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Die dunkle Prophezeiung
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1. Verstoß
Verwarnung des Users, sowie Löschung der auf das Urheberrecht bezogenen Texte
2. Verstoß
Forumsperre für ALLE Accounts des Users für 48 Stunden, sowie Löschung der auf das Urheberrecht bezogenen Texte
3. Verstoß
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Dieses betrifft nur eure Accounts hier im Forum und nicht eure Spielaccounts für Die 4te Offenbarung.
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- Naheniel
- Dorfältester / Dorfälteste
- Beiträge: 182
- Registriert: Mo 27. Mai 2019, 19:18
- Danksagung erhalten: 1 Mal
#101
Ohne sie zu unterbrechen, lauschte er aufmerksam ihren Ausführungen. Natürlich wusste er ganz genau, was sie gesehen hatte.
Es fiel ihm schwer, einen zufriedenen Gesichtsausdruck zu unterdrücken und sie weiterhin mit der gebotenen Besorgnis anzusehen. Hatten die Bilder, welche er in seinem Kopf entstehen hatte lassen, also doch die gewünschte Wirkung gehabt.
Vielmehr noch, offenbar waren sie und er doch mehr miteinander verbunden, als er zunächst geglaubt hatte.
Dies war ein neuer interessanter Aspekt des Ganzen. Sie beide konnten nicht nur die Schmerzen des anderen fühlen, oh nein, war es wirklich möglich, dass sie sie sich gegenseitig zufügten?
Er würde es tunlichst unterlassen, sie davon in Kenntnis zu setzen. Noch nicht, zumindest.
Zu gegebener Zeit, die richtige Waffe einsetzen, das war sein Ziel.
Als sie weiterhin darauf losplapperte und begann von Lyvia zu berichten, zog er kurz seine Hände von den ihrigen, die sie ihm nun ausgestreckt hatte zurück. Dann war sie es wohl gewesen, welche er weiter hinein in den Sturm geschickt hatte. Lyvia war also ihr Name. Als hätte er nicht schon genug damit zu tun, sich um das Balg vor sich zu kümmern, nun hatte dieses auch noch ein Anhängsel mit in seine Nähe geschleppt.
Eines, welches noch dazu behauptete, jene Visionen sehen zu können, die er mit Freya teilte.
Diese Tatsache bereitete ihm durchaus ein gewisses Maß an Sorge, denn er wusste natürlich nicht, inwieweit sie in diese Visionen eingedrungen war. Was genau sie gesehen hatte und wie sie es zu deuten vermochte.
Er fluchte innerlich laut und seine Nasenflügel zuckten dabei abfällig. Eine weitere Schwierigkeit, derer er sich stellen musste.
Nun, wenn es nötig war, würde er sie mit Freuden beseitigen. Er konnte nicht noch weitere Hindernisse gebrauchen.
Doch Freya schien dieser Lyvia zu vertrauen. Dies konnte er deutlich aus der Wärme, die ihre Worte ausstrahlten, heraushören. Dieses Vertrauen galt es dringend zu erschüttern. Denn nichts konnte er weniger gebrauchen, als dass das Balg sogleich zu ihrer Freundin lief und ihr alles unter die Nase rieb, was geschehen war und was noch geschehen würde.
Mit Bedacht griff er nach ihren Händen. Noch waren diese von seinen Berührungen geschützt, durch die Verbände die sie umgaben.
Seit jener kurzen Berührung im Orakel wusste er sehr wohl, dass jedes weitere Aufeinandertreffen ihrer beider Haut zu einer Vision führen konnte.
Visionen, die er nicht zu steuern vermochte, nicht so wie jene, die er ihr geschickt hatte, um sie zu sich zu führen.
„Ich werde ganz vorsichtig sein, versprochen. Wenn ich Dir irgendwelche Schmerzen zufüge, dann sag es mir bitte sofort, ja?“
Fast schon kummervoll sah er sie an. „Woher kommen nur diese schrecklichen Verletzungen?“
Mit vorsichtigen Bewegungen befreite er Freyas Hände langsam aus den Verbänden. Weniger, um ihr keinen Schmerz zuzufügen, sondern vielmehr, um sie nicht versehentlich zu berühren.
Solange er nicht wusste, was sie genau sehen würden, musste er sehr vorsichtig handeln. „Ich kann Dir gar nicht sagen, wie Leid es mir tut, dass Du Dich all dem ausgesetzt hast, nur um mich zu finden. Weiß Ogrimar, was Dir alles passieren hätte können dort draußen! Ich hätte es mir niemals verzeihen können, wenn Dir etwas zugestoßen wäre, kleine Lady.“ Mit diesen Worten löste er den Verband endgültig von ihren Händen und schenkte jenen ein nahezu trauriges Lächeln.
„Bleib hier sitzen, ja? Ich hole eine Schüssel mit frischem Wasser damit wir Deine Hände reinigen können.“ Mit diesen Worten erhob er sich aus seiner sitzenden Position, ging Richtung eines Tisches auf der eine Schale mit Wasser stand und wandte ihr den Rücken zu.
Seine wichtigste Aufgabe bestand nun darin, dass Freya ihm Glauben schenkte.
Ein Trugbild. Dieses kleine Miststück. Wie hatte sie es nur geschafft, jene Bilder, die er an das Mädchen gesandt hatte, zu durchschauen? Noch immer stand er mit dem Rücken zu ihr, so dass sie die Abscheu, welche sich auf seine Züge gelegt hatten, nicht erkennen konnte. „Ich kann Dir leider nicht sagen, warum Du keinen Schnee sehen konntest. Weißt Du, auch meine Visionen die ich habe, sind nicht immer ganz deutlich und vieles verschwindet in ihnen, was eigentlich da ist. Aber ich kann Dir versichern, dass ich auf diese elendigen Biester getroffen bin. Sie haben mir ganz schön zugesetzt.“ Bei diesen Worten drehte er sich wieder zu ihr um und setzte ein leidendes Lächeln auf.
„Schau!“ Er erhob seine Hand und zeigte ihr seine Schnittwunde.
„Dies ist nur eine Verletzung, die ich von dem Kampf davon getragen habe. Nicht weiter schlimm, auf meinem Körper sind deutlich schlimmere Narben. Auch einige schwere Hiebe musste ich einstecken und nachdem ich kurz das Bewusstsein verloren hatte, konnte ich mich nur mit Mühe hierherschleppen.“
Mit der Wasserschüssel in seinen Händen ging er nun wieder auf Freya zu, setzte sich und deutete ihr, ihre Hände in das klare Wasser zu legen, tunlichst darauf bedacht, sie nicht zu berühren.
"Wieso sollte es ein Trugbild sein, dass Du gesehen hast? Schließlich bist Du nun hier bei mir und kannst auch meine Wunden sehen! Wenn es eine Irreführung sein sollte, so wie Deine Freundin es behauptet, dann hättest Du mich doch auch ganz gewiss nicht hier aufgefunden, oder was meinst Du, kleine Lady?“ Er sah sie aufmunternd an. "Oder glaubst Du etwa, ich würde Dir etwas Schlechtes wollen?" Ein trauriges, fast schon enttäuschtes Lächeln, zeichnete sich auf seinen Mundwinkeln ab, als er ihr diese Frage stellte. "Wir sind doch Freunde und Freunde tun einander nichts Schlechtes."
Leicht zuckte er bei diesen Worten mit seinen Schultern. "Aber was weiß ich schon von Freundschaft, bist Du doch die Erste in meinem Leben, die ich als Freundin bezeichnen kann..."
Es fiel ihm schwer, einen zufriedenen Gesichtsausdruck zu unterdrücken und sie weiterhin mit der gebotenen Besorgnis anzusehen. Hatten die Bilder, welche er in seinem Kopf entstehen hatte lassen, also doch die gewünschte Wirkung gehabt.
Vielmehr noch, offenbar waren sie und er doch mehr miteinander verbunden, als er zunächst geglaubt hatte.
Dies war ein neuer interessanter Aspekt des Ganzen. Sie beide konnten nicht nur die Schmerzen des anderen fühlen, oh nein, war es wirklich möglich, dass sie sie sich gegenseitig zufügten?
Er würde es tunlichst unterlassen, sie davon in Kenntnis zu setzen. Noch nicht, zumindest.
Zu gegebener Zeit, die richtige Waffe einsetzen, das war sein Ziel.
Als sie weiterhin darauf losplapperte und begann von Lyvia zu berichten, zog er kurz seine Hände von den ihrigen, die sie ihm nun ausgestreckt hatte zurück. Dann war sie es wohl gewesen, welche er weiter hinein in den Sturm geschickt hatte. Lyvia war also ihr Name. Als hätte er nicht schon genug damit zu tun, sich um das Balg vor sich zu kümmern, nun hatte dieses auch noch ein Anhängsel mit in seine Nähe geschleppt.
Eines, welches noch dazu behauptete, jene Visionen sehen zu können, die er mit Freya teilte.
Diese Tatsache bereitete ihm durchaus ein gewisses Maß an Sorge, denn er wusste natürlich nicht, inwieweit sie in diese Visionen eingedrungen war. Was genau sie gesehen hatte und wie sie es zu deuten vermochte.
Er fluchte innerlich laut und seine Nasenflügel zuckten dabei abfällig. Eine weitere Schwierigkeit, derer er sich stellen musste.
Nun, wenn es nötig war, würde er sie mit Freuden beseitigen. Er konnte nicht noch weitere Hindernisse gebrauchen.
Doch Freya schien dieser Lyvia zu vertrauen. Dies konnte er deutlich aus der Wärme, die ihre Worte ausstrahlten, heraushören. Dieses Vertrauen galt es dringend zu erschüttern. Denn nichts konnte er weniger gebrauchen, als dass das Balg sogleich zu ihrer Freundin lief und ihr alles unter die Nase rieb, was geschehen war und was noch geschehen würde.
Mit Bedacht griff er nach ihren Händen. Noch waren diese von seinen Berührungen geschützt, durch die Verbände die sie umgaben.
Seit jener kurzen Berührung im Orakel wusste er sehr wohl, dass jedes weitere Aufeinandertreffen ihrer beider Haut zu einer Vision führen konnte.
Visionen, die er nicht zu steuern vermochte, nicht so wie jene, die er ihr geschickt hatte, um sie zu sich zu führen.
„Ich werde ganz vorsichtig sein, versprochen. Wenn ich Dir irgendwelche Schmerzen zufüge, dann sag es mir bitte sofort, ja?“
Fast schon kummervoll sah er sie an. „Woher kommen nur diese schrecklichen Verletzungen?“
Mit vorsichtigen Bewegungen befreite er Freyas Hände langsam aus den Verbänden. Weniger, um ihr keinen Schmerz zuzufügen, sondern vielmehr, um sie nicht versehentlich zu berühren.
Solange er nicht wusste, was sie genau sehen würden, musste er sehr vorsichtig handeln. „Ich kann Dir gar nicht sagen, wie Leid es mir tut, dass Du Dich all dem ausgesetzt hast, nur um mich zu finden. Weiß Ogrimar, was Dir alles passieren hätte können dort draußen! Ich hätte es mir niemals verzeihen können, wenn Dir etwas zugestoßen wäre, kleine Lady.“ Mit diesen Worten löste er den Verband endgültig von ihren Händen und schenkte jenen ein nahezu trauriges Lächeln.
„Bleib hier sitzen, ja? Ich hole eine Schüssel mit frischem Wasser damit wir Deine Hände reinigen können.“ Mit diesen Worten erhob er sich aus seiner sitzenden Position, ging Richtung eines Tisches auf der eine Schale mit Wasser stand und wandte ihr den Rücken zu.
Seine wichtigste Aufgabe bestand nun darin, dass Freya ihm Glauben schenkte.
Ein Trugbild. Dieses kleine Miststück. Wie hatte sie es nur geschafft, jene Bilder, die er an das Mädchen gesandt hatte, zu durchschauen? Noch immer stand er mit dem Rücken zu ihr, so dass sie die Abscheu, welche sich auf seine Züge gelegt hatten, nicht erkennen konnte. „Ich kann Dir leider nicht sagen, warum Du keinen Schnee sehen konntest. Weißt Du, auch meine Visionen die ich habe, sind nicht immer ganz deutlich und vieles verschwindet in ihnen, was eigentlich da ist. Aber ich kann Dir versichern, dass ich auf diese elendigen Biester getroffen bin. Sie haben mir ganz schön zugesetzt.“ Bei diesen Worten drehte er sich wieder zu ihr um und setzte ein leidendes Lächeln auf.
„Schau!“ Er erhob seine Hand und zeigte ihr seine Schnittwunde.
„Dies ist nur eine Verletzung, die ich von dem Kampf davon getragen habe. Nicht weiter schlimm, auf meinem Körper sind deutlich schlimmere Narben. Auch einige schwere Hiebe musste ich einstecken und nachdem ich kurz das Bewusstsein verloren hatte, konnte ich mich nur mit Mühe hierherschleppen.“
Mit der Wasserschüssel in seinen Händen ging er nun wieder auf Freya zu, setzte sich und deutete ihr, ihre Hände in das klare Wasser zu legen, tunlichst darauf bedacht, sie nicht zu berühren.
"Wieso sollte es ein Trugbild sein, dass Du gesehen hast? Schließlich bist Du nun hier bei mir und kannst auch meine Wunden sehen! Wenn es eine Irreführung sein sollte, so wie Deine Freundin es behauptet, dann hättest Du mich doch auch ganz gewiss nicht hier aufgefunden, oder was meinst Du, kleine Lady?“ Er sah sie aufmunternd an. "Oder glaubst Du etwa, ich würde Dir etwas Schlechtes wollen?" Ein trauriges, fast schon enttäuschtes Lächeln, zeichnete sich auf seinen Mundwinkeln ab, als er ihr diese Frage stellte. "Wir sind doch Freunde und Freunde tun einander nichts Schlechtes."
Leicht zuckte er bei diesen Worten mit seinen Schultern. "Aber was weiß ich schon von Freundschaft, bist Du doch die Erste in meinem Leben, die ich als Freundin bezeichnen kann..."
Sieh mir in die Augen und sag mir, wen Du dort siehst.
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
- -Freya-
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#102
Das Blau ihrer Augen ruhte auf ihm. Auf dem Spiegelbild der Flammen des Kamins, welche sind in dem glasklaren Himmelblau seiner Augen fixiert war. Freya musste nicht hinsehen, und zu wissen, dass Naheniel mit geschickten Fingern die Knoten löste, welche die Verbände zusammenhielten.
"Ich hatte Angst, du wärst tot." sagte sie leise ohne ihren Blick abzuwenden. Das soltle wohl Grund genug sein, um ihr kleines Himmelfahrtskommando zu erklären. Das Feuer knisterte im Hintergrund, während der Wind kurzzeitig den Rauch hinabdrückte und einige Funken tanzen liess. Kurz blinzelte Freya, hatte sie für einen Moment das Gefühl etwas ähnliches schon einmal gesehen zu haben. Eine Art Déjà-vu aus welchem Naheniel sie sogleich zurückholte, als sie die Wärme und den sanften Druck an ihren Händen durch die Verbände hin durch verspürte. Aber es passierte nichts. Kurz sah sie hinab und lächelte ein wenig zögernd, bevor Naheniel sich erhob und sein Schatten im matten Licht der Flammen hin und her tanzte. Ogrimar sei Dank.
Schweigend folgte ihr Blick ihm, während er den Raum durchkreuzte, um eine Schüssel mit Wasser zu füllen. Ganz still lauschte sie seinen Worten, mit denen er ihr bestätigte, dass es einen Kampf gegeben hatte. Etwas, dass der glatte Schnitt in seiner Handfläche bestätigte.
Das Blau ihrer Augen glitt dabei bei seiner Rückkehr vor den Kamin auf die Schüssel.
„Es ist an der gleichen Stelle...“ stellte sie flüsternd fest, während ihre Augen von ihren Händen zu seiner wanderten und sie kurz schlucken musste. „Findest Du das nicht merkwürdig? Wie ist das passiert?“
~ Er täuscht dich.~ hallte eine leise Stimme in ihren Gedanken wider. Nein das konnte nicht sein und doch war ein Samen des Zweifels gesät worden. Doch bislang bekam er keine Nahrung, um zu gedeihen. Für einen kurzen Moment verfiel Freya in ein Schweigen, fast schon in eine Starre. Dann jedoch liess sie gehorsam ihre Hände in das Wasser sinken. Fast lindern wirkte sogleich die Kälte auf sie ein.
„Für den Anfang machst Du das schon ganz gut mit der Freundschaft.“ Kam es fast schon mit einem auftauenden Zahnlückenlächeln hervor. Denn mittlerweile wurde ihr ein wenig wärmer und das schmerzende Pochen liess ein wenig nach.
"Ich hab die Lyvia auch gefragt, wieso du das tun solltest... aber das wusste sie auch nicht. Aber sie meinte, dass nichts so wäre wie es scheint.“ Setzte Freya mit ruhiger Stimme an, während sie versuchte ihre Gedanken zu sortieren. „Aber sie kennt dich auch nicht und macht sich sicher nur Sorgen.“ räumte sie schützend ein, denn keineswegs wollte sie, dass Naheniel ein falsches Bild von Lyvia hatte. Bei Ogrimar.
Für einen kurzen Moment betrachtete Freya ihn dabei, wie er sich genauso um sie sorgte, wie die Tante es zuvor getan hatte und liess nur leise ihren Vorschlag über ihre Lippen kommen. „Wenn du willst, stell ich sie dir vor. Dann merkt sie bestimmt, dass sie falsch liegt. Und wenn Dein Wort nicht reicht, dann soll sie unsere Hände anschauen. Vielleicht hat sie auch eine Erklärung dafür.“ Mit einem leichten Nicken deutete sie auf ihrer beider Hände.
Ja, wenn Lyvia ihn kennenlernte, würden sich die Zweifel auflösen. Vielleicht könnten sie auch Tanuri zusammen beschwichtigen. Immerhin konnte Naheniel ihre Geschichte bestätigen und auch dass sie nicht einfach so weggelaufen war. Mit einem kleinen Lächeln, sah sie zu ihm auf und suchte dabei ihr eigenes Spiegelbild in seinen Augen. „Und mir kannst Du vielleicht damit auch aus der Patsche helfen. Ich glaub, ich krieg ganz schön Ärger, weil ich einfach abgehauen bin..."
"Ich hatte Angst, du wärst tot." sagte sie leise ohne ihren Blick abzuwenden. Das soltle wohl Grund genug sein, um ihr kleines Himmelfahrtskommando zu erklären. Das Feuer knisterte im Hintergrund, während der Wind kurzzeitig den Rauch hinabdrückte und einige Funken tanzen liess. Kurz blinzelte Freya, hatte sie für einen Moment das Gefühl etwas ähnliches schon einmal gesehen zu haben. Eine Art Déjà-vu aus welchem Naheniel sie sogleich zurückholte, als sie die Wärme und den sanften Druck an ihren Händen durch die Verbände hin durch verspürte. Aber es passierte nichts. Kurz sah sie hinab und lächelte ein wenig zögernd, bevor Naheniel sich erhob und sein Schatten im matten Licht der Flammen hin und her tanzte. Ogrimar sei Dank.
Schweigend folgte ihr Blick ihm, während er den Raum durchkreuzte, um eine Schüssel mit Wasser zu füllen. Ganz still lauschte sie seinen Worten, mit denen er ihr bestätigte, dass es einen Kampf gegeben hatte. Etwas, dass der glatte Schnitt in seiner Handfläche bestätigte.
Das Blau ihrer Augen glitt dabei bei seiner Rückkehr vor den Kamin auf die Schüssel.
„Es ist an der gleichen Stelle...“ stellte sie flüsternd fest, während ihre Augen von ihren Händen zu seiner wanderten und sie kurz schlucken musste. „Findest Du das nicht merkwürdig? Wie ist das passiert?“
~ Er täuscht dich.~ hallte eine leise Stimme in ihren Gedanken wider. Nein das konnte nicht sein und doch war ein Samen des Zweifels gesät worden. Doch bislang bekam er keine Nahrung, um zu gedeihen. Für einen kurzen Moment verfiel Freya in ein Schweigen, fast schon in eine Starre. Dann jedoch liess sie gehorsam ihre Hände in das Wasser sinken. Fast lindern wirkte sogleich die Kälte auf sie ein.
„Für den Anfang machst Du das schon ganz gut mit der Freundschaft.“ Kam es fast schon mit einem auftauenden Zahnlückenlächeln hervor. Denn mittlerweile wurde ihr ein wenig wärmer und das schmerzende Pochen liess ein wenig nach.
"Ich hab die Lyvia auch gefragt, wieso du das tun solltest... aber das wusste sie auch nicht. Aber sie meinte, dass nichts so wäre wie es scheint.“ Setzte Freya mit ruhiger Stimme an, während sie versuchte ihre Gedanken zu sortieren. „Aber sie kennt dich auch nicht und macht sich sicher nur Sorgen.“ räumte sie schützend ein, denn keineswegs wollte sie, dass Naheniel ein falsches Bild von Lyvia hatte. Bei Ogrimar.
Für einen kurzen Moment betrachtete Freya ihn dabei, wie er sich genauso um sie sorgte, wie die Tante es zuvor getan hatte und liess nur leise ihren Vorschlag über ihre Lippen kommen. „Wenn du willst, stell ich sie dir vor. Dann merkt sie bestimmt, dass sie falsch liegt. Und wenn Dein Wort nicht reicht, dann soll sie unsere Hände anschauen. Vielleicht hat sie auch eine Erklärung dafür.“ Mit einem leichten Nicken deutete sie auf ihrer beider Hände.
Ja, wenn Lyvia ihn kennenlernte, würden sich die Zweifel auflösen. Vielleicht könnten sie auch Tanuri zusammen beschwichtigen. Immerhin konnte Naheniel ihre Geschichte bestätigen und auch dass sie nicht einfach so weggelaufen war. Mit einem kleinen Lächeln, sah sie zu ihm auf und suchte dabei ihr eigenes Spiegelbild in seinen Augen. „Und mir kannst Du vielleicht damit auch aus der Patsche helfen. Ich glaub, ich krieg ganz schön Ärger, weil ich einfach abgehauen bin..."
Geboren aus dem Wissen einer dunklen Vergangenheit - verblasst mein altes Leben im Schatten einer neuen Zeit
Fühlst Du die Macht? Kannst Du sie spüren?
- Naheniel
- Dorfältester / Dorfälteste
- Beiträge: 182
- Registriert: Mo 27. Mai 2019, 19:18
- Danksagung erhalten: 1 Mal
#103
Erschrocken sah er zu ihr auf: „Ich und tot?“ Bei seinen Worten kam er nicht umhin, leise zu lachen.
Aber wo denkst Du hin, kleine Lady? Dafür benötigt es schon ein wenig mehr, als diese hinterhältigen Goblins! Erinnerst Du Dich noch an die Drachen im Orakel, vor denen Du mich beschützt hast? Vor denen hatte ich ehrlich gesagt ein wenig mehr Angst. Ganz zu schweigen von dem Orakel selbst…“
Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu, während er sich mit einer Hand durch sein blondes zerzaustes Haar fuhr. „Der war doch etwas seltsam, oder findest Du nicht?“
Aufgemuntert von ihrem Lächeln sprach er weiter. „Weißt Du, vielleicht kann Deine Freundin auch einfach nicht verstehen, wie es ist, wenn man diese Art von Visionen hat, wie wir sie haben. Ich kenne dieses Unverständnis nur zu gut. Am Ende haben sich alle von mir abgewandt, denen ich davon erzählte und keiner wollte mir glauben. Manche bezeichneten mich sogar als verrückt. Irgendwann dachte ich das selbst von mir. Dass ich verrückt sei. Mir alles nur einbilde und Dinge sehe, die gar nicht da sind.“
Still betrachtete er für einige Momente ihre kleinen Hände, wie sie dort im Wasser lagen und ein wenig damit spielten. „Ich habe ihnen geglaubt und an mir gezweifelt. Dachte, dass ich wohl besser in Madrigans Irrenhaus aufgehoben wäre, als dort draußen frei herumzulaufen. Jahrelang habe ich mit niemandem mehr darüber gesprochen, weil ich Angst hatte, dass sie mich wieder mit diesen abwertenden Blicken strafen würden.“
Leise seufzte er, als er mit einem Blick zu ihr aufsah, der keinen Zweifel an seiner Aufrichtigkeit zuließ. „Bis zu dem Tag, als ich Dir begegnete.“ Er versuchte ein aufmunterndes Lächeln aufzusetzen, doch schien es traurig und zeugte von tiefen Verletzungen, die er in seiner Jugend erlebt hatte.
„Du bist die Einzige, der ich vertrauen kann. Und dabei kennen wir uns doch noch gar nicht so lange. Ich konnte bisher niemanden davon überzeugen, dass meine Visionen wahr sind! Wieso sollte mir ausgerechnet Deine Freundin glauben? So wie Du es sagst, scheint sie mir gegenüber ja nicht gerade freundlich eingestellt zu sein.“ Traurig sah er hinab, zu seinen eigenen verletzten Händen, die in seinem Schoß verweilten.
„Deine Freundin denkt bestimmt auch, dass ich nicht ganz bei Trost bin und will Dich vor so einem wie mir fernhalten.“ Kurz zuckte er mit seinen Schultern.
„Ich kann es ihr auch gar nicht verübeln. Sie hat bestimmt Angst um Dich. Aber was ist, wenn sie Dir verbietet, dass wir zwei uns wiedertreffen können?“ Naheniel ließ einige schweigsame Augenblicke vergehen, damit Freya jene Worte auf sich wirken lassen konnte.
Ja kleines Mädchen, hm? Was ist, wenn sie Dich zu Hause einsperren, in Dein Zimmer, den Schlüssel vor Dir verstecken und Du nie wieder zu mir kannst? Aber keine Sorge, Freya, ich werde schon dafür sorgen, dass Du ihnen den Rücken zuwendest und mir ganz freiwillig in die von mir geschaffene Dunkelheit folgst. Gegen mich wirst Du Dich niemals wehren können.
Seine Augen ruhten noch ein wenig auf ihr, bevor er mit Besorgnis in seiner Stimme weiter sprach. "Aber ich verstehe auch überhaupt nicht, warum Du Ärger bekommen solltest, schließlich hast Du doch nur versucht mich zu beschützen!“ Ein gewisser Grad der Verärgerung zeigte sich in seinem Gesicht.
„Wenn Dich jemand dafür schimpft, dann bekommt er es mit mir zu tun! Wobei…“
Ein verschmitztes Lächeln trat auf seine Züge und mahnend erhob er seinen Zeigefinger. „Wenn Du nochmal durch den Schneesturm stapfst und Dich wegen mir in Gefahr bringst, dann werde wohl ich es sein müssen, der Dir Deine Ohren langzieht.“
Laut begann er zu lachen und stupste sie frech am Arm, bevor er wieder ernst wurde und mit einem kurzen Nicken auf ihre Hände deutete. „Aber Du hast schon recht, es ist alles ein wenig merkwürdig. Hast Du denn eine Idee, warum wir ausgerechnet an der gleichen Stelle diese Verletzungen haben?“ Voller Erstaunen riss er die Augen auf, als wäre ihm gerade die Erkenntnis dazu gekommen. „Glaubst Du, es könnte etwas mit den Visionen zu tun haben?“ Sogleich schüttelte er wieder seinen Kopf.
„Ach, das ist doch töricht. Entschuldige bitte, ich komme immer auf so seltsame Gedanken… Wahrscheinlich auch der Grund, warum keiner so wirklich etwas mit mir zu tun haben will.“ Unsicher sah er sie an. „Hoffentlich läuft Du nun nicht auch noch von mir davon.“
Aber wo denkst Du hin, kleine Lady? Dafür benötigt es schon ein wenig mehr, als diese hinterhältigen Goblins! Erinnerst Du Dich noch an die Drachen im Orakel, vor denen Du mich beschützt hast? Vor denen hatte ich ehrlich gesagt ein wenig mehr Angst. Ganz zu schweigen von dem Orakel selbst…“
Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu, während er sich mit einer Hand durch sein blondes zerzaustes Haar fuhr. „Der war doch etwas seltsam, oder findest Du nicht?“
Aufgemuntert von ihrem Lächeln sprach er weiter. „Weißt Du, vielleicht kann Deine Freundin auch einfach nicht verstehen, wie es ist, wenn man diese Art von Visionen hat, wie wir sie haben. Ich kenne dieses Unverständnis nur zu gut. Am Ende haben sich alle von mir abgewandt, denen ich davon erzählte und keiner wollte mir glauben. Manche bezeichneten mich sogar als verrückt. Irgendwann dachte ich das selbst von mir. Dass ich verrückt sei. Mir alles nur einbilde und Dinge sehe, die gar nicht da sind.“
Still betrachtete er für einige Momente ihre kleinen Hände, wie sie dort im Wasser lagen und ein wenig damit spielten. „Ich habe ihnen geglaubt und an mir gezweifelt. Dachte, dass ich wohl besser in Madrigans Irrenhaus aufgehoben wäre, als dort draußen frei herumzulaufen. Jahrelang habe ich mit niemandem mehr darüber gesprochen, weil ich Angst hatte, dass sie mich wieder mit diesen abwertenden Blicken strafen würden.“
Leise seufzte er, als er mit einem Blick zu ihr aufsah, der keinen Zweifel an seiner Aufrichtigkeit zuließ. „Bis zu dem Tag, als ich Dir begegnete.“ Er versuchte ein aufmunterndes Lächeln aufzusetzen, doch schien es traurig und zeugte von tiefen Verletzungen, die er in seiner Jugend erlebt hatte.
„Du bist die Einzige, der ich vertrauen kann. Und dabei kennen wir uns doch noch gar nicht so lange. Ich konnte bisher niemanden davon überzeugen, dass meine Visionen wahr sind! Wieso sollte mir ausgerechnet Deine Freundin glauben? So wie Du es sagst, scheint sie mir gegenüber ja nicht gerade freundlich eingestellt zu sein.“ Traurig sah er hinab, zu seinen eigenen verletzten Händen, die in seinem Schoß verweilten.
„Deine Freundin denkt bestimmt auch, dass ich nicht ganz bei Trost bin und will Dich vor so einem wie mir fernhalten.“ Kurz zuckte er mit seinen Schultern.
„Ich kann es ihr auch gar nicht verübeln. Sie hat bestimmt Angst um Dich. Aber was ist, wenn sie Dir verbietet, dass wir zwei uns wiedertreffen können?“ Naheniel ließ einige schweigsame Augenblicke vergehen, damit Freya jene Worte auf sich wirken lassen konnte.
Ja kleines Mädchen, hm? Was ist, wenn sie Dich zu Hause einsperren, in Dein Zimmer, den Schlüssel vor Dir verstecken und Du nie wieder zu mir kannst? Aber keine Sorge, Freya, ich werde schon dafür sorgen, dass Du ihnen den Rücken zuwendest und mir ganz freiwillig in die von mir geschaffene Dunkelheit folgst. Gegen mich wirst Du Dich niemals wehren können.
Seine Augen ruhten noch ein wenig auf ihr, bevor er mit Besorgnis in seiner Stimme weiter sprach. "Aber ich verstehe auch überhaupt nicht, warum Du Ärger bekommen solltest, schließlich hast Du doch nur versucht mich zu beschützen!“ Ein gewisser Grad der Verärgerung zeigte sich in seinem Gesicht.
„Wenn Dich jemand dafür schimpft, dann bekommt er es mit mir zu tun! Wobei…“
Ein verschmitztes Lächeln trat auf seine Züge und mahnend erhob er seinen Zeigefinger. „Wenn Du nochmal durch den Schneesturm stapfst und Dich wegen mir in Gefahr bringst, dann werde wohl ich es sein müssen, der Dir Deine Ohren langzieht.“
Laut begann er zu lachen und stupste sie frech am Arm, bevor er wieder ernst wurde und mit einem kurzen Nicken auf ihre Hände deutete. „Aber Du hast schon recht, es ist alles ein wenig merkwürdig. Hast Du denn eine Idee, warum wir ausgerechnet an der gleichen Stelle diese Verletzungen haben?“ Voller Erstaunen riss er die Augen auf, als wäre ihm gerade die Erkenntnis dazu gekommen. „Glaubst Du, es könnte etwas mit den Visionen zu tun haben?“ Sogleich schüttelte er wieder seinen Kopf.
„Ach, das ist doch töricht. Entschuldige bitte, ich komme immer auf so seltsame Gedanken… Wahrscheinlich auch der Grund, warum keiner so wirklich etwas mit mir zu tun haben will.“ Unsicher sah er sie an. „Hoffentlich läuft Du nun nicht auch noch von mir davon.“
Sieh mir in die Augen und sag mir, wen Du dort siehst.
