Der Bote (offenes RP)

[Tarn]

*Er folgte ihrer Geste und nickt dann leicht. Seine Schritte führten auch sogleich in diese Richtung. Vielleicht hätte sie nicht für immer hier gelebt, das war gut möglich. Aber diese Entscheidung hatte er ihr auch nicht abnehmen wollen.*

Wie lange werden wir unterwegs sein ? *Fragt er dann mit einem Seitenblick zu ihr.*

[Lus]

„Ich weiß es nicht. Ich weiß wo sie liegt und das man gut 2Tage in die Richtung unterwegs sein wird. Sie liegt hinter einem Hügel.
Ich bin nur bis zum Fuße des Hügels gekommen. Der Weg dorthin führt durch den Wald, dann kommt offenes aber mehr oder weniger unbewohntes Gelände. Ab und an kreuzen fahrende Händler oder einige der Bauern aus der Gegend hier die Wege.“
Sie hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten.

[Tarn]

*Er verlangsamte seine Schritte wieder etwas und nickt dann zu ihren Worten.* Dann werden wir bis zum Morgengrauen marschieren und uns dann ein Lager für den Tag suchen. Nachts zu Reisen ist ungefährlicher.

*Wobei er andererseits nun nicht mehr allein unterwegs war und so etwas nicht einfach entscheiden sollte.* Ist das für euch in Ordnung....oder habt ihr eine andere Idee ?

[Lus]

„Ihr habt Erfahrung darin, wie man mit Verfolgern umgeht.“ Antwortete sie nachdem sie wieder zu Atmen gekommen war. „Es ist in Ordnung für mich, es so zu machen“
Sie bahnte sich mit ihm den Weg durch den dunklen Wald. Rechts und links ihres Weges schreckten sie ab und zu Tiere auf. Ihr waren all diese Geräusche sowie der Weg sehr wohl bekannt. Das war ein Vorteil für sie. Sie kamen recht zügig voran.
Ihre Gedanken drehten sich derweil um ihre Zukunft. Eine Stadt, was würde sie dort erwarten? Würde sie dort zurechtkommen? Wie sah das Leben in einer Stadt aus. Fragen über Fragen…

[Tarn]

Ja leider ich die. Manchmal wünschte ich mir wirklich...es wäre nicht so. *Sagt er dann leise und seufzt.*

Wenn wir die Stadt erreichen werden wir uns als erstes nach einer Bleibe umsehen. Alles weitere wird sich finden. *Erklärt er dann.* Aber trotz allem und auch wenn ihr das vielleicht nicht gern hört. Ich bin froh das ich für den Moment nicht allein Reisen muss.

[Lus]

Eine Bleibe. Sie kannte nur ihre Hütte als Behausung. Unter dem Sternenhimmel, da hatte sie auch schon oft geschlafen. Langsam lichtete sich der Wald. Die Abstände der Bäume zu einander wurden größer. Einige Büsche hatten den freien Platz eingenommen. „Wir haben bald das Ende des Waldes erreicht.“
Langsam überfiel sie eine bleierne Müdigkeit. Ihre Beine wurden schwer. Sie war froh, dass sie das Ende des Waldes bald erreicht hatten. Das bedeutete, eine Rast lag in Sichtweite. Ausruhen und neue Kräfte sammeln, vielleicht eine wenig Ordnung in ihren Kopf bekommen.
„Ich hoffe nur ich halte Euch nicht auf Tarn.“

[Tarn]

Wir sollten in der Nähe des Waldrandes eine Bleibe für den Tag suchen...auf offenem Feld ist es zu gefährlich. *Meint er dann, ebenso erleichtert wie sie über etwas Ruhe.*

Wir gehen noch ein Stück und sehen uns nach einer Höhle oder einer Felsspalte um. Etwas das uns gut verbergen wird. *Erklärt er dann und geht langsam weiter. Sie würde sich bald ausruhen können ebenso wie er. Zudem war es ja in nichtmal mehr zwei Tagen vorerst ausgestanden.*

