Es war nicht das erste Mal, dass der weiße Klerus versuchte, sie in einem scheinbar schwachen Moment zu untergraben. Vielleicht war es auch ein Racheakt für den Gefangenen.
Adrian musste zugeben, dass ihn die Unwissenheit in den Augen des Paters überrascht hatte, als er ihn damit konfrontiert hatte. Entweder war er tatsächlich nicht daran beteiligt oder aber ein begnadeter Schauspieler. Aber was spielte es für eine Rolle? Er hegte keinen Zweifel an den Zeichen selbst, auch wenn sie ihn vermeintlich in die Irre führen sollten. Wenn sie so unschuldig waren, wie sie behaupteten, stand die Frage im Raum, woher die Feder kam. Er hatte versucht, es mit Vernunft deutlich zu machen. Aber das untätige Schweigen war nicht weniger als ein Schuldbekenntnis.
Daher sollte ein Pergament auf Etohs Schreibtisch landen.
Ich denke, dass ich ein äußerst beherrschter Mann bin, solange man mich nicht zum Narren hält oder mich reizt. Allerdings habe ich Euch bereits deutlich gemacht, dass wir ein Problem haben. Ein bedauerliches Dilemma, dessen Ausmaß und Tragweite Euch vielleicht noch nicht bewusst ist.
Aus diesem Grund werde ich es Euch noch einmal erklären, warum Ihr meiner noch sehr höflich ausgesprochenen Bitte nachkommen solltet. Dieses Mal rate ich Euch, mir sehr genau zuzuhören, denn ich habe nicht vor, mich ein weiteres Mal zu wiederholen.
Selbstverständlich streitet Ihr es ab, nur ansatzweise etwas mit dem Verschwinden Tanuri var Aesirs zu tun zu haben. Möglich - die Feder eines Euer Schäfchen spricht jedoch für sich, weshalb es umso mehr in Eurem Interesse liegen sollte, die Umstände aufzuklären und dafür zu sorgen, dass die Priesterin bald gefunden wird. Unbeschadet und wohlauf.
Mein großzügiges Angebot, unnötiges Blutvergießen zu vermeiden, habt Ihr offenbar nicht gebührend geschätzt. Denkt mal darüber nach, welche Konsequenzen ein solcher Akt haben könnte.
Ich hielt Euch für klug genug, dies zu bedenken, nachdem Ihr so aufopferungsvoll Euer kleines, blutsaugendes Schoßhündchen im letzten Krieg dargeboten habt, um weitere Opfer zu vermeiden.
Aber damit Ihr es auch wirklich versteht, warum Ihr Eure Einstellung überdenken und meiner Bitte folgen solltet, werde ich Euch sagen, was ich zu tun gedenke.
Für jeden Tag, den Ihr zögert, werde ich ein Opfer aus Eurer Herde fordern. Eure Schäfchen, Eure Töchter und Euer geliebtes Faktotum - eines nach dem anderen werde ich mir nehmen, bis dieses Problem aus der Welt geschafft ist und ich den Schuldigen gefunden habe.
Wenn Ihr glaubt, ich scherze, so kann ich Euch versichern, dass Humor nicht eine meiner Stärken ist. Ich verspreche Euch, ich lasse meinen Worten Taten folgen. Ich lasse es Euch zu gern spüren, was wahre Angst und Furcht bedeutet. Tag für Tag und Nacht für Nacht, wenn Ihr Euch fragt, wer der oder die Nächste ist. Das ist es, was mir Erheiterung verschafft.
Versteht Ihr jetzt, weshalb es ebenso Euer Problem ist?
Spart Euch sämtliche Floskeln und Unschuldsbekundungen. Hohle Worte interessieren mich nicht ansatzweise. Meine Forderungen liegen Euch vor, ebenso wie die Feder desjenigen, der es wagte, seine Drecksfinger an die Priesterin zu legen.
Es liegt an Euch, ob das Blut eines oder vieler Schafe an Euren Händen kleben wird. Ogrimar kennt keine Gnade, nur Vergeltung.
Bringt mir den Bastard, dem die Feder gehört, und die Priesterin. Unversehrt.
Eure Zeit läuft…
Der Pater wusste, wie er ihn finden konnte, sollte er seine Wahl überdenken. Spätestens, wenn Etoh mit den Konsequenzen konfrontiert werden würde und dem, was geschah, wenn der Dunkelmagier seine Beherrschung verlor.