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Desmodion Vyrin
Knecht / Magd
Beiträge: 7
Registriert: Do 25. Jul 2019, 14:52

#1

Beitrag: # 50729Beitrag Desmodion Vyrin »

 Der kleine Wasserspeier tapste aufgeregt hinter dem jung aussehenden Magier her. Es fiel ihm schwer mit den kleinen Beinen Schritt zu halten, jedoch wagte er es nicht zu fliegen, da sein Meister mehrfach betont hatte, dass er auf die Pergamente die er nun beschriften sollte, gut zu achten habe. 

„Purrytary! Gib Acht und schreib nieder Du ungeschicktes Geschöpf!“, schimpfte der junge Magier, ohne auch nur einen Blick auf seinen Diener zu werfen. Umgehend setzte der Wasserspeier die magische Feder aufs Papier und leuchtend grüne Tinte setzte sich hernieder. 

„Vorwort: 

Dies sind die Memoiren des Desmodion Vyrins. Meine Gedanken und Kenntnisse über dieses Althea, welches nicht mein Althea ist. Vor Zeiten, die mir heute wie Äonen vorkommen, wurde ich geboren auf einer Insel nahe eines anderen, wohl vergangenen Altheas. Meine Forschungen haben ergeben, dass es sich wohl um einen Splitter einer anderen Welt, einer anderen Realität gehandelt haben muss. Welche kann ich nicht sagen, jedoch fiel die Bezeichnung Wintermond in den Abhandlungen, die ich zu diesem Thema las, immer wieder. Niemand in dieser Welt wird sich wohl daran erinnern, dass ich dort einst große magische Kräfte besaß, Lichthafen bedrohte, mit Dämonen paktierte, die Helden Altheas betrog, den Tod betrog und sogar den mächtigen Drachen Crymryr wieder zum Leben erweckte. Taten der Vergangenheit mit denen ich mich heute nur noch in meinen Erinnerungen rühmen kann, jedoch waren es genau diese, die es mir ermöglichten der scheinbaren Zerstörung besagten Weltensplitters zu entgehen. Meine Auseinandersetzung mit dem von mir wiedererweckten und zugegebener Maßen widerspenstigen Drachen, katapultierte wohl sowohl ihn als auch mich in eine Welt außerhalb dieser Welt. Ich weiß nicht wie lange wir in dieser Zwischenwelt gefangen waren oder wie wir dort existierten, jedoch waren wohl weder ich noch der mächtige Crymryr in der Lage uns selbst zu befreien. Jedoch war der Drache in der Lage mich in diese Welt zu schleudern und spekulierte darauf, dass ich ihm erneut einen Körper zur Verfügung stellen würde. So erwachte ich in einem mir fremden Lichthafen. Geschwächt und von den Quellen meiner alten Magie abgeschnitten, aber wieder vollends lebendig.“, Desmodion hatte in einem Fluss gesprochen, ohne auch nur einen Blick auf den hektisch schreibenden Purrytary zu werfen.

Nun jedoch warf er einen kritischen Blick auf den geschriebenen Text und gab dem kleinen Wasserspeier anschließend einen Tritt mit dem ledernen Stiefel: „Schreib gefälligst ordentlich und leserlich Du unnützes Ding!“. 

„In der Zeit die ich hier verbracht habe ist einiges geschehen. Mein bestreben Crymryr einen neuen Körper zu geben und Lichthafen endgültig einzunehmen wurden von scheinbar gottgleichen Mächten vereitelt. Crymryr wird Althea wohl nie wieder heimsuchen. Ich habe versucht den Namen Vyrin wieder gemäß der alten Tradition zu verbreiten. Jedoch ist der Kontakt zu nahezu allen Brüdern und Schwestern abgebrochen. Beim Namen Vyrin würde es mich nicht wundern, wenn sie alle ausgerottet wurden. Wir waren schon immer eine streitreiche Familie. Meine eigenen Fähigkeiten sind in der Folge vieler Stunden intensiver Studien wieder äußerst ausgeprägt. Wenn auch meine Kräfte nicht vergleichbar sind mit denen vergangener Tage, so kann ich behaupten nun mehr zu den führenden Kennern der Luftmagie zu gehören. Ebenfalls bin ich erprobt in den Bereichen der heilenden Magie und der Erdmagie. In Folge des potentiellen Ablebens meiner Geschwister -auch wenn ich hoffe das ich mich hierbei irre- und der damit einhergehenden denkbaren Gefahr des Einwirkens Dritter die den Namen Vyrin auslöschen wollen, will ich mit dieser Niederschrift festhalten, wie ich meinen Weg gegangen bin und auf welche Art und Weise junge Adepten der Luftmagie ihre Studien am produktivsten angehen können.“. 

