lichter des Lagers erkennen, dass der Hochlord am Rande der Wälder hatte errichten lassen. Etwas, das sie nun ausgiebig beäugte. Es wäre vermutlich ein leichtes das Schloss einzunehmen. Also was spielte er für ein Spiel? Wollte er sie nun belagern? Wie.. amüsant. Dass er außer Gefecht war, wusste Lillyth nicht. Woher auch. Alles, was sie wusste, war, dass er Enoia hatte und dass diese Schlacht für mehr als Chaos gesorgt hatte.  

Ihr Blick wanderte kühl über den Schaden, den das Schloss genommen hatte, die Leichen und Kadaver, welche den Hof förmlich pflasterten und den noch immer aufsteigenden Rauch und Dunst mit dem die versiegenden Feuer die Luft schwängerten. Bislang war die so genannte Führungsriege nicht zurückgekehrt. Weder Kain, noch Landru oder sonst irgendjemand. Kurz schloss sie ihre Lider, während ihre Lippen den Namen ihres Gemahls flüsterten, als würde etwas in ihr verzweifelt nach ihm rufen. Doch hoffte sie einzig und allein, dass er nicht gefallen war und irgendwo dort draußen nach einem Weg suchte, dies alles zu beenden. 

Als ihre Wimpern sich hoben, straffte Lillyth entschlossen ihren Körper. Sie selbst würde hier nicht tatenlos herumstehen. Nicht des Clans wegen, wie sie sich selbst immer wieder sagte, sondern nur wegen dem kleinen Satansbraten. Shilanas Worte hallten noch immer in ihren Gedanken wider. „Er wird erst aufhören, wenn alle tot sind“ Kurz nur verkrampfte sich die Hand, welche den Bogen festhielt und klammerte sich geradezu daran. Was würde sie nicht dafür tun, diese kleine warme Hand für einen Moment zu halten. Aber dafür musste erst einmal dieser Krieg gewonnen werden. 

Mit einem Wimpernschlag wandte sie sich herum und eilte grazil die Stufen hinab, wo sie einen der Ghule packte. Aus dem Dunkel ihrer Augen heraus sah sie ihn an "Nehmt einige Männer, jene, die noch stehen können und hebt ein Grab aus. Werft die Kadaver hinein. Alle... und zwar umgehend!!"  Wohlwissend, dass ein solches Massengrab ihr nützlicher sein würde, als wenn sie die Körper der Toten zu Asche verwandeln würde, wies sie die Überlebenden daher an, alles und jeden zu bestatten. Oder wie sie es nannte, für Ordnung zu sorgen ohne Ressourcen zu verschwenden.

Eine Ehre für die sterblichen Opfer in Form von eignen Gräbern und Namensplaketten sah sie als Irrsinn und Verschwendung an. Daher würde sie beginnen die Dinge vorerst praktisch anzugehen.
 Forsch und aufrecht schritt sie weiter über den Hof und betrachtete das dort herrschende Debakel. Das Tor war in Mitleidenschaft gezogen und auch die Mauern hatten einiges einbüßen müssen. Wie wunderbar, wenn man bedachte, dass sie nur mit dem arbeiten konnten, was sie im Augenblick hatten. Ein Haufen Ghule, Diener, Bauerntrampel, Verletzte und Tote sowie nur begrenzten Reserven, um die Schäden zu beheben. 

"Ihr da...sorgt dafür, dass das Tor instand gesetzt wird... " Ihre Stimme wandte sich an einen etwas stämmigeren Burschen, während ihre Hand auf das gesplitterte Holz verwies. Ihr Ton war ruhig, jedoch zeugte er davon, dass Lillyth keinerlei Einspruch im Augenblick erlaubte. Keine Rcückfragen, wie sie dies bewerkstelligen sollten. Nur ein klarer Befehl. Im Zweifel würde sie versuchen diese Mauern zu halten, ihren Platz als Tochter Kains einnehmen, allerdings nur solange, wie sie es selbst als nötig erachtete. Nicht länger.  

