Willkommen im D4O-Forum
Wichtiger Hinweis für Benutzer die sich hier im Forum registrieren möchten :

Es gelten für den Benutzernamen die gleichen Regeln wie auch auf den Servern von D4O !! 

 In Zukunft werden Forenaccounts deren Namen nicht den Regeln entsprechen, kommentarlos gelöscht.

<<< Ihr findet die Forenregeln hier : Forenregeln / Leitfaden >>>

Hinweis: Aufgrund einer massiven Spam Account Schwemme, werden neue Accounts von einem Administrator freigeschaltet.
Dieses geschieht in der Regel Mo-Fr ab 17 Uhr, am Wochenende ab 9 Uhr. Bitte geduldet euch dann solange.
 

Sprach der Rabe ... Nimmermehr!

Dieser Bereich dient für Rollenspiele die sich nicht direkt auf einen Server beziehen oder auch von D4O losgelöst sind.
Forumsregeln
Bezgl. Urheberrecht

Bitte beachtet, das fremde Texte nicht so einfach benutzt werden dürfen. Es hilft auch nichts, wenn man die Namen ändert oder einzelne Wörter austauscht. Benutzt ihr für eure RP fremde Texte, muss eine Quellenangabe bzw. die Erlaubnis des Erstellers vorliegen.
Bei Verstoß dagegen erfolgen folgende Strafen :

1. Verstoß

Verwarnung des Users, sowie Löschung der auf das Urheberrecht bezogenen Texte

2. Verstoß

Forumsperre für ALLE Accounts des Users für 48 Stunden, sowie Löschung der auf das Urheberrecht bezogenen Texte

3. Verstoß

Dauerhafte Sperrung sämtlicher Forenaccounts des Users, sowie Löschung der auf das Urheberrecht bezogenen Texte

Dieses betrifft nur eure Accounts hier im Forum und nicht eure Spielaccounts für Die 4te Offenbarung.
Faergas Rabenherz
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 21
Registriert: So 24. Okt 2010, 19:12

#101

Beitrag: # 49504Beitrag Faergas Rabenherz »

hmmm.. kurz nur schien er nachzudenken ..ja, du hast wie so meist recht.
Zum Abschluss seiner Worte, lächelte er kurz bevor sein Blick den ihren folgt, hinüber
zu den vielen Raben.

Wer weiß, Liebste.. wer weiß wie viele Raben sich hier noch tümmeln.
Aber das weckt Lust auf ein Abenteuer!


Neckend, knuffte er sie kurz in die Seite, ehe sich seine andere Hand fester um ihre schloss, um sie kurz darauf wieder frei zu geben.

Ich gehe Sebastian bescheid geben, er soll die Koffer schon mal in die Schänke bringen.

Vielleicht konnte man ja doch ein kleines Abenteuer anstreben.. so direkt vom Hafen aus?
Ein Zwinkern und dann schon drehte er sich herum.. denn tatsächlich, war das Land inzwischen so nah,
das sie sicher schon in kürze anlegen würden und so wie er Efgenya kannte, würde sie es sich nicht nehmen lassen,
alles genau zu beobachten. Nicht umsonst war sie der klügere Kopf von ihnen beiden.
Benutzeravatar
Lunata
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 16
Registriert: Mi 16. Apr 2014, 14:59

#102

Beitrag: # 49514Beitrag Lunata »

* Sie hob den Kopf leicht an und sah zu dem treuesten ihrer Dienerschaft hinauf. Lunata lächelte etwas, doch der Ausdruck ihrer Augen blieb ernst und prüfend. Fast hilflos und zerbrechlich mochte die Gestalt der Alten gegenüber Diener Wenzel wirken, der ihr in der Eingangshalle gegenüberstand und aufmerksam lauschte. Er war über einen Kopf größer, von kräftiger Gestalt mit breiten Schultern und derben, großen Händen. Sein Habitus war soldatisch - ein Rest seiner früheren Laufbahn in der Stadtgarde von Enis *

