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Kriegserklärung an die Familie Chakai

Hier gehört eure Rollenspielgerechte Kriegserklärung für den Server Schicksalswind rein.
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Adrian
Dorfältester / Dorfälteste
Beiträge: 168
Registriert: Di 1. Feb 2011, 15:18
Danksagung erhalten: 2 Mal

#26

Beitrag: # 55319Beitrag Adrian »

Es waren nun schon einige Tage, seit er zugeben musste, dass er die Diplomatin anhand ihrer Pergamente falsch eingeschätzt hatte. Die Erstgeborene war nicht nur von unerschütterlichem Mut, sondern auch mit einer bemerkenswerten diplomatischen Gabe gesegnet.

Immerhin, dass er mit Ninian an einem Tisch sitzen und Zeuge solch offener Worte werden würde, hätte er vor wenigen Wochen nicht für möglich gehalten. Eine Ehrlichkeit, der er dem Familienoberhaupt gegenüber wirklich Respekt zollte. Zwar schwebten noch viele ungeklärte sowie unausgesprochene Dinge im Raum, und der Krieg war längst nicht zu Ende, doch jener Punkt der Erkenntnis hatte einen Grundstein für diese Gespräche gelegt – ein noch fragiles Fundament, auf dem sich allerdings aufbauen ließ. Ein erster Schritt, den Namayah geebnet hatte, auch wenn sie alle wussten, dass ein Kriegsende mehr als Einsicht verlangte. Er forderte Wandel.

Ein Zurück gab es schließlich nicht, für niemanden. Fehler waren gemacht worden. Ein menschlicher Makel, der jedem anhaftete. Diese zu erkennen war ein erster Schritt. Doch durfte man die Bürde der Schuld daraufhin nicht einfach abstreifen. Würde man einfach über jene hinweg zur Tagesordnung übergehen, so wären die Lehren und Erkenntnisse aus diesen Fehlern verloren. Man musste die Last tragen. Die Konsequenzen. Schritt für Schritt. Ein beschwerlicher Pfad, den er nicht nur von anderen forderte, sondern selbst beschritten hatte. Ein Kampf, den er an manchen Tagen noch immer bestreiten musste. Doch er stand noch immer aufrecht und in mancher Hinsicht entschlossener als je zuvor.

Adrian hob eine Braue, während er die Berichte aus dem Kerker zur Hand nahm. Verhandlungen – ein Fortschritt an der einen Front und doch schien mancher, der es direkt vor Augen hatte erleben können, zu verblendet, um zu sehen, was direkt vor ihm lag.

Faszinierend, wie der Gefangene, der seine Haft wie Monate empfand, noch immer mit solcher Inbrunst die Hexe verteidigte, obwohl eine solche Dauer auch bedeuten würde, dass sie sich seit Monaten ebenso nicht ein einziges Mal nach ihm erkundigt hatte. Glaubte er im Hinblick auf sein Zeitempfinden wirklich, er sei für sie von Bedeutung? Wie viel brauchte es, um zu erkennen, dass er womöglich für sie ersetzbar war, ganz gleich, ob man von Tagen oder Monaten sprach, während die Garde selbst sich seither bemühte, ihn zu besuchen und über seine Freiheit zu verhandeln.

Verletzungen, die sie möglicherweise davongetragen hatte? Eine bequeme Ausrede für jemanden, der hinter einer falschen Wahrnehmung an der mit unangebrachter Erhabenheit im Sumpf untergetauchten Frau festhielt, die seither keinen Finger rührte. Wo war -ihre- Antwort auf die Gefangennahme?

Anstatt sich also dem Wert dieser ‚Freundschaft‘ bewusst zu werden, klammerte man sich stattdessen an eine Illusion, obwohl sie ihn nicht nur zurückgelassen, sondern nun offensichtlich auch noch in Gefangenschaft versauern ließ. Eine Frage, die er dem Gast vielleicht stellen sollte? Allerdings schien ihr Einfluss selbst jetzt noch immer mehr Gewicht zu haben als das Wort seiner eigenen Gilde. 

Die Garde hatte sie für ihre feige Flucht und das Zurücklassen eines Gildenbruders aus den Hallen verbannt. Wie sehr sie es genossen hatte, ihn benommen in den Staub zu stoßen und triumphierend zu entkommen, war jener Chaya, Gefährtin des Liam, mehr wert, als ihren Gildenbruder zu schützen. Hochmut kommt oft vor dem Fall. Wie viel ihr das Leben Sorags wert war, zeigte sich derzeit in ihrem Handeln, welches man mit einem einzigen Wort umschreiben konnte – Nichts.