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
- -Freya-
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#104
Warum sollte Freya an seiner Aufrichtigkeit zweifeln? Es gab im Grunde keinen Anlass. Immerhin hatte sie mit den gleichen Zweifeln und Gedanken zu kämpfen wie er und neben Lyvia war er der einzige, dem sie sich vermutlich mit all dem anvertrauen konnte.
„Ich glaube Dir.“ kam es leise, aber dennoch klar über ihre Lippen, bevor sie mit einem Blinzeln auf die Schalte mit dem Wasser blickte, welches einen leichten roten Schimmer in sich trug. Ihre Lippen suchte ein leichtes Schmunzeln heim, welches kleine Grübchen auf ihren Wangen hinterließ. „Und ja das Orakel war irgendwie merkwürdig.“ Kurz weiteten sich ihre eh schon großen blauen Augen bei der Erinnerung an dieses kauzige zeitlose Wesen mit seinen sehr vagen Aussagen, während sie ihm zustimmend zunickte, bevor sie ihn weitersprechen liess.
Das Orakel. Es meinte doch, es hätte schon mehr gesagt, als es sollte. Doch beim dunklen Lord. Sie hatte keine Ahnung, was es genau bedeuten sollte. Vielleicht sollte sie mit Lyvia und Tanuri darüber sprechen, wenn sie wieder zuhause war. Vielleicht würden sie vier dann eine Antwort finden. „Warum sie dir glauben sollte? Ganz einfach, weil Freunde so etwas tun. Wenn sie dich kennenlernt, dann wird sie sehen, dass sie sich getäuscht hat. Und sie wird mir dann auch sicher nicht verbieten, dich zu treffen. Weshalb auch.“ kurz schüttelte Freya zuversichtlich bei dem Gedanken den Kopf.
Dafür gab es immerhin keinen Grund. Höchstens, dass sie Hausarrest bekommen würde, aber das hatte nichts mit ihm zu tun, sondern eher damit, dass sie einfach impulsiv ihren Instinkten gefolgt war und dabei das ein ums andere Mal ihre Aufgaben und Pflichten ein wenig in Vergessenheit hatte geraten lassen.
„Du solltest sie kennenlernen.“ Kam es abermals fast wie eine kleine Aufforderung über ihre Lippen. Ja wenn er mitkäme und Tanuri und Lyvia kennenlernen würde, würden die beiden ihr die ganze Geschichte einfach glauben müssen und vielleicht könnte er dann ja auch bei ihnen bleiben. Als ein aufrichtiger Diener des dunklen Lords. Als ein Teil der Legion? Nachdenklich musterte Freya Naheniel für einen kurzen Augenblick, bevor sie unterbewusst aus ihren Gedanken heraus mit den Schultern zuckte und ein kleines verräterisches Funkeln in ihren Augen mit einem Wimpernschlag fortwischte.
„Vielleicht haben sie eine Erklärung oder Idee, was und wieso das passiert.“ Langsam glitt ihr Blick auf seine großen Hände und dann weiter auf ihre. Einem Blick, der zu deutlich verriet, dass sie etwas im Schilde führte. Mit einem Wimpernschlag sah Freya wieder zu ihm hoch. Auch wenn der Gedanke vielleicht abwegig erschien und die Idee nicht nur dumm sondern vielleicht auch ein bisschen wehtun würde, es würde zumindest entweder den Beweis für ihre Theorie bringen.
„Hast Du ein Messer? Oder besser noch, einen scharfen Dolch?“ Aufgeregt funkelte das Blau ihrer Augen im Schein des Feuers auf bei diesen Worten, bevor sie sich nach einem solchen Gegenstand von ihrem Platz aus umsah. Und wenn das nun aufging, hätten sie beide die Gewissheit, dass vielleicht die Dinge einen Zusammenhang haben sollten und sie einen Grund, weshalb Tanuri und Lyvia ihm vertrauen müssten.
„Ich glaube Dir.“ kam es leise, aber dennoch klar über ihre Lippen, bevor sie mit einem Blinzeln auf die Schalte mit dem Wasser blickte, welches einen leichten roten Schimmer in sich trug. Ihre Lippen suchte ein leichtes Schmunzeln heim, welches kleine Grübchen auf ihren Wangen hinterließ. „Und ja das Orakel war irgendwie merkwürdig.“ Kurz weiteten sich ihre eh schon großen blauen Augen bei der Erinnerung an dieses kauzige zeitlose Wesen mit seinen sehr vagen Aussagen, während sie ihm zustimmend zunickte, bevor sie ihn weitersprechen liess.
Das Orakel. Es meinte doch, es hätte schon mehr gesagt, als es sollte. Doch beim dunklen Lord. Sie hatte keine Ahnung, was es genau bedeuten sollte. Vielleicht sollte sie mit Lyvia und Tanuri darüber sprechen, wenn sie wieder zuhause war. Vielleicht würden sie vier dann eine Antwort finden. „Warum sie dir glauben sollte? Ganz einfach, weil Freunde so etwas tun. Wenn sie dich kennenlernt, dann wird sie sehen, dass sie sich getäuscht hat. Und sie wird mir dann auch sicher nicht verbieten, dich zu treffen. Weshalb auch.“ kurz schüttelte Freya zuversichtlich bei dem Gedanken den Kopf.
Dafür gab es immerhin keinen Grund. Höchstens, dass sie Hausarrest bekommen würde, aber das hatte nichts mit ihm zu tun, sondern eher damit, dass sie einfach impulsiv ihren Instinkten gefolgt war und dabei das ein ums andere Mal ihre Aufgaben und Pflichten ein wenig in Vergessenheit hatte geraten lassen.
„Du solltest sie kennenlernen.“ Kam es abermals fast wie eine kleine Aufforderung über ihre Lippen. Ja wenn er mitkäme und Tanuri und Lyvia kennenlernen würde, würden die beiden ihr die ganze Geschichte einfach glauben müssen und vielleicht könnte er dann ja auch bei ihnen bleiben. Als ein aufrichtiger Diener des dunklen Lords. Als ein Teil der Legion? Nachdenklich musterte Freya Naheniel für einen kurzen Augenblick, bevor sie unterbewusst aus ihren Gedanken heraus mit den Schultern zuckte und ein kleines verräterisches Funkeln in ihren Augen mit einem Wimpernschlag fortwischte.
„Vielleicht haben sie eine Erklärung oder Idee, was und wieso das passiert.“ Langsam glitt ihr Blick auf seine großen Hände und dann weiter auf ihre. Einem Blick, der zu deutlich verriet, dass sie etwas im Schilde führte. Mit einem Wimpernschlag sah Freya wieder zu ihm hoch. Auch wenn der Gedanke vielleicht abwegig erschien und die Idee nicht nur dumm sondern vielleicht auch ein bisschen wehtun würde, es würde zumindest entweder den Beweis für ihre Theorie bringen.
„Hast Du ein Messer? Oder besser noch, einen scharfen Dolch?“ Aufgeregt funkelte das Blau ihrer Augen im Schein des Feuers auf bei diesen Worten, bevor sie sich nach einem solchen Gegenstand von ihrem Platz aus umsah. Und wenn das nun aufging, hätten sie beide die Gewissheit, dass vielleicht die Dinge einen Zusammenhang haben sollten und sie einen Grund, weshalb Tanuri und Lyvia ihm vertrauen müssten.
Geboren aus dem Wissen einer dunklen Vergangenheit - verblasst mein altes Leben im Schatten einer neuen Zeit
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#105
Ohne, dass sein Blick verriet, was bei ihren Worten in ihm vorging, wägte er innerlich darüber ab, was sie ihm vorschlug. Das Mädchen schien sehr überzeugt von dieser Lyvia zu sein. Warum auch immer.
Als hätte er nicht schon genug damit zu tun, sie von seiner „Unschuld“ und seiner „Ehrlichkeit“ zu überzeugen, sollte er sich nun freiwillig noch einen weiteren Ballast an sein Bein binden?
Und was dann? Würden die beiden ihn mit in die Hallen der Gilde schleppen, derer sie angehörten? Wunderbar, immer schön hinein in das Unbekannte, ohne jeglichen Schutz, ohne jegliches Vorwissen, was ihn dort erwarten könnte.
Da könnte er sich auch gleich freiwillig Blutgier zum Fraß vorwerfen.
Doch wie konnte er das Kind davon abbringen, ihn genau dorthin mitnehmen zu wollen, wo er wahrscheinlich nicht länger als eine Stunde mit seinen zum großen Teil erfundenen Geschichten bestand haben würde? Dass er manchmal von sich selbst überzeugt war, daraus machte er kein Geheimnis.
Aber dumm und größenwahnsinnig, dass war er nicht. Letzteres noch nicht zumindest.
Nachdenklich kratzte er sich an seinem bärtigen Kinn und betrachtete Freya dabei. „Ich weiß wirklich nicht, ob das so eine gute Idee ist. Was sollte ich ihnen auch erzählen? Ich habe nicht einmal eine Vergangenheit, die ich stolz präsentieren könnte.
Nicht einmal ein ordentliches Heim besitze ich. Sie halten mich bestimmt nur für irgendeinen dieser dahergelaufenen Spinner, die behaupten, sie wären Ogrimar selbst über den Weg gelaufen und wären seit jenem Tag gekennzeichnet. Viel schlimmer noch, jene, die davon überzeugt waren, dass nur SIE ausgewählt worden waren, um seiner Stimme zu folgen.“
Unbewusst strich er sich mit seinen Fingern über den Nacken, genau dort, wo jenes Mal in zarten Linien eingebrannt war, welches er auch für nur einen Moment auf dem Handgelenk Freyas sehen konnte.
Eilig schüttele er seinen Kopf und ließ seine Blicke durch die schäbige Hütte gleiten, um sich von jenen Gedanken abzulenken. Seine Behausung hatte Sicherheit schon bessere Tage gesehen.
Ihm war die Ausstattung vollkommen egal, schließlich hatte er weitaus wichtigeres, um dass es sich zu kümmern galt. Doch versuchte er bei seinen Worten einen verschämten Eindruck zu hinterlassen, schließlich sollte sie denken, dass es ihm durchaus unangenehm war, sie hier her, nun, eingeladen war wohl nicht das richtige Wort, nachdem er suchte, gelockt zu haben?
Hätte er gekonnt, so hätte er nun laut losgelacht. Doch unterstand er sich tunlichst, dies zu tun. Doch bevor er weiter nach passenden Ausreden suchen konnte, folgte er ihrem Blick.
Was hat sie nur vor, dieses kleine Biest? „Ein Dolch? Puh, das könnte ein schwieriges Unterfangen werden. Aber lass mich mal nachsehen.“ Natürlich hatte er einen Dolch, was glaubte sie denn?
Ordentliche Rituale konnten nur mit einem Dolch geführt werden, der so scharf war, dass er selbst ein fallendes Haar entzwei spalten konnte. Sogleich dachte er an den Dolch, der seine Hand wie Eis gefrieren ließ. Doch jenen würde er ihr ganz gewiss nicht überlassen.
Wer konnte schon vorhersagen, was dieser ihr für Bilder zeigen würde?
Ihren Tod? Vielleicht sogar den Seinigen? Nein, so weit waren sie noch lange nicht, dass er sie so tief in seine Visionen eindringen ließ.
Als er sich erhob und einige suchende Schritte in der Hütte auf und abging, kam ihm allerdings ein durchaus erhebender Gedanke.
Was wäre, wenn sie sich selbst mit dem Dolch in ihrem kleinen Körper sehen würde.
Blutverschmiert und nach Luft japsend am Boden. Mit weit aufgerissenen Augen nach ihrem Mörder suchend. Ähnliche Bilder waren es, die er bereits kannte. Würde es ihm möglich sein, ihr einzureden, dass es ihre ach, so großartige Freundin Lyvia war, die versuchte, ihr das Leben zu nehmen? Aus Scham davor, eine kleine Verrückte in ihrer Gilde zu haben? Oh, der Gedanke gefiel ihm.
Ein dunkles Grinsen huschte über seine Lippen, gerade in dem Moment als er hinter ihr stand und ein weiteres Mal, so wie damals im Orakel seine Hand über ihren Kopf hielt und dessen Form nachzeichnete, ohne auch nur ein Haar zu berühren. Wie erheiternd würde es sein, wenn er es war, der in dieser Vision neben ihr knien würde, schützend ihre Hand hielt und versuchte, das Blut zu stillen, ihr das Leben zu retten?
Doch bevor er ihr jene Bilder in ihren Kopf pflanzen konnte, musste er sicher gehen, dass diese andere Seherin, oder was auch immer sie war, jene nicht abfangen konnte.
Das Mädchen musste ihm vertrauen, so dass die Bilder noch realer und greifbarer auf sie wirken würden.
Als wäre er selbst überrascht über seinen Fund, reichte er Freya über ihre Schulter einen Schädeldolch. Die Klinge glitt dabei schon fast gefährlich nahe, an ihrem zarten jungen Hals entlang. Wie einfach wäre es, ihr hier und heute ihre pochende Halsschlagader zu durchtrennen und sich seinem Problem somit zu entledigen.
Doch das wäre töricht. Schließlich schien sie nun nicht mehr völlig allein zu sein, was bedeuten würde, er wäre der erste Verdächtige den sie jagen würden, sollte das Mädchen nicht mehr auftauchen.
Viel wichtiger war jedoch, dass er sich immer sicherer darüber wurde, dass dies nicht der einzuschlagende Weg war. Irgendetwas war an diesem Balg, welches sie verband.
Es musste eine Wichtigkeit haben, die es galt herauszufinden und für sich auszunutzen.
Wer weiß, welches gute Werkzeug sie ihm noch sein konnte.
Mit einer schwungvollen Bewegung ließ er sich wieder neben sie nieder und betrachtete den Dolch, der auf ihren Schoß geplumpst war. Aus unschuldig glänzenden Augen sah er sie an. „Hast Du denn Hunger? Ich habe leider gerade nicht wirklich etwas köstliches anzubieten.“ Als er ihrem fragenden Blick begegnete lächelte er zwinkernd. „Nun ich dachte, Du möchtest mit dem Dolch vielleicht einen Apfel aufschneiden?“
Als hätte er nicht schon genug damit zu tun, sie von seiner „Unschuld“ und seiner „Ehrlichkeit“ zu überzeugen, sollte er sich nun freiwillig noch einen weiteren Ballast an sein Bein binden?
Und was dann? Würden die beiden ihn mit in die Hallen der Gilde schleppen, derer sie angehörten? Wunderbar, immer schön hinein in das Unbekannte, ohne jeglichen Schutz, ohne jegliches Vorwissen, was ihn dort erwarten könnte.
Da könnte er sich auch gleich freiwillig Blutgier zum Fraß vorwerfen.
Doch wie konnte er das Kind davon abbringen, ihn genau dorthin mitnehmen zu wollen, wo er wahrscheinlich nicht länger als eine Stunde mit seinen zum großen Teil erfundenen Geschichten bestand haben würde? Dass er manchmal von sich selbst überzeugt war, daraus machte er kein Geheimnis.
Aber dumm und größenwahnsinnig, dass war er nicht. Letzteres noch nicht zumindest.
Nachdenklich kratzte er sich an seinem bärtigen Kinn und betrachtete Freya dabei. „Ich weiß wirklich nicht, ob das so eine gute Idee ist. Was sollte ich ihnen auch erzählen? Ich habe nicht einmal eine Vergangenheit, die ich stolz präsentieren könnte.
Nicht einmal ein ordentliches Heim besitze ich. Sie halten mich bestimmt nur für irgendeinen dieser dahergelaufenen Spinner, die behaupten, sie wären Ogrimar selbst über den Weg gelaufen und wären seit jenem Tag gekennzeichnet. Viel schlimmer noch, jene, die davon überzeugt waren, dass nur SIE ausgewählt worden waren, um seiner Stimme zu folgen.“
Unbewusst strich er sich mit seinen Fingern über den Nacken, genau dort, wo jenes Mal in zarten Linien eingebrannt war, welches er auch für nur einen Moment auf dem Handgelenk Freyas sehen konnte.
Eilig schüttele er seinen Kopf und ließ seine Blicke durch die schäbige Hütte gleiten, um sich von jenen Gedanken abzulenken. Seine Behausung hatte Sicherheit schon bessere Tage gesehen.
Ihm war die Ausstattung vollkommen egal, schließlich hatte er weitaus wichtigeres, um dass es sich zu kümmern galt. Doch versuchte er bei seinen Worten einen verschämten Eindruck zu hinterlassen, schließlich sollte sie denken, dass es ihm durchaus unangenehm war, sie hier her, nun, eingeladen war wohl nicht das richtige Wort, nachdem er suchte, gelockt zu haben?
Hätte er gekonnt, so hätte er nun laut losgelacht. Doch unterstand er sich tunlichst, dies zu tun. Doch bevor er weiter nach passenden Ausreden suchen konnte, folgte er ihrem Blick.
Was hat sie nur vor, dieses kleine Biest? „Ein Dolch? Puh, das könnte ein schwieriges Unterfangen werden. Aber lass mich mal nachsehen.“ Natürlich hatte er einen Dolch, was glaubte sie denn?
Ordentliche Rituale konnten nur mit einem Dolch geführt werden, der so scharf war, dass er selbst ein fallendes Haar entzwei spalten konnte. Sogleich dachte er an den Dolch, der seine Hand wie Eis gefrieren ließ. Doch jenen würde er ihr ganz gewiss nicht überlassen.
Wer konnte schon vorhersagen, was dieser ihr für Bilder zeigen würde?
Ihren Tod? Vielleicht sogar den Seinigen? Nein, so weit waren sie noch lange nicht, dass er sie so tief in seine Visionen eindringen ließ.
Als er sich erhob und einige suchende Schritte in der Hütte auf und abging, kam ihm allerdings ein durchaus erhebender Gedanke.
Was wäre, wenn sie sich selbst mit dem Dolch in ihrem kleinen Körper sehen würde.
Blutverschmiert und nach Luft japsend am Boden. Mit weit aufgerissenen Augen nach ihrem Mörder suchend. Ähnliche Bilder waren es, die er bereits kannte. Würde es ihm möglich sein, ihr einzureden, dass es ihre ach, so großartige Freundin Lyvia war, die versuchte, ihr das Leben zu nehmen? Aus Scham davor, eine kleine Verrückte in ihrer Gilde zu haben? Oh, der Gedanke gefiel ihm.
Ein dunkles Grinsen huschte über seine Lippen, gerade in dem Moment als er hinter ihr stand und ein weiteres Mal, so wie damals im Orakel seine Hand über ihren Kopf hielt und dessen Form nachzeichnete, ohne auch nur ein Haar zu berühren. Wie erheiternd würde es sein, wenn er es war, der in dieser Vision neben ihr knien würde, schützend ihre Hand hielt und versuchte, das Blut zu stillen, ihr das Leben zu retten?
Doch bevor er ihr jene Bilder in ihren Kopf pflanzen konnte, musste er sicher gehen, dass diese andere Seherin, oder was auch immer sie war, jene nicht abfangen konnte.
Das Mädchen musste ihm vertrauen, so dass die Bilder noch realer und greifbarer auf sie wirken würden.
Als wäre er selbst überrascht über seinen Fund, reichte er Freya über ihre Schulter einen Schädeldolch. Die Klinge glitt dabei schon fast gefährlich nahe, an ihrem zarten jungen Hals entlang. Wie einfach wäre es, ihr hier und heute ihre pochende Halsschlagader zu durchtrennen und sich seinem Problem somit zu entledigen.
Doch das wäre töricht. Schließlich schien sie nun nicht mehr völlig allein zu sein, was bedeuten würde, er wäre der erste Verdächtige den sie jagen würden, sollte das Mädchen nicht mehr auftauchen.
Viel wichtiger war jedoch, dass er sich immer sicherer darüber wurde, dass dies nicht der einzuschlagende Weg war. Irgendetwas war an diesem Balg, welches sie verband.
Es musste eine Wichtigkeit haben, die es galt herauszufinden und für sich auszunutzen.
Wer weiß, welches gute Werkzeug sie ihm noch sein konnte.
Mit einer schwungvollen Bewegung ließ er sich wieder neben sie nieder und betrachtete den Dolch, der auf ihren Schoß geplumpst war. Aus unschuldig glänzenden Augen sah er sie an. „Hast Du denn Hunger? Ich habe leider gerade nicht wirklich etwas köstliches anzubieten.“ Als er ihrem fragenden Blick begegnete lächelte er zwinkernd. „Nun ich dachte, Du möchtest mit dem Dolch vielleicht einen Apfel aufschneiden?“
Sieh mir in die Augen und sag mir, wen Du dort siehst.
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
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#106
Freyas Augen folgten ihm durch den Raum. Nicht dass sie ihm misstraute, nein, es war vielmehr nachdenklich, während sie ihm aufmerksam lauschte. Sicherlich war sie ein Kind. Und vielleicht war es auch ihre Fantasie, die sie dazu anspornte verrückte Ideen zusammen zu reimen.
Aber das änderte nichts daran, dass sie nicht mit ihm einer Meinung war.
Vielleicht, weil sie mit der Lyvia gesprochen hatte und jene ihr versichert hatte, dass sie nicht überschnappte. Es war vielleicht eine Gabe, ein Fluch oder irgendwas, wofür sie selbst das Wort nicht finden mochte. Aber niemals würde sie sich daher als sie auserwählt bezeichnen. Nein. Vielmehr schwieg sie darüber umso mehr und hatte nicht zuletzt dieses Geheimnis nur mit Lyvia und ihm geteilt.
Nein, nicht umsonst hatte sie Tanuri darüber noch nichts erzählt. Zum einen, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte und zum anderen hatte Freya bedenken, wie jene darauf reagieren würde.
Aber mittlerweile nahm das Gefühl, dass vielleicht doch mehr dahinter stecken mochte, als sie vielleicht begreifen konnte. Vielleicht bedeutete das alles etwas, bei dem sie die Hilfe brauchen würde. Sie, die Freya, die Zuckerschnute, das Bonbonmonster, das nichtsnutzige Balg.
Eine Rolle, die ihr nicht nur zu Gesicht stand und sondern auch die Dunkelheit ihrer Träume nicht nach außen kommen liess.
Deutlich spürte sie, wie Naheniel kurz in ihrem Rücken stand und dort für einen Augenblick verharrte. Mochte es an der Wärme liegen, die er ausstrahlte oder an dem tanzenden Schatten, welcher er im Schein des prasselnden Feuers warf. Angst jedoch verspürte sie keine. Nicht einmal, als die Klinge fast schon unheimlich nahe an ihrem Hals entlang auf ihren Schoß fiel. Warum auch?Er war einer der wenigen, der ihr einfach zuhörte und ihr weder ins Wort fiel oder ihr das Gefühl gab nicht ernst genommen zu werden.
Das Blau ihrer Augen wandte sich ihren Händen zu, die sie aus dem Wasser zog. Deutlich konnte sie die kleinen Halbmonde der Fingernägel noch darin erkennen und nicht zuletzt die blutrote Linie, deren Ursprung sie sich nicht erklären konnte. Es war einfach merkwürdig. Denn letztere Verletzung konnte sie sich wohl kaum selbst unterhalb der Verbände zugefügt haben.
Ein Heilzauber würde es vermutlich schnell richten, dennoch weigerte sie sich vorerst diese Zeichen, diesen Beweis verschwinden zu lassen. Nein. Noch nicht. Vorsichtig wischte sie ihre feuchten Hände an ihrer Robe ab, wobei ihr Blick weiter auf den Schädeldolch auf ihren Schoß glitt. Ihre Fantasie spann bereits an den Fäden einer möglichen Erklärung, doch ob sie sich bewahrheiten würde?
Bedacht legte sie ihre kleinen Finger ihrer rechten Hand um jenen, wobei sie kurz die Lippen aufeinanderpresste und versuchte die Waffe in einem festen Griff zu halten. Vielleicht war es auch wirklich nur ein Hirngespinst. Aber... Ihr Blick wanderte auf Naheniels Hand, während sie über jenen Zufall nachdachte.
„Hunger hab ich schon, aber den brauche ich für was anderes.“ antwortete sie ihm mit einem unschuldigen Zahnlückenlächeln, während ihr Blick den seinen streifte und sie nur das klare Blau seiner Augen sah ohne jedwede Dunkelheit und Verdammnis darin zu erblicken, die vielleicht hinter all dem lauern mochte.
„Warum sie dir glauben sollten?“ kurz begann sie auf ihrer Unterlippe zu kauen. Das würde nun vermutlich wieder wehtun und vielleicht machte sie sich hier auch gleich zum Suppengoblin, wenn sie sich täuschte. Aber in einer Welt voller unerklärlicher Dinge, voller Magie. Nein nach dem Traum vom Orakel und den Knochen... nach jenem erhabenen Gefühl im Augenblick seiner Wiedergeburt. Vielleicht wollte Freya es einfach glauben, aber es musste einfach mehr dahinter stecken.
„Weil ich glaube.“ kam es leise über ihre Lippen. Sie glaubte an ihn, Naheniel, und erst recht an den dunklen Lord, dessen Wege chaotisch und manchmal unvorhersehbar sein mochten. Nein, Freya hatte ein Gefühl, eine Intuition, auch wenn dies weitere Fragen mit sich bringen würde. Denn das letzte, an das sie mittlerweile glaubte, war ein Zufall. Den Dolch fest mit ihren Fingern umschlossen, sah sie auf seine linke Hand sah, als würde sie Naheniel bitten diese ihr entgegen zu strecken. „Vertraust du mir?“
Aber das änderte nichts daran, dass sie nicht mit ihm einer Meinung war.
Vielleicht, weil sie mit der Lyvia gesprochen hatte und jene ihr versichert hatte, dass sie nicht überschnappte. Es war vielleicht eine Gabe, ein Fluch oder irgendwas, wofür sie selbst das Wort nicht finden mochte. Aber niemals würde sie sich daher als sie auserwählt bezeichnen. Nein. Vielmehr schwieg sie darüber umso mehr und hatte nicht zuletzt dieses Geheimnis nur mit Lyvia und ihm geteilt.
Nein, nicht umsonst hatte sie Tanuri darüber noch nichts erzählt. Zum einen, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte und zum anderen hatte Freya bedenken, wie jene darauf reagieren würde.
Aber mittlerweile nahm das Gefühl, dass vielleicht doch mehr dahinter stecken mochte, als sie vielleicht begreifen konnte. Vielleicht bedeutete das alles etwas, bei dem sie die Hilfe brauchen würde. Sie, die Freya, die Zuckerschnute, das Bonbonmonster, das nichtsnutzige Balg.
Eine Rolle, die ihr nicht nur zu Gesicht stand und sondern auch die Dunkelheit ihrer Träume nicht nach außen kommen liess.
Deutlich spürte sie, wie Naheniel kurz in ihrem Rücken stand und dort für einen Augenblick verharrte. Mochte es an der Wärme liegen, die er ausstrahlte oder an dem tanzenden Schatten, welcher er im Schein des prasselnden Feuers warf. Angst jedoch verspürte sie keine. Nicht einmal, als die Klinge fast schon unheimlich nahe an ihrem Hals entlang auf ihren Schoß fiel. Warum auch?Er war einer der wenigen, der ihr einfach zuhörte und ihr weder ins Wort fiel oder ihr das Gefühl gab nicht ernst genommen zu werden.
Das Blau ihrer Augen wandte sich ihren Händen zu, die sie aus dem Wasser zog. Deutlich konnte sie die kleinen Halbmonde der Fingernägel noch darin erkennen und nicht zuletzt die blutrote Linie, deren Ursprung sie sich nicht erklären konnte. Es war einfach merkwürdig. Denn letztere Verletzung konnte sie sich wohl kaum selbst unterhalb der Verbände zugefügt haben.
Ein Heilzauber würde es vermutlich schnell richten, dennoch weigerte sie sich vorerst diese Zeichen, diesen Beweis verschwinden zu lassen. Nein. Noch nicht. Vorsichtig wischte sie ihre feuchten Hände an ihrer Robe ab, wobei ihr Blick weiter auf den Schädeldolch auf ihren Schoß glitt. Ihre Fantasie spann bereits an den Fäden einer möglichen Erklärung, doch ob sie sich bewahrheiten würde?
Bedacht legte sie ihre kleinen Finger ihrer rechten Hand um jenen, wobei sie kurz die Lippen aufeinanderpresste und versuchte die Waffe in einem festen Griff zu halten. Vielleicht war es auch wirklich nur ein Hirngespinst. Aber... Ihr Blick wanderte auf Naheniels Hand, während sie über jenen Zufall nachdachte.
„Hunger hab ich schon, aber den brauche ich für was anderes.“ antwortete sie ihm mit einem unschuldigen Zahnlückenlächeln, während ihr Blick den seinen streifte und sie nur das klare Blau seiner Augen sah ohne jedwede Dunkelheit und Verdammnis darin zu erblicken, die vielleicht hinter all dem lauern mochte.
„Warum sie dir glauben sollten?“ kurz begann sie auf ihrer Unterlippe zu kauen. Das würde nun vermutlich wieder wehtun und vielleicht machte sie sich hier auch gleich zum Suppengoblin, wenn sie sich täuschte. Aber in einer Welt voller unerklärlicher Dinge, voller Magie. Nein nach dem Traum vom Orakel und den Knochen... nach jenem erhabenen Gefühl im Augenblick seiner Wiedergeburt. Vielleicht wollte Freya es einfach glauben, aber es musste einfach mehr dahinter stecken.
„Weil ich glaube.“ kam es leise über ihre Lippen. Sie glaubte an ihn, Naheniel, und erst recht an den dunklen Lord, dessen Wege chaotisch und manchmal unvorhersehbar sein mochten. Nein, Freya hatte ein Gefühl, eine Intuition, auch wenn dies weitere Fragen mit sich bringen würde. Denn das letzte, an das sie mittlerweile glaubte, war ein Zufall. Den Dolch fest mit ihren Fingern umschlossen, sah sie auf seine linke Hand sah, als würde sie Naheniel bitten diese ihr entgegen zu strecken. „Vertraust du mir?“
Geboren aus dem Wissen einer dunklen Vergangenheit - verblasst mein altes Leben im Schatten einer neuen Zeit
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- Naheniel
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#107
Er hatte eine gewisse Ahnung davon, was sie vorhatte.
Doch war er sich nicht sicher, ob ihm dies so wirklich gefallen würde. Es war völlig unvorhersehbar, was passieren würde, wenn sie mit dem Dolch in seine Handfläche schnitt.
Und er mochte keine unvorhersehbaren Dinge. Zu viel war ihm schon entglitten, als dass er es sich noch leisten konnte, die Handlung weiterhin aus der Hand zu geben. Allerdings musste er zugeben, dass er nicht minder neugierig war, was geschehen würde, wenn sie den Dolch ansetzen würde. Sie hatte bereits welche, doch wer konnte schon genau sagen, ob dies nicht ein Zufall gewesen war?
Vielleicht auch gesteuert von seinem Willen?
Was wäre, wenn er diesen nun unterdrücken würde, sich zurückhalten und all das geschehen lassen würde, was geschehen sollte?
Seine Gedanken rasten in Sekundenschnelle durch seinen Kopf, immer und immer wieder blitzen sie in ihm auf, zu schnell, um wirklich festgehalten zu werden.
Ob er ihr vertraute? Was für eine dämliche Frage, natürlich tat er das nicht. Kein Stück. Doch das konnte er ihr nicht sagen. Also streckte er ihr, mit gespielter Vorsicht seine schwielige Hand entgegen und zeigte ihr seine Handfläche. „Natürlich vertraue ich Dir, Freya.“
Er lächelte sie etwas unsicher an, doch zeigten seine Augen ein kleines neugieriges Funkeln, was sie dazu ermutigen sollte, zu tun, was auch immer sie tun wollte.
Doch war er sich nicht sicher, ob ihm dies so wirklich gefallen würde. Es war völlig unvorhersehbar, was passieren würde, wenn sie mit dem Dolch in seine Handfläche schnitt.
Und er mochte keine unvorhersehbaren Dinge. Zu viel war ihm schon entglitten, als dass er es sich noch leisten konnte, die Handlung weiterhin aus der Hand zu geben. Allerdings musste er zugeben, dass er nicht minder neugierig war, was geschehen würde, wenn sie den Dolch ansetzen würde. Sie hatte bereits welche, doch wer konnte schon genau sagen, ob dies nicht ein Zufall gewesen war?
Vielleicht auch gesteuert von seinem Willen?
Was wäre, wenn er diesen nun unterdrücken würde, sich zurückhalten und all das geschehen lassen würde, was geschehen sollte?