"Schön, dass Ihr so schnell zur Stelle seid, mein lieber Wenzel. Ich brauche Eure Hilfe bei einem wichtigen und etwas drängenden Auftrag. Eigentlich sind es sogar drei Aufträge .... "


* Sie legte eine Pause in den Erklärungen ein und ihr Kinn hob sich etwas. Die Reaktion des Dieners, die sie erwartete, kam wie immer augenblicklich. Wenzel nickte knapp, seine Lippen spitzten sich und seine Aufmerksamkeit gehörte ganz seiner Herrin.
Sie überreichte ihm eine Pergamentrolle. Fest geschnürt, kostbarer Eindruck, ungewöhnliche Siegelung*

"Als erstes bringt Ihr diese delikate Nachricht zum Hafenmeister in Lichthafen. Legt ihm nebenbei ein paar Münzen dorthin, wo er es sehen kann. Ich kann Euch jetzt nicht alles haarklein zu dem Pergament erklären, mein Freund, daher nur soviel: Es ist ein Schiff aus Dellero nach Lichthafen unterwegs, dass am Besten noch eine Weile draussen vor den Gestaden bleiben sollte oder zumindest in Sturmkante oder Silberstreif anlegen soll. Der Hafenmeister wird hoffentlich vermuten, dass möglicherweise auf dem Schiff stadtfeindliche Kundschafter sind, die von Assar's Leuten einige gestohlene Handelsgüter in Empfang nehmen wollen. "

*bedeutungsvoll weist eine Hand zu dem Pergament*

"Vielleicht kommt der Hafenmeister ja auf die Idee, das Schiff und die Passagiere draussen vor Anker inspizieren zu lassen, bevor es anlegen kann."

*Ein Schmunzeln in Lunatas Gesicht begleitete den Satz*

" Für den Fall, dass der Kahn aus Dellero tatsächlich noch nicht eingetroffen ist....möchte ich dass Ihr sofort im Anschluß in allen Tavernen in Lichthafen alle Doppelzimmer reserviert und für eine Woche im Voraus bezahlt. Falls dumme Fragen kommen oder man auf einen Namen besteht, laßt Euch was einfallen..........und zur Sicherheit, mein lieber Wenzel, legt ihr besser Banner und Farben ab und dafür diskret etwas Bewaffnung an. Wir verstehen uns, nicht wahr !? "

*Wenzel hatte verstanden und nickte wieder. Scheinbar war Familienbesuch aus Dellero unterwegs, und die Herrin Lunata war zur Zeit wenig geneigt diesen alsbald zu empfangen*

"Diese beiden Dinge sind eilig, daher nehmt Euch eines der Pferde aus den Ställen. Als drittes.......sucht meine Großnichte und meinen Enkel in Sturmkante auf. Vielleicht ließen sie sich ja zu einem sommerlichen Aufenthalt hier im Grünen, samt aller Urenkel bewegen."

*Ihre Ausführung endete und kurz sah sie fragend zu ihm. Doch er hatte seine Gestalt schon zum kurzen Salut gestreckt, die Handkante an der Stirnseite, bevor er sich abwandte um die Anordnungen sofort umzusetzen.
Sie liebte das an ihm. Wenige Worte. Höchste Verlässlichkeit. Ein alter Soldat, für seine Jahe überraschend knackig und vital*


Bild
 
Necessariis unitas, dubiis libertas, omnibus Caritas
Benutzeravatar
Rufus Rabenherz
Landstreicher / Landstreicherin
Beiträge: 4
Registriert: Do 28. Jun 2018, 17:16

#103

Beitrag: # 49516Beitrag Rufus Rabenherz »

Eine schwarze Kutsche mit Silberbeschlägen rollte durch die Straßen Delleros.
Ein Vierspänner, angetrieben von zwei Kerlen auf dem Kutschbock, die in jeder messbaren Kategorie - sei es Muskelkraft, Ausdauer oder mangelnder Intellekt - mehr als geeignet schienen, mit den armen Pferden die Plätze zu tauschen.
Beutler und Sattler, zwei Schläger aus der Gosse, die ihre kriminellen Talente dank einer gewissen Familie ganz schamlos zu ihrem gut bezahlten Beruf machen konnten. Jeder von ihnen hoch, breit und hohl wie ein durchschnittlicher Kleiderschrank.

