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Antworten
Ophelia
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 32
Registriert: Di 17. Mai 2011, 17:19

#1

Beitrag: # 39084Beitrag Ophelia »

Mit einiger Verspätung hatte es Ophelia dann doch noch geschafft die Wüste zu erreichen. Das auch immer etwas dazwischen kommen musste, wenn man etwas so sorgsam geplant hatte. Sie hatte am Abend zuvor die Essenz von Sceada bekommen, die sie benötige um endlich herauszufinden was nun durch ihre Adern floss, der schwarze Lebenssaft.

Sie wollte eigentlich schon vor Hochsonnen die Wüste erreicht haben, als sie das Pergament das Syndikats erreicht hatte. Eine Nachricht auf die sie so lange gewartete hatte und nun ja, dies hatte wohl kurzfristige Priorität, wenn sie dies auch nach dem Treffen mehr oder weniger bereut hatte, diesen Weg vor ihrer Reise eingeschlagen zu haben.

Unbefriedigend, äußerst unbefriedigend war das Gespräch verlaufen, auch wenn man schließlich noch einen gemeinsamen Nenner gefunden hatte, doch zu welchem Preis. Nein zumindest musste sie nicht irgendwelche Möchtegerngläubigen mit ihrem Rat oder Tat zur Seite stehen .. undenkbar! Nun gut eine Dämonenklinge war wohl auch ein nicht ganz einfaches Unterfangen, aber vielleicht könnte sie ja drei Probleme mit einem Weg erledigen.

So ging sie Schritt um Schritt durch die Wüste, während die Sonne unbarmherzig auf ihr Haupt niederbrannte. Doch sie hatte gelernt und teilte sich diesmal sorgsam ihre Wasservorräte ein. Bald hätte sie die Wüste passiert und dann lag nur noch das grüne Tal vor ihr und der steile Aufstieg zu dem Tempel der Alten Schriften vor ihr. Sie hielt kurz Inne und konnte die goldene Ziertürme schon von weitem erkennen, die in ihrer Erhabenheit sich über allem emporhoben.


oO Welchen Preis wird er wohl diesmal verlangen?Oo


Ja diese Frage stellte sie sich mehrfach, das wertvollste was sie in Augen eines Nekromanten besaß hatte sie ja nun nicht mehr. Ihr Herz! Nun zumindest schlug es nicht mehr in ihrer Brust, aber vielleicht könnte es ja anderen Zwecken dienlich sein. Vielleicht war das der Grund warum sie es sorgsam konserviert hatte und nun neben der Phiole mit sich trug

Der weitere Weg war mühsam jedoch friedlich, keine Menschenseele weit und breit nur vereinzelt war das Rufen der Wüstenwölfe zu vernehmen. Das leise Schuhschuh der Eulen in der Nacht als sie das Grüne Tal erreicht hatte. Der Flügelschlag der Geier auf der such nach Beute. Nicht ungewöhnliches, schien es Ophelia fast schon vertraut und doch gönnte sie sich keinen Moment der Ruhe, der Stille die Natur zu genießen, die Schönheit zu bewundern. Einzig und allein das Erreichen des Tempels war von Bedeutung und das am besten bei Sonnenaufgang, wenn die Wachen die Pforten wieder öffneten.

Staubig, müde und ausgedörrt läutete sie die eiserne Glocke und ja sie hatte Glück als ein ihr doch nun ein näher bekannter Diener die Pforte des Tempels öffnete.


Meinen Gruß Ophelia, wir haben euch bereits erwartet

~Der Diener verbeugte sich kurz und lächelte wissend~


Dieses mal haben wir ein anderes Zimmer für euch und wir hoffen euch heute Abend entsprechend gewandtet zur heiligen Messe begrüßen zu dürfen.

Ophelia nickte leicht, auch wenn sie selbst es nicht gebraucht hätte, so gebot es eine gewisse Höflichkeit dieser Einladung nachzukommen. Dies war immerhin eine Möglichkeit nicht gleich den Unmut der Gelehrten auf sich zu ziehen. Was sie aber doch misstrauisch machte waren die ersten Worte des Dieners.


oO Wieso billigt man mir plötzlich ein anderes Zimmer zu? Rechnen sie etwa damit, dass ich hier bleibe oder gar … nein Oo

*sie grinste in sich hinein... sie hatte 3 Mal den Wahnsinn hier durchstanden, gelitten und nicht um Gnade gebettelt und sie war sich sicher auch bei diesen Prüfungen stark zu bleiben.
Aber auch wenn sie sich ihren Kopf zermartern würde, würde sie wohl den morgigen Tage abwarten müssen bis der Nekromant sie empfangen würde und sie ihre Bitten vortragen konnte. Wieder einmal würde ihr Schicksal in seinen Händen liegen. Ein Zustand der beileibe kein Wohlgefallen bei ihr auslöste, vor allem als sie das Zimmer sah. Es lag wie alle Zimmer der Suchenden, wie Gäste hier genannt wurden, in der unteren Etage des alten Gemäuers. Den Gang entlang mit den in Stein eingehauenen Fresken von Dämonen Furien und anderen Kreaturen der Nacht, die jede Säule jeden Bogengang zierten. Eine schaurige Schönheit die nur in ihrer Pracht vom Felsendom übertroffen wurde.


Ihr Zimmer war größer, als die bisherigen, die ihr zugedacht waren, auch stand in jenem ein richtiges Bett, keine harte Pritsche. Was sollte das Alles bedeuten? Sie hörte wie der Diner die Tür hinter ihr schloss, Fragen hätte er ohnehin nicht beantwortet, so unterließ sie es welche zu stellen … Zeitverschwendung!


Später war genug Zeit sich über das sonderbare Verhalten des Dieners Gedanken zu machen..
Gedankenversunken wusch sie sich den Staub vom Gesicht und fiel erschöpft auf ihr Bett, wo sie in einen kurzen tiefen Schlaf fiel.
Zuletzt geändert von Ophelia am Mo 20. Mai 2013, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. Die Zensur ist das lebende Eingeständnis der Herrschenden, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.
Ophelia
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 32
Registriert: Di 17. Mai 2011, 17:19

#2

Beitrag: # 39096Beitrag Ophelia »

Ophelia hatte geschlafen wie ein Stein, ein kurzer tiefer Schlaf. Es musste gegen frühen Nachmittag gewesen sein als sie wieder erwachte. Noch schlaftrunken sah sie sich um, wobei sie bemerkte das eine Sanduhr auf dem kleinen Tisch neben dem Bett abgestellt worden waren. Sie hatten es also wieder getan und waren im Schlaf in ihr Gemach eingedrungen um ihr den Zeitablauf in Form dieser Sanduhr vorzugeben. Nun es war so wie es war und nachdem sie die Sanduhr genauer betrachtet hatte, wusste sie, dass sie noch genügend Zeit hatte sich frisch zu machen. Sorgfältig wusch sie sich, kämmte ihre langen schwarzen Haare und kleidete sich wie befohlen in die schlichte schwarze Robe die nur von einem goldenen Gürtel gehalten wurde. Schlicht, aber dennoch dem Anlass angemessen. Lange betrachtete sie dann ihr Gesicht im Spiegel, wirkte sie keinen Tag älter als fünfundzwanzig. Nur die Augen verrieten, dass sie Dekaden älter zu sein schien.

