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#1

Verfasst: Mi 14. Feb 2018, 11:42
von Nefertirti
Es war ein neuer Tag auf Althea.
Noch kein Vogel war zu hören, ja selbst die Diener waren noch in ihren Betten.
Nefertirti war schon ganz früh aufgebrochen in die Feste.
Sie liebte es noch am Fluss zu stehen und hinaus in die Nebelwälder zu blicken.
Ihre langen schwarzen Haare hatte sie offen gelassen und ihre enge Robe liesen sie Jünger wirken als sie war.
Einige Raben kreisten über die Feste die kurz ihre Aufmerksamkeit6 auf sich zogen und rangen ihr sogar ein schmunzeln ab.

Es tat gut nicht immer formell sein zu müssen.
Vermutlich war sie das schon so oft das sie manchmal garnicht mehr den Unterschied bemerkte.
Immer die adrette Frau hinter, immer die adrette Gardistin.
Gefühlte Eonen lagen auf ihren Schultern an lasst.
Manchmal hätte sie zu gerne ein Kinderlachen gehört.
Jugendliche Kämpfer die sich im Wettstreit erpropten
Doch sie schob die Dunklen Gedanken beiseite.

Was würde ihr dieser Tag noch bringen.
Vielleicht, ja nur Vielleicht gäbe es heute etwas was Nefertirti aus ihrem trott bringen würde.
Sie musste unwillkürlich an die junge Gardistin Tanuri denken.
Es gab sicher nicht viele an die sie denken musste wenn es darum ging sie zum lächeln zu bekommen.
Doch Tanuri mit ihrer Art schaffte es spielend.

Ihre Füße trugen sie zur großen Bibliothek in dem ihr Gatte sahs.
Über und Über war der alte Schreibtisch bepackt mit Pergamenten und Büchern.
Sie wusste nur zu gut was Er am studieren war.
Die Doktrinen Ogrimars waren seine Worte die Er einst hinaus tragen würde.
Dessen war sie sich sicher.

Doch Ihr platz..
Manchmal war sie sich dessen nicht sicher.

Weiter ging sie wollte sie Ihn nicht stören bei seinen Studien.
Sie ging in die Halle der Ahnen.
So einige Gemälde hatten es hierher geschafft.
Einige Gardisten hatten teile ihrer Familie verewigt.
Jedenfalls jene die ihre Familien kannten.
Ebenso wenig wie sie selbst gab es so einige die dies nicht taten.

Nefertirti blieb am Bild von Xamanoth stehen.
Die zwei waren nicht das was man ein Herz und eine Seele nannte.
Doch sie kämpften für das gleiche, dies war Ihm am Ende immer Grund genug Nefertirti zu vertrauen.

Am Ende des Flures öffnette sie eine schwere Hölzerne Tür.
Es war das Kaminzimmer hin zum Rosengarten gerichtet.
Gerade die Kämpfer unter den Gardisten empfanden den Garten als lässtig.
Doch Nefertirti hatte sich durch gesetzt.
Es war ihr Lieblingsplatz von allen Plätzen die es gab.
Von jedem Moment den sie entbehren konnte um hier zu sein.
Setzte sie sich auf eine Bank und betrachtete die Rosen,
in dieser scheinbar winzigen Augenblicken schien die Welt um sie rum stehen zu bleiben.

So sahs sie da diesmal vor dem Kaminfeuer, das Wetter hatte sich verschlechtert und es regnete in strömen.
Sie schaute dem Feuer zu wie die Funken scheinbar einen Tanz aufführten.

#2

Verfasst: Mi 14. Feb 2018, 12:20
von Tanuri
Ein weiteres, dickes, in altes brüchiges Leder gebundenes Buch hatte sie von ihrem Lehrmeister Kazim erhalten. Auch wenn sie ihre schwarzen Schwingen mittlerweile mit Stolz trug, so wusste sie dennoch noch so wenig über den dunklen, den einen Gott, durch dessen Hand sie wiedergeboren worden war. Nichts lag ihr ferner sich Kazim und seinem Drang, ihr all das Wissen weiterzugeben, sie zu formen und zu einer wahren Dienerin Ogrimars zu machen, zu widersetzen, und doch, war sie erschöpft, müde und erschlagen von den vielen, staubigen Seiten, den Buchstaben, oft in fremden Sprachen derer sie nicht mächtig war.
Doch half es nichts, sie musste gewappnet sein. Gewappnet für seine Fragen und für die Welt, außerhalb dieser dicken Mauern. Sie musste sich den Ungläubigen, den Verrätern, den Weißschwingen und den Vampiren entgegenstellen können und das nicht nur mit Hilfe ihrer ihr angeborenen Magie.

Ganz in Gedanken versunken war sie so durch die Feste geirrt, kalt war es ihr geworden unter der dünnen Robe. Der Boden aus dunklem Stein schien die ganze Winterkälte in sich aufgenommen zu haben und nun durch ihre ledernen Schuhe wieder abzugeben. Dann entdeckte sie die schwere, hölzerne Türe zum Kaminzimmer. Ein kurzes, derzeit doch seltenes Schmunzeln huschte über ihre Lippen, als sie an den Rosengarten dachte, den man von dort aus erblicken konnte. ‚Weiberschnickschnack‘, so hatten es die Herren der Garde bezeichnet. ‚Ob wir in Zukunft hübsche Blümchen im Kampf gegen Makrsh P’Tangh auf den Boden streuen wollten, oder es ihm gar gleich als Gastgeschenk überreichen sollen‘, hatten sie sich über den Wunsch Nefertirti’s ausgelassen. Dennoch hatte sich die Frau Kazims mit großer Bestimmtheit und ohne weitere Widerworte zuzulassen durchgesetzt.

„Ihrem Mann ist sie doch sehr ähnlich.“ dachte Tanuri noch immer lächelnd, als sie an die Gespräche dachte. Sie seufzt kurz, ihr lächeln verschwindet wieder. „Nun denn, genug der Vertrödelei wichtiger und kostbarer Zeit. Die dort draußen halten auch nicht inne und schwelgen versonnen in Erinnerungen…“ Sie umgreift ihr Buch fester, drückt es an ihren Körper und öffnet kraftvoll die knarzende Holztüre zum Kaminzimmer, in welchem sie ein wohliges Feuer erwartet, das ihre kalten, erschöpften Glieder etwas aufwärmen sollte.