Diesmal allerdings gab es nur einen Passagier im inneren des edlen Gefährts. Und man konnte wirklich nicht behaupten, dass er es bequem hatte.

Vor einer Stunde:
Ursula hatte Wort gehalten. Das Spielzimmer hatte seinen Betrieb aufgenommen, die Karte mit den relevanten Gebieten lag ausgebreitet auf dem enormen Holztisch, und diverse Markierungen - Fähnchen, Holzschiffe, modellierte Figuren - stellten den aktuellen Zwischenstand dar.
In Rufus' Hirn arbeitete es seit Beginn der Partie unablässig. In letzter Zeit viel zu selten genutzte Areale davon entfalteten hektische Aktivität. Bestechung, Intrige, Verrat, Erpressung ... womit nur sollte er zuerst zuschlagen?


Die Straßenverhältnisse wurden schlechter. Auf den gepolsterten Sitzflächen der Rabenkutsche wäre dies unbemerkt geblieben. Der aktuelle Fahrgast allerdings befand sich auf dem Boden. In einem Seesack. Geknebelt, gefesselt und allerschlechtester Laune. Stoß um Stoß ging durch seinen Körper. Blaue Flecken waren so wohl unvermeidbar. Das Ziel der Fahrt war allerdings auch ohne diese Hinweise klar. Es ging zum Hafen.

Vor dreißig Minuten:
"Was ist aus deiner Begierde geworden, den ersten Zug zu machen, verehrte Gattin? Nicht, dass ich nicht bereits auf jede deiner Möglichkeiten einen Konter erdacht hätte - es sei denn natürlich du versuchst mein Desinteresse durch Ermüdung zu schüren."
Ursula lächelte versonnen über ihr Weinglas hinweg quer durch den Raum. Was auch immer sie ausgeheckt hatte, dachte Rufus bei sich, es machte sie unglaublich selbstzufrieden und zuversichtlich.

"Ach verzeih, mein Hausherr. Natürlich liegt es mir fern, dich zu langweilen. Ich .. koste bloß aus, das wir endlich wieder spielen. Wenn du es gar nicht abwarten kannst, dann tu' uns beiden einen Gefallen und bitte Beutler und Sattler, meinen Spielzug endlich umzusetzen." Sie nippte von der dunkelroten Flüssigkeit. "Mir fehlt wohl deine autoritäre Hand, um meine Wünsche zeitnah erfüllt zu bekommen."

Rufus unterdrückte in letzter Sekunde ein Augenrollen. Seine Frau mochte recht haben, es fehlte ihr hin und wieder an Nachdruck. Oder an Rücksicht auf den Mitspieler. Einerlei. Ohne weitere Kommentare machte er sich ungehalten und mit wehendem Gehrock auf die Suche nach den beiden Männern fürs Grobe. Fündig wurde er schließlich in den Stallungen, wo Beutler soeben das letzte Pferd anspannte.

"Was wird denn das? Ein Ausflug? Ich erinnere mich nicht an eine entsprechende Anordnung!" Obwohl - natürlich. Es mochte mit dem Spiel zusammenhängen. "Wo steckt deine bessere Hälfte? Meine Gemahlin wünscht, dass ihr zwei endlich ihre Anordnungen ausführt."

"Heh. Genau das mach'ma doch. Hab'n nur auf dich gewartet, Boss." Und dann wurde die Welt um Rufus herum schwarz.


