Der Bote (offenes RP)

[Tarn]

*Die Nacht war bereits fortgeschritten und es würde nicht mehr lange dauern bis der morgen graute. Ein sichelförmiger Mond zog über den Baumwipfeln dahin. Er war im frühen Abend am Strand gelandet, ein Handelsschiff hatte ihn mitgenommen und als er in der Nacht die Inseln gesehen hatte, lies er heimlich ein Beiboot zu Wasser um sich dorthin abzusetzen. Seit Beginn seiner Reise vor einigen Wochen war er kaum zur Ruhe gekommen. So war es auch hier fortgegangen denn kurz nach seiner Landung hatten sie ihn wieder aufgespürt, die halbe Nacht floh er nun durch die dichten Wälder. Immer wieder hatten sie ihn entdeckt und angegriffen, ein paar hatte er gewiss verwundet...den einen oder anderen getötet. Im letzten Kampf letztlich hatten sie auch ihn erwischt, ein klaffender Schnitt zog sich über seine linke Körperhälfte. Die Blutung hatte er stoppen können mit ein wenig Moos das er unterwegs gefunden hatte, die Säfte des Krauts würden dafür Sorgen das die Wunde sich nicht entzündete. Der Blutverlust hatte ihn aber bereits gefährlich geschwächt, dennoch setzte er seine Flucht fort soweit er noch in irgendeiner Weise konnte. Als ein schmaler Streifen am Horizont den morgen ankündigte erreichte er den Waldrand und eine beeindruckende Steilklippe. Er fiel mehr als er sich niedersinken lies und lehnte sich mit dem Rücken an einen Stein. Er war am Ende, das musste er sich eingestehen und wenn nicht bald etwas geschah....wäre er auch mit ziemlicher Sicherheit tot. Mühsam prüfte er die Wunde, sie sah übel aus und schmerzte höllisch.*

Und gleich...kommt eine wunderschöne Frau aus dem Wald...um mich zu retten. *Sprach er grinsend zu sich selbst, wobei gewiss nichts dergleichen der Fall sein würde. Seine Verfolger würden bald erscheinen oder ein wildes Tier. Auf Rettung brauchte er nicht hoffen, nein er würde hier etwas ruhen und wenn er es schaffte noch einmal aufzustehen..würde er weitergehen. Immerhin war er der Bote und das was er mit sich führte musste sein Ziel erreichen...er hattes es geschworen.*

[Lus]

Leichtfüßig, ihren kleinen mit Heilkräutern gefüllten Korb hin und her schwenkend, lief sie leise summend dem Morgengrauen entgehen. Sie war zufrieden mit dem, was sie im Laufe der Nacht an Kräutern hatte sammeln können. Ja, ihre Mühe hatte sich gelohnt, die Mixturen waren bald aufgebraucht, nun brauchte sie sich darüber keine Gedanken mehr machen.
Sie beschloss einen Umweg nach Hause zu nehmen, um sich den Genuss des Anblicks der aufgehenden Sonne von der Steilklippe aus zu gönnen. Der Anblick war immer atemberaubend und voller Vorfreude beschleunigte sie ihren Schritt, ganz ihren Gedanken nachhängend, als ein lautes Stöhnen sie innehalten ließ. Ihr Blick suchte die Umgebung ab während sie gleichzeitig eng in ihren Umhang hüllte. Das Geräusch hatte sie erschauern lassen. „Was war das?“ murmelte sie leise, als sie erneut ein Stöhnen vernahm. Tief zog sie ihre Kapuze ins Gesicht und ging zögerlich in die Richtung, aus der sie das Stöhnen zu hören glaubte...

[Tarn]

*Er musste husten wobei er vor Schmerz zusammenzuckte, wischte sich mit der behandschuhten Hand über die Lippen, einige kleine Blutstropfen klebten daran. Der Anblick lies seinen Kopf nach hinten an den Stein sinken, der Schnitte musste seine Lunge verletzt haben, wenn er pech hatte...hoffentlich nicht allzuschwer, ansonsten wäre sein Schicksal besiegelt. Andererseits war es das so oder so denn die Ruhpause hatte nicht viel Kraft gebracht, weit würde er also so oder so nicht kommen. Er beschloss noch ein wenig zu warten und wenn es zum schlimmsten käme würde er das kleine Päckchen das unter seinem Gewand trug ins Meer werfen. Besser es wäre verloren als das es seinen Verfolgern in die Hände fiel. Dann aber erwachten seine Sinne als er Schritte vernahm, es näherte sich jemand und auch wenn er kaum in der Lage wäre aufzustehen, zog er langsam sein Schwert aus der Hülle und legte es auf seinen Schoß. Er würde sich wehren...auch wenn es aussichtslos wäre.*