Dafür waren zu viele Dinge geschehen, die sie nicht ohne weiteres vergessen würde. "Und sollte ein Clansmitglied  sich in den Mauern einfinden, setzt mich umgehend in Kenntnis, ebenso wenn dieser Iros auftauchen sollte " Normalerweise würde Lillyth es vorziehen den Hochlord mit allem anzugreifen, was sie hatte. Zu zuschlagen und ihm die Zähne zu zeigen. Aber in Anbetracht dessen, dass sie wusste, dass dort noch immer eine Übermacht herrschte und sie im Augenblick auf sich gestellt war, musste sie erst die Optionen überdenken, bevor sie vorschnell handeln würde. Immerhin waren nicht gerade viele schlagkräftige Soldaten unter jenen, die noch aufrecht gehen konnten. Ebenso hatte sie jenen Krieger, den sie Iros nannten und der laut den Informationen, die ihr vorgelegen hatten, die Festung schützen sollte, nicht ausmachen können.  

„Mylady, ein Mitglied... ein Nachtwesen befindet sich noch hier... Im Kerker. Die Gefangene des Regenten wartet dort auf ihr Urteil.“ Ein leichtes Funkeln huschte über Lillyths Augen, als sie sich wie in Zeitlupe zu dem Diener herumwandte, der ihr darauf mit leiser unsicherer Stimme geantwortet hatte und damit eine unerwartete Information zuspielte. „Wie bitte?“ kam es eisig über ihre Lippen, als wollte sie sagen, dass dies nicht sein Ernst sein könnte. Es war für sie fast unglaublich. Immerhin war sogar der Verräter selbst rekrutiert worden.

„Die Dunkle, die Hexe oder welchen Beinamen Ihr für sie nehmen wollt...“ antwortete er ruhig, während er offenkundig nur mühsam ihrem Blick standhalten konnte, da er deutlich den Zorn in ihren Augen sah. Aber die Wut war nicht ihm geschuldet.
 „Gut. Sollte noch jemand eintreffen, informiert mich sofort. Ich werde mich selbst um die Gefangene kümmern.“ Mit diesen Worten wandte Lillyth sich umgehend den Stufen zum Eingang ins Innere der Festung zu und begab sich direkt auf den Weg in Richtung des Kerkers.

Dorthin, wo sie annahm, dass vermutlich Landru Kyrana gebracht haben mochte. Ruhig und gleichmäßig halten ihre Schritte, als sie die in Stein gehauenen Stufen zu den Zellen hinabschritt. Keine Zeit für Spielereien oder Sentimentalitäten oder gar sich über Landrus Handeln beziehungsweise die Tatsache aufzuregen, wieso jene, anstatt wie jeder von ihnen zu kämpfen, hier im warmen und trockenen den Krieg aussaß. Die Dunkelheit in ihren Augen war eisig. Lillyth musste pragmatisch denken. Und wenn sie der Hexe im Zweifel nun das gleiche Angebot unterbreiten würde, wie es Argonar zuteil geworden war, erschien es ihr nur legitim.
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Gemahlin von Norax Vykos
Mutter ihres kleinen Sternenlichts Neomi ~ Tochter seiner Lordschaft Kain Vykos und seiner Gattin Enoia Vykos
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Melyndra
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#170

Beitrag: # 49873Beitrag Melyndra »

Schmerz ist das Erste was sie wahrnimmt. Mit einem leisen Stöhnen tastet ihre schmale Hand nach ihrem Hals. Und das worauf ihre Finger treffen genügt auch das letzte bisschen Benommenheit abzuschütteln. Entsetzt reißt sie die Augen. Es bedarf nur einer raschen geschmeidigen Bewegung um sich aufzurichten.

Was ist geschehen? Das letzte woran sie sich erinnert, ist der Ruf Kains, welchem sie folgte. Und dass sie im Nebel mitten ins Kampfgeschehen stolperte.Vorsichtig tastet sie nach dem Reif um ihren Hals während sie sich umsieht. Der Schmerz in ihren smaragdgrünen Augen weicht Unglauben. Sie ist gefangen....in einem Käfig!?! Sie schüttelt leicht den Kopf als könne sie nicht glauben, was sich nur zu deutlich offenbart.

