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Ein Zirkus in der Stadt (offen)

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Ravenna
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 21
Registriert: Sa 3. Feb 2018, 19:08

#1

Beitrag: # 47397Beitrag Ravenna »

Es ist Abend geworden. Langsam und behäbig schiebt sich der lange Tross an großen, von Pferden gezogenen Holzkarren, voll gepackten Leiterwagen und Menschen, die zu Fuß gehen über den holprigen Feldweg gen Lichthafen. Allgemeine Müdigkeit sorgt dafür, dass kaum Unterhaltungen in Gange sind. Lediglich das dumpfe Geräusch der Pferdehufe und gelegentliches Knarzen der Räder sind zu hören. Die Reise von Stadt zu Stadt ist jedes Mal beschwerlich - und alle sind froh, endlich ein Ziel vor Augen zu haben. Noch wissen sie nicht einmal, ob es ihnen erlaubt sein wird, in diesem Ort zu verweilen. Mancher Stadthalter ist nicht für Gaukelei, Sensationen und viele Fremde in der Stadt zu haben. Oft müssen sie daher weiterziehen - was die allgemeine Laune nicht gerade hebt. Doch, sobald Häuser am Horizont auftauchen, keimt die Hoffnung auf, dass es für ein paar Tage oder Wochen Ruhe geben wird. So etwas wie ein geregeltes Leben - für eine kurze Zeit. Vielleicht werden neue Bekanntschaften, Freundschaften und Liebschaften entstehen. Wer weiß.

Ravenna sitzt auf einem der hinteren Karren - eingeklemmt zwischen Kostümen und diversen Utensilien, die bei den Vorführungen hoffentlich für Spaß, Aufregung und Staunen sorgen werden. Ihr Blick ist starr auf die ersten Häuser Lichthafens gerichtet - keine Regung ist auf ihrem Gesicht abzulesen. In ihrem Inneren hadern Vorfreude und Unbehagen miteinander. Vorfreude, weil sie insgeheim hofft, vielleicht ihre kleine Schwester wiederzusehen - nach so langer Zeit. Vielleicht ihre Mutter. Alte Freunde und Bekannte - von denen sie nicht einmal weiß, ob sie überhaupt noch leben. Unbehagen, weil es natürlich Gründe gab, diesen Ort zu verlassen - und den Vorsatz, nie wieder zurückzukehren. Denn es gibt auch Menschen, die sie nicht wiedersehen will. Was sich unter Umständen natürlich nicht vermeiden lassen wird.

Auf ihren Knien liegt das Schwert. Es ist zierlich und wirkt sehr "damenhaft" - ein Geschenk, das sie stets bei sich trägt. Seiner Klinge wohnt ein geheimnisvolles, rötliches Leuchten inne, als wäre das Feuer, in dem es geschmiedet wurde, nie ganz erloschen. Mittlerweile ist sie sehr gut darin, es zu führen. Viele Male hat sie damit geübt und ihre Fähigkeiten vervollkommnet. Es ist ein Relikt aus alter Zeit- vergangener Zeit, als sie noch ein Leben hatte, das mit diesem hier so gar nichts gemein hat. Manchmal muss man Wege gehen, die anders sind als alles, was man sich je vorstellen konnte.

Mit einem Ruck reißt sie sich von dem Anblick der nahenden Stadt los und schaut suchend in die Runde - lässt die eisblauen Augen über die Insassen der anderen Karren und die Menge der Laufenden wandern. Sicherlich ergeht es ihrer Schwester nicht anders als ihr - auch sie war lange nicht in Lichthafen. Wie mag es ihr gehen bei dem Gedanken, schon in wenigen Minuten die bekannte Stadtbrücke zu überqueren?
Zuletzt geändert von Ravenna am Mo 5. Feb 2018, 18:06, insgesamt 1-mal geändert.
Wynter Marcar
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 22
Registriert: Sa 3. Feb 2018, 20:12

#2

Beitrag: # 47401Beitrag Wynter Marcar »

Sie waren bereits eine gefühlte Ewigkeit auf dieser Reise. Nicht nur die Menschen waren müde. Nein, auch die Pferde, die die Wagen zogen. Genauso, wie die Tiere, die in ihren Käfigen hockten. Sie alle hatten einen langen Weg hinter sich. Die letzte Stadt, in der sie ihre Zelte hatten aufschlagen wollen, hatte sie leider nicht mit offenen Armen empfangen und entsprechend anstrengend und lang war die Reise gewesen. Und so manche Börse enthielt nur noch ein paar Kupfermünzen. Zum Glück halfen die Zirkusleute sich untereinander aus. Doch letztlich fragte niemand gern seinen Freund, Kollegen, Bruder oder Nachbarn nach etwas Geld. Es wurde also wirklich dringend Zeit, dass der Zirkus wieder gastieren durfte, um auch neue Einnahmen zu erzielen. Außerdem wären wenigstens ein paar Wochen Aufenthalt gut, um sich wieder von den Strapazen zu erholen und, um für die nächste Etappe wieder Kräfte zu sammeln.

Wynter saß vorn auf dem Karren, indem Ravenna sich zwischen den Kostumen und Utensilien mit ein paar anderen zurück gezogen hatte. Locker lagen die Zügel der zwei stämmigen Pferde in ihrer Hand. Die Tiere folgten brav dem Wagen vor ihnen und waren lange Reisen und ihre Schrecken gewöhnt. Nur sehr wenig konnte sie noch aus der Ruhe bringen und so war es ein leichtes, sie zu führen. Anfangs hatte Wynter keine Ahnung vom Führen der Wagen gehabt. Doch mit der Zeit kam die Übung und mittlerweile gehörte sie zu jenen, die üblicherweise einen der Wagen lenkten. Ein Junge, so um die zehn Winter, hüpfte so eben von ihrem Kutschbock hinunter und vertrat sich etwas die Beine neben den Pferden herlaufend.

Als sie schließlich die Brücke passieren und die ersten Dächer und Häuser von Lichthafen in Sicht kommen, lehnt Wynter sich etwas zurück. Ebenso, wie ihre Schwester, war sie Ewigkeiten nicht hier gewesen. Und diese Rückkehr betrachtete auch sie mit gemischten Gefühlen. Dieser Ort erinnerte sie an ein anderes Leben. Eines, das sie beide aus gutem Grund hinter sich gelassen hatten. So machte sich Unbehagen in ihr breit. Doch zugleich freute sie sich auch ein wenig, immerhin hatten sie hier nicht nur schlechte Erfahrungen gemacht. Einige waren auch wirklich gut gewesen.... Und vielleicht würde sich das eine oder andere erfreuliche bekannte Gesicht sogar zeigen...

Kurz wanderte ihr Blick brauner Augen hinter sich in den Wagen und suchte das Gesicht Ravennas, suchte in ihrer Miene nach Anzeichen dafür, was diese Rückkehr in ihr auslösen mochte. Dann richtete sich ihr Blick auf das Bündel, das neben ihrer Schwester ruhte. Darin, gut eingewickelt und geschützt, befindet sich ihr Schwert. Die obsidiane Klinge in ihrer Scheide verborgen und beides nochmal mit einem Leinentuch umwickelt. Nur noch selten trug sie es wirklich bei sich, doch es lag immer in ihrer Nähe, sodass der Griff dorthin niemals ein Problem darstellte und sie war nochimmer geübt mit der Klinge.
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Ravenna
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 21
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#3

Beitrag: # 47436Beitrag Ravenna »

Die Lichthafen-Brücke ächzt unter der Last, als Hufe, Räder und Füße ihre alten Holzplanken passieren. Sie hat wahrlich schon bessere Tage gesehen - und es ist verwunderlich, dass sie dennoch standhält. Langsam bewegt sich der Zug scharf links und kommt schließlich auf dem Platz hinter der Taverne zum Halten. Erleichterte Rufe werden laut, ganz so, als erwachten letzte Lebensgeister in den Menschen. Zyrdon, der Anführer der Schausteller-Truppe, springt geschmeidig von dem ersten Wagen herunter und steht wenig später in dem Wirrwar - das in Wirklichkeit geordnetes Chaos ist. Unzählige Male auf genau die gleiche Weise durchgeführt. "Verteilt die Wagen in eine Runde!", ruft er den Lenkern der Karren zu. "Ich werde zusehen, dass ich den Stadthalter finde und um eine Genehmigung bitten!" Mit einem suchenden Blick seiner schwarzen Augen in die Runde der Gassen macht er sich leichtfüßig auf den Weg, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Sein langes, schwarzes Haar weht im Abendwind munter um seine Schultern. Zwar sollte er es sich zu einem Zopf zusammenbinden, wenn er auf dem Weg zu den Obrigkeiten der Städte ist - so die dringende Empfehlung seiner Gefährtin Narita. Die er jedes Mal auf's neue geflissentlich überhört. Sein erster Weg wird Zyrdon in die Taverne führen, um nach dem Weg zu fragen und sich einen guten Schluck zu genehmigen. Dort kann es nicht schaden, etwas verwegen auszusehen - um eventuellen Stänkerern gleich zu zeigen, wer der Flinkere ist.