[Lus]

Sie wusste wo solch ein Versteck zu finden war und führte ihn in die Richtung. Ein kleiner unscheinbarer dicht bewachsener Hügel war ihr Ziel. Am Fuße des Hügels war ein, kaum sichtbarer Eingang in eine winzige Höhle. Sie bot gerade genug Platz für 2. Sie ließ sich in der Höhle dicht an der Wand nieder. Stehen war kaum möglich. „Hier dürften wir recht sicher sein, oder?“

[Tarn]

*Er folgt ihr, insgeheim hatte er darauf gehofft das sie eine gute Möglichkeit wusste. Und er hatte Recht behalten.* Das sieht sehr gut aus....wenn es möglich wäre würde ich mich hier auf Wochen verstecken. *Fügt er dann lächelnd an.* Der Eingang wäre sogar gut genug versteckt für ein kleines Feuer hier drinnen...aber das würde wohl eher uns ersticken. *Er folgt ihr hinein und lässt sich dann ihr gegenüber auf den Boden sinken.* Der Wind draussen ist schon ein wenig feucht. Meint ihr das es heute Nacht regnen wird ? *Fragt er dann und blickt einen langen Moment hinaus.*

[Lus]

„Ja, es liegt Regen in der Luft. Regen ist gut. Regen verwischt Spuren.“ Sie zieht ihren Umhang eng um sich. Ein Feuer würde die nötige Wärme spenden. Jedoch hatte Tarn Recht, es würde ihnen die Luft zum Atmen nehmen. Sie öffnete ihr Bündel und holte die letzten Vorräte hervor.
Ganz unvermittelt fragte sie: „Wer war Eron?“

[Tarn]

*Auf diese Frage hatte er gewartet und sich gleichzeitig davor gefürchtet.* Eron war ein alter Freund *Sagt er dann nüchtern.* Seine Eltern haben in einem kleinen Dorf in der Nähe des Landguts meiner Familie gelebt...*Erklärt er dann.* Er ist wie viele andere dort aufgewachsen mit mir und meinem Bruder. *Nun wirkt es aber nicht fröhlich während er davon erzählt.* Als es zum Mord an unserem Thronerben kam...hat er sich auf die Seite des Brudermörders geschlagen, wie soviele andere. Viele alte Freunde stehen nun auf verschiedenen Seiten und bekämfen einander...die meissten haben Freunde verloren. Oder sie selber getötet...so wie ich. *Sagt er dann matt.*

[Lus]

Aufmerksam hörte sie ihm zu und studierte seine Gesichtszüge während er erzählte. „Es ist sehr viel Leid über Eure Heimat gekommen“ sagte sie dann leise „Ist dieses Leid das alles wert? Wie wird oder wie soll die Zukunft in Eurer Heimat aussehen?“ Obwohl die Müdigkeit sie fast übermannte, ließen ihr viele Fragen keine Ruhe. Sie musste sie einfach stellen. Sie versuchte zu verstehen.

[Tarn]

*Er sah unentwegt nach draussen, es hatte mittlerweile wirklich begonnen zu regnen, ab und nur suchte er ihren Blick.* Natürlich hätten beinahe alle die Wahl gehabt in Frieden zu leben. Aber ein Krieger der seinem Fürsten die Treue schwört hat auch das Recht auf dessen Treue als Lehnsherren. *Erklärt er dann.* Ich könnte Niemandem dienen von dem ich weiss das er ein feiger Mörder ist....und in meinen Augen ist das woran ich glaube, das wofür ich mein halbes Leben gekämpft habe, es wert auch weiter verteidigt zu werden. *er sieht sie wieder an.*

[Lus]

Sie dachte über seine Worte nach, lauschte dem Prasseln des Regens. „Ich denke, ich verstehe.“ antwortete sie ihm nach einer Weile.
Es war soviel passiert, es gab so viele Fragen, so viele Antworten, soviel zu verstehen.
„Wir sollten ausruhen“ sagte sie schließlich. „Wir haben noch ein gutes Stück Weg zurückzulegen und neue Vorräte brauchen wir auch.“
Mit jedem Wort wurde ihre Stimme leiser, dünner und ihr fielen die Augen zu.