Dank Lucian ist sie zumindest gestärkt genug, das ihre Wunden rasch heilen. Doch die Fragen die in ihrem Innern wüten schreien noch immer nach einer Erklärung....einer Antwort.Leicht schüttelt sie den Kopf...ganz ruhig...nun nur nicht den Kopf verlieren.Aufmerksam sieht sie sich um...vielleicht gibt es ja einen Wächter oder ähnliches, an welchem sie ihre noch ungeübten Fähigkeiten versuchen könnte....natürlich in der Hoffnung aus diesem Käfig entfliehen zu können.
In wessen Fängen sie sich befindet, scheint keine Frage....wer auch sonst hätte ein Interesse oder würde es wagen. Nur welchen Nutzen ausgerechnet sie haben sollte ist ihr allerdings mehr als schleierhaft....und so gesehen...sie ist nicht erpicht darauf es heraus zu finden.
Statt dessen versucht sie lieber sich zu erinnern was sie alles von ihrer Mutter gelernt und erfahren hat. Vielleicht findet sich so ein Schlüssel um dieser Lage zu entkommen.
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~Leidenschaft ist eine Sache ~ Verlangen eine Andere~
~das Schicksal tanzte mit ihr im Schatten~
~und sie verlor ihr Herz an~
~IHN~
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Shilana
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#171

Beitrag: # 49885Beitrag Shilana »

Kaum noch etwas an der Gestalt, die aus dem Nebel auftaucht und sich langsam auf das Schloss zu bewegt, erinnert an die stets gepflegte Erscheinung der Rose.
Die Robe kaum mehr als ein Fetzen. Dort wo sie den Blick auf die sonst makellose Haut freigibt, nichts als Blut und Wunden. Kaum eine Stelle des zarten Körpers scheint unversehrt. Nur das Feuer in den ausdrucksvollen Augen lässt erkennen, dass ihr Körper zwar gelitten hat, aber ihr Wille noch immer ungebrochen ist.
Der Anblick des Schlosses lässt sie innehalten...lässt ihre Gedanken zurück schweifen...
Der erste Ansturm...Argonar, wie er sich mit seinen Männer den Angreifern entgegen wirft...aus dem Augenwinkel Lillyth und Norax...die ersten Toten die sich erheben, zeitgleich als die ersten Männer Castiels sich gegen ihre eigenen Truppen wenden...dem Wirken der Rose, ungeachtet des verstärkten Blutes, wenig entgegen zu setzen haben. Immer mehr zieht sie in den Bann ihrer Präsenz....Jene die fallen sich wieder erheben unter Lillyth Wirken, ungeachtet ob Freund oder Feind, um sich in die Reihen der Streitmacht des Clans einzufügen.
Ohne Unterlass, ohne Nachzudenken, nur das Ziel den Clan und das Schloss zu schützen, wirkt sie ihre mächtigste Waffe...jene Gabe, welche jeden ihrem Bann und somit ihr gnadenlos verfallen lässt...mit Freude für sie in den Tod gehen lässt.Erst eine kaum spürbare Empfindung....das schwache Wahrnehmen einer nur zu vertrauten Aura, reißt sie aus ihrer Konzentration...

Melyndra! 