oO warum bist du eigentlich hier Ophelia? Und nein gebe mir nun nicht als Antwort, dass du nur helfen willst. Wir kennen beide die Wahrheit besser Oo


*Sie legte ihren Kopf leicht schief und betrachtete dabei ihr Spiegelbild, als würde sie mit diesem diesen inneren Monolog führen*

oO Du hast Recht, auch wenn ich es vielleicht andere glauben machen mag, aber ich tue es einzig und allein für mich selbst Oo

Ein kurzes Grinsen huschte über ihr Gesicht, ein letzter prüfender Blick in den Spiegel und sie trat hinaus, wo die Sonne schon weit über dem Zenit stand. Sie schlenderte durch die Gänge hin zu dem Atrium wo sie sich auf ein der höheren Steinstufen niederließ und die Bediensteten des Tempels beobachtete, wie sie die Feierlichkeiten nach der Messe vorbereiteten

oO Ist heute ein besonderes Fest?Oo


Sie zuckte mit den Schultern, sie würde es wohl früh genug erfahren.

~der Diener, der ihr am Morgen die Pforte geöffnet hatte eilte unterdessen zu ihr herbei, mit einem doch missmutigen Gesichtsausdruck.~


Da seid ihr ja!

~herrschte er sie an~


Ihr habt wohl vergessen, dass ihr ohne strikte Aufforderung eure Kammer nicht zu verlassen habt, zumindest nicht ohne die Begleitung eines Bediensteten!

Sie blickte ihn kühl an, natürlich wusste sie dies, aber was interessierte sie das?

Nun habt ihr mich ja gefunden und haltet mich doch bitte nicht für so naiv, als ob ihr nicht ohnehin jeden meiner Schritte hier beäugen würdet!

prüfend ihren Blick dabei auf dem Diener ruhten

Aber wir sollten uns doch nun auf den Weg zur Messe machen. Deswegen suchtet ihr mich doch?

Sie sich dabei erhob um dem Diener zu folgen, wobei sie ihm ein zuckersüsses, falsches Lächeln schenkte.

So betraten sie die Kapelle, in der die Messe stattfand. Jene war schon dich gefüllt mit Gelehrten und höheren Bediensteten des Tempels, so dass Ophelia mit einem Platz in den hinteren Bankreihen vorlieb nehmen musste, was sie aber nicht weiter störte. Kurz darauf begann auch schon der Priester die Messe zu zelebrieren. Worte, die sie schon so oft gehört hatte, der Gemeinschaft des Glaubens, den Worten aus dem alten Kodex, die hier gelehrt wurden und doch schienen sie diese Worte zu fesseln. Lag es an dem Ort oder vielmehr der Erhabenheit des Priesters, der gleichermaßen Würde und auch Furcht ausstrahlte. Nach mehreren Stunden endete aber auch die messe mit den Worten des Priesters, dass sich nun alle ins Atrium begeben sollten um das Fest der Tag- und Nachtgleiche zu begehen.


oO Dies ist also der Grund, mal sehen was geschiehtOo

Dann eine ganze Weile der Totenstille, bis der Priester die Kapelle verlassen hatte und auch danach nur leises Gemurmel, als die Besucher der messe sich erhoben und sich allmählich die Reihen in der Kapelle lichteten, Ophelia blieb noch einen Moment allein in der Kapelle zurück, ließ die Eindrücke auf sich wirken, bevor der Diener auch schon wieder nahte und sie zur Eile antrieb.
Zuletzt geändert von Ophelia am Di 21. Mai 2013, 11:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Ophelia
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 32
Registriert: Di 17. Mai 2011, 17:19

#3

Beitrag: # 39105Beitrag Ophelia »

Ophelia trat an der Seite des Dieners auf den Platz des Atriums, wo sie dann etwas abseits das Schauspiel, was sich ihr darbot, genoss. Der Platz wurde erhellt durch bläulich schimmerndes Licht schwarzer Kerzen, selbst der Mond wirkte so in dieser sternenlosen Nacht.
Leise Klänge von Trommeln so wie Panflöten spielten eine psychodelische Musik, die einem nach längeren Zuhören in einen Tranceähnlichen Zustand versetzen mochten und um ein hoch aufgetürmtes Feuer bewegten sich Tänzerinnen zu jener Melodie. Der Geruch von Weihrauch lag schwer in der Luft, den einzelne Diener schwenkten.


Wie schön euch zu diesem Fest begrüßen zu dürfen!


erklang gefährlich freundlich eine Männerstimme hinter Ophelia und ohne es zu sehen, wußte sie wer hinter ihr stand... der Nekromant.

Nun wer könnte solch eine Einladung ablehnen..

Ophelia dabei unbeirrt auf den Platz starrte, doch die Stimme ihr eine eiskalte Schauer den Rücken hinab rinnen ließ.


Ich dachte wir würden und erst in den Morgenstunden begegnen


Kam es wie beiläufig über ihre Lippen. War sie doch um eine gewisse Selbstsicherheit bemüht, denn Angst hätte dieses Wesen sofort bemerkt.

~Der Nekromant reichte ihr dann einen Kelch, eine Flüssigkeit wie eine Mixtur aus Zitrusfrüchten und Honig. Ja dies hätte wohl am ehesten die Konsistenz beschrieben, von der ein süßer Geruch ausging~

Nun, ich dachte mir dieses Fest wäre ein willkommener Anlass um vorab eure Gesellschaft zu genießen. So würde es mich freuen ihr würdet diesen Kelch mit mir zusammen trinken. Seht es als Gruß meinerseits für das was Euch erwarten wird.

~erklangen nun zynisch seine Worte~

Nein, sie hatte keine andere Wahl, so ergriff sie den Kelch und schenkte dem Nekromanten ein eisiges Lächeln, was jenem jedoch keiner Regung entlockte. Die blutunterlaufenen Augen fixierten sie, die skelettartigen Hände, nur überzogen von einer lederartigen Haut, waren eiskalt, als sich ihre Finger bei der Übergabe des Kelches berührten.