„Ja das klingt gut.“, Desmodion nickte und winkte dann ab. „Nun gut Purrytary, auf zu den Verkommenen Goblins. Wir wollen am Ort des Geschehens weiterschreiben. Achte darauf, dass sie Deinen Körper nicht zerstören. Sollte ich gezwungen sein Dein Bewusstsein in einen neuen Körper zu setzen, werde ich äußerst ungehalten sein und mir wenig Mühe mit deinem künftigen Gefäß geben!“. 

Der Wasserspeier seufzte leise. Er hasste Goblins.
Desmodion Vyrin
Knecht / Magd
Beiträge: 7
Registriert: Do 25. Jul 2019, 14:52

#2

Beitrag: # 50732Beitrag Desmodion Vyrin »

 Kapitel 1. Stärken und Schwächen des Luftmagiers  

Der Raum in dem Purrytary und Desmodion sich befanden war dunkel. Lediglich die Flamme einer kleinen weißen Kerze flackerte milde gegen die Dunkelheit an und erhellte die karge Einrichtung des vom Magier angemieteten kleinen Tavernenzimmers. Ein kleines ordentlich gemachtes Bett, ein kleiner Tisch, ein hölzerner Stuhl ohne Polster, auf dem Desmodion saß und ein kleiner hölzerner Hocker auf dem Purrytary Platz genommen hatte, waren umgeben von einem scheinbaren Chaos an Büchern, Dokumenten und magischen Utensilien. Der junge Wasserspeier erinnerte sich an deutlich luxuriösere Zeiten seines Herren, jedoch schien dieser nicht länger an großen Geschäften, Eroberungen oder Abenteuern interessiert zu sein. Die Ruhe war Purrytary jedoch ganz recht. Er hatte genug mit dem jungen Magier erlebt. Auch die letzten Tage waren ereignisreich, da Desmodion Purrytary immer wieder mit an gefährliche Orte genommen hatte, die zwar keine Bedrohung für den Magier darstellten, jedoch den kleinen Wasserspeier an seine Grenzen gebracht hatten. Alles nur, um einen geeigneten Start für die Memoiren des Magiers zu finden und den niedergeschriebenen Text anschließend wieder zu verwerfen. 

„Schreib kleiner Purrytary … ich weiß jetzt wie ich beginnen möchte!“, flüsterte Desmodion leiste, woraufhin er an seiner kleinen Holzpfeife zog. Der jung aussehende Magier atmete eine große Wolke grünen Dampf aus und ein Geruch von Äpfeln durchzog das kleine Zimmer: 

„Kapitel 1 - Die hohe Kunst der Luftmagie 

Ich wollte meine Memoiren mit dem Beginn meiner Studien beginnen, jedoch bin ich nun mehr davon überzeugt, dass ich den interessierten magischen Adepten zu erst die Entscheidung zur Wahl der Schule erleichtern sollte, in dem ich die Vor- und Nachteile unserer Kunst erläutere. Hierzu sollte ich jedoch einiges zu meiner Person und der dadurch subjektiven Meinung erläutern. Ich beherrsche meines Wissens nach eine vollständige Sammlung aller bekannten und gängigen Zauber meiner Schule. Hierzu kombiniere ich die Luftmagie mit den Fähigkeiten der Lichtmagie und der Erdmagie und vereinzelten Zaubern anderer Schulen. Dies empfehle ich auch jedem Luftmagier, da die Kunst sich zu heilen, Schutzzauber zu sprechen oder die eigene Magie zu verstärken uns durchaus nützlich ist. Ich bin kein Anhänger irgend einer Gottheit, sondern habe mich vollends der Magie verschrieben, weswegen ich auch nie in die Sphären der Seraphen aufgestiegen bin. Alles was ich in diesem Buch niederschreibe basiert darauf, dass ich als ältester meiner Familie meinen Weg größtenteils alleine ebnen musste und dementsprechend Orte entdeckte an denen ich meine Studien zu Beginn der Entdeckung von Arakas, Rabenfels und Felsriff ausführen konnte. 