Seine Gedanken rasten in Sekundenschnelle durch seinen Kopf, immer und immer wieder blitzen sie in ihm auf, zu schnell, um wirklich festgehalten zu werden.
Ob er ihr vertraute? Was für eine dämliche Frage, natürlich tat er das nicht. Kein Stück. Doch das konnte er ihr nicht sagen. Also streckte er ihr, mit gespielter Vorsicht seine schwielige Hand entgegen und zeigte ihr seine Handfläche. „Natürlich vertraue ich Dir, Freya.“
Er lächelte sie etwas unsicher an, doch zeigten seine Augen ein kleines neugieriges Funkeln, was sie dazu ermutigen sollte, zu tun, was auch immer sie tun wollte.
Sieh mir in die Augen und sag mir, wen Du dort siehst.
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
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#108
Ein kleines fast schüchternes Lächeln umspielte Freyas Lippen bei seinen Worten. Immerhin war sie ein Kind und jeder andere hätte vermutlich erstmal gefragt, ob sie sich einen Hirnschimmel bei den Skraugs eingefangen hätte. Nein, die wenigsten hätten vertrauensvoll ohne zu hinterfragen zugeschaut, bei dem, was sie vorhatte.
Er – Naheniel- jedoch streckte ihr ohne zu zögern die Hand entgegen ohne ihre Gedanken zu hinterfragen. Er vertraute ihr. Oh ja, er machte das mit der Freundschaft wirklich gut. Und wer weiß, vielleicht war das alles kein Zufall. Aber das galt es noch herauszufinden. Trotzdem, allein dafür, dass er ihr vertraute, wollte Freya Naheniel am liebsten umarmen.Vielleicht einen Moment länger als gewollt, strahlte Freya ihn mit ihrem Zahnlückenlächeln an, bevor sich ihre Augen verlegen und nicht zuletzt darauf besinnend, was sie zu tun gedachte, auf die Schneide des Dolches legten.
Auch wenn ihre Fantasie mit ihr durchging, so wollte sie nicht unbedingt, dass er das bemerken würde. Nein. Ganz und gar nicht.
Ebenso wenig, wie Freya ihm nicht wehtun wollte. Nein auch das wollte sie ganz sicher nicht, aber – ihr Blick glitt von dem Dolch auf seine Hand. Jene Hand, auf welcher sie die Klinge anlegte. Nachdenklich betrachtete sie die feine rote Linie auf der schwieligen Fläche, während sich die Spitze sacht oberhalb der Linie in die Haut drückte und sie für einen kleinen Schnitt lediglich nur noch die Schneide über jene führen musste. Sie sah genauso aus wie ihre. Davon war Freya überzeugt. Kurz holte sie tief Luft.
~Der Zweck heiligt die Mittel und was war zweckvoller, als der Wahrheit auf den Grund zu gehen?~
Ein kleiner Blutstropfen formte sich unter der Spitze, während sie selbst ein Stechen in ihrer Handfläche verspürte. Ein leichtes Zwicken, welches Freya kurz zögern liess. Aber nicht aus Angst vor einer möglichen Offenbarung oder gar Furcht vor dem Schmerz. Ein fast schon feines, vielleicht verräterisches Lächeln liess ihre Mundwinkel zucken.
Behutsam zog sie den Dolch zurück und schüttelte mit dem Kopf. „Ich hoffe du hältst mich nicht für verrückt.“ flüstert sie leise, bevor sie die Klinge über ihren Zeigefinger fahren liess anstatt ihr Experiment an seiner Hand selbst vorzunehmen.
Autsch! Kurz biss sie sich auf die Lippen. Ein kleiner schneidender Schmerz durchfuhr sie, als die scharfe Klinge ihre eigene blasse Haut an der Fingerkuppe wie Butter durchtrennte und ein feines dunkelrotes Rinnsal sich sogleich auf jener deutlich sichtbar bildete.
Freya jedoch blinzelte nicht einmal. Nein, dafür war sie zu gespannt und irgendwie aufgeregt, ob sie am Ende Recht behalten würde. Bedeutsam hielt das Mädchen ihren Finger gegen den Feuerschein, bevor sie fast schon erwartungsvoll auf seine noch immer ausgestreckte Hand sah.
Er – Naheniel- jedoch streckte ihr ohne zu zögern die Hand entgegen ohne ihre Gedanken zu hinterfragen. Er vertraute ihr. Oh ja, er machte das mit der Freundschaft wirklich gut. Und wer weiß, vielleicht war das alles kein Zufall. Aber das galt es noch herauszufinden. Trotzdem, allein dafür, dass er ihr vertraute, wollte Freya Naheniel am liebsten umarmen.Vielleicht einen Moment länger als gewollt, strahlte Freya ihn mit ihrem Zahnlückenlächeln an, bevor sich ihre Augen verlegen und nicht zuletzt darauf besinnend, was sie zu tun gedachte, auf die Schneide des Dolches legten.
Auch wenn ihre Fantasie mit ihr durchging, so wollte sie nicht unbedingt, dass er das bemerken würde. Nein. Ganz und gar nicht.
Ebenso wenig, wie Freya ihm nicht wehtun wollte. Nein auch das wollte sie ganz sicher nicht, aber – ihr Blick glitt von dem Dolch auf seine Hand. Jene Hand, auf welcher sie die Klinge anlegte. Nachdenklich betrachtete sie die feine rote Linie auf der schwieligen Fläche, während sich die Spitze sacht oberhalb der Linie in die Haut drückte und sie für einen kleinen Schnitt lediglich nur noch die Schneide über jene führen musste. Sie sah genauso aus wie ihre. Davon war Freya überzeugt. Kurz holte sie tief Luft.
~Der Zweck heiligt die Mittel und was war zweckvoller, als der Wahrheit auf den Grund zu gehen?~
Ein kleiner Blutstropfen formte sich unter der Spitze, während sie selbst ein Stechen in ihrer Handfläche verspürte. Ein leichtes Zwicken, welches Freya kurz zögern liess. Aber nicht aus Angst vor einer möglichen Offenbarung oder gar Furcht vor dem Schmerz. Ein fast schon feines, vielleicht verräterisches Lächeln liess ihre Mundwinkel zucken.
Behutsam zog sie den Dolch zurück und schüttelte mit dem Kopf. „Ich hoffe du hältst mich nicht für verrückt.“ flüstert sie leise, bevor sie die Klinge über ihren Zeigefinger fahren liess anstatt ihr Experiment an seiner Hand selbst vorzunehmen.
Autsch! Kurz biss sie sich auf die Lippen. Ein kleiner schneidender Schmerz durchfuhr sie, als die scharfe Klinge ihre eigene blasse Haut an der Fingerkuppe wie Butter durchtrennte und ein feines dunkelrotes Rinnsal sich sogleich auf jener deutlich sichtbar bildete.
Freya jedoch blinzelte nicht einmal. Nein, dafür war sie zu gespannt und irgendwie aufgeregt, ob sie am Ende Recht behalten würde. Bedeutsam hielt das Mädchen ihren Finger gegen den Feuerschein, bevor sie fast schon erwartungsvoll auf seine noch immer ausgestreckte Hand sah.
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#109
Aufmerksam verfolgte er jede ihrer Bewegungen und ihrer Blicke, die zunächst auf dem Dolch ruhten, und dann seine Handfläche erforschten.
Einige stille Stoßgebete schickte er gen Ogrimar und hoffte dabei, dass er nicht die falsche Entscheidung getroffen hatte und ihm gleich die Situation zu entgleiten drohte.
Es lag an ihm allein, die Macht über sie zu gewinnen und sie für seine Zwecke gefügig zu machen. Was auch immer diese Zwecke sein mögen.
Zumindest so lange, bis er wusste, wofür er sie zu benutzen konnte.
Wo ihrer beider Aufgabe in diesem großen ganzen Spiel lag, welches Ogrimar sich für sie überlegt hatte und sie als die Spielfiguren erkoren hatte.
Als die Dolchspitze seine Haut berührte zuckte er kurz zusammen. Es war kein echtes Zusammenzucken, doch wollte er vor ihr so verletzlich wie nur möglich wirken. Sollte sie denken, was auch immer sie wollte, aber niemals durfte sie hinter diese Fassade blicken.
In ihren Augen sollte er jener unschuldige junge Mann sein, für den sie ihn derzeit hielt und dem sie ihr Vertrauen entgegen brachte. Oder zumindest entgegen bringen wollte. Noch war er sich nicht sicher darüber, dass sie ihm vollends vertraute. Doch dafür würde er sorgen.
Sie würde noch früh genug erfahren, zu was er fähig sein würde und welchen Abgrund er vor ihr aufzureißen gedachte.
Als er zusammenzuckte, sah er sie kurz entschuldigend an. „Das war gar nicht schlimm.“ Versuchte er ihr zu versichern.
Sollte es das etwa schon gewesen sein? Nein, anstatt an seiner Hand weiterzumachen, schnitt sie sich nun selbst in den Finger.
Kurz war er über ihr tun verwirrt, doch als sie ihren Finger gegen den Schein des Feuers hob, blickte er hinab zu seinem Finger und tat es ihr gleich.
Er hob seine Hand, ganz nahe an die ihrige, dennoch ohne sie zu berühren und sah sie überrascht an. „Freya...“ flüsterte er leise, als sich ein kleiner Blutstropfen auf seinem Finger abzeichnete.
Leicht zitterte seine Hand, als er, immer noch überrascht und erstaunt, zwischen ihr und seinem blutenden Finger hin und hersah.
„Was.. was hat das zu bedeuten?“ Ein fast unmerklicher Luftzug erfüllte die kleine Hütte und ließ das prasselnde Feuer vor ihnen noch gieriger um die Holzscheite tanzen.
Einige stille Augenblicke verstrichen, als beide auf die Hand des jeweils anderen blickten.
Tief atmete Naheniel ein und warf dem Kind vor ihm einen kurzen Blick zu. Wäre sie in diesem Moment nicht zu sehr damit beschäftigt gewesen, ihre Aufmerksamkeit auf ihrer beider Hände gerichtet zu halten, hätte sie vielleicht das dunkle Glimmen bemerkt, welches sich auf seinen blauen Augen abzeichnete.
Sie hätte vielleicht, den düsteren Anflug eines Lächelns gesehen, welches sich auf seinen Mundwinkeln abzeichnete.
Seine Konzentration richtete sich einzig und allein darauf, eine hohe undurchdringliche Mauer um seine Gedanken aufzubauen. Stein für Stein errichtete er sie, so dass von seinen Gedanken nichts anderes blieb als tiefe Schwärze.
Mit einem weiteren tiefen Atemzug richtete er seinen Blick wieder auf seine Hand, welche er der ihrigen zudrehte, so dass sich ihre Handflächen schon fast berührten. Es war ein kleines Knistern, welches er auf seiner Haut spürte, als er Freyas kindlicher Hand so nahe kam und doch wagte er es, seine große Hand auf die ihrige kleine zu legen.
Ein stechender Schmerz durchzog jeden Muskel seiner Hand, hinab über seinen Arm, bis hinauf zu seiner Schulter.
Scharf sog er die Luft ein, hielt dem Schmerz, die ihm diese Berührung verursachte jedoch stand.
Tausende kleiner Blitze entluden sich auf seiner Hand, prickelten und stachen, wie scharfe Nadeln durchzogen sie seine Haut, bis sich wieder die Adern in dunklen Farben und Linien abzeichneten.
Naheniel richtete seinen Blick fest auf sie und suchte in ihren Augen ein Zeichen dessen, dass auch sie das spürte, was er spürte. Es kostete ihn sämtliche Konzentration, Bilder die plötzlich in seinem Kopf aufflammten zu unterdrücken, diese hinter die Mauer zu verbannen, damit sie sie nicht sehen konnte.
Es waren jene Bilder, die er bereits sah, als sie gemeinsam im Orakel standen und er die Worte der Wiedergeburt sprach.
Eine junge Frau, mit schwarzen Haaren, die ihren Körper wie Peitschen umschlugen, loderndes dunkles Feuer, welches gierig um sie herum die Welt in sich aufnahm und dem Chaos zuführte, brennende Meteore, die um sie in den Erdboden einschlugen und das zerstörten, was das Feuer übrig gelassen hatte.
Der Schmerz in seinem Arm wurde nahezu unerträglich und er senkte seinen Kopf, um einige weitere tiefe, keuchende Atemzüge zu nehmen, wobei er seine Augen schloß, um die Visionen die versuchten sich immer weiter und lauter in ihm aufzubäumen, im Zaum zu halten.
Nichts davon durfte sie sehen, nur eine leere Schwärze, war es, was er ihr geben wollte. Mit immer noch gesenktem Kopf, schlug er die Augen auf und sah zu ihr auf. Kein aufmunterndes Lächeln auf seinen Lippen und in seinem Blick, nur Anstrengung und Leid.
„Spürst Du es, Freya?“ drang es aus zusammengepressten Lippen hervor.
Alles sanfte war aus seiner Stimme gewichen. Doch hielt er weiterhin seine Handfläche gegen die ihre, trotz des Zitterns, trotz des betäubenden Schmerzes, welches nun seinen ganzen Körper erfasste und danach schrie, sich von ihr abzuwenden. Die Berührung ihrer Handflächen zu lösen.
Einige stille Stoßgebete schickte er gen Ogrimar und hoffte dabei, dass er nicht die falsche Entscheidung getroffen hatte und ihm gleich die Situation zu entgleiten drohte.
Es lag an ihm allein, die Macht über sie zu gewinnen und sie für seine Zwecke gefügig zu machen. Was auch immer diese Zwecke sein mögen.
Zumindest so lange, bis er wusste, wofür er sie zu benutzen konnte.
Wo ihrer beider Aufgabe in diesem großen ganzen Spiel lag, welches Ogrimar sich für sie überlegt hatte und sie als die Spielfiguren erkoren hatte.
Als die Dolchspitze seine Haut berührte zuckte er kurz zusammen. Es war kein echtes Zusammenzucken, doch wollte er vor ihr so verletzlich wie nur möglich wirken. Sollte sie denken, was auch immer sie wollte, aber niemals durfte sie hinter diese Fassade blicken.
In ihren Augen sollte er jener unschuldige junge Mann sein, für den sie ihn derzeit hielt und dem sie ihr Vertrauen entgegen brachte. Oder zumindest entgegen bringen wollte. Noch war er sich nicht sicher darüber, dass sie ihm vollends vertraute. Doch dafür würde er sorgen.
Sie würde noch früh genug erfahren, zu was er fähig sein würde und welchen Abgrund er vor ihr aufzureißen gedachte.
Als er zusammenzuckte, sah er sie kurz entschuldigend an. „Das war gar nicht schlimm.“ Versuchte er ihr zu versichern.
Sollte es das etwa schon gewesen sein? Nein, anstatt an seiner Hand weiterzumachen, schnitt sie sich nun selbst in den Finger.
Kurz war er über ihr tun verwirrt, doch als sie ihren Finger gegen den Schein des Feuers hob, blickte er hinab zu seinem Finger und tat es ihr gleich.
Er hob seine Hand, ganz nahe an die ihrige, dennoch ohne sie zu berühren und sah sie überrascht an. „Freya...“ flüsterte er leise, als sich ein kleiner Blutstropfen auf seinem Finger abzeichnete.
Leicht zitterte seine Hand, als er, immer noch überrascht und erstaunt, zwischen ihr und seinem blutenden Finger hin und hersah.
„Was.. was hat das zu bedeuten?“ Ein fast unmerklicher Luftzug erfüllte die kleine Hütte und ließ das prasselnde Feuer vor ihnen noch gieriger um die Holzscheite tanzen.
Einige stille Augenblicke verstrichen, als beide auf die Hand des jeweils anderen blickten.
Tief atmete Naheniel ein und warf dem Kind vor ihm einen kurzen Blick zu. Wäre sie in diesem Moment nicht zu sehr damit beschäftigt gewesen, ihre Aufmerksamkeit auf ihrer beider Hände gerichtet zu halten, hätte sie vielleicht das dunkle Glimmen bemerkt, welches sich auf seinen blauen Augen abzeichnete.
Sie hätte vielleicht, den düsteren Anflug eines Lächelns gesehen, welches sich auf seinen Mundwinkeln abzeichnete.
Seine Konzentration richtete sich einzig und allein darauf, eine hohe undurchdringliche Mauer um seine Gedanken aufzubauen. Stein für Stein errichtete er sie, so dass von seinen Gedanken nichts anderes blieb als tiefe Schwärze.
Mit einem weiteren tiefen Atemzug richtete er seinen Blick wieder auf seine Hand, welche er der ihrigen zudrehte, so dass sich ihre Handflächen schon fast berührten. Es war ein kleines Knistern, welches er auf seiner Haut spürte, als er Freyas kindlicher Hand so nahe kam und doch wagte er es, seine große Hand auf die ihrige kleine zu legen.
Ein stechender Schmerz durchzog jeden Muskel seiner Hand, hinab über seinen Arm, bis hinauf zu seiner Schulter.
Scharf sog er die Luft ein, hielt dem Schmerz, die ihm diese Berührung verursachte jedoch stand.
Tausende kleiner Blitze entluden sich auf seiner Hand, prickelten und stachen, wie scharfe Nadeln durchzogen sie seine Haut, bis sich wieder die Adern in dunklen Farben und Linien abzeichneten.
Naheniel richtete seinen Blick fest auf sie und suchte in ihren Augen ein Zeichen dessen, dass auch sie das spürte, was er spürte. Es kostete ihn sämtliche Konzentration, Bilder die plötzlich in seinem Kopf aufflammten zu unterdrücken, diese hinter die Mauer zu verbannen, damit sie sie nicht sehen konnte.
Es waren jene Bilder, die er bereits sah, als sie gemeinsam im Orakel standen und er die Worte der Wiedergeburt sprach.
Eine junge Frau, mit schwarzen Haaren, die ihren Körper wie Peitschen umschlugen, loderndes dunkles Feuer, welches gierig um sie herum die Welt in sich aufnahm und dem Chaos zuführte, brennende Meteore, die um sie in den Erdboden einschlugen und das zerstörten, was das Feuer übrig gelassen hatte.
Der Schmerz in seinem Arm wurde nahezu unerträglich und er senkte seinen Kopf, um einige weitere tiefe, keuchende Atemzüge zu nehmen, wobei er seine Augen schloß, um die Visionen die versuchten sich immer weiter und lauter in ihm aufzubäumen, im Zaum zu halten.
Nichts davon durfte sie sehen, nur eine leere Schwärze, war es, was er ihr geben wollte. Mit immer noch gesenktem Kopf, schlug er die Augen auf und sah zu ihr auf. Kein aufmunterndes Lächeln auf seinen Lippen und in seinem Blick, nur Anstrengung und Leid.
„Spürst Du es, Freya?“ drang es aus zusammengepressten Lippen hervor.
Alles sanfte war aus seiner Stimme gewichen. Doch hielt er weiterhin seine Handfläche gegen die ihre, trotz des Zitterns, trotz des betäubenden Schmerzes, welches nun seinen ganzen Körper erfasste und danach schrie, sich von ihr abzuwenden. Die Berührung ihrer Handflächen zu lösen.
Sieh mir in die Augen und sag mir, wen Du dort siehst.
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
- -Freya-
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#110
Freya hatte das Zucken bei ihm bemerkt und das letzte, was sie gewollt hatte, war ihm weh zu tun. Aber im Zweifel gab es keinen Weg drum herum, egal wie unsicher sie war, was das Ergebnis sein würde, geschweige denn, was sie dann mit dem Wissen anstellen wollte.
Das Blau ihrer Augen fixierte den Tropfen Blutes auf ihrer Fingerkuppe, während Naheniels Finger langsam neben den ihren fuhr. Ganz nah, ohne ihn zu berühren. Doch sie spürte seine Nähe, das sachte Kribbeln auf der Haut. So war es nur ein zarter Wimpernschlag, mit welchem sie sich dem Blut auf seiner Fingerkuppe zuwandte und mit ungläubiger Faszination betrachtete.
Seicht streifte sie dabei der Luftzug, liess ihre Haare aufwehen, doch Freya sah nur gebannt auf ihrer beiden Finger, während die Flammen für einen Moment aufzuzüngeln schienen und den Raum in ein warmes Licht einhüllten, wobei ihre Schatten wild an den Wänden umhertanzten.
Naheniel schien genauso überrascht zu sein wie sie. Zumindest gewann Freya diesen Eindruck, denn sie konnte ein leichtes Zittern seiner Hand erkennen. Dabei wäre es eine Lüge zu behaupten es ginge ihr nicht genauso.
„Das bedeutet wohl, dass was dem einen widerfährt, wird auch den anderen einholen...“ flüsterte sie bedeutsam, fast so als würde sie den Satz aus einer der vielen Bücher zitieren, die sie gelesen hatte. So unwirklich, als wäre es einer der unzähligen Geschichte selbst entsprungen.
Kurz schluckte Freya bei dem Gedanken daran, bevor sie sich in sein Schweigen einreihte und die Erkenntnis erst einmal sacken liess ohne dabei ihren Blick von den Blutstropfen abzuwenden. Für einen kurzen Augenblick gedachte sie jenem Moment im Orakel. Seine Wiedergeburt - das Gefühl von Macht, welches sie durchströmt hatte, gefolgt von der Angst und den Schmerzen, die sie verspürt hatte, als die Goblins Naheniel durch den Wald gejagt hatten. Das, was sie nun hier mit eigenen Augen sehen konnte, offenbarte, dass all dies keine Einbildung gewesen war, auch wenn der Grund dafür unerklärlich schien.
Neugierig beobachtete das Mädchen, wie er seine Handfläche der ihren zuwandte. Leicht neigte sie ihren Kopf in die Schräge und beobachtete mit einem Anflug von Unglauben sein Handeln. Fixiert lagen ihre großen blauen Augen auf ihren beiden Händen und beobachtete, wie der Schatten seiner die ihre langsam einhüllte. Das wollte er doch nun nicht wirklich tun. Oder doch?
Er hatte ihr vertraut. Kurz schluckte Freya und blinzelte unsicher. War sie nun an der Reihe ihm zu beweisen, dass sie ihm das gleiche Vertrauen entgegenbrachte?
Ganz langsam hob das Mädchen ebenfalls ihre Handfläche an und hielt sie vorsichtig seiner entgegen.
Erahnend was kommen würde, stand ihre kleine Hand im Schatten der seinen. Das Prickeln nahm spürbar zu, je näher er seine Hand der ihren entgegenführte. Fast erschien es ihr so als könnte sie das Knistern von sich entladender Magie hören. Funken einer ihr unbekannten Magie, die ihren Körper mit einem Kribbeln durchzog, so als würden tausende kleiner Nadeln sich leicht in ihre Haut hineinbohren.
Freya spürte es deutlich und das obwohl sie einander nicht einmal berührten. „Was tust du...?“ sprach sie leise, während ihr Atem stoßweise ihre Lungen füllte, denn sie wusste nicht, ob sie das jetzt wirklich wollte, was er vorhatte. Aber dennoch machte Freya keine Anstalten ihre Hand zurückzuziehen, sondern wartete ab, was sein Vorhaben war.
Die Antwort, welche Naheniel gab, waren keine Worte, nein, es war eine Geste, eine Berührung. Sanft und warm legte sich seine Hand an ihre. Sie konnte den ungeahnt unerwartetet wohligen prickelnden Schauer spüren. Ein kurzes Lächeln formte sich auf ihren Lippen, während sie dem Knistern lauschte. Ein kleines fasziniertes Funkeln überzog das Blau ihrer Augen und verleihte ihnen einen verzauberten Glanz, bevor sie mit einem Wimpernschlag seinen Blick suchen wollte, um zu sehen, ob er es auch spürte. Doch dazu kam sie nicht, denn mit einem Mal, während sie fasziniert ihre Finger zwischen seine gleiten liess, war es, als würde jene Energie sich entladen wie ein Blitz. Der kleinen Körper versteifte sich, als jene Energie sie wie ein Schlag traf und sie durchflutete, um ihr Bewusstsein auf eine andere Ebene zu tragen.
Intuitiv umfasste Freyas kleine Hand Naheniels noch fester, als sie sein Zittern unterbewusst verspürte. Nein, sie wollte ihm nicht gestatten es einfach so abzubrechen. So klammerten ihre Finger, welche zwischen den seinen lagen, sich fester an seine Hand, während ein leichtes Keuchen ihre Lippen verließ.
Abrupt züngelten die Flammen den Kamin empor, so als wolle eine Macht sie warnen. Doch sie war gefangen in ihrer Vision und alles um sie herum war im Moment nur eines. Pure Magie.
Ihre Finger krallten sich in seine Hand, während ein unerwarteter Schmerz ihren Körper flutete und die Türe und Fenster mit einem Mal wie von Geisterhand aufflogen, so dass der Sturm alles um sie herum aufwirbelte. Schnee flog um sie herum, tanzte auf, während die Flammen sich ungebändigt den Schornstein empor hinaufschlängelten. Der Boden unter ihnen begann zu vibrieren, zu zittern, während ein leiser Aufschrei ihre Lippen verließ. Ruckartig zog Freya ihre Hand zurück und sackte schwer atmend und nach Luft ringend zusammen. "Was, beim dunklen Lord, war das?" kam es kraftlos und mit bebender Stimme über ihre Lippen, während sie am ganzen Leib zitterte,
Mit beiden Händen stütze Freya sich auf dem Boden ab, versuchte dort Halt zu finden, bevor sie mit einem Wimpernschlag zu ihm aufsah. Der Wind durch die offene Tür umspielte sie noch immer, liess Asche und Schnee gleichermaßen umhertanzen, während das von zurückgehaltenen Tränen glasige Blau ihrer Augen mit kindlicher Angst und Unverständnis seinen Blick suchte.
Das Blau ihrer Augen fixierte den Tropfen Blutes auf ihrer Fingerkuppe, während Naheniels Finger langsam neben den ihren fuhr. Ganz nah, ohne ihn zu berühren. Doch sie spürte seine Nähe, das sachte Kribbeln auf der Haut. So war es nur ein zarter Wimpernschlag, mit welchem sie sich dem Blut auf seiner Fingerkuppe zuwandte und mit ungläubiger Faszination betrachtete.
Seicht streifte sie dabei der Luftzug, liess ihre Haare aufwehen, doch Freya sah nur gebannt auf ihrer beiden Finger, während die Flammen für einen Moment aufzuzüngeln schienen und den Raum in ein warmes Licht einhüllten, wobei ihre Schatten wild an den Wänden umhertanzten.
Naheniel schien genauso überrascht zu sein wie sie. Zumindest gewann Freya diesen Eindruck, denn sie konnte ein leichtes Zittern seiner Hand erkennen. Dabei wäre es eine Lüge zu behaupten es ginge ihr nicht genauso.
„Das bedeutet wohl, dass was dem einen widerfährt, wird auch den anderen einholen...“ flüsterte sie bedeutsam, fast so als würde sie den Satz aus einer der vielen Bücher zitieren, die sie gelesen hatte. So unwirklich, als wäre es einer der unzähligen Geschichte selbst entsprungen.
Kurz schluckte Freya bei dem Gedanken daran, bevor sie sich in sein Schweigen einreihte und die Erkenntnis erst einmal sacken liess ohne dabei ihren Blick von den Blutstropfen abzuwenden. Für einen kurzen Augenblick gedachte sie jenem Moment im Orakel. Seine Wiedergeburt - das Gefühl von Macht, welches sie durchströmt hatte, gefolgt von der Angst und den Schmerzen, die sie verspürt hatte, als die Goblins Naheniel durch den Wald gejagt hatten. Das, was sie nun hier mit eigenen Augen sehen konnte, offenbarte, dass all dies keine Einbildung gewesen war, auch wenn der Grund dafür unerklärlich schien.
Neugierig beobachtete das Mädchen, wie er seine Handfläche der ihren zuwandte. Leicht neigte sie ihren Kopf in die Schräge und beobachtete mit einem Anflug von Unglauben sein Handeln. Fixiert lagen ihre großen blauen Augen auf ihren beiden Händen und beobachtete, wie der Schatten seiner die ihre langsam einhüllte. Das wollte er doch nun nicht wirklich tun. Oder doch?
Er hatte ihr vertraut. Kurz schluckte Freya und blinzelte unsicher. War sie nun an der Reihe ihm zu beweisen, dass sie ihm das gleiche Vertrauen entgegenbrachte?
Ganz langsam hob das Mädchen ebenfalls ihre Handfläche an und hielt sie vorsichtig seiner entgegen.
Erahnend was kommen würde, stand ihre kleine Hand im Schatten der seinen. Das Prickeln nahm spürbar zu, je näher er seine Hand der ihren entgegenführte. Fast erschien es ihr so als könnte sie das Knistern von sich entladender Magie hören. Funken einer ihr unbekannten Magie, die ihren Körper mit einem Kribbeln durchzog, so als würden tausende kleiner Nadeln sich leicht in ihre Haut hineinbohren.
Freya spürte es deutlich und das obwohl sie einander nicht einmal berührten. „Was tust du...?“ sprach sie leise, während ihr Atem stoßweise ihre Lungen füllte, denn sie wusste nicht, ob sie das jetzt wirklich wollte, was er vorhatte. Aber dennoch machte Freya keine Anstalten ihre Hand zurückzuziehen, sondern wartete ab, was sein Vorhaben war.
Die Antwort, welche Naheniel gab, waren keine Worte, nein, es war eine Geste, eine Berührung. Sanft und warm legte sich seine Hand an ihre. Sie konnte den ungeahnt unerwartetet wohligen prickelnden Schauer spüren. Ein kurzes Lächeln formte sich auf ihren Lippen, während sie dem Knistern lauschte. Ein kleines fasziniertes Funkeln überzog das Blau ihrer Augen und verleihte ihnen einen verzauberten Glanz, bevor sie mit einem Wimpernschlag seinen Blick suchen wollte, um zu sehen, ob er es auch spürte. Doch dazu kam sie nicht, denn mit einem Mal, während sie fasziniert ihre Finger zwischen seine gleiten liess, war es, als würde jene Energie sich entladen wie ein Blitz. Der kleinen Körper versteifte sich, als jene Energie sie wie ein Schlag traf und sie durchflutete, um ihr Bewusstsein auf eine andere Ebene zu tragen.
Warmer Wind umschmeichelte die Fesseln ihrer Beine, während sie sich barfuß auf einem Pfad aus Gebeinen und Knochen wiederfand. Sie konnte spüren, wie er sanft in ihrem Haar spielte und ihre Robe anhob, so dass jene mit ihrem Saum nicht den Boden berührte auf dem sie wandelte.
Ihr Blick wandte sich umschauend auf den Himmel, welcher die Welt um sie herum in ein düsteres Blutrot einfärbte. Langsam machte sie einen Schritt vorwärts, während die Knochen unter ihren Füßen splitterten.
Doch diesmal spürte sie keine Unsicherheit, keinen Schmerz. Nein, sie streckte ihre Arme von ihrem Körper fort gen Himmel, als würde sie den warmen Wind willkommen heißen. Nein sogar rufen und er gehorchte ihren Gedanken. Kleine Flocken tanzten um sie herum. Von denen sie wusste es war die Asche der Verbrannten, doch spürte sie weder Abscheu noch Angst, Nein. Es fühlte sich abnormal richtig an. Zielstrebig, als wäre sie schon einmal hier gewesen -so als wüsste sie, wohin sie gehörte, wo ihr Platz sei- schritt sie in der an den Kadavern von verbrannten Götzendienern vorbei, um sich einer Silhouette aus Schatten zu nähern, welche am Ende des Pfades auf sie wartete. Eine ihr unbekannte und dennoch vertraute Finsternis.
Furcht verspürte sie keine. Nein, sie konnte förmlich fühlen, wie eine nie gekannte Macht ihr innewohnte und jener Schatten hatte etwas Vertrautes…
Ihr Blick wandte sich umschauend auf den Himmel, welcher die Welt um sie herum in ein düsteres Blutrot einfärbte. Langsam machte sie einen Schritt vorwärts, während die Knochen unter ihren Füßen splitterten.
Doch diesmal spürte sie keine Unsicherheit, keinen Schmerz. Nein, sie streckte ihre Arme von ihrem Körper fort gen Himmel, als würde sie den warmen Wind willkommen heißen. Nein sogar rufen und er gehorchte ihren Gedanken. Kleine Flocken tanzten um sie herum. Von denen sie wusste es war die Asche der Verbrannten, doch spürte sie weder Abscheu noch Angst, Nein. Es fühlte sich abnormal richtig an. Zielstrebig, als wäre sie schon einmal hier gewesen -so als wüsste sie, wohin sie gehörte, wo ihr Platz sei- schritt sie in der an den Kadavern von verbrannten Götzendienern vorbei, um sich einer Silhouette aus Schatten zu nähern, welche am Ende des Pfades auf sie wartete. Eine ihr unbekannte und dennoch vertraute Finsternis.