Endstation. Bratpfannengroße Pranken packten Rufus, hoben ihn aus der Kutsche und trugen ihn auf ein Schiff. Das würden sie noch bereuen, dachte er bei sich. Sie alle!
Aus dem Sack ließ man ihn erst, als der Hafen bereits zu weit entfernt war, um zurückzuschwimmen. Kein bekanntes Schiff. Keine bekannte Mannschaft. Mit knirschenden Zähnen klopfte er sich demonstrativ die Kleidung zurecht.
"Sehr schön. Ja, amüsant. Der Spaß ist vorbei. Bringt mich auf der Stelle zurück, und vielleicht entschädige ich euch anschließend für diese Schmierenkomödie, in die ihr hineingezogen worden seid. Und obendrein schenke ich euch zwei große, starke Jungs für die Ruder. Kettet sie einfach daran fest, und ihr seid nie wieder auf günstige Winde angewiesen, hm?" Das geschähe diesen undankbaren Kleinkriminellen recht.

"Is' nich', Meister. Bin bereits dafür bezahlt worden, dich erst in altheanischen Gewässern von Bord zu lassen. Oh, und das hier sollste lesen." Mit diesen Worten drückte der Zauselbart von einem Kapitän Rufus ein Pergament in die Hände. "Und jetzt mach's dir unter Deck gemütlich. Wie nah ich dich an Land bringe hängt nicht zuletzt davon ab, wie still du dich verhältst."

Der Mann war wahnsinnig, dachte Rufus. Vollkommen verrückt. Wie redete er denn mit ihm? Was glaubte er eigentlich, MIT WEM er sprach? Über soviel ungewohnte Respektlosigkeit vergas er tatsächlich sein reichhaltiges Vokabular, blinzelte verdattert und legte den Blick dann auf den ihm aufgedrängten Brief. Wobei Brief unendlich übertrieben war. Zwei Worte, mehr nicht. Und doch bewirkten sie einen Zorn in Rufus, der einen seltenen Riss in seiner stets gefassten Fassade erzeugte.

"URSULA!" schrie er gegen Wind und Wellen an, knüllte das Pergament ein wenig zusammen und warf es von sich, ins Wasser. Dort verschmierten sie recht schnell, die beiden Auslöser seines Wutanfalls.
In wunderschönen Lettern hatten sie ihm folgendes mitgeteilt:
Dein Zug.
~$~ Rufus Rabenherz ~$~
Bild
~$~ Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu. ~$~
Efgenya Rabenherz
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 23
Registriert: So 24. Okt 2010, 16:23

#104

Beitrag: # 49522Beitrag Efgenya Rabenherz »

Wunderbar, alles läuft wie am Schnürchen. So liebt sie ihre Reisen. Nachdem sie Faergas mit einem letzten Lächeln in den Bauch des Schiffes entlassen hat, wo er sich um Sebastians Sorgfalt mit dem Gepäck kümmern wird, lehnt sie sich an die Reling. Ihr Blick wandert wieder zur Küste hinüber, wo inzwischen keine Rabenvögel mehr zu sehen sind. Eine Hand zum Schutz gegen die tief stehende Sonne an die Stirn gelegt, späht sie noch einmal ans Ufer. Eigentlich ist es noch recht weit entfernt, obgleich man meinen könnte, es seien nur ein paar Meter. Wie trügerisch die menschliche Optik doch ist.

Um die Zeit zu überbrücken und auf ihren Bruder zu warten, beginnt sie einen kleinen Spaziergang über das Deck. Dabei trifft sie so mancher missmutige Blick, der ihr signalisieren soll, dass sie im Weg ist. Immerhin ist das Anlegemanöver vorzubereiten. Männer schleppen Taue um sie herum, rollen Fässer hin und her und stapeln Kisten. Jedoch wagt es keiner, auch nur ein rügendes Wort zu ihr zu sagen. Wie könnten sie auch. Immerhin würde es sie vielleicht den Kopf kosten. Oder es gibt eine fette Belohnung. Keiner ist jedoch willens, es herauszufinden. Im Gegensatz zu einem anderen, unbequem reisenden Herrn, sind die Rabenherzen auf diesem Schiff bestens bekannt und berühmt berüchtigt. Die Launen der Familie haben schon dafür gesorgt, dass ganze Dörfer dem Erdboden gleich gemacht wurden. Was ist da schon eine deplatzierte Rabenherz-Dame? Mann kann schließlich einfach um sie herum gehen, nicht wahr?