Dann sollte ich euch nun wohl danken

Spöttelnd anmerkte und dabei ihren Kelch anhob und das süsslich schmeckende Gebräu ihre Kehle hinabronn. Nichts geschah, keine Krämpfe kein Erstarren und sie musterte voller Misstrauen den Nekromanten, der zufrieden lächelte


Ich erwarte euch in der Morgendämmerung

Jene Worte verschwommen an ihr Ohr drangen und sie ihn doch gleich darauf in der Mitte des Platzes wahrnahm, als stünde er im Feuer und sie zu sich winkte. Sie folgte dieser Geste, als wäre sie in seinem Bann. Sie trat auf den Platz und begann ihre Hüften dem Klang der Trommel folgend zu wiegen. Das schwarze Haar dabei im Takt wippte und sie fühlte Hände an ihrem Gürtel, die diesen lösten und ihr Gewandt zu Boden fiel. Dann sah sie um sich herum und alle waren nackt. Sie spürte Hände an ihrem Körper sanfte Liebkosungen und es wart als vereinigte sie sich mit der Menge. Der Geruch von Weihrauch die Szenerie beherrschte, der Klang der Melodie, der ihren Gedanken einnahm. Eine unwägbare Hitze ein Knistern in der Luft, verschwitzte nackte Körper die sich der Leidenschaft hingaben.

Doch dann ein Aufschrei. An den Rändern des Platzes standen Armbrustschützen, die den Bolzen im Anschlag hielten und auf die Menge feuerten. Überall um sie herum spritzte das rote Blut auf, die Menschen in sich zusammensackten mit schmerzverzerrten Gesichtern.. immer mehr mehr Menschen wanden sich im Todesschmerz nur Ophelia stand dazwischen. Sie konnte nicht schreien, sie sah nur ein Meer von Blut und sog den Geruch von Tod in sich auf.


Plötzlich war alles schwarz und sie öffnete die Augen, doch befand sie sich nicht mehr auf dem Platz. Nein, sie lag in ihrem Leinenhemd unter der Bettdecke und roch nichts weiter als saubere Wäsche und ihren eigenen Schweiß. Was war geschehen, hatte sie das nur geträumt oder hatte man sie hierher gebracht? Als ihr Blick zu Sanduhr fiel, erschrak sie, sie hatte nur noch wenig Zeit um die Katakomben zu erreichen. Die einzige Chance die man ihre gewähren würde ihr Anliegen vorzutragen.
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Ophelia
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#4

Beitrag: # 39145Beitrag Ophelia »

Ophelia packte die Phiole sowie ihr konserviertes Herz ein, dann ein prüfender Blick in den Spiegel.

oO Fast hätte ich das wichtigste vergessen ...Oo

Sie kramte in ihren Habseligkeiten und legte ein weiß-goldenes Amulett an, den ein Daumen großer Saphir zierte an. Ja so war es perfekt. Im Gegensatz zum Abend zuvor hatte sie eine mit silbernen Fäden durchwirkte, weiße Robe angezogen und ihr Haar hochgesteckt. Aber nun war es höchste Zeit! Sie eilte durch die langen steinernen Gänge gesäumt von Säulen und Rundbögen hin zu der Treppe, die zu den Katakomben führte. Hier unten war es duster. Nur der Fackelschein erhellte teilweise den Weg. Die Luft roch modrig, von der Feuchtigkeit die in der Tiefe lag. Kühle, Stille und Beklemmung strahlte diese Umgebung aus. Nur noch die eicherne Tür mit dem massiven Knauf, konnte dies übertreffen, denn Ophelia wusste, dass dahinter das Grauen in persona des Nekromanten lag.

Verwundert blickte sie zur Tür.. keine Wachen davor, wie ungewöhnlich. So klopfte sie selbst an und die Tür schwang mit einem Knirschen auf. Sie sah den Nekromanten in seinem Knochenstuhl sitzen, die Kapuze noch ins Gesicht gezogen und es schien als würde er sie bereits jetzt mit seinen Blicken durchbohren.

Selbstsicher schritt Ophelia hinein

Der Eine mit den Würdigen, der Weisheit zur Ehr

Grüßte sie ruhig, mit einem maskenhaften Lächeln, wobei sie sich ohne abzuwarten, dass der Nekromant ihr einen Platz anbot sich auf den Stuhl ihm gegenüber niederließ.

~Die Augen des Nekromanten verfärbten sich blutrot, über die Ermangelung der gebotenen Höflichkeit Ophelias, doch unterließ er es ein Wort darüber zu verlieren. Sie würde es früh genug zu spüren bekommen, was es bedeutete ihn zu verärgern.~

Nun was führt euch diesmal zu mir?

~Begann er ohne Umschweifen das Gespräch~

Ophelia faltete zunächst die Hände und lächelte ihn salbungsvoll an.


Vielleicht wollte ich nur wieder einmal eure Gesellschaft genießen!


Dabei kurz die Luft einsog und ihn mit einem kalten Lächeln bedachte. Ein durchaus riskantes Spiel, aber worin bestünde der Reiz, wenn nicht im Risiko an sich!

~Langsam zog der Nekromant die Kapuze nach hinten,so dass sie seinen kahlen Schädel sehen konnte, die dunkelblauen Adern, die deutlicher an seinem Hals pulsierten und die stechend roten Augen, die gefährlich glitzerten.~


Ophelia ihr solltet es nicht übertreiben

~Sprach er warnend, wobei er mit den langen Fingernägeln über die Tischplatte kratzte und es so klang als trete man einer Katze auf den Schwanz.~


Hach

Seufzte Ophelia theatralisch und ein kurzes Grinsen wurde zu einem selbstgefälligen Lächeln.


Ich kann euch wohl nicht täuschen.


Dabei die Phiole und ihr Herz direkt auf dem Tisch platzierte und dann deutlich sichtbar über das Amulett an ihrem Hals strich.

Ich möchte die Rezeptur diese Essenz, die sich in der Phiole wissen sowie welche Kräfte oder Möglichkeiten damit verbunden sind.

Dann hielt sie kurz inne.

Nun und dieses ist mein Preis den ich euch anbiete, mein Herz.. auch, wenn es bedauerlicher Weise nicht mehr schlägt.


Ihr Blick fixierte ihn, wusste sie selbst welcher Hohn dieser Preis für den Nekromanten sein musste, doch wollte sie wissen wie weit sie wirklich gehen konnte. Wann er seine Fassung vielleicht doch verlieren würde. Zu oft hatte er sie selbst für selbst kleiner Gefallen bluten lassen und sich an ihrem Leid geweidet.
Zuletzt geändert von Ophelia am Mo 27. Mai 2013, 15:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Ophelia
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#5

Beitrag: # 39148Beitrag Ophelia »

Sie hatte es geschafft, wütend ballte der Nekromant seine Faust und es schien fast so als aus seinem Blicke Funken sprühten. Mit einem lauten Knall, flog sein Stuhl nach hinten, als er sich erhob und um den Tisch zu Ophelia ging.

