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Melli Vykos
Geschichtenschreiber / Geschichtenschreiberin
Beiträge: 283
Registriert: Sa 13. Nov 2010, 10:15

#1

Beitrag: # 41465Beitrag Melli Vykos »

Die Lippen waren fest aufeinander gepresst.. der Blick hoch konzentriert.. und der kleine Körper starr vor Anspannung.

- Es muss klappen.., jetzt muss es wirklich endlich klappen .. -

leise gemurmelte Worte gefolgt von einem lauten Schlucken ehe die Lippen sich wieder fest aufeinander legten,
wobei sie die dunklen Augen nicht ein einziges mal von dem kleinen Bündel gelöst hatte.

Ein leises Wimmern und dann.. --- Peng, Puff, Patsch --- ... geplatzt !

- Neiiiiiiiiiin -

Die Füsse auf den Boden gestampft, fällt die Anspannung sofort von ihr ab, während sie das Blut und die Hautfetzen genervt aus ihrem Gesicht wischt.

- Das darf echt nicht sein.. nein, nein, nein !! -

Frustiert schlug sie die Zähne auf einander, drehte sich herum und warf der jungen Frau, die ängstlich geschockt in der Ecke des Zimmers stand, einen genervten Blick zu.

- Beseitige den Mist -


Eine wegwerfende Handbewegung durch den recht blutverschmierten Raum, und schon rauschte die kleine Gestallt hinaus.. raus aus dem Raum und schließlich ganz hinaus.

Tief sog sie die klare kühle Nachtluft in ihre Lungen, während der Blick über den kleinen See hinaus wanderte..

- Verdammt.. wie oft denn noch ?? -

Seufzend lässt sie sich auf den moosbedeckten Boden nieder, ungeachtet ihrer blutverschmierten Kleidung..
wen interessierte schon dreckige Kleidung, Blut oder Hautreste wenn mal wieder ein Versuchsobjekt in die Luft gegangen war, statt ihr das gewünschte Ergebnis zu bringen..

Wie lange nur noch ?

Wobei Zeit natürlich keine Rolle spielte..
Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre ??
Es war egal und spielte überhaupt keine Rolle in ihrem Leben..

Ihr Leben.. So viel Zeit war schon vergangen.. So viel war passiert..
So viele Wesen waren gekommen, gegangen, gestorben oder verschwunden..
Vermissen davon tat sie nicht viele.. eigentlich..
Nein, sie würde Lügen würde sie sagen das es nimanden gab den sie vermisste..
Denn sie vermisste sehr wohl ein, zwei.. vielleicht auch drei..
Eine Tante war dabei.. eine Freundin bestimmt..
Doch am schmerzlichsten vermisste sie ihren Vater, Mentor.. ihren.....

Genau in jenem Moment sprang sie auf.

- Hör auf Melli, es reicht ! -

Die Schultern gestrafft, warf sie dem vollen Mond noch einen kurzen Blick zu ehe zurück in die zerfallene Steinhöhle
hinein und hinunter unter die Erde wo Amanda eifrig dabei war, die kleine Kammer zu reinigen.

Sie hatte nie viel von Sklaven gehalten.. Doch wenn sie eines in ihrem Leben gelernt hatte..
dann: Sei nie ganz allein..

Sie konnte das wilde Tier in sich nicht halten.. es brach aus und bestimmte ihr Sein..
Es war zwar schön grausam und herrlich befreiend..
Aber das konnte nicht ihr Leben sein, oder doch ?

Auf jedenfall war es Amanda, die zwar eine Gefangene war.. doch so lange sie da war, hatte sie so jemanden zum Reden..
na gut, vielleicht auch zum herumkomandieren.. jedenfalls, hatte sie sich so recht gut unter Kontrolle.