Ich möchte mit den Schwächen unserer Schule beginnen. Unzweifelhaft sind unsere Studien oftmals und gerade zu Beginn eines jungen Adepten langwieriger und schwieriger als die Studien beispielsweise eines Erdmagiers, eines Feuermagiers oder Arkanmagiers. Auch zum Abschluss unserer Studien werden wir nicht mehr derartige Fortschritte erkennen, wie es ein halbwegs talentierter Feuer- oder Arkanmagier bei gleichem Aufwand feststellt. 

Unsere größte Schwäche ist jedoch, dass der scheinbar höchste Zauber unserer Schule in dieser Welt keine sinnvolle Anwendung zu finden scheint. Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass es göttlicher Wille ist, dass unsere Magie nicht korrekt funktioniert und der im allgemeinen als „Windhose“ bekannte Zauberspruch einen Fehler göttlichen Ursprungs hat. Ich habe in der Vergangenheit bereits Priester gebeten für mich diesbezüglich Forschungen anzustellen, dies jedoch vergebens. Dementsprechend ist zu bezweifeln, dass dieser Zauber jemals korrekt funktionieren wird. 

Wir haben jedoch überwältigende Stärken. Unsere m. E. n. größte Stärke liegt in der Vielseitigkeit unserer Magie. Mit Ausnahme der mächtigen Drachen der Drachenfeste, die allerdings auch dazu neigen in einem Rudel aufzutreten, war ich bislang in der Lage jeden Gegner alleine zu bezwingen und an jedem Ort meine Studien in passendem Umfang durchzuführen. 

Meine beiden größten Errungenschaften hierbei waren wohl Studien in der Drachenfeste, auf die ich später näher eingehen möchte und das alleinige Bezwingen eines mumifizierten Magiers im Sumpfland.

Auch wenn Letzterer scheinbar in der Lage ist immer wieder von den Toten aufzustehen, so war ich doch in der Lage seinen Körper so lange zu zerstören, dass ich einen Teil seiner magischen Utensilien für meine Studien entwenden konnte. Im Folgenden möchte ich daher erläutern, wie ich diesen famosen Gegner und seinen vorhergehenden Torwächter, einen riesigen Skorpion, bezwingen konnte. Wie bereits erwähnt verfüge ich ebenfalls über einige Eigenschaften der Lichtmagie, welche in diesem Gefecht von äußerster Wichtigkeit sind. Dementsprechend empfehle ich auch die Ausrüstung für dieses Gefecht zu wählen, da unsere Heilungszauber eine entscheidende Rolle spielen. Eine ausreichende Anzahl an Heiltränken ist ebenfalls empfehlenswert, da unsere Lichtmagie durchaus reduziert werden kann. 

Beide Gefechte sind für uns nur aus einem Grund tatsächlich gefährlich: unsere Gegner sprechen bei Gelegenheit einen Fluch über uns aus, der uns in unserer Lichtmagie einschränkt. Um dies zu verhindern, gibt es jedoch einen einfachen Trick. Sowohl die Mumie als auch der Torwächter sind von ihrer körperlichen Kraft überzeugt und tendieren dazu weniger bis überhaupt nicht mehr zu zaubern, wenn wir einen physischen Wettstreit mit ihnen Beginnen. Anschließend können wir selbst nach Herzenslust zaubern. Sollten wir dennoch verflucht werden, so werden wir durchaus in der Lage sein den Torwächter zu bezwingen. Der mumifizierte Magier könnte uns dann allerdings eventuell überlegen sein, weswegen ich ggf. zur Flucht rate. Im Kampf mit der Mumie ist es zu Beginn sinnig auch in der Offensive Lichtmagie zu nutzen. Jedoch im Falle des Fluchs sollte spätestens auf einen Zauber unserer Schule gewechselt werden.

Zugegebener Maßen erfordert es viel Erfahrung sich mit derartigen Gegnern zu messen. Unsere Vielseitigkeit ist jedoch ein erwähnenswertes Alleinstellungsmerkmal, mit dem ich hoffe interessierte Adepten für unsere Schule zu finden. 

Solltet Ihr verehrter Leser ein solcher sein, hoffe ich, dass die folgenden Kapitel Euch Euren Weg in die hohe Kunst der Luftmagie erleichtern werden und meine Memoiren künftig als Leitwerk unserer Schule dienen. Willkommen in der hohen Kunst der Luftmagie.“. 

