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[Finsterzahn] Die Schiffbrüchige

Hier könnt ihr die Geschichten über eure D4O Charaktere veröffentlichen, damit die Bücherei etwas übersichtlicher bleibt.
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Donja Levi
Landstreicher / Landstreicherin
Beiträge: 2
Registriert: Mi 29. Feb 2012, 08:56

#1

Beitrag: # 28444Beitrag Donja Levi »

Dunkle Wolken hingen tief am Himmel, als wir unsere Reise von Nordland aus starteten. Wir folgten der Sage um das gesunkene Atlantis, doch kamen wir niemals an. Das Meer erhob sich, die Wellen schüttelten unser Schiff und schlugen hart gegen den Bug. Es knirschte und knackte überall. Zurückgezogen kauerte ich zitternd auf dem Holzboden in der kleinen Kabine und bat die Götter um Vergebung. Der Mann, welchen ich bedingungslos liebte, kämpfte draußen gegen den Sturm. Versuchte die Segel einzuziehen und das Ruder zu halten. Nur eine Handvoll Männer hatten wir dabei.. Drei von ihnen gingen sofort über Bord, als der mächtige Sturm sich erhob, und wurden in der schwarzen Tiefe verschlungen. Gierig nach mehr menschlichem Fleisch erhob sich schaumig das Wasser. Wir trotzten noch einige Stunden. Zwei weitere Männer verletzten sich, doch bald schon knackste es entsetzlich. Ein Reißen und Donnern schallte über das Meer. Unser Schiff zerriss es in zwei Stücke. Auf dem einen Teil war ich, auf der anderen Hälfte mein Liebster und seine Männer. Die Wellen spielten mit dem Holz, wogen es, hin und her, bis wir einander nicht mehr sahen. Der Sturm hielt nicht inne und das, was man einst Schiff nannte, zerbarst immer weiter. Kleiner und kleiner wurden die Teile. Alles, was mir am Ende blieb, war nicht mehr als ein Stücken Holz. War es eine Sitzbank, ein Tisch oder nur ein Stück der Wand? Man konnte es nicht mehr erkennen, es war einfach nur noch Holz. Irgendwann hörte der Sturm auf. Bei Tageslicht sah ich, fern ab, das Land. Entkräftet erreichte ich es wohl irgendwie.
Und dann … *so grübel ich* … fehlen mir die Erinnerungen.

Das Nächste, was ich sah, war ein helles Licht. Was ich hörte, war Engelsgesang. Und als ich die Augen aufschlug, sah ich einen Mann. Ich glaubte vor Gott zu stehen und bat um Vergebung. Nicht für meine Seele! Vielmehr um die meines Geliebten. Ich gestand meine Sünden der Verlockung. Bat darum seine Seele aus der Hölle zu erlösen und meine dort hin zu bannen. Dann begann der Mann zu lachen, streifte die Wunde meiner Stirn und meinte ich solle noch ein paar Tage ruhen. Noch wäre ich auf dem Boden der Erde.
So gab er mir einige Tage Speisen und Getränke. Belesen durfte ich die Büchersammlung des Hauses sowie diverse Schriftrollen. Schon bald glaubte ich mehr wie zuvor an die Götter. Nach einigen Tagen Schutz und viele Kräutersuppen später, ließ mich Kilhiam den ersten Zauber erlernen. Gefesselt der neuen Möglichkeiten wurde ich durstig nach mehr. Im Keller sollte ich üben meine neue Macht zu beherrschen, als ich den Altar entzündete. Und so zog ich los. Tief hinunter stieg ich und traf auf finstere Kreaturen. Monster, wie ich sie nicht einmal zu erträumen vermochte. Bis ich auf Barlork stieß. Übermütig sprach ich meine Zauber auf ihn, ohne an die Folgen zu denken. So war es kein Wunder, das ich alsbald den Abhandlungen Artherks folgte. Aus meinen kleinen Stücken Holz formte mir der Schmied der Stadt einen Zauberstab. Froh gelaunt über immer neue und mächtigere Zauber lief ich fort von der Stadt und kämpfte eifrig gegen die Goblins. Und bald entsandt man mich weiter fort, um das Mal von meiner Stirn zu verbannen. So war es wohl die gefährliche Reise, welche alte Wunden aufriss. Ein neues Feuer entfachte! Ich ertappte mich immer öfter dabei, wie ich stundenlang am Strand spazierte, den Seewind genoss und mich meiner Heimat sehnte. Was war aus meinem Geliebten geworden? Wo mochte er sein?

Ich kehrte in meinem neuen Zuhause ein und bat um Rat. Lief in alle Läden und Wohnhäuser, fragte Bürger der Stadt. Doch niemand kannte einen Schiffsbauer. Auch die Seeleute der Nachbarstadt könnten mir nicht helfen. Seemannsgarn, mehr hatten sie nicht zu bieten. In der dritten Stadt gab ein jeder mir Arbeit für einen Krümel Informationen. Ich reiste hin und her, war der Bote der Inseln. Bereiste entlegene Orte, in jene, viele eintauchten und nicht wieder gesehen wurden. Nichts schreckte mich ab, nur um ein brauchbares Schiff zu finden. Auch nicht die kolossale Aufgabe, um an das Orakel heranzutreten. Selbst die Prüfung Ghors bestand ich, um eine noch entlegenere Insel bereisen zu können.
Nur fand ich auch hier noch niemanden der ein Schiff bauen konnte. Wo es doch so viel Wasser um die geheimnisvollen Inseln gibt. Es scheint, als wolle diese Welt ihre Geheimnisse auf ewig für sich behalten. Es scheint, als wäre ich auf ewig hier gefangen. So bin ich bereit aufzugeben. Meine Suche einzustellen und ewig auf dem Festland zu leben, wenn sich etwas finden würde, was mir die Sehnsucht nach meinem Geliebten erleichtern würde.
Traurig sinke ich zu Boden, die Hände schützend vor dem Gesicht, fangen sie meine Tränen. Noch einmal sehe ich das Lächeln meines Angebeteten. Seine wunderschönen braunen Augen. Ich spüre wie seine warmen Hände über meine kalte, blasse Haut huschen. Und höre seine engelsgleiche Stimme sagen: „Halte durch! Ich werde dich finden, ganz egal, wie lange es dauern wird. Ohne dich an meiner Seite werde ich niemals Ruhen!“
Weinend zusammen gekauert am Boden liegend wie ein Wolfsjunges, sehe ich die schwarzen Wellen mit ihrem weißen Saum. Nur ein Wimmern später erhellt das letzte Bild. Heraus stachen himmelsblaue Augen. Glücksgefühle durchkreuzen meine Magengegend. Wie geschieht mir nur? Es formt sich eine Gestalt. Die eines Mannes. Charmant und stark. Seine Hände voller Wunden und Blasen. Ungepflegt und doch vermag er es einen samtweich zu berühren. Ist es ein Traum oder die Wirklichkeit? Die Antwort auf mein Wehklagen? Gebrochen vom Schmerz stütze ich mich auf meinem Zauberstab, ziehe mich daran hinauf und begrüße die Neue Welt mit all ihren Abenteuern. Möge kommen, was mir die Götter auferlegt haben. Ich werde erst ruhen, wenn das letzte Bischen Leben in mir erloschen ist!
Zuletzt geändert von Ypselon am So 14. Jan 2018, 08:32, insgesamt 2-mal geändert.
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