Ravenna sitzt noch immer auf dem Wagen und beobachtet das Treiben. Ihre Hand umklammert das Schwert in ihrem Schoß, als sei es ein Halt. Die einzige Regung, die ihr anzumerken ist. Wie immer wird sie warten, bis alle Karren ihren Platz eingenommen haben - und dann erst aussteigen. Ihr Blick trifft den ihrer Schwester. Auch sie wirkt angespannt, was kein Wunder ist. Jeder Fleck und jeder Pflasterstein dieser Stadt ist ihnen vertraut - ebenso wie Halam, der Wirt, Geena, die Händler Rolf, Iris und Sigfried... jeder, der diesen Ort bereits seit Ewigkeiten bewohnt.
Mit einer fahrigen Bewegung löst sie ihre Finger von dem Schwert und streicht sich eine Strähne ihrer Haare hinter das Ohr. Eine Geste, die sie schon ewig an sich hat - und die darauf hindeutet, dass sie nervös ist. Bei Gelegenheit wird sie ihre Haare wieder nachfärben müssen. Zwar ist der Schopf immer noch in eine sattes Schwarz getaucht, jedoch die Längen trotzen mehr und mehr der Farbe und offenbaren hier und da verräterische, andersfarbige Strähnen.

Eigentlich sollte sie aussteigen und sich auf die Suche nach Feuerholz machen - die Arbeit, die ihr aufgetragen ist, wenn die Truppe in einer neuen Stadt ankommt. Doch sie sitzt wie angewurzelt. Plötzlich fühlt sie sich beobachtet, denn mehr und mehr schaulustige Bürger Lichthafens tummeln sich neugierig am Ort des Geschehens. Jemand wird sie erkennen - davon ist sie plötzlich felsenfest überzeugt. Es war ein dummer Gedanke, hierher zu kommen. Besser wäre es gewesen, die Spielleute vor der Stadt zu verlassen. Ganz gegen ihre sonst recht besonnene und eher ruhige Art, blicken ihre Augen unsicher zu Wynter hinüber.
Wynter Marcar
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 22
Registriert: Sa 3. Feb 2018, 20:12

#4

Beitrag: # 47446Beitrag Wynter Marcar »

Endlich haben sie die Brücke hinter sich gelassen. Oder aber doch gar nicht so endlich, denn auch wenn das Knarzen wenig Vertrauen erweckend gewesen war, so wäre Wynter durchaus lieb gewesen, wenn die Strecke noch ein wenig länger gedauert hätte. Ihre Hände hatte sie regelrecht um die Zügel verkrampft, sodass weiß ihre Fingerknöchel hervortraten. Manches hier hatte sie tatsächlich ein wenig vermisst. Aber noch mehr, hatte sie beide vor einer gefühlten Ewigkeit von hier verschwinden lassen. Jetzt fühlte sich diese Zeitspanne jedoch immernoch zu kurz an. Doch statt ihrem Gefühl nachzugeben und geschwind wieder umzukehren, lenkt sie schon kurz darauf den Wagen an seinen üblichen Platz in der Runde und schaut sich einen Moment lang um. Das braune Haar hängt ihr lose über die Schultern, bedeckt ebenso, wie ihre Kleider, die auffälligen Ornamente an Schulter, Rücken und Genick. Dann schaut sie nochmal hinein in den Wagen zu Ravenna. Jene, die immer noch stocksteif auf ihrem Platz verharrt und, wie immer, wenn sie nervös war, mit dieser einen Strähne spielte.

Wir hätten nicht her kommen sollen, stimmts? Spricht sie und blickt ihre Schwester dabei an. Auch ihr ist die Anspannung deutlich anzusehen, ihre Miene wirkt geradezu besorgt. In den letzten Jahren hatte sie sich ihr aktiveres Mienenspiel wieder immer mehr angeeignet, wobei es ihr eh niemals ganz gelungen war, ihre Gedanken und Gefühle sich nicht in ihrer Miene widerspiegeln zu lassen. Ein leichtes Seufzen kommt über ihre Lippen und dann nickt sie Ravenna geradezu aufmunternd zu. Es wird schon gut gehen. Es muss! Und ansonsten würden sie eben das Beste aus der Situation machen. So, wie die letzen Jahre auch schon.

Schließlich, als die Pferde bereits unruhig schnauben und mit den Hufen aufstampfen, springt sie vom Kutschbock. Ihre Aufgabe war es, wie die aller Fahrer, anschließend die Pferde auszuschirren und zu versorgen. Und so, wie das Holz nicht weglaufen würde, wurden die sonst so geduldigen Kaltblüter nun aber doch unruhig. Lange genug hatten die Tiere den elenden Wagen gezogen und wollten nun ihren Lohn dafür haben. Also machte sie sich, gemeinsam mit dem kleinen Jungen - Samu - schließlich an die Arbeit, die beiden zu versorgen.
Zuletzt geändert von Wynter Marcar am So 4. Feb 2018, 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Vayne deAdor
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 17
Registriert: Mo 5. Feb 2018, 09:55

#5

Beitrag: # 47461Beitrag Vayne deAdor »

was war das für eine stadt ...er schüttelte seinen kopf ....was für ein gedränge
und dann diese engen gassen ...nicht wie bei ihm zuhause
er seufzte ....
aber nun das bier war wenigstens brauchbar ...ein breites lächel stahl sich in sein gesicht

nun war er schon eine woche hier ....eine woche ...
das war eine woche ohne schnee und kälte ....dort wo er herkam da war ewiger winter

aber hier ..war es warm wie bei seiner mutter im schoß ..er lachte ...
und dieses lachen war tief und laut ..und dröhnte durch die gasse von lichthafen

so drängte er sich nun durch die gassen ...
drängen war das richtige wort ..
denn bei seiner größe und breite ....war das wie einen ochsen durch ein nadelöhr zu bekommen....

er war ein hühne .. über 2 schritt groß ...und ein berg an muskeln ....
er trug sein breitschwert auf dem rücken ..seine rüstung ..und das schwarze bärenfell
was er sonst.... über seinen schultern trug hatte er in der taverne gelassen ...
war es einfach zu warm dafür ...

so hatte er nun eine lederweste und lederne beinkleider an ..so wie schwere reiterstiefel
sein rechtes auge hatte er einst ..in einer der schlachten für seine heimat gegeben
das war nun schon einige winter her ..
eine schwarze leder klappe verdeckte nun die leere augenhöhle ....

sein haar und bart das damals als er das auge verlor noch dunkel braun war ...
in ihm zeigten sich nun die ersten grauen strähnen ....
aber so war das wohl wenn man schon 40 winter hinter sich hatte ....

gerade als er nun aus einer der seiten gassen hervortrat ..stopte er ...
sein dunkelgrünes auge wanderte neugierig
über eine ansammlung von wagen ..laute gespräche ..und der geruch von tieren
und anderen sachen schwang ihm entgegen ....

was war hier los ...waren es händler ? ....

hey ...du ..er zeigte mit dem finger auf einen jungen ..der gerade pferde versorgte
..was ist hier los ? tönte seine tiefe stimme nun über den platz
 
Eines tapferen Kriegers Leben hat ohne Ehre keinen Sinn
Ravenna
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 21
Registriert: Sa 3. Feb 2018, 19:08

#6

Beitrag: # 47463Beitrag Ravenna »