Furcht verspürte sie keine. Nein, sie konnte förmlich fühlen, wie eine nie gekannte Macht ihr innewohnte und jener Schatten hatte etwas Vertrautes…
Intuitiv umfasste Freyas kleine Hand Naheniels noch fester, als sie sein Zittern unterbewusst verspürte. Nein, sie wollte ihm nicht gestatten es einfach so abzubrechen. So klammerten ihre Finger, welche zwischen den seinen lagen, sich fester an seine Hand, während ein leichtes Keuchen ihre Lippen verließ.
Abrupt züngelten die Flammen den Kamin empor, so als wolle eine Macht sie warnen. Doch sie war gefangen in ihrer Vision und alles um sie herum war im Moment nur eines. Pure Magie.
Sie spürte wie die Dunkelheit sich vor ihr aufrichtete, sie überragte, sie langsam einschloss. Dunkle Fäden aus Schatten und Finsternis, die sie fast zärtlich umschlungen und einhüllten. „Spürst Du es Freya?“ hallte es in ihren Gedanken wider. Seine Stimme, so warm, als würde jemand sie in ihr Ohr flüstern. Ja sie konnte es fühlen.
Sie wollte antworten wie unglaublich dies alles war, doch bevor ihre Lippen sich teilten, durchzog sie mit einem Mal ein stechender Schmerz, so als würde jener Schmerz die Worte untermalen.
Abrupt legten sich ihre Hände an ihren Körper. Dort, wo der Keim des Schmerzes innewohnte. „Spürst Du es Freya?“ Immer wieder konnte sei das Echo vernehmen, doch mit jedem Mal schien die Stimme kälter zu werden. Die Macht sickerte aus ihr heraus, während die Welt um sie herum in der Finsternis versank und die Kraft sie verließ, so dass gezwungen war auf die Knie zu sinken.
Langsam sah sie an sich hinunter unfähig zu antworten, denn ihr Mund füllte sich mit ihrem eigenen Blut. Sie konnte in der Dunkelheit nur das Blitzen eines Dolches erkennen. Golden, wunderschön und ebenso totbringend klaffte er aus ihrer Brust hervor. Sie kannte diesen Dolch. Oh ja, sie hatte ihn bereits gesehen. Und nicht nur einmal. Aber wie konnte es sein. Als sie aufblickte, sah sie in das dunkle Glimmen zweier Augen, vertraut und trotzdem so fremd, bevor die Dunkelheit sie mit sich riss.
Donnernd hallten nur noch Worte einer körperlosen Stimme von Zorn erfüllt durch die Finsternis und durchbrachen Vision und Realität. „Du solltest nicht hier sein!“
Sie wollte antworten wie unglaublich dies alles war, doch bevor ihre Lippen sich teilten, durchzog sie mit einem Mal ein stechender Schmerz, so als würde jener Schmerz die Worte untermalen.
Abrupt legten sich ihre Hände an ihren Körper. Dort, wo der Keim des Schmerzes innewohnte. „Spürst Du es Freya?“ Immer wieder konnte sei das Echo vernehmen, doch mit jedem Mal schien die Stimme kälter zu werden. Die Macht sickerte aus ihr heraus, während die Welt um sie herum in der Finsternis versank und die Kraft sie verließ, so dass gezwungen war auf die Knie zu sinken.
Langsam sah sie an sich hinunter unfähig zu antworten, denn ihr Mund füllte sich mit ihrem eigenen Blut. Sie konnte in der Dunkelheit nur das Blitzen eines Dolches erkennen. Golden, wunderschön und ebenso totbringend klaffte er aus ihrer Brust hervor. Sie kannte diesen Dolch. Oh ja, sie hatte ihn bereits gesehen. Und nicht nur einmal. Aber wie konnte es sein. Als sie aufblickte, sah sie in das dunkle Glimmen zweier Augen, vertraut und trotzdem so fremd, bevor die Dunkelheit sie mit sich riss.
Donnernd hallten nur noch Worte einer körperlosen Stimme von Zorn erfüllt durch die Finsternis und durchbrachen Vision und Realität. „Du solltest nicht hier sein!“
Ihre Finger krallten sich in seine Hand, während ein unerwarteter Schmerz ihren Körper flutete und die Türe und Fenster mit einem Mal wie von Geisterhand aufflogen, so dass der Sturm alles um sie herum aufwirbelte. Schnee flog um sie herum, tanzte auf, während die Flammen sich ungebändigt den Schornstein empor hinaufschlängelten. Der Boden unter ihnen begann zu vibrieren, zu zittern, während ein leiser Aufschrei ihre Lippen verließ. Ruckartig zog Freya ihre Hand zurück und sackte schwer atmend und nach Luft ringend zusammen. "Was, beim dunklen Lord, war das?" kam es kraftlos und mit bebender Stimme über ihre Lippen, während sie am ganzen Leib zitterte,
Mit beiden Händen stütze Freya sich auf dem Boden ab, versuchte dort Halt zu finden, bevor sie mit einem Wimpernschlag zu ihm aufsah. Der Wind durch die offene Tür umspielte sie noch immer, liess Asche und Schnee gleichermaßen umhertanzen, während das von zurückgehaltenen Tränen glasige Blau ihrer Augen mit kindlicher Angst und Unverständnis seinen Blick suchte.
Geboren aus dem Wissen einer dunklen Vergangenheit - verblasst mein altes Leben im Schatten einer neuen Zeit
Fühlst Du die Macht? Kannst Du sie spüren?
- Naheniel
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#111
Ein gefährlich schimmerndes schwarzrot hatte das blau in seinen Augen verdrängt.
Wie tief war sie in die Vision eingedrungen was hatte sie gesehen?
Er wusste, dass seine Mauer stark gewesen war, doch schien sie einige kleine Risse darin gefunden zu haben und hatte mit neugierigem Blick durch diese hindurchgesehen. Der Abgrund vor dem sie stand und welcher ihre Zukunft sein sollte, er hatte nach ihr gegriffen und wider seinem Erwarten schien es ihr gefallen zu haben was sie dort sah.
Die toten Hände zu ihren Füßen, die nach Vergeltung lechzend nach ihr griffen.
Die graue Asche der verbrannten Leichen, die tanzend durch die Luft wirbelte und sich auf ihrem schwarzen Haar niederlegte.
Der heiße Atem der Feuersbrunst, der nichts übrig ließ, außer verkohlte Knochen und die Überreste von schwarzem stinkendem Fleisch.
Gierig streckte die Finsternis und das alles umfassende Chaos ihre langgliedrigen Finger nach ihr aus, lockten sie und umfingen ihren Geist mit feinen, seidenen Fäden um sie immer näher in die Welt hineinzuziehen, zu derer sie eigentlich gehören sollte.
Aus derer sie vielleicht sogar entsprungen war und vergessen hatte, dass genau dort ihr Platz zu sein hatte.
Nicht dort draußen, bei jenen, die es nicht verstanden und immer nur irgendwelchen Versprechungen und Hirngespinsten hinterherliefen und die nichts erreichten, außer sich hier und da blutende Narben zuzufügen.
Nein, ihr Platz war dort, wo die Zerstörung, das Chaos und der Untergang begann.
So sehr er die Bilder zu verdrängen versuchte, je stärker sie ihren Druck zwischen seinen Fingern verstärkte, desto weniger gelang es ihm, die stärker werdende Vision vor ihr zu verbergen. Es war nicht direkt so, dass seine Mauer bröckelte. Vielmehr zeichneten sich die Bilder immer schärfer gegen die Schwärze ab, die er versucht hatte, so vehement vor ihr aufzubauen, damit sie nicht sah, was er gesehen hatte.
Damit sie nicht die Wahrheit dessen erblickte, was eigentlich in ihm für ein Charakter schlummerte. Doch etwas hatte sich an den Bildern verändert, die sie beide sahen.
Doch kurz bevor sie ihre Hand in die seine legte um ihn in das Reich der Schatten zu folgen, verblasste die Vision und er sah sie vor sich liegen, wieder mit dem Dolch in ihrer Brust, schwer atmend und mit panischen Blicken nach Hilfe suchend.
Beim dunklen Lord. Was wollte er ihm damit sagen?
Für welchen Weg sollte er sich entscheiden?
Oder war es etwa ihr Tod, der erst den Weg dafür ebnen sollte, das Tor für den Untergang dieser Welt zu öffnen?
Er sah von dem am Boden liegenden Mädchen zu seinen Händen. Diese waren blutverschmiert.
Eigentlich zweifelte er nicht daran, dass er es gewesen war, der ihr den Dolch in ihren Brustkorb versenkt hatte. Nicht direkt in ihr Herz, um sie noch lange genug am Leben zu lassen und doch tief genug in ihre Lungen, sodass diese sich immer mehr mit Blut füllten, an dem sie drohte langsam und jämmerlich zu ersticken.
Doch gerade, als er diesen Gedanken zu Ende gebracht hatte, begann er zu husten. Zunächst nur ganz leicht, als hätte er sich an etwas verschluckt. Dann wurde das Husten jedoch immer intensiver, bellender, keuchender. Bis es den ganzen Raum erfüllte.
Erschrocken, fast panisch sah er auf seine Hände als er erkannte, dass sich mit dem Husten auch Blut aus seinen Lungen löste.
Er versuchte seine Hände an seiner schwarzen Robe abzuwischen, um es ungeschehen zu machen, doch nichts geschah dabei.
Immer noch waren sie rot. Immer noch waren sie nass.
Also blickte er an sich herab und bemerkte nun erst, dass auch in seiner Brust ein goldener Dolch steckte, der sich mit jedem seiner mittlerweile schmerzerfüllten Atemzüge hob und senkte. „Was...?“ kam es ihm fassungslos über die Lippen.
Wieder sah er auf Freya hinab, diese lag immer noch dort, dem Tode näher als dem Leben.
Sollten sie beide sterben? War es das, weshalb der den Dolch nur unter größter Anstrengung berühren hatte können?
War er deshalb so kalt, so eisig wie der Tod selbst?
Ein frostiger Luftzug riss ihn mit einem unerbittlichen Ruck aus der Vision.
Nach wie vor konnte er sich nicht sicher sein, über das, was er gesehen hatte, was ihm gezeigt worden war und die Schlüsse, die er daraus gezogen hatte. Wer weiß, ob er es richtig interpretiert hatte. Vielleicht war es auch alles nur Lug und Trug.
Vielleicht war sogar diese kleine vermaledeite Freundin Freyas dafür verantwortlich, ihm völlig falsche Bilder in seinen Kopf zu setzen.
Das Zittern seiner Hand hatte sich nun auf seinen ganzen Körper ausgebreitet und er benötigte einige Augenblicke, bevor er Freya antworten konnte.
„Ich... ich weiß es nicht.“ Und das war, ausnahmsweise, nicht einmal gelogen. Er konnte nicht sagen, was es war, dass diese Verbindung, die so schmerzhaft und faszinierend zugleich war, gerade unterbrochen hatte.
Was es gewesen war, dass sie beide davon abgehalten hatte, noch tiefer einzudringen, in das, was vielleicht ihre beider Zukunft gezeigt hätte.
Kurz schloss er die Augen, als er einige tiefe Atemzüge nahm, um sicher zu gehen, dass nicht wirklich eine Dolchspitze seine Lungenflügel durchtrennt hatte und er nun an seinem eigenen Blut zu ertrinken drohte.
Besorgt sah er zu ihr auf. Erschöpft saß sie vor ihm, wirkte schwach und kraftlos, wie eben ein kleines, schutzloses Mädchen, dass nicht wusste, was mit ihm geschehen war und wo es dort eigentlich hineingeraten war. Wäre die Situation eine andere, wäre er ein anderer, so hätte er eventuell Mitleid mit ihr verspürt. Was er derzeit für sie übrig hatte, vermochte er allerdings nicht zu sagen. Wenn sie es war, die sich gemeinsam mit ihm zur Apokalypse vereinen sollte, würde er dringend umdenken müssen und alles dafür tun, damit in Zukunft niemand auch nur in ihre Nähe kam.
„Kleine Lady, geht es Dir gut?“ Mit einer wegwerfenden Geste seiner Hand in Richtung Türe, fiel diese zurück ins Schloss und sogleich wurden alle Schneeflocken ausgesperrt. Er selbst war von dem, was soeben geschehen war und was sie beide gesehen hatten, geschwächt und ausgezehrt.
Dennoch kroch er einen Schritt auf sie zu, legte schützend einen seiner schwarzen Schwingen um ihren kleinen zitternden Körper und zog sie ein Stück weiter zu sich heran, um ihr Wärme und Trost zu spenden. „Hab keine Angst Freya, solange ich bei Dir bin, musst Du Dich nicht fürchten!“
Gab er ihr als Antwort auf ihren fragenden und ängstlichen Blick.
„Ich weiß selbst nicht, was gerade passiert ist. Aber sei Dir sicher, niemand wird Dir etwas antun, ja?“ sachte strich er mit einer Hand über ihren kindlichen Kopf. „Wenn Du das willst, dann werden wir zusammen herausfinden, woher diese seltsame Verbindung rührt, die dieses Gewitter auslösen kann.
Aber wenn Du das nicht willst, dann verstehe ich das und ich verspreche Dir, dass wir nie wieder darüber reden müssen. Und...“ er setzte ein kleines Lächeln auf als er ihren Blick suchte und eine Strähne aus ihrem Gesicht strich,
„wenn Du das willst, werde ich in Zukunft immer Handschuhe tragen, wenn wir uns sehen. Oder noch besser, mich davor hüten, Dir auch nur irgendwie zu Nahe zu kommen.
Ich will nicht, dass Du durch mich Leid erfährst, kleine Freundin.“
Wie tief war sie in die Vision eingedrungen was hatte sie gesehen?
Er wusste, dass seine Mauer stark gewesen war, doch schien sie einige kleine Risse darin gefunden zu haben und hatte mit neugierigem Blick durch diese hindurchgesehen. Der Abgrund vor dem sie stand und welcher ihre Zukunft sein sollte, er hatte nach ihr gegriffen und wider seinem Erwarten schien es ihr gefallen zu haben was sie dort sah.
Die toten Hände zu ihren Füßen, die nach Vergeltung lechzend nach ihr griffen.
Die graue Asche der verbrannten Leichen, die tanzend durch die Luft wirbelte und sich auf ihrem schwarzen Haar niederlegte.
Der heiße Atem der Feuersbrunst, der nichts übrig ließ, außer verkohlte Knochen und die Überreste von schwarzem stinkendem Fleisch.
Gierig streckte die Finsternis und das alles umfassende Chaos ihre langgliedrigen Finger nach ihr aus, lockten sie und umfingen ihren Geist mit feinen, seidenen Fäden um sie immer näher in die Welt hineinzuziehen, zu derer sie eigentlich gehören sollte.
Aus derer sie vielleicht sogar entsprungen war und vergessen hatte, dass genau dort ihr Platz zu sein hatte.
Nicht dort draußen, bei jenen, die es nicht verstanden und immer nur irgendwelchen Versprechungen und Hirngespinsten hinterherliefen und die nichts erreichten, außer sich hier und da blutende Narben zuzufügen.
Nein, ihr Platz war dort, wo die Zerstörung, das Chaos und der Untergang begann.
So sehr er die Bilder zu verdrängen versuchte, je stärker sie ihren Druck zwischen seinen Fingern verstärkte, desto weniger gelang es ihm, die stärker werdende Vision vor ihr zu verbergen. Es war nicht direkt so, dass seine Mauer bröckelte. Vielmehr zeichneten sich die Bilder immer schärfer gegen die Schwärze ab, die er versucht hatte, so vehement vor ihr aufzubauen, damit sie nicht sah, was er gesehen hatte.
Damit sie nicht die Wahrheit dessen erblickte, was eigentlich in ihm für ein Charakter schlummerte. Doch etwas hatte sich an den Bildern verändert, die sie beide sahen.
Die Silhouette am Ende des Pfades aus Toten war zuvor nicht dagewesen.
Naheniel legte bei ihrem Anblick die Stirn in Falten. Um wen konnte es sich handeln? War es eine weitere Spielfigur, mit derer er nicht gerechnet hatte? Es blieb ihm jedoch keine Zeit, sich darüber weitere Gedanken zu machen, denn plötzlich war er es, der in dem Körper der schattenhaften Gestalt steckte, jeden ihrer Atemzüge spürte und selbst ausführte, seine Gefühle und Gedanken spürte, die den seinen verdammt ähnlich waren. Nein, es waren seine eigenen. Konnte es sein, dass er es war, der dort stand, am Rande der Schlacht um auf sie zu warten, dass sie ihre Bestimmung erfüllte?
Sollte er ihr nun die Hand reichen? Konnte es sein, dass sie es waren, die Krieg, Hunger, Krankheit und Tod miteinander vereinen sollten?
Ohne weiter darüber nachzudenken, streckte er seine Hand aus der Finsternis nach ihr aus, darauf wartend, dass sie sie ergreifen würde.
Naheniel legte bei ihrem Anblick die Stirn in Falten. Um wen konnte es sich handeln? War es eine weitere Spielfigur, mit derer er nicht gerechnet hatte? Es blieb ihm jedoch keine Zeit, sich darüber weitere Gedanken zu machen, denn plötzlich war er es, der in dem Körper der schattenhaften Gestalt steckte, jeden ihrer Atemzüge spürte und selbst ausführte, seine Gefühle und Gedanken spürte, die den seinen verdammt ähnlich waren. Nein, es waren seine eigenen. Konnte es sein, dass er es war, der dort stand, am Rande der Schlacht um auf sie zu warten, dass sie ihre Bestimmung erfüllte?
Sollte er ihr nun die Hand reichen? Konnte es sein, dass sie es waren, die Krieg, Hunger, Krankheit und Tod miteinander vereinen sollten?
Ohne weiter darüber nachzudenken, streckte er seine Hand aus der Finsternis nach ihr aus, darauf wartend, dass sie sie ergreifen würde.
Doch kurz bevor sie ihre Hand in die seine legte um ihn in das Reich der Schatten zu folgen, verblasste die Vision und er sah sie vor sich liegen, wieder mit dem Dolch in ihrer Brust, schwer atmend und mit panischen Blicken nach Hilfe suchend.
Beim dunklen Lord. Was wollte er ihm damit sagen?
Für welchen Weg sollte er sich entscheiden?
Oder war es etwa ihr Tod, der erst den Weg dafür ebnen sollte, das Tor für den Untergang dieser Welt zu öffnen?
Er sah von dem am Boden liegenden Mädchen zu seinen Händen. Diese waren blutverschmiert.
Eigentlich zweifelte er nicht daran, dass er es gewesen war, der ihr den Dolch in ihren Brustkorb versenkt hatte. Nicht direkt in ihr Herz, um sie noch lange genug am Leben zu lassen und doch tief genug in ihre Lungen, sodass diese sich immer mehr mit Blut füllten, an dem sie drohte langsam und jämmerlich zu ersticken.
Doch gerade, als er diesen Gedanken zu Ende gebracht hatte, begann er zu husten. Zunächst nur ganz leicht, als hätte er sich an etwas verschluckt. Dann wurde das Husten jedoch immer intensiver, bellender, keuchender. Bis es den ganzen Raum erfüllte.
Erschrocken, fast panisch sah er auf seine Hände als er erkannte, dass sich mit dem Husten auch Blut aus seinen Lungen löste.
Er versuchte seine Hände an seiner schwarzen Robe abzuwischen, um es ungeschehen zu machen, doch nichts geschah dabei.
Immer noch waren sie rot. Immer noch waren sie nass.
Also blickte er an sich herab und bemerkte nun erst, dass auch in seiner Brust ein goldener Dolch steckte, der sich mit jedem seiner mittlerweile schmerzerfüllten Atemzüge hob und senkte. „Was...?“ kam es ihm fassungslos über die Lippen.
Wieder sah er auf Freya hinab, diese lag immer noch dort, dem Tode näher als dem Leben.
Sollten sie beide sterben? War es das, weshalb der den Dolch nur unter größter Anstrengung berühren hatte können?
War er deshalb so kalt, so eisig wie der Tod selbst?
Ein frostiger Luftzug riss ihn mit einem unerbittlichen Ruck aus der Vision.
Nach wie vor konnte er sich nicht sicher sein, über das, was er gesehen hatte, was ihm gezeigt worden war und die Schlüsse, die er daraus gezogen hatte. Wer weiß, ob er es richtig interpretiert hatte. Vielleicht war es auch alles nur Lug und Trug.
Vielleicht war sogar diese kleine vermaledeite Freundin Freyas dafür verantwortlich, ihm völlig falsche Bilder in seinen Kopf zu setzen.
Das Zittern seiner Hand hatte sich nun auf seinen ganzen Körper ausgebreitet und er benötigte einige Augenblicke, bevor er Freya antworten konnte.
„Ich... ich weiß es nicht.“ Und das war, ausnahmsweise, nicht einmal gelogen. Er konnte nicht sagen, was es war, dass diese Verbindung, die so schmerzhaft und faszinierend zugleich war, gerade unterbrochen hatte.
Was es gewesen war, dass sie beide davon abgehalten hatte, noch tiefer einzudringen, in das, was vielleicht ihre beider Zukunft gezeigt hätte.
Kurz schloss er die Augen, als er einige tiefe Atemzüge nahm, um sicher zu gehen, dass nicht wirklich eine Dolchspitze seine Lungenflügel durchtrennt hatte und er nun an seinem eigenen Blut zu ertrinken drohte.
Besorgt sah er zu ihr auf. Erschöpft saß sie vor ihm, wirkte schwach und kraftlos, wie eben ein kleines, schutzloses Mädchen, dass nicht wusste, was mit ihm geschehen war und wo es dort eigentlich hineingeraten war. Wäre die Situation eine andere, wäre er ein anderer, so hätte er eventuell Mitleid mit ihr verspürt. Was er derzeit für sie übrig hatte, vermochte er allerdings nicht zu sagen. Wenn sie es war, die sich gemeinsam mit ihm zur Apokalypse vereinen sollte, würde er dringend umdenken müssen und alles dafür tun, damit in Zukunft niemand auch nur in ihre Nähe kam.
„Kleine Lady, geht es Dir gut?“ Mit einer wegwerfenden Geste seiner Hand in Richtung Türe, fiel diese zurück ins Schloss und sogleich wurden alle Schneeflocken ausgesperrt. Er selbst war von dem, was soeben geschehen war und was sie beide gesehen hatten, geschwächt und ausgezehrt.
Dennoch kroch er einen Schritt auf sie zu, legte schützend einen seiner schwarzen Schwingen um ihren kleinen zitternden Körper und zog sie ein Stück weiter zu sich heran, um ihr Wärme und Trost zu spenden. „Hab keine Angst Freya, solange ich bei Dir bin, musst Du Dich nicht fürchten!“
Gab er ihr als Antwort auf ihren fragenden und ängstlichen Blick.
„Ich weiß selbst nicht, was gerade passiert ist. Aber sei Dir sicher, niemand wird Dir etwas antun, ja?“ sachte strich er mit einer Hand über ihren kindlichen Kopf. „Wenn Du das willst, dann werden wir zusammen herausfinden, woher diese seltsame Verbindung rührt, die dieses Gewitter auslösen kann.
Aber wenn Du das nicht willst, dann verstehe ich das und ich verspreche Dir, dass wir nie wieder darüber reden müssen. Und...“ er setzte ein kleines Lächeln auf als er ihren Blick suchte und eine Strähne aus ihrem Gesicht strich,
„wenn Du das willst, werde ich in Zukunft immer Handschuhe tragen, wenn wir uns sehen. Oder noch besser, mich davor hüten, Dir auch nur irgendwie zu Nahe zu kommen.
Ich will nicht, dass Du durch mich Leid erfährst, kleine Freundin.“
Sieh mir in die Augen und sag mir, wen Du dort siehst.
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
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#112
Halt suchend stützte Freya sich am Boden ab, während die Tür zuflog und dem kalten Luftstrom Einhalt gebot. Aufgeregt wehten Schnee und Asche noch einmal empor, bevor sie reglos auf den Boden nieder rieselten. Doch linderte dies noch immer nicht das Zittern, welches Freyas Körper beherrschte.
Es ging ihr nicht gut. Bei weitem nicht. Aber sie war im Moment nicht fähig, die Frage zu beantworten, so dass sie nur leicht mit dem Kopf schüttelte. Wusste er, was sie gesehen hatte? Hatte er es gesehen? Gar gespürt? Kurz schloss sie ihre Augen, während sie versuchte die Bilder zu verdrängen, auch wenn es unmöglich schien sich davon zu befreien.
Als Freya die Wimpern wieder hob, sah sie nur den Schatten seiner Schwingen, die sich über sie legten und für einen Moment hielt sie wortwörtlich den Atem an. War sie wieder in der Vision oder nicht? Ihre Finger krallten sich schmerzhaft in den Boden, während ihre noch frischen Erinnerungen an den tödlichen Schatten ihren Körper erstarren liess. „NEIN...!“ kam es abwehrend über ihre Lippen, wobei sie noch immer zwischen Wirklichkeit und Traum nicht zu unterscheiden wusste. Für einen kurzen Augenblick sah sie nicht Naheniel, sondern nur die verlockende Finsternis in welcher sie das Aufblitzen eines Dolches erwartete. Mit geweiteten großen Augen starrte sie in die Schwarzen Federn seiner Schwingen.
Freya spürte, wie kalter Schweiß ihren Nacken und ihre Stirn hinablief, obwohl sie am ganzen Leib fror, während jener Schatten sich behütend um sie legte und sie näher an sich heranzog. Gefangen in der Dunkelheit. Ihr Atem geriet ins Stocken und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Doch dann hörte sie Naheniels beruhigende Stimme, wie jene auf sie einwirkend versprach keine Angst haben zu müssen.
Sanft spürte das Mädchen, wie seine Hand beruhigend über ihren Kopf strich ohne sie wirklich zu berühren und doch steckte ihr das Gesehene in Mark und Bein, so dass es ihrem Körper schwer fiel sich zu entspannen.
Sie wollte nicht alle umbringen und die Welt mit Leichen pflastern. Sie wollte nicht das Wasser der Flüsse rot färben vom Blut all jener, die sich versündigt hatten. Bei Ogrimar, nein. So war sie nicht. Egal wie wütend sie auf Tanuri, Lorena oder auch die gemeinen Straßenjungen gewesen war, so eiskalt war sie nicht und wollte sie auch nicht sein, egal wie fantastisch diese unbeschreibliche Macht sich auch angefühlt hatte. Nein, so etwas könnte sie, die Freya niemals tun und sterben wollte sie auch noch nicht. Nicht so. Nicht auf die Weise, wie sie es mehrfach gesehen, fast durchlebt hatte.
Bilderfetzen der eiskalten Augen, die auf sie hernieder blickten und sich an ihrem Schmerz weideten, gefolgt von dem Aufblitzen des Dolches schossen ihr durch die Gedanken.
Mit einem Wimpernschlag hob ihren Blick zu Naheniel auf und versuchte diese zu verdrängen. Fiebrig und glasig blickte sie in das Spiegelbild ihrer selbst in seinen Augen.
„Ich hab Angst.“ erwiderte sie leise, als er eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht fischte. Erst jetzt bemerkte sie, dass auch er zitterte. Im Augenwinkel nahm sie das leichte Beben seiner Finger wahr. Hatte er durch ihre Augen alles mit angesehen? Oder hatte er es sogar gespürt, vielleicht auf seine ganz eigene Weise, so wie er auch den Schnitt der Dolchklinge in seinem Finger verspürt hatte ohne die Klinge berührt zu haben?
Freya versuchte zu schlucken. So viele Fragen.. aber sie war zu erschöpft sie alle zu stellen. So müde... Aber sie war nun hier, mit Naheniel. Und er würde auf sie aufpassen, sie beschützen. „Versprichst du mir, dass wir rausfinden, was das zu bedeuten hat, und dass wir es aufhalten?“ Ihre Stimme wurde zunehmend leiser, da ihr Körper geschwächt, kraftlos und müde war von ihrer Suche im Schneesturm und nicht zuletzt auch von jener zehrenden Magie an die sie selbst versucht hatte sich so lang wie möglich festzuhalten.
„Wir beide, zusammen?“ Vorsichtig hob sie ihre Hand und legte ihre kleinen Finger leicht auf den Ärmel seiner Robe, als wäre er ihr Anker, als könnte er sie halten.
Vorsichtig rutschte Freya näher an ihn heran und lehnte ihren Kopf Schutz suchend an seine Brust, als könne der die Dämonen ihrer Träume davon abhalten zurückzukehren. Er würde es nicht zulassen. Da war sie sich sicher.
Warm und wohlig konnte Freya die Wärme seines Körpers spüren. Ein Gefühl von Geborgenheit, welches im Einklang mit dem rhythmischen Schlagen seines Herzens in sie einkehrte. Kleine glänzende Perlen rannen über ihre Stirn hinab, während sie versuchte die Augen offen zu halten, und gegen die Schwere ihrer Lider ankämpfte. Ihr Körper wollte sie zwingen, jene nur für einen Moment zu schließen, doch fürchtete Freya sich davor einzuschlafen. Sie fürchtete sich davor, was in der Dunkelheit ihrer Träume auf sie warten würde. „Bleibst Du bei mir und passt auf mich auf?“ kam es nur noch als ein kleines Flüstern hervor, bevor die sie den Kampf gegen die Schwere ihres Körpers verlor und ihre Lider sich müde senkten.
Es ging ihr nicht gut. Bei weitem nicht. Aber sie war im Moment nicht fähig, die Frage zu beantworten, so dass sie nur leicht mit dem Kopf schüttelte. Wusste er, was sie gesehen hatte? Hatte er es gesehen? Gar gespürt? Kurz schloss sie ihre Augen, während sie versuchte die Bilder zu verdrängen, auch wenn es unmöglich schien sich davon zu befreien.
Als Freya die Wimpern wieder hob, sah sie nur den Schatten seiner Schwingen, die sich über sie legten und für einen Moment hielt sie wortwörtlich den Atem an. War sie wieder in der Vision oder nicht? Ihre Finger krallten sich schmerzhaft in den Boden, während ihre noch frischen Erinnerungen an den tödlichen Schatten ihren Körper erstarren liess. „NEIN...!“ kam es abwehrend über ihre Lippen, wobei sie noch immer zwischen Wirklichkeit und Traum nicht zu unterscheiden wusste. Für einen kurzen Augenblick sah sie nicht Naheniel, sondern nur die verlockende Finsternis in welcher sie das Aufblitzen eines Dolches erwartete. Mit geweiteten großen Augen starrte sie in die Schwarzen Federn seiner Schwingen.
Freya spürte, wie kalter Schweiß ihren Nacken und ihre Stirn hinablief, obwohl sie am ganzen Leib fror, während jener Schatten sich behütend um sie legte und sie näher an sich heranzog. Gefangen in der Dunkelheit. Ihr Atem geriet ins Stocken und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Doch dann hörte sie Naheniels beruhigende Stimme, wie jene auf sie einwirkend versprach keine Angst haben zu müssen.
Sanft spürte das Mädchen, wie seine Hand beruhigend über ihren Kopf strich ohne sie wirklich zu berühren und doch steckte ihr das Gesehene in Mark und Bein, so dass es ihrem Körper schwer fiel sich zu entspannen.
Sie wollte nicht alle umbringen und die Welt mit Leichen pflastern. Sie wollte nicht das Wasser der Flüsse rot färben vom Blut all jener, die sich versündigt hatten. Bei Ogrimar, nein. So war sie nicht. Egal wie wütend sie auf Tanuri, Lorena oder auch die gemeinen Straßenjungen gewesen war, so eiskalt war sie nicht und wollte sie auch nicht sein, egal wie fantastisch diese unbeschreibliche Macht sich auch angefühlt hatte. Nein, so etwas könnte sie, die Freya niemals tun und sterben wollte sie auch noch nicht. Nicht so. Nicht auf die Weise, wie sie es mehrfach gesehen, fast durchlebt hatte.
Bilderfetzen der eiskalten Augen, die auf sie hernieder blickten und sich an ihrem Schmerz weideten, gefolgt von dem Aufblitzen des Dolches schossen ihr durch die Gedanken.
Mit einem Wimpernschlag hob ihren Blick zu Naheniel auf und versuchte diese zu verdrängen. Fiebrig und glasig blickte sie in das Spiegelbild ihrer selbst in seinen Augen.