„Gut gut Purrytary – das soll es für heute gewesen sein!“, der jung aussehende Magier strich sich mit der Hand über das kleine schwarze Kinnbärtchen und zog nochmals an der Pfeife. Diesmal atmete er einen purpurnen Dampf aus, der leicht nach Lavendel roch.
Desmodion Vyrin
Knecht / Magd
Beiträge: 7
Registriert: Do 25. Jul 2019, 14:52

#3

Beitrag: # 50733Beitrag Desmodion Vyrin »

Kapitel 2 – Anspruchsvolles aber schnelles Leveln auf Arakas  

Desmodion hatte dem kleinen Purrytary nicht die Gabe des Sprechens verliehen, was diesen jedoch aufgrund ihrer ärmlichen Behausung nicht davon abgehalten hatte permanent in der Anwesenheit seines Meisters zu seufzen. Das Zimmer einer Taverne war kein geeigneter Ort für einen Wasserspeier, da es keinen Dachvorsprung oder Brunnen zu übernachten gab und die übrigen Gäste ihn immer skeptisch angesehen hatten. Dem jungen Magier waren die Blicke egal, jedoch die permanenten Beschwerdeseufzer seines letzten Dieners hatten Desmodion letztendlich veranlasst ein passenderes Domizil für sich und seinen Diener zu suchen. 

Letzten Endes hatte der junge Magier die beiden zu der verlassenen Ruine eines militärischen Wachpostens geführt. Von einer Festung konnte kaum die Rede sein, da es sich lediglich um einen Turm, ein kleines Nebengebäude, einen Stall und eine Mauer gehandelt haben konnte. Heute waren hiervon nur noch kümmerliche Reste übrig. Der Turm war an irgend einer Stelle abgebrochen oder abgerissen worden. Wo das obere Teil des Turm gelandet war, konnte Purrytary nicht einmal erahnen. Die Mauer hatte im Süden ein riesiges Loch und fehlte im Westen in Gänze. Der Stall war abgebrannt und im Hofinneren lagen Reste der einzigen Mauer verstreut. Lediglich das Nebengebäude war zum jetzigen Zeitpunkt nutzbar. Desmodion war sofort bei ihrer Ankunft in das neue Quartiert gestapft und hatte Purrytary noch die Aufgabe überlassen dafür zu sorgen, dass das Dach dicht sei. Anschließend hatte es einen lauten Knall im inneren des kleinen Gebäudes gegeben. Purrytary hatte sich nicht verkneifen können einen kleinen Blick in das neue Haus seines Herren zu werfen. Der kleine Moment hatte dem Magier offensichtlich gereicht sich nach eigenem Gutdünken einzurichten. Ein bescheidenes Bett, ein Hocker, ein Tisch, ein Stuhl und ein sofortiges Chaos an Büchern, Manuskripten und magischen Utensilien. Purrytary schüttelte mit dem Kopf. 

Einige Tage später hatte Desmodion Purrytary zu sich bestellt, um erneut an seinen Memoiren zu arbeiten. Es war bereits dunkel geworden und die Szenerie mit der verzweifelt gegen die Dunkelheit ankämpfenden Kerze erinnerte den kleinen Wasserspeier stark an die Taverne. Anders war diesmal nur, dass überall kleine Pfanne und Töpfe standen, um das vom Dach eindringende Wasser abzuhalten. Purrytary war ein Wasserspeier und kein Zimmermann. 

Langsam zog der jung aussehende Magier an seiner kleinen Holzpfeife und pustete dann einen bläulichen, nach Trauben riechenden Qualm aus: 

„Kapitel 2 – meine Studien auf Arakas 

Nachdem ich im vorhergehenden Kapitel die Vorteile unserer Schule aufgeführt habe, möchte ich nun dort weiter machen, wo für mich meine Arbeit in dieser Welt begann. Nachdem ich meine Lehre damit begonnen hatte typische Hilfsarbeiten wie das Ausmisten von Kellergewölben oder einfache Botengänge für Herrn Efnisien durchzuführen, suchte ich einen passenden Ort für meine Studien. Ich möchte hier nochmal betonen, dass ich diesen Weg alleine gehen musste und über keinerlei Vermögen besaß. Unzweifelhaft sind Studien auf Arakas am besten in einem gewissen Gewölbe mit ungewöhnlichen Untoten am effektivsten. Alleine ist dies für einen Menschen jedoch nicht zu bewältigen, außerdem waren seinerzeit diverse Studierende unterwegs, so dass ein Ort der Ruhe seine Vorzüge hatte. 