Wie ein Uhrwerk laufen sämtliche Bewegungen und Tätigkeiten in der Truppe ab. Manche umringen den Gemeinschaftswagen, auf dem sich allerlei Geschirr und Nützliches befindet - das bei längeren Aufenthalten an einem Ort zum Einsatz kommt. Andere beginnen bereits, sich nach einem Dorfbrunnen umzusehen, denn die Tiere und auch die Menschen sind durstig nach der staubigen Fahrt. Ein paar kräftige Burschen haben sich an dem Karren mit dem Zelt zu schaffen gemacht - denn immerhin ist es möglich, dass sie, wider Erwarten, am heutigen Abend noch auftreten werden. Nicht dass das Zelt besonders groß wäre, nein, es dient lediglich der Wahrsagerin als geheimnisvolles Ambiente. Der Rest der Schausteller tritt stets unter freiem Himmel auf.
Kinder hüpfen aus den großen Wagen auf den Platz und sehen sich neugierig um. Ihre Gesichter sind nicht eben sauber - doch das stört hier niemanden. Zumindest solange nicht, wie ein Fluss in der Nähe ist, in dem man baden kann.
Nachdem Zyrdon sich entfernt hat, werden die Gespräche lauter, Neckereien fliegen hin und her und sorgen für Gelächter. Er führt ein strenges, aber gerechtes Regiment, sodass erst Entspannung aufkommt, wenn er dem Rest der Truppe den Rücken kehrt.

Nein, wir hätten besser nicht herkommen sollen. Hat sie gerade leise zu Wynter gesagt, bevor diese schon vom Kutschbock sprang und sich daran macht, sich um die Pferde zu kümmern. Ravenna legt ihr Schwert beiseite und will ihrer Schwester gerade folgen, als eine korpulente Frau vor dem Karren bremst und die Fäuste in die Hüften stemmt. Ihr beachtlicher Vorbau wogt gewaltig während sie ruft: "Heute kein Holz, wie?! Müssen wohl alle im Kalten sitzen, weil die feine Dame sich nicht aus dem Wagen bemüht!"
Ravenna zuckt zusammen, seufzt und beeilt sich auszusteigen. Schon gut, Narita, ich bin auf dem Weg. Sie wird nie verstehen, was Zyrdon an diesem feisten Frauenzimmer findet - wahrscheinlich hat sie Qualitäten, die normale Menschen nur erahnen können. Putz du mal lieber deine Glaskugel - damit du den Leuten beizeiten Lügen gegen Gold auftischen kannst. Mit einem Grinsen, das ihr früher gar nicht ähnlich gesehen hätte, huscht sie an der Wahrsagerin vorbei und strebt dem nahem Flussrand entgegen. Das freie, wilde Leben hat auch seine Vorteile, zweifellos.

Während sie Wynter und Samu immer aus den Augenwinkeln im Blick hat, beginnt Ravenna, herumliegende Äste und Zweige in einem Arm zu sammeln. Dieses Aufpassen auf ihre Lieben hat sie bis heute im Blut - und kann es auch nicht ablegen. Vor ihrer Abreise galt ihre Fürsorge stets ihrer kleinen Schwester - die sich mehr oder minder in ihr Schicksal gefügt hatte. Sie wiederzusehen...ja, das wäre wirklich schön. Heutzutage gilt ihre Sorge Wynter - weshalb sie sich auch sofort aufrichtet und alarmiert lauscht, als ein Berg von einem Mann näher kommt und ein lautes Gespräch mit dem kleinen Samu beginnt. Meine Güte, was für ein Hüne. Sie selbst ist nicht gerade klein - aber dieser Mann könnte sie locker unter seinem Arm durch winken.
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#7

Beitrag: # 47468Beitrag -Freya- »

Das Waisenhaus war seit Freya denken konnte ihr Heim. Sie gehörte zu den jüngeren Kindern, die dort lebten und sie hasste es. Sie hasste es, denn die großen Kinder ärgerten sie stetig, stahlen ihr Essen und zwangen sie ihre Arbeiten mitzumachen, ansonsten würde sie wieder Schläge bekommen.

Nur wenn die große Tante sie ab und an besuchte, dann hatten sie Respekt. Und wie. Denn die Tante hatte eine Rüstung und einen Bogen. Einmal, als sie nach dem Abendessen kam und der freche John ihren Apfel gestohlen hatte, hatte sie mit einem Pfeil dem John aus der Hand geschossen. Das war lustig gewesen. Sie hatte noch etwas zu ihm gesagt und dann war er kreidebleich weggelaufen und hatte sie über eine Woche in Ruhe gelassen. Aber nun war die Tante schon länger nicht mehr da gewesen.

Freya wollte gerade ihren Apfel aus der Schale nehmen und etwas essen, als die Gruppe größerer Kinder sie ins Auge fassten. Sie konnte es schon fast instinktiv spüren, dass die Blicke auf ihr lagen. Kurz kniff sie ihre Augen zusammen. Dann schnappte sie sich schnell einen zweiten Apfel, den sie in die Tasche ihrer schmutzigen Schürze stopfte und rannte los. Raus aus der Tür und ab auf die Straße, raus aus deren Sichtfeld. Sie hatte Hunger und Angst. Ihre nackten Füße bewegten sich flink über den steinernen Weg, während sie sich immer wieder herumdrehte, um zu schauen, ob die anderen Kinder sie noch verfolgten. Verdammt in der Ferne konnte sie den roten Haarschopf von John erkennen und sie versuchte schneller zu rennen. Vorbei an den Händlern, hinunter Richtung Brücke. Einige Menschen hatten sich hier angesammelt. Schnell drückte Freya sich an den Beinen und Körpern vorbei, bis sie am Ende erkennen konnten, was die Leute hier bestaunten.

Einige Wagen standen im Kreis und viele fremdartige Leute schlugen ihr Lager auf. Kurz schaute sie, als Freya plötzlich hinter sich die kratzige Stimme von John hörte. "Da ist sie." Schnell und ohne Nachzudenken nahm sie ihre Beine in die Hand und bahnte sich ihren Weg weiter in Richtung der Wagen. Die schwarzen Locken hüpften um ihr kleines Gesicht, während ihre hellblauen Augen sich suchend nach einem Versteck umsahen. Die Leute schienen sie immerhin nicht wirklich zu beachten, sondern waren mehr damit beschäftigt ihre Zelte aufzuschlagen. Schnell suchte sie eine Lücke zwischen einem Wagen und einer Zeltwand. Das Mädchen konnte ihr Herz bis zum Hals schlagen hören als sie sich in den Schatten presste, abwartend, dass die Jungs vorbei liefen und sie endlich die Luft aus den Lungen pusten konnte.
Bild

♦ Stolze Tochter ihres Ziehpapas Ninian Chakai & ihrer Ziehmutter Caidith Chakai ♦
♦ Kleiner Keks ihrer großen Ziehschwestern Mahaba, Namayah, Lysiana & ihres möglicherweise fiesen Ziehbruders Liam Chakai ♦
Adeptin der dunklen Kirche Ogrimars unter ihrer Mentorin Tanuri 


Geboren aus dem Wissen einer dunkler Vergangenheit - verblaßt mein altes Leben im Schatten einer neuen Zeit
Fühlst Du die Macht? Kannst Du sie spüren?
Wynter Marcar
Bauer / Bäuerin
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Registriert: Sa 3. Feb 2018, 20:12

#8

Beitrag: # 47471Beitrag Wynter Marcar »

Wynter hatte den Wortwechsel zwischen Narita und Ravenna nur am Rande gehört und mit einem fröhlichen Lachen quittiert. Die beiden hatten immer ihren ganz eigenen Zwist. Mit geübten Bewegungen und als ein eingespieltes Team versorgte sie zugleich gemeinsam mit Samu die beiden Pferde. Geschwind waren sie vom Wagen los gelöst, ein Stück auf eine Wiese geführt um sie dort ganz auszuschirren und abzureiben. Einige der älteren Jungen waren bereits damit beschäftigt, Pfosten und Seile von einem anderen Wagen abzuladen und damit eine kleine Weide für die Pferde anzulegen. Auch zwei große Bottiche wurden herangetragen und zwei Mädchen hatten sich mit Eimern bewaffnet auf den Weg gemacht, Wasser für alles Mögliche zu besorgen - Eintopf für den Abend, Versorgung der Tiere usw. Die Pferde hätte man sicher noch zu einem Bach oder Brunnen führen können. Doch auch so manch anderes Tier hatte seinen Platz in einem der Käfige. Da war ein stolzer Bär, der neugierig seine Nase zwischen den Gitterstäben hindurch schob. In einem anderen Käfig befand sich drei Affen, die aufgeregt von Schaukel zu Schaukel sprangen und der Kakofonie an Geräuschen ihren schreienden Stempel aufsetzten. Irgendjemand hatte auch die kleine Hundemeute frei gelassen. Und ausgelassen fegten die gradeso kniehohen weiß-bunt gescheckten Tiere laut bellend und spielend zwischen all dem Treiben herum.