Kaum dass sie nach einer guten Stunde des Rundgangs ihren Platz an der Reling wieder erreicht hat, fällt ihr Blick auf zwei rasch näher kommende Boote. Vollgestopft mit Männern der Küstenwache. Efgenyas Stirn runzelt sich und ihr Blick wandert fragend zum Kapitän hinüber, der etwas weiter entfernt ebenfalls ein Auge auf die Nahenden hat.

Was soll das bedeuten?

Ihre Stimme klingt kühl. Worauf er die Schultern zuckt und eilig Befehl gibt, eine Leiter hinunter zu lassen. Sehr ärgerlich. Es sieht aus, als würde sich die Ankunft verzögern. Aus welchem Grund auch immer. Dabei ist sie müde, hungrig und würde gerne ein Bad nehmen. Resolut rafft sie ihre Robe ein Stück und schreitet kerzengerade zum Kapitän hinüber, um neben ihm Aufstellung zu nehmen.

Wenn Ihr mir etwas zu sagen habt, tut es jetzt.

Raunt sie ihm eisig ins Ohr. Doch er hebt wieder Schultern und Hände und bedenkt sie mit einem unschuldig-fragenden Blick.
Faergas Rabenherz
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 21
Registriert: So 24. Okt 2010, 19:12

#105

Beitrag: # 49541Beitrag Faergas Rabenherz »

Tatsächlich war er die ganze Zeit dabei gewesen das Gepäck zu packen und zu ordnen, um dann schließlich Sebastian beim hinauf tragen zu helfen.
Sicher hätte er alles ihren langjährigen Diener und inzwischen auch schon treuen Begleiter machen lassen können, aber so war er nicht und so wollte er auch nicht werden. Er packte gern mit an.. was natürlich nicht bedeutete das er sich nicht auch gern verwöhnen lies.
Aber er war sich noch nie zu schade gewesen, seine Hände dreckig zu machen.

Manchmal frage ich mich, was die Frauen immer alles mitschleppen müssen. Wüsste ich nicht das es wirklich nur Kleider und son Kram ist, dann hätte ich auf Ziegel getippt.

Er lachte und auch Sebastian der die Hilfe seines Herren inzwischen zu schätzen gelernt hatte, stimmte in ein leises Lachen mit ein. Ja, es war dem reiferen Mann durchaus in den ersten Jahren sehr unangenehm gewesen, wenn Faergas mit angefasst hatte, aber nach so vielen Jahren, schwieg er inzwischen.. denn eines hatte er gelernt, Faergas lies sich nicht davon abbringen wenn er helfen wollte!

So war das Gepäck schnell an Deck gebracht, doch ein Blick gen Küste verriet das sie noch nicht wirklich viel näher heran gekommen waren.

hmm..

der Blick glitt über das Deck, wobei er die Tasche zu Boden stellte und sich auf die Suche seiner Liebsten machte und das Stimmengewirr verriet ihm jetzt schon, das irgendwas nicht so ganz rund zu laufen schien.
Benutzeravatar
Rufus Rabenherz
Landstreicher / Landstreicherin
Beiträge: 4
Registriert: Do 28. Jun 2018, 17:16

#106

Beitrag: # 49560Beitrag Rufus Rabenherz »

Rufus saß an einem Lagerfeuer - über den Schultern einen Packen Leinentücher, in den Händen einen Becher mit Grog. Widerliches Zeug, vermutlich selbstgebrannt. Aber es wärmte. Mittlerweile verebbte auch der Schwung an Wassertropfen, die aus seinem Haar zu flüchten schienen.
Man hatte ihn aufgefordert, zu erzählen. Und dem kam er nun nach.
"Das war so ...."