Mit raschelnder Robe tritt sie ein und erblickt in einem großen, mit dunkelgrünem Samt bezogenen Sessel die Herrin des Hauses ál Ád. Obwohl sie nun schon einige Zeit bei der Garde lebte und viel Zeit mit ihr verbracht hatte, bekam sie immer noch Gänsehaut, wenn Nefertirti mit im Raum war. Ihre Ausstrahlung, ihr Wesen und nicht zuletzt der Familienname, über welchen sie mittlerweile viele Geschichten gehört hatte, waren es, die ihr immer noch Ehrfurcht einflößten.

„Nefertirti, wie schön Euch hier zu sehen.“ Sie verneigt sich, wie es die Höflichkeit gebietet, vor der Dame mit den endlos scheinenden, fließend schwarzen Haaren und blickt dann zu ihr auf. "Ich hoffe Euch nicht zu stören, auf meiner Suche nach einem einigermaßen warmen Platz für meine Studien?"

#3

Verfasst: Mi 14. Feb 2018, 13:13
von Nefertirti
Nefertirti hatte sich einen Kelch mit Portwein bringen lassen.
Sicher war es vermutlich zu früh für Portwein.
Doch wer sollte sie schon daran hindern.
Es gab ja einige annehmlichkeiten die Dame des Hauses ál Ád zu sein.
Sie hing immer noch ihren schweren Gedanken nach als die alte Holztür sich öffnete.
Eigentlich brauchte Nefertirti sich garnicht drehen um zu wissen wer kam.
So verbrachte sie hier soviel Zeit das sie bis jetzt wirklich jeden Gardisten am Schritt erkannte.
Dennoch drehte sie sich in Richtung des Geräusches und lächelte milde.

Tanuri bitte setz dich doch.

Sie nickte ihr freundlich zu und bot Tanuri einen Platz bei sich am Feuer an.

Legt dir mein Gemahl wieder Lektüre auf?

Sie tippte wissend auf das Buch, bevor sie sich selbst eine Haarsträhne aus dem Gesicht schob.
Ihre klaren Blauen Augen funkelnten amüsiert über den Respekt den ihr die junge Gardistin entgegen brachte.
Nefertirti nahm ihren Platz nicht immer all zu selbst ernst.

Legt doch bitte eine Pause ein Tanuri.
Esst und trinkt doch was.
Glaubt mir wenn ich sage es gäbe kein Buch welches nicht Zeit hätte dafür.
Sofern ihr wollt könnt ihr es bei meinem Gemahl auf mich schieben.


Ihr helle Stimme hatte sich zu einem kleinen lachen verwandelt.
Zu gerne würde Sie nun das Gesichts ihres Gemahlen sehens.
Vermutlich tadelnd die arme Gardistin abzuhalten.

#4

Verfasst: Mi 14. Feb 2018, 17:49
von Tanuri
Etwas verunsichert blickt sie zuerst zu Nefertirti, dann auf die Türe, durch die sie soeben gekommen war. Sie wusste nicht wie er es machte und wann, aber Kazim schien immer genau zu wissen, was sie gerade tat, ob sie seine Anweisungen befolgte oder anderen Dingen nachging, die ihre Aufmerksamkeit ablenkten. Nicht selten hatte er sie bereits dabei erwischt, wie sie über die Inseln gestreift war, oder durch das Anwesen der Garde. Erfreut war er darüber nicht gewesen, wobei "erfreut" noch eine sehr freundliche und gut gemeinte Umschreibung dessen war, was sich abgespielt hatte, als sie sich nicht an seine Anweisungen gehalten hatte.

Ihr Blick wendet sich wieder Nefertirti zu als sie leise seufzt. Ich möchte Euch aber nicht in Schwierigkeiten bringen. Ihr wisst, wie Ernst Euer Gemahl die Lehren und meinen Gehorsam nimmt." Trotz ihrer Worte legt sie das Buch auf die alte, blank polierte Tischplatte auf der bereits der Kelch mit dem Portwein seinen Platz gefunden hat, zieht sich einen Stuhl zurecht und nimmt, erschöpft und dankbar für die unverhoffte Pause, Platz.

Einer der scheuen, stets im Schatten stehenden Diener läuft eilig, nahezu lautlos herbei, reicht auch ihr einen wunderschön verzierte Kelch, gefüllt mit dem Portwein und verschwindet genauso schnell wieder im Schatten, wie er gekommen war. Tanuri nimmt den Kelch an sich, riecht mit geschlossenen Augen daran und nickt dankend gen Nefertirti. "Ihr habt Recht, ein Buch kann eine kurze Pause verschmerzen, ist es doch sowieso schon viele Jahre hier gelegen und hat darauf gewartet, wieder gelesen zu werden."

Sie nippt schüchtern an dem Wein, eine wohlige Wärme breitet sich sogleich in ihr aus. Einen guten Tropfen habt Ihr da." Sie hielt kurz inne, genoss die Ruhe des Raumes, in dem nur das Feuer immer wieder knisternde Geräusche von sich gab und der stürmische Wind hier und da an den Fenstern zerrte. Ich hoffe doch, dass ich Euch nicht von wichtigen Dingen aufhalte?"

#5

Verfasst: Do 15. Feb 2018, 05:53
von Kazim
Sein Arbeitstisch war voller Pergamente und Büchern. In der einen Hand eine schwarze Feder an deren Spitze kaum noch Tinte hing. Die andere Hand hielt das Papyrus straf.

[book1=center]...
XC. Die Liebe
Es ist gestattet, dass ...
....|[/book1]

Kazim starrte auf seine alte knochige Hand und unterbricht das Verfassen von Tanuris Lehrplan als er die Worte laß die er selbst grade schrieb. Er legt die Feder nieder und lehnt sich zurück. Mit leeren Blick in den Raum schwebt er in Gedanken. Erst als Muhabet in sein Arbeitszimmer kam und ihn aus seinen Gedanken zog war er wieder bei sich.
Mit finsterer Mine mustert er den Bediensteten der Garde.

Das hat ganz schön lange gedauert, wehe dir wenn das Wasser zu warm auf den Weg geworden ist. Du erhältst deinen Sold für deine Dienste aber ich weiß, dass du erhoffst irgendwann vor Larion und mir vorsprechen zu dürfen. Doch bei so einer Arbeitseinstellung entfernt sich dein Traum immer weiter.


Muhabet schaut wortlos zu Boden und Kazim mustert ihn.