Adrian kannte sie nicht. Aber was verriet allein das über einen Menschen? Was sagte es aus, wenn jemand seine eigene Haut wichtiger war als alles andere? Wenn man über Leichen ging, nur um sich später selbst als Opfer oder Held darzustellen?

Oh sie hatte hoffentlich ihren kleinen Sieg genossen, den er nicht einmal abstritt. Im Gegenteil. Er würde sich immer wieder bereitwillig in den Kampf stürzen und im Dreck landen, um das zu schützen und zu verteidigen, woran er glaubte - was er liebte.

Kopfschüttelnd legte Adrian die Berichte beiseite, wobei sein Blick für einen Moment auf dem kleinen Pergament haften blieb, das für ihn zur Erkenntnis geworden war.

Bild


Worte, die ein kleines Lächeln wie einen Schatten über seine Züge wandern ließ, als er sich dem Fenster zuwandte. Sie waren vor langer Zeit geschrieben und doch trafen sie im Kern nicht nur das Gestern sondern auch das Heute. Wandel. Er konnte nicht leugnen, dass vieles auch ihn seither verändert hatte.

Mit ungewohnter Sanftheit legten seine blauen Augen sich auf Tanuri und ihre kleine Tochter. Auch er hatte Fehler begangen. Falsche Entscheidungen getroffen, die Ogrimar ihn gnadenlos hatte spüren lassen. Schmerz und Leid. Eine eigene Finsternis, die ihn seither wie ein Schatten begleitete und beinahe verschlungen hätte, wäre sie nicht gewesen. Eine Schuld, die mit nichts aufzuwiegen war, und doch zweifelte er nicht, sondern vertraute und kämpfte, woran er glaubte, um sich dem, was ihm gewährt worden war, gegenüber als würdig zu erweisen. 

Ein Rat, den er nur weitergeben konnte - ganz gleich auf welcher Seite man derzeit stand. Ogrimar war weder barmherzig noch kannte er Gnade.
Einsicht und Erkenntnis waren somit der erste Schritt, doch nun hieß es weitergehen. 
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✟ Oberhaupt der Familie Al Saher ❖ Gemahl der PriesterinTanuri Al Saher
❖ Bruder des Verlion Al Saher ❖
Gnade oder Mitleid haben noch nie einen Feind besiegt. ❖
Benutzer 3245 gelöscht

#27

Beitrag: # 55321Beitrag Benutzer 3245 gelöscht »

Zurückgezogen in ihrem kleinen beschaulichen Reich lebte die Hexe und ihr dunkler Wanderer schon eine Weile und so zog es sie nur selten an die Stadtmauern. Am heutigen Tag war es wieder mal soweit, dass sie in die Stadt ging, um sich ein paar Zutaten vom Markt für ihre Hexenküche zu besorgen und hielt schließlich auch an den Stadtmauern an, um den neuesten Klatsch und Tratsch zu lesen.
Doch was sie dort zu lesen bekam, verschlug ihr die Sprache.


In ihrem Kopf ließ sie die Geschehnisse Revue passieren:

Der besagte Abend verlief anders als geplant, denn eigentlich war sie lediglich auf der Suche nach etwas Piratengold und als sich der Gardist Sorag anbot, ihr Gesellschaft und Schutz zu leisten, nahm sie dieses sehr gerne an. Als schließlich Tanuri und Adrian ihren Weg im Sumpf kreuzten, übernahm Sorag die Wortführung und sie stellte sich wenig später als Chaya, Gefährtin des Liams vor. Sie trug für ihre Jagd nach dem Gold für gewöhnlich eine ganz normale Rüstung, ihre Robe mit ihrem Familienwappen darauf lag fein säuberlich daheim. Sie hatte es keineswegs darauf angelegt, mit irgendjemanden im Sumpf ausgiebig zu diskutieren, dafür war der Ort schlichtweg falsch und sie hatte auch keinen Kopf dafür. Doch das Schicksal meinte es anders und es kam zu einem Kampf, bei dem Tanuri, Adrian, aber auch leider der Gardist selber den Sand küssten. 

