Gerade als alle damit beschäftigt waren, noch weitere Süßigkeiten anzusammeln und den Wünschen des Schrumpfkopfes Folge zu leisten, hörte man von weit her ein gewaltiges Donnern. Auf der Spukinsel mochte es sich nur anfühlen, wie ein aufziehendes Gewitter, im verlassenen Lichthafen, wo Dideldum gerade dabei war, die letzten Dekorationen anzubringen, erbebte der Boden jedoch fürchterlich. „Pumpäääl!“ Die Stimme war tief und sollte Dideldum bis ins Mark erschüttern. Nein, das konnte nicht Heinz-Bert sein! Der konnte sich zwar auch ganz schön furchterregend anhören, aber das war nun doch etwas ganz anderes.
Wieder erzitterte der Erdboden, ganz so, als würde ein meterhoher Riese mit seinen massiven Füßen aufstampfen. Und so begab sich das Ungetüm in das festlich geschmückte Halloween-Hafen. Dort traf er aber nicht auf Schrumpumpel, sondern auf Dideldum, die gerade dabei war, die letzten Geschenke für die fleißigen Süßigkeitensammler auf den Boden zu legen. Das sabbernde Monster konnte es nicht besser wissen, als er die ahnungslose Hexe mit einem kräftigen Griff seiner Arme packte. Ohne ihren wilden Schlägen Beachtung zu schenken, stampfte er wieder davon.
Er sollte eine Hexe holen, also holte er eine Hexe.
Etwas später im festlich geschmückten Halloween-Hafen:
Seltsam… wo war nur Dideldum abgeblieben? Sie hatte doch versprochen, Schrumpumpel zu helfen, die Süßigkeiten zu zählen und zu sammeln. Suchend sah sich die kleine Hexe nochmal nach ihrer Freundin um und erschrak, als sie Dideldums Zauberstab auf dem Boden liegen sah. Niemals nicht würde eine Hexe einfach so ihren Zauberstab herumliegen lassen. Es war alleroberstes Hexengesetz, diesen immer an seiner Robe oder Hose zu tragen. Irgendetwas musste passiert sein!
"Ich fress meinen Hexenbesen samt Stil, wenn da nicht Heinz-Bert seine knochigen Finger im Spiel hat! Kann er denn niemals Ruhe geben? Jetzt haben wir ihm letztes Jahr geholfen seine Kürbiskopffrau zu erobern und das ist nun der Dank dafür?" Empört stapfte Schrumpumpel auf und dabei landete ihr Fuß in einer zähflüssigen, klebrigen Masse. Na toll, das auch noch. Trollpopel. Aber…. was hatte grüner, noch dazu mit Glitzer vermischter, Trollschnodder hier verloren? Irgendetwas stimmte nicht und zwar gewaltig!
Schon kurz darauf sammelte Schrumpumpel einige letzte Kekskrümel Proviant zusammen, schnürte ihren Rucksack, zuppelte ihren Hexenhut gerade und packte sich den Schrumpfkopf entschlossen unter den Arm. "Keine Angst, Dideldum, wir kommen!"
Wo ist Dideldum?
Bergauf, bergab. Talein, talaus. Höhle rein, Höhle raus. Links und wieder rechts, sogar rückwärts war sie gelaufen. Nirgendwo aber eine Spur von Dideldum. Schrumpumpel aber würde ihre Freundin nicht im Stich lassen. Allerdings stellte der Schrumpfkopf ihre Geduld schon äußerst auf die Probe.
"Wann sind wir endlich da?"
"Ich hab Hunger."
"Ich muss aufs Klo."
"Ui, schau mal, da liegt eine tote Ratte, können wir die angreifen?"
"Duhu, sag mal, Schrumpumpel, warum ist der Himmel eigentlich blau und nicht grün?"
"Mir ist langweilig."
"Schrumpumpel?"
"Schrumpumpel?"
"Schrumpumpel?"
"Kann ich Kekse haben?"
"Ich hab Durst."
"Mir ist immer noch langweilig."
"Warum sind auf einem Berg eigentlich Steine?"
"Kann ich das Stöckchen da vorne haben?"
"Schau mal, ein bunter Pilz. Ich möchte ihn essen."
"Mir tun die Haare weh."
"Warum heißt Baum eigentlich Baum?"
"Hast Du gewusst, dass ich schon bis 1 Million zählen kann? Soll ich mal? Eins, zwei, drei…."
"Mir tun die Füße weh."
Da war Schrumpumpel der Kragen geplatzt, oder wohl eher der Hexenhut in die Luft gegangen. Sie hatte den Kopf gepackt und auf einen alten Holzstamm abgesetzt. "Jetzt hör mir mal zu, Du Nervzwerg! Dir können keine Füße wehtun, weil ich Dich die ganze Zeit trage und Du keine hast! Wenn Du jetzt nicht endlich ruhig bist, dann lass ich Dich genau hier liegen und wir warten, bis ein süßes kleines Warzenschwein kommt und Dich für seine Kinder als Spielball mitnimmt. Und dann wirst Du den ganzen Tag durch den Dreck gekugelt! Mit spitzen Zähnen. Und angesabbert. Und….." Schrumpumpel kam kaum noch zu Atem, so geladen war sie. Doch bevor sie ihre frustrierte Tirade weiter auf den Schrumpfkopf fortsetzen konnte, der übrigens so gar nicht beeindruckt davon war, fiel ihr ein in Schleim eingehüllter Papierfetzen auf. Mit angeekeltem Gesicht hob die Hexe ihn auf und wedelte ihn ordentlich aus.
Dabei trafen einige Schleimtropfen auf den Schrumpfkopf.
Aus Versehen natürlich.
Sie hatte es ja gewusst! Dieser dumme Kürbiskopf! Aber das würde er bereuen. Jawohl!
Mit neuer Energie packte sie Schrumpfkopf an seinen drei Haaren, schleifte ihn mit sich und stapfte los.
Das diesjährige Halloween-Event findet am 03.11 ab 19:30 Uhr statt.
Was, wie und wo? Lest weiter aufmerksam mit, dann erfahrt ihr es in den nächsten Tagen!