Ihr wagt es wirklich mir euer Herz in dieser Form dazulegen.

Er dabei seine scharfen, ja man könnte fast sagen Krallen zielstrebig in Ophelias Nacken bohrte.

Wir hatten eine Abmachung, die ihr gebrochen habt.

Leise an ihr Ohr zischelte.

Es ist schon ein Glück, dass ihr unsere letzten Treffen in der Wüste oder im Schneeeulental überlebt habt. Zu schade, dass sich eure Begleiter so standhaft um euch bemüht hat.

Ophelia spürte den Schmerz im Nacken und sie wusste, wenn sie sich ihre Roben ansehen würde, wären bestimmt schwarze Blutflecken am Kragen sichtbar, doch verharrte sie in ihrer Position und straffte den Rücken.

Bedauerlich für euch...

Erwiderte sie mit einem leichten Unterton von Spott in der Stimme.

Ich denke er bereut es auch mittlerweile mich gerettet zu haben

Bei jenen Worten ein Grinsen auf ihre Lippen trat.

Und nein ich denke nicht, dass ich unsere Abmachung gebrochen habe. Ich habe euch ein teil meiner Seele geopfert, in dem ihr mein Herz mit einem schwarz-magischen Fluch belegt habt.
Ihr habt allerdings nie zur Bedingung erklärt, dass ich mein Herz behalten muss!


Sie drehte siech langsam um und sah zu dem Nekromanten auf, wobei ihre hellgrünen Augen selbstgerecht aufblitzten.

Sagen wir einfach ich war schlauer als ihr...

Dabei zuckersüss lächelt

...doch ich hoffe nicht, dass ihr nachtragend oder gar ein schlechter Verlierer seid?!

Sie hielt inne und musterte den Nekromanten genau. Er war für sie teilweise unberechenbar. Würde er sie nun versuchen zu töten, ihr seine Hilfe verweigern oder würde er dass tun was sie vermutete.. mit ihr einen, in seinen Augen gerechten Preis aushandeln, was soviel bedeutete, dass er sie bis aufs Blut leiden lassen würde, nur um sie zu brechen.

Momente der Stille und eine erdrückende Hitze beherrschten den Raum, in der sich Ophelia und der Nekromant mit ihren Blicken fixierten. Ein Kräfte messen der mentalen Stärke.


Der Nekromant löste seien Fingernägel aus Ophelias Fleisch und knurrte leicht, bevor er sich an seinen angestammten Platz begab und den Stuhl richtete.

Ich muss euch zu diesem Sieg wohl gratulieren, aber ein Sieg entscheidet noch keine Schlacht.

Sein Blick auf das Amulett an Ophelias Hals fiel.

Ich hätte gern dieses Amulett und Euch an meiner Seite.

Jetzt war es an ihm, sie diabolisch anzugrinsen. Eine Forderung, der sie nie nachgeben würde.

Ophelia lachte kalt auf und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Dann musterten ihre Augen ihn. Was führte er im Schilde oder vielmehr was wusste er, was sie nicht wusste. Sie strich sich durch das schwarze Haar, wobei sich eine Strähne löste und wickelte jene um ihren Zeigefinger

Dieses Amulett euch überlassen.. aber gerne

Grinsend es von ihrem Hals löste und auf den Schreibtisch legte

Ich hoffe ihr haltet mich nicht für so töricht, dass ich das Original bei mir trage, aber ich weiss wo es sich befindet, sicher vor euren Augen verborgen.

Findet ihr es nicht bedauerlich, dass wir dieses Gespräch nicht schon ein paar Tage früher geführt haben.

Wieder süffisant grinste.

Denn nun müsst ihr eine Dekade warten, bis die Sterne wieder günstig, für das Ritual stehen.

Natürlich war Ophelia nicht entgangen, dass er das Gegenstück um seinen eigenen Hals trug, das Amulett der Dunkelheit und der Schatten.

~Die Augen des Nekromanten verengten sich, hatte Ophelia nun wirklich einen wunden Punkt getroffen~

Nein, für so dumm habe ich euch nicht gehalten.. also was sagt ihr zu meinem Vorschlag?

Ophelia atmete mehrfach tief ein und legte überlegend ihren rechten Zeigefinger auf ihre Lippen

Hmm... ich muss es mir überlegen, aber ihr werdet ohnehin eine gewisse Zeit benötigen um diese Essenz zu entschlüsseln.

Sie sah ihn dann vollkommen ruhig an, würde er auf ihr Angebot eingehe?

Die Halsschlagader pochte ein wenig stärker, doch dann trat ein bösartiges Lächeln auf seine Lippe.

Ihr kennt ja den Preis für euren Aufenthalt hier.

bemerkte und dabei aus dem grünen dampfenden Kessel über dem Kamin einen Kelch mit einer grünlichen Flüssigkeit befüllt

Mögt ihr diesen Trank diesmal besser vertragen als die letzten Male..

Zynisch in ihre Richtung sprach und Ophelia dabei den Kelch überreichte.
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Ophelia
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#6

Beitrag: # 39163Beitrag Ophelia »

Ophelia verzog verächtlich das Gesicht, als sie den Kelch nahm.

Ihr langweilt mich!


Sarkastisch bemerkte und das grünliche Gebräu austrank.

Ihr solltet euch einmal etwas anderes einfallen lassen, da ihr ja ohnehin nicht mehr an meinem Leid teilhaben könnt oder reicht euch das Wissen um jenes?

Sie fixierte den Nekromanten kurz mit ihren hellgrünen Augen, als dieser jedoch nichts erwiderte, zuckte sie mit den Schultern

Da mein Aufenthalt diesmal wohl länger dauert, wäre ich euch dankbar mit den Zugang zu der Bibliothek zu ermöglichen.

Sprach sie ruhig oder vielmehr war eine leise Forderung im Unterton zu vernehmen.

Ein Diener wird euch dahin geleiten.


~Erklang die Stimme des Nekromanten wie ein Echo.~

Hatte er wirklich gesprochen?.. wohl kaum! Es war wieder eines dieser kleinen Machtspielchen, aber sie würde darauf nun nicht eingehen, hatte sie ihr Glück an diesem Morgen wohl schon zu stark strapaziert. So machte sie sich auf den Rückweg und welch Wunder, dass der Diener schon vor der Tür wartete. Hatte man denn nie seine Ruhe?

Ich würde gerne baden!

Stellte sie dann nüchtern fest, wozu auch bitten...

~der Diener nickte~

Ich werde euch zu den Bädern führen und davor auf euch warten, danach werdet ihr gewiss Hunger haben.