Gerade, als Wynter und Samu sich dann daran machen wollte, die beiden Pferde auf die neu entstehende Weide zu den anderen Tieren zu führen - Neben den Kaltblütern, die die Wagen zogen, gab es auch noch zwei schöne Schimmel, die ebenfalls ihre Auftritte in der Manege hatten - wurde der Junge plötzlich von einem Berg von Mann angesprochen. Ein gut gelauntes Lächeln hob sich auf Wynters Züge, ganz in Marnier der Zirkusleute. Immerhin waren sie ein fröhliches Völkchen, mit so mancher seltsamer Angewohnheit. Und potenzielle Kunden sollte man sich niemals vergraulen oder sich gar grundlos in einer Stadt unbeliebt machen. Samu schließlich, den einen Zügel noch in der Hand, deutete dem Berg von einem Mann entgegen eine schalkhafte Verbeugung an. Der Junge hatte das Talent seiner Eltern geerbt, mit allem und jedem seinen Schabernack zu treiben. Hey Ihr! Das ist ein Zirkus! Und wir sind gerade angekommen. Wollt Ihr uns etwa helfen? Ihr seht jedenfalls stark aus! Dabei lachte er sein Zahnlückenlachen und wischte sich einen dreckigen Fleck mit seinen von der Reise und Arbeit staubigen Fingern durchs Gesicht.

Da hat er Recht! Seid gegrüßt! Sprach sie nun ebenfalls den Fremden an. Ihre Sorgen schienen vorerst vergessen oder aber gekonnt in den Hintergrund gedrängt. Das einzige, was sie ebenso, wie Ravenna niemals ablegte war, ihre Schwester niemals ganz aus den Augen zu verlieren. Und hier in Lichthafen angekommen, empfand sie dies also umso wichtiger.
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Vayne deAdor
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
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Registriert: Mo 5. Feb 2018, 09:55

#9

Beitrag: # 47485Beitrag Vayne deAdor »

auch er verneigte sich leicht ...dann musterte er die beiden und ein lächeln zeigt sich auf seinem breiten gesicht ...

stark ..ja das mag wohl sein ... doch dann zuckte er leicht mit den gewaltigen schultern
aber stärke liegt nicht nur in den muskeln ..mein junge ..kam es fröhlich über seine lippen

dann beugte er sich leicht zu dem jungen hin ...aber unter uns ..es hilft immer mal wieder
bei den worten grinste er fröhlich und zwinkerte dem jungen zu ...

dann wanderte sein blick vom jungen zu der hübschen dame ..noch einmal verneigte er sich leicht ...
meine dame ...kommt es volltönend über seine lippen ...

sein dunkel grünes auge blieb für einen kurzen augenblick in den ihren hängen ...
dann mustert er sie im ganzen .....
bei soviel schönheit vermisste er dann doch ab und an das zweite auge ...
ein leichtes freches funkeln trat bei den gedanken in seine augen ..

aber so war es halt im leben ..man konnte nie alles haben ..
also stellte er sich der dame nun vor ..

ich bin Vayne ..aus dem hause deAdor ..

und komme aus den schneebedeckten land
eremoor außerhalb von hier ....
noch immer ruhte sein blick auf ihr ...und ihr seid ?...kommt es neugierig über seine lippen
 
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Ravenna
Bauer / Bäuerin
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Registriert: Sa 3. Feb 2018, 19:08

#10

Beitrag: # 47513Beitrag Ravenna »

Der Hüne macht von Weitem einen recht friedlichen Eindruck - zumindest das, was sie in der zunehmenden Dämmerung von ihm erkennen kann - daher konzentriert sie sich wieder auf das Holz Sammeln. Der Stapel an kleineren Ästen und Zweigen in ihrem Arm ist inzwischen beachtlich angewachsen. Zeit, ihn in der Mitte der Wagenburg abzulegen und sich auf die Suche nach dickeren Ästen und jungen Bäumen zu machen - damit das Feuer später etwas zu Fressen hat. Gedacht, getan. Mit ihrem Bündel macht sie sich auf den Rückweg zu den Karren und will das Holz gerade an seinem Bestimmungsort ablegen - als ein flinkes, kleines Mädchen hastig an ihr vorbei huscht und wenige Sekunden später zwischen dem Wagen von Baro, dem Bären-Dompteur, und seinem kleinen Zelt verschwindet. Ganz eindeutig gehört das Kind nicht zu der Truppe - was Ravenna aufmerken lässt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass viele Städter es nicht schätzen, wenn ihr Nachwuchs bei den Zirkusleuten verweilt. Ärger scheint vorprogrammiert zu sein. Zumal bereits eine weitere Horde Kinder auf den Platz stürmt und sich suchend umschaut. Ein rotschopfiger Knabe mit listigem Blick scheint der Anführer zu sein, denn er bringt die Meute mit einer Handbewegung knapp vor ihr zum Stehen.

Sucht ihr etwas, Junge? Ravennas Augen wandern über die kleine Kinderschar - wobei ihr das gehetzte Mädchen wieder in den Sinn kommt. Ihr solltet nach Hause gehen. Hier gibt es erst morgen etwas zu sehen. Es wird ja auch schon dunkel. Sicher suchen Euch die Eltern schon, hm? Mit einem schnellen Blick auf den gerade zurückkehrenden Zyrdon wedelt sie mit einem Arm in Richtung der Stadt - auf dass die kleine Horde den Rückweg antrete.

Zyrdons Schritte sind weinselig beschwingt und in einer Hand winkt er mit einem schmuddeligen Pergament. "Kirlor Dhul! So heißt der Fürst der Stadt!", ruft er schon von Weitem. Ein zufriedenes Grinsen liegt auf seinen Lippen. "Der Wirt sagt, man kann mit dem Mann reden! Sieht so aus, als könnten wir bleiben!" Allgemeines Beifallsgemurmel ist die Antwort - worauf der König der Zirkusleute seine dralle Narita in die Arme schließt und ihr einen fetten Kuss auf die Lippen drückt. "Macht Feuer, Leute!" Auffordernd klatscht er in die Hände. "Zack zack! Das will gefeiert werden!"
Wynter Marcar
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 22
Registriert: Sa 3. Feb 2018, 20:12

#11

Beitrag: # 47516Beitrag Wynter Marcar »

Zufrieden lachte Samu auf und grinste dann. Also ich bin Samu! Dabei nickte er ernsthaft und schielte kurz zum gerade eben zurück gekehrten Zyrdon hin. Und ich sollte diese beiden hier nun wirklich auf die Weide bringen! Plappert er weiter, fasste beide Pferde am Zügel und winkte dem Hühnen nochmal kurz zu. Wäre schön, wenn du zu einer unserer Vorstellungen kommst! Ruft er noch und verschwindet dann aber wirklich mit den beiden.

Wynter indes schaute dem Jungen kurz einen Moment nach und schüttelte grinsend ihren Kopf. Das hat er eindeutig von seinen Eltern! Risa und ihr Mann Kaleb traten in der Manege mit ihren Witzen und kurzen Theaterstücken auf und brachten die Leute mit ihrer Leichtigkeit zum Lachen. Samu hatte dieses Talent geerbt. Selten war er ernst, es sei denn Zyrdon warf ihm einen bösen Blick zu, dann riss er sich zusammen und tat schließlich sogar ohne viel Schabernack fleißig seine Arbeit.