[Lus]

Mit geschärften Sinnen setzte sie bedächtig einen Fuß vor den anderen. Was mochte sie vorfinden? Wer oder was gab diese Laute von sich? Ihre Hand schloss sich fest um den Griff des Korbes, jeder Muskel spannte sich. Nicht wissend was sie erwartet, setzte sie jedoch Schritt um Schritt ihren Weg fort. Angst kannte sie keine, ganz einfach Vorsicht war geboten. Sollte sie sich ihrer erwehren müssen, würde und könnte sie es. Die Sicht in Richtung Steilklippe wurde immer klarer, der Wald gab sie frei. Schemenhaft erkannte sie einen Umriss unweit vor ihr. Ihr Blick suchte noch einmal die Umgebung ab, bevor sie die Kapuze wieder tief ins Gesicht zog. Je näher sie kam umso deutlicher konnte sie erkennen, wer das Stöhnen von sich gegeben hatte und der Geruch von Blut stieg in ihre Nase. Entschlossen, jedoch auf alles gefasst, ging sie die letzten Schritte auf ihn zu und blieb abrupt stehen, als ihr Blick auf das gezogene Schwert fiel…

[Tarn]

*Ein wenig versuchte er sich aufzurichten, was mehr schlecht als recht gelang. Es war nun sicher das dort jemand war, er konnte beinahe spüren das er beobachtet wurde. Das Schwert ruhte noch immer auf seinem Schoß, denn er hatte kaum mehr die Kraft es zu schwingen, dennoch beruhigte ihn das vertraute Gewicht sehr.*

Wer ist da ? *fragte er dann schwach auch wenn er noch nichts erkennen konnte, der Waldrand war recht dicht bewachsen und das Licht fehlte auch noch ob der frühen Stunde*

Zeigt euch...*rang er sich etwas matt ab* Ich werde euch nichts tun. *fügte er dann an* Ich brauche selber hilfe....

[Lus]

Sie vernahm die schwache Stimme, ihre Augen lösten sich vom Schwert und glitten über ihn. Was war ihm geschehen? Schwer verletzt, geschunden, blutend lag er da. Noch einige wenige Schritte, sie stand neben ihm. Er brauchte dringend Hilfe, dass war ihr in diesem Moment klar. Sie kniete sich neben ihn und sprach mit fester, warmer Stimme. „Wenn Ihr wollt und mich lasst, werde ich versuchen Euch zu helfen.“ Sie stellte ihren Korb neben sich und wartete seine Antwort ab. Ungefragt, nein ungefragt würde sich nicht helfen….

[Tarn]

*Er sah zu ihr auf und nickte bei ganz leicht.* Ich wäre gewiss nicht undankbar...wenn ihr mir zu helfen wüsstet. *Erwidert er dann ruhig, wobei er sich ein wenig entspannt, denn immerhin waren es nicht seine Verfolger oder gar ein wildes Tier das ihn nun gefunden hatte. Behutsam legte er die Klinge vom Schoß auf den Boden neben sich, ganz langsam...er wollete sie gewiss nicht erschrecken oder verunsichern, denn eines Stand fest, ohne ihre Hilfe wäre er so gut wie tot.*

Was macht ihr allein so früh hier draussen ? *fragte er dann und mustert sie* Ich habe keine Stadt oder ein Dorf in der Nöhe gesehen...

[Lus]

Wachsam verfolgte sie jede seiner Bewegungen, wenn man es denn in seinem Zustand so nennen konnte. Sie versuchte abzuschätzen, welche der Wunden am nötigsten zu versorgen war.“ Es gibt kein Dorf oder gar eine Stadt in der Nähe“ antwortete sie ruhig auf seine Frage. „Unweit von hier, nenne ich eine kleine Hütte mein Heim“ Sie besah sich den tiefen Schnitt, der ihn überzog genauer. Flink suchte sie in ihren Kräutern nach einem bestimmten, riss ein Stück vom Saum ihres Umhangs ab, säuberte damit so gut wie möglich die Wunde und legte behutsam das Kraut darauf. „Wer oder was hat Euch so zugerichtet?“...