formen ihre Lippen lautlos den Namen ihrer Tochter. Sie hofft, das ihre sonst so untrüglichen Sinne sie diesmal täuschen, denn sollte dies nicht so sein, würde Mely sich mitten im Gefechtsgeschehen befinden. Ein Gedanke, der ihr das untote Herz zuschnürt. Ihre sowieso schon dunkeln Augen verfärben sich...pechschwarz...als befänden sich an stelle der Augen nur zwei tiefe dunkle Löcher in dem zarten Gesicht...zwei Löcher in welchen ein unheilvolles Rot aufglimmt...kaum mehr als ein Hauch und doch ausreichend. Sehr selten nur lässt die Rose dem Tier seinen Willen, doch wenn, dann umso verheerender.
Jedem Streiter in ihrer Nähe, egal ob Freund oder Feind, zwingt sie ihren Willen auf...bildet eine Schutzmauer aus Körpern. Jede durch Gefallene entstehende Lücke, wird sofort geschlossen, während sich der kleine Pulk durch das Kampfgetümmel schiebt...längst schon hat sie die Mitglieder des Clans aus den Augen verloren...und ungeachtet ihres lebendes Schutzschildes erleidet auch sie Wunde um Wunde. Ist es das Schwinden ihrer Kräfte, welches dies zulässt, oder sorgen die Verletzungen für jene unheilvolle Schwäche? Sie könnte es im Nachhinein nicht sagen...und genau betrachtet ist es auch nicht wichtig.
Einen Moment nur meint sie ihre Tochter zu erblicken...wie jene davon getragen wird...reglos als wäre ihre Existenz bereits ausgelöscht...doch dann würde man sich kaum die Mühe machen sie fort zu bringen. Aber genügt jener unachtsame Moment, sie in ihrer Konzentration zu stören. Ihre Wut zu entfachen, das man es gewagt hat, Hand an ihre Tochter zu legen. Mit einem unmenschlichen Fauchen spürt sie, wie sie die Kontrolle über Jene, die sie schützen, verliert. Unwichtig, denn einer nach dem anderen geht zu Boden, der Übermacht nicht stand halten könnend. Ein letztes Aufbäumen des Tieres in ihr, bevor ein heftiger Schlag sie zu Boden streckt.
Lediglich dem unerwarteten Rückzug der Streitkräfte Castiels, sowie den bereits schweren Verlusten, die jene erlitten hatten, verdankt sie wohl ihre noch vorhandene Existenz.
Ein gespenstische Stille liegt über dem Schauplatz des Geschehens...jedes Geräusch, welches sich vielleicht zaghaft noch hätte erheben können, wird augenblicklich vom Nebel verschlungen. Und doch scheint diese Stille eine angemessene Untermalung des Anblicks der sich ihr bietet. Die Erde rot von Blut...so weit sie zu sehen vermag ein Meer aus Toten. Schweigend und reglos streift ihr Blick über das Szenario, während ein Gedanke durch in ihrem Kopf tanzt... 

Im Tod sind sie alle gleich.....

Ein leises Stöhnen reißt sie aus ihren Gedanken und suchend streift ihr blick über dieses Wirrwarr aus Körpern, Waffen, Rüstungen und Blut. Jeder, der hier liegt, ist dem Tod geweiht, doch solange sich noch Leben in dem Körper findet, kann er ihr dienlich sein...sie stärken. Und das ist dringend notwendig. Ihre Wunden heilen nur langsam, und ihre Kräfte reichen kaum mehr, um einen Fuß vor den Anderen zu setzen.
Ohne den sonstigen Genuss, an welchem sie ihre Opfer gewöhnlich durchaus teilhaben lässt, schlägt sie ihre Zähne in den Hals des Verwundeten. Für Spielereien ist hier weder die Zeit noch der Ort. Nahrung.....um mehr geht es nicht...und die daraus resultierende Kraft.
Es genügt nicht, sie wieder her zu stellen, doch ist es genug, um sie ihren Weg zurück zum Schloss antreten zu lassen. Jeder Verwundete, der das Pech hat von ihr aufgespürt zu werden, stärkt sie. Als sie den Nebel hinter sich lässt und das alte düstere Gemäuer vor ihr liegt, hat die Heilung der Wunden bereits begonnen und ebenso ihre Bewegungen ihre natürliche Anmut zurückgewonnen.
Auch hier ein Teppich aus Körpern auf blutroter Erde. Doch das Schloss wurde nicht eingenommen.
Angesichts der Unmenge an Kriegern die ihr Leben vor den Mauern ließen, dem zerstörten mächtigen Tor des Schlosses, kann nicht viel gefehlt haben. Sie runzelt leicht die Stirn. Wieso also der Rückzug? So kurz vorm Sieg? Nun...sie werden es herausfinden, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
Argonar....seit die Schlacht begonnen hat hat sie ihn aus den Augen verloren und sie weigert sich auch nur im Ansatz daran zu denken, er könnte gefallen sein. Doch auch auf niemand anderes vom Clan war sie bisher getroffen...ein Umstand der sie ihren Weg fortsetzen lässt, bis sie schließlich durch die Überreste des Tores tritt.
Den ersten Ghul, den sie erblickt, zwingt sie zu sich. 