Und wie auch immer die Antwort war, über das was besser war.. im Moment jedenfalls hatte sie andere Pläne, andere Ziele und die galt es egal wie, endlich zu erreichen..
denn nur so.. ja nur so war sie sich sicher, würde sich ihr Leben wieder zum Besseren wenden und die die sie Liebte, würden sicher wieder den Weg zurück finden !!
Zuletzt geändert von Ypselon am So 14. Jan 2018, 08:47, insgesamt 3-mal geändert.
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Landru
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Registriert: Mo 7. Jun 2010, 02:16

#2

Beitrag: # 41466Beitrag Landru »

So lange war es her und doch nur ein Wimpernschlag. Ob er sie vermisste? Natürlich vermisste er sie. Sie war sein Kind. Mehr als je ein Wesen erlangen konnte teilten sie. Herz, oder was andere Seele nennen, Verbundenheit. Die kleine Lady ist wie viele kleine Fragmente im Leben übrig geblieben. Landru war zum Verhängnis geworden, was so manchen Mann zu Fall bringt. Eine schöne Frau, welcher er in der Absicht sie zu kosten umgarnte. Dummerweise waren nicht alle Frauen lieblich hinter ihrer Fassade und diese Dame war in der Lage ihn zu schwächen. Er nährte sie mit seiner unsterblichen Lebenskraft. Sie hielt ihn gerade so an seiner Existenz und gerade so bei Bewusstsein. Landru fiel nach Monaten der Gefangenschaft in Apathie und begann zu resignieren. Sollte das, dass Ende sein? Doch als sie auf Reisen ging konnte er neue Kräfte sammeln, da sie nicht gleich wieder entzogen wurden. Die Dämonin - auch Sukkubi genannt - wäre fast sein Untergange gewesen und doch schaffte er die Flucht.

Endlich wieder die Heimat unter den Füssen spürend. Er hatte als erstes sich selbst wieder zur alter Stärke zurück gebracht und dann das Schloss aufgesucht. Es war noch immer bewohnt und die treuen Verbliebenen belohnte er mit Respekt und Vertrauen. Dann ließ er das Schloss, welches in eine Art Starre gefallen war, wieder aufleben. Die Fackeln brennen, der Staub wurde getilgt, die untoten Rösser in den Ställen erwachen zu neuem unseligem Leben. In den Nebeln wo vermehrt Stille geherrscht hatte, graben sich wieder die ersten Dienerkreaturen aus der Erde. Die Wappen wurden neu gehisst und auch wenn es still geworden war, nahm er seinen alten Schwur wieder auf. Zu wachen.

Neben dem Schloss besuchte er oft Niobe Xyn in ihrem Haus in Lichthafen. Verband es mit der Jagd und machte sich ein Bild über mögliche Veränderungen der Heimat. Er wird nie hier fortgehen, er kann es gar nicht. Sie weiß wieso, die Erde.. sie war hier. Ohne sie riskiert er seinen Untergang.

Einen Ort gab es noch, der sogar weit bis in die menschliche Erinnerung zurück reicht. Mitten im Wald, in der Nähe des Sees mit dem großen Stein wo er so viele Gespräche geführt und so viele Weiber geliebt hatte. Der See und der Stein hatten sich nicht verändert, aber die Ruine in der Nähe war noch ein Stück mehr zerfallen. Jetzt kann man das Wappen kaum noch erkennen unter dem Moos. Kalte Fingerkuppen mit spitzen fahlen Nägeln streichen über das verwitterte Schild. Auch die Zugangsluke war zerstört und der Gang eingebrochen. Diese Ruine war endgültig ihrem Schlaf geweiht. Der ewigen Ruhe von Erinnerungen. Er hatte die Dame Xyn gefragt wo Melli ist, sie wusste es nicht. Er hatte Arie gefragt, er wusste es nicht. Aber er hätte gemerkt, wenn ihr was zugestoßen wäre, also war sie irgendwo da draußen.

Er setzte sich auf den Stein am See und betrachtete die spiegelnde Oberfläche. Wartend.. wenn sie im Wald war, würde sie ihn hören. Früher oder später.
Zuletzt geändert von Landru am Di 5. Aug 2014, 07:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Melli Vykos
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#3

Beitrag: # 41467Beitrag Melli Vykos »

In ihren Augen glänzten Tränen, der Schmerz in ihrem Herzen war so groß, so stark das es kaum noch auszuhalten war. Diese Experimente waren schlimmer als die Gefangenschaft und noch weit aus schlimmer als ständig als Nahrungsquelle zu dienen.
Seufzend, strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, während sie ihre Hände von den letzten Resten des Blutes befreite.
Wie konnte ein so zartes, hübsches Kind zu solch Grausamen Dingen fähig sein?
Was nur trieb sie an?
Ja, sie hatten viele Gespräche geführt, sie hatte erlebt wenn dieses kleine Mädchen ausrastete, wütete wie ein Tier.. aber trotzdem kam sie nicht hinter das Geheimnis.