Nun stand die Hexe dort, vor ihr die drei Seelen, die sich gegenseitig niedergestreckt haben. Sie hüllte sich in Unsichtbarkeit und sondierte die Gegend nach Nachzüglern oder Verstärkung ab. Sie wusste um den Krieg, dem zwar nicht zugestimmt wurde, der jedoch dennoch permanent präsent war und bei dem zu jeder Gelegenheit die Familie diskreditiert und in einen Kampf verwickelt wurde. So wäre es nicht verwunderlich gewesen, wenn Verstärkung gerufen werden würde. Möglichkeiten gäbe es sicher zu Genüge. Sorag kannte sie, auch wenn sie nicht viel zusammen unterwegs waren, so wussten beide um die Loyalität des Anderen. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand mehr kam, wartete sie ein paar Meter weiter und schickte ihre Magie zu ihm. Ein leises Flüstern nur, doch er wusste, dass sie ganz in der Nähe war. 

Als sie sich von seiner Unversehrtheit überzeugte, dass es ihm den Umständen entsprechend gut ginge, machten sich beide auf direktem Weg zu Rodriguez, um zumindest ihr bis dahin gesammeltes Gold an den Mann zu bringen. Auf dem Weg dorthin spürten sie die Schatten, die sie verfolgten, doch noch waren sie weit genug weg. Sie schirmte ihn und sich selber durch ihre Magie ab und als sie bei Rodriguez ankamen, schien die Gefahr -irrtümlicherweise- gebannt zu sein.

Der Gardist mahnte sie, heimzukehren, sich in Sicherheit zu bringen und verhalf ihr damit zur Flucht. Er versprach, auf sich aufzupassen und da sie sich in sicheren Gefilden aufhielten, wähnte sie auch ihn in Sicherheit. Sie zögerte einen Moment, doch der eindringliche Blick des Gardisten ließ sie schließlich nachgeben. Sie tat, worum er sie bat und eilte nach Hause, nicht ohne ein paar Blessuren davonzutragen - weit ab von dem ganzen Trubel des Landes.

Was ihr jedoch nun vorgeworfen wird, konnte sie nicht nachvollziehen. Zuletzt war Sorag wohlauf, alles, was danach passierte, als sie heimkehrte, darauf hatte sie keinen Einfluss mehr. 

Doch nun war er gefangen, saß im Kerker der Legion und fristete dort sein Dasein. Das durfte nicht sein!! Wäre sie zu dem Zeitpunkt ins Haus der Familie Chakai zurückgekehrt, hätte sie davon sicherlich viel eher erfahren. Sie verfluchte sich innerlich, dass sie nicht gemeinsam den Weg zurück gegangen sind, doch man kann Geschehnisse nicht rückgängig machen. 

Es wurden keinerlei (ooc-Anmerkung: RP-) Gespräche mit ihr geführt, seitens der Familie oder der Garde wurde sie nicht gefragt, wie sich die Geschehnisse zugetragen haben. Die Hexe war vollkommen überrumpelt und als sie heimkehrte, erfuhr sie ein paar Tage später lediglich davon dass ihre Schwägerin als auch ihr Gefährte den Namen abgelegt hatten. Also war es nur die logische Konsequenz, dass sie dies auch tat. Sie tat dies aus absolutem Vertrauen ihrem Gefährten gegenüber ohne seine Entscheidung zu hinterfragen. Dennoch empfand sie absolute Loyalität auch Sorag gegenüber, der sie stets auf ihren Wegen beschützte, wenn sie denn mal unterwegs war. Überhaupt empfand sie keinen Groll, gegen niemanden aus der Familie Chakai oder der Garde, doch zugegebenermaßen war sie zum jetzigen Zeitpunkt schockiert über das, was sie an der Stadtmauer lesen musste.

So war es unumstritten, dass sie das Gespräch mit der Inquisitorin suchen wollte - nein, MUSSTE - um ihren Standpunkt klarzustellen. Sie war nicht der Sündenbock, für den sie gehalten wurde. Oftmals sieht man nur das, was man sehen will, und übersieht Dinge, die sich wirklich zugetragen haben. Im Schatten der Geschehnisse, des Adrenalins, welches durch die Adern flutet, ist das auch nicht verwerflich. Und gerade deshalb ist Aufklärung umso wichtiger.

Mit diesem Entschluss im Herzen, auch im Hinblick darauf, dass es doch eine Möglichkeit geben musste, die Freilassung Sorags einzufordern, kehrte sie heim, um alles Nötige in die Wege zu leiten und ihrem Gefährten von den aktuellen Geschehnissen zu berichten.
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