Warte hier, du darfst gleich etwas für mich tun.

Kazim greift ein neues Papyrus und zückt erneut die Feder. Vertief schreibt er los.

Es stimmt mich freudig, dass Ihr bereits auf seid und die Gesellschaft meiner Gattin aufgesucht habt. Dieses Buch werdet Ihr bis zum Abend gelesen haben und mich über den Inhalt informieren. Dabei werde ich Eure Präsentation, Eure Wortwahl und den Hintergrund der Geschichte bewerten. Wendet Eich bei Fragen an Nefertirti, sie kennt diese Geschichte nur zu gut.

Kazim rollt das Pergament zusammen und bindet es an das Buch mit der Aufschrift „Romeo und Juliette. Zu genüge hatte er mit seiner Gattin über den Verlauf derer Liebe diskutiert, war er selbst doch fest überzeugt, dass der Tod für ein Paar welches nicht dem gleichen Gott dient die gerechte Strafe ist.

Ich habe die Präsenz meines Weibes und von Tanuri gespürt, geh und bring Tanuri diese Schriften.

Muhabet nickte und verließ das Arbeitszimmer.

Kazim erhebt sich aus seinem Sessel und ging auf das große Bücherregal zu. Mit hinter den Rücken verschränkten Armen begutachtete einzelner Bücher Titel....

#6

Verfasst: Do 15. Feb 2018, 10:57
von Nefertirti
Nefertirti schaute zu wie sich Tanuri setzte und an dem gebrachten Portwein nippte.
Ein leichtes schmunzeln huschte über ihre Lippen.

.oO( Wichtige Dinge )

Dachte sie bei sich und schob die schwarze Haarsträhne hinter das Ohr und lehnte sich in den Sessel zurück.

Nein Tanuri ihr haltet mich von nichts ab.
Der Portwein lagert sicher schon seit der Gründung des Hauses ál Ád.
Ich dachte es würde Zeit ihn zu trinken.


Sie schloss kurz die Augen und atmete leicht ein und schaute danach Tanuri an.
Hob die Hand und winkte ab.

Keine Sorge Tanuri ich fürchte mich nicht vor dem Zorn meines Gemahls oder vor dessen Missfallen.

Nefertirti lehnte sich vor und schaute Tanuri genau an.

Wisst ihr Tanuri. Ich war sehr jung als Er mein Gemahl wurde oder Ich seine Braut.
Wie man dies nur sehen mag. Früher hatte ich große Angst, Respekt und Furcht.
Auch war es nicht leicht in diesem Haus zu leben. Ich gehörte nicht dazu.
Mein Gemahl lies mich das nie spüren. Doch all zu oft seine Familie


Sie stand auf und ging um den Sessel herrum.
Obwohl sich ihre Robe bewegte war kein Geräusch zuhören.
Als würde sie über den Boden schweben.
Das Nefertirti auffallend Jünger war als Kazim selbst lies sich wohl kaum leugnen.
Gemeinsam hatten sie eine schwere Zeit hinter sich gebracht.
Zerfall, Aufbau, Reisen, Lehren und der Verfremdung.
Dennoch waren sie beide noch da.

Ihr braucht keine Furcht haben Tanuri.
All dem gerecht zu werden ist fruchtregend.
Doch die Zeit werden Euch euren Weg zeigen.


Als Muhabet den Raum betratt schaute sie ihn lang eine weile an, bis sie die Hand nach dem ausstreckte was er bei sich trug.
Natürlich war ihr klar das dieses nicht für Sie.
Als würde Kazim ihr so etwas wie eine Liebesbotschaft, oder überhaupt eine Botschaft schicken.
Doch sie wollte es wissen.

Ihr wisst das ich grausamer sein kann als mein Gemahl.

Mit einem Schrecken im Gesicht gab er Nefertirti das Pergament und das Buch.
Mit eiligen Schritten die an laufen erinnerten eilte er sofort aus dem Raum hinaus.

Es funktioniert jedesmal wieder. Welch Thor, als würde Ihm etwas geschehen solange er nützlich ist.

Romeo und Juliette

Nun den Tanuri viel Spaß beim lesen.
Ich kann euch sagen welche Lehren er daraus nicht hören möchte.


Grinste sie leicht und ging zu Tanuri um ihr das Buch so wie das Pergament zu geben.

#7

Verfasst: Do 15. Feb 2018, 18:47
von Tanuri
Aufmerksam lauschte sie den Worten Nefertirtis und beobachtete sie genau, wie sie sich federleicht durch den Raum bewegte, ohne dabei ein Geräusch von sich zu geben. Erhaben sah sie dabei aus, ihr Körper gestreckt und ohne einen Makel – und doch wirkte jede Bewegung so natürlich.

Vieles hatte sie bereits über die berüchtigte Familie der ál Ád’s gelesen, einiges hatte sie hier und da in der hiesigen Taverne zu Lichthafen aufgeschnappt. Ehrfurcht, Angst und nicht selten Zorn war es, der bei den Geschichten der Bewohner aus der Stimme herauszuhören war, sobald sie über dieses alte Geschlecht sprachen. Umso überraschter war sie, die ehrlichen Worte Nefertirtis zu hören. Konnte sie sich doch kaum vorstellen, dass es in dieser Familie so etwas wie inneren Zwist und Streitigkeiten gegeben hatte.

„Das tut mir leid zu hören, Nefertirti. Es war bestimmt nicht einfach, sich gegen die Oberhäupter der Familie durchzusetzen. In eine Familie hineingeboren zu werden ist mit Sicherheit oftmals einfacher, als zu ihr dazuzustoßen und ungewollt zu sein.“

Sie dachte darüber nach, wie es ihr dabei ergangen sein muss, als junge Frau, wahrscheinlich nicht viel älter oder gar jünger als sie selbst es war. Es fiel ihr schwer, sich vorzustellen, dass ihr strenger, nicht selten furchteinflößender, seinem Gott treu ergebener Lehrmeister sich für die Liebe zu einer Frau einsetze und vielleicht sogar gegen den Wunsch seiner eigenen Familie.

Sie erschrak sichtlich als Kazims Diener Muhabet den Raum betrat. Er war ihr von Anfang an nicht besonders geheuer gewesen. Schien er zum einen die rechte Hand seines Meisters zu sein, war er auf der anderen Seite nicht unbedingt von hoher Stellung innerhalb dieser Mauern. Tanuri traute ihm kein Stück weit über den Weg. Sie wusste, er würde alles dafür tun, um Kazim zufrieden zu stellen und sei es, mit der Zunge den Speichel über Artherks Tempelboden zu verteilen. Bei dem Gedanken daran musste sie innerlich kichern.