Ophelia hatte selten Hunger, aber nun wo der Diener es ansprach, stellte sie doch fest, dass eine Mahlzeit doch etwas verlockendes an sich hatte, nach den Tagen des Fasten und wie sagte man so schön mit einem leeren Magen lässt sich nur schwerlich studieren und darum ging es ja. Sie wollte die fehlenden Informationen sammeln warum der Nekromant diese unglaubliche Forderung an sie stellte. Ein Mann, der sie ebenso verachtete, wie sie ihn und ein Sinneswandel... undenkbar!

Sie begab sich zu dem Badehaus, wo ihr schon der Wasserdampf entgegenschlug und zwei Mägde damit beschäftigt waren Melisse und andere wohltuende Kräuter in das Badewasser zu geben. Als die Tür sich hinter ihr schloss und sie allein war, entkleidete sie sich geschwind und prüfte mit dem Fuß die Wassertemperatur.

OO Genau richtig Oo

*Sie liess sich langsam ins Wasser gleiten und schloss die Augen, wobei sie tief den Geruch der ätherischen Öle einatmete und sich sichtlich dabei entspannte. Dieser Zustand sollte jedoch nicht lange anhalten.

Sie fühlte wie sich das ruhige Badewasser zu einer Woge aufbaute und daraus Casandra entstieg.. ihre Wasserfurie, fast durchsichtig schimmerte das bläuliche Haar, fast schwarz die Augen funkelten und ein schrilles Kreischen, was in den Ohren schmerzte war zu vernehmen. Sie schüttelte ihr Haar und Ophelia war unfähig einen Zauber zu sprechen, der sie bannte oder zumindest bändigen hätte können. Wie konnte das sein, hatte sie jene doch nicht heraufbeschwört, doch sie war da und sie peitschte das Wasser auf, welches über Ophelias Gesicht schwappte und sie den seifigen Geschmack in ihrer Mundhöhle schmeckte. Die Furie bäumte sich zu voller Größe auf und drückte Ophelia unter Wasser, in der sich so etwas wie Panik ausbreitete. Sie versuchte krampfhaft die Hände zu fassen, doch die Kraft die auf sie niederdrückte wurde dadurch nur noch stärker. Es schien als ob ein Todeskampf entbrannte.

oO Ich quäle dich so lange, bis du dich entspannst Oo

Diese Worte Sceadas in diesem Moment ihr in den Sinn kamen, warum vermochte sie selbst nicht zu sagen, doch es schien die Lösung zu sein.. vielleicht.
Sie versuchte gleichmäßig zu atmen, löste ihre Hände von dem vermeintliche Gegner und versuchte an nichts weiter zu denken, sich von der Angst nicht weiter beherrschen zu lassen. Es schien als würden die Krallen der Furie eins mit dem Wasser, Stille das schrille Geheule abzulösen und die Wogen sich zu glätten.

Der Spuk endete so plötzlich wie er gekommen war. Sie war allein im Badezuber, das Wasser glatt wie ein Spiegel. Sie richtete sich leicht auf und winkelte ihre Beine an und auf die Knie ihren Kopf legte, mehrfach tief durchatmete.. Nur eine weitere Vision, die man ihr geschenkt hatte.
Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. Die Zensur ist das lebende Eingeständnis der Herrschenden, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.
Ophelia
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#7

Beitrag: # 39212Beitrag Ophelia »

Sie ging nach draußen wo ihr ein leichter Windhauch entgegen strömte, eine angenehme Wärme sie umgab. Für einen Moment genoss sie den Augenblick bevor sie sich wieder dem Diener zuwandt, der bereits voraus gegangen war in Richtung eines sechseckigen Baus, rechts und links vom Eingang hohe Säulen emporstiegen darauf zwei Seraphen thronten, der eine mit einer Krone geschmückt, der andere ein ausgerolltes Pergament in den Händen haltend.

Ophelia blieb kurz vor dem Eingang stehen und versuchte die Inschrift über dem Rundbogen des Portals die Inschrift zu entziffern.

Nur der weise Herrscher ist wahrhaft mächtig

Dort geschrieben stand. Sie verinnerlichte die Worte und trat hinein. Der Geruch von altem Pergament und trockener Luft den Raum erfüllte. Regale über Regale gefüllt mit den Schätzen des Wissens, schon lang vergangener Zeitepochen. Die wahre Macht direkt vor ihr lag, doch nur für wenige Augen erkennbar. Fast ehrfürchtig strich sie über einen der in Leder eingefassten Bände, an dem bereits die goldenen Lettern abzublättern drohten.

Doch die andächtige Stille wurde durch die Worte des Dieners gestört.


Der Meisterbibliothekar ist über eure Anwesenheit unterrichtet und ihr dürft euch im vorderen Teil aufhalten. Dort vorne ist ein Schreibpult wo ihr Abschriften anfertigen könnt.
Ich werde euch in 3 Stunden zur Abendandacht abholen.


~erklangen monoton seine Worte~

Ophelia quittierte seine Worte nur mit einem kurzen Nicken. Schien sie schon weit entfernt mit ihren Gedanken auf der Suche nach den alten Sagen und Riten. Ihren eigentlichen Plan sich über Flüche und deren Heilung zu erkundigen hatte sie vorerst verworfen. Sie musste erst in Erfahrung bringen warum der Nekromant diese abstruse Forderung an sie gestellt habe und der Schlüssel lag womöglich in dem Amulett, deren Kopie sie getragen hatte und dessen Gegenstück der Nekromant um seinen Hals trug.

Ah, sie hatte den Gang gefunden und welch Wunder schien ein Buch zu fehlen, doch daneben entdeckte sie das Werk was sie einst bei der Kräutersammlerin im Schneeeulental entdeckt hatte. Nur war dieses in wesentlich besserer Verfassung gewesen. Sie ergriff den Band und schlenderte bedächtig zu dem ihr zugewiesenen Pult.

Sie schlug die erste Seite an und begann die Geschichte nochmals zu lesen. Die Geschichte der Dämonenkriege, wie die Menschen gegen sie kämpften und schließlich zwei Amulette erschufen. Das Amulett der Weisheit und des Himmels, welches für die Reinheit und das Leben stand sowie das Amulett der Nacht, das für den Tod die Dunkelheit und Habgier stand.Einst wurden sie erschaffen um das Tor zur Anderswelt der Welt der Dämonen zu öffnen und die Dämonen dorthin zu bannen und nur der wahrhafte König der jenes Portal zu öffnen vermochte, würde eines Tages die Dämonen sich untertan machen können und deren Heer anführen. Viele Kriege der Habsucht und der Gier entbrannten um die beiden Amulette an sich zu bringen, doch wurden sie sorgsam von einander getrennt aufbewahrt und nur der eine hütete das Geheimnis über deren Verbleib.