„Ich hab Angst.“ erwiderte sie leise, als er eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht fischte. Erst jetzt bemerkte sie, dass auch er zitterte. Im Augenwinkel nahm sie das leichte Beben seiner Finger wahr. Hatte er durch ihre Augen alles mit angesehen? Oder hatte er es sogar gespürt, vielleicht auf seine ganz eigene Weise, so wie er auch den Schnitt der Dolchklinge in seinem Finger verspürt hatte ohne die Klinge berührt zu haben?
Freya versuchte zu schlucken. So viele Fragen.. aber sie war zu erschöpft sie alle zu stellen. So müde... Aber sie war nun hier, mit Naheniel. Und er würde auf sie aufpassen, sie beschützen. „Versprichst du mir, dass wir rausfinden, was das zu bedeuten hat, und dass wir es aufhalten?“ Ihre Stimme wurde zunehmend leiser, da ihr Körper geschwächt, kraftlos und müde war von ihrer Suche im Schneesturm und nicht zuletzt auch von jener zehrenden Magie an die sie selbst versucht hatte sich so lang wie möglich festzuhalten.
„Wir beide, zusammen?“ Vorsichtig hob sie ihre Hand und legte ihre kleinen Finger leicht auf den Ärmel seiner Robe, als wäre er ihr Anker, als könnte er sie halten.
Vorsichtig rutschte Freya näher an ihn heran und lehnte ihren Kopf Schutz suchend an seine Brust, als könne der die Dämonen ihrer Träume davon abhalten zurückzukehren. Er würde es nicht zulassen. Da war sie sich sicher.
Warm und wohlig konnte Freya die Wärme seines Körpers spüren. Ein Gefühl von Geborgenheit, welches im Einklang mit dem rhythmischen Schlagen seines Herzens in sie einkehrte. Kleine glänzende Perlen rannen über ihre Stirn hinab, während sie versuchte die Augen offen zu halten, und gegen die Schwere ihrer Lider ankämpfte. Ihr Körper wollte sie zwingen, jene nur für einen Moment zu schließen, doch fürchtete Freya sich davor einzuschlafen. Sie fürchtete sich davor, was in der Dunkelheit ihrer Träume auf sie warten würde. „Bleibst Du bei mir und passt auf mich auf?“ kam es nur noch als ein kleines Flüstern hervor, bevor die sie den Kampf gegen die Schwere ihres Körpers verlor und ihre Lider sich müde senkten.
Geboren aus dem Wissen einer dunklen Vergangenheit - verblasst mein altes Leben im Schatten einer neuen Zeit
Fühlst Du die Macht? Kannst Du sie spüren?
- Naheniel
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#113
Es fiel ihm schwer, die Verwunderung über diese ungewohnte Nähe zu verbergen, die sie ihm entgegen brachte.
Natürlich war sie nicht das erste weibliche Wesen, welches sich an ihn schmiegte.
Doch zunächst einmal handelte es sich bei ihr um ein Kind. Erwachsene Frauen, hatte er sich bisher einfach so genommen, wie es ihm in den Sinn gekommen war. Ohne jegliches Gefühl, ohne Vertrauen oder echte Nähe zu ihnen zu verspüren.
Sie waren bisher einzig und allein dafür gut genug gewesen, um ihn zu befriedigen. Auch wenn er nie die vollkommene Befriedigung mit ihnen verspürt hatte.
Sie waren praktisch gewesen, praktisch für diesen einen Moment, in welchem ihm die Lust überfallen hatte.
Mehr jedoch auch nicht. Eher wurden sie ihm zumeist recht lästig, wenn sie, nach einem vollbrachten Akt, schmachtend vor ihm lagen und erhofften, bei ihm bleiben zu dürfen. Vielleicht sogar das Weibchen an seiner Seite werden zu können.
Doch für solche Dinge hatte er weder die Zeit, noch die Geduld.
Was sollte er schon, mit so einem nichtsnutzigen Weib, das nur das Bedürfnis danach hatte, ein Balg nach dem anderen in die Welt zu werfen?
Er blickte auf Freya hinab und ein zufriedenes knappes Lächeln huschte über seine Lippen und zeichnete ein kleines Grübchen auf seine Wangen unter seinem kurzen Bart.
Sein Plan schien langsam aufzugehen. Offenbar begann sie ihm zu vertrauen. Zu schade, dass sie an Jahren noch so jung war.
Es wäre wahrscheinlich wesentlich einfacher, sich ihrem Geist habhaft zu machen, wenn er seinen männlichen Charme ausspielen konnte um sich in ihre Gefühlswelt einzuschleichen.
Aber wer konnte schon sagen, was die Zeit alles bringen würde. Sie wäre nicht das erste junge Mädchen, das ihr kleines Herzchen einem völlig unpassenden Mann, der noch dazu viel zu alt war, zu schenken.
Sie war schon längst in einen tiefen Schlaf versunken, als er mit einem Arm ihren Rücken stützte und mit dem anderen unter ihre Beine griff um sie vorsichtig vom Boden aufzuheben. Immer noch schwach auf den Beinen trug er sie in die Richtung seines Bettes, kniete sich selbst leicht auf den Boden und ließ Freyas schmalen Körper sacht auf die mit Stroh gestopfte Matratze fallen.
Er ließ einige Augenblicke verstreichen, um sicher zu gehen, dass sie von dem Ortswechsel nicht aufgewacht war, bevor er ihren kleinen Körper eingehender betrachtete.
Sie war immer noch eingehüllt in ihre weiße Robe, die mittlerweile allerdings durch ihre Wanderschaft durch Schnee und Matsch am Saum eine bräunliche Farbe angenommen hatte.
Sein Blick hielt an ihrem Brustkorb inne, der sich rhythmisch mit jedem ihrer Atemzüge hob und senkte.
Es war nichts von der Vision an ihr zu erkennen, weder ein blutiger Fleck, noch eine klaffende Wunde.
Wieder strich er ihr einige Strähnen aus ihrem Gesicht, bevor er seinen Kopf zu ihr hinabneigte, und ihr ganz leise in ihr Ohr flüsterte: „Keine Sorge, Freya. Von jetzt an, wirst Du mich nicht mehr los. Selbst wenn Du es Dir wünscht, selbst wenn es Dein größter Begehr wird, mich aus Deinem Leben zu verbannen. Du wirst nicht mehr vor mir weglaufen können. Ich werde Dich finden, überall und zu jeder Zeit. Ich werde immer um Dich herum sein, wenn Du wach bist und wenn Du träumst. Ich werde auf Dich „aufpassen“.“
Mit einem gefährlichen Lächeln in den Mundwinkeln, kalt, berechnend und vollkommen gefühllos, erhob er sich und drehte sich von ihr weg um zurück zum Feuer zu gehen. Als er jedoch ein leises Seufzen von ihr vernahm, blieb er kurz stehen und nahm einige Atemzüge. Zunächst drehte er nur seinen Kopf zu ihr, beobachtete das schlafende Kind aus den Augenwinkeln.
Dann griff er nach der Decke am Boden, ging wieder auf das Bett zu und bedeckte ihren Körper damit.
Natürlich war sie nicht das erste weibliche Wesen, welches sich an ihn schmiegte.
Doch zunächst einmal handelte es sich bei ihr um ein Kind. Erwachsene Frauen, hatte er sich bisher einfach so genommen, wie es ihm in den Sinn gekommen war. Ohne jegliches Gefühl, ohne Vertrauen oder echte Nähe zu ihnen zu verspüren.
Sie waren bisher einzig und allein dafür gut genug gewesen, um ihn zu befriedigen. Auch wenn er nie die vollkommene Befriedigung mit ihnen verspürt hatte.
Sie waren praktisch gewesen, praktisch für diesen einen Moment, in welchem ihm die Lust überfallen hatte.
Mehr jedoch auch nicht. Eher wurden sie ihm zumeist recht lästig, wenn sie, nach einem vollbrachten Akt, schmachtend vor ihm lagen und erhofften, bei ihm bleiben zu dürfen. Vielleicht sogar das Weibchen an seiner Seite werden zu können.
Doch für solche Dinge hatte er weder die Zeit, noch die Geduld.
Was sollte er schon, mit so einem nichtsnutzigen Weib, das nur das Bedürfnis danach hatte, ein Balg nach dem anderen in die Welt zu werfen?
Er blickte auf Freya hinab und ein zufriedenes knappes Lächeln huschte über seine Lippen und zeichnete ein kleines Grübchen auf seine Wangen unter seinem kurzen Bart.
Sein Plan schien langsam aufzugehen. Offenbar begann sie ihm zu vertrauen. Zu schade, dass sie an Jahren noch so jung war.
Es wäre wahrscheinlich wesentlich einfacher, sich ihrem Geist habhaft zu machen, wenn er seinen männlichen Charme ausspielen konnte um sich in ihre Gefühlswelt einzuschleichen.
Aber wer konnte schon sagen, was die Zeit alles bringen würde. Sie wäre nicht das erste junge Mädchen, das ihr kleines Herzchen einem völlig unpassenden Mann, der noch dazu viel zu alt war, zu schenken.
Sie war schon längst in einen tiefen Schlaf versunken, als er mit einem Arm ihren Rücken stützte und mit dem anderen unter ihre Beine griff um sie vorsichtig vom Boden aufzuheben. Immer noch schwach auf den Beinen trug er sie in die Richtung seines Bettes, kniete sich selbst leicht auf den Boden und ließ Freyas schmalen Körper sacht auf die mit Stroh gestopfte Matratze fallen.
Er ließ einige Augenblicke verstreichen, um sicher zu gehen, dass sie von dem Ortswechsel nicht aufgewacht war, bevor er ihren kleinen Körper eingehender betrachtete.
Sie war immer noch eingehüllt in ihre weiße Robe, die mittlerweile allerdings durch ihre Wanderschaft durch Schnee und Matsch am Saum eine bräunliche Farbe angenommen hatte.
Sein Blick hielt an ihrem Brustkorb inne, der sich rhythmisch mit jedem ihrer Atemzüge hob und senkte.
Es war nichts von der Vision an ihr zu erkennen, weder ein blutiger Fleck, noch eine klaffende Wunde.
Wieder strich er ihr einige Strähnen aus ihrem Gesicht, bevor er seinen Kopf zu ihr hinabneigte, und ihr ganz leise in ihr Ohr flüsterte: „Keine Sorge, Freya. Von jetzt an, wirst Du mich nicht mehr los. Selbst wenn Du es Dir wünscht, selbst wenn es Dein größter Begehr wird, mich aus Deinem Leben zu verbannen. Du wirst nicht mehr vor mir weglaufen können. Ich werde Dich finden, überall und zu jeder Zeit. Ich werde immer um Dich herum sein, wenn Du wach bist und wenn Du träumst. Ich werde auf Dich „aufpassen“.“
Mit einem gefährlichen Lächeln in den Mundwinkeln, kalt, berechnend und vollkommen gefühllos, erhob er sich und drehte sich von ihr weg um zurück zum Feuer zu gehen. Als er jedoch ein leises Seufzen von ihr vernahm, blieb er kurz stehen und nahm einige Atemzüge. Zunächst drehte er nur seinen Kopf zu ihr, beobachtete das schlafende Kind aus den Augenwinkeln.
Dann griff er nach der Decke am Boden, ging wieder auf das Bett zu und bedeckte ihren Körper damit.
Sieh mir in die Augen und sag mir, wen Du dort siehst.
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
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#114
Vollkommen erschöpft hatte Freya bis zuletzt versucht gegen die Erschöpfung anzukämpfen. Die Wärme von Naheniels Körper linderte zwar nicht das Zittern, jedoch gab es ihr ein wenig das Gefühl von Geborgenheit. Ganz still lauschte sie dem Schlag seines Herzens, während ihre Lieder im Kampf flatterten. Einem fast hypnotischen Trommeln in seiner Brust. Nur einen kleinen Moment wollte sie die Augen schließen und dem leisen Klopfen lauschen. Nur ganz kurz, während sie ihren Kopf sanft an seine Robe schmiegte.
So liess sie sich von der Dunkelheit umarmen und der Schlaf übermannte Freya binnen Sekunden. So tief und fest, dass die Welt um sie herum hätte untergehen können, während ihr Körper, getragen von der Konstanz seines Pulses, sich nach und nach immer mehr entspannte und jenen Tribut erhielt, welchen der Weg durch den Schneesturm und nicht zuletzt das kleine Experiment gefordert hatten.
Sie registrierte nicht einmal die Veränderung, als er sie hochhob und auf sein Bett aus Stroh ablegte. Nein dafür war sie schon zu tief in den Schlaf gefallen. Er würde auf sie, auf die Freya aufpassen.
Als er sich erhob und entfernte, regte sie sich kurz. Ein kühler Schauer, durchfuhr Freya im Schlaf. Die Wärme schien zu schwinden und ihr kleiner Körper zitterte leicht, während sie sich unter einem leisen Seufzen auf dem Stroh wie eine Katze einrollte, bevor etwas wärmendes sie umfing.
Er würde bei ihr sein. Tief in ihrem Inneren war Freya sich dessen sicher. Als sich die Decke über sie legte schien sie seine Nähe fast zu spüren. Das Frösteln nahm ab, so dass sich ihre Züge entspannten und ihre Atmung ruhiger wurde.
Es waren die ersten Sonnenstrahlen, welche durch das Fenster hindurch Freyas Nase kitzelten. Unwirsch krauste sich jene immer wieder, während sie leise rumorte. Doch die Sonne wollte nicht verschwinden. Oh nein unerbittlich schien sie durch das kleine Fenster hinein und schien ein reges Interesse zu haben das Mädchen aus den Federn zu holen. Leicht schlaftrunken öffnete Freya die Augen und blinzelte in das einkehrende Licht hinein, bevor sie sich vorsichtig auf ihre Ellenbögen abstütze, während sie wach wurde. Ein wenig orientierungslos blickten sich ihre blauen Augen um, als wüsste sie im ersten Moment nicht wo sie war. Ihr Blick glitt über die Feuerstelle und durch den spartanisch eingerichteten Raum, bis er auf eine dunkle Silhouette fiel, die sich gegen das Licht wie ein Schatten hinweg abzeichnete. „Naheniel...“ flüsterte sie leise und ein kleines Lächeln verlieh ihren roten Wangen kleine Grübchen.
Doch so wie das Lächeln einkehrte, so kehrten auch nach und nach die Erinnerungen zurück. Sie Erinnerungen an die Vision. Den Schatten, die Finsternis. Den Schlaf abrupt abschüttelnd, fiel ihr alles wieder ein, was geschehen war und dass es alles kein Traum gewesen war. Nein, sie hatte ihn gefunden. Genau, aber oh weia. Sie hatte doch nicht einschlafen wollen. Wie lange hatte sie denn nur geschlafen? Es war doch nur ein kurzer Moment gewesen, wo sie die Augen geschlossen hatte. Ein kurzes Senken der Wimpern, nachdem sie.. “Bei Ogrimar!“ fluchte sie leise, während sie mit weit aufgerissenen Augen auf den Schatten Naheniels blickte und kurz schluckte.
Unvermittelt schlug sie das wärmende Fell beiseite und blickte an sich hinab. Deutlich trug ihre Robe Spuren von ihrem kleinen Ausflug, braun von Wind und Wetter war der Saum. Aber Ogrimar sei Dank, alles andere war nur ein Traum gewesen. Erleichtert schloss sie die Augen, bevor sie ein wenig unbeholfen aus dem Bett kletterte und sogleich die nächste Welle an Gedanken über sie hinwegschwappte. Was war mit Lyvia? Und bei Ogrimar, Tanuri würde vermutlich ausflippen. Beim Grott, sie musste unbedingt nach Hause. So schnell wie möglich. Hoffentlich war die Lyvia heile durch den Sturm gekommen.
Lautlos berührten ihre Füße den Boden, während Freya zu der Silhouette blickte und leise einen Schritt darauf zumachte. Ja sie beide mussten aufbrechen und zwar sofort. „Nahen... Tschiiiieeee!“ kurz rieb sie sich ihre kleine Nase, bevor ein weites Niesen sie abhielt ihren Satz zu Ende zu bringen.
So liess sie sich von der Dunkelheit umarmen und der Schlaf übermannte Freya binnen Sekunden. So tief und fest, dass die Welt um sie herum hätte untergehen können, während ihr Körper, getragen von der Konstanz seines Pulses, sich nach und nach immer mehr entspannte und jenen Tribut erhielt, welchen der Weg durch den Schneesturm und nicht zuletzt das kleine Experiment gefordert hatten.
Sie registrierte nicht einmal die Veränderung, als er sie hochhob und auf sein Bett aus Stroh ablegte. Nein dafür war sie schon zu tief in den Schlaf gefallen. Er würde auf sie, auf die Freya aufpassen.
Als er sich erhob und entfernte, regte sie sich kurz. Ein kühler Schauer, durchfuhr Freya im Schlaf. Die Wärme schien zu schwinden und ihr kleiner Körper zitterte leicht, während sie sich unter einem leisen Seufzen auf dem Stroh wie eine Katze einrollte, bevor etwas wärmendes sie umfing.
Er würde bei ihr sein. Tief in ihrem Inneren war Freya sich dessen sicher. Als sich die Decke über sie legte schien sie seine Nähe fast zu spüren. Das Frösteln nahm ab, so dass sich ihre Züge entspannten und ihre Atmung ruhiger wurde.
Es waren die ersten Sonnenstrahlen, welche durch das Fenster hindurch Freyas Nase kitzelten. Unwirsch krauste sich jene immer wieder, während sie leise rumorte. Doch die Sonne wollte nicht verschwinden. Oh nein unerbittlich schien sie durch das kleine Fenster hinein und schien ein reges Interesse zu haben das Mädchen aus den Federn zu holen. Leicht schlaftrunken öffnete Freya die Augen und blinzelte in das einkehrende Licht hinein, bevor sie sich vorsichtig auf ihre Ellenbögen abstütze, während sie wach wurde. Ein wenig orientierungslos blickten sich ihre blauen Augen um, als wüsste sie im ersten Moment nicht wo sie war. Ihr Blick glitt über die Feuerstelle und durch den spartanisch eingerichteten Raum, bis er auf eine dunkle Silhouette fiel, die sich gegen das Licht wie ein Schatten hinweg abzeichnete. „Naheniel...“ flüsterte sie leise und ein kleines Lächeln verlieh ihren roten Wangen kleine Grübchen.
Doch so wie das Lächeln einkehrte, so kehrten auch nach und nach die Erinnerungen zurück. Sie Erinnerungen an die Vision. Den Schatten, die Finsternis. Den Schlaf abrupt abschüttelnd, fiel ihr alles wieder ein, was geschehen war und dass es alles kein Traum gewesen war. Nein, sie hatte ihn gefunden. Genau, aber oh weia. Sie hatte doch nicht einschlafen wollen. Wie lange hatte sie denn nur geschlafen? Es war doch nur ein kurzer Moment gewesen, wo sie die Augen geschlossen hatte. Ein kurzes Senken der Wimpern, nachdem sie.. “Bei Ogrimar!“ fluchte sie leise, während sie mit weit aufgerissenen Augen auf den Schatten Naheniels blickte und kurz schluckte.
Unvermittelt schlug sie das wärmende Fell beiseite und blickte an sich hinab. Deutlich trug ihre Robe Spuren von ihrem kleinen Ausflug, braun von Wind und Wetter war der Saum. Aber Ogrimar sei Dank, alles andere war nur ein Traum gewesen. Erleichtert schloss sie die Augen, bevor sie ein wenig unbeholfen aus dem Bett kletterte und sogleich die nächste Welle an Gedanken über sie hinwegschwappte. Was war mit Lyvia? Und bei Ogrimar, Tanuri würde vermutlich ausflippen. Beim Grott, sie musste unbedingt nach Hause. So schnell wie möglich. Hoffentlich war die Lyvia heile durch den Sturm gekommen.
Lautlos berührten ihre Füße den Boden, während Freya zu der Silhouette blickte und leise einen Schritt darauf zumachte. Ja sie beide mussten aufbrechen und zwar sofort. „Nahen... Tschiiiieeee!“ kurz rieb sie sich ihre kleine Nase, bevor ein weites Niesen sie abhielt ihren Satz zu Ende zu bringen.
Geboren aus dem Wissen einer dunklen Vergangenheit - verblasst mein altes Leben im Schatten einer neuen Zeit
Fühlst Du die Macht? Kannst Du sie spüren?
- Naheniel
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#115
Er stand mit einer Hand gegen den Kamin gelehnt, als sie sich langsam regte und aus ihrem Schlaf erwachte.
Lange hatte er in das Feuer hineingeblickt, als würde er dort irgendwelche Antworten finden können.
Längst schon war das Feuer erloschen und es blieben nur noch wenige glühende Kohlen im Kamin übrig, die noch ein letztes bisschen Wärme spendeten.
Als er ihre Stimme hörte, blieb er noch einen kurzen Moment reglos stehen. „Guten morgen, kleine Freundin.“
Dann wandte er sich mit einem freundlichen Lächeln zu ihr um. „Ich hoffe, Du konntest Dich ein wenig von den Strapazen des letzten Tages erholen. Es tut mir Leid, dass ich Dir nicht mehr Komfort bieten kann. Meine Mittel sind etwas... nun ja, begrenzt.“
Entschuldigend zuckte er mit den Achseln und trat einige Schritte auf das Bett zu, auf dem sie noch saß und blickte auf sie hinab.
„Freya, ich kann immer noch nicht verstehen, was vergangene Nacht hier geschehen ist. Ich habe die letzten Stunden damit verbracht, eine Antwort zu finden und doch komme ich zu keinem Ergebnis. Es ist verwirrend...“
Leicht legte er seine Stirn in Falten, bevor sich ein warmes Lächeln auf seine Züge legte.
„Was bin ich nur für ein Gastgeber. Du musst mittlerweile ziemlich hungrig sein. Und mit Sicherheit würdest Du auch gerne wieder saubere Kleidung tragen und vielleicht ein warmes Bad nehmen, um Deine Wunden richtig zu säubern.“
Er ließ sich vor ihr auf die Knie nieder und legte seinen Kopf etwas schräg, um sie zu mustern. „Leider kann ich Dir all das nicht bieten. Ich bekomme nie Besuch, weshalb ich all diese Annehmlichkeiten nicht habe.“
Naheniel streckte seinen Arm aus und wollte ein weiteres Mal eine Strähne ihres schwarzen Haares aus ihrem Gesicht streichen, hielt jedoch in der Bewegung inne, gerade so, als hätte er Angst, wieder eine grausame Vision auszulösen, sollte er ihr zu Nahe kommen.
Diese Dummköpfe, welche sich um Dich kümmern, fragen sich bestimmt schon, wo Du abgeblieben bist.
Er konnte es nicht riskieren, dass sie bald schon vor seiner Türe standen.
Wenn diese Lyvia sich gemerkt hatte, wohin sie durch den Sturm gegangen waren, würde er hier sowieso nicht mehr lange sicher sein.
Nicht, dass ihm diese Hütte fehlen würde, aber es war schwierig, verborgen in den Wäldern ein ähnliches Versteck zu finden. Doch darüber würde er sich später Gedanken machen müssen. Jetzt galt es erst einmal herauszufinden, was diese Verbindung zwischen dem Balg und ihm zu bedeuten hatte.
Und dabei konnte er das Mädchen, welches ständig irgendwelche sinnlosen Fragen auf den Lippen hatte nicht gebrauchen.
Sie musste verschwinden. Zumindest fürs Erste.
Bis er wusste, wie er weiter mit ihr verfahren konnte.
Aber dann würde er sie wieder zu sich holen. Völlig egal, ob wie freiwillig mitgehen würde oder nicht.
Wobei ihm der Gedanke daran, dass sie ihm voller Vertrauen die Hand reichte um mit ihm in sein dunkles Reich zu treten, durchaus gefiel. Er hatte es früher schon immer gemocht, die Menschen um ihn herum zu seinen Zwecken zu manipulieren und es würde vieles wesentlich einfacher machen, wenn sie ihm gefügig und hörig war.
Dazu müsste er noch den Rest ihres Vertrauens gewinnen.Der kurze Schein eines amüsierten Lächelns, ob dieser Gedanken, zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
Er erhob sich aus seiner knienden Position und sah mit einem aufmunternden Lächeln zu ihr hinab.
„Komm, Du solltest zurückkehren. Bestimmt wirst Du schon schmerzlich vermisst.“
Als er ein kurzes Zögern in ihren Augen erkennen konnte, schüttelte er leicht seinen Arm, sodass der Ärmel seiner schwarzen Robe schützend über seine Hand glitt, die er ihr nun entgegenstreckte. "Keine Angst, Du musst nicht alleine durch die Wälder gehen. Ich bringe Dich sicher nach Hause."
Lange hatte er in das Feuer hineingeblickt, als würde er dort irgendwelche Antworten finden können.
Längst schon war das Feuer erloschen und es blieben nur noch wenige glühende Kohlen im Kamin übrig, die noch ein letztes bisschen Wärme spendeten.
Als er ihre Stimme hörte, blieb er noch einen kurzen Moment reglos stehen. „Guten morgen, kleine Freundin.“
Dann wandte er sich mit einem freundlichen Lächeln zu ihr um. „Ich hoffe, Du konntest Dich ein wenig von den Strapazen des letzten Tages erholen. Es tut mir Leid, dass ich Dir nicht mehr Komfort bieten kann. Meine Mittel sind etwas... nun ja, begrenzt.“
Entschuldigend zuckte er mit den Achseln und trat einige Schritte auf das Bett zu, auf dem sie noch saß und blickte auf sie hinab.
„Freya, ich kann immer noch nicht verstehen, was vergangene Nacht hier geschehen ist. Ich habe die letzten Stunden damit verbracht, eine Antwort zu finden und doch komme ich zu keinem Ergebnis. Es ist verwirrend...“
Leicht legte er seine Stirn in Falten, bevor sich ein warmes Lächeln auf seine Züge legte.
„Was bin ich nur für ein Gastgeber. Du musst mittlerweile ziemlich hungrig sein. Und mit Sicherheit würdest Du auch gerne wieder saubere Kleidung tragen und vielleicht ein warmes Bad nehmen, um Deine Wunden richtig zu säubern.“
Er ließ sich vor ihr auf die Knie nieder und legte seinen Kopf etwas schräg, um sie zu mustern. „Leider kann ich Dir all das nicht bieten. Ich bekomme nie Besuch, weshalb ich all diese Annehmlichkeiten nicht habe.“
Naheniel streckte seinen Arm aus und wollte ein weiteres Mal eine Strähne ihres schwarzen Haares aus ihrem Gesicht streichen, hielt jedoch in der Bewegung inne, gerade so, als hätte er Angst, wieder eine grausame Vision auszulösen, sollte er ihr zu Nahe kommen.
Diese Dummköpfe, welche sich um Dich kümmern, fragen sich bestimmt schon, wo Du abgeblieben bist.
Er konnte es nicht riskieren, dass sie bald schon vor seiner Türe standen.
Wenn diese Lyvia sich gemerkt hatte, wohin sie durch den Sturm gegangen waren, würde er hier sowieso nicht mehr lange sicher sein.
Nicht, dass ihm diese Hütte fehlen würde, aber es war schwierig, verborgen in den Wäldern ein ähnliches Versteck zu finden. Doch darüber würde er sich später Gedanken machen müssen. Jetzt galt es erst einmal herauszufinden, was diese Verbindung zwischen dem Balg und ihm zu bedeuten hatte.
Und dabei konnte er das Mädchen, welches ständig irgendwelche sinnlosen Fragen auf den Lippen hatte nicht gebrauchen.
Sie musste verschwinden. Zumindest fürs Erste.
Bis er wusste, wie er weiter mit ihr verfahren konnte.
Aber dann würde er sie wieder zu sich holen. Völlig egal, ob wie freiwillig mitgehen würde oder nicht.
Wobei ihm der Gedanke daran, dass sie ihm voller Vertrauen die Hand reichte um mit ihm in sein dunkles Reich zu treten, durchaus gefiel. Er hatte es früher schon immer gemocht, die Menschen um ihn herum zu seinen Zwecken zu manipulieren und es würde vieles wesentlich einfacher machen, wenn sie ihm gefügig und hörig war.
Dazu müsste er noch den Rest ihres Vertrauens gewinnen.Der kurze Schein eines amüsierten Lächelns, ob dieser Gedanken, zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
Er erhob sich aus seiner knienden Position und sah mit einem aufmunternden Lächeln zu ihr hinab.
„Komm, Du solltest zurückkehren. Bestimmt wirst Du schon schmerzlich vermisst.“
Als er ein kurzes Zögern in ihren Augen erkennen konnte, schüttelte er leicht seinen Arm, sodass der Ärmel seiner schwarzen Robe schützend über seine Hand glitt, die er ihr nun entgegenstreckte. "Keine Angst, Du musst nicht alleine durch die Wälder gehen. Ich bringe Dich sicher nach Hause."
Sieh mir in die Augen und sag mir, wen Du dort siehst.
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
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#116
Grinsend schüttelte Freya mit dem Kopf, während sie sich umsah. "Das is‘ nich‘ schlimm.“ lenkte sie ein, während sie mit dem Ärmel über ihre juckende Nase fuhr. „Tanuri wird eh nix anderes erwarten“ schmunzelte sie ein wenig gequält, denn nichts anderes bekam sie ja schließlich immer zu hören von den ganzen Erwachsenen, die den kleinsten Fleck auf ihren Kleidern fanden. Dass sie zusätzlich vermutlich zerzaust auf dem Kopf aussah, als hätte ein Vogel sein Nest darin bauen wollen, war eine weitere Vorahnung, welche Naheniel durch seine Geste in ihr bekräftigte.
Ganz still stand Freya deshalb da, als Naheniel sich hinabbeugte und seine Hand nach den verirrten Strähnen in ihrem Gesicht ausstreckte. Durchaus bemerkte sie, wie er jedoch in seiner Bewegung innehielt, ebenso, wie er vermutlich wahrnahm, dass sie es nicht wagte sich zu bewegen, damit er sie nicht aus Versehen berührte. Aber sie wich auch nicht zurück. Stattdessen ruhten ihre blauen Augen auf ihm und jenem amüsierten Lächeln, welches sie ihrem Anblick zuschrieb.
Kurz folgte ihr Blick seinen Bewegungen, als er sich aufrichtete und Freya selbst die Strähnen mit einer einfachen Handbewegung hinter ihre Ohren streifte und sich dann nach ihrem Mantel umsah. Sicherlich war dessen Saum auch vom Schlamm braun gefärbt, aber nun da jener trocken war, zog sie diesen über und hob die Kapuze über ihr dunkles Haar, so dass sie an seiner Seite nicht direkt aussah wie ein Streuner.
Ja genau. An seiner Seite. Denn von nichts anderem war Freya eigentlich ausgegangen, als dass Naheniel sie begleiten würde. Nein, das war für sie im Grunde vollkommen logisch. Immerhin, wenn ihr etwas zustoßen würde, würde ihm das gleiche Schicksal drohen. Oder nicht?
Außerdem brauchte Freya Naheniel, um sich vor Tanuri erklären zu können und ein echter Freund würde genau das tun. Er war der lebende Beweis dafür, dass sie keinen Quatsch erzählte und wer wusste es schon, vielleicht würde jene dann endlich mal zähneknirschend einsehen, dass Freya hatte tun müssen, was sie getan hatte. Warum sie ihn hatte suchen müssen…Er musste ja nichts anderes tun, als mit ihr zu gehen. Nicht mehr und nicht weniger. Den Rest würden Tanuri, Lyvia und die anderen dann mit eigenen Augen sehen können.
Blinzelnd sah Freya zu Naheniel auf. Ein kleines Funkeln huschte bei dem Gedanken über das Blau ihrer Augen, während sie ihm ein kleines Lächeln schenkte und dabei vertrauensvoll ihre Hand in seine legte.
Ihr Blick glitt kurz hinab. Der Stoff seiner Robe erfüllte offenbar seinen Zweck. Keine Nadelstiche… das war ein Anfang. Nur ein leichtes Prickeln, oder eher Kitzeln auf ihrer Haut, was jedoch die kleinen Grübchen auf ihren Wangen verstärkte und sich keineswegs so beängstigend anfühlte wie zuvor.
„Ich glaub, so ist das besser“ stellte sie eindeutig fest, als sie Aufbruch bereit an seiner Seite stand. Für einen kurzen Moment verfiel sie in ein Schweigen, denn immerhin wusste sie, dass sie garantiert noch Ärger bekommen würde, aber es half nichts es länger hinauszuzögern. Außerdem wollte sie wissen, dass Lyvia sicher heimgekommen war. Etwas, dass ihr neben dem Hungergefühl auch ein leichtes Bauchgrummeln verpasste.
