Willkommen im D4O-Forum
Wichtiger Hinweis für Benutzer die sich hier im Forum registrieren möchten :

Es gelten für den Benutzernamen die gleichen Regeln wie auch auf den Servern von D4O !! 

 In Zukunft werden Forenaccounts deren Namen nicht den Regeln entsprechen, kommentarlos gelöscht.

<<< Ihr findet die Forenregeln hier : Forenregeln / Leitfaden >>>

Hinweis: Aufgrund einer massiven Spam Account Schwemme, werden neue Accounts von einem Administrator freigeschaltet.
Dieses geschieht in der Regel Mo-Fr ab 17 Uhr, am Wochenende ab 9 Uhr. Bitte geduldet euch dann solange.
 

Wenn Götter spielen...

Hier könnt ihr eure Rollenspiele die den Server Schicksalswind betreffen, weiterführen oder neue anfangen.
Forumsregeln
Bezgl. Urheberrecht

Bitte beachtet, das fremde Texte nicht so einfach benutzt werden dürfen. Es hilft auch nichts, wenn man die Namen ändert oder einzelne Wörter austauscht. Benutzt ihr für eure RP fremde Texte, muss eine Quellenangabe bzw. die Erlaubnis des Erstellers vorliegen.
Bei Verstoß dagegen erfolgen folgende Strafen :

1. Verstoß

Verwarnung des Users, sowie Löschung der auf das Urheberrecht bezogenen Texte

2. Verstoß

Forumsperre für ALLE Accounts des Users für 48 Stunden, sowie Löschung der auf das Urheberrecht bezogenen Texte

3. Verstoß

Dauerhafte Sperrung sämtlicher Forenaccounts des Users, sowie Löschung der auf das Urheberrecht bezogenen Texte

Dieses betrifft nur eure Accounts hier im Forum und nicht eure Spielaccounts für Die 4te Offenbarung.
Antworten
Lysis Ynica
Bauer / Bäuerin
Beiträge: 45
Registriert: Sa 29. Mai 2010, 13:34

#1

Beitrag: # 54930Beitrag Lysis Ynica »

Die gespreizten Finger ihrer rechten Hand zitterten. Lange würde Sie ihren nach vorn ausgestreckten Arm so nicht mehr halten können um die Zauber zu wirken und die Magie zu binden, die sie voran trieb. Immer wieder mischte sich in ihrem Kopf das Wort ‚Durchhalten‘ in die Formeln und Sprüche, welche von ihren Lippen flossen. Lange, sehr lange zuvor hatte sie sich auf die Reise vorbereitet und immer und immer wieder die Zaubersprüche und -formeln gelernt und nun war sie kurz vor ihrem Ziel.

Es war nicht das erste Mal, dass sie sich mit Hilfe der Götter durch die Sphären bewegte und zu anderen Dimensionen reiste. Vor Äonen, in ihrer frühesten Jugend, gehörte es schon fast zum guten Ton und war viel einfacher, von Weltentau nach Greifenhorst und zurück zu reisen. Die Reise nach Finsterzahn gestaltete sich weitaus aufwändiger und verlangte alles an Können und Geschick ab und natürlich war das meiste von göttlichem Segen getragen. Nun, und sie wusste, dass es ihre letzte Reise dieser Art werden würde, war das Ziel noch hinter dem Horizont verborgen – und wie eine unterschwellige Ironie nannte sich diese Dimension ‚Schicksalswind‘.  Von eben jenem getragen, bewegte sich das Schiff lautlos und ohne die Wasser des Meeres zu teilen durch die monderhellte Nacht.

Ein Schiff, so prächtig und atemberaubend schön, dass nur die Götter selbst etwas Derartiges erschaffen konnten. Der Steven war weit nach oben gekrümmt und eine geflügelte Gallionsfigur, deren Schwingen sich, wie im Fluge, nach hinten gen Schiff bogen, war nicht die einzige Zier. Es hatte drei Masten mit riesigen, aufgeblähten Segeln und überall unzählige Schmuckornamente – hier und da verschnörkelt, an anderer Stelle geradlinig und starr, wie Runen gleich. Das Sonderbare aber daran war, dass das ganze Schiff durch und durch aus hauchzartem Glas bestand und in den Farben des Perlmutts schimmerte.

Dort, am Bug des Schiffes, unter den Schwingen der gläsernen Figur, stand sie - groß gewachsen, stolz und erhaben - Lysis-Ynica Chryl, erste dieses Namens zu Weltentau und Finsterzahn, Erzhexe und Magierin obersten Ranges und Seraphin im Dienste Ogrimars.  Das kastanienfarbene Haar wallte ihr um die Schultern und ihre grünen Augen starrten unablässig in Fahrtrichtung.