Während sie lies, kamen unweigerlich die Erinnerungen in ihr hoch. Der Abend in der Taverne, der so vieles in ihrem Leben verändert hatte. Wie dieser Mann vor ihren Augen zusammenbrach und Franigo mit einer List die Schatulle an sich nehmen konnte. Das darauffolgende Massaker den die Armee voll Söldner angerichtet hatten. Damals wussten sie beide nicht auf welche Reise sie diese Begebenheit führen sollte, nur das sie auf einmal die Gejagten waren und einen unheimlichen Schatz bei sich führten. Das Geheimnis der Amulette der Herrschaft zur Unterwelt. Sie fuhr sich nachdenklich durchs Haar und fasste sich unbewusst an den linken Rippenbogen, als sie die Gedanken an die Wüste überkamen. Die Begegnung mit den Söldnern, die sie damals so schwer verwundet hatten, das gehässige Grinsen des Nekromanten, der ihnen die Schatulle entrissen hatte und sie versuchte hatte im ewigen Eis des Schneeeulentals ihnen den Tod beizubringen. Es war ein Wunder das sie überlebt hatte und was wohl nur der Aufopferung Franigo's zu verdanken gewesen war. Bei diesem Gedanken zuckte sie jedoch nur mit den Schultern. Sie hatte ihn schließlich nie darum gebeten und er hatte sie mehr als einmal darauf hingewiesen in wessen Schuld sie stand.

Tja und was dann geschah konnte wohl niemand ahnen, dass sie sich verliebten und vor allem, dass diese eingebildete Frau des Stammesfürsten jenes Amulett um ihren Hals trug, als wäre es ein einfaches Schmuckstück.


OO Einfätiges Wesen Oo

Es war ein leichtes ihr in der Nacht vor ihrer Abreise das Amulett zu entwenden und nun ja vielleicht wusste sie damals schon, dass die Liebe nicht von Dauer war, wieso sonst hatte sie Franigo nichts davon erzählt. Nicht einmal als im Morgengrauen der Nekromant aufsuchte, sie wieder einmal verletzte, doch nicht tötete. Wieder ein Rätsel was er ihr damals schon aufgab, aber davon hatte sie natürlich niemanden erzählen können. Franigo war damals schon misstrauisch geworden, als sie fluchtartig das Tal verlassen mussten und auch schon im nächsten Hafen die Söldner sie erwarteten. Jenes kleine Hafenstädchen waren ihren Flammenspeeren zum Opfer gefallen und nur mit Müh und Not hatten sie Lichthafen wieder erreichen können. Doch sie hatte seit jenem Punkte das Amulett des Himmels.

Fast zärtlich strich sie über die Zeichnung der Amulette und dann stach ihr ein Vers ins Auge. Wie dumm war sie gewesen, es damals zu überlesen, das stand es klar und deutlich geschrieben.


Wer im Dunkeln tappt,wird niemals das Licht finden. Doch wer das Licht in sich trägt, dem wird sich das Licht offenbaren.
Wer die Dunkelheit spürt wird in jenem Feuer die Wahrhaftigkeit des Bösen entdecken. Nur mit List wird jedoch dieses Ziel zu erreichen sein.
Doch nur der Wahrhaft Wissende der Licht und Dunkelheit in sich vereint wird die Kraft haben die Wahrheit zu erkennen und die Grenzen von Leben und Tod werden für ihn kein Hindernis mehr darstellen.


Hastig schrieb sie diese Zeilen auf ein Pergament und hektische rote Flecken traten in ihr Gesicht. Sie schlug mit einem lauten Knall das Buch zu und brachte es zurück an seinen angestammten Platz, wobei sie es am liebsten mitgenommen hätte.
Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. Die Zensur ist das lebende Eingeständnis der Herrschenden, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.
Ophelia
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#8

Beitrag: # 39323Beitrag Ophelia »

Sie lief hin zur Tür und kümmerte sich wenig um den ihr nachrennenden Diener.

Ihr wisst doch, dass ihr allein...

Sie wusste, dass sie alleine sich nicht auf dem Gelände bewegen durfte, doch was kümmerte sie es und so hallten seine Worte nur gegen ein zuschwingendes Portal.
Aber was war das schon wieder? Sie fühlte wie Blitze durch ihren Kopf hallten, die Beine unter ihr nachzugeben drohten. Sie hielt sich an einer steinernen Säule fest und Blicke über den Platz des Atrium, hin zur großen Bibliothek mit ihrer einzigartigen Inschrift. Doch sie fühlte sich nicht wohl, es schien als ob jemand an einem dunklen band an ihr zerrte in ihre Gedanken eindringen könnte, dass sehen, so wie sie es in diesem Moment wahrnahm. Sie strich sich durchs Haar und lehnte ihre warme Stirn gegen die kalte steinerene Säule und das Gefühl ließ nach. Tückisch jenes Gift, wusste man nie wann ein neuerlicher Schub dessen ihren Geist zu vernebeln droht. Eine Weile starrte sie noch ins Leere bevor sie ein Diener in einen harten Griff nahm.


Ja, ich weiss...

Wiegelte Ophelia ab und ließ sich ohne weitere Protest auf ihr Zimmer geleiten.

Ihr habt vier Stunden bis zur Messe und danach wünscht der Nekromant euch noch zu sehen und ihr solltet ihn diesmal besser nicht weiter verärgern!

Sie zuckte demonstrativ mit den Schultern. Ja es war wohl ein gut gemeinter Rat, doch sie war nicht Ophelia, wenn sie diesem keine Bedeutung schenkte. Wer war sie denn, dass sie so etwas nötig hatte und war dies wohl auch der Grund, warum ihr Handeln meistens im Chaos endete.

Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und holte das Pergament hervor und las wieder und wieder die Worte, wobei ein diabolisches Lächeln auf ihr Gesicht trat.

Ja, sie würde heute Abend zu diesem Treffen gehen und ihr Schicksal würde sich ändern....
Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. Die Zensur ist das lebende Eingeständnis der Herrschenden, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.
Sceada al Ad
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#9

Beitrag: # 39365Beitrag Sceada al Ad »

Er hatte Ophelia sicherlich nicht vermisst – zumal er auch einen anderen Teil des Anwesens der El Rayhan’s bewohnte, doch war es nun schon über Tage ruhig, ja nahezu zu ruhig in diesem gewesen.

Als sie an jenem Abend die schwarze Essenz von ihm bekommen hatte war sie aufgebrochen, um das Geheimnis dieser zu entschlüsseln, etwas was er in Dekaden nicht geschafft hatte und somit für sie sicherlich ebenfalls ein unlösbares Rätsel. Alte, dunkle und vor allem verbotene Magie nahmen deren Schöpfer für gewöhnlich mit in ihr Grab und es verrottete dort ebenso wie der leblose Körper zwischen faulenden Holz und Maden. Sollte es sogar Aufzeichnungen darüber geben, so wären diese sicherlich keine Lektüre, die in der Großen Bibliothek zu finden war – eher sollten diese gar nicht existieren, oder an einem wirklich sicheren Ort verwahrt werden.