Seid mir gegrüßt, Vayne deAdor. Mein Name ist Wynter aus dem Hause Marcar. Sie deutet nun eine spielerische Verbeugung an, die sie sich bei den Zirkusleuten abgeschaut hatte und grinste. Dabei musterte sie den Hühnen ebenso aufmerksam und beschloss, dass er von friedlicherem und heitererem Gemüt zu sein schien, als er zunächst schien. Und was führt Euch hierher? Ihr könntet wirklich morgen zu der Aufführung kommen. Wir sind wirklich gut! Dabei grinst sie und macht bei dem -wir- eine Armbewegung inder sie diese ganzen Menschen und Tiere umfasst. Zumal jeder Gast gern gesehen war, damit die Geldbörse zum Klingeln gebracht wurde! Aber wenn Ihr Lust habt, könntet Ihr uns wahrhaftig ein wenig helfen. Bevor es das angepriesene Essen und ein kleines Fest zur Feier des Tages gibt... Dabei deutete sie kurz auf den nicht zu überhörenden Zyrdon. ... ist hier noch einiges zu tun. Und helfende Hände sind bei uns immer gern gesehen! Dann mustert sie ihn nochmals. Wenn Ihr allerdings nur Maulaffen feilhalten wollt... Dann kommt morgen erst wieder.
~ Guinya àl Àd ~ Guinya Gadael ~
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Vayne deAdor
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 17
Registriert: Mo 5. Feb 2018, 09:55

#12

Beitrag: # 47557Beitrag Vayne deAdor »

maulaffen feil

ein amüsiertes lachen kommt über seine lippen und sein grünes auge
funkelte vergnügt ..

ihr gefallt mit Lady Marca ..immer gerade heraus

nachdenklich legt sich nun seine linke an sein kinn und fährt sich durch den bart
nun er scheute sicher keine harte arbeit ..
wenn es dann noch einen eintopf und einen guten krug bier gab .....

ein breites lächeln trat nun hinter seinem bart hervor ...

ihr habt mich bei den worten essen schon gehabt lady Marcar..

er seufzt gespielt tragisch

das essen in meiner gaststätte ..
nun sagen wir ..es lässt zu wünschen übrig


er zuckt dann mit den schultern ..und lässt seinen blick kurz über platz wandern

als soldat ist man aber schlimmeres gewohnt ...
aber ich freue mich immer über gute gesellschaft beim essen


bei diesen worten löst er den rücken gurt ..lässt das breitschwert vom rücken gleiten
und stellt es gegen einer der wagen ....

dann ...fangen wir mal an

sein blick wandert fragend zu Wynter ...
und morgen würde er dann werkzeug und material kaufen ...
den seine hütte am waldrand…würde sich nicht von alleine bauen
 
Eines tapferen Kriegers Leben hat ohne Ehre keinen Sinn
Ravenna
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#13

Beitrag: # 47561Beitrag Ravenna »

Obwohl der rothaarige Junge versucht, die anderen Kinder zum Bleiben zu bewegen, treten diese schließlich den Rückzug aus dem Lager an - und ziehen ihn mehr oder weniger freiwillig mit sich. Zufrieden nickt sie sich selbst zu und wirft dann einen erneuten Blick zu Wynter und dem großen Mann hinüber. Der kleine Samu hat sich inzwischen getrollt, nachdem ihm Zyrdon einen mahnenden Blick zugeworfen hat. Es sieht aus, als würden die Beiden sich harmlos unterhalten - was auf keinen Fall falsch sein kann. Denn, wer weiß, vielleicht steht dort einer der zukünftigen Zuschauer des Zirkusses - der ordentlich Gold in die Kasse bringt.

Mittlerweile ist es schon recht dunkel geworden und einige Frauen sind damit beschäftigt, große geschmiedete Feuerkörbe auf dem Platz zu verteilen - damit die Wagen nicht völlig im Dunkeln stehen, wenn später in der Mitte das große Lagerfeuer brennt. Das wenige Feuerholz, das sie bereits beschafft hat, wird ihr förmlich aus dem Arm gerissen. Also hurtig wieder zurück ans Flussufer, um ihre Aufgabe zu vervollkommnen. Auf dem Weg dorthin holt sie aus dem Wagen mit den Gebrauchsutensilien eine stattliche Axt hervor. Die wird ihr gute Dienste beim Fällen junger Bäume und zerhacken von dicken Ästen leisten. Seit dieser Nacht vor langer Zeit, als ihr schlimmster Albtraum wahr wurde, kann sie sich über mangelnde Körperkraft nicht beklagen. Was natürlich auch auf die vielen Übungseinheiten mit dem Schwert zurückzuführen sein könnte.

Wenig später zeugen dumpfe Hack-Geräusche davon, dass sie dabei ist, den Feuerkörben und dem großen Lagerfeuer Nahrung zu besorgen. Ab und an erklingt ein undamenhaftes Fluchen, denn, auch wenn es vielleicht leicht aussieht, Holz machen hat so seine Tücken.
Wynter Marcar
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#14

Beitrag: # 47579Beitrag Wynter Marcar »

Sie schenkte dem Herrn ein geradezu bezauberndes Lächeln. Etwas, das man Wynter in früheren Jahren sicherlich niemals zugetraut oder gar bei ihr gesehen hätte. Doch die Jahre beim Zirkus hatten ihr Freiheiten geschenkt, die sie zuvor nie gekannt hatte. Und sie hatten sie gelehrt, dass ein Lächeln häufig mehr brachte, als böse Worte oder gar das Schwert. Dann nickte sie zufrieden und winkte Vayne, ihr zu folgen. Kommt mit, dort drüben ist meine Schwester und kann sicher unsere Hilfe gebrauchen. Feuerholz macht sich schließlich nicht allein. Und diese Feuer müssen die ganze Nacht über etwas zu Fressen haben.. Nachdem die Pferde versorgt waren, hatte sie es sich angewöhnt, Ravenna beim Holzsuchen und Holzschlagen zu helfen. Und beide waren mit den Jahren ein eingespieltes Team darin geworden, den Tross mit ausreichend viel Holz zu versorgen, sodass die Feuer brannten und auch das Essen warm blieb.

Damit deutete sie kurz darauf auf zwei Äxte, die bereits lagen, um benutzt zu werden. Die Frauen hier verstehen ihr Handwerk und das Essen ist immer gut! Munterte sie Vayne auf und schließlich hatten sie zu dem kleinen Hain aufgeschlossen, an dem Ravenna sich bereits zu schaffen machte, größere Holzstücke zu zerlegen. Ein Grinsen schlicht sich auf ihre Lippen, als sie sie kurz beobachtete. Wer hätte denn auch gedacht, dass ihre Schwester einmal mit solcher Kraft ausgestattet sein würde... Und gar Holz schlagen würde? Immerhin waren sie beide in besseren Verhältnissen und von solchen Tätigkeiten verschont aufgewachsen.

Dann jedoch widmete sie sich ebenfalls dem nächststehenden jungen Baum und trieb die Axt tief in das Holz hinein. Auch Wynter konnte sich nicht über mangelnde Körperkraft beschweren, denn das Erbe ihrer leiblichen Familie hatte dafür gesorgt, dass sie damit bestens ausgestattet war. Eigentlich war es ein kleines Wunder, dass die beiden Schwestern so einträchtig nebeneinander arbeiteten... Wenn man denn ihr Geheimnis kannte.
Zuletzt geändert von Wynter Marcar am Fr 9. Feb 2018, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Vayne deAdor
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#15

Beitrag: # 47588Beitrag Vayne deAdor »

so folgte er Wynter...seine schritte gelassen ...und entspannt ..er fühlte sich wohl
hier und da schweifte sein blick über dann platz ...
dort war man dabei große kessel aus den wagen zu holen ..
tische aufzustellen .. gemüse sowie fleich zu schneiden ...hier und da versorgte man mittlerweile auch die tiere

kurz lächelte er als das wort essen von wynter an sein ohr drang ...
doch was ihn noch mehr ….freute war das ganz hinten schon drei jungs vom zirkus ...mit fässer bier von Halm
über das plaster gerollt kamen

dann viel sein blick ..auf ..nun ja eine Kinder axt ?..er ergriff die mit seiner pranke …
die wohl ganze Melonen zerqueutschen konnten ..
ohne das er mit der Wimper zucken würde
er wog und drehte sie in der hand ...ein alter soldat vergisst nicht wo er herkommt
so wurde alles auf waffen tauglichkeit getestet ....