Nein, Lyvia war ganz bestimmt sicher heimgekehrt, aber sicherlich war auch sie wütend und enttäuscht oder wie die Erwachsenen es auch immer nannten, wenn man nicht genau das tat, was sie von einem verlangten. Aber für Reue war es zu spät und zudem hatte alles einen Grund. Wie aufs Stichwort fing sie daher direkt an los zu plaudern, unwissend, ob all ihre Erwartungen dabei in Erfüllung gehen würden.
"Ist es denn weit von hier aus nach Lichthafen, Naheniel? Oh und ich muss Dich vorwarnen, Tanuri wirkt manchmal ganz schön frostig, aber ich glaub, sie wird dich mögen. Und bestimmt finden wir mit Lyvia und ihr und all den anderen heraus, was das zu bedeuten hat. Schade, dass der Opa Jeremias nun frei ist, der war nämlich der Priester des dunklen Lords und vielleicht hätte er da mehr gewusst...“
Nun wie weit der Weg nach Lichthafen auch sein würde. Er konnte aufgrund der vielen Fragen durchaus länger erscheinen, als er tatsächlich war. Freya jedoch lenkte es grundliegend ab, besonders, weil sie sich dabei ausmalte und gleichzeitig dabei einredete, dass Tanuri ihr dieses Mal keinen Vorwurf am Ende daraus machen konnte. Nein, nicht mir Naheniel an ihrer Seite. Kurz sah Freya mit großen blauen Augen zu ihm auf und lächelte zuversichtlich. Er würde auf sie aufpassen.
Ganz still stand Freya deshalb da, als Naheniel sich hinabbeugte und seine Hand nach den verirrten Strähnen in ihrem Gesicht ausstreckte. Durchaus bemerkte sie, wie er jedoch in seiner Bewegung innehielt, ebenso, wie er vermutlich wahrnahm, dass sie es nicht wagte sich zu bewegen, damit er sie nicht aus Versehen berührte. Aber sie wich auch nicht zurück. Stattdessen ruhten ihre blauen Augen auf ihm und jenem amüsierten Lächeln, welches sie ihrem Anblick zuschrieb.
Kurz folgte ihr Blick seinen Bewegungen, als er sich aufrichtete und Freya selbst die Strähnen mit einer einfachen Handbewegung hinter ihre Ohren streifte und sich dann nach ihrem Mantel umsah. Sicherlich war dessen Saum auch vom Schlamm braun gefärbt, aber nun da jener trocken war, zog sie diesen über und hob die Kapuze über ihr dunkles Haar, so dass sie an seiner Seite nicht direkt aussah wie ein Streuner.
Ja genau. An seiner Seite. Denn von nichts anderem war Freya eigentlich ausgegangen, als dass Naheniel sie begleiten würde. Nein, das war für sie im Grunde vollkommen logisch. Immerhin, wenn ihr etwas zustoßen würde, würde ihm das gleiche Schicksal drohen. Oder nicht?
Außerdem brauchte Freya Naheniel, um sich vor Tanuri erklären zu können und ein echter Freund würde genau das tun. Er war der lebende Beweis dafür, dass sie keinen Quatsch erzählte und wer wusste es schon, vielleicht würde jene dann endlich mal zähneknirschend einsehen, dass Freya hatte tun müssen, was sie getan hatte. Warum sie ihn hatte suchen müssen…Er musste ja nichts anderes tun, als mit ihr zu gehen. Nicht mehr und nicht weniger. Den Rest würden Tanuri, Lyvia und die anderen dann mit eigenen Augen sehen können.
Blinzelnd sah Freya zu Naheniel auf. Ein kleines Funkeln huschte bei dem Gedanken über das Blau ihrer Augen, während sie ihm ein kleines Lächeln schenkte und dabei vertrauensvoll ihre Hand in seine legte.
Ihr Blick glitt kurz hinab. Der Stoff seiner Robe erfüllte offenbar seinen Zweck. Keine Nadelstiche… das war ein Anfang. Nur ein leichtes Prickeln, oder eher Kitzeln auf ihrer Haut, was jedoch die kleinen Grübchen auf ihren Wangen verstärkte und sich keineswegs so beängstigend anfühlte wie zuvor.
„Ich glaub, so ist das besser“ stellte sie eindeutig fest, als sie Aufbruch bereit an seiner Seite stand. Für einen kurzen Moment verfiel sie in ein Schweigen, denn immerhin wusste sie, dass sie garantiert noch Ärger bekommen würde, aber es half nichts es länger hinauszuzögern. Außerdem wollte sie wissen, dass Lyvia sicher heimgekommen war. Etwas, dass ihr neben dem Hungergefühl auch ein leichtes Bauchgrummeln verpasste.
Nein, Lyvia war ganz bestimmt sicher heimgekehrt, aber sicherlich war auch sie wütend und enttäuscht oder wie die Erwachsenen es auch immer nannten, wenn man nicht genau das tat, was sie von einem verlangten. Aber für Reue war es zu spät und zudem hatte alles einen Grund. Wie aufs Stichwort fing sie daher direkt an los zu plaudern, unwissend, ob all ihre Erwartungen dabei in Erfüllung gehen würden.
"Ist es denn weit von hier aus nach Lichthafen, Naheniel? Oh und ich muss Dich vorwarnen, Tanuri wirkt manchmal ganz schön frostig, aber ich glaub, sie wird dich mögen. Und bestimmt finden wir mit Lyvia und ihr und all den anderen heraus, was das zu bedeuten hat. Schade, dass der Opa Jeremias nun frei ist, der war nämlich der Priester des dunklen Lords und vielleicht hätte er da mehr gewusst...“
Nun wie weit der Weg nach Lichthafen auch sein würde. Er konnte aufgrund der vielen Fragen durchaus länger erscheinen, als er tatsächlich war. Freya jedoch lenkte es grundliegend ab, besonders, weil sie sich dabei ausmalte und gleichzeitig dabei einredete, dass Tanuri ihr dieses Mal keinen Vorwurf am Ende daraus machen konnte. Nein, nicht mir Naheniel an ihrer Seite. Kurz sah Freya mit großen blauen Augen zu ihm auf und lächelte zuversichtlich. Er würde auf sie aufpassen.
Geboren aus dem Wissen einer dunklen Vergangenheit - verblasst mein altes Leben im Schatten einer neuen Zeit
Fühlst Du die Macht? Kannst Du sie spüren?
#117
Bedenklich wiegt der alte Druide sein Haupt und seufzt leise. Ist sie noch nicht aufgewacht? Eine Frage, welche mit einem ebenso bedächtigen Schütteln des Kopfes beantwortet wird, während er seine Hand auf die Stirn der Bewusstlosen legt. Sie wirkt mehr tot als lebendig. Der schwache und sehr langsame, aber eben doch vorhandene Schlag ihres Herzens und das kaum wahrnehmbare Heben und Senken ihrer Brust halten sie wohl gerade so am Leben. Ich weiß nicht woher diese tiefe Besinnungslosigkeit kommt. Muss er eingestehen. Noch wie ich sie daraus befreien könnte.
Einen Moment gleiten seine Gedanken zurück zum vergangenen Tag. Der Ausdruck in ihren Augen als sie mit Lantalir im Arm in seine Hütte stürzte. Offensichtlich hatte sie jemand anders erwartet zu sehen, bedenkt man den Namen, den sie rief, die Erleichterung im Blick, welche sich in Fassungslosigkeit wandelt…gefolgt von Wut, als wäre ihr etwas klar geworden was ihr so gar nicht behagt…um es milde auszudrücken. Die Wut erfüllte noch immer ihre Augen als sie jene schloss und in jenen fast totenähnlichen Zustand versank.
Freya…genau…das war der Name, den sie gerufen hat. Ob es sich um das kleine Mädchen handelte, mit dem sie unterwegs gewesen ist? Jenes kleine Ding welches so unvernünftig einfach in den Sturm gerannt ist. Vermutlich, denn die junge Frau ist dem Kind, ohne zu zögern in den Sturm gefolgt. Nun…offensichtlich erfolglos. Erneut dringt ein Seufzen übers Yrians Lippen, bevor er sich zu Lantalir wendet. Sie ist wohl von der Legion des Schattens. Er deutet auf ihr Wappen, als wolle er seine Worte damit unterstreichen. Sende einen Boten, welcher sie Wissen lässt, dass Eine der Ihren sich in unserer Obhut befindet. Und… er zögert einen Moment. Das sich ein Kind, welches wohl Freya gerufen wird, sich in ihrer Begleitung befunden hat. Allerdings lief dieses blindlings in den Schneesturm und ward seitdem nicht mehr gesehen. Er nickt Lantalir kurz, aber freundlich zu, bevor er sich erneut der jungen Frau zuwendet und mit einem sauberen Tuch deren Lippen befeuchtet. Allzu viel kann er nicht tun, zumindest nicht solange sie nicht von selbst aus ihrer Ohnmacht erwacht. Vielleicht hat sie der Kampf gegen den Sturm sie derart geschwächt, doch etwas in ihm ahnt, dass nicht das der Grund für diesen Zustand ist. Erneut seufzt er, bevor er sich abwendet, um seinem Tagwerk nachzugehen. Ein kurzer Blick aus dem Fenster bestätigt ihm, das der Bote sich soeben auf den Weg macht.
Jener war nicht unbedingt begeistert von der Aufgabe, die man ihm anvertraut hat. Aber begeistert oder nicht, er würde sie gewissenhaft erfüllen. Die Wintersonne stand schon hoch am Himmel als er an die Pforten der Legion klopfte und geduldig wartete, bis eine ältere Dame die Tür öffnet. Offensichtlich eine Angestellte oder so. Hastig haspelt er die Nachricht herunter die zu überbringen ihm aufgetragen wurde. Einen Moment wartet er, ob die Frau verstanden hat…offensichtlich, denn sie erbleicht sichtlich und scheint in eine hektische Panik verfallen zu wollen. Nun aber nichts wie weg hier. Schließlich weiß man um den Ruf der Legion. Also deutet er eine leichte Verbeugung an und macht, dass er wegkommt...zurück zu den Druiden um diese Wissen zu lassen, das er seinem Auftrage nachgekommen ist und die Nachricht erfolgreich überbracht hat.
Mila starrt ihm einen Moment mit offenem Mund hinterher. Wie kann er es nur wagen? Schließlich hatte sie noch Unmengen von Fragen! Mit einem erbosten Schnauben schließt sie die Tür und eilt, um nachzusehen, ob Tanuri noch in den Hallen verweilt. Wenn nicht würde sie selbst den beschwerlichen Weg zum Tempel des Herrn auf sich nehmen, um Tanuri zu benachrichtigen. Schließlich geht es um Freya…also um etwas sehr Wichtiges. Und…achja...auch um Lyvia…natürlich.
Einen Moment gleiten seine Gedanken zurück zum vergangenen Tag. Der Ausdruck in ihren Augen als sie mit Lantalir im Arm in seine Hütte stürzte. Offensichtlich hatte sie jemand anders erwartet zu sehen, bedenkt man den Namen, den sie rief, die Erleichterung im Blick, welche sich in Fassungslosigkeit wandelt…gefolgt von Wut, als wäre ihr etwas klar geworden was ihr so gar nicht behagt…um es milde auszudrücken. Die Wut erfüllte noch immer ihre Augen als sie jene schloss und in jenen fast totenähnlichen Zustand versank.
Freya…genau…das war der Name, den sie gerufen hat. Ob es sich um das kleine Mädchen handelte, mit dem sie unterwegs gewesen ist? Jenes kleine Ding welches so unvernünftig einfach in den Sturm gerannt ist. Vermutlich, denn die junge Frau ist dem Kind, ohne zu zögern in den Sturm gefolgt. Nun…offensichtlich erfolglos. Erneut dringt ein Seufzen übers Yrians Lippen, bevor er sich zu Lantalir wendet. Sie ist wohl von der Legion des Schattens. Er deutet auf ihr Wappen, als wolle er seine Worte damit unterstreichen. Sende einen Boten, welcher sie Wissen lässt, dass Eine der Ihren sich in unserer Obhut befindet. Und… er zögert einen Moment. Das sich ein Kind, welches wohl Freya gerufen wird, sich in ihrer Begleitung befunden hat. Allerdings lief dieses blindlings in den Schneesturm und ward seitdem nicht mehr gesehen. Er nickt Lantalir kurz, aber freundlich zu, bevor er sich erneut der jungen Frau zuwendet und mit einem sauberen Tuch deren Lippen befeuchtet. Allzu viel kann er nicht tun, zumindest nicht solange sie nicht von selbst aus ihrer Ohnmacht erwacht. Vielleicht hat sie der Kampf gegen den Sturm sie derart geschwächt, doch etwas in ihm ahnt, dass nicht das der Grund für diesen Zustand ist. Erneut seufzt er, bevor er sich abwendet, um seinem Tagwerk nachzugehen. Ein kurzer Blick aus dem Fenster bestätigt ihm, das der Bote sich soeben auf den Weg macht.
Jener war nicht unbedingt begeistert von der Aufgabe, die man ihm anvertraut hat. Aber begeistert oder nicht, er würde sie gewissenhaft erfüllen. Die Wintersonne stand schon hoch am Himmel als er an die Pforten der Legion klopfte und geduldig wartete, bis eine ältere Dame die Tür öffnet. Offensichtlich eine Angestellte oder so. Hastig haspelt er die Nachricht herunter die zu überbringen ihm aufgetragen wurde. Einen Moment wartet er, ob die Frau verstanden hat…offensichtlich, denn sie erbleicht sichtlich und scheint in eine hektische Panik verfallen zu wollen. Nun aber nichts wie weg hier. Schließlich weiß man um den Ruf der Legion. Also deutet er eine leichte Verbeugung an und macht, dass er wegkommt...zurück zu den Druiden um diese Wissen zu lassen, das er seinem Auftrage nachgekommen ist und die Nachricht erfolgreich überbracht hat.
Mila starrt ihm einen Moment mit offenem Mund hinterher. Wie kann er es nur wagen? Schließlich hatte sie noch Unmengen von Fragen! Mit einem erbosten Schnauben schließt sie die Tür und eilt, um nachzusehen, ob Tanuri noch in den Hallen verweilt. Wenn nicht würde sie selbst den beschwerlichen Weg zum Tempel des Herrn auf sich nehmen, um Tanuri zu benachrichtigen. Schließlich geht es um Freya…also um etwas sehr Wichtiges. Und…achja...auch um Lyvia…natürlich.
- Tanuri
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#118
Mila war ziemlich schnell fündig geworden. Tanuri hatte es vorgezogen, den Abend und die Nacht in ihrer Kammer zu verweilen und den Felsendom vorerst noch sich selbst zu überlassen. Sie wusste, dass bald die Trauernden kommen würden, um Jeremias einen würdevollen Abschied zu bereiten. Dafür galt es, den Dom in seiner vollen Pracht erstrahlen zu lassen. Kerzen würden auch den letzten Winkel erleuchten, der Boden auf Hochglanz gebracht und die Tempeldiener das beste Gewand tragen, welches sie finden konnten. Ein schwarzes Tuch, bestickt mit dem Emblem der Rabenherzen, sollte für einen Monat den Altar zieren. Dies galt es vorzubereiten. Aber das war nicht ihre Aufgabe, sondern jener, die Jeremias über viele Jahre hinweg still begleitet hatten und wussten, was er bevorzugte und was nicht.
Deshalb hatte sie ein Schreiben an Vargus ausgesandt, er möge sich um alles weitere kümmern und solle keine Kosten scheuen. Wobei sie nicht glaubte, dass die Goldreserven der Kirche groß unter einer Abschiedszeremonie zu leiden hatten. Sie kannte Jeremias nicht besonders gut, doch hatte sie nie das Gefühl gehabt, dass er dem Protz unterlegen war, wie es bei der anderen Glaubensgemeinschaften der Fall war.
Als Mila mit ihrem kurzen Bericht geendet hatte, stand die Priesterin bewegungslos und mit keiner Regung um Gesicht vor ihr. „Sieh an, sieh an.“ Sie hielt ihre Hände verschränkt vor der Brust und ihre Stimme hatte sich gefährlich gesenkt. „Haben die beiden beschlossen, einen netten kleinen gemeinsamen Ausflug zu machen. Hat die Küchenmagd ihnen dafür vielleicht noch einen kleinen Proviant für unterwegs eingepackt? Ich Dummerchen, wäre es etwa meine Aufgabe gewesen, ihnen ein Deckchen und warme Getränke bereitzustellen? Schließlich ist das Wetter dort draußen etwas ungemütlich. Es wäre doch schließlich völlig unverantwortlich von mir, die zwei so ganz ohne Schutz ihrer freudigen Beschäftigung nachgehen zu lassen. Am Ende bezeichnen sie mich noch als Spielverderberin, weil sie befürchten, ich könnte es verbieten, dass sie sich zu dieser kalten Jahreszeit, noch dazu während eines Sturmes, irgendwo in den Wäldern herumtreiben. Kannst Du Dir das vorstellen, Mila?“ Ihre Stimme war tief von Ironie getränkt.
Sie ließ einige wortlose Augenblicke verstreichen, bevor sie mit einem wütenden Funkeln in den Augen weitersprach: „Such einen unserer Soldaten in den Stallungen. Er soll sich sofort auf den Weg zu den Druiden machen und Lyvia herbringen. Mir ist völlig einerlei, in welchem Zustand sie sich befindet. Sie wird sich vor mir zu verantworten haben. Was Freya angeht… Um sie werde ich mich wohl selbst kümmern müssen, da sie sich ja zu gerne, jeglichem Befehl und schützender Begleitung entzieht.“ Gerade als sie sich ihren dunkelgrünen warmen Mantel um die Schulter werfen wollte, flog ihre Krähe zum Fenster herein.
Das Licht des Tages, schimmerte auf seinem nassen Gefieder, als er auf ihrer Schulter landete, um ihr eine kurze Nachricht zu überbringen. Sie wusste, auch ohne die Nachricht zu lesen, von wem das Papyr stammte. Behutsam befreite sie ihren treuen Boten von dem Schriftstück und überflog die wenigen Zeilen.
Ja, sie wusste sehr wohl, wo sie ihn finden würde. Er würde ihre Aufmerksamkeit bekommen. Doch die Neuigkeiten, die Mila ihr überbracht hatte, zwangen sie dazu, sich zunächst Freya und Lyvia zuzuwenden.
Es würde ihr eine besondere "Freude" bereiten ihre Wut über ihnen zu entladen, welche sich in ihr aufgestaut hatte.
Wie konnten die beiden es wagen, sich davonzustehlen und zu versuchen, ein gemeinsames Geheimnis vor ihr zu verbergen?
Offenbar schien ihre Krähe Asche seinen Botendienst noch nicht vollendet zu haben. Denn anstatt sich von ihrer Schulter zu erheben und sich seine wohlverdiente Ruhe zu gönnen, verweilte er auf ihrer Schulter und strich mit seinem Schnabel einige Male über ihr Ohr. Sie war der Sprache der Krähen nicht mächtig. Aber die vielen Jahre, in welchen er bereits ihr ständiger Begleiter war und vielleicht ein klein wenig Magie, hatten ihren Geist miteinander verwoben. Schemenhaft sah sie einige der Bilder, die das Tier auf seinem Flug zu ihr aufgenommen hatte. Glitzernder Schnee in der frühen Morgensonne, der durchbrochen war von kleinen Fußspuren. Kinderfußspuren, wenn sie es richtig erkennen konnte. Doch waren diese Spuren nicht alleine. Neben ihnen befanden sich noch weitere, weitaus größere. Wenn es sich nicht gerade um eine großgewachsene Frau handelte, mussten es die Füße eines Mannes sein, die sich in den Schnee eingegraben hatten. Kurz verschwommen die Bilder, bis sie in weiter Ferne ein kleines Mädchen erkennen konnte, mit pechschwarzem Haar, in Begleitung eines jungen Mannes in dunkler Robe. Beide auf dem Weg Richtung des Heimes der Legion. „Freya.“ Zischte sie zwischen ihren Lippen hervor.
"Zumindest ersparst Du es mir, mich selbst auf den Weg zu machen und nach Dir zu suchen. Nun denn, es wird mich ganz besonders entzücken, Dich und Deine Begleitung persönlich in Empfang zu nehmen.“ Ein frostiges Glimmen überzog ihre Augen, als sie den Raum verließ und sich auf den Weg Richtung der Eingangshalle ihrer Gilde machte.
Deshalb hatte sie ein Schreiben an Vargus ausgesandt, er möge sich um alles weitere kümmern und solle keine Kosten scheuen. Wobei sie nicht glaubte, dass die Goldreserven der Kirche groß unter einer Abschiedszeremonie zu leiden hatten. Sie kannte Jeremias nicht besonders gut, doch hatte sie nie das Gefühl gehabt, dass er dem Protz unterlegen war, wie es bei der anderen Glaubensgemeinschaften der Fall war.
Als Mila mit ihrem kurzen Bericht geendet hatte, stand die Priesterin bewegungslos und mit keiner Regung um Gesicht vor ihr. „Sieh an, sieh an.“ Sie hielt ihre Hände verschränkt vor der Brust und ihre Stimme hatte sich gefährlich gesenkt. „Haben die beiden beschlossen, einen netten kleinen gemeinsamen Ausflug zu machen. Hat die Küchenmagd ihnen dafür vielleicht noch einen kleinen Proviant für unterwegs eingepackt? Ich Dummerchen, wäre es etwa meine Aufgabe gewesen, ihnen ein Deckchen und warme Getränke bereitzustellen? Schließlich ist das Wetter dort draußen etwas ungemütlich. Es wäre doch schließlich völlig unverantwortlich von mir, die zwei so ganz ohne Schutz ihrer freudigen Beschäftigung nachgehen zu lassen. Am Ende bezeichnen sie mich noch als Spielverderberin, weil sie befürchten, ich könnte es verbieten, dass sie sich zu dieser kalten Jahreszeit, noch dazu während eines Sturmes, irgendwo in den Wäldern herumtreiben. Kannst Du Dir das vorstellen, Mila?“ Ihre Stimme war tief von Ironie getränkt.
Sie ließ einige wortlose Augenblicke verstreichen, bevor sie mit einem wütenden Funkeln in den Augen weitersprach: „Such einen unserer Soldaten in den Stallungen. Er soll sich sofort auf den Weg zu den Druiden machen und Lyvia herbringen. Mir ist völlig einerlei, in welchem Zustand sie sich befindet. Sie wird sich vor mir zu verantworten haben. Was Freya angeht… Um sie werde ich mich wohl selbst kümmern müssen, da sie sich ja zu gerne, jeglichem Befehl und schützender Begleitung entzieht.“ Gerade als sie sich ihren dunkelgrünen warmen Mantel um die Schulter werfen wollte, flog ihre Krähe zum Fenster herein.
Das Licht des Tages, schimmerte auf seinem nassen Gefieder, als er auf ihrer Schulter landete, um ihr eine kurze Nachricht zu überbringen. Sie wusste, auch ohne die Nachricht zu lesen, von wem das Papyr stammte. Behutsam befreite sie ihren treuen Boten von dem Schriftstück und überflog die wenigen Zeilen.
Ja, sie wusste sehr wohl, wo sie ihn finden würde. Er würde ihre Aufmerksamkeit bekommen. Doch die Neuigkeiten, die Mila ihr überbracht hatte, zwangen sie dazu, sich zunächst Freya und Lyvia zuzuwenden.
Es würde ihr eine besondere "Freude" bereiten ihre Wut über ihnen zu entladen, welche sich in ihr aufgestaut hatte.
Wie konnten die beiden es wagen, sich davonzustehlen und zu versuchen, ein gemeinsames Geheimnis vor ihr zu verbergen?
Offenbar schien ihre Krähe Asche seinen Botendienst noch nicht vollendet zu haben. Denn anstatt sich von ihrer Schulter zu erheben und sich seine wohlverdiente Ruhe zu gönnen, verweilte er auf ihrer Schulter und strich mit seinem Schnabel einige Male über ihr Ohr. Sie war der Sprache der Krähen nicht mächtig. Aber die vielen Jahre, in welchen er bereits ihr ständiger Begleiter war und vielleicht ein klein wenig Magie, hatten ihren Geist miteinander verwoben. Schemenhaft sah sie einige der Bilder, die das Tier auf seinem Flug zu ihr aufgenommen hatte. Glitzernder Schnee in der frühen Morgensonne, der durchbrochen war von kleinen Fußspuren. Kinderfußspuren, wenn sie es richtig erkennen konnte. Doch waren diese Spuren nicht alleine. Neben ihnen befanden sich noch weitere, weitaus größere. Wenn es sich nicht gerade um eine großgewachsene Frau handelte, mussten es die Füße eines Mannes sein, die sich in den Schnee eingegraben hatten. Kurz verschwommen die Bilder, bis sie in weiter Ferne ein kleines Mädchen erkennen konnte, mit pechschwarzem Haar, in Begleitung eines jungen Mannes in dunkler Robe. Beide auf dem Weg Richtung des Heimes der Legion. „Freya.“ Zischte sie zwischen ihren Lippen hervor.
"Zumindest ersparst Du es mir, mich selbst auf den Weg zu machen und nach Dir zu suchen. Nun denn, es wird mich ganz besonders entzücken, Dich und Deine Begleitung persönlich in Empfang zu nehmen.“ Ein frostiges Glimmen überzog ihre Augen, als sie den Raum verließ und sich auf den Weg Richtung der Eingangshalle ihrer Gilde machte.
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Ja, mein Herr und Meister, ich bin Deine Dienerin!
Lege Deine Finger auf meine Lippen und berühre mit Deiner Hand meine Zunge
auf dass ich Deinen Willen und Dein Wort verkünde!
Ja, mein Herr und Meister, ich bin Deine Dienerin!
Lege Deine Finger auf meine Lippen und berühre mit Deiner Hand meine Zunge
auf dass ich Deinen Willen und Dein Wort verkünde!
~~ Priesterin der dunklen Kirche und Mentorin ihrer Adeptin Freya Chakai ~~
~~ Anführerin der Legion des Schattens ~~
~~ Mutter der Nymeria var Aesir ~~
~~ Anführerin der Legion des Schattens ~~
~~ Mutter der Nymeria var Aesir ~~
- Naheniel
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#119
Noch während das Kind vor sich hinplapperte, hatte er ihr eines der Felle über die Schultern gelegt.
Auch wenn die Sonne mittlerweile in voller Kraft am Himmel stand, war es immer noch bitterkalt draußen.
Er öffnete ihr die Türe und beide traten sie hinaus in den tiefen Schnee. „Nein, kleine Lady, es ist nicht besonders weit nach Lichthafen. Ich bin nicht oft dort, aber ich kenne eine Abkürzung. Du sollst schließlich nicht länger als notwendig frieren müssen.“
Wieder erzählte sie von dieser Tanuri. Er hatte schon einige Pergamente von ihr an den Stadtmauern gesehen, war ihr jedoch noch nicht selbst begegnet und würde natürlich versuchen, dies tunlichst zu vermeiden.
Nichts lag ihm derzeit ferner, als jemandem ihrer Gilde zu begegnen. Er würde Freya bis vor die Eingangstüre bringen und sich dann schleunigst davon machen.
Einige Zeit stapften sie beide schweigend durch den Schnee, durch den schützenden Wald. Auf den Ästen der Bäume hatte sich eine nicht unerhebliche Menge des Schnees gesammelt und hier und da flogen einige Flocken auf die beiden herab.
„Weißt Du Freya, ich bin mir nicht so ganz sicher, ob es so klug ist, wenn wir Deinen Freunden von dem erzählen, was gestern passiert ist. Glaubst Du denn, sie würden uns einfach so glauben? Vielleicht halten sie uns ja für verrückt und sperren uns in ein Verließ. Naja…“
er zuckte knapp mit den Schultern, „wahrscheinlich sperren sie eher mich in ein Verließ. Schließlich bin ich ein Fremder und Du warst für einige Zeit verschwunden.
Wer weiß, was sie denken, was ich mit Dir angestellt habe. Ein Mann und ein kleines Mädchen in einer verborgenen Hütte im Wald.“
Er sah auf sie hinab und setzte ein unsicheres Lächeln auf.
„Wäre ich an der Stelle Deiner Beschützer, würde ich mir dabei sonst was ausmalen. Es wäre ihnen zumindest nicht zu verdenken.“
Er konnte nicht sagen, wie lange sie durch den Wald gelaufen waren, aber langsam lichteten sich die Bäume und sie erreichten eine Kreuzung mit einem Wegweiser, der ihnen den Weg nach Lichthafen wies.
„Siehst Du,“ er erhob eine Hand und deutete den Weg entlang, „jetzt ist es gar nicht mehr weit. Wenn wir Lichthafen erreichen, musst Du uns allerdings weiterführen.“
Nur wenige Hufspuren waren auf dem Pfad zu sehen, welcher sie nach Lichthafen bringen würde.
Es schienen um diese Zeit und bei diesem Wetter, nur wenige Reisende und Boten unterwegs zu sein. Wer konnte es ihnen auch schon verdenken?
Die Sonne war trügerisch. Klirrende Kälte durchzog mittlerweile seinen ganzen Körper und seine ledernen Schuhe hatten sich bereits voll mit Wasser gesogen.
Immer tiefer sanken ihre Schritte in die Schneemassen ein und er hoffte, dass sie bald die kleine Stadt erreichen würden.
Zumindest dort sollten sie für einige Minuten dem Schnee entgehen können. Um sich in einer Taverne aufzuwärmen war keine Zeit, denn er befürchtete, dass sich Freyas Fernbleiben mittlerweile in ihrer Gilde herumgesprochen hatte und dass schon bald jemand nach ihr suchen würde.
Bevor das geschah, wollte er sichergehen, dass sie in ihrem zu Hause angekommen und er hoffentlich weit genug entfernt war, dass niemand ihn so schnell aufspüren konnte.
In diesen Gedanken versunken, bemerkte er auch nicht die Krähe, welche zwei- oder dreimal über ihren Köpfen kreiste, bevor sie weiterflog und am Horizont verschwand.
Gerade als er sich etwas unsicher darüber wurde, ob sie den richtigen Weg eingeschlagen hatten, erschien die kleine Brücke, welche in die Stadt Lichthafen führte. „Puh.“
Mit einem breiten und erleichterten Grinsen sah er wieder zu Freya hinab.
„Ich hatte schon die Befürchtung, dass wir die falsche Abzweigung genommen hätten.“
Verlegen fuhr er sich mit einer Hand durch sein kurzes blondes Haar. „Das wäre mir vor Dir nun doch etwas unangenehm gewesen. Da will ich Dich ein wenig beeindrucken und am Ende wären wir vielleicht in Sturmkante gelandet.“ Mit diesen Worten machte er eine einladende Geste und verneigte sich tief. „Nach Euch, my Lady.“
Auch wenn die Sonne mittlerweile in voller Kraft am Himmel stand, war es immer noch bitterkalt draußen.
Er öffnete ihr die Türe und beide traten sie hinaus in den tiefen Schnee. „Nein, kleine Lady, es ist nicht besonders weit nach Lichthafen. Ich bin nicht oft dort, aber ich kenne eine Abkürzung. Du sollst schließlich nicht länger als notwendig frieren müssen.“
Wieder erzählte sie von dieser Tanuri. Er hatte schon einige Pergamente von ihr an den Stadtmauern gesehen, war ihr jedoch noch nicht selbst begegnet und würde natürlich versuchen, dies tunlichst zu vermeiden.
Nichts lag ihm derzeit ferner, als jemandem ihrer Gilde zu begegnen. Er würde Freya bis vor die Eingangstüre bringen und sich dann schleunigst davon machen.
Einige Zeit stapften sie beide schweigend durch den Schnee, durch den schützenden Wald. Auf den Ästen der Bäume hatte sich eine nicht unerhebliche Menge des Schnees gesammelt und hier und da flogen einige Flocken auf die beiden herab.
„Weißt Du Freya, ich bin mir nicht so ganz sicher, ob es so klug ist, wenn wir Deinen Freunden von dem erzählen, was gestern passiert ist. Glaubst Du denn, sie würden uns einfach so glauben? Vielleicht halten sie uns ja für verrückt und sperren uns in ein Verließ. Naja…“
er zuckte knapp mit den Schultern, „wahrscheinlich sperren sie eher mich in ein Verließ. Schließlich bin ich ein Fremder und Du warst für einige Zeit verschwunden.
Wer weiß, was sie denken, was ich mit Dir angestellt habe. Ein Mann und ein kleines Mädchen in einer verborgenen Hütte im Wald.“
Er sah auf sie hinab und setzte ein unsicheres Lächeln auf.
„Wäre ich an der Stelle Deiner Beschützer, würde ich mir dabei sonst was ausmalen. Es wäre ihnen zumindest nicht zu verdenken.“
Er konnte nicht sagen, wie lange sie durch den Wald gelaufen waren, aber langsam lichteten sich die Bäume und sie erreichten eine Kreuzung mit einem Wegweiser, der ihnen den Weg nach Lichthafen wies.