[Tarn]

*Er nickt.* Ruht euch etwas aus ich halte vorerst Wache...

*Eigentlich glaubte er nicht das seine Verfolger bei dem Regen weitersuchen würden. Andererseits hatte er auch gelgaubt das sie ihre Hütte nicht finden würden. Sie aber zumindest sollte ihre Ruhe erhalten. Sie hatte sie mehr als nur verdient. Er legt eine Hand behutsam auf das Siegel welches er noch immer unter der Kleidung trägt. War es das alles wert ? Ja!*

[Lus]

Dunkle Träume suchten sie heim. Sie sah sich selbst vor ihrem Heim sitzend. Glücklich lächelnd schaute sie über ihre kleine Lichtung. Von einer Sekunde zur nächsten verdunkelte sich der Himmel. Tief hängende schwarze Wolken raubten nahezu jedes Licht. Aus den Wolken schossen plötzlich Gesichter hervor. Gesichter die zu Fratzen wurden. Sie schlug um sich im Schlaf. Überall das metallische Geräusch aufeinander schlagender Schwerter. Sie wollte fortlaufen. Doch wie versteinert saß sie vor ihrer Hütte, unfähig sich zu bewegen. „Fort! Fort mit Euch!“ rief sie im Schlaf.
Aus dem Nichts tauchte ihre Mutter neben ihr auf. Sie breitete ihre Arme aus und sprach einen ihrer mächtigen Zauber. Blitzartig war der Spuk vorbei.
Friedlich lag die kleine Lichtung wieder vor ihr. Die Sonne strahlte vom Himmel. Sie sah sich suchend nach ihrer Mutter um. Doch auch sie war verschwunden.
Schweiß gebadet wachte sie auf…

[Tarn]

*Die Wache hatte nicht allzulange gedauert denn er war ebenso erschöpft. Dennoch weckte ihre Unruhe im Schlaf ihn. Er hatte wie alle die viele Nächte im Feld verbracht hatten einen leichten Schlaf. Einen leichten Schlaf der bei nahenden Feinden leben rettete. Er kniete neben ihr, eine Hand leicht an ihre Schulter gelegt.*

Ruhig...*raunt er ihr dann leise zu* ihr habt schlecht geträumt. Es war nur ein Traum.

[Lus]

Sie brauchte einen Moment um zu realisieren wo sie sich befand. Sie schaute Tarn an, spürte seine Hand an ihrer Schulter. Augenblicklich kehrte ihre leichte Verlegenheit zurück, wie immer wenn er nah bei ihr war. Bruchstücke des Traumes fanden den Weg in ihr Bewusstsein. Ein kalter Schauer lief über ihren Rücken. „Es tut mir leid. Ich habe Euch sicherlich geweckt.“

[Tarn]

Stiefel die beim laufen auf Kies und Steinen schaben könnten mich wecken *sagt er lächelnd und nimmt seine Hand langsam zurück wobei er sie ansieht* Ich wollte nur sehen ob alles in Ordnung ist...ihr habt sehr unruhig geschlafen bis es ein Alptraum wurde.