Sie nahm das Buch zögerlich in die Hände, blickte zu Nefertirti auf und zog zweifelnd eine Augenbraue nach oben.

„Romeo und Juliette…“ Das kurze Aufglimmen eines Zweifels an ihren Lehrmeister erfasste sie, verflog aber schnell wieder. Er wird schon seine Gründe haben.

„Aber, ist das nicht eine kitschige Liebesgeschichte? In der zwei Menschen ihr Leben lassen für so etwas Banales wie die Liebe zueinander?“
Auf ihren Reisen und ihrer Suche war sie einst für einige Tage bei einem Lehrer untergekommen. Dieser hatte zahlreiche Bücher in seinem kleinen Haus und ihr erlaubt, diese zu lesen. Dabei war ihr auch eben dieses in die Hände gefallen.

Sie betrachtete das Buch in ihren Händen genau und überflog die ersten Zeilen. Doch, es handelte sich um dieselbe Geschichte, die sie einst gelesen hatte.
Dann wendet sie ihre Aufmerksamkeit dem beigefügten Pergament an und schluckte kurz. Sie konnte durchaus zwischen den Zeilen lesen und fühlte sich ertappt wie ein kleines Mädchen, dass soeben aus Nachbars Garten einige Äpfel geklaut hatte.

Dann reichte sie das Pergament an Nefertirti weiter.

„Nun denn, meine erste Frage: Wieso diese Geschichte?“

#8

Verfasst: Sa 17. Feb 2018, 16:44
von Nefertirti
Die Liebe kann stark sein Tanuri.
Sie lässt uns verrückte Dinge tun.


Sie trank nochmals von ihrem Portwein der ihr warm die Kehle hinab lief.
Ein leichtes schmunzeln glitt über ihre Lippen.

Ihr fragtet wieso gerade Dieses Buch!
Doch ich frage Euch Tanuri, wieso nicht.
Ist dies das einzige was ihr aus diesem Buch wisst?


Sie legte ihre Hand auf die andere und lies das Feuer ihre Haut erwärmen.
Kurz schloss sie die Augen, sie kannte wohl jedes Wort aus diesem Buch und
es lief scheinbar alles vor ihrem inneren Auge ab.

Tanuri habt ihr schon mal Liebe empfunden?
Oder Verliebtheit


Fragte sie schließlich umumwunden., auch auf die Gefahr hin selbst gefragt zu werden.
Einer der Diener hatte ihr längst einen neuen Kelch mit Portwein gebracht und stellte ihn bei Nefertirti ab.
Ein kleiner Schwips in Ehren, dachte sie bei sich und nickte ein wenig.

#9

Verfasst: Sa 17. Feb 2018, 18:36
von Tanuri
Sie dachte über Nefertirtis Worte nach. Liebe? Nein, Liebe, was auch immer das genauer sein mag, hatte sie noch nicht empfunden. Sicherlich, es gab immer mal wieder einen Stallknecht am Hof ihrer Eltern, der ihr angeblich die Welt hätte zu Füßen legen wollen, aber sie waren alle unbedeutend für sie. Einer wie der Andere. Doch dann, wenn sie an den dunklen Herrscher dachte, dem sie ihre schwarzen Schwingen zu verdanken hatte, dann pochte ihr Herz stark in der Brust, es raubte ihr fast den Atem und Gänsehaut erfasste ihren ganzen Körper. Wenn das Liebe war, ja, dann hatte sie es bereits empfunden.

Doch sie antwortete Nefertirti nicht, sondern stand von ihrem Stuhl auf und ging einige Schritte durch das Kaminzimmer, hin zu einer Wand, auf der auf einem schweren, gewebten Teppich alle Mitglieder der Garde verewigt waren. Es wirkte fast wie ein Stammbaum, mit Kazim und Larion ganz am oberen Ende. Sie strich mit ihrer Hand über den groben Stoff, jeden einzelnen Namen berührte sie dabei kurz, Kazim, Larion, Nefertirti, Tyn, Lilyan, Nohel, Shirlee, Sandro, Hannibal, Ares und Rizzen. Bei ihrem eigenen Namen hielt sie kurz inne. Dann wendete sie sich wieder zu Nefertirti um.

"Bis auf Euch, Nohel und Shirlee ist wohl bisher niemand den Weg der Liebe gegangen, oder?" Sie wusste, dass sie damit auch Nefertirti danach fragte, ob sie wirklich liebte. Denn ganz sicher war sie sich noch nicht darüber, welche Art Beziehung zwischen ihr und ihrem Gemahl herrschte. Ob es nur eine dieser Beziehungen war, die geschlossen werden musste, zum Wohle aller?

"Macht sie nicht blind gegenüber dem richtigen Weg, den man zu gehen hat? Bringt sie einen nicht ab von den Pfaden, die zum wahren Glauben führen?"

#10

Verfasst: So 18. Feb 2018, 18:51
von Sandro McCoy
In seiner Hängematte liegend,beobachtete Sandro mit einer hochgezogenen augenbraue und leicht geöffnetem auge,das Wilde treiben vor dem Kamienzimmer.
Seine blutverschmierte Breitaxt,lehnte an ihm um ihn zu stützen.
Wollte er doch nur die ruhe geniesen,nach einem Kampferfüllten tag.

Als Muhabet abermals das Kamienzimmer verlies,rief er ihm zu.

He Muhabet

Muhabet wendete sich ganz erschrocken in richtung Sandro,der ihn Finster anschaute.

Du gehst in richtung Kazim,hab ich recht?

Muhabet nickte leicht und voller demut,hörter er doch schon so manche Geschichte über den berüchtigten Krieger.

Richte ihm bitte aus das er seine Kraft und Kampfübungen bei mir heute nicht vergessen soll.
Nun fort mit euch und wach in noch einmal wegen euch auf,so trenne ich euren Kopf von euren Schultern.


Mit leichtem angstschweiß überströmt,ging Muhabet fast schon rennend weg.
Leicht lächelnd schloss Sandro die Augen und hoffte nicht vom Weibsvolk geweckt zu werden.