Nordwestlich des Lagers der Zigeunerin liegt eine Höhle die in die Grabstätte eines gefallenen Gottes führt. An diesem Ort gibt es eine besondere Kreatur, die für die Studien eines Luftmagiers von außerordentlichem Wert ist. Direkt nachdem betreten der Grabstätte landet man in einem größeren Raum, der von 2 Seitengängen umrundet wird, die wiederrum in einem langen Gang sich wieder vereinen. Die Seitengänge sind von einer verkommenen Art von Goblins gesäumt, die für meine Studien jedoch eher uninteressant waren. In dem anschließenden Gang lebt jedoch eine besondere Art von Kraanier. 

An dieser Stelle möchte ich ein besonderes Wort der Warnung aussprechen, da dieser Kraanier wohl zu den mit Abstand mächtigsten Kreaturen von ganz Arakas zählt. Ein einziger Biss kann einen jungen Magier töten. 

Genau hier liegt jedoch der Knackpunkt. Besagter Kraanier kann lediglich beißen. Nutzen wir die Gänge effektiv und halten den gebührenden Abstand werden unsere Luftzauber diese Kreatur mit Leichtigkeit überwältigen.Vertrauen Sie mir geneigter Leser, es lohnt sich. Das beste hieran: Die Kreatur belächelt die meisten Zauber der anderen Schulen lediglich, so dass ein Nutzen dieses Ortes nur für uns gegeben ist. 

Dieses kleine Geheimnis ermöglichte es mir, schnell und effektiv Studien zur Luftmagie anzufertigen, in dem ich die seinerzeit unklaren Hintergründe zur Flugfähigkeit dieses Wesens untersuchte. Dank meiner Kenntnisse war es mir ein Leichtes früh nach Rabenfels zu Segeln und mit einem Empfehlungsschreiben meiner vorhergehenden Lehrmeister dort neue Studien zu beginnen. 

Ich hoffe, dass dieser kleine Tipp künftigen Adepten der Luftmagie auf ihrem Weg helfen wird.“. 

Purrytary setzte die magische Feder ab und reichte das Dokument an Desmodion. 

„Gut gut kleiner Purrytary!“, Desmodion lächelte zufrieden, „Nun aber raus mit Dir und seh zu, dass der Regen nicht länger rein kommt!“. 

Purrytary blickte aus dem Fenster in den sich in Strömen ergießenden Regen. Der kleine Wasserspeier seufzte.
Desmodion Vyrin
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#4

Beitrag: # 52785Beitrag Desmodion Vyrin »

Kapitel 3 - Rückkehr nach langer Abwesenheit

Schnee lag auf den Bäumen, im Wald vor dem kleinen verlassenen Wachposten, den Desmodion einst für sich beansprucht hatte. Das Weiß des Schnees bedeckte alles und zerstörte durch seine Eintönigkeit die Aussicht des kleinen Wasserspeiers Purrytary. Das letzte was dem einsamen Wesen geblieben war, denn sein Meister hatte ihn zur Bewachung des maroden und ramponierten Anwesens zurückgelassen und war selbst auf Reisen gegangen. Eine Reise von der er bislang nicht zurückgekehrt war. Purrytary, dessen Körper von der Magie seines Herren lebte, zerrte an den letzten Resten eben jener Magie und hatte sich nach lange verstrichener Zeit auf dem provisorischen Dach des zerstörten Turms niedergelassen und seine Bewegungen eingeschränkt, um eben jene Magie so langsam wie nur möglich aufzubrauchen. Nur noch ein Auge hatte das magische Wesen geöffnet, um nicht der Langeweile vollends zu erliegen und Unterhaltung in der Betrachtung seiner Umgebung zu finden. Doch die Magie versiegte mit jedem Tag und der kleine Wasserspeier ahnte, dass seine Existenz bald ein Ende finden würde.

Während Purrytary darüber nachdachte, dass sein Leben in der Knechtschaft seines Herren zwar anstrengend und gefährlich gewesen war, ihn jedoch trotzdem glücklich gemacht und erfüllt hatte, erblickte er grünen Rauch aufsteigen und roch den Geruch frischer Äpfel. Der kleine Wasserspeier wollte den Kopf neigen und nach dem Ursprung dieses Geruchs blicken, jedoch fehlte ihm die Kraft den Kopf zu bewegen. Der Rauch verwandelte seine Farbe in gelb und roch plötzlich nach Zitronen. Purrytary konnte noch immer nicht den Ursprung des Rauchs erblicken, der immer wieder seine Farbe änderte und andere exotische Düfte versprühte.