Verzeiht wenn ich euch zu nahe war. *Sagt er dann und will sich wieder zurücklehnen an die Höhlenwand.*

[Lus]

„Nein Tarn“ Sie legt eine Hand auf seinen Arm als er sich zurückziehen will. „Ihr wart mir nicht zu Nahe. Der Traum …“ Sie brach ab. „ Vielleicht solltet Ihr jetzt ein wenig Ruhe finden." Das Prasseln des Regens nahm langsam ab.
Sie erhob sich, so gut es in der Enge möglich war und trat auf den Ausgang zu. „Ich bin gleich wieder zurück“

[Tarn]

*Er sah sie einen Moment an* Geht nicht zu weit von der Höhle fort...*bat er dann und versuchte es sich auf seinem mantel etwas bequemer zu machen. Er würde nicht fragenw as sie nun dort draussen wollte, es war gewiss ihre Angelegenheit. Nur um die verfolger machte er sich Sorgen, so allein da draussen wäre sie jenen gewiss nicht gewachsen. Er wollte für den Moment hoffen das es gutging und lehnte sich zurück.*

[Lus]

„Macht Euch um mich keine Gedanken“ Mit diesen Worten verließ sie die Höhle. Sie musste sich ordnen, versuchen die Gedanken im Kopf klar zu bekommen. Unweit der Höhle wusste sie von einer kleinen Wasserstelle. Dorthin zog es sie. Der Boden war aufgeweicht vom Regen, der inzwischen fast aufgehört hatte. Einige Tropfen fanden noch den Weg durch die dichten Baumkronen. Sie spürte die Tropfen nicht. Am Wasser angekommen ließ sie sich auf einem Baumstumpf nieder.
Wieder suchten die Bilder des Traumes sie heim. Warum war ihr ihre Mutter im Traum erschienen? Sie hatte sie selten diese Zauber sprechen sehen. Im Traum hatte sie sehen können, zu was ihre Mutter in der Lage gewesen ist. Ihre Mutter hatte all ihr Wissen an sie weitergegeben. Sie selbst hatte von diesem Wissen bis heute nur einen Bruchteil genutzt.
Tarn, seitdem ihre Wege sich gekreuzt hatten war nichts mehr wie es war. Ihr ganzes Dasein, ihre Gefühlswelt wurde auf den Kopf gestellt. Sie wusste nicht wie sie die Gefühle die sie entwickelte einsortieren sollte. Sie wurde vom Leben eingeholt und sie hatte keine Chance mehr sich diesem zu entziehen…

[Tarn]

*Sich keine Gedanken zu machen, das fiel ihm nun wirklich nicht leicht. Zuerst überlegte er ihr nachzugehen, verwarf den Gedanken dann aber wieder. Wenn sie seiner Gesellschaft bedurfte...hätte sie es ihm gesagt, da war er sich sicher. Dennoch hielt er es nach wie vor für gefährlich. Andererseits hatte sie bisher eine Bemerkenswerte Resistenz gegen die Fährnisse gezeigt in die sie durch ihn geraten war.*

*Seine Gedanken drehten sich noch eine Weile darum, aber nicht mehr sonderlich lange denn er schlief bald wieder ein.*

[Lus]

Lächelnd stand sie auf. Sie würde sich allem stellen, was auch auf sie zukommen würde.
Sie machte sich ein wenig frisch am Wasser, flocht ihre Haare zu einem dicken Zopf und ging zurück in Richtung Höhle. Es fing an zu dämmern.
Sie konnten bald weiter ziehen. Ringsherum war weder etwas zu sehen, noch zu hören. Doch war die Stille tückisch?
In der Höhle fand sie Tarn schlafend vor. Sie bemühte sich kein Geräusch zu verursachen und setzte sich so leise sie konnte. Ihr Blick ruhte auf ihm, sie betrachtete ihn im Schlaf.

[Tarn]

*Das mit dem leichten Schlaf war dieses mal anscheinend nicht sonderlich weit her. Zumindest erwachte er nicht als sie eintrat sondern schlief einfach weiter. Dieses mal lag er völlig ruhig und wirkte beinahe so etwas wie entspannt. Der unnormal tiefe Schlaf war aber vor allem auch auf die Geschehnisse der letzten Tage zurückzuführen, zumal er auch noch nicht völlig gesund war. Die frischen Schnitte die er litten hatte, waren nicht einmal verbunden. Keine Zeit war auf der Flucht für derlei gewesen.*