[Tarn]

*Die Augen hielt er geschlossen und konzentrierte sich einen Moment auf etwas anderes als ihre Bemühungen die Wunde zu säubern, denn es brannte recht schmerzhaft. Dabei spannt er sich unmerklich ein wenig an, versucht aber sich dies nicht anmerken zu lassen.*

Ich bin gestern an einem Strand jenseits des Waldes gelandet...*beginnt er zu erzählen wobei er immer wieder pausiert um etwas zu Atem zu kommen*...sie haben micht seither verfolgt und in der Nacht immer wieder angegriffen. Beim letzten mal hatte ich das Pech getroffen zu werden...*erzählt er dann leise* Ich denke auch das es nicht allzu lange dauern wird...bis sie hierherkommen werden *fügt er warnend an, wobei er dann kurz aufschaut, vielleicht lies sich ja ein Blick auf seine Retterin erhaschen.*

[Lus]

Sie sah ihm seine Schmerzen an und konnte die Anspannung fühlen. Noch behutsamer fuhr sie mit geschickten, wissenden Händen fort, sich um die Wunde zu kümmern, doch nie vergessend sich so gut als möglich unter ihrem Umhang zu verbergen. „Der Stand“ sie nickt wissend wovon er spricht.“ Ich kenne mich dort nicht sonderlich gut aus und weiß nicht wer dort sein Unwesen treibt.“
Nachdenklich wendet sie sich ein wenig ab. Er kann hier nicht liegen bleiben. Ich kann ihn hier nur notdürftig versorgen. Kann ich ihm trauen? Er braucht Hilfe, ich kann ihn nicht sich selbst überlassen, den Tieren oder gar den Verfolgern. „Ihr meint sie könnten Euch gefolgt sein?“

[Tarn]

Ich meine....das sie erst aufhören werden zu suchen bis ich tot bin und sie das in ihren Händen halten was ich vor ihnen zu bewahren versuche. *erwidert er leise* Und vergebt mir wenn ich das Gesicht verziehe...aber die Wunde schmerzt auch wenn ich sehe das ihr euer Handwerk versteht.

*Ein wenig verwundert es ihn das sie so ein Geheimnis um ihr Antlitz macht. Alt kann sie nicht sein der Stimme nach....der leise Gedanke kam ihm ob es in diesen Wäldern so etwas wie Hexen gab ? Nunja selbst wenn sie eine solche wäre, besser als bei seinem Verfolgern dachte er bei sich.*

Gibt es hier in der Nähe ein Versteck ? EIn Stück könnte ich vielleicht noch laufen...aber gewiss nicht weit *fügt er leise an*

[Lus]

Sie lächelte leicht.“ Was soll ich Euch vergeben, ich kann Euren Schmerz fühlen und weiß wie Euch zumute sein muss“ Seid unbesorgt, ich gebe mein Bestes um den Schmerz zu lindern. Die Kunst des Heilens lehrte mich einst meine Mutter…“ Sie brach mitten im Satz ab.
„Solltet Ihr verfolgt werden, so ist dies kein sicherer Platz. Mein Heim ist nicht weit, wenn ich Euch stütze und wir zwischendurch rasten, sollten wir es schaffen, Euch und das was Ihr bewahrt, in Sicherheit zu bringen.“ Die Stimmen der Nacht machten den Stimmen des herannahenden Tages langsam Platz. Sie erhob sich langsam und schaute wachsam in Richtung des Waldrandes. Du willst ihn in dein Heim bringen, einen Fremden? Auch wenn er deine Hilfe im Moment benötigt, sei vorsichtig! Sie schüttelte leicht den Kopf um die Stimme in ihrem Kopf zu vertreiben. „Es wird Zeit.“ Sie wandte sich an ihn und hielt ihm ihren Arm entgegegen…

[Tarn]

*Er nahm den angebotenen Halt und zog sich langsam auf die Beine, im ersten Moment hatte er das Gefühl er würde wieder zusammenbrechen, dann aber ging es. Immerhin war er während der Ausbildung bei den Truppen darauf getrimmt worden auch in solchen Situationen seine Aufgaben zu erfüllen, ganz gleich was es kostete.*

