Tristan spürte die gierigen Lippen seiner Tochter. Den Drang zu trinken und den Drang dem Tier nachzugeben. Aber er war nicht allein hier unten. Vertrauend darauf, dass Corylas tiefreichender Geist den Dämon in Valia bändigen würde, wenn sie ihrem Verlangen erliegen sollte, liess er seine Tochter ge...

Sicherlich hätte er einiges zu erzählen, wie Coryla wahrscheinlich auch. Aber das hatte durchaus Zeit auf einen passenderen Moment zu warten. Kurz legte sich Tristans Stirn in Falten, während er über Corylas Worte nachdachte. Nun was immer geschehen war, er fühlte sich mit keiner Faser schuldig. Sei...

Natürlich sputete sich der Ghul Tristan zu suchen. Mit schnellen Schritten bewegte er sich durch die Flure und Gänge und spähte, ob er den gesuchten irgendwo ausmachen konnte. Ihm fiel dies natürlich nicht so leicht. Wie auch. Umso zufriedener war er als er den gesuchten auf der Treppe vor dem Einga...

Er hatte den Wein geleert und dem Wirt einen kleinen Beutel mit Münzen zugeworfen. Der Gedanke heimzukehren war irgendwie zwiespältig. Sicher, er freute sich seine Frau und seine Tochter wiederzusehen, aber allerdings war er froh darüber gewesen nicht mehr in den Mauern gefangen und an ein Erbe gebu...

Seine Hand hatte das alte Kartenspiel hervorgezogen. Langsam aber stetig, liess er die Karten von einer Hand in die andere gleiten und mischte sie ineinander. Wollte er die Antworten wirklich wissen? War seine Rückkehr die richtige Entscheidung? Tristan legte den Kartenhaufen vor sich ab und trank e...

Zurück in seiner alten Heimat. Und der mit Blut versetzte Wein von Halam schmeckte noch immer wie Schweinepisse. Etwas hatte ihn zurückgetrieben. Ein innerer Instinkt, der ihn gerufen hatte zurück zu den Fesseln seiner Vergangenheit. Das Band, welches er niemals gänzlich hatte zerreissen können. Er ...

Wäre sie ein wenig älter gewesen, nun vielleicht hätte er darüber länger als nur eine Sekunde nachgedacht, ihr einen Platz in seinem Gemach anzubieten. Dem war allerdings nicht so. Also stand es außer Frage, dass er, außer einer gewissen Neugier an ihren Hintergründen, ein tieferes Interesse hegte. ...

Seine Augenbraue blieb weiterhin angehoben, während er entspannt an der Mauer lehnte. Ihm fiel es vermutlich um ein vielfaches leichter als ihr in dem schummrigen Licht deutlich zu sehen. Aber seine Aufmerksamkeit galt ihr ungeteilt, so dass er, als sie stolpernd einen Namen vorgebrachte, ihren klei...

Er stand in der Türe, eine Augenbraue angehoben, als er erkannte, dass die kleine noch wach oder vielmehr wieder erwacht war. Er konnte das Zucken ihres Körpers genau sehen, wie er zuckte, als die Muskeln sich bereits entspannten, aber sie selbst noch nicht den Tiefschlaf erreicht hatte. Der gespürt...

Auf seinem Weg, griff Tristan in eines der Vorratsfäßer, die noch nichtnicht fortgeschafft waren und holte zwei Äpfel heraus. Geschickt warf er den einen hinauf, und fing ihn dann wieder, während er auf sein Ziel zuhielt. Kurz nur stoppte er, der Ruf von den Zinnen, er liess ihn leicht grinsen, währ...

Mehr und mehr hielt er sich mit Antworten, gar mit Worten bedeckt. Seine Augen klärten sich nach und nach auf und erreichten einen kühlen distanzierten Ausdruck, als sie die Tür passierte und noch nach etwas Licht fragte. Nicht einmal ein Grinsen suchte seine Lippen anheim, als er zusah wie sie gutg...

Sobald sie die Treppen hinter sich gelassen hatten, tat sich vor dem Kind und der Wache ein langer Gang auf. Dunkelheit ruhte hier. Endlose Stille, gepaart mit einem süß-modrigen Geruch von Feuchtigkeit und einem Hauch Verderben. Für die einen mochte es wie ein Kartoffelkeller sein, etwas hatte es s...

Schattenhafte Gestalt, war er das? Nun er machte keine Anstalten darum seine Anwesenheit zu verbergen. Ganz entspannt lehnte er dort nur und beobachtete mit schräg gelegtem Kopf wie das ungleiche Pärchen den Hof durch schritt und er sie in Richtung der Keller führte. Kein schönes Schicksal in das si...

Der Wachmann schien Kiara einen Moment zu beäugen. Sein Blick mochte durchaus spürbar sein und doch blieb sein Urteil ungesagt an Worten und ungesehen unter dem Schutz des Helms den er trug, verborgen. Schweigend trat er jedoch zur Seite. Eine stumme Antwort auf ihre Frage. "... das ist doch ni...

Der ersten Reaktion seiner Schwester entnehmend, hatte er das Gefühl, sie würde ebenfalls die Sinnlosigkeit und den Unnutzen einer eventuellen Suche auf die gleiche Weise sehen wie er selbst. Aber dieser Glaube schwand so schnell wie er gekommen war. Allein der Klang ihrer Stimme, als sie Melli dana...

Tristan beobachtete nur. Vorerst zumindest. Entspannt lehnte er sich mit verschränkten Armen an die Mauer, während er den beiden zuhörte. Sich zu sehr einzumischen, würde nur Verpflichtungen mit sich bringen, zumindest würde er sich selbst am Ende vermutlich verpflichtet fühlen und dies würde ihn au...

Tristan löste sich ebenfalls und gedachte Lillyth zumindest hinein zu folgen, als diese Melli entgegen gehen wollte. Früher oder später würde diese des Wartens schon müde werden. Sie war niemand, der lange die Füsse still halten konnte. Irgendwann würde sie schon merken, dass nichts außer Schmerz un...

Na? Was war denn das? Da versuchte man ihn doch tatsächlich anzuflunkern und so das so offensichtlich? Da wurde aber jemand nachlässig. Ein Zug, den er nicht unbedingt bei seiner Schwester kannte, aber dennoch verleite es Tristan dazu zu grinsen. Auf ihre alten Tage wurde sie zu einer schlechten emo...

Eine tiefe Stille hatte sich über die Festung gelegt, gleich einem tiefen Schlaf oder dem Tode selbst. Den Tod hatten hier viele gefunden, das Land um sie herum war mit Blut getränkt und nun schien der letzte Lebensatem getan. Eigentlich hatte Tristan seiner Mutter folgen wollen. Nun zumindest wäre ...