Wer ist alles hier? 

Fragt sie, ohne die sonst so eigene Sanftheit in der Stimme.   
 
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Melli Vykos
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#172

Beitrag: # 49891Beitrag Melli Vykos »

Irgendwo im Wald war Melli mit ihren Begleitern den Wölfen an die Feinde geraten. 
Sie hatte zwar versucht jenen so weit wie möglich auszuweichen um den Ruf zum Schloss zu Folgen, doch so weit
war sie nicht gekommen. 
Irgendwo ein ganzes Ende davor geriet sie mitten in einen Trupp von Feinden, die sich auch sofort aus sie stürzten. 
Die Wölfe waren nicht ihr Ziel, aber ein nerviges Übel, das sie tatsächlich daran hinderte an Melli heran zu kommen. 
Wäre sie allein gewesen, wäre sie nun tot ! So aber starben viele ihrer Freunde, die jedoch nicht einen Moment von ihrer Seite 
wichen und so lange kämpften bis der letzte von dem kleinen Feindes-Trupp endlich tot war. 

Da stand sie nun.. ein Haufen Toter, Freunde und Feinde.. und nur wenige  nasse Nasen die noch neben ihr auf allen vieren standen. 
Geschunden, verletzt.. aber immer noch am Leben. 
Es war lange her, wo ihr das Herz geblutet hatte.. aber heute war ein solcher Tag. 
Der Krieg war noch nicht beendet und ihr Weg zum Schloss noch ein ganzes Stück.. 

Schließlich lauschte sie in sich hinein.. war ER.. nein.. ER war eindeutig noch am Leben. 
Sie wischte sich das Blut aus dem Gesicht, lies ihre Hand durch das weiche warme Fell eines der Wölfe gleiten und machte sich 
dann schließlich, durch das Unterholz auf den Weg zum Schloss, begleitet von dem Rest ihrer Verbündeten. 

 
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Wenn das Tier erwacht 
wird alles andere unbedeutend
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Lillyth
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#173

Beitrag: # 49892Beitrag Lillyth »

Die Männer in der Festung trugen die Körper zusammen, andere arbeiteten an den Schäden am Mauerwerk und vor allem am Tor, als die Rose in ihrer erdrückenden Erhabenheit eben durch jenes schritt. Manch Blick streckte sich ihr entgegen, sah von den Aufgaben auf, mit jenen er oder sie betraut war, doch in jenen stand allesamt die pure Erschöpfung geschrieben. Jeder von war von Blut und Kampfspuren gezeichnet.

So auch in jenen Zügen des Mannes, der sich zu ihr herum wandte, als sie ihn ansprach. Eine eigentlich kräftige Gestalt zeichnete jenen aus, aber auch wenn sein Blick ihr gegenüber gesenkt blieb, so zeugten seine verkrampften Muskeln und der erhöhte Herzschlag eben davon, dass auch er schon von seinen Reserven schöpfte. Sie hatten ihre Grenzen fast erreicht, soviel schien offensichtlich. Und doch war der Überlebensdrang groß und ihre Loyalität offenbar groß genug, dass sie versuchten jene gnadenlos zu überschreiten.

Den leblosen Körper, welchen er gerade auf einen Karren zerren wollte, ließ er aus den Händen gleiten, bevor er antwortete. „Mylady, nur wenige. Im Grunde genommen nur die Gefangene, die noch immer auf ihr Urteil wartet, die Tochter des ersten und ihr...“ Er ahnte, dass dies kaum die Antwort war, welche jene sich erhofft hatte und doch konnte er kaum mit besseren Nachrichten aufwarten. Er wusste, wie sie alle, was an den Grenzen seine Zelte aufgeschlagen hatte. Noch war es nicht vorbei und dennoch stellte sich jeder von ihnen die Frage, nach dem weshalb. Weshalb hatte der Hochlord es nicht eiskalt zu Ende gebracht, nachdem er den Sieg schon so gut wie sicher gehabt hatte.