- Amanda ? -

die zarte Kinderstimme hallte durch den kurzen Gang hinein in den einzigen Raum der nicht mal wirklich groß war.

Da stand sie, geduckt, dreckig und zerlumpt in der Ecke des inzwischen gereinigten Raumes.
Einmal kurz wurde die unnütze Luft tief in die Lungen gesogen, ehe sie auf den Müllhaufen aus Tüchern und blutigen Überresten deutete.

- Schaff das raus.. dann geh dich waschen und... besorge dir endlich mal etwas neues zum Anziehen ! -


"In der Stadt, Herrin?" der Blick Amandas wirkte erstaunt überrascht.

Eine wegwischende Handbewegung folgend, drehte sie sich schon schwungvoll herum und eilte wieder hinaus, während die Kinderstimme noch den Raum erfüllte.

- Vor Sonnenaufgang will ich dich wieder hier sehen.. Ansonsten... -

Der Rest blieb unausgesprochen in der Luft hängen, doch Amanda würde wissen, das Melli sie finden würde und die Strafe die dann folgen würde..

Kaum draußen, fassten die kleinen Hände in ihr Haar und rissen daran während sie ein frustrierendes Schreien heraus lies.

- Oh Paps.. hätte ich doch einfach mehr aufgepasst !! -


Hätte.. wobei auch ER keine Lösung zu ihrem selbsternannten Problem kannte.. Sie wusste es und vielleicht gab es auch wirklich keine Lösung.. Aber was hatte sie denn sonst noch ?

Niemand nahm sie wirklich ernst.. diese Gestallt machte vielleicht einiges einfacher, aber vieles auch schwerer und so wie sie jetzt war, konnte sie ihre Lieben und besonders IHN nicht finden. Außerdem war da ja noch..
Die Lippen legten sich fest aufeinander und leise konnte man die Zähne knirschen hören.

Und dann traf es sie plötzlich wie ein Schlag !
Es war lange her das sie ein solch tiefes und inniges Gefühl verspürt hatte.
Doch wie war das Möglich ??

Die dunklen Augen huschten durch die Dunkelheit, dem kleinen See, oder doch eher Tümpel folgend, hinüber und weiter tiefer in den Wald hinein.. Nein, länsgst schon konnten ihre Augen nichts mehr als Dunkelheit erfassen, dennoch folgte sie mit inneren Auge den Weg weiter.. hin zur Alten zerfallenen Ruine.. weiter zum großen See.

Längst schon stand sie da, mit aufgeklappten Mund starrte sie einfach in die Dunkelheit hinein, bis sie schließlich den Kopf schüttelte.
Nein, nein, das konnte nicht sein, der Wahn kehrte wohl wieder zurück und doch war sie schon längst in Bewegung.. hinein in den Wald.
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Landru
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#4

Beitrag: # 41468Beitrag Landru »

Jeden Traum würde er ihr erfüllen, doch manche Träume waren für ihn zu groß. Ihre größte Stärke war ihre größte Schwäche. Ein Kind blieb eben immer ein Kind und trotzdem sehnte sie sich wohl danach eine Frau zu sein und ebenso leben zu können. Er war nicht in der Lage ihre Not gänzlich zu verstehen und hatte vermutlich mit ihrer Wandlung einst sämtliche Regeln gebrochen, welche Moral und Anstand geboten hätte. Reue verspürt er aber nicht, denn es war in seinen Augen ihre Entscheidung gewesen mit allen Konsequenzen.