„Siehst Du,“ er erhob eine Hand und deutete den Weg entlang, „jetzt ist es gar nicht mehr weit. Wenn wir Lichthafen erreichen, musst Du uns allerdings weiterführen.“
Nur wenige Hufspuren waren auf dem Pfad zu sehen, welcher sie nach Lichthafen bringen würde.
Es schienen um diese Zeit und bei diesem Wetter, nur wenige Reisende und Boten unterwegs zu sein. Wer konnte es ihnen auch schon verdenken?
Die Sonne war trügerisch. Klirrende Kälte durchzog mittlerweile seinen ganzen Körper und seine ledernen Schuhe hatten sich bereits voll mit Wasser gesogen.
Immer tiefer sanken ihre Schritte in die Schneemassen ein und er hoffte, dass sie bald die kleine Stadt erreichen würden.
Zumindest dort sollten sie für einige Minuten dem Schnee entgehen können. Um sich in einer Taverne aufzuwärmen war keine Zeit, denn er befürchtete, dass sich Freyas Fernbleiben mittlerweile in ihrer Gilde herumgesprochen hatte und dass schon bald jemand nach ihr suchen würde.
Bevor das geschah, wollte er sichergehen, dass sie in ihrem zu Hause angekommen und er hoffentlich weit genug entfernt war, dass niemand ihn so schnell aufspüren konnte.
In diesen Gedanken versunken, bemerkte er auch nicht die Krähe, welche zwei- oder dreimal über ihren Köpfen kreiste, bevor sie weiterflog und am Horizont verschwand.
Gerade als er sich etwas unsicher darüber wurde, ob sie den richtigen Weg eingeschlagen hatten, erschien die kleine Brücke, welche in die Stadt Lichthafen führte. „Puh.“
Mit einem breiten und erleichterten Grinsen sah er wieder zu Freya hinab.
„Ich hatte schon die Befürchtung, dass wir die falsche Abzweigung genommen hätten.“
Verlegen fuhr er sich mit einer Hand durch sein kurzes blondes Haar. „Das wäre mir vor Dir nun doch etwas unangenehm gewesen. Da will ich Dich ein wenig beeindrucken und am Ende wären wir vielleicht in Sturmkante gelandet.“ Mit diesen Worten machte er eine einladende Geste und verneigte sich tief. „Nach Euch, my Lady.“
Sieh mir in die Augen und sag mir, wen Du dort siehst.
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
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#120
Sie folgte Naheniel die sogenannte Abkürzung entlang. Nun da die Sonne schien wirkte alles weniger kalt. Im Gegenteil, es wirkte fast schon ein wenig magisch. Die Äste glitzerten im Licht, während sie sich an seiner Hand festhielt. Noch immer spürte sie das seichte Kribbeln auf ihrer Haut, was jedoch im Augenblick - und nicht zuletzt vermutlich durch den abschirmenden Stoff seiner Robe - nicht unangenehm war.
Ihre kleinen Finger hielten sich daran fest. Oh sie würde ihn ganz sicher nicht verlieren. Nein, diesmal ganz sicher nicht.
Und sowieso, was sollten Tanuri und Lyvia schon denken. Freya schüttelte nur den Kopf, während sie ihre Umgebung immer wieder beäugte. „Niemand wird Dich wegsperren. Immerhin hast Du mich vor dem Sturm beschützt.“
Natürlich würden sie ihm die Geschichte glauben. Die ganze Geschichte. Er war immerhin erwachsen. Wäre er, wie sie ein Kind, würde man ihr vermutlich gleich eine Lüge unterstellen und ihr nicht einmal fünf Sekunden zuhören. So jedoch konnten sie einfach nicht anders. Sie mussten es einfach. Und ansonsten würde sie es ihnen zeigen. Das kleine Experiment mit dem Dolch.
Mit einem kleinen Lächeln sah Freya zuversichtlich nach oben. Die Gedanken zerstreuten ihre Zweifel und ebenso die Angst vor der zu erwartenden Schimpftirade. "Wieso sollten sie sowas von dir denken?" So ein Quatsch. Eher würde Tanuri vermutlich sie zum Teufel jagen.
„Du solltest dir viel mehr Dinge zutrauen. Na komm schon.“ Kicherte sie an seiner Hand zerrend, während sie die Brücke passierten. Ein Moment er irgendwie wie ein kleines Déjà-vu vorkam. Sie hatte die Brücke schon hunderte Male überquert, aber irgendwie erschien es ihr anders.
Kurz glitten ihre Augen auf ihre Hand, welche sich an seiner festhielt. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie nicht wirklich über das gesprochen hatten, was geschehen war. Hatte er auch etwas gesehen? Kurz sah sie zu Boden. Kleine Erinnerungsfetzen drängten sich mit Mal hervor. Fetzen von Bildern. Die Brücke, ein Pfad aus Knochen. Sie würde ihn später fragen. Ganz sicher. Für einen Moment schloss sie die Augen und verdrängte das aus ihrem Unterbewusstsein, was hervorkommen wollte. “Nein!“ kam es abrupt hervor, bevor ihr überhaupt bewusst wurde, dass sie es laut ausgesprochen hatte. Vermutlich hielt er sie bald für verrückt, wenn sie immer wieder mit sich selbst sprach.
„Du kannst mehr, als du zugeben willst.“ Lächelte sie aufmunternd mit einem Wimpernschlag zu ihm rauf, während sie ihn durch die Straßen zu zerren begann. Nicht zuletzt um von sich abzulenken und zum anderen, ihm keine Chance zu geben sich noch einmal um entscheiden zu können. „Hier entlang!“ murmelte sie, während sie sich an dick vermummten Menschen vorbeischlängelte ohne Naheniel loszulassen, bis sie vor einem hohen Gebäude ankamen. Freya atmete tief ein, als sie auf Mal wie erstarrt vor einem Treppenabsatz stehen blieb. Das Blau ihrer Augen wanderte die bereits vom Schnee geräumten Stufen hinauf auf die schwere Tür, welche ins Innere führte.
Nun war der Moment der Wahrheit gekommen. Schlimm genug, dass sie keine Ahnung hatte, wie lange sie im Grunde nun seit dem Moment, wo Mila ihr die Füße verbunden hatte, fort gewesen war. Aber es war vermutlich lang genug, als dass sie sich den Blick, der sie erwarten sollte, bildlich vorstellen konnte. Die Sicherheit vor Tanuri bestehen zu können, schwand ein wenig und dennoch musste sie nun dafür gerade stehen.Ebenso wie sie dafür gerade stehen musste, Lyvia ohne ein Wort im Sturm zurückgelassen zu haben. Zumindest Freyas Meinung nach.
„Wir sind da.“ Kam es leise über ihre Lippen, während der Griff ihrer Finger sich um seine Hand verstärkte, um sich zu versichern, dass er noch da war. Um sicher zugehen, dass er sich nicht hinfort stahl. Erst dann straffte Freya ihren kleinen Körper und nahm die erste Stufe, so bereit, wie sie es nur sein konnte, um sich Tanuri zu stellen und hoffentlich durch Naheniels Begleitung ein offenes Ohr bei ihr zu bekommen, warum sie das alles auf sich genommen hatte.
Ihre kleinen Finger hielten sich daran fest. Oh sie würde ihn ganz sicher nicht verlieren. Nein, diesmal ganz sicher nicht.
Und sowieso, was sollten Tanuri und Lyvia schon denken. Freya schüttelte nur den Kopf, während sie ihre Umgebung immer wieder beäugte. „Niemand wird Dich wegsperren. Immerhin hast Du mich vor dem Sturm beschützt.“
Natürlich würden sie ihm die Geschichte glauben. Die ganze Geschichte. Er war immerhin erwachsen. Wäre er, wie sie ein Kind, würde man ihr vermutlich gleich eine Lüge unterstellen und ihr nicht einmal fünf Sekunden zuhören. So jedoch konnten sie einfach nicht anders. Sie mussten es einfach. Und ansonsten würde sie es ihnen zeigen. Das kleine Experiment mit dem Dolch.
Mit einem kleinen Lächeln sah Freya zuversichtlich nach oben. Die Gedanken zerstreuten ihre Zweifel und ebenso die Angst vor der zu erwartenden Schimpftirade. "Wieso sollten sie sowas von dir denken?" So ein Quatsch. Eher würde Tanuri vermutlich sie zum Teufel jagen.
„Du solltest dir viel mehr Dinge zutrauen. Na komm schon.“ Kicherte sie an seiner Hand zerrend, während sie die Brücke passierten. Ein Moment er irgendwie wie ein kleines Déjà-vu vorkam. Sie hatte die Brücke schon hunderte Male überquert, aber irgendwie erschien es ihr anders.
Kurz glitten ihre Augen auf ihre Hand, welche sich an seiner festhielt. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie nicht wirklich über das gesprochen hatten, was geschehen war. Hatte er auch etwas gesehen? Kurz sah sie zu Boden. Kleine Erinnerungsfetzen drängten sich mit Mal hervor. Fetzen von Bildern. Die Brücke, ein Pfad aus Knochen. Sie würde ihn später fragen. Ganz sicher. Für einen Moment schloss sie die Augen und verdrängte das aus ihrem Unterbewusstsein, was hervorkommen wollte. “Nein!“ kam es abrupt hervor, bevor ihr überhaupt bewusst wurde, dass sie es laut ausgesprochen hatte. Vermutlich hielt er sie bald für verrückt, wenn sie immer wieder mit sich selbst sprach.
„Du kannst mehr, als du zugeben willst.“ Lächelte sie aufmunternd mit einem Wimpernschlag zu ihm rauf, während sie ihn durch die Straßen zu zerren begann. Nicht zuletzt um von sich abzulenken und zum anderen, ihm keine Chance zu geben sich noch einmal um entscheiden zu können. „Hier entlang!“ murmelte sie, während sie sich an dick vermummten Menschen vorbeischlängelte ohne Naheniel loszulassen, bis sie vor einem hohen Gebäude ankamen. Freya atmete tief ein, als sie auf Mal wie erstarrt vor einem Treppenabsatz stehen blieb. Das Blau ihrer Augen wanderte die bereits vom Schnee geräumten Stufen hinauf auf die schwere Tür, welche ins Innere führte.
Nun war der Moment der Wahrheit gekommen. Schlimm genug, dass sie keine Ahnung hatte, wie lange sie im Grunde nun seit dem Moment, wo Mila ihr die Füße verbunden hatte, fort gewesen war. Aber es war vermutlich lang genug, als dass sie sich den Blick, der sie erwarten sollte, bildlich vorstellen konnte. Die Sicherheit vor Tanuri bestehen zu können, schwand ein wenig und dennoch musste sie nun dafür gerade stehen.Ebenso wie sie dafür gerade stehen musste, Lyvia ohne ein Wort im Sturm zurückgelassen zu haben. Zumindest Freyas Meinung nach.
„Wir sind da.“ Kam es leise über ihre Lippen, während der Griff ihrer Finger sich um seine Hand verstärkte, um sich zu versichern, dass er noch da war. Um sicher zugehen, dass er sich nicht hinfort stahl. Erst dann straffte Freya ihren kleinen Körper und nahm die erste Stufe, so bereit, wie sie es nur sein konnte, um sich Tanuri zu stellen und hoffentlich durch Naheniels Begleitung ein offenes Ohr bei ihr zu bekommen, warum sie das alles auf sich genommen hatte.
Geboren aus dem Wissen einer dunklen Vergangenheit - verblasst mein altes Leben im Schatten einer neuen Zeit
Fühlst Du die Macht? Kannst Du sie spüren?
- Tanuri
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#121
Just in jenem Moment, als Freya die erste Stufe genommen hatte, öffnete Tanuri die schwere eichene Türe, welche die Legion vor den neugierigen Blicken der Fremden schützte. „Freya, wie überaus gütig von Dir, dass Du beschlossen hast, Dich doch hier und da wieder in den Hallen der Gilde zu zeigen.“
Sie widerstand dem kurz aufflammenden inneren Drang, das Mädchen an sich zu drücken und verbarg gekonnt die Erleichterung darüber, dass sie ohne größere Verletzungen zurückgekehrt war. Stattdessen musterte sie Freya mit ausdrucksloser Miene von oben bis unten und blieb mit ihren Blicken kurz auf den zahlreichen Flecken hängen, die die weiße Robe dunkel eingefärbt hatten.
„Du scheinst mir nicht sehr sorgsam mit Deinem Hab und Gut umzugehen, Freya. Ich hoffe Dir ist bewusst, dass Du Dich selbst darum kümmern musst, Deine Robe zu reinigen. Und zwar schleunigst. Es ziemt sich nicht für eine Priesterschülerin des dunklen Herrn derart abgerissen und ungepflegt daher zukommen.“
Bisher hatte sie Naheniel keines Blickes gewürdigt. Er trug weder ein Gildenwappen an seiner Robe, noch war sie ihm bisher in den Städten oder deren Tempel begegnet. Warum sollte sie ihm also schneller als notwendig ihre Aufmerksamkeit zukommen lassen?
„Ich hoffe Du und Lyvia habt einen ganz wunderbaren Ausflug miteinander verbracht? Befriedige meine Neugier und erzähl mir, was euch beiden so wichtig erschien, euch ohne meine Erlaubnis und vor allem ohne meine Kenntnis aus den Hallen zu stehlen und zu dieser Jahreszeit durch die Wälder zu wandern. Habt ihr Schmetterlinge gefangen? Oder gar dem fröhlichen Klang der Vögel gelauscht? Oder etwa versucht ein hübsches kleines Einhorn für Dich zu finden, mit welchem Du dann Deine Zeit verbringen kannst anstatt Dich Deinen Aufgaben zu widmen?“ Ihre Fragen troffen vor Sarkasmus.
„Sag es mir, Freya, woran liegt es, dass Du Dich wieder einmal meinen Anweisungen widersetzt hast? Drücke ich mich Dir gegenüber nicht klar genug aus? Falls ja, nenne mir doch bitte Deine Verbesserungsvorschläge, damit wir in Zukunft etwaige Missverständnisse was Dich und mich betrifft entgegenwirken können.“ Ihre Stimme war schneidend, als sie mit vor der Brust verschränkten Armen prüfend in die Augen des kleinen Mädchens vor sich sah.
Sie widerstand dem kurz aufflammenden inneren Drang, das Mädchen an sich zu drücken und verbarg gekonnt die Erleichterung darüber, dass sie ohne größere Verletzungen zurückgekehrt war. Stattdessen musterte sie Freya mit ausdrucksloser Miene von oben bis unten und blieb mit ihren Blicken kurz auf den zahlreichen Flecken hängen, die die weiße Robe dunkel eingefärbt hatten.
„Du scheinst mir nicht sehr sorgsam mit Deinem Hab und Gut umzugehen, Freya. Ich hoffe Dir ist bewusst, dass Du Dich selbst darum kümmern musst, Deine Robe zu reinigen. Und zwar schleunigst. Es ziemt sich nicht für eine Priesterschülerin des dunklen Herrn derart abgerissen und ungepflegt daher zukommen.“
Bisher hatte sie Naheniel keines Blickes gewürdigt. Er trug weder ein Gildenwappen an seiner Robe, noch war sie ihm bisher in den Städten oder deren Tempel begegnet. Warum sollte sie ihm also schneller als notwendig ihre Aufmerksamkeit zukommen lassen?
„Ich hoffe Du und Lyvia habt einen ganz wunderbaren Ausflug miteinander verbracht? Befriedige meine Neugier und erzähl mir, was euch beiden so wichtig erschien, euch ohne meine Erlaubnis und vor allem ohne meine Kenntnis aus den Hallen zu stehlen und zu dieser Jahreszeit durch die Wälder zu wandern. Habt ihr Schmetterlinge gefangen? Oder gar dem fröhlichen Klang der Vögel gelauscht? Oder etwa versucht ein hübsches kleines Einhorn für Dich zu finden, mit welchem Du dann Deine Zeit verbringen kannst anstatt Dich Deinen Aufgaben zu widmen?“ Ihre Fragen troffen vor Sarkasmus.
„Sag es mir, Freya, woran liegt es, dass Du Dich wieder einmal meinen Anweisungen widersetzt hast? Drücke ich mich Dir gegenüber nicht klar genug aus? Falls ja, nenne mir doch bitte Deine Verbesserungsvorschläge, damit wir in Zukunft etwaige Missverständnisse was Dich und mich betrifft entgegenwirken können.“ Ihre Stimme war schneidend, als sie mit vor der Brust verschränkten Armen prüfend in die Augen des kleinen Mädchens vor sich sah.
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Ja, mein Herr und Meister, ich bin Deine Dienerin!
Lege Deine Finger auf meine Lippen und berühre mit Deiner Hand meine Zunge
auf dass ich Deinen Willen und Dein Wort verkünde!
Ja, mein Herr und Meister, ich bin Deine Dienerin!
Lege Deine Finger auf meine Lippen und berühre mit Deiner Hand meine Zunge
auf dass ich Deinen Willen und Dein Wort verkünde!
~~ Priesterin der dunklen Kirche und Mentorin ihrer Adeptin Freya Chakai ~~
~~ Anführerin der Legion des Schattens ~~
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#122
Als die Tür sich öffnete, blickte Freya direkt empor. Ihr Blick folgte dem Schatten, welcher sich vor ihr drohend aufbaute, die Treppe empor bis sie unmittelbar in die Augen von Tanuri sah.
Kurz zuckten ihre Finger, so als würden sie Halt suchen, während sie schlucken musste. Verdammt, wo waren nun all die Worte hin, all der Mut, den sie nun, da sie ihre Worte beweisen konnte, zurückgewonnen hatte.
Sie wusste ja, dass sie Mist gebaut hatte, dass sie Tanuris Anweisungen mehr oder weniger elegant umgangen hatte und ihr Ärger blühen würde. Dennoch war der innere Drang vorhanden, jene einfach in den Arm zu nehmen und um Entschuldigung zu bitten. Ein kindliches Verlangen nach Geborgenheit im Schutze ihres Zuhauses, welchen sie unterdrückte und dem sie sich innerlich widersetzte, da Freya zum einen wusste, wie sehr Tanuri es widerstrebte, wenn sie jene umarmte, aber nicht zuletzt auch aus dem Grund heraus, weil sie sich erklären wollte. Dieses eine Mal musste sie ihr zuhören. Nein ihnen zuhören und sehen.
Allein die überspitzte Art, ihr zu unterstellen, sie hätte Einhörnern nachgejagt und zudem hallo? Dass ihre Robe dreckig und ihre Erscheinung sicherlich in Tanuris Augen unangemessen war, das war Freya durchaus bewusst. Aber wenn sie sich denn mal erklären dürfen würde, warum wieso weshalb, dann könnte sich Tanuri solche Übertreibungen und Spitzen wie Priesterschülerin und Schmetterlingen nachjagen sparen.
So atmete Freya tief ein und hielt Tanuris Blick stand ohne zu Blinzeln, während die erste Welle voll triefenden Sarkasmus über sich hinwegschwappte. Immerhin hätte sie, die Freya ja Bescheid sagen können. Aber vermutlich mit dem Resultat, dass man es ihr verboten hätte, weil sie ja eh nur Phantomen und Gespenstern nachjagte. Genau deshalb war Freya bewusst ausgewichen, weil sie ehrlich gesagt kaum mit einem Einverständnis gerechnet hätte.
Die einzige Reaktion oder Regung bei alledem, konnte wenn überhaupt Naheniel bemerken, denn ihre kleine Hand verstärkte ihren Griff, während sie Tanuri das Wort regungslos überließ, damit jene ihrer Wut Luft verschaffen konnte.
Nachdem als ihre schneidende Stimme verstummte und Tanuris prüfender Blick auf Freya traf, erwiderte sie jenen schweigsam für einen Moment. Ein kurzer Augenblick um sicher zu gehen, dass ihr gegenüber all ihrem Ärger Luft gemacht hatte und jene nichts weiter hinzufügen wollte.
Erst jetzt senkte Freya kurz sie Wimpern und holte tief Luft. Es war nun an ihr die Sache zu erklären, sich zu erklären. Doch wo waren nur all die wohl überlegten Worte hin. Ihr Kopf war leer.
"Tanuri, ich konnte nicht anders." begann sie, wobei sie sich selbst innerlich für ihre Wahl der Worte ohrfeigte. Leicht verlegen strich sie sich eine Haarsträhne aus den Augen. Immerhin wollte sie nicht unbedingt von ihren Träumen berichten. Das wäre etwas, dass Tanuri vermutlich gleich abschmettern würde. Aber wenn sie die Verbindung sehen würde, vielleicht, ja vielleicht würde sie dann bei ihr Gehör finden.
"Das ist Naheniel." versuchte sie im zweiten Anlauf. "Ich habe ihn durch das Orakel begleitet und wir …" verdammt ihn ihrer Vorstellung war alles einfacher gewesen und nun? Zum Grott nochmal, ihr Kopf hämmerte noch immer ein wenig, vielleicht lag es auch einfach daran. Abermals holte sie tief Luft und senkte ihre Lider nur, um einen Wimpernschlag später so ernst sie konnte Tanuris Blick wieder einzufangen.
"Wir müssen dir etwas Wichtiges, etwas wirklich Wichtiges zeigen. Das wird alles erklären, wirklich." Ein wenig unsicher war Freya schon, aber sie wusste, dass es nur fünf Minuten Zeit bedurfte, um es Tanuri zu demonstrieren. Ihr zu zeigen, dass etwas nicht stimmte, dass irgendetwas passiert war. Warum wieso weshalb auch immer. Nur einen Augenblick, welchen Tanuri zuhören und zusehen müsste.
So ruhten Freyas blaue Augen fragend auf Tanuri, abwartend, ob jene ihnen beiden den Weg freigeben oder verwehren würde. "Ich schwöre es. Beim dunklen Lord. Danach wirst du es verstehen."
Kurz zuckten ihre Finger, so als würden sie Halt suchen, während sie schlucken musste. Verdammt, wo waren nun all die Worte hin, all der Mut, den sie nun, da sie ihre Worte beweisen konnte, zurückgewonnen hatte.
Sie wusste ja, dass sie Mist gebaut hatte, dass sie Tanuris Anweisungen mehr oder weniger elegant umgangen hatte und ihr Ärger blühen würde. Dennoch war der innere Drang vorhanden, jene einfach in den Arm zu nehmen und um Entschuldigung zu bitten. Ein kindliches Verlangen nach Geborgenheit im Schutze ihres Zuhauses, welchen sie unterdrückte und dem sie sich innerlich widersetzte, da Freya zum einen wusste, wie sehr Tanuri es widerstrebte, wenn sie jene umarmte, aber nicht zuletzt auch aus dem Grund heraus, weil sie sich erklären wollte. Dieses eine Mal musste sie ihr zuhören. Nein ihnen zuhören und sehen.
Allein die überspitzte Art, ihr zu unterstellen, sie hätte Einhörnern nachgejagt und zudem hallo? Dass ihre Robe dreckig und ihre Erscheinung sicherlich in Tanuris Augen unangemessen war, das war Freya durchaus bewusst. Aber wenn sie sich denn mal erklären dürfen würde, warum wieso weshalb, dann könnte sich Tanuri solche Übertreibungen und Spitzen wie Priesterschülerin und Schmetterlingen nachjagen sparen.
So atmete Freya tief ein und hielt Tanuris Blick stand ohne zu Blinzeln, während die erste Welle voll triefenden Sarkasmus über sich hinwegschwappte. Immerhin hätte sie, die Freya ja Bescheid sagen können. Aber vermutlich mit dem Resultat, dass man es ihr verboten hätte, weil sie ja eh nur Phantomen und Gespenstern nachjagte. Genau deshalb war Freya bewusst ausgewichen, weil sie ehrlich gesagt kaum mit einem Einverständnis gerechnet hätte.
Die einzige Reaktion oder Regung bei alledem, konnte wenn überhaupt Naheniel bemerken, denn ihre kleine Hand verstärkte ihren Griff, während sie Tanuri das Wort regungslos überließ, damit jene ihrer Wut Luft verschaffen konnte.
Nachdem als ihre schneidende Stimme verstummte und Tanuris prüfender Blick auf Freya traf, erwiderte sie jenen schweigsam für einen Moment. Ein kurzer Augenblick um sicher zu gehen, dass ihr gegenüber all ihrem Ärger Luft gemacht hatte und jene nichts weiter hinzufügen wollte.
Erst jetzt senkte Freya kurz sie Wimpern und holte tief Luft. Es war nun an ihr die Sache zu erklären, sich zu erklären. Doch wo waren nur all die wohl überlegten Worte hin. Ihr Kopf war leer.
"Tanuri, ich konnte nicht anders." begann sie, wobei sie sich selbst innerlich für ihre Wahl der Worte ohrfeigte. Leicht verlegen strich sie sich eine Haarsträhne aus den Augen. Immerhin wollte sie nicht unbedingt von ihren Träumen berichten. Das wäre etwas, dass Tanuri vermutlich gleich abschmettern würde. Aber wenn sie die Verbindung sehen würde, vielleicht, ja vielleicht würde sie dann bei ihr Gehör finden.
"Das ist Naheniel." versuchte sie im zweiten Anlauf. "Ich habe ihn durch das Orakel begleitet und wir …" verdammt ihn ihrer Vorstellung war alles einfacher gewesen und nun? Zum Grott nochmal, ihr Kopf hämmerte noch immer ein wenig, vielleicht lag es auch einfach daran. Abermals holte sie tief Luft und senkte ihre Lider nur, um einen Wimpernschlag später so ernst sie konnte Tanuris Blick wieder einzufangen.
"Wir müssen dir etwas Wichtiges, etwas wirklich Wichtiges zeigen. Das wird alles erklären, wirklich." Ein wenig unsicher war Freya schon, aber sie wusste, dass es nur fünf Minuten Zeit bedurfte, um es Tanuri zu demonstrieren. Ihr zu zeigen, dass etwas nicht stimmte, dass irgendetwas passiert war. Warum wieso weshalb auch immer. Nur einen Augenblick, welchen Tanuri zuhören und zusehen müsste.
So ruhten Freyas blaue Augen fragend auf Tanuri, abwartend, ob jene ihnen beiden den Weg freigeben oder verwehren würde. "Ich schwöre es. Beim dunklen Lord. Danach wirst du es verstehen."
Geboren aus dem Wissen einer dunklen Vergangenheit - verblasst mein altes Leben im Schatten einer neuen Zeit
Fühlst Du die Macht? Kannst Du sie spüren?
- Tanuri
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#123
Eigentlich lag ihr eine herrische Antwort auf den Lippen. Sie war es leid, sich die immer und immer wiederkehrenden Ausreden anzuhören. Und sich immer wieder damit auseinander setzen zu müssen, dass Freya ihr nicht gehorchte. Viel schlimmer noch. Jetzt schien sie sogar Lyvia zurückgelassen zu haben, um ihren Träumereien und Phantastereien hinterherzujagen. Nein, Tanuri hatte auch nicht vergessen, dass es ein Kind war, welches hier vor ihr stand und vieles von dem, was diese Welt und der einzig Wahre für sie aus erdacht hatten, noch nicht begreifen konnte. Wie sollte sie auch? Ihr kindlicher Verstand war dafür bei Weitem noch nicht genug gereift.
Selbst sie tat sich ja bisweilen oft schwer darin, jeden einzelnen Schritt ihres Schicksals nachvollziehen zu können. Vieles schien auch ihr unbegreiflich und nicht verständlich. Doch sie wusste, am Ende würde sich alles zu einem großen Bild zusammensetzen.
Doch, dass Freya noch ein Kind war, konnte nicht für jegliches Handeln eine Entschuldigung sein. Sie war kein Kind von einer einfachen Bauernfamilie, welches den lieben langen Tag draußen herumspielen und tun und lassen konnte was sie wollte. Sie war ein Mitglied der Legion des Schattens, sie war ihre Schülerin und viel mehr noch, sie war die Prophezeiung.
Trotz ihres Grolls, schluckte sie die Worte, die sie eigentlich an Freya richten wollte herunter. Jeremias hatte sie nicht nur einmal für ihren Hitzkopf ermahnt und sie auf ihre unbeherrschte Art hingewiesen. Nun, ihr Amt verlangte es von ihr, dass sie jetzt vielleicht einmal mehr über ihre Worte nachdachte.
So blieb sie einige Momente reglos stehen und ließ ihren Blick von Freya zu dem Unbekannten gleiten.
„Naheniel. Ich wüsste nicht, dass wir uns schon einmal begegnet wären.“
Auch wenn er die schwarzen Insignien des dunklen Lords trug, so beäugte sie ihn doch mit einem gewissen Misstrauen. Noch bevor dieser antworten konnte, wand sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Freya und trat einen Schritt zurück. „Ich werde Dir die Gelegenheit geben, Dich zu erklären Freya. Und bete zu Ogrimar, dass mir Deine Erklärung gefällt.“
Als das Mädchen über die Türschwelle trat, zischte Tanuri ihr noch leise zu, so dass nur sie es hören konnte: „Glaube aber nicht, dass mein Ärger über Dein Verschwinden verraucht ist. Dies werden wir zu einem anderen Zeitpunkt klären.“
Sie deutete mit einer Handbewegung den langen, von Fackeln erleuchteten Flur entlang, der hinein in die Empfangshalle führte. Lautlos waren ihre Schritte, als sie den beiden folgte und ihre Augen fixierten den fremden Mann vor ihr. Freya mochte ihm ihr Vertrauen geschenkt und ihn bis in die Hallen der Legion geführt haben.
Doch von ihr würde er das gewiss nicht zu erwarten haben.
Selbst sie tat sich ja bisweilen oft schwer darin, jeden einzelnen Schritt ihres Schicksals nachvollziehen zu können. Vieles schien auch ihr unbegreiflich und nicht verständlich. Doch sie wusste, am Ende würde sich alles zu einem großen Bild zusammensetzen.
Doch, dass Freya noch ein Kind war, konnte nicht für jegliches Handeln eine Entschuldigung sein. Sie war kein Kind von einer einfachen Bauernfamilie, welches den lieben langen Tag draußen herumspielen und tun und lassen konnte was sie wollte. Sie war ein Mitglied der Legion des Schattens, sie war ihre Schülerin und viel mehr noch, sie war die Prophezeiung.
Trotz ihres Grolls, schluckte sie die Worte, die sie eigentlich an Freya richten wollte herunter. Jeremias hatte sie nicht nur einmal für ihren Hitzkopf ermahnt und sie auf ihre unbeherrschte Art hingewiesen. Nun, ihr Amt verlangte es von ihr, dass sie jetzt vielleicht einmal mehr über ihre Worte nachdachte.
So blieb sie einige Momente reglos stehen und ließ ihren Blick von Freya zu dem Unbekannten gleiten.
„Naheniel. Ich wüsste nicht, dass wir uns schon einmal begegnet wären.“
Auch wenn er die schwarzen Insignien des dunklen Lords trug, so beäugte sie ihn doch mit einem gewissen Misstrauen. Noch bevor dieser antworten konnte, wand sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Freya und trat einen Schritt zurück. „Ich werde Dir die Gelegenheit geben, Dich zu erklären Freya. Und bete zu Ogrimar, dass mir Deine Erklärung gefällt.“
Als das Mädchen über die Türschwelle trat, zischte Tanuri ihr noch leise zu, so dass nur sie es hören konnte: „Glaube aber nicht, dass mein Ärger über Dein Verschwinden verraucht ist. Dies werden wir zu einem anderen Zeitpunkt klären.“
Sie deutete mit einer Handbewegung den langen, von Fackeln erleuchteten Flur entlang, der hinein in die Empfangshalle führte. Lautlos waren ihre Schritte, als sie den beiden folgte und ihre Augen fixierten den fremden Mann vor ihr. Freya mochte ihm ihr Vertrauen geschenkt und ihn bis in die Hallen der Legion geführt haben.
Doch von ihr würde er das gewiss nicht zu erwarten haben.
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Ja, mein Herr und Meister, ich bin Deine Dienerin!
Lege Deine Finger auf meine Lippen und berühre mit Deiner Hand meine Zunge
auf dass ich Deinen Willen und Dein Wort verkünde!
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~~ Priesterin der dunklen Kirche und Mentorin ihrer Adeptin Freya Chakai ~~
~~ Anführerin der Legion des Schattens ~~
~~ Mutter der Nymeria var Aesir ~~
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#124
Selbstredend ahnte Freya, dass Tanuri einiges auf den Lippen brannte, obwohl sie den Weg ins Innere frei machte und ihnen Einlass gewährte. Dennoch lag etwas in ihrem Blick, was bereits davon kündete, dass es trügerisch war zu glauben, das letzte Wort darüber würde gleich hier und jetzt gesprochen werden. Nein, es würde sicherlich ein Nachspiel haben, dessen Ausgang nun ein Stück weit in ihrer eigenen kleinen Hand lag.