Ich werde so weit mit euch gehen wie es nötig ist...*sagt er leise und schaut sie nur flüchtig von der Seite an* aber ich will euch nochmals warnen.....es würde mich betrüben meine Häscher zu eurem Haus zu führen...wenn es euch zu gefährlich ist verstehe ich das, dann lasst mich hier *fügt er ernst an und wartet auf eine Reaktion*

[Lus]

„Seid unbesorgt, wir werden auf dem Weg vorsichtig sein. Meine Hütte liegt tief verborgen und gut versteckt im Wald. Bisher hat noch niemand den Weg dorthin gefunden“ Sie sprach mit sicherer Stimme, ebenso sicher und kräftig, griff sie ihn unter, gab ihm somit den nötigen Halt. Ihr einsames, einfaches Leben, machte sich in dieser Situation bezahlt. Ihre Muskeln, gekräftigt durch die teilweise harte Arbeit, sollten ihnen beiden nun zugute kommen. „Wir müssen unterwegs nach einer Quelle Ausschau halten. Mein Wasser ist verbraucht und Ihr seht aus als könntet Ihr dringend etwas Wasser vertragen.“ Mit leicht gesenktem Kopf machte sie den ersten Schritt. „ Wollen wir?“…

[Tarn]

Ich hoffe ich kann mich für eure Güte erkenntlich zeigen. *Meint er während er sich ganz leicht nur zu ihr lehnt um das Gewicht etwas zu verlagern. Mit ihrer Hilfe würde er wohl wesentlich weiter kommen als es ihm alleine möglich wäre. Er nickt dann leicht zum Zeichen das sie aufbrechen können, wobei er sich zunächst nur langsam in Bewegung setzt, aber so kämen sie auch ans Ziel..wo auch immer jenes lag.*

Eine Quelle wäre nötig ja....als ich gestern Abend das Schiff vor der Küste verlies, habe ich keine Vorräte mitgenommen *Erklärt er dann während er sich Mühe gibt mit ihr Schritt zu halten, Durst war wirklich sein geringstes Problem gewesen in der letzten Nacht. Aber nun merkte er wie durstig er war.*

[Lus]

Sie ahnte wie schwer im der Weg fallen musste, doch im Angesicht der Tatsache, dass sie verfolgt werden könnten, mussten sie so schnell als irgend möglich fort. In den Wald hinein. Er bot ihnen Schutz und Sicherheit und verbarg die Quelle. Wenn sie sie erreicht hätten, dann konnten sie eine Rast einlegen und durchatmen. Sie hoffte sein Zustand würde sich nicht verschlechtern. All ihre wichtigen Mixturen waren in ihrer Hütte, sie hatte ihm nur notdürftig Linderung verschaffen können. Nichts von Dauer. Hin und wieder warf sie einen Blick zurück, während sie seinen Worten Gehör schenkte. „Es ist nicht gar so weit zur Quelle, wir werden sie ohne Umweg aufsuchen. Schafft ihr es? Sagt, wenn Ihr einen Moment der Rast braucht“ …

[Tarn]

*Er rang sich ein leichtes Lächeln ab* Ich war Soldat bevor ich fortging um das Päckchen so weit wie möglich fortzubringen....ich bin seit beinahe zwei Monaten auf der Flucht. *Erzählt er dann weiter, auch um sich ein wenig abzulenken von den Anstrengungen des Weges.* Mein Auftrag ist wichtig und ich würde mein Leben dafür geben...aber im Moment wäre ich dankbar für jede Ruhe die ich bekommen könnte.

*Der Weg fällt ihm schwer und er hat das Gefühl das alles an ihm und in ihm mittlerweile ein einziger Schmerz ist, aber das hat er zuvor schon erlebt. Er war oft verwundete gewesen und hatte es immer wieder geschafft....und gerade dieses eine mal, durfte er auf keinen Fall versagen.*

[Lus]