Die Reise war lang und sie hatte, bis auf einen, nicht nur Ogrimar um Beistand gebeten. Anfangs war sie so in Trance, dass sie nicht sah, noch merkte, was um sie herum geschah – wie sich Raum und Zeit zu krümmen schienen und Sphären ineinanderschoben. Jetzt, da sie angekommen war und sich bereits wieder auf den Meeren Altheas befand, schienen ihre Kräfte dem Ende nahe. „Durchhalten !“, schoss es ihr wieder und wieder durch den Kopf. Schwerer und schwerer wurde ihr der ausgestreckte Arm und schmerzte bis ins Unerträgliche. Die Kräfte schwanden mit jeder Meile, die sie zurücklegte.

Doch da, im Schein des Mondes tauchte die Silhouette einer Hafenstadt am Horizont auf. Tief atmete sie durch und Hoffnung keimte in ihr auf, es doch noch unbeschadet zu schaffen. Den rechten Arm nach vorn ausgestreckt, die Hand zur Faust geballt und nur der Zeige- und Mittelfinger gespreizt, sprach sie unaufhörlich wieder und wieder die Formeln und Sprüche, die den ganzen Zauber aufrechterhielten. Ein Zauber, dessen Wirkkraft zu schnell verblasste, wenn die Gedanken sich Anderem zuwandten.  „Ach möge sich doch das rettende Ufer etwas schneller nähern“, wünschte sie insgeheim. Doch mit zunehmendem Verlust ihrer Kräfte, wurde auch das Schiff langsamer und der Verlust ihrer Kräfte war Bestandteil der Bitte um göttliche Hilfe und Beistand; das Opfer, das zu geben man bereit sein musste. Wieder an Land würde sie sich sicher von den Strapazen erholen und wieder neue Kräfte sammeln, doch nun musste sie erst einmal all die Kraft aufbieten, die sie noch hatte – bis zur totalen Erschöpfung. Auf ihren Schwingen hätte sie die Reise niemals geschafft, dafür waren die Schwingen auch nicht geschaffen. Es bedurfte göttlichem Zutuns und sie hatte zu Dreien Gebete entsandt und auf ihren Altären Opfer dargeboten, dass sie sie erhörten. Doch viel zu gern erfreuten sich die Götter an den Missgeschicken ihrer Schöpfung.

Näher und näher rückte der Hafen von Sturmkante, von dem aus sie zuvor aufgebrochen war. Sie erkannte schon die schwarze Silhouette der Stadt und bemerkte, dass kein Schiff im Hafen vor Anker lag.  Der Hafen schien menschenleer. Keine Feuerstelle oder nur der Schein einer Kerze erhellte den Kai mit goldenem Licht. Gut, dachte sie, niemand der ihr Kommen bemerken würde und Fragen stellte. Bald würde sie es geschafft haben. Sie hat so eine Reise vor Äonen schon einmal geschafft. Wenn doch der Arm nicht so schrecklich schmerzen würde. Und schon konnte sie die Umrisse einiger der Häuser deutlicher erkennen und ein „Du schaffst das.“ schoss ihr durch den Kopf, während sie weiter laut und deutlich mit schwerer Zunge und trockenem Mund die Sprüche aufsagte und das Schiff sich mehr und mehr dem Hafen näherte.

Das stete Neuschöpfen von Mana und das Wirken der Magie hatte sie ausgezehrt und ihre Kräfte gänzlich aufgebraucht. Sie konnte nicht mehr, der stechende und brennende Schmerz in Arm und Schulter war nicht mehr auszuhalten und sie war am Ende des ihr Möglichen angelangt.

Doch sie hatte es geschafft. Sie war angekommen.

Der Bugspriet und der Steven mit der daran befindlichen Gallionsfigur ragten nun über den Kai und das Schiff stand regungslos im Hafen. „Endlich angekommen.“ jagte ein Gedanke durch ihren Kopf. Langsam drehte sie sich um, um das Schiff zu verlassen, doch der Arm gehorchte ihr nun nicht mehr. Steif und unerträglich schmerzend sank er gegen ihren Willen. Sie griff mit der linken Hand danach und wollte ihn stützen, doch der Schmerz war zu heftig. All ihr Denken drehte sich nun nur noch um den Schmerz.