"Genug gefaulenzt Purrytary - Du bist noch lange nicht entlassen! So schnell verschwindet Desmodion Vyrin nicht...", hörte der kleine Wasserspeier die Stimme seines Meisters nahezu beiläufig sagen. Einen Wimpernschlag später spürte Purrytary die Kraft in seinen Körper zurückkehren. Es war beinahe so, als wäre ein Berg von ihm genommen worden und der kleine Wasserspeier flatterte mühelos vom Dach und folgte seinem Meister in das kleine Gebäude.

"So schreib nun weiter:

Kapitel 3 - Rabenfels

Eine Reise verzögerte mein Fortführen dieses Schriftstücks, weswegen ich an diesem Punkt vorab eine Korrektur meines ersten Kapitels führen muss. Der vermutlich mächtigste mir bekannte Zauber, der vom gemeinen Volk als Windhose betitelt wird, scheint nun mehr in dem geplanten Maße zu funktionieren. Die Hintergründe sind mir nicht bekannt, jedoch vermute ich, dass göttliche Kräfte dankenswerter Weise hier tätig waren. Dementsprechend plane ich meine eigenen Studien demnächst auf das Pantheon bzw. die Götterwelt zu konzentrieren um herauszufinden, ob eine Gottheit existiert, die Einfluss auf die arkanen und elementaren Kräfte hat. 

Meine Studien auf Rabenfels möchte ich an diesem Punkt nur kurz umringen, da sie sich kaum von den Studien anderer Zauberschulen unterscheiden. Schüler der Luftmagie finden auf Rabenfels eigentlich keinen Ort, der nicht für sie betretbar ist. Ich tummelte mich frühzeitig auf einer Wiese, die von Spinnen beherrscht wurde, die meinen Forschungen an der Magie des Kettenblitzes in Scharen zum Opfer fielen. Das Fleisch riesiger Spinnen schmeckt im Übrigen deutlich besser als man erwarten sollte. Zum reinigen der Kleidung empfehle ich Kristallwasser, da Spinnennetze, -blut und -exkremente äußerst hartnäckig sind.", diktierte der jung aussehende Magier.

Purrytary lächelte zufrieden - sein Meister war zurückgekehrt.
Desmodion Vyrin
Knecht / Magd
Beiträge: 7
Registriert: Do 25. Jul 2019, 14:52

#5

Beitrag: # 52802Beitrag Desmodion Vyrin »

Kapitel 4 - Speck und Eier

 Der kleine Purrytary stand ächzend vor einem großen Feuer am Herd des kleinen Nebengebäudes, das an den kleinen Turm, des ebenso kleinen Wachpostens grenzte, den Desmodion und Purrytary ihr Zuhause nannten.
 Die Rückkehr seines Meisters war, teils zur Freude teils zum Unbehagen des kleinen Wasserspeiers, nicht ohne Folgen geblieben. Sein Meister hatte einen neuen Bruder (der kleine Wasserspeier hatte mittlerweile verstanden, dass man in die Familie seines Meisters nicht durch Geburt oder Heirat gelangte, sondern nur durch Aufnahme der anderen Geschwister) namens Tarusad mitgebracht, den er auserkoren hatte sein Schüler zu werden. Tarusad hatte sich dem kleinen Wasserspeier kurz vorgestellt und wirkte auf Purrytary wie ein kräftiger junger Mann. Nun saß er jedoch seit Wochen auf einem Hocker vor einem Bogen und einem Schwert und blickte sichtlich verzweifelt hin und her. Er war offensichtlich unfähig sich zu entscheiden, welche Waffe er lieber erlernen würde.

 Seinem Meister jedoch schien dies nicht weiter zu kümmern, da er temporär das Leben und den Umstand genoss, wieder einen Leibeigenen in Form des kleinen Purrytarys zu haben.