„Es ist nicht mehr weit, haltet durch“ Sie waren schon weiter vorangekommen als sie gedacht hatte. Immer wieder schubste sie einige tief hängende Äste aus dem Weg. 2 Monate auf der Fluch. Ein Auftrag, für welchen er sein Leben geben würde. Sie dachte über seine Worte nach. Wer hatte ihn diesem Auftrag erteilt? Was war daran so wichtig? Sie würde ihm die Fragen stellen müssen, aber nicht jetzt und hier. Die Anstrengung war auch ihr langsam anzumerken. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Hier und da hörte sie die Laute der heimischen Tiere. Gut sie zu hören dachte sie bei sich. Keine Gefahr bedeutete das. Nach kurzer Zeit, die ihr wie eine kleine Ewigkeit erschein erreichten sie eine winzige Lichtung, am Rande derer aus kleinem Felsvorsprung die Quelle hervor sprudelte. Aufatmend wandte sie sich an ihn. „Wir haben den ersten Teil des Weges geschaff.“ Behutsam führte sie ihn Richtung des Wassers…

[Tarn]

*Er war erleichtert bei ihren Worten und noch weit erleichterter als er sich setzen und etwas ausruhen konnte, zumal ihm deutlich der Schweiß auf der Stirn stand* Das Wetter hier istweit wärmer als in meiner Heimat....oder ich bekomme Fieber *Fügt er grinsend an obwohl es nicht zum lachen war eigentlich.*

Wie weit ist es noch ? *Fragt er dann bevor er sich über die Quelle beugt um ein wenig zu trinken.* Der Wald ist verwirrend....auch wenn ich es sehr idyllisch finde.

[Lus]

„Nicht mehr weit, es ist nicht mehr weit“ antwortet sie auf seine Frage. Sie stellte ihren Korb ab und beugte sich ebenfalls vor, um etwas Wasser zu trinken. Das erfrischende Quellwasser tat ihm und ihr sichtlich gut. Doch nach wie vor machte sie sich über seinen Zustand ihre Gedanken. „ Wir können hier ein wenig ausruhen und neue Kräfte sammeln“ Sie schaute sich um, verwirrend hatte sie den Wald noch nie gefunden. Aber wie sollte sie auch, sie kannte ihn von Kindesbeinen an. Jeder Baum, Strauch und Stein war ihr bekannt. Er war ihr Zuhause. Er bot ihr alles was sie zum Leben brauchte. Ein erneuter Seitenblick auf ihn erinnerte sie daran, dass er so schnell als möglich besser versorgt werden müsste. Sie riss ein weiteres Stück Stoff aus dem Saum ihrer Robe, tränkte es im Wasser und wandte sich an ihn. „Ihr seht schlimm aus, Euer Gesicht ist blutverschmiert.“ Sie hielt das nasse Stück Stoff in Richtung seines Gesichtes. „Darf ich?“…

[Tarn]

*Er lachte leise, natürlich durfte sie. Das lachen klang etwas rau aber herzlich auch wenn es recht bald in ein Husten überging.* Ihr dürft selbstverständlich...und ich biete um Verzeihung für meinen wenig vorzeigbaren Zustand, ich hatte nicht damit gerechnet hier eine Dame zu treffen. *Fügt er mit einem schmalen Lächeln an.*

Dann hätte ich auch gewiss kein Schwert sondern eher einen Strauss Blumen mitgebracht...*Die Ruhe konnte man geniessen und neue Kräfte sammeln, nur einschlafen sollte er besser nicht.*

*Sein Gesicht, die Hände und der Hals waren in der tat mitgenommen, blaue Flecken, Kratzer vom Blattwerk und Reste von Erde und Blut, teilweise seines teilweise das seiner Verfolger hafteten an ihm. Eine Reinigung würde ihr offenbaren das er für gewöhnlich gar nicht so schlimm aussah. Er hatte ruhige Züge, die mittlerweile einer Rasur bedurften und sanftmütige braune Augen, ebenso braunes Haar und seine Aufmachung mit der einfachen Reisekleidung, dem Kettenhemd darunter zeugten von einem Leben als Soldat, einem Leben in ständiger Bereitschaft.*

[Lus]