#11

Verfasst: Mo 19. Feb 2018, 06:29
von Kazim
Erneut trat der Hausdiener in Kazims Arbeitszimmer.
Er richtete ihm die Nachricht von Sandro aus.
Grummelnd zeigte Kazim mit einer Handbewegung, dass Muhabet gehen soll.

Murmelnd verzog sich abermals Kazims Mimik

Immer diese lästigen Übungen, hätte ich nur weiter den Weg der Magie gewählt statt diesen körperlichen.


Nachdem er seine Bücher zurück räumte und die Kerzen im Zimmer gelöscht hat ging er zu Sandro.
Er musterte den Krieger der faul und träge in seiner Hängematte lag.

Ist es wirklich schon wieder so weit, Sandro? Du weißt ich genieße diese Übungen nicht. Mein Körper ist zu alt für sämtliche Verrenkungen. Kein einziges Buch in meiner Bibliothek berichtet über diese lächerlichen Übungen, von wegen Gleichgewicht zwischen Körper und Geist.

Leicht bockig setzt sich Kazim auf ein abgeschlagenen Baumstumpf neben Sandro.

Wie wäre es wenn wir uns einer Studie über unendliches Mana hingeben, Sandro?

#12

Verfasst: Mo 19. Feb 2018, 09:51
von Nefertirti
Langsam ging Nefertirti zu Tanuri, extra um diese nicht zu erschrecken als sie sich hinter diese stellte, machte sie Geräusche beim gehen.
Sie folgte dem Blick Tanuris über die Bildnisse der Garde.
Bei Larion, Tyn und Hannibal musste sie sogar schmunzeln.
Nicht mit allen hatte sie ein enges Verhältnis.
Einge kannte sie sogar kaum.
Die Einsamkeit ihres Gemaches und das Lesen der unendlich scheinen Pergamente einiger Bittsteller wurden ihr ab und an lästig.
Dann schaute sie zu den Bildnissen von Nohel und Shirlee.

Ja ich bin mir sicher Tanuri das Nohel und Shirlee eine Ehe aus Liebe führen.
Es ist nicht leicht den Partner zu finden der für die selben Ideale einsteht wie man selbst.
Die alten Zeiten in denen Politisch motivierte Ehen oder gar welche aus den großen Häusern geschlossen wurden.
Diese Zeiten Tanuri sind längst vergangen.


Nefertirti ging extra nicht darauf ein wie es zwischen Kazim und Ihr war.
Die zwei besahsen jeweils ein Gemach für sich alleine.
Sie über dem Kazimzimmer gewand zum Rosengarten.
Er auf der anderen Seite der Feste.
Nicht nur für Sie sprach das Bände.
Nefertirti schaute sich noch die anderen Bildnisse an die von Ares, Rizzens, Tanuris, Lilyans, Sandros.
Auch ihr einiges was seit kurzem den Platz des Diplomaten einnahm.
Ein kurzer Blick glit noch auf das ihres Gemahls bevor sie sich abwand.

Aber ihr habt Recht Tanuri.
Die Liebe lässt uns von Pfaden und Idealen abweichen.
Sie kann uns sogar das Leben kosten und all dies steht in diesem Buch.


Ihre Füße trugen sie wieder zum Fenster welches zum Rosengarten hin zeigte.
Ein Schrecken fuhr ihr in die Glieder.
Hatte sie da wieder die schwarzen Augen gesehen?!
Jene Augen die sie bei sich im Gemach gesehen hatte?!
Oder Halluzinierte sie etwa schon, den auch einen Kuss konnte sie in jener Nacht auf ihren Lippen schmecken.
Sie schüttelte den Kopf, der Portwein musste ihr in den selbigen gestiegen sein.
Es gab niemanden der so dumm wäre in die Feste ein zubrechen und selbst wenn was würde dieser Jemand ausgerechnet bei Ihr wollen.
Schnell wand sie sich Tanuri wieder zu bevor diese merken konnte was mit Nefertirti los war.
Doch sie musste rausfinden was hier los war, spätestens in der Nacht würde sie wach bleiben und warten ob dieses Hirngespenst wieder kam.

#13

Verfasst: Mo 19. Feb 2018, 16:08
von Sandro McCoy
:P

#14

Verfasst: Mo 19. Feb 2018, 22:54
von Larion Seth
Im südwestlichen Teil der Feste steht der Magierturm, er ist sehr groß und bietet einige Räumlichkeiten an, die da wären die Gemächer der Magier und Heiler der Garde. Im 1. Stock ist das Laboratorium, dort werden die verschiedenste Tränke hergestellt. Im Stockwerk darüber eine Bibliothek, in der nur Zauberbücher und Heilkundebücher in einem deckenhohen Regal stehen sowie Tische und Bestuhlung. Im 3. Stockwerk ist der Übungsraum, der eher einer großen Halle ähnelt als eines Raumes, jener ist durch uralte Magie so geschützt das man dort ungehindert auch diverse Angriffszauber wirken kann ohne das gleich die Feste im Erdboden versinkt. Hier verweilt Larion die meiste seiner Zeit, wie auch in diesem Moment. Er stand mitten im Raum, schnippste mit der linken Hand und die Trainingspuppen fingen an Ihn zu attackieren. Urplötzlich pulsierte seine dunkle Aura und umhüllte ihn wie ein Nebel. Ehe er getroffen werden konnte ballte er seine rechte Hand zur Faust, streckte seinen Arm gradlinig in Richtung der Puppen und ließ einen Zauber wirken der durch spreizen der Finger auf alle Angreifer wirkte und sie zerstörte. Auf einmal hörte er eine Stimme die ihm bekannt vorkam.

Larion, erinnere dich! Damit du deine Macht voll entwickeln kannst

flüsterte Ihm jene Stimme zu, es war seine dunkle Aura. Verwirrt und leicht erstarrt stand er regungslos im Raume und in seinen Augen sah man die Leere. Als würde er in der Zeit zurück reisen, sah er den Fluss am Waldrand, wo er als Baby in einem Korb gefunden wurde durch seine Ziehmutter und seinem Ziehbruder. Auch schon damals umringte Ihne jene Aura. Er wurde mitgenommen und aufgezogen als wäre er einer von Ihnen, sie machten Larion zum Teil ihrer Familie, der ehrwürdigen und ruhmvollen Hause der Seth.

Wie?! Wie kann das sein?!?


fragte er leicht irritiert

Ich bin ein Teil von dir, Larion. Wenn du es zu lässt kann ich dich stärker machen damit du dem einzig Wahren besser dienen kannst!

antwortete sie auf seine Frage. Die Verwirrung verschwand und das erstarren legte sich bei Ihm sichtlich.