dann legte sich ein breites lächeln auf sein gesicht ..sein blick wanderte von Wynter zu ihrer
nicht weniger hübschen schwerster .....er nickt ihr freundlich zu

Vayne deAdor kommt es in dröhnenden bass über seine lippen

ich hoffe ich bekomme keinen ärger von den kindern ....wenn die hier kaputt geht
fragend hebt er die eine braue über seinem noch vorhandenen auge ...

vielleicht war es etwas überspitz beschrieben ...aber wenn er in seiner heimat einen der riesen eisbäume fällte ...
deren rinde wie eis glitzerten ..da benutzte er ein ganz anderes kaliber

aber nun er zuckte die schultern ..spuckte in die hände ...und fing an einen der größeren bäume
zuschlagen ...
um so schneller sie holz hatten ..um so schneller würde es essen geben
 
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Ravenna
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#16

Beitrag: # 47668Beitrag Ravenna »

Inzwischen weht der köstliche Duft von Geschmortem über den Platz - Dampf steigt aus großen Töpfen auf, die über den Feuern gedreht werden. Samu und eine kleine Horde anderer Zirkuskinder sind fertig mit der Versorgung der Tiere und machen sich daran, allerlei Musikinstrumente aus einem der Wagen zutage zu fördern und sie am Rand des Platzes zu deponieren. Später wird es Musik und Tanz geben - denn, wenn Zirkusleute eins gut können, dann ist es ausgelassen feiern.

Als Wynter und der Hüne sich nähern, hält sie im Bäume fällen inne und sieht ihnen entgegen. Ihre Schwester sieht zufrieden aus - was sie zu einem breiten Lächeln veranlasst. Es wundert sie immer wieder, wie sehr sie beide sich verändert haben, seit sie durch die Lande reisen und all die Last der Familienbindung und des Glaubens hinter sich gelassen haben. Ravenna Marcar. Stellt sie sich dem breitschultrigen Mann vor und nickt dazu. Keine nichtssagenden Floskeln mehr - nur knappe Worte, die die Dinge auf den Punkt bringen. Ihr Blick fällt auf die Axt in seiner Hand - die tatsächlich zerbrechlich und klein darin wirkt. Wenn Ihr sie kaputt macht, müsst Ihr den Preis dafür abarbeiten. Tut sie mit einer Stimme kund, die ernst wirken soll - doch der Schalk in ihren Augen straft ihre Worte Lügen. Wir benötigen dringend jemanden, der dem Bären das Tanzen beibringt. Das wäre dann Eure Aufgabe.

Mit einem vergnügten Lachen und einem Zwinkern gen Wynter wendet sie sich wieder dem Bäumchen zu, das sie gerade geknickt und abgeschlagen hat - um es in kleinere Teile zu zerlegen.
Wynter Marcar
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#17

Beitrag: # 47704Beitrag Wynter Marcar »

Wer brauchte schon die Last von familiärer Strenge und Konventionen des Glaubens? Auch wenn sie was Letzteres weiter gegangen war, als manch anderer, so genoss sie dieses neue Leben umso mehr. Auch wenn es Jahre gedauert hatte, die auch für die Zirkusleute nicht einfach gewesen waren, sie beide davon zu überzeugen, dass diese strikten Regeln nicht nötig waren. Ihren Glauben aufgegeben hatte sie deshalb niemals. Sie hatte nur die Richtlinien für sich selbst etwas weiter abgesteckt. Und festgestellt, dass das wirklich gut tat und sie darunter regelrecht aufblühte - ebenso, wie auch Ravenna. Irgendwo in ihrem Bündel gut eingepackt und doch abgegriffen lag noch ein in edles schwarzes Leder eingebundenes Buch. Einer der wenigen Hinweise auf ein früheres Leben.

Die Axt fand ihren Weg in das Holz hinein immer und immer wieder und sie genoss die körperliche Arbeit und den Anblick, als der junge Baum schließlich nachgibt und zur Erde stürzt. Nur, damit sie sich seinen Ästen widmet kann und die Pflanze Stück für Stück zerlegt. Dabei grinst sie gen Ravenna und Vayne. So sind wir aufjedenfall schneller fertig und es wird bald etwas zu Essen geben - Und die ganze Nacht warme, lichtspendende Feuer! Ein anerkennendes Nicken folgte gen Vayne. Aber der Bär würde sich sicherlich auch über eine Übungsstunde mit Euch freuen.

Bald roch es nicht mehr nur nach Geschmortem, sondern die Frauen hatten Eintöpfe angesetzt und der Duft wehte zu ihnen herüber. Auch das Fass sollte angestochen werden - Von Zyrdon persönlich! Doch der in seinem bereits angetrunkenen Zustand stellte sich äußert ungeschickt an. So schaute er sich suchend auf dem kleinen Platz um und erblickte schließlich den Hühnen. He! Ihr da! Ihr könnt mir mal eben helfen! Ein ordentlichter Humpen Bier wird dann Euer sein! Schallte seine kräftige Stimme über den Platz und übertönte sogar die Instrumente, die an anderer Stelle so eben gestimmt wurden, um dann für Tanz und gute Laune aufzuspielen.
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Vayne deAdor
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#18

Beitrag: # 47788Beitrag Vayne deAdor »

er hatte einen der größeren bäume zufall gebracht ...hatte das geäst entfernt
immer mal wieder blickt er zu den beiden schwestern hinüber ...sie stellten sich sehr
geschickt an bei der arbeit ...
er mochte frauen die sich nicht vor körperlicher arbeit drückten ...

als er die idee mit dem bären hörte lachte er dröhnend ...drehte sich wieder zu den beiden herum
hörte dabei mit dem hacken auf ...

da stellt sich nur die frage wer dann mehr spaß hat ..er grinste breit
ich oder der bär ?

sein grünes auge funkelte amüsiert bei den worten ..dann holte er aber auch schon wieder mit der axt aus ..
und hölzspäne flog nur so durch die gegend

immer wieder hielt er kurz inne ..wischt sich den schweiß aus dem gesicht ...der duft vom essen
war so verlockend ...kurz schweift sein blick zum platz ..da winkte ihm auch schon
jemand ...
er sollte das fass anstechen ? ..na das lies er sich nicht zweimal sagen ....so drehte er sich kurz
zu den damen herum

würdet ihr mich kurz entschuldigen ?..ich denke da braucht wer meine hilfe ..

damit fing er auch schon an holzscheite auf seine breiten arme zuladen ...die erste ladung konnte er so auch gleicht mitnehmen
 
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Jeremias Rabenherz
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#19

Beitrag: # 47853Beitrag Jeremias Rabenherz »

Ein Zirkus in der Stadt und das zu dieser Zeit des Umbruchs. Nicht unweit des Zirkusses war ein Greis in Bedrängnis geraten. Zurück gekehrt von der langen Reise der Genesung, traf er im Wald auf ein Wesen, dass nicht ganz so edle Absichten hatte. Er war noch nicht zu alter Stärke gelangt. Also tat er von dem er wusste, es wird ihn vielleicht für immer verdammen.

Jetzt saß ein weißer Rabe auf einem Baum und beobachtete den Zirkus. Es waren schon einige Tage vergangen. Nicht das ihn jemand vermissen würde, denn dafür war zu viel Zeit vergangen und doch hatte er wohl einen gewissen Namen erlangt. Half nur alles nichts, solange er in der Gestalt des Vogels feststeckte. Die rötlichen Augen des ungewöhnlichen Raben verfolgen die Arbeiten auf den Platz. "Krah!" Ehe das Tier sich abstößt und näher kam. Wo viele Menschen waren, gab es auch viel zu fressen. Eine einfache Logik, die selbst der tierhafte Verstand begriff. Am rechten Beinchen ein Ring, wie markiert. Nur wenige werden noch wissen, was es damit auf sich hat. Das splittern von Holz lockte den Vogel an, denn manchmal waren in dem tiefen des Holzes Maden und Würmer versteckt. Auch der Geruch von Essen war ein Indiz für Futter und die tierischen Sinne und Instinkte funktionierten einwandfrei.