Gründe dafür gab es genug, denn sollte jemals ein Sterblicher oder auch Unsterblicher hinter das Geheimnis jener Magie gelangen und zudem noch die Zusammensetzung erlesener magischer Dinge kennen, so wäre seine Macht vollkommen – nahezu göttergleich. Das Leben und die Zeit, ja sämtliche denkbaren Dimensionen würden außer Kraft gesetzt werden.

Nach Tagen der Jagd, nach dem einen oder anderen Experiment in seinem Folterkeller und der ein oder anderen Nacht in seinem Waldlager nahe der alten Buche am Wüstenrand hatte er sich es im Anwesen der Familie bequem gemacht. Seine Knochenpfeife entzündet, eine Schrift auf dem Schoß ausgebreitet und dunkle Augen die gierig das Wissen aufsogen – eigentlich ein ganz normaler Abend vor dem Kamin.

Bis zu diesem Moment als plötzlich das Feuer anfing zu flackern, obwohl kein Wind wehte, als die Kerzen an den Wänden plötzlich erloschen und ein eisiger Hauch durch das Kaminzimmer strich. Er hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn plötzlich spürte er ein Band, ein wohlbekanntes Band zwischen ihn und Ophelia. Es wurde gewoben als er sein Blut mit ihr teilte und ihr Herz entnahm. Für einen kurzen Augenblick sahen eben jene Bilder die Ophelia sah. Sie waren nicht klar, nicht aufklärend eher verzerrt als würde der Sender an irgendetwas leiden? Er war ein Kind der Wüste und auch jene Fragmente des Gesehenen würden ausreichen, um sie zu finden. Der Schattenschritt würde ihn nur an den Rand der Wüste bringen…den Rest des Weges zu Fuß.

Jedoch nicht bevor er seine Pfeife aufgeraucht hatte.
Bild
"Wer sich mit dem Teufel einlässt braucht sich nicht zu wundern, wenn er sich in der Hölle wieder findet."
Mira-Bai El Aiur
Ophelia
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#10

Beitrag: # 39421Beitrag Ophelia »

Der Diener hatte sie alleingelassen und Ophelia hatte sich auf ihr Bett gelegt und dachte angestrengt nach. Sollte sie wirklich diese Forderung nachgeben? Nun das erste Mal hatte sie aus Liebe geheiratet, das zweite Mal aus Thorheit und nun warum diese Mal nicht heiraten um des reinen Zweckes Willen, so wie es doch schon im alten Kodex geschrieben stand.

oO ja der Zweck heiligt die Mittel Oo


Mit diesem Gedanken ihr schlechtes Gewissen, soweit dieses überhaupt noch vorhanden war, beiseite schob.

Hmm

Sie leicht auf ihrer Lippen kaute, während sie nachdachte. Sie wollte dem Nekromanten keineswegs den Triumph gönnen, dass sie seiner Bitte so ohne weiteres nachgekommen wäre, jedoch zu viel Freundlichkeit würde wohl Argwohn bei diesem wecken.

Sie legte die Hände in den Nacken und starrte an die Decke und sie seufzte… warum musste bloß Alles immer so schwierig sein.

Nun ja, es galt sich dem einen Problem zu stellen, während das Andere in der Heimat auf sie wartete, aber darum musste sie sich jetzt noch nicht kümmern und wer wusste schon, ob sie wiederkehrte. Einen großen Drang verspürte sie zumindest nicht.

Sie sog die Ruhe förmlich in sich auf, die dieser Raum ausstrahlte. Die weißgetünchten Wände, die geometrische Anordnung der Möbelstücke i Raum, nur das leise Rieseln des Sandes in dem Zeitmesser deutet auf Leben hin. Ophelia verfiel in ein leichtes Dösen, als je die Ruhe gestört wurde und die Tür aufschwang und der Diener, begleitet von zwei Wachen, Ophelia unsanft aus dem Bett riss.


Was soll das?

Kreischte sie empört auf und versuchte sich dem Klammergriff der Wachen zu entziehen.

Was zum Henker wollt ihr?

Zischte sie ihnen zu, doch mehr als ein behäbiges Grinsen erhielt sie nicht, als Antwort auf ihre Frage. Wozu auch? Schien es Gang und Gebe zu sein im Unklaren gelassen zu werden, was sie mit einem vorhatten. Nur eines war dabei Gewiss, wehren half wenig in diesem Moment, außer das sie unnötig ihre Kraft verschwendete und somit ihrem Peiniger in die Hände spielte.
Sie stolperte förmlich den langen Säulengang entlang und wollte innehalten, als eine Wache den Knauf seine Schwertes in ihren Rücken stieß.


Weiter

~ertönte es dumpf~

Sie kamen zur Treppe, die zu den Kellergewölben führte, doch sie bogen links ab, nicht zum Nekromanten. Die Wege wurden schmaler und ein kleines Rinnsal tropfte von der Gewölbedecke und der Geruch von modriger Feuchtigkeit lag in der Luft, als wäre Jahrzehnte niemand mehr hier unten gewesen und das käme wohl der Wahrheit sehr nahe.

Wir sind da!

Stellte der Diener fest und die Wachen fixierten Ophelia, während der Diener einen langen, eisernen Schlüssel hervor holte und mit einem widerlichen Knirschen die eiserne Pforte aufschloss.

Mit gequälten Gesichtsausdruck in das verließ blickte und so etwas wie Unbehagen machte sich in ihr breit. Manchmal war es wohl ratsamer nicht Alles und jeden gegen sich aufzubringen!
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Ophelia
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#11

Beitrag: # 39459Beitrag Ophelia »

Sie blickte in einen steinernen fensterlosen Raum, von der Decke monoton die Wassertropfen zu Boden fielen und sich als kleines Rinssal in der Mitte des Verlieses sammelten. Es roch nach kaltem, feuchten Stein und Tod.

Was wollen wir hier?

Fragte Ophelia kalt, wobei es eigentlich keiner Fragen bedurfte. Sie sog scharf die Luft ein.

Bringen wir es hinter uns

Sagte sie gleichgültig und trat in die Kammer

~einer der Wachen behäbig grinste, etwas das Ophelia im normalhin mit Respekt begegnet wäre, doch in diese Momente wurde ihr schwerlich bewusst, dass sie von diesem Manne keine Hilfe erwarten könne. Wohl ebenso ein Sadist , wie sein Gebieter.

Unsanft drängte die Wache sie an die Wand und sah zu ihr hinab, wobei Ophelia ihn kalt anstarrte.


Bringen wir es hinter uns!

Nein sie zeigte keine Spur von Angst. Diese Genugtuung würde sie ihm nicht gewähren, in irgendeiner Form zu betteln oder gar auf die Knie sinken….Niemals!

