Die Zeit vergeht. Menschen kommen, Menschen gehen. Manche hinterlassen Spuren, manche Nichts. Und doch sind sie fort. Doch das Leben geht weiter und immer weiter. Man lebt mit dem, was zurück bleibt, macht das Beste daraus. Und egal, ob es genug ist oder nicht - Irgendwie geht es immer weiter und weiter. Man trifft Entscheidungen, manche stellen sich als richtig heraus - manche weniger. Auch daraus machte man das Beste. Auf diese Weise lernt man, mehr und mehr, sich vor allem nur auf sich selbst zu verlassen. Auf seinen Glauben und sich selbst. Denn eine Enttäuschung durch sich selbst ist meist leichter hinzunehmen, als eine Enttäuschung durch andere oder Dritte. Aber trotzdem funktioniert es - Immer und irgendwie. Faszinierend, könnte man sagen. Genau genommen ist es aber einfach Realtität, Normalität.
In Ireks Stadthaus spielte sich wohl in diesem Moment Ähnliches ab. Man war nach Hause gekommen und hatte dort begonnen sämtliches an Hab und Gut zusammen zu packen. Allein? Nein, allein mit Piriki würde sie nicht hier wohnen bleiben. Vielmehr hatten Belinda und sie beschlossen, dass es Zeit war, eigene Wege zu beschreiten und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Sie ruhen zu lassen, um anschließend gestärkt daraus hervor zu gehen. Neue Wege - Ein Neubeginn. Ein Neubeginn, bei dem man sich vor allem anderen aufeinander verlassen würde. Die verbliebenen Scherben zu ordnen und etwas Neues daraus aufzubauen.
Aber immerhin war man nicht ganz allein. Das war man nie, wenn man es richtig anstellte. Und doch würden sie gewissermaßen auch frei sein. Entscheidungen treffen, deren Folgen sie alleine tragen müssten - Aber trotzdem irgendwo befreit. Befreit von Dingen, die zu tragen sie nicht mehr bereit sind und waren. Herzensangelegenheiten hinter sich zu lassen. Sie würden einen Weg finden, dies zu meistern. Auf ihrer beider Weise und man würde sehen, was sich daraus weiterhin entwickelte. Es gab immer mehrere Wege und sie beide hatten sich dazu entschieden, den von ihnen ausgewählten gemeinsam zu gehen.
Nachdem sie schließlich sämtliche Sachen, die nicht viele waren, in einem Bündel zusammen gefasst hatte, stellte sie dieses an die Garderobe im Flur. Ein Stück Pergament für Piriki fand sich auf dem Küchentisch. Ein Pergament in dem stand, dass sie das Haus verlassen würde und auch Pirikis Lohn lag anbei. Sie war eine Haushälterin auf ihre ganz eigene Art, eine gute Seele, die Leben in das kleine Haus gebracht hatte, das jedoch nachdem sie fortgegangen waren, verschlossen und leer dastehen würde, wie schon so lange Zeit vorher. Nur ein kurzer, schöner Besuch schien es hier gewesen zu sein. Doch würden Belinda und Guinya sich eine neue Bleibe suchen. Und wenn die junge Haushälterin Interesse hätte, dürfte sie sie auf diesem Wege begleiten - Etwas, das ebenfalls in dem Brief stand. Das Bündel ließ sie noch liegen, verschloss die Tür nach einem Rundgang durchs Haus und schritt Richtung Taverne aus, um sich dort mit ihrer Schwester zu treffen.
An einem Tisch, Essen sowie eine Karaffe des guten Rotweins - Ja, sie hatte sich tatsächlich ein Laster gesucht! - bestellt, wartete sie schließlich, die Türe im Auge behaltend in einer dunkleren Ecke im hinteren Teil des Raumes.