 Ein Umstand der durch die Tatsache, dass auch andere der Vyringeschwister wieder die Lande unsicher machten, nicht angenehmer wurde. Desmodions missratener Bruder Zarrabaz war ebenfalls zurückgekehrt und hatte Unterkunft in dem kleinen Wachposten gefunden. Zarrabaz war Desmodions letzter Schüler gewesen und sein Meister hatte ihm nie verziehen, dass er den Tod für seinen Glauben in Kauf genommen hatte, um mächtiger Wiedergeboren zu werden. Das hieraus resultierende Zerwürfnis der beiden Brüder sorgte regelmäßig für Streitpotential innerhalb des kleinen Wohnhauses.

 Lediglich das Desmodion davon berichtet hatte, dass er seine Schwester Claire in Lichthafen gesehen hätte, erfreute den kleinen Purrytary, der immer gerne zuhörte, wenn sein Meister Geschichten seiner Schwester der fähigen Bogenschützin erzählte.

 Über den Verbleib von Tyrzar und Voltan wusste Purrytary nichts, doch hörte er immer wieder seinen Meister und Zarrabaz über die Brüder reden und Andeutungen über die Bedeutsamkeit einer möglichen Rückkehr machen.

 Purrytary schwenkte mühselig die große Pfanne über dem Herd und versuchte die Vielzahl an Speck und Eier gleichmäßig zu braten. Das Frühstück der drei Brüder fiel jeden Morgen üppig aus und der kleine Wasserspeier wollte es sich nicht nehmen lassen, vorbereitet zu sein, sofern Claire sich eines Tages zum gemeinsamen Frühstück der Geschwister gesellte.

 „Purrytary – komm her!“, rief sein Meister überraschend, „Ich möchte meine Dokumentation für die Nachwelt fortführen.“.

 Purrytary hob schnell die Pfanne vom Feuer und legte sie auf eine Steinplatte, um anschließend flinken Fußes Feder und Papier zu holen.

 „Also dann … Kapitel 4 – der Nutzen des Umhangs der Erneuerung!“, begann sein Meister das nächste Kapitel,

 „Meine Studien auf Steinbergen waren äußerst langwierig und intensiv, da die Magie dieser Insel vielfältig und interessant ist.Fähige Adepten der Schule der Luftmagie bitte ich bei den folgenden Zeilen zu bedenken, dass zum Zeitpunkt meiner Studien das Sumpfland und die Dracheninsel, auf die ich später zu sprechen komme, den Bewohnern Goldmonds noch nicht bekannt waren.

 Ich verdingte mich also zu Beginn meiner Studien, als einer von wenigen Magiern auf Steinbergen, an der so genannten Wolfswiese unter dem Territorium der roten Skraugs, in einer Höhle voller Spinnen und im Kampf mit Skraugs und anderen Räubern. Ich probierte auch ungewöhnlichere Studienobjekte, musste aber feststellen, dass die Luftmagie hier keinen derartigen Unterschied machte, der die Masse der Studienobjekte der gängigsten Orte hätte ausgleichen können. Nichts desto trotz gibt es eine Besonderheit unserer Schule, die unser Fortkommen beschleunigt und diese liegt eben in der Fähigkeit einen so genannten Umhang der Erneuerung zu tragen. Ich lege dieses Kleidungsstück fähigen Adepten der Luftmagie zu Herzen, da er uns nahezu endloses Mana in den Häuslichkeiten des so genannten Orakels gewährt. Die dort hausenden Drachen entziehen zwar grundsätzlich Zaubernden das Mana, jedoch nur bis zu einer gewissen Untergrenze. Sofern wir diese einhalten und besagten Umhang tragen, der eigentlich eine Robe ist, wird unser Vorrat nie zu Neige gehen und wir können unsere Studien ohne Besuch eines Händlers fortsetzen.“.

Desmodion hatte seinen Satz beendet und war wortlos an den Esstisch gegangen, an dem auch Tarusad bereits Platz genommen hatte.

 Zarrabaz hatte sich über die große Pfanne gebeugt und drückte den Finger in einen der dicken gebratenen Speckstreifen.

 „Dein Wasserspeier ist wirklich zu Nichts zu gebrauchen … selbst das Essen ist kalt...“, gab der schwarz geflügelten Seraph von sich, bevor Purrytary einen strafenden Blick zuwarf und sich anschließend zu seinen Brüdern an des Tisch setzte.

 Der kleine Wasserspeier schüttelte empört den Kopf, seufzte dann jedoch nur, zuckte mit den Schultern und begann den drei ungleichen Geschwistern das Essen zu servieren. 
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