„Soll ich ihr von Eurem Eintreffen Bericht erstatten? Sie ist gerade auf dem Weg zu der Hexe...“ kam es fragend über seine trockenen fahlen Lippen, wobei durch seine Betonung deutlich wurde, dass diese offenbar informiert werden wollte. Doch er überließ Shilana die Wahl - die Wahl, Lillyth hinab zu den Kerkern zu folgen oder einfach einen Diener zu schicken.
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Shilana
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#174

Beitrag: # 49905Beitrag Shilana »

Damit hat sie nicht gerechnet. Angesichts des Anblicks, der sich ihr bietet, hat sie sich schon darauf gefasst gemacht, dass es schwere Verluste gegeben hat...doch nur Lillyth. Sie senkt den Kopf einen Moment, in welchem sie versucht ihre Fassung zu wahren. Und doch regt sich tief in ihr, ungeachtet der Verzweiflung und des Schmerzes, die Hoffnung dass einfach nur noch nicht alle aus der Schlacht zurückgekehrt sind, den Weg zurück zum Schloss noch nicht bewältigt haben.

Prüfend sieht sie sich um, und auch wenn jedem einzelnen die Erschöpfung mehr als deutlich anzusehen ist, arbeiten alle als hinge ihr Leben davon ab...nun was genau betrachtet wohl auch so ist. 

Erstatte ihr Bericht! 

Weist sie den Mann schließlich an 

Ich werde wieder hinaus gehen 

sie deutet in Richtung des Tores und des Schlachtfeldes und nach Überlebenden und Verwundeten suchen.
Auf dem Weg zum Schloss hat sie im Meer der Toten noch die ein oder andere Aura wahrnehmen können. Und nicht nur die Hoffnung einen der Ihren zu finden sondern auch recht praktisch veranlagte Gründe, lassen sie auf das Schlachtfeld zurückkehren. Jeder noch halbwegs Lebende war nützlich. Die eigenen, weil sie jeden Mann und Frau brauchen würden.....der Feind als Nahrung. Für die Jagd wird keine Zeit bleiben, und das Vitae ist nur ein schwacher Ersatz, wenn man bis an seine Grenzen gegangen ist.                                                                                             

Ihr Blick folgt dem Mann, als er über den Hof eilt und im Schloss verschwindet, um ihre Weisung zu befolgen, bevor sie sich umwendet um erneut vors Tor zu treten. Vehement verdrängt sie jeden Gedanken an die, die ihr so wichtig sind...Argonar, Melyndra...Valia. Sie muss einfach davon ausgehen, das es ihnen gut geht, denn sonst würde sie kaum mehr die Kraft und den Willen aufbringen zu tun, was nötig ist.
Sie strafft die schmalen Schultern und betritt erneut den Schauplatz des Gemetzels. Ohne zu zögern und ebenso ohne Regung, zieht sie ein paar Tote zur Seite, um gleich darauf in die Augen eines Mannes zu blicken, welche ihr ungeachtet der Schmerzen, die er haben musste, angriffslustig entgegen funkeln. Einer der Streiter Argonars, welcher kaum, dass er erkennt wen er vor sich hat, verzerrt grinst. Sie nickt ihm nur zu....wozu unnötig Worte verlieren, bevor sie ihn kurzerhand hochhebt und zum Schloss trägt. Ein beinahe groteskes Bild, bedenkt man die zarte Gestalt der Rose. Doch das Blut in ihr gewährt ihr Kraft, welcher ein Sterblicher nie erlangen könnte.

Immer wieder legt sie den Weg zurück....schleppt einen nach dem anderen zum Schloss...nun ja...der ein oder andere, dessen Wunden zu schwerwiegend waren, musste auch herhalten um sie bei Kräften zu halten.
Eine Tätigkeit die eine gewisse Lethargie aufkeimen lässt. Gewiss hätten auch die Ghule dies bewerkstelligen können...doch erstens hat die Instandsetzung der Mauer und des Tores oberste Priorität und zweitens ermöglicht ihre Fähigkeit Auren wahrzunehmen, langes zeit aufreibendes Suchen zu vermeiden.
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Lillyth
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#175

Beitrag: # 49906Beitrag Lillyth »

Gerade als Lillyth den untersten Absatz der Stufen erreichte und der letzte Funken Lichts vom Dunkel der wirren Gänge verschlungen zu werden schien, erreichte der von Shilana entsandte Diener die Tochter Kains mit eiligen Schritten. Sein hektisch schlagendes Herz, aufgrund seiner Eile, hämmerte  wie ein Staccato in ihren Ohren. Ein weiteres Zeichen dafür, dass der Kampf Lillyth vieles an Kraft abgerungen hatte und die Nachwehen nun an ihrer Beherrschung zerrten.  