Dann mach wozu du hier bist

Larion grinste wie schon damals, als er auf den Kriegsfeldern stand und für seinen Gott, Ogrimar, gegen seine Feinde kämpfte. Kurze Zeit später kam sein Kämmerer Carnitin rein.

Verzeiht mir aber darf ich euch stören?

voller demut senkte er den Kopf und wartete auf Larions Reaktion

Klar, was ist los?

antwortete er kurz und knapp ehe er Carnitin die Hand auf die Schulter legte und ihm verständlich machte sein Kopf zu erheben

Ich habe es. Was ihr gesucht habt


Carnitin übergab Larion das eingerollte Pergament das er unter seinem Mantel hervorzog. Larion rollte es auf und laß es durch ehe er wieder seinen Blick auf den Kämmerer richtete

Geht in mein Gemach und bereitet alles vor. Sagt Ares bescheid, er soll sich bei mir melden!

in seinem üblichen kühlen Ton sprach er es aus und winkte ihn hinaus. Als der Kämmerer verschwunden war, pulsierte die Aura und glitt durch die Haut in sein Inneres

#15

Verfasst: Di 20. Feb 2018, 22:26
von Tanuri
Ihr war der kurze Anflug von Unruhe, die Nefertirti gepackt hatte, nicht entgangen, allerdings wollte Tanuri sie nicht darauf ansprechen. Es gehörte sich nicht, als junge, unerfahrene Novizin eine Dame von Nefertirtis Stand auszufragen. Deshalb tat sie so, als hätte sie davon nichts bemerkt und blickte etwas trotzig auf das Buch.

„Das soll nun meine Lehre aus diesem Werk sein? Nun denn, dass wusste ich bereits. Sollte Kazim sich Gedanken oder gar Sorgen darum machen, dass ich mein Herz und somit meine Leidenschaften für die Liebe zu einem unbedeutenden Mann verschwenden könnte und meine Zeit nicht mehr für Studien oder für die Hingabe zu unserem mächtigen Herrn verwenden würde, so kann er sich gewiss sein, dass dies nicht geschehen wird. Ich werde meinen Geist nicht vernebeln und nicht in die Irre führen lassen. Schon gar nicht würde ich mein Leben für jemand anderen als meinen Gott geben.“

Sie macht eine kurze Pause, bevor sie mit bestimmter und fester Stimme weiterspricht:

„Denn glaubt mir, nichts, wirklich nichts liegt mir ferner, als mich von meinem Pfad zum wahren Glauben abbringen zu lassen. Alles was ich bin, alles was ich sein werde … das soll nur dem Einen gehören.“

Doch dann seufzt sie, wendet sich von dem bestickten Wandteppich ab und setzt sich wieder an den Tisch um das Buch in die Hand zu nehmen. „Dennoch befürchte ich, er wird wollen, dass ich jedes darin geschriebene Wort genaustens studiere und ihm wiedergeben kann.“ Auch wenn ihr die Arbeit an einem Werk, in dem es um große Gefühle und noch größere Liebe von zwei Jugendlichen ging, maßlos sinnlos erschien, würde sie sich dem Wunsch Kazims niemals widersetzen, zu stark war ihr Gehorsam.

Außerdem war ihr durchaus bewusst, dass Nefertirti seit dem kurzen Zwischenfall, abgelenkt schien, auch wenn sie dies mit aller Kunst umspielte. Tanuri wollte sie auf keinen Fall länger aufhalten, hatte sie doch schon vieles erfahren, was ihr hoffentlich bei ihrer allabendlichen Prüfung weiterhelfen würde.

#16

Verfasst: Fr 23. Feb 2018, 15:30
von Nefertirti
Gedanken verloren richtete sie ihre Frisur.
Ein paar Schritte auf und paar Schritte ab, ging sie.
Sie musste mit Kazim reden.
Wenn es eine Gefahr gab für die Garde.
So musste Er es wissen.
Doch zu erst musste sie den Unterricht von Tanuri
leiten, es würde noch Zeit genug dafür geben.

Wisst ihr Tanuri es mag sein das er jedes Wort hören will. Eben so mag es sein das wissen will welche Schlussfolgerungen ihr daraus zieht.
Mit hinsicht auf die Doktrinen Ogrimars.


Ihr Blick glitt auf das Bildnis ihres Gemahls.
Ein Lächeln war auf ihrem Gesicht zu sehen.
Die zwei waren gefühlt schon eine Ewigkeit verbunden.

Wisst ihr die Liebe ist nicht nur Schrecken.
Nicht nur Politik und Verdruss.
Sie kann uns beflügeln das Beste aus uns herraus zu hohlen.
Auch das solltet ihr mit in eure Überlegungen einbeziehen.


Auch wenn Sie sich klar darüber war das es nie
eine Endgültiges Urteil oder Leitsatz über die Liebe
gab.
Ein Wort konnte Verletzen. Ein Wort konnte alles beenden.
Auch konnte ein Wort so vieles verändern.
Etwas wie..

Ich Liebe Dich

War wie ein Zauber. Nicht nur eine Jugend schwärmerei.
Eine Rose. Eine Geste war so unendlich wertvoll.
So vieles Steckte in diesem Buch davon.
Es wäre wohl die Unendlichkeit nötig um alles zu ergründen.
Ebenso war es mit der Liebe.

#17

Verfasst: So 4. Mär 2018, 20:50
von Tanuri
Für einige Minuten war sie in sich gekehrt, um Nefertirtis Worte auf sich wirken zu lassen. Dann blättert sie durch einige der alten Buchseiten, ließ sie spielerisch durch ihre Finger gleiten, hielt hier inne, hielt dort inne. Nahezu liebevoll strich sie mit ihren Händen über einige der Schriftzeichen, die schon in ihrer Farbe etwas verblast waren. Es war, als söge sie den Inhalt des Werkes auf diese Weise in sich auf, als würde sie spüren, was die Geschichte ihr zu erzählen versuchte.

