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Vinyarion
Landstreicher / Landstreicherin
Beiträge: 1
Registriert: Di 10. Jan 2012, 22:37

#1

Beitrag: # 40397Beitrag Vinyarion »

Einem zerrissenen Tuch gleich, spannt sich eine düster violette Wolkendecke über Althea und lässt Goldmonds Reich in der heutigen Nacht lediglich in mattem Glanz erscheinen. Weder der vollgerundete Mond, noch die sonst auch zur Nachtzeit gut gefüllten Straßen vermögen es, die zwielichtige Stimmung zu durchbrechen und hüllen sich in trübes Schweigen. Selbst jene, welche sonst immer auf den Straßen oder zuletzt in finsteren Gassen anzutreffen sind, um ahnungslose Passanten um ihr Hab und Gut zu bringen, sei es durch Betteln oder die ein oder andre blitzende Klinge an einer Kehle, haben sich zurück gezogen, um auf ein besseres Morgen zu warten. Die Atmosphäre ist drückend und angespannt, ganz so als hielten die Behausungen und Unterkünfte, jedes für sich den Atem an, in Erwartung eines beängstigenden Schicksals, dass sich noch nicht wirklich greifen oder erfassen lässt. Nur wenige Lichter behaupten sich in jener merkwürdigen, nächtlichen Dämmerung und lassen auf ruhelose Aktivitäten schließen, während andere bereits die Wärme ihres Weibes oder zumindest des Bettes gesucht haben.

So ist es das hauseigene Laboratorium im Gemäuer der Familie Ther, das Zeuge für die rege Betriebsamkeit des jüngeren der beiden Brüder wird, welche das Haus als letzte Nachkommen ihrer Sippe bewohnen. Solide Werktische dominieren den sonst eher karg eingerichteten Raum und beherbergen neben allerlei unangenehmem Schneidwerkzeug, geronnenen Blutproben und diversen verkorkten Innereien auch etliche, teils stark verschmierte alte Pergamente, die zur Zeit die alleinige Aufmerksamkeit des Nekromanten ihr eigen nennen dürfen. Ihre nicht selten unterbrochenen Schriftzeichen berichten von einer vergangenen Epoche, einer Zeit in der Chaos und Gewalt unter den Völkern herrschte und kaum einer ohne die beruhigende Kühle des Waffenstahls zur Ruhe ging … Von einem heftigen Windstoß der gerade aufgerissenen Tür zum Tode verurteilt, erlöschen einige der fast heruntergebrannten Wachslichter und überziehen das aufgebrachte Gesicht des Kämpfers, der mit schweren Schritten den Raum durchmisst, mit zerstreutem Schattenspiel. Ehe er sich versieht, spürt Morgh den festen Griff seines älteren Bruders Vinyarion auf der Schulter und blickt, als er den Kopf hebt in dessen kalten Augen, deren Glanz von freudiger Erwartung kündet. „Es ist soweit Morgh, wir müssen auf der Stelle aufbrechen!“ Mehr Worte hatte der Krieger nicht zu verschwenden, beide wussten auch ohne weitere Diskussion, dass sie dem Ruf ohne weitere Verzögerung folgen würden. Die nötigsten Dinge waren schnell zusammengeschnürt und auf den Hof verfrachtet, in dem sich ein schlecht rasierter, dürrer Zwerg ungeschickt damit abmüht die beiden prachtvollen, schwarzen Schlachtrösser der Brüder zu satteln und zur Reise bereit zu machen. Ohne den Burschen auch nur eines Blickes zu würdigen, stößt Vinyarion den Unglücklichen mit einem heftigen Tritt zu Boden, während er sich auf dem Rücken seines Pferdes schwingt und ihm entgegen brüllt er möge mit seinem räudigen Kadaver nicht im Wege stehen. Ohne dem Handlanger wie üblich einen Silberling für seine Arbeit zuzuwerfen, rammt er dem Tier die Hacken in die Seiten und prescht, begleitet von seinem Bruder mit lautem Kriegsschrei, der für die beiden zu einem Ritual geworden ist durch das Tor des Anwesens hinaus in die schweigende Nacht. Ihre Route führt sie durch Wälder und anschließend mehrere Stunden durch die Wüste an einen abgelegenen Ort, fern ab jeglicher Dörfer und Lebewesen, mitten ins Nichts eines zerklüfteten Gebirges. Kurz vor Sonnenaufgang schließlich, schält sich eine alte Festung aus dem morgendlichen Dunst und offenbart den Gebrüdern Ther den vertrauten Stammsitz der Wilden Horde, die frühere Bastion der Auserwählten Shaels.