Kurz senkte Lillyth ihre Wimpern, als sie am unteren Treppenabsatz innehielt und ihn mit zugewandtem Rücken bereits erwartete. Sie war gereizt. Die Ungewissheit um ihren Gemahl und ihr Kind rankten in ihrem Kopf umher und sie fühlte sich im Augenblick wie ein in die Ecke gedrängtes Raubtier, welches in seiner Höhle kauerte, aus der es kein Entkommen gab. Gegebenheiten, die sie äußerst sensibel machten für manche Dinge. Besonders, da Lillyth sich nur aus einem einzigen Grund in diesen Krieg hatte hineinziehen lassen.

 "Mylady..." kam es über seine Lippen, wobei er deutlich hörbar außer Atem zu sein schien.

 Kurz atmete sie ein - rein instinktiv, um mit der kühlen feuchten Luft ein wenig ihr Gemüt zu beruhigen. Noch nie mochte sie formelle Titel. Dennoch, er wäre nicht hinab gekommen, wäre es nicht wichtig. Ihrem innerlich aufkeimenden Drang zu folgen, war somit wenig zuträglich. Fast schon seelenruhig wandte sie sich deshalb herum, wobei der dunkle Umhang dabei leicht den Staub vom Boden aufwirbelte. Es war ein unheilvolles Funkeln aus ihren dunklen Augen, welches sich fixierend auf den Ghul legte. "Sprich..." kam es kühl über ihre Lippen, da ihr eigentliches Vorhaben darin bestand, Kyrana einen Besuch abzustatten. Ein Vorhaben, welches ihr unter anderen Umständen niemals in den Sinn gekommen wäre, da sie mit sämtlicher Politik des Clans abgeschlossen hatte.

"Mylady, Lady Shilana ist eingetroffen. Ihr wolltet umgehend infor... " Lillyth hob eine Hand. Er musste ihre Worte nicht wiederholen. Sie war zwar alt, aber mitnichten senil.

"Ich weiß sehr wohl, was ich gesagt habe." Hatte diese kleine lebende Made tatsächlich Bedenken, dass sie ihm anfallen würde oder weshalb  gedachte er sie daran erinnern zu müssen. Wahrlich hatte sie andere Probleme. Wenn man es genau nahm sogar einen riesigen Haufen. Dafür musste man nur über die Mauern sehen. Sicherlich war die Tochter Kains impulsiv, aber ganz gewiss keine Närrin. Jede verdammte Hand war im Augenblick wichtig. Wichtig genug, als dass sie ihre Wut kontrollieren konnte. "Wo ist sie?"

Nur weniges hätte sie von ihrem Vorhaben vorerst ablenken können, immerhin brauchte sie jede Seele hier, um nur den Hauch einer Chance zu haben, die Festung halten zu können. Jedoch gehörte -vielleicht unerwartet- die Rose dazu. Aber nicht weil sie beide etwas miteinander verband. Nein. Aber Shilana war eine der wenigen, die ihr einen Grund geben konnten für den Clan zu kämpfen. Eine jener, die dem ganzen einen tieferen Sinn verlieh, indem sie ihr eine Bestätigung dessen gab, dass es dem kleinen Ding gut ging. Vielleicht hatte sie auch Informationen zu den anderen. Aufbauende Neuigkeiten wären zumindest eine Abwechslung.

"Sie ist an den Toren und hilft mit den Verwundeten und Toten..." erwiderte der Ghul, während er darauf wartete, dass die Tochter Kains ihn entließ und er sich wieder an seine Arbeit machen konnte.