Der Kopf drehte sich leicht um das Sichtfeld zu erweitern. Der Vogel musste immer den Kopf drehen um genug zu sehen. In den tiefen seines Verstandes kennt er die Mädchen, irgendwie, irgendwoher.. von irgendwann. Er kann es noch nicht begreifen. Noch nicht verstehen. Der Rabe verlässt den Ast und kreist eine Runde über den Platz ehe er landet. In der Nähe der Kräuter für das Mahl. Meistens waren auch Körner darunter. Auf die hat er es abgesehen. Die kleine Schale mit den Körnern wie Sesam und Sonnenblume waren wie ein Festschmaus und genau das ließ sich der weiße Vogel schmecken. Immer mal wieder umsehen ob ihn jemand dabei ertappte. Dann piekte er sich das nächste Korn und schaute sich wieder wie ein Dieb um. Ein wenig die Postion verändert und gleich zwei Körner gestohlen. Gott, war der Rabe gescheit im Körner stehlen.
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Ravenna
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#20

Beitrag: # 47857Beitrag Ravenna »

Mittlerweile ist ein ansehnlicher Berg Holz zusammengekommen - das Ergebnis einer Zusammenarbeit, die ruhig und reibungslos vonstatten ging. Mit einem letzten, präzisen Schlag zerlegt sie einen größeren Ast und richtet sich dann auf. Kein Funken Schweiß ist auf ihrer Stirn zu sehen, ganz so, als habe ihr die Mühe nicht das geringste ausgemacht. Dabei verfolgt sie belustigt Vaynes schnellen Abgang, als von Fass anstechen und Essen die Rede ist. Denkt an den Bären! Ruft sie ihm noch nach, bevor sie zu Wynter hinüber sieht - die ebenfalls eine Menge Holz geschlagen hat. Folgen wir dem Herrn. Schlägt sie gerade vor - als ein Flattern über ihren Köpfen sie ablenkt. Nichts ungewöhnliches, denn es kommt oft vor, dass Vögel, Katzen, Hunde von dem reichhaltigen Angebot an Nahrung angezogen werden. Doch dieser Vogel, er ist anders. Ein weißer Rabe - ganz deutlich in der Dunkelheit zu erkennen. Auch das wäre nicht ungewöhnlich, wenn auch selten. Was sie jedoch stutzig macht, ist ein kurzes Aufblitzen an einer der Krallen, das nur für einen Augenblick im Schein der Feuer zu erkennen ist. Metall? Hast du das gesehen? Sie deutet dem Vogel hinterher - und sieht wieder zu Wynter hinüber.

Schnell bückt sie sich und rafft ein paar Holzstücke zusammen, um nicht mit leeren Händen dazustehen, wenn sie zurück in den Wagenkreis kommt. Dann sieht sie sich suchend um - versucht auszumachen, wo der Rabe gelandet ist. Doch zwischen all den vielen optischen Ablenkungen ist das gar nicht so leicht. "UUUnd eins, uuuund zwei, uuuund DREI!", schallt es herüber, begleitet von dumpfen Schlägen. Anscheinend ist Vayne dabei, das erste Bierfass zu öffnen. Der Duft von herzhaften Speisen liegt in der Luft und verdichtet sich, als sie schließlich näher an das Lager heran kommt. Wie immer sind Risa und Narita dabei, in großen Töpfen schmackhafte Eintöpfe zu kochen. Schalenreste und gerupfte Kräuter liegen daneben - die später den Tieren verfüttert werden sollen. Und da sieht sie ihn wieder - der Rabe hockt zwischen den Kräutern und nimmt ganz offensichtlich sein Nachtmahl ein.

Ohne groß zu zögern, lässt sie das Holz neben dem Feuer zu Boden und macht sich daran, näher an den Vogel heranzukommen - um nachzusehen, ob sich ihre Wahrnehmung bewahrheitet oder der vermeintliche Ring nur ein Trugschluss war. Noch ein paar Schritte, bis sie nahe genug wäre, um... Risa, nein! Doch es ist schon zu spät. Mit einem lauten "Ksch ksch ksch!" und heftigem Armwedeln versucht Samus Mutter, den Raben aus dem Kräuter-Paradies zu verscheuchen. "Was denn?", gibt sie unwillig zurück. "Die Viecher nehmen uns unser Essen weg!"
Wynter Marcar
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#21

Beitrag: # 47858Beitrag Wynter Marcar »

Puh! Das wird wohl noch bis morgen Mittag reichen! Zufrieden betrachtet sie den Haufen Holz, den die drei zusammen vorbereitet haben und lächelt gen Ravenna. Vayne schaut sie kurz darauf hinterher, wie er offensichtlich von Bier und gutem Essen angezogen, sich nicht lange bitten lässt, das erste Fass Bier anzustechen. Ein Grinsen huscht über ihre Miene. Fleißig war er ja! Und so wie es aussieht ist die Axt nicht einmal zu Bruch gegangen. Schalk blitzt in ihren braunen Augen auf und gerade hat sie ihre Axt an einen Stumpf gelehnt und sich daran gemacht, ihren Arm zu beladen, da folgen ihre Augen Ravennas Fingerzeig und dem Vogel.

Ein weißer Rabe? Allein dieser Anblick machte sie bereits stutzig, denn wie oft sieht man einen weißen Raben umherfliegen, der auch noch in freier Wildbahn überlebt? Verdutzt schaut sie kurz zu ihrer Schwester, deren Miene wirkt, als sei sie einem Gespenst begegnet. Doch das Blitzen am Fuß des Tieres hat sie nur ganz schwach gesehen, es könnte auch eine Täuschung gewesen sein. Aber Ravenna schien es ebenso zu ergehen. Doch ich glaube da war wirklich was... Meinst du etwa...? Fragend schaut sie zu Ravenna. Doch die ist bereits auf dem Weg zum Wagenkreis, dem Vogel hinterher.

Geschwind belädt sie ihre Arme fertig und folgt ihrer Schwester. Schlängelt sich zwischen den gut gelaunten Zirkusleuten hindurch, manche noch fleißig, andere bereits in Feierstimmung. Der Stapel Holz landet polternd neben einem der Feuer, ehe sie bereits den Disput zwischen Risa und Ravenna hört. Hört auf mit der Streiterei! Flucht sie leise gen Risa. Die sichtlich verdutzt drein schaut. Immerhin ist sie solch einen doch plözlich deutlich gebieterischen Ton von Wynter keinesfalls gewöhnt. Und auch der freundliche Glanz ist verschwunden, während sie die andere Frau mit einem wölfischen Glimmen in den braunen Augen anfunkelt und die ganze bedrückende Stimmung, die auf ihr lastet, seitdem sie Lichthafen erreicht haben, scheint aus ihr herauszubrechen. Dann schaut sie suchend zu dem Tisch. Hat der Rabe, den sie sich näher anschauen wollen, sich vertreiben lassen?

Um Vayne hatte sich indes eine ganze Menge Zirkusleute versammelt. Alle waren sie mit Humpen bewaffnet, die gefüllt werden wollten. Auch Samu zwängte sich bis zu dem Hühnen hindurch. Hielt einen Humpen für sich selbst, in der Hoffnung, seine Mutter würde es nicht bemerken, und einen für Vayne in den Händen.
Zuletzt geändert von Wynter Marcar am Sa 17. Feb 2018, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Jeremias Rabenherz
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#22

Beitrag: # 47862Beitrag Jeremias Rabenherz »