Mit zusammengekniffenem Gesicht brachte sie statt der Zaubersprüche einen Schmerzensschrei hervor. „Ahhh“, drang es aus ihrer Kehle und in diesem Moment verlor auch der ganze Zauber seine Wirkung. Das prachtvolle, gläserne Schiff begann vom Heck her, mit lautem Getöse, in tausende und abertausende Scherben zu zerspringen. Im Schein des Mondlichts glitzerte und funkelte die Luft in unzähligen Farben. Mit weit geöffneten Augen stand sie regungslos da, starr vor Entsetzen. Das halbe Schiff war bereits nicht mehr und die Möglichkeit, es trocken zu verlassen, war dahin. Die hohen Kaimauern entlang zu schwimmen würde sie keine Kraft mehr haben – nicht mit einem Arm. Sie wandte sich um und schaute über die Reling in die Tiefe. Den Sturz auf den steinernen Kaiboden würde sie gewiss nicht überleben. Sie drehte sich wieder um, um vielleicht doch noch eine andere Möglichkeit zu entdecken, die sie zuvor nicht sah, doch drei Viertel des Schiffes waren bereits zerstört. „Also doch über die Reling...“, dachte sie und gerade wollte sie sich wieder umdrehen, als ein lautes Knacken und Knirschen über ihr ertönte. Sie sah nach oben und bemerkte den Riss, der sich quer durch die majestätische Gallionsfigur zog. Eile war geboten, sonst würde die ganze Reise eine Reise ins Verderben sein.  Ihr blieb nur noch der Sturz von der Reling in der Hoffnung, ihn weitestgehend unbeschadet zu überstehen. Gerade wollte sie sich nun endgültig umdrehen, als mit einem lauten Krachen ein Flügel der Figur direkt hinter ihr in die gläsernen Planken des Schiffes schlug und sich nun auch der Bug in unzähligen Scherben auflöste. Die Wucht des Einschlags war so stark, dass es sie weit nach hinten riss und sie rücklings im hohen Bogen durch die Luft flog.

Innerhalb weniger Augenblicke war der ganze Zauber verschwunden und Stille breitete sich wieder aus, die nur vom leisen Plätschern sanfter Wellen, die gegen die Kaimauer schlugen, begleitet wurde. Und unter dem sternenklaren Himmel zeichnete das silbrig glänzende Mondlicht einen Schatten auf den kalten, nassen Kai.

Es erschien ihr, als verging eine Ewigkeit, bis sie realisierte, was geschehen war. Die Brust fühlte sich vom Sturz wie eingeschnürt an. Sie lag auf dem Rücken, bekam kaum Luft und ihr Atem war kurz. Langsam und unter unerträglichen Schmerzen drehte sie sich auf die Seite und versuchte, sich auf den linken Arm zu stützen. Alles tat ihr weh und der rechte Arm gehorchte ihr immer noch nicht. Ihr Blick richtete sich langsam auf und sie sah die glitzernden Wellen des Meeres im Mondlicht. Ein Lächeln huschte über ihre sonst eher regungslosen Züge – sie war angekommen. Nun war sie an Land und sie hatte es geschafft. Ein Gefühl von Freude keimte in ihr auf.

Von den Strapazen würde sie sich erholen, dessen war sie sich sicher. Sie versuchte, sich aufzusetzen, doch in dem Moment durchzog sie ein brennender und stechender Schmerz den ganzen Rücken entlang, vom Hals hinab bis in die Beine. Und wieder und wieder durchzog er sie.  Sie bekam kaum Luft, um schreien zu können, denn nur langsam löste sich das beklemmende Gefühl in ihrer Brust. Der Sturz musste ihr offenbar stark zugesetzt haben.

Etwas Warmes umspülte ihre Hand, die sich auf dem kalten Kaiboden abstützte. Sie nahm es unter den Schmerzen nur beiläufig wahr und sah zu ihr hin. Eine, im Mondlicht schwarz glänzende Flüssigkeit umspülte ihre Hand und breitete sich um sie herum aus – Blut. Ihr Blut ?! Wieder dieser unerträgliche Schmerz vom Hals bis in die Beine. Die Gedanken formten nur langsam ein Bild bis es ihr vor dem inneren Auge ganz klar erschien: Die Flügel ?! Sie sah sich um und da langen sie, nur wenige Meter von ihr entfernt. Der gläserne Flügel der Gallionsfigur war so dicht hinter ihr eingeschlagen, dass er mit einem sauberen Schnitt ihre Flügel, das einmalige Geschenk Ogrimars, welches sie vor Urzeiten als Beweis unerschütterlicher Treue zu ihm erhielt und welches sie voller Stolz stets in Ehren trug, von ihrem Rücken trennte und diese von den unzähligen, umherfliegenden Scherben in Stücke zerhackt wurden.  Ein gellender, markerschütternder Schrei aus tiefster Kehle zerschnitt die Stille der Nacht.  „NEIIIIN !“, schrie sie, den Blick gen Himmel gerichtet. „Neiiin !“ Dann schwanden ihr die Sinne und es wurde dunkel um sie herum.

(Fortsetzung ig)

(Ist noch von 2019, als ich mir noch nicht sicher war, ob und wie ich sie auf SW weiterspiele oder nur ne andere mit gleichem Vornamen. Die Namensweitergabe war seinerzeit unklar und ich wusste nicht, ob ich mit dem hier in iwelche Rps platze. Drum hatte ich es seinerzeit nicht gepostet, dann neuer PC und nicht mehr einloggen können und dadurch Spielpause.)
 

Bild
Erzhexe

~ Es herrsche Chaos, es lebe Finsternis ! ~

Im ewigen Gedenken aus vergangenen Zeitaltern an Darna und Don Xathul Chryl.
Mögen sie in Ogrimars Hallen Feste feiern.
Antworten

Zurück zu „Bücherei der Geschichten (Schicksalswind)“