Kurz blickte Lillyth hinab in das Dunkel. Die Hexe konnte hilfreich sein. Ohne Zweifel. Aber wenn Lillyth hier schon in die Bresche sprang, dann nach ihren Prioritäten und diese erforderten Gewissheit darüber, dass sie dies alles nicht für nichts und wieder nichts tat.

Lillyths Augen fixierten den Diener aufs Neue, während sie sich selbst sortierte. "In Ordnung. Sorge dafür, dass man die Gefangene hinaus lässt. Ich möchte sie später im Kaminzimmer sprechen. Sollte sie Ambitionen zur Flucht zeigen, dann erzähle ihr von dem Empfangskomitee dort draußen. Castiel freut sich sicher über Zuwachs, aber mein Angebot ist vermutlich angenehmer, als das was ihr dort draußen blühen wird." Knapp nickte der Diener, während Lillyth bereits an ihm vorbeischritt.

Natürlich hatte sie erfahren, was jener Hochlord mit ihrer Mutter am Hafen angestellt hatte und er würde mit keinem von ihnen zärtlicher oder gnädiger umgehen.

Ihre Befehle waren klar und Lillyth hatte keinerlei Zweifel daran, dass er sie ausführen würde. Mit schnellen grazilen Schritten eilte sie daher die Stufen empor und begab sich auf dem gleichen Weg zurück, den sie zuvor hergekommen war.


Ihre Gedanken waren unsortiert und ihre Emotionen waren dabei der Hauptgrund, weshalb sie nicht zielorientiert denken konnte. Etwas, dass ihr mehr als bewusst war.

Umso mehr hoffte sie, dass Shilana ihr versichern würde, dass Neomi noch immer in Sicherheit war und weit genug entfernt, als dass sie etwas von dem Ganzen mitbekommen konnte. Und vielleicht... ja, vielleicht hatte sie auch Norax gesehen...

Andererseits führte sie sich vor Augen, dass das alles noch nicht das Ende war. Nein, das Einhalten der Kämpfe verlieh dem Ganzen den Beigeschmack dessen, dass sich der Hochlord daran ergötzen wollte, wie sie fielen. Welchen Grund sonst sollten er und sein Liebchen haben, ihnen eine Verschnaufpause zu gewähren?

Aber Hochmut kommt stets vor dem Fall. Und Lillyth hatte nicht vor kampflos aufzugeben. Allerdings ein wenig Motivation und der Anflug wenigstens einer hoffnungsvollen Kunde würden ihren Kampfgeist um ein wesentliches stärken. 

Fast hatte Lillyth das Tor erreicht, als sie die Rose sah. Ebenso gezeichnet von der Schlacht, wie sie selbst. Wortlos trat sie an ihre Seite und packte die Beine Des Körpers, welchen Shilana bereits an den Schultern gegriffen hatte, um ihr zu helfen, diesen beiseite zu schaffen.

„Geht es Dir gut?“ Sicherlich eine Frage, welche mehr als Floskel galt, als alles andere. Immerhin standen sie beide noch auf ihren Beinen und bildeten somit im Augenblick die Überbleibsel dessen, was einst diesen Mauern Leben eingehaucht hatte. Es lag keinerlei Feindschaft in ihrer Stimme. Wohl oder übel mussten sie nun mal zusammenarbeiten und dabei auch funktionieren. Ironie des Schicksals hin oder her. 

Das Dunkel ihrer Augen wanderte kurz über das Feld hinweg zu den entfernten, aber für sie dennoch sichtbaren Lagerfeuern aus dem Lager Castiels, bevor sie sich auf die Toreador legten. Wie viele ihrer Feinde hatten sich um das Schloss wohl postiert? Sie brauchte Informationen. Irgendetwas, das ihnen vielleicht hilfreich sein würde, das Blatt doch noch einmal zu wenden. 
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Gemahlin von Norax Vykos
Mutter ihres kleinen Sternenlichts Neomi ~ Tochter seiner Lordschaft Kain Vykos und seiner Gattin Enoia Vykos
† Es ist schon immer eine gefährliche Unterschätzung des Bösen gewesen, ihm zu unterstellen, es kenne keine Liebe. †
† Lieben zu können ist kein Vorzug des Guten, sondern das einzige, was es mit dem Bösen verbindet. †
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