Bewegung kam in die Sache und der Blick richtet sich langsam in den Nachthimmel. Blut hört Blut, so war es immer und so wird es immer sein. Langsam erhebt er sich von dem Stein und schließt die Augen um sich darauf zu konzentrieren seine Präsenz deutlich auf den See auszubreiten. Es wird sie leiten, der lautlose Ruf, näher bringen.. und er weiß das sie irgendwo im Wald war. Sie war dort immer und er hat in dem Punkt ihr nie irgendwelche Grenzen auferlegt. Aber er kennt sie, sie war fast schon eins mit dem Wald geworden.. der würde sie eher schützen als ihr schaden. So ihre Füsse den Weg zu ihm finden, wird dieser Unglauben davon zeugen, dass es doch wahr ist. Die Gestalt hatte sich nie verändert. "Du warst schon mal schneller." Kommentiert er, wenn sie angekommen war mit einem neckischen Unterton.
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Melli Vykos
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#5

Beitrag: # 41469Beitrag Melli Vykos »

Sie lief im lockeren Tempo.. jedenfalls am Anfang, denn schon nach nur wenigen hundert Metern wurde sie deutlich schneller, so schnell wie sie eben laufen konnte.
Die Bäume rauschten an ihr vorbei und so manches Kleingetier hob nur überrascht den Kopf als die vermeintliche Jägerin einfach so an ihnen vorbei schoss.
Es war wie ein Zwang.. ein Ruf der sie lockte, leitete und direkt zu dem wichtigsten Teil ihres Lebens führte.
Nichts schien in diesem Moment noch wirklich von Bedeutung.. und das erste mal seit Ewigkeiten, spürte sie eine Welle über und in sich.. Ein Gefühl das sich erstmals seit langem wieder richtig anfühlte.

Und dann war sie fast da.. doch statt gleich durch das Unterholz zu brechen, kam sie kurz vorher zum stehen. Keine Regung.. keine Zeichnung davon das sie grad noch im schnellen Tempo durch den Wald geprescht war.

Da stand sie nun, still und lauschend, den Blick nach vorn auf die Lichtung gerichtet und auf jene Gestallt die sich im Schein des Mondes fast leuchtend vom Wasser abzuheben schien.

Ihr Blut hatte sie nicht getäuscht.. nein natürlich nicht. Blut hörte schließlich Blut.

Was würde sie jetzt drum geben einfach hinaus zu rennen und ihm direkt in die Arme..
Aber halt ! Nein !

Sie straffte statt dessen ihre Gestallt. Sie wollte Erwachsen sein und sich eben genau so auch benehmen.
So also trat sie durch das Unterholz als sie auch schon seine Worte vernahm, noch ehe sich ihre Blicke wirklich trafen.

Doch dann.. ein Blick auf sein neckisches Geschicht..
Ach verflucht mit den Erwachsenendingens.. und schon stürmte sie ungeachtet aller selbst ernannten Regeln einfach direkt mit ausgestreckten Armen auf ihn zu.

- Papiiiiiiiii -
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Landru
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#6

Beitrag: # 41470Beitrag Landru »

Mit wie viel Haltung sie aus den Büschen trat. Er machte einen Schritt vom Stein runter und wusste, dass sie das nicht durchhalten würde. Da brach es auch schon durch und bei ihrem Anblick wurde ihm bewusst, dass er sie wirklich schmerzlich vermisst hatte. Er ist sogar überrascht wie emotional er auf ihren Anblick reagierte. Gerührt.. und so ging es leicht in die Knie.. das zweite Bein winkelte sich an um das Mädchen zu empfangen. Sie aufzufangen mit den eigenen Armen und dann an die Brust zu drücken um sich mit ihr zu erheben. Eine Hand in ihren Nacken grabend, haltend und schützend zu gleich. Faszinierend.. dieses Kind.. Mädchen, Frau.. dieses Wesen war so konstant wie das Kommen und Gehen der Jahreszeiten. "Meine kleine Lady." Raunt er ihr zu und lässt tatsächlich seine Regung zu, obgleich er immer versucht hatte sie zu verbergen. Wie lange mochte es her sein, dass sich rote Tränen aus dem Augenwinkel schälten und ein Rinnsaal über die Wange zeichneten? Sehr lange.. "Ich habe dich vermisst." Offene Ehrlichkeit.. gegenüber der Person der er tatsächlich sowas wie aufrichte Liebe entgegen bringen konnte. Damit hatte sie weit mehr, als manches Weib das sein Lager teilen mochte.
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Melli Vykos
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#7

Beitrag: # 41471Beitrag Melli Vykos »

Hach, könnte ihr Herz schlagen, so würde es jetzt wohl Purzelbäume hüpfen.
Wie sehr hatte sie diese Geste vermisst, wie sehr hatte sie IHN vermisst..
Wobei sie sehr wohl spürte das er ihr weit mehr entgegen brachte als je zuvor.
Was sogleich für ein Sturzbach an Tränen sorgte, während sie ihr Gesicht tief an seine Schulter vergrub.