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die Reise zeichnete sich vorrangig durch Langeweile aus. Den Seemännern aus dem Weg gehen und sich still verhalten - aus mehr bestanden seine Pflichten als Passagier nicht. Das gab ihm Zeit, nachzudenken. Pläne zu schmieden. Zu überdenken. Zu verfeinern. Kurz, es gab ihm etwas, was man keinem Rabenherz jemals geben sollte. Niemals.
Und wenn er solcher Gedanken für den Moment überdrüssig zu werden begann, spielte er vor dem inneren Auge eine Partie Schach - gegen sich selbst.
Er war grade dabei abzuwägen, ob er auf eine effektive, aber eigentlich recht simple Falle aus einem Bauern und den beiden Springern hereinfallen würde, als der Kapitän ihm gegenübertrat. In der Hand ein Schießeisen.
"Endstation." Und er winkte mit dem Ballermann gen Deck.

Die Sonne stand hoch am Himmel, und sie beschien in einer fairen Distanz weißen Sandstrand in einer eigentlich recht einladenden Lagune. Ob es einer Tradition geschuldet war oder seine Frau auf die volle Theatralik bestanden hatte, konnte Rufus nicht sagen, aber Tatsache war dass die Mannschaft bereits die Planke ausgelegt hatte und man ihn nun an deren Ende dirigierte.

"Altheanische Gewässer. Soll niemand sagen, ich hätte mein Wort nicht gehalten!" knurrte der Kapitän, zog den Hahn seiner primitiven Mini-Schiffskanone zurück und richtete sie auf Rufus. "Aber die See is' mein Zeuge, ich hab' NIE was von lebend gesagt!"

Der alte Herr Rabenherz stand seelenruhig da. Worauf er, angesichts seiner Lage, doch ein wenig stolz war.
"Ist das tatsächlich nötig? Ihr sagt selbst, wir sind am Ziel. Ich gehe hier von Bord, und das war es dann. Wozu der Mord? Wisst Ihr, was das Salzwasser meinem Gehrock antun wird? Das ist doch wirklich Strafe genug."

"Es geht nich' um ne beschissene Strafe!" bellte der Kapitän. "Glaubt Ihr denn, ich wüsste ~tatsächlich~ nicht, wen ich hier über's Meer geschippert hab'? Ihr seid einer von DENEN. Wenn ich euch einfach so von Bord lasse, werd' ich keine Seemeile mehr segeln können ohne nach Schiffen mit dem Raben Ausschau halten zu müssen. Und wenn Ihr die nicht schickt, bezahlt ihr einfach den nächstbesten Piraten um mich zu versenken!"

"Nein." entgegnete Rufus bloß. Und die gesamte Zuhörerschaft hielt den Atem an, lauschend, ob da noch was kam. Es sollte bei diesem einen Wort bleiben.

"Was soll'n das heißen, nein?!" schrie der alte Seebär. Die Hand mit der Pistole zitterte bereits nervös.

"Ich schwöre dir - bei meinem Namen und seinem Wert in Gold, Diamanten und Landgut - ich werde weder das eine, noch das andere tun. Ich springe hier ins Wasser, schwimme dort drüben an Land, und Ihr werdet mich nie wieder sehen. Wenn Ihr allerdings darauf besteht, mich zu erschießen, wird meine Leiche dort drüben an Land gespült werden. Man wird sie finden. Man wird allein deswegen schon danach suchen, weil man nichts mehr von mir hört. Dann allerdings kann ich Euch rein gar nichts mehr versprechen. Meine Frau mag Euch für einen grausamen Streich eingesponnen haben, doch glaubt mir, sie wäre sehr, sehr unglücklich wenn sie von meinem Ableben erführe."