Nicht ganz ohne Mühe gelangen die beiden durch das mächtige, jedoch etwas eingerostete Portal ins Foyer und lauschen dem hohl gewordenen Klang des seit vielen Monden verlassenen Gebäudes. Trotz einem Himmel von Spinnweben und einer Einrichtung aus verrotteten, verdreckten Inventar ist der einstige Glanz jener Hallen noch deutlich spürbar. Zielsicher und unbeirrt führt Vinyarion seinen jüngeren Bruder in einen Saal gewaltigen Ausmaßes, dessen Stirnseite von einem breiten, ehemals prunkvollen Thron eingenommen wird. Längliche, von der Zeit zerfressene Banner, welche das Zeichen der Horde tragen, bewegen sich geisterhaft in der staubigen Atmosphäre und verschlingen das wenige Licht, dass von den hohen, verdreckten Fenstern schräg in die ehemalige Versammlungshalle einzufallen versucht. Ihre schweren Stiefel hinterlassen tiefe Abdrücke in dem dichten Staubteppich, der jeglichen Laut zu schlucken scheint und weiterhin für unheimliches Schweigen sorgt, bis Vinyarions Stimme die Stille zerschneidet. „Hier ist es, das war der Platz von Mess“, raunt er und streicht mit der flachen Hand über die Sitzfläche des ehrwürdigen Stuhles, ehe er selbst darauf Platz nimmt. „Wir müssen die Arbeit der Horde fortführen, der Glaube an Shael muss wieder aufleben. Dies und nichts anderes ist unsere Aufgabe.“ Kaum einen Lidschlag später bestätigt Morgh die Worte mit einem entschlossenen Nicken und dringt weiter ins Innere der Festung vor, während sich Vinyarion vorerst in Gedanken an vergangene Zeiten verliert. Weit konnte der Nekromant nicht gekommen sein, denn sein Rufen lässt vermuten dass er sich noch immer in der Nähe befindet. Schnell hat Vinyarion seinen Bruder in Gesellschaft vieler zerfetzter Schriftstücke gefunden, die augenscheinlich die gleiche Sprache sprechen, wie auch die Dokumente, die Morgh in seinem Labor zu untersuchen pflegte. „Es ergibt nun alles Sinn… Shaels Macht, seine Ideale, unsere Bestimmung! Wir sind in der Lage die Horde zu wecken, ihre Geschicke fortzuführen!“, bricht es aus dem Jüngeren heraus, während er dem Krieger die Pergamente förmlich aufnötigt. „Wir müssen zum Schicksalsberg, wie einst unsere Ahnen. Wir werden seinen Namen und seine Kraft verkörpern. Bruder, die Schlacht kann beginnen!“ Ein diabolisches Grinsen erwacht auf Vinyarions Zügen, während er seinem Bruder lauscht und schließlich mit Nachdruck bestätigt, „So soll es sein, lass uns aufbrechen um Shaels Kämpfer wieder zu einen! Nimm alles mit, was du benötigst, wir werden erst später wieder hier her zurück kommen.“

So fand es sich, dass die Gebrüder Ther ganz Goldmond bereisten, um nach würdigen Mitstreitern für ihre Sache zu suchen. Bei dem einen mochte gewisse Überzeugungskraft eingesetzt werden, ein anderer hingegen lockte allein die Vorstellung weniger eingeschränkt seinem fragwürdigen Handwerk nachgehen zu können.Nach gut einem Mondumlauf, waren vier weitere Streiter gefunden, welche alle auf ihre eigene ganz persönliche Weise der Gemeinschaft Nutzen bringen würden. Thiago Garrett, dessen verdienter Beiname ‚schlimmer Finger‘ nicht nur seine Fähigkeiten als Meisterdieb und Unruhestifter beschreibt. Die magiebegabte Akareth Gelidath, deren verbale und schwarzkünstlerische Flüche auch gern in die eigenen Reihen, speziell gegen männliche Mitstreiter, gerichtet werden. Twig Ascar, dessen Streitsucht und Sinn zu Halunkereien seines Gleichen sucht und die spröde Kriegerin Nyahiyal Rashka, deren engster Vertrauter ihre gezackte Klinge zu sein scheint.

Wissend dass jene gewiss nicht die letzten sein würden, die sich anschlossen, bauen Vinyarion und Morgh darauf, dass ein erneuter, traditionsbewusster Besuch des Schicksalsberges womöglich altvertraute Eiferer aus ihrem Schlaf erwecken würde, um erneut des dunklen Gottes Saat über Althea zu bringen. Dem Ruf des Schicksals folgend, begibt sich die Fraktion um Vinyarion auf den geschichtsträchtigen Pfad um das notwendige Ritual auf besagtem Berg einzuläuten…
Vinyarion Ther
Höchster Auserwählter Shaels
Führer der Wilden Horde
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