- Und ich dich erst ! Und wie -


Dabei hatte sie sich leicht aufgerichtet um sogleich eine seiner Tränen mit der Fingerspitze aufzufangen.

- Papi ? nicht -

Er weinte ! Etwas was sie eigentlich noch nie, wirklich noch nie bei ihm gesehen hatte..
Schon drückt sie ihm einen Kuss auf die Wange.. dieser Moment würde nicht lange anhalten.. sie kannte ihn.. sie kannte ihn wohl besser als so die meisten..
daher schmiegte sich der kleine Körper noch einen Moment fest an seine knochige Gestallt.

- Wo warst Du ? -


Damit war der Moment der Innigkeit gebrochen.. Viel länger hätte er es sicher eh nicht zugelassen.. hatte er ihr doch schon mehr zugestanden als in all den vielen Jahren bisher..
daher brach sie diesen Moment lieber selbst und schälte sich versuchend aus seiner Umarmung.

- Ich habe dich gesucht ! Wo warst Du ? Wo bist du hin verschwunden ? Und warum.. und.. -

Schon stand sie, die Hände in die Seite gestemmt direkt vor ihm , die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus während sie versuchte ihn ernst anzublicken.
Was gar nicht so einfach war, wenn die Wangen blutverschmiert und der Körper noch vor aufgeregter Freude zitterte, war doch deutlich zu sehen,
das sie lieber weiter in seiner Umarmung liegen würde, als jetzt so erwachsen zu tun.. aber sie wollte ja einiges ändern !
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Landru
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#8

Beitrag: # 41472Beitrag Landru »

S o viele Fragen aus dem kleinen Mund. Sie hatte aber Recht, denn dieser Moment dauerte nicht lange an. Schon bald war die Träne versiegt und es legte sie die alte vertraute kühle in seine Mimik. Er ließ sie runter und blieb dennoch auf Augenhöhe. Etwas loyaleres und treueres hatte er noch nie erlebt, außer vielleicht seine Mutter zu seinem Vater. "Oh.. schau an.. da siehst du wie sehr du mir gefehlt hast, kleine Lady." Es klang weit aus beherrschter als eben noch, aber es war ehrlich. Ihre Fragen waren verständlich, nach so langer Zeit hatte sie es verdient Antworten zu erhalten.

"Ich war nicht hier. Ich wurde gehindert hierher zurück zu kommen, von jemand der .. mich überlistet hat. Ich habe Feinde, weißt du." Feinde die nicht zwingend einen umbringen wollen, sondern eher langsam brechen. Er hatte viele Kerker von innen gesehen, Melli wusste das. Aber bis jetzt hat keiner dieser Zellen ihn je brechen können. Jede dieser Gefangenschaften schienen seine Entschlossenheit am Ende nur noch mehr zu mehren. "Aber du weißt doch.. früher oder später komme ich zurück. Immer wieder.. und auch jetzt habe ich gesiegt. Ich siege immer." Jedenfalls will er ihr das Glauben machen. Sie weiß, dass er sich schwer tun kann damit sich Niederlagen einzugestehen. Die Flucht mag gelungen sein, doch besiegt hat er sie nicht. Vielleicht wird sie ihn irgendwann suchen kommen um sich zurück zu holen was sie gefangen hatte. Wer weiß. "So viele Fragen. Der Wald hat auf dich acht gegeben, wie er es immer tut. Nicht wahr? Ich bin so stolz auf dich kleine Lady." Er vermied bewusst die Aussage nach dem wie und wieso.. und wohin, denn es sind Fragen, die er nur bedingt beantworten konnte. "Deine Augen sind gereift.. sehr erfreulich. Was hast du die Zeit getrieben? So alleine.. warst du im Schloss? Oder in der Stadt?"
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Melli Vykos
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#9

Beitrag: # 41473Beitrag Melli Vykos »

Sie starrte ihn förmlich an, folgte bei jedem Wort den Bewegungen seiner Lippen mit ihrem Blick.
Es waren die Aussagen die sie schon kannte.. Sie wusste um seine harte Schale.. jene Schale die er nach außen wie auch nach Innen versuchte stets aufrecht zu erhalten.
Doch so wie eben, jenen kurzen Moment den er vielleicht als Schwäche sehen würde, solch Momente waren selten und daher sehr sehr kostbar.