[book1=center]Zwei Häuser, in Verona, würdevoll,
Wohin als Szene unser Spiel euch bannt,
Erwecken neuen Streit aus altem Groll,
Und Bürgerblut befleckt die Bürgerhand.
Aus beider Feinde, unheilvollem Schoß
Entspringt ein Liebespaar, unsternbedroht,
Und es begräbt - ein jämmerliches Los -
Der Väter lang gehegten Streit ihr Tod.
Wie diese Liebe nun dem Tod verfiel,
Der Eltern Wüten, immerfort erneut,
Erst in der Kinder Ende fand sein Ziel,
...|[/book1]

Leise flüsternd, fast kaum zu hören las sie die ersten Verse vor. Dann las sie sie nochmal, diesmal jedoch leise, nur für sich selbst und blickt zu Nefertirti auf.

"Hm." Einen weiteren Augenblick lässt sie verstreichen bevor sie weiterspricht: "Die Geschichte, so erfunden sie auch zu sein scheint und von einer anderen Welt sie erzählen mag ... So ist es doch, als wäre das Geschehen nah bei uns, direkt vor der Türe, draußen auf den Straßen Altheas, versteckt hinter geschlossenen Haustüren, geheimgehalten hinter verhangenen Fenstern. Gab es denn nicht schon so häufig die verbotene Liebe zwischen den Gläubigern unseres einzig wahren Gottes und denen des anderen, Artherks?"
Bei dem Namen des Gottes der Weißgeflügelten hielt sie kurz inne und rümpft ihre Nase.
"Ist diese Liebe nicht wirklich und wahrhaftig unsternbedroht? Die Väter ... ein Synonym für die Götter? Ist es ihr lang gehegter Streit, ihr Groll, von dem hier gesprochen wird?"

Wieder überfliegt sie einige Seiten, liest hier einige Sätze und dort einige Sätze um sogleich überzeugt zu nicken. "Ja, ich denke wirklich, das dies der Ursprung dieser Geschichte sein könnte." Sie klappt das Buch zu, legt es auf ihrem Schoß ab, betrachtet es kurz und runzelt dann fragend die Stirn. "Aber was will er mir damit sagen?" murmelte sie leise vor sich hin.

#18

Verfasst: Mi 7. Mär 2018, 11:52
von Nefertirti
So einzge Lieb aus großem Haß entbrannt!
Ich sah zu früh, den ich zu spät erkannt.
O Wunderwerk: ich fühle mich getrieben,
Den ärgsten Feind aufs zärtlichste zu lieben.


Ihr Blick hing auf dem Bildniss von Kazim.
Es war ihr liebstes Zitat dieses Buches und ja es passte auch irgendwie auf ihre Person.
Zwar kamen sowohl Er als auch Sie nicht wirklich aus verfeindeten Häusern.
Doch es war so das es nicht gleich die Liebe auf den ersten Blick war.
Jedoch um die Jahre verrannen verstand Sie, Ihn viel besser.
Sie verstand wie ähnlich die beiden sich doch waren.
So war Sie sich sicher das auch Er verstand das jene Verbindung nicht nur jenes mit sich brachte was sich alle Versprachen.
Sie war nützlich für Ihn wie auch für Sie.
Und so enststand nach und nach eine Liebe zwischen Ihnen, mit den keiner von beiden wohl gerechnet hatte.
Nach einer weile der Gedanken denen sie nach hing wendete sie sich zu Tanuri.

Ich kann Euch nicht sagen Tanuri welche Antwort er am Ende von Euch verlangen wird.
Doch es gibt viele Aspekte im Buch welches wir, so abstrakt es sein mag, auf Uns, Unser Leben und das Leben um Uns herrum beziehen können.
Sind die Häuser und deren Väter vielleicht so wie unsere Götter zu denen wir beten?
Ist die Liebe zwischen Romeo und Juliette so wiederwärtig zu sehen wie jene Väter es sahen.
Wie die Liebe zwischen Artherkklingen und Ogrimartreuen?
Ist es die Liebe die uns in die Irren des Lebens treibt?
Uns falsche Hoffnung macht und auf den falschen Pfad der Tugend trägt?


Sie ging zu ihrem Sessel und setzte sich hin.
Es gab so viele Seiten und so viele Wendungen.
Alles liese sich zu der einen Seite wie zu der anderen Seite wenden.

Oder ist es vielleicht etwas was vor langer Zeit war.
Polititsche Vermählungen die geschlossen werden mussten.
So das Romeo und Juliette den falschen Weg für sich wählten.
Das Haus mit Schande belegte mit Ihrer Wahl?


Sie lehnte sich entspannt zurück und betrachtete das Feuer.
.oO( Liebe verzerrt einen.
Liebe verglüht einen.
Liebe konnte einen ganz und gar Zerstören.)

Kurz schaute sie auf ihren Portwein und schob ihn dann doch weg.
Er stand einfach schon zu lange und die Lust darauf war Ihr vergangen.
Zwei Diener brachten ein wenig Brot und Schinken den beiden.

Ich denke Ihr wisst die Antwort schon in eurem Innersten.
Manchmal braucht man keine Worte.


Kurz schloss sie die Augen.
Es wäre nun schön gewesen ein paar Stunden fern ab der anderen zu sein.
Nur Sie und Er.
Auf einer Lichtung vielleicht.
Manchmal verspürte Sie, Zorn und Hass.
Manchmal Leid, Mitleid und Verleugnung.
Auch Liebe, innige Liebe.
Für Ihn
Alles nur für Ihn.
Einsts stand eine große Reise zwischen Ihnen.
Er war fort, für so lange Zeit.
Man jagte Sie weg.
Dachte Sie hätte Ihn vertrieben, raus aus Ihrem Bett.
Doch so war das nicht.
Er gierte schon immer nach Wissen und so brachte Ihn diese suche fort.
So wart Sie lange allein.
Doch Er kam wieder und suchte Sie solange bis Er, Sie wieder fand.
Es musste doch fügung sein dachte Sie bei sich.

