Wie die Dame braucht keine Hilfe hier? Frieds Stirn umwölkt sich kurz, ehe er Severina ein breites Grinsen zukommen lässt, das seine Augen in kleine Schlitze verwandeln. - Ma' sehn, ma' sehn! - Kaum dass sie sich umwendet, setzt er seinen Prüfgang fort, immer die Bankreihe entlang. - Hunderte Jahr'....

Die betastete Bank scheint stabil und unkaputt zu sein. Mit leichtem Stirnrunzeln will sich Fried gerade dem nächsten Holzmöbel in der Reihe widmen, als eine der anwesenden Personen sich ihm doch tatsächlich nähert. Die nickenden Grüße der anderen hat er wohl zur Kenntnis genommen, aber gleich wiede...

Wer ein rechter Vertreter der unteren Bevölkerungsschicht ist, der glaubt an sich und die Schaffenskraft seiner Hände. Götter-Firlefanz und Kirchen sind ihm ein Buch mit sieben Siegeln - in dem er nur schwer lesen kann, denn die Wissenschaft des Alphabets erschließt sich ihm nur teilweise. Kirchen s...

Endlich ist die Schänke in Sicht und erreicht. Frieds Laune könnte nicht besser sein, denn ein schiefer Blick in seinen Humpen sagt an, dass es höchste Zeit für Nachschub ist. Während er also wacker voranschreitet, kaum bemerkend, wie die junge Maid abtrünnig wird, indem sie sich dem Kritzler zuwend...

Wohl hätte sich Fried auf ein langatmiges Auseinanderklamüsern über die Folgen des Alters mit dem betagten Euronymous eingelassen, wäre nicht ein gar ansehnliches Weibsbild auf der nächtlichen Bildfläche erschienen. Ansehnlich insofern, dass ihre Gesichtszüge wohl eine Augenweide darstellen. Aber ac...

Zur Antwort auf des ehemaligen Auftraggebers Frage, hebt Fried seinen, mittlerweile fast geleerten Krug unter dessen Nase. - Ich war erfolgreich beim Verkauf! - Lässt er Euronymous mit dröhnender Stimme wissen und verzieht dabei seine bartumwucherten Lippen zu einem breiten Grinsen. - Wollt' ein' tr...

- Hrm, mhm! - Derweil der junge Spund es sich neben ihm bequem gemacht hat, kann Fried nicht umhin, dem nahenden Nörgler einen wachsamen Blick zuzuwerfen. Wer mit Beleidigungen nur so um sich wirft, dem ist es oft ein Leichtes, statt Worten Waffen sprechen zu lassen. Doch er wird gewappnet sein, we...

Der geschwenkte Humpen stoppt abrupt in der Luft, als gar unfreundliche Worte an sein haarumwuchertes Ohr dringen. Potztausend! Frechling der, der den Mund so voller ungehobelter Worte nimmt. Fried kneift die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. - Trunkenbold, wie?! - donnert er grimmig hinüber und...

Unweit des Brunnens, genauer gesagt zu seiner Rechten schräg hinten, thront der SchreinerBauer auf einer der Bänke - noch übrig vom letzten Markttag. Die Verkäufe seiner Erdäpfel liefen schleppend, so dass es um seine Laune nicht zum Besten steht. Was wohl der Grund für den Humpen in seiner Faust is...

- Name, wie? - Zeitweilige Begriffsstutzigkeit veranlasst Fried, die Brauenbüschel hüpfen zu lassen. Fragend starrt er das Kopfsteinpflaster an. Doch dann trifft ihn der Geistesblitz und er lacht dröhnend. Sein Wurstfinger fuchtelt gen Boden vor. - Du führst mich an 'er Nase rum, Mädel. Name! Hrhrh...

- Aus dem Weg! - Das barsche Brummeln, untermalt von einem entschlossenen Blick unter buschigen Brauen hervor, sollte die ungeschickte Rothaarige beiseite scheuchen. Ohne sein Ross zu zügeln oder auf ihren Einwurf einzugehen, lenkt er seinen Ackergaul dem anvisierten Platz entgegen. Wie jetzt?! Nic...

- Das Waaandern is' des Müüüüllers Lust, das Waaandern is' des Müüüllers Lust ... das Waahaaandern! ... - Unter gequältem Ächzen rumpelt der Bauernkarren über das Kopfsteinpflaster von Lichthafens Gassen. Fried höchstselbst sitzt auf dem Kutschbock und gröhlt umbekümmert sein Lied. Schiefe Blicke u...

- Hrm! - So hatte er sich das nicht vorgestellt. Abgewürgt gleich nach dem ersten Satz. - Der Mann im Haus ersetzt den Zimmer... das Hausmädchen!- Betont er deutlich und zwinkert Iris verschwörerisch zu. An ihm ist zweifellos ein Charmeur verloren gegangen, denn seine kleinen Augen können recht fun...

Das Schreinerleben ist kein Leichtes! Und das eines Bauern schon gar nicht. Das Leben ansich ist recht beschwerlich, wenn man sich auf seiner Hände Arbeit verlassen muss. Nicht dass etwas an seinen Händen auszusetzen wäre - ein Blick darauf beweist es. Grob sind sie, und feist, und vor allen Dingen ...

Der Mann brachte Argumente vor, welchen er sich nicht verschließen konnte. Vor allem, da seine Augen so böse funkeln. Brummelnd schüttete er sich einen Schluck Bier in den Rachen. Dann trinkt er es eben alleine aus! Und geht alleine in sein Bett. - Lady! - Mit einem eckigen Kratzfuß verabschiedete e...

Gerade war sein Mund aufgeklappt, damit er sein Anliegen loswerden könnte, als plötzlich etwas daher huschte. Undeutlich erkannte er eine schwarze Gestalt, welche sich am Arm der Schönheit zu schaffen machte. Potztausend! Wo kam der jetzt so plötzlich her? Verblüfft stopfte er seinen Klimperbeutel w...

Schweren Schrittes hatte er die Schänke verlassen, den letzten Humpen Gehopftes fest in der Faust haltend. Heute war ein Freudentag, welchen er mit seinem Kumpan Ede Eisenklopper gebührend gewürdigt hatte. Freibier für alle! Lautete die Devise, so dass die Kaschemme plötzlich zum Bersten voll war. E...