~Die Wache blieb so dicht vor ihr stehen, dass kaum ein Blatt Pergament zwischen sie beide gepasst hätte und musterte sie mit einem dunklen Grinsen und es schien so als wollte er über Ophelias Wange streichen.~

Ophelia war fast über von dem Geruch von Schweiß und Rauchkräutern und sie musste sich beherrschen ihm nicht ins Gesicht zu spucken. Lange Momente während die beiden sich anstarrten, bis Ophelia sich kurz räusperte, was mit unter für Schwäche gehalten werden könnte.

~dann lacht die Wache kalt und in diesem Moment Ophelias rechten Arm hochriss und an der in der steinernen Wand verankerten Fessel, fixierte und fest verschloss.~

Es zuckte kurzum ihren Mundwinkel, ein kurzes hörbares Ausatmen und ein leichtes Knurren was sie von sich gab.

Ihr sollt es ja nicht zu bequem haben

~feixte er und dabei ihre zweite Hand fesselte, so dass sie mit ausgestreckten Armen an der Wand stand. Die Arme über Schulterhöhe~

Nun da ihr mich jetzt verlassen werdet, gewinnt der Raum doch an Charme


Sarkastisch erwiderte und ein zuckersüßes Lächeln aufsetzte. Ja selbst in dieser Situation konnte sie es nicht lassen zu provozieren.

~die Wache, dies geflissentlich ignorierte und man nur noch das einrasten des eisernen Schlosses vernehmen konnte und wie sich der Schlüssel umdrehte.~
Zuletzt geändert von Ophelia am Fr 28. Jun 2013, 21:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Sceada al Ad
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#12

Beitrag: # 39460Beitrag Sceada al Ad »

Die Pfeife ward aufgeraucht und er begab sich mit sicherem Schritt in die Richtung wo er Ophelia vermutete. Die Sonne brannte in der Mittagshitze über der Wüste, ließ die Luft über den sich stetig bewegenden Dünen flimmern und einen ungeübten Wanderer schnell die Orientierung verlieren. Er jedoch kannte diese Umgebung zu genau, er war in der Wüste aufgewachsen, hatte hier gelebt, gekämpft, gelitten und geliebt. Als er die ersten Schritte in die endlose Weite aus Sand gewagt hatte, war es ihm, als fiele eine schwere Last von seinen Schultern. Er atmete tief die heiße Luft ein und vielleicht war beim Ausatmen ein kleiner Unterton der Schwermut zu hören. Die Richtung, wo sich das Anwesen seiner ehemaligen Familie befand ließ er zu seiner Rechten liegen und schritt tiefer in die Dünen. Die Umgebung änderte sich offensichtlich nicht, jedoch waren es die kleinen Unterschiede die ihn den Weg finden ließ. Die größe der Steine, die charakteristischen Wellen der Dünen, ja sogar der Geschmack des Windes ließen ihn wissen wo er war. Die Sonne begann sich bereits hinter den Dünen aufzulösen, als sich ein dünnes, grünes Band am Horizont abhob. Der Eingang zu jenem Tal in dem er Ophelia vermutete.
Er würde es durchqueren und den Aufstieg wagen, um die goldenen Türme des alten Tempels zu erreichen. Dort würde sie sich aufhalten, da war er sich sicher.
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Mira-Bai El Aiur
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#13

Beitrag: # 39611Beitrag Ophelia »

Da stand sie nun die Hände an der Wand fest gekettet, doch noch war es zu ertragen. Voller Zuversicht blickte sie sich in diesem trostlosen Gefängnis um und lauschte den leisen Tropfen, die von der Decke, direkt auf ihre Stirn, hinab tropften. Es gab nicht, außer kaltem kargen Stein und ihr und einem Eimer, der nur soweit entfernt stand, dass sie ihn mit einigen Mühen, mit den Beinen, zu sich ziehen konnte.
So vergingen Minuten um Minuten, Stunden um Stunden und sie schien langsam das Zeitgefühl zu verlieren, da auch die Sonne an jenen Ort keinen Einlass fand.


OO Er wird mich nicht brechen, er wird es nicht schaffen Oo

Immer wieder dachte und je mehr Zeit verstrich begann zu sich selbst zu sagen. Die einzigen Worte die zu vernehmen waren und von den Steinen zurück geworfen wurden.

Eigentlich hätte schon längst jemand erscheinen müssen um ihr wenigstens etwas Wasser oder einen Kanten Brot zu bringen, doch niemand erschien. Ihr Magen knurrte, ihre Kehle ausgedörrt und so streckte sie den Kopf in den Nacken um wenigstens die paar Tropfen aufzufangen, die von ihrer Stirn die Nase hin zum Mund hinab ronnen. Sie lechzte danach, sehnte sich nach dem nächsten Tropfen der von der Decke herab perlte.

Sie hätte so gerne ihre Arme kurz abgesetzt, die langsam schwer wie Blei wurden, doch auch jene Erleichterung blieb ihr versagt. Sie war gefangen wie ein wildes Tier und langsam begann sie sich auch so zu fühlen, als sie den blechernen Eimer zu sich zog um wenigstens ihre Nordurft zu verrichten. Das hatte man wohl von seinem Stolz, doch was blieb ihr anderes übrig. Irgendwann übermannte sie dann doch die Müdigkeit und schlief an die Wand gelehnt ein, wobei stetig der Tropfen auf ihre Stirn tropfte.


Kaum hatte sie der tiefe Schlaf erreicht wurde sie jedoch wach gerüttelt. Nein nicht durch eine Wache, vielmehr durch eine Stimme, die sich in ihr Bewusstsein fraß. Ihren Geist einzunehmen drohte.

Ophelia warum wehrst du dich, du weisst du kannst mir nicht entrinnen!

Ein tiefes gehässiges Lachen, aus der man die Selbstzufriedenheit, den Triumph und die sichtliche Freude über ihr Leid heraushören könnte.

Wie gerne hätte sie die Hände an ihre Ohren gepresst um der Stimme zu entgehen, dem Dröhnen, doch sie wusste, die Stimme war einzig und allein in ihrem Kopf und zerrte an ihren, eh schon strapazierten Nerven.


Ophelia ich werde dir alles nehmen, bis du mich um deinen Tod anbetteln wirst. Ich werde zusehen wie deine Seele, wie ein Spiegel in tausend Scherben zerbrechen wird.


Dann vernahm sie ein Klirren, hell, als ob Kristall zerspringen würde und darauf wieder dieses diabolische Lachen.

Neinnnnnnn........

Schrie sie auf und trat voller Wucht den Eimer beiseite. Sie wollte dieser Stimme nicht weiter lauschen und hoffte das blecherne Klappern würde jene vertreiben können .. und so geschah es um sie herum Dunkelheit und das leise Plischplatsch was die Tropfen auf ihrer Stirn hinterließen.
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