Der Kapitän kämpfte sichtlich mit sich, biss die Zähne zusammen dass es nur so knirschte, aber letzten Endes entspannte er den Hahn. Rufus quittierte dies mit einem Nicken, bevor er sich umwand und den Umständen entsprechend elegant mit einem Kopfsprung seinen Weg ans Ufer begann.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

"Eh, und hier sitzt'de nun, säufst unser'n Grog und willst uns dafür bezahlen, dass wir diesem Schiff hinterhersegeln und es versenken? Dein Wort ist einen feuchten Möwendreck wert."

Rufus hatte seinen Gastgebern den Namen des Schiffs gegeben, Fahne und Galionsfigur beschrieben. Außerdem die Ladung des Schiffs und den ungefähren Wert derselben. Als zusätzlichen Anreiz.
"Im Gegenteil. Mein Wort ist eine unbeugsame Garantie - eine Frage der Ehre. Aber vielleicht wird Euch so langsam klar, warum ich anfangs fragte, ob Ihr Euch eher als Pirat ... oder als Freibeuter bezeichnen würdet."
Zuletzt geändert von Rufus Rabenherz am Mo 9. Jul 2018, 15:02, insgesamt 4-mal geändert.
~$~ Rufus Rabenherz ~$~
Bild
~$~ Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu. ~$~
Efgenya Rabenherz
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 23
Registriert: So 24. Okt 2010, 16:23

#107

Beitrag: # 49585Beitrag Efgenya Rabenherz »

Kaum dass die Männer der Küstenwache ihre Füße auf das Deck gesetzt haben, werden sie von dem Kapitän in Empfang genommen. "Was soll das bedeuten?!"
Efgenya kann sich ein Augenrollen gerade noch verkneifen, ob dieser Frage. Ist es nicht dieselbe, die sie soeben ihm gestellt hat? Ein Blick auf den Kapitän zeigt ein nervöses Zucken seines Augenlids, während der Hauptmann der Küstenwache mit einem energischen Ruck das Pergament entrollt, das er vor sich her trug. Mit monotoner Stimme betet er den darauf stehenden Text herunter: "...angeordnete Durchsuchung...Schmuggelware...Diebesgut...Personalien der Reisenden...unverzüglich in Haft zu nehmen...Salbader Salbader...gezeichnet und gesiegelt..."

Während der Kapitän mit starrer Miene dem Vortrag lauscht, tritt Egfenya langsam den Rückzug an. Diebesgut, Haft? Was auch immer sich auf diesem Schiff tut oder getan hat, sie weiß von nichts. Und will es auch gar nicht wissen. Mit einer schnellen Handbewegung bremst sie ihren heran eilenden Bruder und Liebsten. Dabei funkeln ihre Augen unheilverkündend.

Der Kapitän, dieser Tor, hat ist anscheinend in unlautere Machenschaften verwickelt.

Flüstert sie ihm mit einem Nicken gen Menschentraube an der Reling zu.

Es scheint, man kam ihm auf die Schliche. Und nun wird das Schiff durchsucht. Natürlich werden wir nicht warten, bis schmutzige Hände unser Hab und Gut gefleddert haben, nicht wahr?

Mit diesen Worten winkt sie Sebastian heran, der unweit von ihnen auf seinen Einsatz wartet.

Sieh zu, dass die Koffer in einem einwandfreien Zustand die Taverne zu Lichthafen erreichen. Wehe, es fehlt auch nur ein Stück. Ich verlasse mich auf dich.

Efgenyas Worte klingen streng, doch sind sie von einem dünnen Lächeln begleitet. Der Diener kann schließlich nichts für diese misslichen Umstände. Oder doch? Kurz flackert Misstrauen in ihren Augen auf. Das jedoch schnell wieder verschwindet. Sebastian ist ihnen treu ergeben, davon geht sie fest aus.

Mein Bruder und ich werden inzwischen hier den ... Abflug machen.

Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Schließlich haben sie diese Ringe nicht umsonst. Eigentlich scheut sie sich meist davor, die Rabengestalt anzunehmen, denn dann taucht vor ihrem inneren Auge stets die tragische Geschichte um Volgo auf. Doch, ungewöhnliche Umstände erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Daher will sie die Hand ihres Liebsten fassen, um ihn etwas abseits zu ziehen. Hin zu einem Winkel des Schiffes, der noch unbeobachtet ist. Dort fingert sie ihren magischen Ring aus der Robentasche und legt ihn geschwind an.

Sekunden später flattert ein Rabe von Deck, trudelt für einen bangen Augenblick unelegant im Wind und segelt dann mit ausgebreiteten Schwingen der Küste entgegen.
Faergas Rabenherz
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 21
Registriert: So 24. Okt 2010, 19:12

#108

Beitrag: # 49617Beitrag Faergas Rabenherz »

Da steht sie, seine Schönheit, jedoch zu irgendwelchen Worten kommt er gar nicht erst, denn schon hat sie seinen Gang gebremmst
und flüsternde Worte finden sein Gehör.
oh.. lauschend folgt er den Worten und zugleich finden seine Schritte langsam den Weg zurück.

Als sie dann noch Sebastian heran winkt, blickt er für einen Moment irritiert, doch dann schließlich ahnt er schon was seine Liebste vor hat.
Kurz entlässt er die eingeatmete Luft etwas lauter und nickt dann Sebastian schließlich zu.
Sein Vertrauen in ihm war weiter ungetrübt.

So folgt er ihr weiter um kurz darauf den Anblick ihrer Wandlung zu genießen. Es war doch immer wieder schön sie so zu sehen.
Doch noch bevor der davon fliegende Rabe, auch nur schimpfend in seine Richtung kommen könnte, weil die Ungeduld sich schon in ihren Augen
gespiegelt hatte, hatte er selbst seinen Ring über gezogen und fand sich kurz darauf neben Ihr hoch in den Lüften und schon auf den Weg gen Festland.
Benutzeravatar
Baraj Rabenherz
Kräuterkundiger / Kräuterkundige
Beiträge: 19
Registriert: Sa 28. Jan 2012, 17:56

#109

Beitrag: # 49721Beitrag Baraj Rabenherz »

* Das war ein Ausflug nach dem Geschmack des jüngsten Raben ! Er kniete auf der Kutscherbank des großen Pferdefuhrwerks, verkehrt herum und mit dem Blick über die Ladeplanken. Diener Waldemar hatte ihn aus Sturmkante mit hergenommen, um eine Ladung Hölzer vom Hafen abzuholen, die extra von Rabenfels bestellt worden waren. So waren sie nun also in Lichthafen am Anleger angekommen, Waldemar kümmerte sich um die Beladung des Fuhrwerks mit den Hölzern und Baraj konnte das aufgeregte Treiben im Hafen bestaunen. Wobei - das Beste war ja, alles ohne Erwachsene. Außer Waldemar, aber der zählte ja irgendwie nicht, weil er eher Verbündeter, anstatt strenger Aufpasser war.

Entzückt, als sei er auf einem Jahrmarkt, ließ der Knabe den Blick seiner wasserblauen Augen über die Szene wandern. Etwas im Hintergrund konnte er Schiffe und Segel erkennen. Das war ja mal etwas ganz anderes, als die Katakomben in Vargus' Bücherei, wo er manches Mal stundenlang Rezepte und Aufzeichnungen studierte, sortierte und entstaubte.

Baraj drehte sich herum und setzte sich auf die obere Kante der Rückenlehne mit den Füßen auf der Sitzfläche. Vergewissernd tastete seine Hand nach dem Lederbeutel, den er bei sich trug, mit dem Trageriemen quer über Brust und Schulter. Die Tasche war noch da. Seine Hand strich kurz darüber hinweg. Gespannt verfolgte er dann, was auf der anderen Seite des Fuhrwerks alles zu beobachten war *
Bild
 
+ Sohn ihres Zorns, Sohn seines Blutes, Erbe der Gabe, Knecht des Fluchs +

> Siegel seiner Seele <
Antworten

Zurück zu „Bücherei der Geschichten“