Das war das Paradies bis ein aufgeregtes kschkschksch ihn störte. "Krah..kragkragkrah!" Mault der Rabe entsprechend unwillig, seine Futterstelle aufzugeben. Sobald das Mädchen sich abwandte, sah man ihn wieder auf die Körnerschale zuhüpfen und sich noch eines stehlen. Bis das Mädchen erneut schimpfte und versuchte ihn energischer zu vertreiben. Mit einem vorwurfsvollen Blick flattert der Vogel vertrieben auf einen Pfeiler an dem viele bunte Wimpel hängen. Vermutlich die Vorbereitung für den Zirkus selbst. Nicht unweit von dem Tisch mit den vielen leckeren Körnern. Er würde einfach warten bis diese Person fort war und dann penetrant wie eine Taube erneut Anspruch auf die Futterquelle machen. Da war er am Fuss. Der helle Reif, kunstvoll verziert um einfach ein Ring zu sein. Es waren Schriftzeichen, von denen keiner heute mehr weiß was sie genau besagten. Mancher würde es Fluch nennen, mancher Familiengeheimnis und mancher einfach Hexerei. Aber die Familie war von Flüchen durchzogen und von schwarzen Kapiteln der Intrige. In seinen dunklen Knopfaugen spiegeln sich die Bilder der Personen. Schwach regte sich was im Kopf des Vogels, sowas wie Erkennen, sowas wie dumpfes schreien und doch weiß der Vogel nichts mit diesem Gefühl des Kennens anzufangen. Zu simpel die Gedanken, so einfach die Sinne und Instinkte. Es war kein Platz im Vogelkopf für mehr. Fast ein wenig trotzig plustert sich der Rabe auf und wartet, die schimpfende im Blick, aber aufgeben, nein, niemals.
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Vayne deAdor
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#23

Beitrag: # 47924Beitrag Vayne deAdor »

so hatte er nun ..mit den armen voller holz den weg zum fass angetreten ...
kurz bevor er das fass und die wartende meute erreichte ...lies er das holz an einem der koch feuer fallen ...

klatschte die hände zusammen um den schmutz und die spänne loszuwerden ...
dann quetschte er sich durch die wartende menge ..hielt aber dann kurz inne ..
ein weißer rabe kreuzte seinen weg ..
er schüttelt verwirrt den kopf ..dann war der rabe aber auch schon ..aus seinem blick verschwunden

mit einem breiten lächeln auf den lippen trat er nun zu Zyrdon...lies sich von ihm
den zapfhahn und einen hammer reichen ...
wieder wog er den hammer in den händen ...dann nickte er vielsagend und lies seinen
blick über die menge wandern

für einen moment hatte er die beiden schwestern im blickfeld ..diese waren nun auch zum platz zurück ..und siehe da auch sie hatten den raben bemerkt ..
nun das anliegen würde er gleich klären ..erstmal die meute befriedigen ....

ich habe gehört das hier durstige kehlen sein sollen ?... dröhnend hallte seine tiefe stimme über den platz ...

ein mehrstimmiges und gewaltiges jaaaaaa ..jawohl und hört.. hört war die anwort der menge ...

durstige leute soll man nicht warten lassen ....kommt es grinsend über seine lippen

gesagt getan ..so trat er an eines der fässer …setzte den zapfhahn an ....ein zwei mächtige schläge ..
und der gerstensaft sprudelt in leere humpen ....

wieder suchte sein blick die beiden schwestern ..die nun hoch zum raben blickten ..dieser hatte es sich auf einem der pfeiler gemütlich gemacht ...
neugierig packte ihn ..er ergriff 3 humpen und schlenderte dann zu den beiden schwestern ...
das bier hatten sie sich verdient
 
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Licia
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#24

Beitrag: # 47927Beitrag Licia »

So viel Zeit war vergangen, seit dem ihre Schwestern fort waren.
Lange noch hatte sie in dem Anwesen der Familie verbracht. Doch ein großes Anwesen, das allein bewohnt wurde, wurde ihr irgendwann zur Qual.
Sie fühlte nur noch die Kühle und Einsamkeit und so hatte sie all die kleinen Erinnerungen die sich einpacken ließen genommen und war in eine kleine Hütte nah des Stadtrandes gezogen.
Der Dunkle Weg war weiter der ihre, nie hatte sie daran gezweifelt oder den Pfad des Einen verlassen, auch wenn es nicht einfach war, diesen Weg so ganz allein zu bestreiten.
Was vermisste sie ihre Familie, was vermisste sie ihre Schwestern, besonders ihre Große, so hatte jene doch immer ein Auge auf sie gehabt. Klar, war das manchmal nervig, doch jetzt..
wünschte sie sich sehnlichst endlich wieder jemanden da zu haben, der sie ein wenig leitete.

Die Feste der al Ad.. lange hat jene leer gestanden und nun, nun war wieder Leben ihn ihnen eingekehrt. Das Volk hatte Ehrfürchtig davon berichtet, das die Treuen Diener des Einen zurückgekehrt waren.

Aufhorchend, war sie an jenen Abend in die Wüste gekehrt um enttäuschend festzustellen, das es ihr ein Fremder Teil der Familie war, der zurück gekehrt war.
Keine Schwester.. keine Gesichter die sie kannte..
Sie hatte lange im Schatten der Nacht gestanden und überlegt ob sie hin gehen sollte.
Wie oft hatte sie in jener Nacht ehrfürchtig über das Wappen der Familie, welches an ihrer Brust prangte, gestrichen.
So oft hatte sie gehofft.. doch hier und jetzt hatte sie der Mut verlassen zu Ihnen hin zu gehen und sich Ihnen vorzuzeigen.

Statt dessen war sie wieder in ihre kleine Hütte gekehrt.. das Wappen der stolzen Familie hatte sie verhüllt, niemals würde sie es fort geben, aber es sollten wohl neue Zeiten beginnen, ohne im Schutz der Familie al Ad.


Tage kamen, Nächte gingen.. Ihr Blick aus dunklen Augen, verfolgte des öfteren den ihr unbekannten Zweig der Familie, denn auch wenn sie es wollte, so ganz davon lösen würde sie sich wohl nie können.

Nun.. aber hier und jetzt war es eine andere Neugierde die sie in die Stadt trieb. Denn auch bei ihr war der Ruf angekommen.. ein Zirkus campiere in der Stadt.
Und so schlich sie verhüllt in einen Dunklen Umhang, die Kaputze tief ins Gesicht gezogen in die Nähe jenes Ortes, wo sie die Zirkusleute zu finden hoffte.
Zuletzt geändert von Licia am Mi 21. Feb 2018, 09:32, insgesamt 1-mal geändert.
Ravenna
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#25

Beitrag: # 47949Beitrag Ravenna »

Sie verfolgt, wie der weiße Rabe sich protestierend erhebt und ein Stück weiter flattert - nur um sich dann auf einem der Pfosten niederzulassen, die die Seile mit den bunten Fähnchen halten - und nimmt erstaunt Wynters barschen Ton wahr. Verdutzt wirft sie ihrer Schwester einen fragenden Blick zu. Es ist lange her, dass sie sich so befehlsgewohnt geäußert hat. Wohl eine kurze Erinnerung an vergangene Tage. Risa reagiert dementsprechend eingeschnappt. "Pfff!" Mit einer energischen Armbewegung schiebt sie die beiden Schwestern beiseite - nicht ohne dem Vogel auf dem Pfosten noch einen bösen Blick zu zuwerfen. Dann widmet sie sich wieder ihrem Eintopf, der wohl bald fertig sein wird.

Mit sachtem Griff fasst sie Wynters Hand und will sie etwas abseits ziehen. Leise raunt sie ihrer Schwester zu: Was ist los? Glaubst du auch, der Rabe ist...na, du weißt schon? Ich habe an seiner Kralle etwas blitzen sehen. Ein Ring vielleicht? Einer DIESER Ringe? Du weißt schon. Ja, sie wiederholt sich in ihrer Wortwahl, doch es fällt ihr schwer, Dinge beim Namen zu nennen, die sie so lange vermieden hat - und eigentlich aus ihrem Gedächtnis verbannen wollte. Was hier in Lichthafen nicht gerade leicht ist.

Während sie spricht, lässt sie den Blick wachsam über die wenigen Bürger streifen, die noch am Rande des Lagerplatzes ausharren - neugierig auf diese, ihnen unbekannte Welt des Zirkusvolks. Dabei hat sie plötzlich ein Gefühl, als würde andernorts etwas Großes geschehen - etwas, das sie nicht versteht, das sie aber unfreiwillig in seinen Bann zieht. Für einen Moment scheint es, als würde sie in sich hinein horchen - bevor sie die wirre Ahnung mit einem Kopfschütteln aus ihren Gedanken vertreibt und Vayne entgegen lächelt, der gerade mit drei Humpen voller Bier auf dem Weg zu ihnen ist.
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