Wahrscheinlich lag es an Naheniel, dass Tanuri sich nicht direkt Luft verschaffte und eine Tirade über sie kommen liess. Aber das war nur die Ruhe vor dem Sturm. Ganz sicher. Somit durfte sie sich nun bloß keinen Fehler erlauben, kein falsch gewähltes Wort. Doch herrje. In ihren Gedanken war es so einfach gewesen und nun waren jene wie weggefegt.
Dennoch, ohne sich die Unsicherheit anmerken lassen zu wollen deutete Freya mit einem leichten Nicken stumm aber nicht minder respektvoll ihre Dankbarkeit aus, bevor sie, ohne Naheniels Hand loszulassen, die Stufen empor schritt. Sie würde ihn nicht loslassen, denn sie brauchte ihn, einen Erwachsenen, der ihr beistand. Nein eigentlich brauchte sie auch nicht irgendeinen, sondern wirklich ihn, da er der lebende und atmende Beweis für ihre Worte war.
Kurz nur stockte Freya trotzdem an der Türschwelle, jedoch sah sie nicht hinauf zu der zischenden Stimme, deren klare Worte an sie gerichtet waren. Nein, Freya blickte stur auf das warme Licht der Fackeln in den Fluren, während sie sich nun von neuem überlegen musste, wie sie es am besten beginnen sollte. Oh die Erklärung würde Tanuri sicherlich nicht gefallen. Ihr selbst gefiel sie ja nicht einmal wirklich, oder doch? Nun wenn sie wenigstens wüsste, warum und weshalb und was es bedeuten würde. Aber dennoch die Worte ihrer Mentorin machte es ihr nicht einfacher. Aber wohl kaum würde eine plausible einfache Lüge die chaotische unerklärliche Wahrheit Freya nur ansatzweise einen Schritt in die richtige Richtung bringen und Naheniel und ihr die Unterstützung Tanuris und vielleicht der Legion bescheren.
Freya wusste, dass sie Mist gebaut hatte, aber sie hatte doch auch keine andere Wahl gehabt und beim dunklen Lord, sie sich mehr als sicher, dass sie es sicherlich wieder so tun würde. Jenen Schmetterlingen und Einhörnern nachjagen, wenn Tanuri es so nennen wollte. Hach wäre dem so, würde sie ihren Zorn verstehen. Doch so einfach liess es sich wohl kaum erklären. Auch wenn ein Einhorn wirklich toll wäre.
An Naheniels Seite schritt das Mädchen den Flut entlang und spürte, wie die wohlige Wärme nach in ihren Körper einkehrte, während sie den Mann an ihrer Seite zur Empfangshalle führte, wobei sie vermutlich ungewohnt schweigsam war.
Doch auch wenn ihre Lippen schwiegen, so waren ihre Gedanken umso reger. Sie musste das Ganze immerhin in wenige Worte fassen. Worte, die bis hinter Tanuris eisige Fassade drangen und zwar glaubhaft.
Kurz sah sie sich um. Immerhin hatte Tanuri Lyvia erwähnt und ein wenig hatte das Mädchen die Hoffnung, dass diese nicht zu sauer auf sie war und sie sie irgendwo an der Wand anlehnend entdecken würde. Aber sie konnte Lyvia nirgendwo sehen. Nur Mila, aber jene war ebenso schnell verschwunden, wie Freya sie entdeckt hatte. So ein Mist! Aber das hatte sie sich nun selbst zu zuschreiben, dass sie nun einsam auf weiter Flur stand.
Wahrscheinlich, nein sogar ganz sicher war Lyvia schon zurückgekehrt und hatte Tanuri alles berichtet. Alles bis hin zu dem Moment, wo sie einfach abgehauen war. Woher sonst wusste Tanuri sonst davon, dass Lyvia und sie zusammen unterwegs gewesen waren? Nein, so musste es sein.
Ach Lyvia. Es tat ihr wirklich leid. Mit Lyvia zusätzlich an ihrer Seite wäre es nun bestimmt um einiges leichter. Auch wenn jene Naheniel verurteilt hatte, obwohl sie ihn nicht einmal kannte. Dennoch, sie hatte das Blut gesehen und ihre Träume. Lyvia konnte sich im wahrsten inne des Wortes ja irgendwie in sie hinein versetzen. Aber um diese Unterstützung hatte Freya sich wohl selbst gebracht. Wenn sie wenigstens wüsste, wie Lyvia das machte.
Kerzengerade schritt das Mädchen den Flur weiter entlang, während sie das Gefühl hatte, Tanuris Blick würde sie beide durchbohren. Ein kühler und sicherlich tadelnder Blick, in dem sie vermutlich, sofern sie sich umdrehen würde, bereits erkennen könnte, dass jene ihr Urteil schon längst gefällt hatte, bevor sie auch nur ein Wort der Erklärung hervorgebracht hatte.
So versuchte Freya sich erneut zu sortieren, die richtigen Worte zu finden. Jene Worte, die einfach nicht kommen wollten, so sehr sie sich auch darum bemühte. Und die Zeit, sie lief ab. Langsam wandte Freya sich herum, als sie ihr Ziel erreicht hatten. Kurz sahen ihre großen Augen fast entschuldigend zu Naheniel, dass sie ihn da nun mit reinzog, während ihre kleinen Finger sich an seine Hand klammerten. Wenn sie nun keinen Fehler machten, würde Tanuri ihnen sicher helfen. Und genau das war das Problem. Verdammt nun standen sie hier und sie wusste nicht, wie sie anfangen sollte.
Allen Mut zusammennehmend holte Freya tief Luft und tat das, was sie konnte. Sie liess einfach ihren Gedanken freien Lauf und plapperte drauf los. „Lyvia hat es Dir zwar sicher alles schon erzählt. Dass ich im Orakel gewesen bin, dass sie mich im Tempel gefunden hat, dass meine Hände geblutet haben und ich sie gebeten habe Naheniel zu helfen und dabei herauszufinden, was los ist, was mit mir nicht stimmt.“
Ein magerer Anfang, sicherlich, aber wie sollte sie das alles nur beschreiben ohne wie ein Kind zu klingen, dem die Fantasie durchging. Kurz wandte sie ihren Blick zu Naheniel, dessen Hand sie noch immer festhielt. Sie wusste die Informationen waren mehr als dürftig, weshalb sie noch einmal ansetzte, obwohl es ihr mehr als schwer fiel es jemandem zu erklären, der es nicht gesehen oder gefühlt hatte.
„Irgendetwas stimmt nicht. Tanuri. Ich wollte dort nicht einmal hin. Also in das Orakel, weil ich immer wieder davon geträumt hatte, dass das falsch sei. Du weißt, wie sehr ich mich geweigert hatte. Und trotzdem bin ich gegangen, um Antworten zu finden. Warum ich immer wieder davon träume und mich im Schlaf verletzte. Und dort traf ihn.“ Mit ihrem Blick deutete Freya auf Naheniel. „Und er ...“ Schnell biss sie sich auf die Zunge. Nein, Naheniel hatte es ihr anvertraut, dass auch er diese Träume hatte und beinahe hätte sie es einfach ausgeplaudert. Ohne sich etwas anmerken lassen zu wollen, setzte sie den Satz erneut an ohne dabei diese Gemeinsamkeit auszuplaudern. „Und ich habe ihn dann auf seine Bitte hin bis zum Ende begleitet. Aber irgendwas ist dann schief gegangen.“ schilderte sie nun ein wenig bedachter weiter, da sie sein Vertrauen nicht missbrauchen wollte.
Sicherlich liess sie auch einige andere Details weg, weil sie ihr erstmal unwichtig erschienen und außerdem nur alles viel länger machten, als eventuell notwendig. „Als ich im Tempel von Lichthafen ankam, war ich allein und Lyvia hat mich gefunden. Als wir dann hier in die Hallen zurückkehrten und auf dich gewartet haben, um mit Dir zu reden, hab ich gespürt, nein gesehen, dass Naheniel in Gefahr war. Und dann haben meine Hände geblutet und ich hab Lyvia gebeten mit mir zusammen nach ihm zu suchen, weil ich wusste, dass er angegriffen und verletzt worden war. Ich hatte es gesehen, gefühlt und trug seine Wunden.“
Dass Lyvia ihm nicht vertraut und ihm unterstellt hatte ein falsches Spiel mit ihr zu spielen, liess Freya ebenfalls beiseite. Denn für sie gab es keinen Grund Naheniel zu misstrauen. Im Gegenteil. Wenn einem von ihnen beiden etwas passierte dann auch dem anderen. Was hätte er davon? Sie war nur ein einfaches Waisenmädchen. Eine Tatsache, welche Freya umso mehr darin bestärkte, Tanuri davon zu überzeugen, dass sie, also die Legion, ihn schützen mussten.
„Lyvia hat es auch gesehen und dann sind wir direkt aufgebrochen und haben nach ihm gesucht. Als wir die Druiden erreichten, zog ein Schneesturm auf, aber ich habe Naheniel trotzdem gefunden. Ogrimar hat mich ihn finden lassen. Und beim dunklen Lord, das wirst du mir nicht glauben….“
Kurz schluckte Freya, während ihr Blick über Naheniel streifte und ihr ein Gedanke kam. Sich selbst schalend, warum sie nicht eher darüber nachgedacht hatte, sah das Mädchen sich kurz um. Verdammt, wieso hatte sie nur keinen Dolch. Es wäre so viel einfacher ihr das Problem zu zeigen, aber darüber hatte sie nicht nachgedacht.
Leicht senkten sich ihre Wimpern, bevor sie langsam ihren Blick anhob, um jenen ihrer Mentorin zu zuwenden. Mit dem Willen und in dem Glauben die Geschichte vielleicht am besten am Ende zu beginnen, atmete Freya tief ein und liess ihre Finger von Naheniels Hand abgleiten.
„Irgendetwas stimmt nicht ganz und gar nicht, Tanuri. Ich habe mich mit seinem Dolch geschnitten und er hatte die gleiche Wunde wie ich.“ kam es ein wenig unsicher über ihre Lippen, bevor ihre blauen Augen den Blick von Naheniel suchten und dann langsam auf seine Hand weiter glitt, während sie selbst ihre mit der Innenseite Tanuri entgegenstreckte, so das jene die frische Narbe darin erkennen konnte. Warum nach vielen Worten suchen, wenn sie Bilder für sich sprechen lassen konnte.
„Sieh selbst.“ sagte sie nur klar und deutlich, unwissend, ob Naheniel ihrer stummen Bitte nachgekommen war oder nicht. „Und wenn du mir nicht glaubst, schneide mir in den Finger und schau, was passiert.“ kam es fast schon auffordernd, aber auch ein wenig hilflos über ihre Lippen, während ihre blauen Augen erwartungsvoll zu Tanuri hinaufblickten.
Wenn sie die Wahrheit mit Blut bezahlen musste, dann sollte es ein kleiner Preis für Tanuris Glauben und Naheniels Schutz sein, den sie mehr als bereitwillig zahlen wollte.
Wahrscheinlich lag es an Naheniel, dass Tanuri sich nicht direkt Luft verschaffte und eine Tirade über sie kommen liess. Aber das war nur die Ruhe vor dem Sturm. Ganz sicher. Somit durfte sie sich nun bloß keinen Fehler erlauben, kein falsch gewähltes Wort. Doch herrje. In ihren Gedanken war es so einfach gewesen und nun waren jene wie weggefegt.
Dennoch, ohne sich die Unsicherheit anmerken lassen zu wollen deutete Freya mit einem leichten Nicken stumm aber nicht minder respektvoll ihre Dankbarkeit aus, bevor sie, ohne Naheniels Hand loszulassen, die Stufen empor schritt. Sie würde ihn nicht loslassen, denn sie brauchte ihn, einen Erwachsenen, der ihr beistand. Nein eigentlich brauchte sie auch nicht irgendeinen, sondern wirklich ihn, da er der lebende und atmende Beweis für ihre Worte war.
Kurz nur stockte Freya trotzdem an der Türschwelle, jedoch sah sie nicht hinauf zu der zischenden Stimme, deren klare Worte an sie gerichtet waren. Nein, Freya blickte stur auf das warme Licht der Fackeln in den Fluren, während sie sich nun von neuem überlegen musste, wie sie es am besten beginnen sollte. Oh die Erklärung würde Tanuri sicherlich nicht gefallen. Ihr selbst gefiel sie ja nicht einmal wirklich, oder doch? Nun wenn sie wenigstens wüsste, warum und weshalb und was es bedeuten würde. Aber dennoch die Worte ihrer Mentorin machte es ihr nicht einfacher. Aber wohl kaum würde eine plausible einfache Lüge die chaotische unerklärliche Wahrheit Freya nur ansatzweise einen Schritt in die richtige Richtung bringen und Naheniel und ihr die Unterstützung Tanuris und vielleicht der Legion bescheren.
Freya wusste, dass sie Mist gebaut hatte, aber sie hatte doch auch keine andere Wahl gehabt und beim dunklen Lord, sie sich mehr als sicher, dass sie es sicherlich wieder so tun würde. Jenen Schmetterlingen und Einhörnern nachjagen, wenn Tanuri es so nennen wollte. Hach wäre dem so, würde sie ihren Zorn verstehen. Doch so einfach liess es sich wohl kaum erklären. Auch wenn ein Einhorn wirklich toll wäre.
An Naheniels Seite schritt das Mädchen den Flut entlang und spürte, wie die wohlige Wärme nach in ihren Körper einkehrte, während sie den Mann an ihrer Seite zur Empfangshalle führte, wobei sie vermutlich ungewohnt schweigsam war.
Doch auch wenn ihre Lippen schwiegen, so waren ihre Gedanken umso reger. Sie musste das Ganze immerhin in wenige Worte fassen. Worte, die bis hinter Tanuris eisige Fassade drangen und zwar glaubhaft.
Kurz sah sie sich um. Immerhin hatte Tanuri Lyvia erwähnt und ein wenig hatte das Mädchen die Hoffnung, dass diese nicht zu sauer auf sie war und sie sie irgendwo an der Wand anlehnend entdecken würde. Aber sie konnte Lyvia nirgendwo sehen. Nur Mila, aber jene war ebenso schnell verschwunden, wie Freya sie entdeckt hatte. So ein Mist! Aber das hatte sie sich nun selbst zu zuschreiben, dass sie nun einsam auf weiter Flur stand.
Wahrscheinlich, nein sogar ganz sicher war Lyvia schon zurückgekehrt und hatte Tanuri alles berichtet. Alles bis hin zu dem Moment, wo sie einfach abgehauen war. Woher sonst wusste Tanuri sonst davon, dass Lyvia und sie zusammen unterwegs gewesen waren? Nein, so musste es sein.
Ach Lyvia. Es tat ihr wirklich leid. Mit Lyvia zusätzlich an ihrer Seite wäre es nun bestimmt um einiges leichter. Auch wenn jene Naheniel verurteilt hatte, obwohl sie ihn nicht einmal kannte. Dennoch, sie hatte das Blut gesehen und ihre Träume. Lyvia konnte sich im wahrsten inne des Wortes ja irgendwie in sie hinein versetzen. Aber um diese Unterstützung hatte Freya sich wohl selbst gebracht. Wenn sie wenigstens wüsste, wie Lyvia das machte.
Kerzengerade schritt das Mädchen den Flur weiter entlang, während sie das Gefühl hatte, Tanuris Blick würde sie beide durchbohren. Ein kühler und sicherlich tadelnder Blick, in dem sie vermutlich, sofern sie sich umdrehen würde, bereits erkennen könnte, dass jene ihr Urteil schon längst gefällt hatte, bevor sie auch nur ein Wort der Erklärung hervorgebracht hatte.
So versuchte Freya sich erneut zu sortieren, die richtigen Worte zu finden. Jene Worte, die einfach nicht kommen wollten, so sehr sie sich auch darum bemühte. Und die Zeit, sie lief ab. Langsam wandte Freya sich herum, als sie ihr Ziel erreicht hatten. Kurz sahen ihre großen Augen fast entschuldigend zu Naheniel, dass sie ihn da nun mit reinzog, während ihre kleinen Finger sich an seine Hand klammerten. Wenn sie nun keinen Fehler machten, würde Tanuri ihnen sicher helfen. Und genau das war das Problem. Verdammt nun standen sie hier und sie wusste nicht, wie sie anfangen sollte.
Allen Mut zusammennehmend holte Freya tief Luft und tat das, was sie konnte. Sie liess einfach ihren Gedanken freien Lauf und plapperte drauf los. „Lyvia hat es Dir zwar sicher alles schon erzählt. Dass ich im Orakel gewesen bin, dass sie mich im Tempel gefunden hat, dass meine Hände geblutet haben und ich sie gebeten habe Naheniel zu helfen und dabei herauszufinden, was los ist, was mit mir nicht stimmt.“
Ein magerer Anfang, sicherlich, aber wie sollte sie das alles nur beschreiben ohne wie ein Kind zu klingen, dem die Fantasie durchging. Kurz wandte sie ihren Blick zu Naheniel, dessen Hand sie noch immer festhielt. Sie wusste die Informationen waren mehr als dürftig, weshalb sie noch einmal ansetzte, obwohl es ihr mehr als schwer fiel es jemandem zu erklären, der es nicht gesehen oder gefühlt hatte.
„Irgendetwas stimmt nicht. Tanuri. Ich wollte dort nicht einmal hin. Also in das Orakel, weil ich immer wieder davon geträumt hatte, dass das falsch sei. Du weißt, wie sehr ich mich geweigert hatte. Und trotzdem bin ich gegangen, um Antworten zu finden. Warum ich immer wieder davon träume und mich im Schlaf verletzte. Und dort traf ihn.“ Mit ihrem Blick deutete Freya auf Naheniel. „Und er ...“ Schnell biss sie sich auf die Zunge. Nein, Naheniel hatte es ihr anvertraut, dass auch er diese Träume hatte und beinahe hätte sie es einfach ausgeplaudert. Ohne sich etwas anmerken lassen zu wollen, setzte sie den Satz erneut an ohne dabei diese Gemeinsamkeit auszuplaudern. „Und ich habe ihn dann auf seine Bitte hin bis zum Ende begleitet. Aber irgendwas ist dann schief gegangen.“ schilderte sie nun ein wenig bedachter weiter, da sie sein Vertrauen nicht missbrauchen wollte.
Sicherlich liess sie auch einige andere Details weg, weil sie ihr erstmal unwichtig erschienen und außerdem nur alles viel länger machten, als eventuell notwendig. „Als ich im Tempel von Lichthafen ankam, war ich allein und Lyvia hat mich gefunden. Als wir dann hier in die Hallen zurückkehrten und auf dich gewartet haben, um mit Dir zu reden, hab ich gespürt, nein gesehen, dass Naheniel in Gefahr war. Und dann haben meine Hände geblutet und ich hab Lyvia gebeten mit mir zusammen nach ihm zu suchen, weil ich wusste, dass er angegriffen und verletzt worden war. Ich hatte es gesehen, gefühlt und trug seine Wunden.“
Dass Lyvia ihm nicht vertraut und ihm unterstellt hatte ein falsches Spiel mit ihr zu spielen, liess Freya ebenfalls beiseite. Denn für sie gab es keinen Grund Naheniel zu misstrauen. Im Gegenteil. Wenn einem von ihnen beiden etwas passierte dann auch dem anderen. Was hätte er davon? Sie war nur ein einfaches Waisenmädchen. Eine Tatsache, welche Freya umso mehr darin bestärkte, Tanuri davon zu überzeugen, dass sie, also die Legion, ihn schützen mussten.
„Lyvia hat es auch gesehen und dann sind wir direkt aufgebrochen und haben nach ihm gesucht. Als wir die Druiden erreichten, zog ein Schneesturm auf, aber ich habe Naheniel trotzdem gefunden. Ogrimar hat mich ihn finden lassen. Und beim dunklen Lord, das wirst du mir nicht glauben….“
Kurz schluckte Freya, während ihr Blick über Naheniel streifte und ihr ein Gedanke kam. Sich selbst schalend, warum sie nicht eher darüber nachgedacht hatte, sah das Mädchen sich kurz um. Verdammt, wieso hatte sie nur keinen Dolch. Es wäre so viel einfacher ihr das Problem zu zeigen, aber darüber hatte sie nicht nachgedacht.
Leicht senkten sich ihre Wimpern, bevor sie langsam ihren Blick anhob, um jenen ihrer Mentorin zu zuwenden. Mit dem Willen und in dem Glauben die Geschichte vielleicht am besten am Ende zu beginnen, atmete Freya tief ein und liess ihre Finger von Naheniels Hand abgleiten.
„Irgendetwas stimmt nicht ganz und gar nicht, Tanuri. Ich habe mich mit seinem Dolch geschnitten und er hatte die gleiche Wunde wie ich.“ kam es ein wenig unsicher über ihre Lippen, bevor ihre blauen Augen den Blick von Naheniel suchten und dann langsam auf seine Hand weiter glitt, während sie selbst ihre mit der Innenseite Tanuri entgegenstreckte, so das jene die frische Narbe darin erkennen konnte. Warum nach vielen Worten suchen, wenn sie Bilder für sich sprechen lassen konnte.
„Sieh selbst.“ sagte sie nur klar und deutlich, unwissend, ob Naheniel ihrer stummen Bitte nachgekommen war oder nicht. „Und wenn du mir nicht glaubst, schneide mir in den Finger und schau, was passiert.“ kam es fast schon auffordernd, aber auch ein wenig hilflos über ihre Lippen, während ihre blauen Augen erwartungsvoll zu Tanuri hinaufblickten.
Wenn sie die Wahrheit mit Blut bezahlen musste, dann sollte es ein kleiner Preis für Tanuris Glauben und Naheniels Schutz sein, den sie mehr als bereitwillig zahlen wollte.
Geboren aus dem Wissen einer dunklen Vergangenheit - verblasst mein altes Leben im Schatten einer neuen Zeit
Fühlst Du die Macht? Kannst Du sie spüren?
- Naheniel
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#125
Dies war nun nicht wirklich so gelaufen, wie er sich das zunächst gedacht hatte.
Eigentlich wollte er das kleine Ding nur an den Toren ihrer Gilde abgeben und dann schleunigst zurück in den Schutz seines Waldes verschwinden. Doch hatte er den richtigen Moment verpasst und so fand er sich innerhalb weniger Augenblicke in den Hallen der Legion,
die verschlossene Türe und die stechenden Blicke Tanuris hinter sich, den von Fackeln beschienen Gang vor sich.
Eine Möglichkeit zur Flucht gab es nicht. Es wäre ohnehin töricht gewesen, wenn er sich dazu hätte hinreißen lassen. Schließlich galt es immer noch, das Mädchen auf seine Seite zu ziehen und sie für sich und seine Zwecke zu nutzen und zu benutzen.
Also musste er zusehen, wie er aus dieser, für ihn äußerst unangenehmen Situation, in die sie ihn gebracht hatte, entkommen konnte.
Allerdings so, ohne das Vertrauen, welches Freya zu ihm aufgebaut hatte zu zerstören. Dieses Vertrauen in ihn würde er noch brauchen, dessen war er sich mehr als sicher.
Die unhöfliche Art der Priesterin, die sich offenbar sogar zu schade dafür war, sich ihm vorzustellen, konnte er an dieser Stelle ignorieren.
Auch sie würde zu gegebener Zeit noch ihre Strafe erhalten und es würde ihm eine ganz besondere Freude sein, ihr ihre schnippische Zunge höchstpersönlich aus dem Mund herauszuschneiden, auf dass sie nur noch lallend und sabbernd ihre großspurigen Reden schwingen konnte.
Aufmunternd drückte er Freyas kleine Hand, während sie mit so viel Eifer vor sich hinplapperte.
Sie versuchte wirklich ihr Bestes zu geben, dass musste er ihr schon lassen. Warum sie allerdings so darauf erpicht war, dass jene ihr Glauben schenkte, die sie sonst ganz offenbar nur von oben herab und wie eine einfache Dienerin behandelte, war ihm schleierhaft.
Wäre er an Freyas Stelle gewesen, hätte er diesen Hallen schon längst den Rücken zugekehrt. Aber er war nicht an ihrer Stelle, Ogrimar sei Dank. Nur mit Widerwillen erinnerte er sich zurück an seine eigene Kindheit.
Niemals mehr würde er so ein kleines, nervtötendes Balg sein wollen.
Als Freya seine Hand losließ, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er nickte leicht, um die Geschichte des Kindes vorsichtig zu bestätigen.
„Erlaubt mir, das Wort zu erheben.“ Sprach er mit warmer Stimme und blickte dabei erst auf Freya, bevor seine Augen zu Tanuri wanderten. „Eure junge Schülerin, die Ogrimar allein Eurer Obhut anvertraut hat, spricht die Wahrheit. Sie geleitete mich bei meiner ersten Wiedergeburt tapfer durch das Orakel und schützte mich vor den zahlreichen Drachen, die dort auf mich warteten und nur darauf hofften, mich mit ihrem grausamen Feuern zu zeichnen.“
Ein sanftes Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, während er aus den Augenwinkeln wieder zu Freya neben sich sah.
„Ohne sie hätte ich es wohl kaum geschafft und würde heute noch zwischen den unsichtbaren Wänden umherirren. Als sie mich hindurchführte, hat sie nur ihre Aufgabe als treue Dienerin des einzig Wahren erfüllt. Seid Ihr deshalb bitte nicht gram.“
Seine blauen Augen sahen wieder zu der Frau, die unbeweglich und ohne eine erkennbare Regung in ihrem Gesicht vor ihm stand.
„Auch alles das, was danach geschah, ist genauso geschehen, wie Freya es Euch soeben schilderte. Ich war geschwächt durch die Wiedergeburt und einem Kampf und schaffte es gerade noch so zurück in den Schutz meiner Behausung.
Eine Herde rachsüchtiger Goblins griff mich an und fügte mir einige schwere Wunden zu. Freya… nun…“
Er wand sich ihr zu, trat einen Schritt hinter sie und legte eine seiner Hände aufmunternd auf ihre schmale Schulter, jedoch sehr darauf bedacht, dass seine Hand sie nur durch den Stoff ihrer Robe berührte.
Die andere streckte er die andere aus um sie Tanuri zur eingehenderen Betrachtung zu zeigen.
„Sagt mir, Priesterin. Habt Ihr so etwas schon einmal gesehen? Habt Ihr von so etwas schon einmal gehört? Eine Verbindung, geschaffen und gefestigt durch gemeinsamen Schmerz und Verletzungen.
Ein jeder fühlt das, was dem anderen zugefügt wird…“
Seine Worte waren leise geworden, seine Augen ruhten auf jener Frau vor ihm, gierig darauf, jede einzelne verräterische Bewegung in ihrem Gesicht und ihren Augen zu erkennen.
Auch wenn es ihm nicht gefiel, derzeit blieb ihm nichts anderes übrig, als mit mehr oder weniger offenen Karten zu spielen.
Und wer konnte es schon sagen, ob ihm das somit nicht sogar in seine Hände spielte und die Geschehnisse in eine Richtung gelenkt wurden, die ihm zu Gute kamen.
Eigentlich wollte er das kleine Ding nur an den Toren ihrer Gilde abgeben und dann schleunigst zurück in den Schutz seines Waldes verschwinden. Doch hatte er den richtigen Moment verpasst und so fand er sich innerhalb weniger Augenblicke in den Hallen der Legion,
die verschlossene Türe und die stechenden Blicke Tanuris hinter sich, den von Fackeln beschienen Gang vor sich.
Eine Möglichkeit zur Flucht gab es nicht. Es wäre ohnehin töricht gewesen, wenn er sich dazu hätte hinreißen lassen. Schließlich galt es immer noch, das Mädchen auf seine Seite zu ziehen und sie für sich und seine Zwecke zu nutzen und zu benutzen.
Also musste er zusehen, wie er aus dieser, für ihn äußerst unangenehmen Situation, in die sie ihn gebracht hatte, entkommen konnte.
Allerdings so, ohne das Vertrauen, welches Freya zu ihm aufgebaut hatte zu zerstören. Dieses Vertrauen in ihn würde er noch brauchen, dessen war er sich mehr als sicher.
Die unhöfliche Art der Priesterin, die sich offenbar sogar zu schade dafür war, sich ihm vorzustellen, konnte er an dieser Stelle ignorieren.
Auch sie würde zu gegebener Zeit noch ihre Strafe erhalten und es würde ihm eine ganz besondere Freude sein, ihr ihre schnippische Zunge höchstpersönlich aus dem Mund herauszuschneiden, auf dass sie nur noch lallend und sabbernd ihre großspurigen Reden schwingen konnte.
Aufmunternd drückte er Freyas kleine Hand, während sie mit so viel Eifer vor sich hinplapperte.
Sie versuchte wirklich ihr Bestes zu geben, dass musste er ihr schon lassen. Warum sie allerdings so darauf erpicht war, dass jene ihr Glauben schenkte, die sie sonst ganz offenbar nur von oben herab und wie eine einfache Dienerin behandelte, war ihm schleierhaft.
Wäre er an Freyas Stelle gewesen, hätte er diesen Hallen schon längst den Rücken zugekehrt. Aber er war nicht an ihrer Stelle, Ogrimar sei Dank. Nur mit Widerwillen erinnerte er sich zurück an seine eigene Kindheit.
Niemals mehr würde er so ein kleines, nervtötendes Balg sein wollen.
Als Freya seine Hand losließ, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er nickte leicht, um die Geschichte des Kindes vorsichtig zu bestätigen.
„Erlaubt mir, das Wort zu erheben.“ Sprach er mit warmer Stimme und blickte dabei erst auf Freya, bevor seine Augen zu Tanuri wanderten. „Eure junge Schülerin, die Ogrimar allein Eurer Obhut anvertraut hat, spricht die Wahrheit. Sie geleitete mich bei meiner ersten Wiedergeburt tapfer durch das Orakel und schützte mich vor den zahlreichen Drachen, die dort auf mich warteten und nur darauf hofften, mich mit ihrem grausamen Feuern zu zeichnen.“
Ein sanftes Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, während er aus den Augenwinkeln wieder zu Freya neben sich sah.
„Ohne sie hätte ich es wohl kaum geschafft und würde heute noch zwischen den unsichtbaren Wänden umherirren. Als sie mich hindurchführte, hat sie nur ihre Aufgabe als treue Dienerin des einzig Wahren erfüllt. Seid Ihr deshalb bitte nicht gram.“
Seine blauen Augen sahen wieder zu der Frau, die unbeweglich und ohne eine erkennbare Regung in ihrem Gesicht vor ihm stand.
„Auch alles das, was danach geschah, ist genauso geschehen, wie Freya es Euch soeben schilderte. Ich war geschwächt durch die Wiedergeburt und einem Kampf und schaffte es gerade noch so zurück in den Schutz meiner Behausung.
Eine Herde rachsüchtiger Goblins griff mich an und fügte mir einige schwere Wunden zu. Freya… nun…“
Er wand sich ihr zu, trat einen Schritt hinter sie und legte eine seiner Hände aufmunternd auf ihre schmale Schulter, jedoch sehr darauf bedacht, dass seine Hand sie nur durch den Stoff ihrer Robe berührte.
Die andere streckte er die andere aus um sie Tanuri zur eingehenderen Betrachtung zu zeigen.
„Sagt mir, Priesterin. Habt Ihr so etwas schon einmal gesehen? Habt Ihr von so etwas schon einmal gehört? Eine Verbindung, geschaffen und gefestigt durch gemeinsamen Schmerz und Verletzungen.
Ein jeder fühlt das, was dem anderen zugefügt wird…“
Seine Worte waren leise geworden, seine Augen ruhten auf jener Frau vor ihm, gierig darauf, jede einzelne verräterische Bewegung in ihrem Gesicht und ihren Augen zu erkennen.
Auch wenn es ihm nicht gefiel, derzeit blieb ihm nichts anderes übrig, als mit mehr oder weniger offenen Karten zu spielen.
Und wer konnte es schon sagen, ob ihm das somit nicht sogar in seine Hände spielte und die Geschehnisse in eine Richtung gelenkt wurden, die ihm zu Gute kamen.
Sieh mir in die Augen und sag mir, wen Du dort siehst.
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?
Bist es immer noch Du? Oder bin es nun ich?
Spürst Du den Hunger nach der Dunkelheit, schreit er bereits in Dir?
Sag, mache ich Dir Angst oder fühlst Du Dich erst lebendig wegen mir?