Ihr gefiel sein Lachen und sich seiner Zustimmung sicher, begann sie vorsichtig damit, sein Gesicht zu säubern. Dame hatte sie bis jetzt noch niemand genannt. Wenn überhaupt, wurde sie als die junge Frau tituliert. „Blumen habe ich noch nie von jemanden bekommen“ sprach sie leise, mehr zu sich als zu ihm.
Nach und nach konnte sie sein eigentliches Gesicht erkennen. Er sah deutlich besser aus, als sie es dem Anschein nach erwartet hatte. Doch hatte sie überhaupt etwas erwartet ? Eine leichte Röte überzog ihre Wangen bei dem Gedanken und sie war froh, die Kapuze tief in ihr Gesicht gezogen zu haben. Die Gedanken verwirrten sie, so neu und unbekannt. Fast hastig stand sie auf, lief hinüber zur Quelle und wusch das Stück aus.“ Wir sollten bald aufbrechen“…

[Tarn]

Seid bedankt...*Erwidert er nachdem sie fertig ist, auch wenn in wundert das sie es plötzlich so eilig hatte.* Einen kleinen Moment noch, dann können wir den Weg fortsetzen. *Bat er sie dann und sah sich noch ein wenig um, das Klima hier war wirklich wesentlich milder als zu Hause und der Wald war weit dichter bewachsen. Er mochte es und das nicht nur weil es eine bessere Deckung bot.*

Vielleicht bekommt ihr ja bald ein paar Blumen. *Merkt er noch an wobei er sich langsam aber beständig aufzurichten versucht und ein paar Moment später auch aufrecht steht, auch wenn er die Seite bereits wieder spürte. Er konnte nur hoffen das er bald etwas länger ausruhen konnte.*

[Lus]

Während sie ihm zusah wie er sich mühte auf die Beine zu kommen, nahmen ihre Gedanken sie gefangen.
Die Situation war ihr neu und fremd. Sonst hatte sie kaum Kontakt zu Menschen. Ihre Mutter hatte sie sehr zurückgezogen aufwachsen lassen. Andere Menschen sah sie kaum und wenn musste sie ihr Antlitz stets verbergen. Der Umgang mit anderen war immer nur kurz, auf den Handel beschränkt. Sie hatte dieses Leben, ohne es in Frage zu stellen, nach dem Tode ihrer Mutter, weitergeführt. Manchmal hatte sie sich gefragt warum sie sich nie zeigen dürfe, ihrer Mutter auch einmal die Frage gestellt. Ein harsches „Weil ich es wünsche“ bekam sie zu hören und hatte die Frage nie wieder gestellt. Dabei war sie doch wie die meisten anderen jungen Frauen, die sie dann und wann mal beim Handeln traf. Sie hatte wie die anderen jungen Frauen eine schlanke Figur, vielleicht ein wenig zarter noch. Lange, dichte, wellige, rechte helle Haare. Sie trug sie oft zu einem langen Zopf geflochten. Einige trugen sie auch geflochten, andere offen. Ihr Gesicht hatte feine, ebenmäßige Züge. Die Farbe ihrer mandelförmigen Augen erstrahlten in einem Eisblau. Nichts ungewöhnliches fand sie. Sie war sich in keinster Weise bewusst, was für eine Außenwirkung sie haben könnte.
Fast unmerklich schüttelte sie den Kopf. Was für dumme Gedanken schalt sie sich selbst. Jetzt und hier gab es wichtigeres zu tun. Ein Verwundeter brauchte ihre Hilfe. Verfolger, die wahrscheinlich ihren Spuren folgten. Sie musste sich sammeln, sie brauchte einen klaren Kopf. „Ihr könnt Euch bald ausruhen, der Rest des Weges ist nicht sonderlich beschwerlich. Wir müssen noch ein wenig tiefer in den Wald hinein“ Sie näherte sich ihn, griff ihn wieder unter. „Sagt, wollt ihr mir nicht Euren Namen verraten?“…

[Tarn]

*Er verharrte einen Moment während sie ihren Gedanken nachzuhängen schien. Er wollte sie dabei nicht stören denn auch wenn er es war der kaum aufrecht stehen konnte...war die Situation auch für sie gewiss nicht einfach.*

Natürlich...*entgegnet er dann *...das war wirklich nicht sonderlich höflich. Mein Name ist Tarn, Tironssohn *stellt er sich dann vor und sieht dabei zu ihr* Wenn ihr mir euren Namen nicht nennen mögt im Moment, dann können wir jetzt gern weitergehen. *Das Geheimnis um ihr Äußeres das sie machte stiimmte ihn nachdenklich, da er sich fragte ob es irgendetwas ungewöhnliches mit ihr auf sich hatte. Aber er beschloss diese Frage auf später zu vertagen.*