#19

Verfasst: So 11. Mär 2018, 21:10
von Terah
Am frühen Morgen hatte sie, bevor die Sonne auch nur aufging, ihre Decke auf dem Fleckchen Wiese wieder zusammen gerollt und an ihren Rucksack gebunden. Eine kurze Morgentoilette in einem nahegelegenen Bach und schon war sie bereit ihren Weg fortzusetzen. Wohin dieser sie führen würde? Das wusste sie noch nicht genau. Aber aufjedenfall fort. Fort von den Dingen, die sie endgültig hinter sich lassen wollte. Schritt für Schritt suchte sie sich, den Rucksack wieder auf den Rücken geschnallt ihren Weg durch Wiese, Feld und Wald. Anfangs kannte sie sich noch aus. Doch irgendwann hatte sie, bereits vor einigen Tagen, ihre Orientierung verloren. Aber das hielt die Frau mittleren Alters nicht davon ab, sich ihren Weg zu suchen. Entschlossen und beschwingt setzt sie einen bestiefelten Fuß vor den andren.
Irgendwann muss man hier doch auch nochmal wieder Zivilisation kommen...
Sprach sie leise zu sich selbst. Und hofft zugleich, nicht die ganze Zeit im Kreis herum zu laufen. So hatte sie letztlich begonnen immer mal wieder einen Baum zu markieren, um auch ganz sicher zu gehen. Doch bisher war sie noch an keiner ihrer Markierungen vorbei gekommen. Was für ein Glück! Und während sie so weiter vor sich hin stapft, grübelt sie darüber nach, was denn wäre, wenn sie endlich auf irgendetwas stößt, das Zivilisation gleicht.
Vielleicht finde ich ja wieder eine Anstellung.. Irgendjemand braucht doch immer Hände, die es gewöhnt sind zuzupacken!
Führt sie ihr Selbstgespräch dabei weiter. Sie hatte schon in verschiedenen Häusern als Dienstmagd oder Küchenhilfe gearbeitet. Warum also nicht woanders auch? Wäre der alte Mann, den sie im Haushalt unterstützt hatte, nicht gestorben und die Erben wahrlich garstige Leute gewesen, so säße sie nun wohl Kartoffeln schälend in einer warmen Küche, anstatt seit Tagen mit einem Rucksack bepackt quer durch die Lande zu streifen ohne rechte Orientierung. Als sie um die nächste Ecke bog, hielt sie dann aber plötzlich inne.
Nanu?
Dabei wandern ihre wasserblauen Augen über das Gebäude, nein es war wohl vielmehr eine Festung, die sich da vor ihr erhob!
Na wenn heute nicht ein guter Tag ist!
Ruft sie bereits aus, rafft ihren Bauernrock an sich und stapft nun wieder noch beschwingter und zügig immer dem besten Weg folgend auf jene Anlage zu. Bald schon würde sie vor dem Tor angelangt sein und dagegen klopfen. Fragen kostete ja bekanntlich nichts! Und eine solch große Festung konnte sicherlich ihre fleißigen Hände gebrauchen!

#20

Verfasst: Di 13. Mär 2018, 09:02
von Nefertirti
Eine alte recht Kräftige Frau ging aus dem Zimmer der My Lady gerade hinaus als es an der Tür klopfte.
Sie seufzte schwer.
Nun musste sie die Stufen mit ihrer Krücke wieder hinunter gehen.
Die meisten Mägde und Diener waren in der Küche oder mit anderen Dingen beschäftigt.
Nur Sie ward verschont da My Lady sie in ihrem Alter nicht mehr so belasten wollte.
Schon seit ihrer Jugend war Sie für My Lady da gewesen.
Hatte sie als Amme groß gezogen und in die staubigen Hallen der Mönche zum lernen begleitet.
Es war ihr auch als einzige der Dienerschaft vergönnt bei der Vermählung des Sire und der Lady dabei sein zu dürfen.
Sie schätzte ihre Herrn sehr.
Endlich an dem Tor angekommen atmete sie noch mal durch und öffnete dann.
Es stand eine Frau davor die nicht wirklich eine edle Dame war.
Grüßen Euch im Namen der Feste der Garde Ogrimars.
Was kann ich für Euch tun?

Kam es gelant von ihren alten Lippen.
Sie wusste schließlich was sich gehörte, auch wenn die Dame nicht danach aussah.
Man wusste nie wer vor einem da stand.

#21

Verfasst: Di 13. Mär 2018, 10:36
von Terah
Leicht wippte sie auf ihren Füßen hin und her. Weite Strecken zu laufen, war sie gewohnt. Aber keine Wanderungen quer feldein. So tat es gut die Füße ein wenig anders zu belasten, als den ganzen Weg bereits. Dabei schaut sie am alten Holz der Tür empor und dann entlang der Mauer, die sich noch um einiges weiter erstreckte.
Na, hier will man wohl niemanden einl...
Sie unterbrach sich, als sie aus dem Inneren etwas vernahm. Jemand machte sich an der Tür zu schaffen. Kurz darauf ein Knarzen, als altes Holz in Bewegung gesetzt wurde. Und eine ältere Frau stand vor ihr. Offensichtlich ebenfalls ein Teil der Dienerschaft. Die würde hoffentlich erkennen, das sie etwas taugte. Immerhin war das bei so manch hohen Herren und Damen so eine Sache. Sie beschäftigten sich häufig mit weit andren Dingen, von denen sie hingegen nichts verstand. Sehr gut!
Seid gegrüßt! Mein Name ist Terah.
Sprach sie alsdann sogleich und senkte respektvoll einen Moment ihren Kopf. Dabei schimmerte schwarzes Haar am Hinterkopf zusammengesteckt, damit es bei der Arbeit nicht störte, im Sonnenlicht. Auch wenn die Frisur dieser Tage etwas gelitten hatte, war dies wohl das kleinste Problem. Offensichtlich war sie keine Höhergestellte, es sei denn, sie hätte sich verkleidet. Das Bauernkleid hatte die letzten Tage wohl noch einmal ordentlich unter ihrer Wanderung gelitten. Der kleine Rucksack mit ihrer Habe auf dem Rücken wirkte alt, ein Erbstück. Und Hände, die nun an ihrer Schürze nestelten, als einziges Zeichen einer gewissen Anspannung, zeigten offensichtlich, dass sie Arbeit nicht scheute. Eine Bauersfrau oder Dienstmags, so schiens.
Die Feste der Garde? Huch, das sagt mir leider so gar nichts.
Gesteht sie frei heraus. Sie war niemand, der lange um den heißen Brei herum redete und große Worte lagen ihr offenkundig nicht.
Ich bin auf der Suche nach einer neuen Anstellung. Zufällig kam ihr hier vorbei. In einer so großen Festung werden doch sicher Leute gebraucht, die kräftig zupacken können, nicht wahr?
Ihre Worte klingen offen und ehrlich. Und ohne große Umschweife eröffnet sie ihr Begehr. Dabei lässt sie die Ältere nicht aus den Augen. Hoffnung schwingt in ihren Worten deutlich mit. Immerhin brauchte sie dringend wieder eine Anstellung in Lohn und Brot, ein Dach über dem Kopf!