Ein, vielleicht zwei mal nickte sie leicht bei seinen Worten.
Sie hatte es sich schon gedacht.. geahnt, vielleicht sogar ein wenig in ihrem Blute gespürt.

- Ja Paps, das tust du ! -

Ja, er war stark, viel stärker als alle anderen die sie bisher kennengelernt hatte.. Vielleicht sogar stärker als seine große Lordschaft einst ! Und in ihren Augen war er so wie so der stärkste, niemand würde ihn jemals besiegen können !

Damit nickte sie, straffte ihre Gestalt und lies ein Lächeln auf ihren Zügen erscheinen.. ein kurzes, denn er sah das sie größer, reifer, ja halt Erwachsener geworden war !
Oder jedenfalls versuchte sie so zu tun als wäre sie es.

Es waren aber seine weiteren Worte, die das Lächeln wegwischten.
Er lenkte ab.. lenkte ihren Fragen davon und stellte selbst welche die sie eigentlich ungern beantworten wollte.

- Ach.. die Stadt ist langweilig.. das Schloss war meist immer nur verlassen.. -


Sie hob leicht die Schultern und deutete dann auf den Wald hinter sich.

- Der Wald ist mein Zuhause und nach de ich dich nicht finden konnte.. hab ich gedacht ich bleibe hier, bis du zurück kommst ! -

Außerdem konnte man hier Dinge tun die woanders viel zu auffällig waren, aber das wusste er sicher auch.

- Wer war es ? Also wer war dieser Feind ? Und wie konnte er dich überlisten ? -

Ha.. so schnell sollte er aber nicht davon kommen.. ne ne ..
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Landru
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#10

Beitrag: # 41511Beitrag Landru »

Armes Kind. Er hatte sie erneut alleine gelassen und doch war es nichts neues mehr. Die Finger streichen ihr über die Haare, fangen sie um sie hinters Ohr zu streichen. Er lächelte verzückt. Sie hatte sich kaum verändert. Bei ihrer Frage sinnierte er einen Moment, doch dann beschloss er, ihr die Wahrheit zu sagen. Er ließ sich auf den Stein nieder und hob Melli auf den Schoss, sofern sie ihn ließ. Die Arme um den kleinen Körper geschlungen, ihr ein Teil somit an Geborgenheit schenkend, auch wenn er sich dem gar nicht so bewusst war. "Ich.. bin dumm gewesen, Kind. Ich habe mich überlisten lassen, durch das Antlitz einer schönen Frau. Weißt du.. ein schönes Frauenbild, kann einen sehr irritieren." Irritieren wäre das falsche Wort. Irritiert war er nicht gewesen, aber hungrig, nach dem Blut. Wenn die Dame gleich noch hübsch anzusehen war und verführerisch war es gleich ein viel schöneres Spiel. "Ich habe nicht gewusst was sie ist und damit die größte Gefahr nicht bemerkt. Die Lebenskraft, welche wir durch Blut gewinnen, hat sie mir genauso wieder entzogen. Im Gegensatz zu Menschen, sterben wir aber nicht. Ich war für sie wie ein ständig neuer Lebensquell, sofern sie mich mit Blut fütterte. Sie gab mir nicht genug um stark genug zu werden zu fliehen, aber genug um sie zu ernähren. Aber auch sie machte Fehler und deswegen bin ich wieder hier. Weil ich meine Stärke zurück gewonnen habe und dieses Weib hinter mir ließ. Merke dir gut, Feinde sind listig und auch wenn sie dir scheinbar gutes wollen, sie werden dich zerstören." Flüstert er leise und gräbt die Nase in ihre Haare.
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